This is topic Die "Technoverschwörungstheorie" in forum News & Allgemeines: Techno & Medien at technoforum.de.


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Geschrieben von: SaveTheVinyl (Usernummer # 18434) an :
 
Für alle Verschwöhrungstheoretiker hier mal ein Auszug aus dem Graphiklounge-Monitor Dapayk Interview:

...Mitten im Gespräch fragte mich Niklas ob ich schon von der "Technoverschwörungstheorie" gehört habe.
Die Bezeichnung mag nach einer Spinnerei klingen, ist sie aber leider nicht.
Da ich sie noch nicht kenne, bin ich sher gespannt von dieser zu erfahren.

Fakt ist, Hawtin hat sich ein kleines Imperium aufgebaut und promotet das elegant über seine Person.
Er lässt natürlich nicht frei heraushängen, das ihm große Anteile am Techno-mp3-Markt-führer Beatport gehören, aber
sagt gerne mal Sachen wie "Vinyl ist der Weg der Dinosaurier! Ich kaufe nur noch mp3`s!".
Die Wirkung ist verheerend, denn er ist einer der wichtigsten Protagonisten der Szene und viele folgen ihm ohne zu
hinterfragen!

Die Folge: Die Vinylverkäufe sind im letzten Jahr zugunsten der mp3`s drastisch gesunken.
Hawtins Kooperation mit Final Scratch, Allen & Heath zahlt sich natürlich auch aus und alles stützt sich
gegenseitig!
Am Ende verdient er an allem ein wenig mit, ohne wirklich der Szene etwas Gutes getan zu haben.
Es geht also nur ums Geld! Das Problem mit dem Verkauf von mp3`s ist natürlich auch, das Albumkompilierungen schnell
verloren gehen, da meist nur die Hits gekauft werden.
Aber die B_Seiten tragen manchmal die eigentliche Kunst.
Das geht dann häufig unter und nach 2 Wochen braucht man wieder neue Hits. Das ist ein Teufelskreis.
Kein Wunder, dass momentan alles gleich klingt und es sich dennoch verkauft.

Beatport läuft ohne Zweifel hervorragend und auch wir profitieren als Label davon, aber wir haben keine andere Wahl!
Wir können als Label auf Einnahmen aus digitalen Verkäufen nicht verzichten!
Wenn wir eine Wahl hätten, gäbe es bei uns auch nur noch Vinyl, das ist aber ein hoffnungsloser Kampf.

Nachdem mir Niklas das alles erzählte war ich erstmal ein wenig irritiert, da ich selber einige der oben genannten
Verschwöhrungswerkzeuge der "Richie Hawtin GmbH" nutze.

Umso mehr kann man da über Ricardo Villalobos staunen, der ja als Vinyljunkee gilt und mit seiner Aktion "Save The
Vinyl!" keine mp3`s mehr für Beatport zur Verfügung stellt.
...
 
Geschrieben von: SLICES (Usernummer # 14406) an :
 
Ohje "Techno Verschwörungstheorie", jetzt geht´s los. Manche sollten sich wegen Paranoias lieber mal untersuchen lassen.
Es gibt ja auch kleine Underground Labels, die es sich anscheinend leisten können, ganzseitige Anzeigen zu neuen Alben zu schalten, was definitiv kein billiger Spaß ist. Da fragt man sich auch "Wie machen die das?". Ein Schelm, wer böses dabei denkt ;-)

Als wenn ein einzelner Techno DJ / Produzent soviel Macht hätte, die ganze Musikwelt so zu seinen Gunsten zu manipulieren, ausserdem ist das mit Beatport, Final Scratch etc. und Hawtin seit langem hinlänglich bekannt, was soll denn da dran bitte eine Verschwörung sein?
"Verschwörungen" bekommt man in der Regel nicht auf dem Präsentierteller vorgesetzt.
Bei der "Theorie" handelt es sich wohl eher um eine Art Komplex und vor allem jeder Menge Neid, wie so oft bei solchen Fällen.

Die Zeiten ändern sich eben und es gibt halt Leute, die schnallen das früher als andere und haben keine Berührungsängste und haben sich deswegen auch schon früh geschäftlich beteilligt. Ist doch klar, dass die das dann auch verbal und mit ihren Möglichkeiten unterstützen. Das würde wohl jeder andere genauso machen. Woanders nennt man das clever und geschäftstüchtig.
Und das nicht überall rumposaunt wird, wer wieviele Anteile an Beatport oder sonstwas hat, ist ja wohl auch klar. Da sind im übrigen noch einige andere Leute beteiligt, die mal wieder nicht erwähnt werden.
Das ganze war aber auch noch nie ein großes Geheimnis und lässt sich auch googlen.

Nichts gegen Kritik und Hinterfragen, das sollte eh viel öfters getan werden, aber die "Techno Verschwörungstheorie" ist echt ein Witz.
Dann sollte man nämlich generell anfangen zu hinterfragen und auch keine Seite bei MySpace haben, da steckt Rupert Murdoch dahinter und der macht das bestimmt nicht aus Spaß an der Freude oder weil er was gutes tun will ;-)
Oder You Tube, Flicker und wie die Plattformen alle heißen. Ich würde mal behaupten, dass mind. 90% der User auf einer der Plattformen vertreten sind.
Wenn man sich das mal vorstellt, was da alles an Informationen gesammelt wird und wie man indirekt beeinflusst wird, da könnte man eher von einer "Verschwörungstheorie" reden, wenn man sich mal Gedanken darüber macht.
For those who know!

[ 11.08.2007, 08:04: Beitrag editiert von: SLICES ]
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
Muss Slices hier zustimmen. Verschwörungstheorie ist bereits als Begriff ein Witz und die ganze angeblichen Argumente sind nichts mehr als allgemein bekanntestes Pseudo-Gebrabbel.
Letztlich wird hiermit unterstellt, Hawtin wollte die Vinyl-Herstellung aus purem Eigeninteresse beenden, um selbst mehr digitale Tracks zu verkaufen - was für ein Quatsch!
Ob in den vergangenen Jahren die Vinyl-Verkäufe drastisch gesunken sind, sei mal dahingestellt. Gesamtgesellschaftlich gilt: Es wurden mehr Plattenspieler in den vergangenen Jahren verkauft als in den Jahren davor. Irgendwie beißt sich das.
 
Geschrieben von: Schöne Töne (Usernummer # 7249) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: WenigAhnung:
Ob in den vergangenen Jahren die Vinyl-Verkäufe drastisch gesunken sind, sei mal dahingestellt. Gesamtgesellschaftlich gilt: Es wurden mehr Plattenspieler in den vergangenen Jahren verkauft als in den Jahren davor. Irgendwie beißt sich das.

Sind sie und was haben Plattenspieler denn heut
zu Tag noch großartig mit Vinyl zu tun - Für FS
Serato etc brauchst du auch Plattenspieler!!! [Wink]

Aber ansonsten muss ich Slices auch im groben
zustimmen... Ich glaube zwar dass der Niklas das
mit nicht aus Neid gesagt hat denn so würd ich
ihn definitiv nicht einschätzen aber ein bisschen
übertrieben hat er hier mit Sicherheit!!! Trotzdem
find ich Ricardo's Einstellung noch um Längen
sympathischer denn nur so kann man dem Trend
entgegen wirken und ein Zeichen setzen!!! [top]

Nur Reden und dann trotzdem die Tracks online
anbieten beißt sich doch schon sehr krass!!! [confused]
 
Geschrieben von: Spycho (Usernummer # 9842) an :
 
zu einer guten verschwörungstheorie fehlt da aber noch einiges. vorschläge:

-ein geheimbund alternder djs mit rückenproblemen.
-versteckte frequenzen in beatport mp3s, welche das konsumverhalten manipulieren.
-warum wohnt eigentlich alles und jeder auf einmal in berlin?

da geht sicher noch einiges...
 
Geschrieben von: alex [sAf] (Usernummer # 449) an :
 
und ich hab schon gedacht vinyl würde sich so schlecht verkaufen, weil in den letzten jahren so eine leicht stagnierende musikalische entwicklung zu erkennen war [man erkenne den sarkasmus...]. tja, so kann man sich täuschen - alles der hawtin mit seinen mp3s schuld *g*

interessanterweise sträuben sich ja eine ganze zahl von künstlern mp3s von ihren tracks zu veröffentlichen, andere sind leider fast vollkommen auf den zug mit aufgsprungen. liegt vielleicht auch daran, dass viele vinyl-distributionen nur relativ kurzlebige lebensdauern hatten und die leute jedes mal gezwungen waren andere distributionen für ihr material zu finden - das ist natürlich mit mp3 deutlich einfacher.

ich finde ok, wenn leute mit mp3 auflegen - ableton ist da sicherlich ne andere sache - das hat ja zumindest mal einen hauch von "zukunft" im vergleich zum auflegen mit vinyl, wenngleich ich persönlich weiterhin auf vinyls allein wegen des nicht ganz so klinisch perfekten sounds und dem handling setzen mag. wenn die techno produzenten es dann noch schaffen, mal neuere sounds zu etablieren, statt die aus 20 jahre alten drummachines und analog-synthies, wirds ja vielleicht noch was mit "new wave of techno".

persönlich frage ich mich auch, ob das wegfallen eines reellen labels, welches nur über ein geringes kontingent von releases pro jahr verfügt und der preis/kaufschwelle von vinyl der qualität der musik auf dauer so zuträglich sein wird.
ich finde z.b. die einführung von netlabels sehr positiv, aber wenn ich die sachen mit meinen teilweise 10 und mehr jahre alten vinyls vergleiche, da kommen vielleicht 5% musikalisch überhaupt in die reichweite einen qualitativ ähnlichen anspruch zu haben.
 
Geschrieben von: Darrien (Usernummer # 6129) an :
 
naja. der digitale trend lässt sich halt einfach nicht mehr aufhalten. als hawtin damals anfging, final scratch zu pushen, war mein erster gedanke: "och nö, bitte bitte nicht". ich sah schon die ganzen bedroom-djs, die sich fleissig alte compilations und aktuelle charts durchlesen, um sich eine perle nach der anderen nachzukaufen oder grad direkt in der tauschbörse herunterzuladen.

aber was sich bei den "grossen" durchsetzt, kommt irgendwann auch "unten" an. während man sich früher noch fragte, wer denn auf den grossen bühnen schon mit timecode auflegt, muss man heute fragen, wer's denn eigentlich noch nicht tut. also freundete ich mich immer mehr mit dem gedanken an, irgendwann notgedrungen auf sowas umsteigen zu müssen und den ausschlag gab dann paco osunas "cretine", den ich wie blöd gesucht hatte, bis ich feststellen musste, dass der exklusiv auf mp3 erschienen ist.

während ich mich früher darüber aufgeregt habe, dass timecode-djs sich ihren kram (ob auf vinyl vergriffen oder nicht) mal eben schnell in kürzester zeit online kaufen und zum einsatz bringen können, habe ich mittlerweile eingesehen, dass es stumpfsinn wäre, sich diesem trend zu verweigern und stattdessen diese vorteile lieber auch selber zu nutzen.

ich sehe auch das b-seiten-problem nicht wirklich. schliesslich kaufe ich ja keine hits. ich kauf mir einfach die tracks, welche mir gefallen. und wenn ich nicht ganz sicher bin, kauf ich einfach alles. dank dem preisvorteil kann man es sich ja auch leisten, tracks zu kaufen, die beim vorhören nur eventuell was sein könnten. entweder entpuppen sie sich dann tatsächlich als goldstück oder man hat halt einfach nen lückenfüller gekauft, der eventuell nie zum einsatz kommen wird. macht ja nix.
 
Geschrieben von: Gianni (Usernummer # 66) an :
 
Ich nenn das nicht Verschwörungstheorie, sondern
relativ normales, gängiges Verhalten eines
Selbständigen, der sich auch nach bzw. neben seinem
Hauptstandbein genug Kontakte und Synergien sichert,
um dauerhaft nicht nur überleben, sondern sehr gut
leben möchte.

Dahingehend ist er wohl weit vernünftiger, als so
manches Mitt-Neunziger-Sternchen, dass jetzt in
der Fabrik am Band steht, weils mit dem Auflegen
alleine halt doch nicht bis zur Rente klappt.
 
Geschrieben von: SLICES (Usernummer # 14406) an :
 
Na wenigstens sind sich hier mal fast alle mehr oder weniger einig.
Keine Ahnung was den an sich sehr netten Herrn Worgt immer reitet, sich ausgerechnet den Herrn Hawtin als Feindbild auszusuchen und öffentlich auf Attacke zu gehen. Kein guter Stil, vor allem wenn es so an den Haaren herbeigezogen ist wie in diesem Falle.
Der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten, egal ob man das selber gut oder schlecht findet. Ist schon irgendwie lustig, dass es immer noch so Hardcore Vinylverfechter gibt.
Deswegen wird Vinyl auch nie ganz aussterben, aber für die meisten Labels reiner Luxus bleiben oder in absehbarer Zukunft werden, da einfach sehr teuer und die Ölpreise eher teurer statt billiger werden.
Es gibt auch Leute, die mit goldenen Chinch Kabeln ins Bett gehen und drauf schwören, dass damit der Sound besser ist (was auch erwiesen ist).
Diese ganze Diskussion was besser klingt, finde ich recht monoton geführt, da die meisten das eh nicht über eine fette Anlage abhören und beurteilen können.
Guter Klang ist gerade bei Vinyl von vielen Faktoren abhängig. Was bringts wenn die Platte an sich fett klingt, aber über ein billiges und schlechtes DJ System und evtl. nen Mittelklasse Mixer wieder gegeben wird?
Solange es rummst, ist es den meisten wohl egal, aber wenn man das mal ehrlich analysiert, klingts dann auch nicht wirklich besser.
Gerade beim digitalisieren von Vinyl gibts ja auch jede Menge Kniffe in der Zwischenzeit, das ist auch nichts anderes als Mastering im Endeefekt.
Der eine machts gut, der andere schlecht.
Wenn man natürlich über die Billig Soundkarte in seinem Rechner digitalisiert, darf man sich nicht wundern, wenn´s scheiße klingt.
Zu dem Thema gibts übrigens auf der kommenden Slices DVD ein interessantes Interview mit Steve Bug, der ja auch Vinyllover ist, Platten kauft, aber trotzdem digital auflegt.

Als krasser Kontrast zu der MP3 / Vinyl Diskussion produzieren die meisten Producer mittlerweile nur noch digital auf ihrem Rechner oder wenigstens zu einem großen Teil. Das ist ja ungefähr dasselbe wie die Vinyl / MP3 Diskussion. Irgendwelche Programmierer sagen den schönen alten aufwendig und teuer hergestellten und für viele unerschwinglichen Analog Dinosauriern den Kampf an und bilden die Originalklänge fast Originalgetreu ab.
Wenn man da mal die letzten Jahre beobachtet hat, was da für Quantensprünge Soundmäßig passiert sind, kann man sich vorstellen was da noch alles kommt.
Da mittlerweile fast alle irgendwie dieselbe Software benutzen, klingt auch vieles gleich, weil es natürlich mit Ableton und Co. recht einfach ist irgendwelche Preset Effekte und Sounds zu benutzen. Da wird dann kurz mal am Filter gedreht und fertig ist der Track.
Soweit ich das in Erinnerung habe, produziert ein Herr Worgt auch vieles oder sogar alles auf seinem Rechner. Vielleicht hat er ja auch einen sogenannten Endorsement Deal mit NI oder Ableton, wie soviele andere auch.
Mhhh, wäre das eigentlich auch eine Verschwörung?
Das ist leider echt so ein kompletter Unsinn was er da von sich gegeben hat.

Die Diskussion von wegen, jeder spielt irgendwie die selben Platten gibts ja recht häufig und das taucht auch in vielen Slices Gesprächen mit den Protagonisten immer wieder auf.
Die meisten sind aber der Meinung, dass sie jetzt viel mehr exklusives Zeug spielen, was kein anderer hat. Sei es, weil sie einige Sachen lange vor Release exklusiv von befreundeten Producern bekommen oder ihre eigenen Sachen in einem frühen Stadium spielen oder eigene Edits machen.
Gefühlt merke ich davon zwar nicht soviel, aber es wird schon was dran sein, wenn alle derselben Meinung sind.
Und "die Hits" hat auch schon früher jeder gespielt, der eine früher, der andere später.
 
Geschrieben von: alex [sAf] (Usernummer # 449) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: SLICES:
Die Diskussion von wegen, jeder spielt irgendwie die selben Platten gibts ja recht häufig und das taucht auch in vielen Slices Gesprächen mit den Protagonisten immer wieder auf.
Die meisten sind aber der Meinung, dass sie jetzt viel mehr exklusives Zeug spielen, was kein anderer hat. Sei es, weil sie einige Sachen lange vor Release exklusiv von befreundeten Producern bekommen oder ihre eigenen Sachen in einem frühen Stadium spielen oder eigene Edits machen.
Gefühlt merke ich davon zwar nicht soviel, aber es wird schon was dran sein, wenn alle derselben Meinung sind.
Und "die Hits" hat auch schon früher jeder gespielt, der eine früher, der andere später.

ich sehe allerdings dadurch, dass es enorm einfach geworden ist schnell einen netten track zusammenzubauen die problematik, dass es sehr schnell zu übersättigungsphänomenen kommen wird.

wir werden sehen, ob wir irgendwann mit ähnlich klingenden releases überflutet werden und es dann noch schaffen uns unsere individuellen perlen herauszufiltern, oder wir uns alle an den gleichen hits orientieren, weil der aufwand die guten tracks zu finden nicht im verhältnis zur qualität der musik steht.

interessant ist die aussage, dass vielen djs jetzt auffällt, dass sie exklusives zeug spielen was keiner hat. gute djs schaffen es mit 2 platten die jeder hat exklusives zeug zu spielen, was jeder erkennen könnte aber trotzdem keiner hat. das ist ja grad die kunst an der geschichte...
 
Geschrieben von: Tomy (Usernummer # 2540) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Gianni:
Ich nenn das nicht Verschwörungstheorie, sondern
relativ normales, gängiges Verhalten eines
Selbständigen, der sich auch nach bzw. neben seinem
Hauptstandbein genug Kontakte und Synergien sichert,
um dauerhaft nicht nur überleben, sondern sehr gut
leben möchte.

Dahingehend ist er wohl weit vernünftiger, als so
manches Mitt-Neunziger-Sternchen, dass jetzt in
der Fabrik am Band steht, weils mit dem Auflegen
alleine halt doch nicht bis zur Rente klappt.

ich glaub der typ braucht kein gelb mehr, der war wohl vor 10 jahren schon millionär!
aber wir kriegen alle nie genug und müssen ja noch
fetter werden...

mit-neunziger-sternchen!!??...
nicht jeder ist ein hawtin, oder???

ich sehs wie dapayk....
 
Geschrieben von: Der_Manu (Usernummer # 11074) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Gianni:


Dahingehend ist er wohl weit vernünftiger, als so
manches Mitt-Neunziger-Sternchen, dass jetzt in
der Fabrik am Band steht, weils mit dem Auflegen
alleine halt doch nicht bis zur Rente klappt.

das is mal ne aussage. wobei ich mich selbst auch frage, was wohl der ein oder andere act, der um die jahrtausendwende gute dabei war und nun in brandenburger/mecklenburger kleinstadt clubs spielt, in 10 jahren macht/machen kann?

gerade berlin offenbart zum teil wirklich kopfschütteln über den ein oder anderen act, der mit mitte/ende 30 immer noch von einem zum anderen tag lebt.

da gefallen mir persönlich acts ala hawtin und tiefschwarz etc. viel besser - das hat niveau und das hat intelligenz in dem was sie tun und um sich aufbauen.
 
Geschrieben von: stitch (Usernummer # 3136) an :
 
kann dem gianni nur zustimmen, das ganze ist halt ein geschäft (geworden). wenn ich die sachen über mp3 vertreibe eröffne ich mir zusammen mit dj software einfach einen neuen und wesentlich grösseren markt für meine produkte. viel mehr musik/partybegeisterte können sich nun sehr schnell die technischen mittel zulegen, um ihren eigenen ausdruck im djing zu suchen und zu finden.

das das ganze kein business ist, ist meiner ansicht nach leider wunschdenken. und daher passiert doch auch nix mehr in musikalischer hinsicht. die masse wird mit dem bedient, was sie hören will, zusammen mit dem "underground-lifestyle-wir-sind-alle-so-anders-paket" wird halt der euro gemacht.

und das hat mich momentan auch von der techno/mnml-schiene weggebracht. dieser stillstand ist zwar kommerziell erfolgreich und erreicht über die "coolness" auch neue, hippe zielgruppen, die eher vom lifestyle als von der musik angezogen sind. warum also das konzept ändern, wenns erfolg hat, und warum nicht neue märkte erschliessen?

provokant gesagt hat das ganze mit einem anspruch kunst/kultur nichts mehr gemein.
 
Geschrieben von: SLICES (Usernummer # 14406) an :
 
War das nicht das revolutionäre von Techno als es losging, dass jeder Musik machen und DJ sein konnte?
Ich finde einige malen das immer ein bißchen zu schwarz und weiß.
Natürlich gibts ne Menge Schrott und Produzenten, die andere kopieren und bis zum erbrechen Platten veröffentlichen. Das gabs aber schon immer und ist auch in allen anderen Musikrichtungen so.
Klar machts oft keinen Spaß sich 1000 Platten durchzuhören und vielleicht eine oder zwei zu finden, aber das ist eben die Kunst und Leute die erfolgreich sind nehmen sich die Zeit, die Rosinchen zu finden.
Eigentlich ist es doch bei allem so, bei Büchern, bei Klamotten und und und.
Deswegen verstehe ich manchmal dieses "rumjammern" nicht. Die Individualität eines jeden, entsteht doch dadurch sich die "richtigen" Sachen rauszupicken oder zu kombinieren und nen eigenen Style zu finden. Dazu gehört halt Talent. Der große Irrtum ist vielleicht, dass jeder der nen sauberen Übergang hinbekommt oder nen okayen Track macht, gleich denkt dass er besser ist als andere.
Mit der Kreativität ist es halt nicht so einfach und deswegen gibts halt jede Menge Copycats.
Das unterscheidet die Großen von den Kleinen. Und auch wenn einige Große sich allzusehr auf dem Erfolg vergangener Tage ausruhen, haben sie doch wenigstens "mal" was einzigartiges geschaffen. Sei es ein Hawtin mit seinen früheren Produktionen ala Fuse und Plastikman und dem fortschrittlichen Auflegen oder ein Väth mit seiner Marathon Auflegerei und dem Omen als Kultstätte.
Wer was ähnlich einflussreiches schafft, wird auch Erfolg haben. Mitläufer haben es nachwievor schwer und das wird sicher auch nicht einfacher in Zukunft.

Aber jetzt zurück zu den Verschwörungen ;-)
 
Geschrieben von: alex [sAf] (Usernummer # 449) an :
 
wie ist das eigentlich rein rechtlich betrachtet wenn ich mir MP3 von beatport kaufe und in einem club spiele? GEMA wird da ja für die tracks gar nicht abgeführt, das bedeutet letztlich, dass es hier genauso aussieht, als würde ich von meinen schallplatten MP3 machen und dann im club auflegen. die GEMA sagt: du hast dir da eine private kopie gemacht, dann ist das unbedenklich, wenn du die kopie aber auflegst, dann musst du nochmal für diesen tonträger GEMA abführen, ganz unabhängig, ob du auch noch die schallplatte zu hause hast. da niemand sowas macht und der obulus der veranstalter an die GEMA dies nicht beinhaltet, bewegt man sich da sicherlich derzeit auch in einem gewissen rechtlichen "graubereich" mit so nem final scratch, abelton oder serato.
 
Geschrieben von: kokabroka (Usernummer # 2839) an :
 
@alex: Gema-Gebühren zahlt doch der Veranstalter (und zwar noch höhere als sonst bei Laptop-Auflegerei).
 
Geschrieben von: SLICES (Usernummer # 14406) an :
 
Jeder Club zahlt je nach Größe eine pauschale Gema Summe jeden Monat. Da ist es egal was du spielst und wie oft.
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: stitch:
das das ganze kein business ist, ist meiner ansicht nach leider wunschdenken. und daher passiert doch auch nix mehr in musikalischer hinsicht. die masse wird mit dem bedient, was sie hören will, zusammen mit dem "underground-lifestyle-wir-sind-alle-so-anders-paket" wird halt der euro gemacht.

Dass Rumgejammere aus musikalischer Sicht passiere nichts mehr, verstehe ich auch nicht. Dass der minimale Einheitsbrei mittlerweile echt durch ist, ist auch klar, aber ist denn der Techno-Markt in den vergangenen 12 Jahren gewachsen? Eigentlich nicht aus meiner Sicht, in den vergangenen zwei oder drei Jahren vielleicht wieder ein bisschen.
Aber grundsätzlich finde ich es voll in Ordnung, wenn es weitere Vertriebsplattformen gibt, die elektronische Musik und im speziellen Techno einer größeren Masse an Leuten näher bringen. Jeder hat sich doch schon mal MP3s runtergeladen oder warum soll das im Bereich Techno nicht erlaubt sein? Man kann damit ja auch prima auflegen, so what..? Vinyl war vor 20 Jahre mit Aufkommen der CD auch schon mausetot. Ich finde, es ist noch ganz schön lebendig.
 
Geschrieben von: Thomas8.1 (Usernummer # 9466) an :
 
hhmmmm, ich bin überhaupt mal gespannt, wann denn tatsächlich die engültige "Ablösung" von Vinyl durch digitale Formate stattfinden wird. Eben hat sich ein Freund von mir zwei nagelneue PLattenspieler und ein Mischpult gekauft - für Vinylplatten. Es mag nostalgisch klingen, aber Vinylplatten üben eben einen bestimmten Reiz aus, eine "Sexyness" wenn man so will. Das bieten digitale Abspielsysteme eben nicht. Sie mögen innovativ sein und praktisch (vor allem für sog. Profi-DJs), dennoch denke ich die meisten Plattenaufleger haben sich Plattenspieler gekauft um PLatten aufzulegen. In nahezu jedem Beruf sitzt man überwiegend vor dem Computer, der Computer ist Kommunikationsmittel für soziale Netzwerke etc. - da ist man doch froh, mal nicht auf einen Bilsschirm starren zu müssen, sondern drei Knöpfe anzuschalten und loszulegen. Solange eine deratige Einfachheit durch digitale Systeme nicht erreicht ist, wird Vinyl koexistieren. So sehe ich das.

Sorry ein wenig Offtopic. Von Verschwörungstheorien halte ich im Übrigen mal gar nichts. Ich möchte auch bezweifeln, ob Dapayk das wirklich so bierernst gemeint hat...
 
Geschrieben von: Spycho (Usernummer # 9842) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: stitch:
kann dem gianni nur zustimmen, das ganze ist halt ein geschäft (geworden).
[...]
provokant gesagt hat das ganze mit einem anspruch kunst/kultur nichts mehr gemein.

ein geschäft war es schon immer gewesen, und zwar für all jene, die mit der musik ihren lebensunterhalt verdienen. im vergleich zu früher ist der technomarkt deutlich gewachsen, hinzu kommen noch die ganzen technischen innovationen, usw.
da ist es mir doch viel wohler, wenn da jemand wie eben ein kampferprobter veteran wie hawtin zu den "machern" gehört, als eine horde verstockter bwl-fuzzis, die absolut keinen zugang zum künstlerisch/kulturellen aspekt der musik haben, aber mit trends den schnellen reibach machen wollen.
oder hat sich dapayk oder sonst wer schonmal über z.b. native instruments beschwert? [Wink]

offtopic1: würde es sich nicht auch beissen, wenn man sich für beatport stark macht, aber trotzdem nur vinyl auflegt? [kopfkratz]

offtopic2: gabs dass thema stagnation nicht schon vor ein paar jahren zur "schranz" ära? ruhig blut, leute, da kommt bald wieder was neues. ansonsten kommt halt her nach giessen, hier gibts keine mnml partys. [smilesmile]

offtopic3: meine... theorie zur dapayk/padberg kollaboration werde ich jetzt nicht ausbreiten und lasse diesen satz einfach mal so im raum stehen.
[lego]
 
Geschrieben von: SLICES (Usernummer # 14406) an :
 
@Spycho
Ich muss dir leider wiedersprechen. Im Vergleich zu "früher" ist der Technomarkt um einiges geschrumpft.
Es werden lange nicht mehr soviele Platten verkauft wie früher und auch Clubs und Partys gibt es viel weniger, wenn man Berlin mal ausklammert.

Doch zurück zum Thema "Verschwörungstheorie".
Die "Marktanalyse" hat damit ja nicht viel zu tun.
Es ging ja ursprünglich um eine Vermutung oder Behauptung von Dapayk, der das im übrigen sehr ernst zu meinen scheint, da schon mehrmals öffentlich angesprochen
 
Geschrieben von: Da Weed (Usernummer # 7213) an :
 
Zitat:
... Hawtins Kooperation mit Final Scratch, Allen & Heath zahlt sich natürlich auch aus und alles stützt sich gegenseitig!
Sind ja einige FS Klone erhältlich,denke das hätte auch ganz anders kommen können.
Er hat sich sein Stück vom Kuchen gesichert,wer weiß wie die Karten gemischt werden wenn der Markt irgendwann "richtig" groß ist und MP3´s unterwegs aufs Handy ziehn ne Selbstverständlichkeit ist...

Zitat:
Am Ende verdient er an allem ein wenig mit, ohne wirklich der Szene etwas Gutes getan zu haben.
Es geht also nur ums Geld!

Was sollte er denn "Gutes" tun? Den digitalen Fortschritt/die Markterschaffung anderen überlassen und "save the Vinyl" predigen?

Seltsame Verschwörungstheorie....Paranoia/Neid óle
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: SLICES:
@Spycho
Ich muss dir leider wiedersprechen. Im Vergleich zu "früher" ist der Technomarkt um einiges geschrumpft.
Es werden lange nicht mehr soviele Platten verkauft wie früher und auch Clubs und Partys gibt es viel weniger, wenn man Berlin mal ausklammert.

ist ja nun offensichtlich
 
Geschrieben von: alex [sAf] (Usernummer # 449) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: SLICES:
Jeder Club zahlt je nach Größe eine pauschale Gema Summe jeden Monat. Da ist es egal was du spielst und wie oft.

das ist es ja eben. die clubs zahlen nur für das wiedergaberecht, nicht aber für das vervielfältigungsrecht. wenn ich mir von meiner vinyl eine kopie auf CD oder MP3 ziehe, dann ist das eine vervielfältigung und dafür müsste man
eine lizenz erwerben bzw. an die GEMA abführen.
so, was ich jetzt nicht weiß ist, wie es beim kauf einer MP3 von z.b. beatport aussieht. müssten da nicht auch noch pro track GEMA-gebühren anfallen, weil die im ausland diese nicht abführen?
siehe hier: http://www.gema.de/musiknutzer/information_service/disk_jockeys.shtml
 
Geschrieben von: kokabroka (Usernummer # 2839) an :
 
Beatport, ITMS, Musicload & Co. sind von der Gema lizenziert (http://de.wikipedia.org/wiki/Gema#GEMA-Verg.C3.BCtung_und_Pauschalabgabe).
 
Geschrieben von: Spycho (Usernummer # 9842) an :
 
@slices: nicht, dass wir uns falsch verstehen: mit "früher" meinte ich "ganz, ganz früher". die zeit vor internet und mp3 und aktionen wie rave&cruise oder cocoon club.
 
Geschrieben von: SLICES (Usernummer # 14406) an :
 
@Spycho
Schon klar, aber gerade ganz früher ging verkaufsmäßig weit mehr als jetzt, bis auf wenige Ausnahmen, die es natürlich zu jeder Zeit immer mal wieder gibt.
 
Geschrieben von: Thomas Gumprecht (Usernummer # 6313) an :
 
immer dieses thema! analog vs. digital.

ich persönlich finde ja die auflegerei mit FS oder der gleichen schrott, kaufe mir aber ab und zu sachen digital, da sie garnicht oder schwer erhältich auf vinyl gibt! oder halt als "sicherungskopie" - gerade was alte sachen angeht (non-techno-sachen). gerade was so deephouse geschichten angeht gibts da ja recht geile perlen, die aber nie auf vinyl erscheinen werden, weil einfach die kosten dafür zu hoch sind. da ist wieder das problem mit der wirtschaftlichkeit...

wobei ich denke, dass sich gute musik auch auf vinyl verkauft, aber halt nur soviel, dass sich die ausgaben rein kommen. reich wird damit heutzutage ja eh niemand mehr. sie fungieren da mehr als promoding für dj's. vinyl bleibt (auch in zukunft) wahrscheinlich nur was für liebhaber.

VINYL KILLS THE MP3 INDUSTRY.
 
Geschrieben von: Da Weed (Usernummer # 7213) an :
 
Neben dem Vinyl vernichtet die digitale Mafia auch unrentable Randgruppen mit Verschwörungs-Samplern seh ich grad

Trancecore


[shockedsnowman]
 
Geschrieben von: Sternchen (Usernummer # 2102) an :
 
ich mache fast nur noch mit serato. ich finde die erfindung super. netlabel musik für umsonst auflegen, die toll ist. von unbekannten menschen, die sich freuen, wenn man einfach nur ihre lieder spielt. ich finde damit wird nichts kaputt gemacht .. im gegenteil. man unterstützt neue unbekannte talente. die tracks sind oft nicht so durchgenudelt die manch vinyl.

mir ist eigentlich egal wer jetz von den "star-djs" mehr geld bekommt mit seinen verkäufen. die kriegen schon genug geld wenn se irgendwo spielen

[ 12.08.2007, 17:37: Beitrag editiert von: Sternchen ]
 
Geschrieben von: chris (Usernummer # 6) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Sternchen:
ich mache fast nur noch mit serato. ich finde die erfindung super. netlabel musik für umsonst auflegen, die toll ist. von unbekannten menschen, die sich freuen, wenn man einfach nur ihre lieder spielt. ich finde damit wird nichts kaputt gemacht .. im gegenteil. man unterstützt neue unbekannte talente.

Insofern man/du auch Tracks dann im Warpstore, auf iTunes, bei Kompakt oder Beatport kaufst, wäre es dann aus Perspektive der Künstler eine richtig feine Sache: reine nonprofit-Produzenten, die auf Netlabels releasen, machst du sicherlich glücklich. Wer jedoch sowohl kommerziell wie auch nonprofit-orientiert im Download-Segment vertreten ist, möchte und muss ggf. auch ein bisken Geld verdienen, nicht zuletzt, weil die Download-Plattformen ein anderes Marketing fahren können als kleinste Netzplattformen. Das typische mySpace-Phänomen trägt ja auch Früchte: inbesondere im Popsegment etablieren sich hin und wieder nun auch Künstler, deren mySpace-Clips zigtausendfach und sogar millionenfach gehört wurden und damit erst Aufmerksamkeit hinsichtlich ihrer regulären, 'kaufbaren' Produktionen erhalten. Interessant wäre es dahingehend, ob sich ein reiner nonprofit-Netlabel-Act regelmässige Bookings oder Angebote von kommerziell ausgerichteten Labels erhält, um damit dann Einnahmen generieren zu können, die dann gar vielleicht zum Lebensunterhalt so beitragen, dass man den Artist als ernstzunehmenden Fulltime-Musiker bezeichnen darf?
 
Geschrieben von: SLICES (Usernummer # 14406) an :
 
Netlabels und diese Art der Veröffentlichung sind eigentlich eine gute Sache, nur gibt es so leider auch noch mehr Schrott, da jeder seine Tracks ohne großen finanziellen Aufwand easy verbreiten kann,
So klingt leider auch das meiste. Für mich deswegen kein Spaß, das intensiver zu verfolgen, obwohl es da schon mal die ein oder andere Perle gibt.
Zum anderen macht es für mich, wie hier schonmal erwähnt wurde, auch keinen Sinn durchschnittliche Tracks oder Clone von bekanntem zu spielen, nur weil´s von Netlabels umsonst ist.
Manche Sachen sollten einfach nicht an die Öffentlichkeit gelangen und da fehlt leider meistens der Filter.

Aber für dieses Thema sollte man besser einen neuen Thread eröffnen. Hier gehts ja eher um die Technoverschwörungs Theorie von Dapayk.
 
Geschrieben von: sven.k. (Usernummer # 12602) an :
 
offtopic
@ Chris:
Brauch man denn Berufsmusiker?
 
Geschrieben von: chris (Usernummer # 6) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: sven.k.:
offtopic
@ Chris:
Brauch man denn Berufsmusiker?

/off: siehe Posting von Slices über dir: wer seinen Lebensunterhalt mit Musik verdienen möchte, wird verhungern, wenn er amateurhaften Schrott veröffentlicht :-)
 
Geschrieben von: sven.k. (Usernummer # 12602) an :
 
//
aber das is ja genau meine Frage:
Reichen denn die Hobbymusikanten nicht vielleicht aus? -> Muss man davon leben können?
 
Geschrieben von: GSky (Usernummer # 714) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Thomas Gumprecht:

wobei ich denke, dass sich gute musik auch auf vinyl verkauft, aber halt nur soviel, dass sich die ausgaben rein kommen. reich wird damit heutzutage ja eh niemand mehr. sie fungieren da mehr als promoding für dj's. vinyl bleibt (auch in zukunft) wahrscheinlich nur was für liebhaber.

ich das ziemlich genau so.

als kleines Label haben wir uns schon vor Jahren darauf ausgerichtet, mit den VÖs kostendeckend (inkl. Künstlergage) zu arbeiten. Die Vinylsausgaben sind so für uns vor allem für Vinylliebhaber und als PR-Instrument gedacht. Der weitere Vertrieb übers Netz wird von uns gerade diskutiert, da wir vor allem den Vorteil in der stetig wachsenden Erreichbarkeit sehen. Geld verdienen können die Künstler (in unserem Bereich) in erster Linie nur mit Bookings und wird so gesehen von uns mit den VÖs unterstützt. Was übrig bleibt, stecken wir wieder in neue VÖs - und das wars dann auch schon.
Die romantische Vorstellung von der weltweit gemeinnützigen Technokommune, wo alle Spass haben und keiner dabei Geschäfte macht, ist nett aber auch total unrealistisch. Wo immer die Möglichkeit besteht, wird versucht, damit etwas zu verdienen. Und natürlich ist der Markt insgesamt so gross, dass auch einige mit der richtigen Idee mehr verdienen (wie überall woanders auch). Ob man sich als Konsument für Vinyl, CD, MP3 entscheidet, bleibt einem am Ende zum Glück noch selbst überlassen.
 
Geschrieben von: Sternchen (Usernummer # 2102) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: SLICES:
Netlabels und diese Art der Veröffentlichung sind eigentlich eine gute Sache, nur gibt es so leider auch noch mehr Schrott, da jeder seine Tracks ohne großen finanziellen Aufwand easy verbreiten kann,
So klingt leider auch das meiste. Für mich deswegen kein Spaß, das intensiver zu verfolgen....

najo. wenn man sich so durch "decks.de" oder die plattenläden wühlt kommt einem das gefühl, dass auf vinyl heutzutage AUCH mehr schrott als brauchbare musik veröffentlicht wird. wer ohne vorahnung bzw wissen nach labels einfach blind in irgendwelche EPs reinhört wird auch schnell enttäuscht. der allgemeine anspruch der musik ist halt generell gesunken. ob nun netaudio oder 12" spielt wohl keine rolle. für mich sind da seeehr viel schrott bei. man muss halt wissen wo man suchen soll. und genau so ists im web auch. zu sagen das NUR mist im netz kommt ist ja blödsinn da auch so illustre menschen wie bloch, pacou, someone else, bommersheim etc im netz kostenfrei releasen. und diese menschen verdienen auch geld mit der musik. d.h. soo schlecht kann se ja gar nicht sein?! wie gesagt: man muss wissen wo man suchen muss, und man muss sich mit der materie beschäftigen. einfach blind eines der viel zu vielen labels anzuklicken ist da nicht genug. aber wie gesagt: im plattenladen hat man das gleiche gefühl wenn man blind einfach in den schrank greift.. aber wer tut das schon?! man bleibt so lange im laden bis man was gefunden hat, und sagt nicht pauschal: platten sind scheisse, oder?! wieso kann man das im web nicht auch so machen? aber was nichts kostet ist ja nichts......
 
Geschrieben von: SpeedyJ (Usernummer # 984) an :
 
@ sternchen: um über die vinyl-veröffentlichungen der diversen labels den überblick zu haben und sich regelmäßig ein paar perlen rauspicken zu können, kann man sich z.b. wöchentlich durch die neuerscheinungen eines online-shops durchhören.
wie funktioniert das bei netlabels? kriegt man da auch irgendwo previews zu allen neuerscheinungen in gebündelter form? ist mir nicht bekannt u. das ist einer der gründe, warum ich mich nie mit netlabels auseinandergesetzt hab...
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
@ speedy

www.phlow.de/netlabels/index.php/New_Netlabel_Releases
www.rowolo.de

praktisch sind auch blogs, die je nach vorliebe neue releases eines gewissen stilistischen spektrums behandeln.

www.de-bug.de/pod
 
Geschrieben von: Sternchen (Usernummer # 2102) an :
 
gibt einiges: starfrosch, rowolo, chiffre (ne zeit lang), phlow, netlabel-board, britney, de-bug, und unzählige blogs etc.
 
Geschrieben von: SpeedyJ (Usernummer # 984) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
@ speedy

www.phlow.de/netlabels/index.php/New_Netlabel_Releases
www.rowolo.de

praktisch sind auch blogs, die je nach vorliebe neue releases eines gewissen stilistischen spektrums behandeln.

www.de-bug.de/pod

alles nicht wirklich brauchbar, z.b. phlow.de: nicht mal nach genres geordnet, bekommt man links zu den download-pages um die ohren geschmissen. de-bug.de/pod bietet wenigstens audio-previews, leider nur zum von anfang bis ende durchlaufen lassen, durchskippen eines tracks ist nicht möglich...
 
Geschrieben von: Tierex (Usernummer # 1376) an :
 
@Sternchen & Hyp Nom: Jo, wobei es meines Wissens noch keine Vorhör-Möglichkeiten von Netreleases gibt - zumindest nicht so komfortabel wie bei den Vinyls von decks, hardwax oder deejay. Das wäre nochmal was Wünschenswertes.
 
Geschrieben von: Sternchen (Usernummer # 2102) an :
 
gib es schon. nur nicht bei allen.. liegt halt am label, wo sie hosten, wie deren seiten aussehen etc. alles kann man leider nich durchhören vom runterladen, stimmt. dennoch kein K.O. argument GEGEN freie musik

-bishen arbeit muss man schon investieren wenn man kostenfrei "einkauft". alles hinterhergetragen zu bekommen ist ja nicht die norm, oder?
 
Geschrieben von: Gianni (Usernummer # 66) an :
 
Naja - auch ein Vertrieb kostenloser Produkte ist
nunmal ein Vertrieb. Ziel ist es, das Produkt zu
vertreiben und an den Mann zu kriegen. Auch
Netlabels veröffentlichen ihr Zeug, um es an
möglichst viele Kunden zu vertreiben. Ob aus
Profitgründen oder aus Idealismus macht da
keinen signifikanten Unterschied. Und dazu
muss man es den Kunden auch möglichst einfach und
barrierefrei schmackhaft machen können.

Mein persönliches Problem mit der achso tollen
freien Musik ist ebenfalls die mangelhafte
Unterstützung fürs Vorhören.

Alleine die Vorhörmöglichkeit ist für mich schon
ein Riesenargument für Beatport & Co.
 
Geschrieben von: Fatkid (Usernummer # 7802) an :
 
Das man eine Platte vorhört, bevor man sie kauft, ist klar. Eine kostenlose mp3 habe ich in Nullkommanichts runtergeladen und kann sie, wenn sie mir nicht gefällt, gleich wieder löschen. Und letztlich kann man fast alle mp3s auch als Stream mit den üblichen Playern vorhören und auch durchskippen, wenn man das mag.
 
Geschrieben von: Sternchen (Usernummer # 2102) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Fatkid:
Das man eine Platte vorhört, bevor man sie kauft, ist klar. Eine kostenlose mp3 habe ich in Nullkommanichts runtergeladen und kann sie, wenn sie mir nicht gefällt, gleich wieder löschen. Und letztlich kann man fast alle mp3s auch als Stream mit den üblichen Playern vorhören und auch durchskippen, wenn man das mag.

genauso seh ich das auch [Smile]
 
Geschrieben von: SLICES (Usernummer # 14406) an :
 
Noch mehr Daten? Aber dank Flatrate kostet das ja nix mehr, sonst würden sich das einige wohl genauer überlegen.
Vor lauter Datenmüll blickt dann auch keiner mehr richtig durch.
Ich sehe es so, dass die meisten Netlabels, Netlabels sind, weil´s für ein richtiges Label nicht reicht. Die wenigsten machen es doch aus Überzeugung wie anfangs z.b. Tokyodawn. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
Bei einem Vinyllabel überlegt man da doch eher nochmal.
 
Geschrieben von: sven.k. (Usernummer # 12602) an :
 
@ Slices: So spart man sich natürlich viel Recherchearbeit [Wink]
 
Geschrieben von: Omara (Usernummer # 11269) an :
 
also ich finde auch das auf vielen netlabels qualitativ hochwertigerer sound rauskommt wie auf so manchen vinylveröffentlichungen...

z.B. meiner meinung nach hätte es z.B. heater auf keines der top 20 netlabels geschafft... und dieser mist soll der neue sommerhit sein ?

so jetzt werd ich bestimmt gleich zerfetzt [smilesmile]
 
Geschrieben von: 303burns (Usernummer # 986) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Omara:
z.B. meiner meinung nach hätte es z.B. heater auf keines der top 20 netlabels geschafft... und dieser mist soll der neue sommerhit sein ?

so jetzt werd ich bestimmt gleich zerfetzt [smilesmile]

noe. wirste nicht. ich finde den track furchtbar. da fällt mir nur ein wort zu ein: kirmestechno.
 
Geschrieben von: Sternchen (Usernummer # 2102) an :
 
das problem mit "kommerziellen" labels ist doch auch, dass man immer bemüht ist die kosten einzuspielen. d.h es wird weniger experimentiert als bei freien gütern. die masse will bedient werden da es doch hauptsächlich ums geschäft geht. sowas spiegelt sich dann langfristig auch in der individualität wieder. sehr viel einheitsbrei heutzutage von dem man ausgehen kann das er von der immer anspruchsloseren gesellschaft gekauft wird, und von dem man nichtmal mehr weiss wers produziert hat. musik mit profil ist selten geworden. ist halt so. soll nicht heissen das NUR mist kommt, aber man wagt halt weniger weil es als label schwer geworden ist 1000 stck zu verkaufen. klar gibts nach wie vor gute 12" aber man muss lange danach suchen.

@omara: stimmt. heater hätte es auf den "top-netlabels" nicht geschafft [Big Grin]

..zum glück!
 
Geschrieben von: SpeedyJ (Usernummer # 984) an :
 
ich find, gerade die heater wär eigentlich ideales netlabel-material gewesen...
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
..sagt der, der sich "nie mit netlabels auseinandergesetzt hat".

dass der entdeckergeist mal so weit verkümmert sein würde, dass vorsortierung und skippen zum maß der dinge erhoben wird...
zum glück kann man sich die etwas umtriebigeren DJs ja aussuchen. da muss ich nur gucken, was auf der platte mehr bestand hat: "profi-sets" aus dem netsets-thread oder netlabel-mixe von z.b. mixotic.net oder sonicwalker.com.
mal sehen, wie lange Slices noch an diesem immer weiter wachsenden segment vorbeiberichten wird.

es gibt ja nun genug netlabels, die den vinyllabeldurchschnitt hinter sich lassen und bei denen es einfach eine freude ist, ihre releases zu verfolgen.

sutemos, serein, legoego, 1-bit-wonder, corpid, laridae, monotonik, autoplate, miasmah, kahvi collective, stadtgruen, aerotone, cold room, comatronic, epsilonlab, unfoundsound, foem, ...

also.. verläßliche wundertüten bookmarken, alle paar wochen ohne viel zeitaufwand abklappern und glücklich werden.
 
Geschrieben von: Spycho (Usernummer # 9842) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:

mal sehen, wie lange Slices noch an diesem immer weiter wachsenden segment vorbeiberichten wird.

...oder so ziemlich jedes andere (print-)magazin.
ich wundere mich schon des öfteren, warum diese szene so ignoriert wird. es gab mal in einer groove ausgabe einen kleinen kasten bei den plattenkritiken, der sich speziell den netlabels widmete. wo der wohl geblieben ist? man könnte fast meinen, eine verschwörung zu wittern.
 
Geschrieben von: sven.k. (Usernummer # 12602) an :
 
[hammer]

Respekt Spycho, da hat aber mal jmd. sehr geil den Bogen zurück zum Thema weg vom offtopic geschlagen...
 
Geschrieben von: Detroit-303 (Usernummer # 8780) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Omara:
z.B. meiner meinung nach hätte es z.B. heater auf keines der top 20 netlabels geschafft... und dieser mist soll der neue sommerhit sein ?

Nun, der Track hat es ja auch nicht auf eines der Top20-Vinyl-Labels geschafft - in meiner Reihenfolge rangiert Get Physical jedenfalls auf Platz 17392. [Razz]
 
Geschrieben von: Omara (Usernummer # 11269) an :
 
http://www.philter-music.de/gpm074-6.html?autoplay=1


[hehe]
 
Geschrieben von: Tuxton (Usernummer # 2837) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
mal sehen, wie lange Slices noch an diesem immer weiter wachsenden segment vorbeiberichten wird.

talentierte produzenten werden früher oder später den sprung in den professionellen musikvertrieb schaffen...
bei einem großteil der musikkonsumenten besteht vielleicht auch mangelndes interesse an der materie. schon der markt für vinyls und kostenpflichtige downloads ist hoffnungslos übersättigt und selbst diejenigen, die viel zeit in die recherche nach neuer musik investieren, sind weit von einem umfassenden überblick über das gesamte angebot entfernt...

@ spycho: printmedien sind eigentlich nichts anderes als reine werbepostillen, die insbesondere ihren anzeigenkunden verpflichtet sind und mit deren material schon ziemlich ausgelastet werden...
 
Geschrieben von: SLICES (Usernummer # 14406) an :
 
@ Hyp Nom
Wieso vorbeiberichten? Falls du es noch nicht gemerkt hast. Wir berichten primär von Künstlern und da ist es mir relativ egal, ob die im Netz, auf Platten oder sonstwie veröffentlichen. Die Musik kommt an erster Stelle.
Das hat auch überhaupt nichts mit der vorangegangenen Diskussion zu tun.
Deswegen muss ich Netlabels jetzt persönlich trotzdem nicht spannend finden.
Sag mir eins, was hochklassige und eigenständige Musik veröffentlicht und wo die Leute auch was zu erzählen haben und dann sind wir die letzten die das nicht machen würden. Im Gegenteil, wir reagieren ziemlich oft auf Wünsche und Feedback, dafür machen wir es ja und nicht um irgendwelche Egos zu befriedigen.
Aber mit was zu erzählen meine ich dann auch wirklich was erzählen, denn sowas wie "ja, wir machen das, weils Spaß macht und weil ich irgendwann mal nen Computer geschenkt bekommen habe", höre ich auch so oft genug. Da brauch ich nicht noch ein Netzlabel zu.
Ich würde dann lieber mal ne interessante Story hören, wo bißchen mehr Substanz dahinter steckt.

Und dass Printmedien reine Werbeblätter sind, stimmt bei einigen auf jeden Fall, aber ähnlich wie bei den "Netlabels" (Achtung Ironie!), gibts auch genug interessante Platformen in Netz und auch unabhängige kleine unabhängige Magazine in aller Welt, die kaum jemand kennt.
Allerdings steht es ja auch jedem frei, selbst etwas auf die Beine zu stellen, sei es ein Magazin oder ein Label. Entscheiden tun letztlich eh die Leute und Konsumenten und nicht irgendwelche Forums Diskussionen.
 
Geschrieben von: SpeedyJ (Usernummer # 984) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
dass der entdeckergeist mal so weit verkümmert sein würde, dass vorsortierung und skippen zum maß der dinge erhoben wird...

es gibt nunmal auch leute, die sich nicht 16 stunden am tag mit dem rezipieren neuer musik befassen können, weil sie sich 'zufällig' auch noch um beruf, studium etc. kümmern müssen. und da ist sowas wie vorsortierung (zumindest nach genres) und durchskip-möglichkeit bei der fülle an sachen, die regelmäßig rauskommen, einfach notwendig, wenn man sich einen überblick verschaffen möchte...
mein wöchentliches ritual, die neuen releases (in den für mich relevanten sparten minimal/techhouse, electrohouse u. techno)bei juno abzuchecken verschlingt jeweils bereits 2-3 stunden, die ich mir auch erstmal freischaufeln muss. und wenn ich bei den mehr als 100 vinyl-neuerscheinungen nun auch jeden einzelnen track linear von anfang bis ende durchhören müsste - na dann, viel spaß! da würde selbst 'dj entdeckergeist'-himself nicht hinterher kommen, sich alles reinzuziehen... [Wink]

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:

also.. verläßliche wundertüten bookmarken, alle paar wochen ohne viel zeitaufwand abklappern und glücklich werden.

nochmal zurück zum thema entdeckergeist. *g* wenn man so denkt, kann man sich ja gleich überlegen, z.b. tokio hotel-fan zu werden, dann muss man sich nur noch jeweils die neuen tokio hotel cds reinziehen und ist glücklich! [stichel]

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
..sagt der, der sich "nie mit netlabels auseinandergesetzt hat".

das heater-statement war übrigens nicht negativ gemeint im bezug auf netlabels! wie z.b. von sternchen bereits angesprochen wurde: die stärke von netlabels liegt ja in der möglichkeit, sich im vergleich zu vinyl-labels experimentierfreudiger zeigen zu können und auch mal gewagtere sachen zu bringen - und diese kategorie fällt für mich auch 'heater'. war ja nicht unbedingt abzusehen, dass die nummer auf dem vinyl-markt so gut funktioniert, denn ob man die nummer persönlich nun mag oder nicht, gewagt ist sie allemal, das kann man wohl nicht bestreiten...
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
@ slices
labels habe ich genannt.. es ist sicher nicht so, dass keines darunter ist, dessen leute etwas zu erzählen haben.
man nehme nur Legoego unserer forum'ler hr.minimal und phonout mit seit vielen jahren konstantem erstaunlichen eigenständigen output auf zahlreichen plattformen.
vielleicht eignen sich auch netlabel-parties wie von Mixotic in berlin dazu, mal dem ein oder anderen act auf den zahn zu fühlen und mit den veranstaltern über die rechtliche situation zu reden, das böte ja schon etwas gesprächsstoff.
generell nichts gegen Slices.. im gegenteil - das beste, was der technomedienlandschaft in diesem jahrzehnt passiert ist (neben dem web-phänomen), keine frage.

@ speedy
es dauert auch kaum 2-3 stunden, sich ein paar interessante netlabels rauszupicken, und das checken neuer releases ist dann ein ding von minuten dann und wann. aber wenn man unbedingt immer geld bezahlen will, ist das ja auch ehrenwert.
ich kenne auch kaum ein netlabel, bei dem man nicht durch die tracks skippen kann. URL in Winamp rein, an irgendeine stelle springen, und dann wird eben ab dieser stelle geladen und gespielt.
 
Geschrieben von: Spycho (Usernummer # 9842) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: SLICES:

Deswegen muss ich Netlabels jetzt persönlich trotzdem nicht spannend finden.
Sag mir eins, was hochklassige und eigenständige Musik veröffentlicht und wo die Leute auch was zu erzählen haben und dann sind wir die letzten die das nicht machen würden. Im Gegenteil, wir reagieren ziemlich oft auf Wünsche und Feedback, dafür machen wir es ja und nicht um irgendwelche Egos zu befriedigen.

[hand] Thinner/Autoplate
für mich (als fan) eine der netlabel messlatten überhaupt. releases haben durchweg höchste qualität, wie auch die website, die künstler sind zum teil recht bekannt, und die katalognummern gehen zur zeit auf die hundert zu.
kleiner wink mit dem zaunpfahl. [Wink]
 
Geschrieben von: Omara (Usernummer # 11269) an :
 
thinner wird doch schon seit jahren als spitze der netlabels gesehen... meiner meinung nach ist das aber eher listening stuff

ich wär eher dafür mal labels mit clubtauglichen tracks bekannter zu machen. müßte mann halt mal im netlabelboard schauen was da grad so los ist

www-netlabel-board.org
 
Geschrieben von: SLICES (Usernummer # 14406) an :
 
@ Hyp Nom
Labels hast du genannt klar, aber besonders aussagekräftig ist das nicht für mich.
Ich bin im Endeffekt genauso schlau wie vorher.
Klar, das sind ein paar deiner favorisierten Labels und du bist der Meinung, dass die gutes Zeug releasen, aber das tun ja viele Labels.
Warum sollte ich mich ausgrechnet mit denen auseinandersetzen, das wäre ja die Frage, die für mich interessant ist.
Also ein bißchen mehr Info wäre da schon schön oder wenn die Jungs hier mitlesen, könnten sie ja auch mal auf die Idee kommen ein paar Infos rüberzuschicken.
Niemand kann alles kennen und alles wissen bei der Masse an Musik.

Wegen Partyberichten. Das ist bei unseren Clubspecials rechtemäßig schon der Horror mit Musikrechten, Gema etc. Da werden wir sicher nicht noch mehr machen.
Ist leider so, dass das nicht so einfach ist, wie z.b. darüber zu schreiben. Das wissen viele natürlich nicht, aber für uns ist das wirklich Pain und teilweise rechtemäßig und auch in der Zeit wo Slices entsteht, nicht machbar.
Wir konzentrieren uns auch wirklich auf Künstler bei Slices und nicht auf Nightlife. Das wäre auch unsinning bei einem "nur" vierteljährlich erscheinenden Format.
Berichte über Clubs waren ein Wunsch von vielen, das haben wir mit Mühe und Not umgesetzt, damit ist dieser Bereich für uns erstmal abgedeckt, wenn auch mit einer Menge "Schmerzen" verbunden ;-)
Bei Slices gehts echt primär um die Musik und Künstler.

@ Omara
Listening Stuff ist auch elektronische Musik. Wir sind ja kein reines Club und Technomagazin, sondern ein elektronisches Musikmagazin. Ist doch schön, wenn auch mal was anderes als Bum Bum stattfindet.
 
Geschrieben von: Gianni (Usernummer # 66) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: SpeedyJ:
es gibt nunmal auch leute, die sich nicht 16 stunden am tag mit dem rezipieren neuer musik befassen können, weil sie sich 'zufällig' auch noch um beruf, studium etc. kümmern müssen. und da ist sowas wie vorsortierung (zumindest nach genres) und durchskip-möglichkeit bei der fülle an sachen, die regelmäßig rauskommen, einfach notwendig, wenn man sich einen überblick verschaffen möchte...
mein wöchentliches ritual, die neuen releases (in den für mich relevanten sparten minimal/techhouse, electrohouse u. techno)bei juno abzuchecken verschlingt jeweils bereits 2-3 stunden, die ich mir auch erstmal freischaufeln muss. und wenn ich bei den mehr als 100 vinyl-neuerscheinungen nun auch jeden einzelnen track linear von anfang bis ende durchhören müsste - na dann, viel spaß! da würde selbst 'dj entdeckergeist'-himself nicht hinterher kommen, sich alles reinzuziehen... [Wink]

Kann ich zu 100% so unterschreiben, nur isses bei
mir beatport statt juno.
 
Geschrieben von: Rainer W (Usernummer # 579) an :
 
also habe nicht den ganzen thread gelesen nur die ersten post zu der "verschwöhrungstheorie"... wieder ne lustige sachen

also ich noch beim studium beim mp3 mit erfinder unterricht hatte, hätte ich ja mal fragen können, ob er es für richie und seine "verschwörung" entwickelt hat.

und richie macht auch geld mit immobiliengeschäften - der will jetzt bestimmt alle aus eigentumswohnung heraus haben, so dass sie in seine mietwohnungen können... haha
 
Geschrieben von: granlab (Usernummer # 3524) an :
 
Ich finde die Diskusion schon recht interessant.
Begann es doch damit, das irgendwer "beneidet" wird, sein Geld noch anders zu verdienen, als mit dem reinen Verkaufen von Musik.

Da sollte sich die Branche wirklich Gedanken machen, weil die Generation die jetzt auf den Schulhöfen Tracks per Bluetooth tauscht ist für das bezahlen von Musik verloren.
Da hilft kein Beatport und kein I-Phone, das ist nur der Übergang zu etwas neuem, zu einem anderem Konzept, wie ein Künstler von seiner Kunst leben kann.

Zum Thema Netlabel und den gefallenen Beispielen:

Da sollte Legoego doch ideal auch für alle die sein, welche Musik vorhören oder dafür bezahlen wollen. Jedenfalls seit Version 2.0.

Es wäre auch sicher interessant, ob dieses Konzept jenseits der "üblichen" Netlabelmechanismen funktioniert, zumal die musikalische Auswahl hier doch recht breit gefächert ist.
 
Geschrieben von: silicon (Usernummer # 503) an :
 
Hm, also eine Verschwörungstheorie an einem einzigen Act/Artist festzumachen? Ist ja so als wäre Richie der weltweit-bekannteste Techno-Dj, dem sämtliche Labels und Strukturen gehören.

Ich denke, dass gehört zum guten Ton und zum Business, ein bißchen Werbung für eine Plattform zu betreiben, an der man mitpartizipiert. Und wenn er meint, dies sei der Weg - na dann bitte!

Ich selbst stand seit bestimmt 2 Jahren in keinem Plattenladen mehr. Stattdessen häufen sich bei mir die Aufrufe von beatport oder myspace, wo ich nach Tracks oder Artists suche, über verlinkte Freunde auf neue Artists stoße und mir so meine eigenen "Stars" zusammenstelle.

Von der Usability her ist Beatport zwar meiner Meinung nach nicht besonders ausgreift, jedoch dieser breite Fundus an Tracks, die Möglichkeit des Vorhörens, Skippen und aufgliederung in Einzeltracks oder Releases lassen einen gerne mal bisschen stöbern ...

Verschwörungstheorie wäre eher etwas in der Richtung gewesen, rhytmische Sounds mit Drogen zu mischen, um eine ganze Generation hirnkrank zu machen ... [Wink]

cheers,
silicon
 
Geschrieben von: SpeedyJ (Usernummer # 984) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: silicon:
Von der Usability her ist Beatport zwar meiner Meinung nach nicht besonders ausgreift, jedoch dieser breite Fundus an Tracks, die Möglichkeit des Vorhörens, Skippen und aufgliederung in Einzeltracks oder Releases lassen einen gerne mal bisschen stöbern ...

word! also usability-mäßig find ich das, was beatport als marktführer da bietet, mehr als peinlich...
 
Geschrieben von: disko bombs (Usernummer # 1112) an :
 
beatport? nie gehört !
 
Geschrieben von: GSky (Usernummer # 714) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: disko bombs:
beatport? nie gehört !

da gibts auch nur musik ...und keine filmchen!
 
Geschrieben von: dangerseeker (Usernummer # 4281) an :
 
Listen differently, download digitally!

da haben wir es doch, jetzt versucht er mit so hippi argumenten dem vinyl den todesstoß zu geben ... holt euch die mp3s bei beatport dann haben eure enkel was davon [Wink]

insgesamt ganz schön zynische sch**sse hier von der Minus-Wolfsschanze ...
 
Geschrieben von: pre-amp tango (Usernummer # 10117) an :
 
er könnt ja mit gutem beispiel vorangehen und künftig nur noch auf kleinen, stromverbrauchsschwachen PAs auflegen... der olle piepmatz.

also was für ein gelaber... tses... bekommen die mp3s von m_nus dann auch das bio-siegel? [Wink]
 
Geschrieben von: sven.k. (Usernummer # 12602) an :
 
Chemische Dr*gen sind dann wohl auch tabu, ab jetzt wird bei M_nus nur noch Bio-Grass gek*fft... [wirr]
 
Geschrieben von: VanGogh (Usernummer # 5680) an :
 
schonmal an die abgase gedacht??
umweltsau...
 
Geschrieben von: Gianni (Usernummer # 66) an :
 
Naja... Unabhängig vom PR-Selbstzweck der Geschichte
isses natürlich schon war. Der heutige Bedarf an
Tonträgern wäre ausschliesslich mit Vinyl (=Erdöl)
gar nicht mehr politisch korrekt zu decken...

Selbstverständlich wird dieser Aspekt dem PR-Zweck
zugeführt - aber das bedeutet nicht, dass die
Kernaussage dadurch falsch wäre.

Wenn ich nur dran denke, wieviel Vinyl ich noch im
Keller lagern hab... 15 Jahre Arbeitsmaterial, das
jetzt verstaubt. Da sind mir persönlich die
tragbaren & günstigen Festplattenspeicher schon
sympathischer [Wink]

Steinigt mich!
 
Geschrieben von: alexosiris (Usernummer # 9442) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Gianni:

Wenn ich nur dran denke, wieviel Vinyl ich noch im
Keller lagern hab... 15 Jahre Arbeitsmaterial, das
jetzt verstaubt. Da sind mir persönlich die
tragbaren & günstigen Festplattenspeicher schon
sympathischer [Wink]

He He, bei mir sinds zwar nicht ganz 15 Jahre, aber dennoch blicke ich mit Ehrfurcht auf meinen Plattenberg und fürchte mich vor dem Umzug ende des Jahres *g

Um beim Thread zu bleiben, finde die Aufregung etwas albern. Ich seh hier eigentlich nur normale Entwicklungen. Sei es von H.Hawtin der sich zurecht sichere Einnahmequellen erarbeitet oder
die Evolution der Tonträger.

Ein Verschwörung die irgendwie nachteilig ist kann ich überhaupt nicht sehen. Im Gegenteil, seit Mp3 & Co kauf ich zum Teil mehr, was aber viel wichtiger ist, ich kauf breiter ein. Wo ich früher zehn Platten von zehn Künstlern gekauft habe, kaufe ich heutzutage 20 Tracks, von 20 Künstlern fürs gleiche Geld. Ich habe auch keine Scheu mehr auch mal komplett andere Styles zu kaufen. Platz auf der Festplatte ist genug, was ich von meinem Vinyl zimmer nicht behaupten kann. ^^
 
Geschrieben von: sven.k. (Usernummer # 12602) an :
 
Ich glaube nicht, dass irgendjmd. hier etwas gg. Umweltschutz hat. Aber das gerade ein Vielflieger und Konsummensch wie der Hawtin Werbung damit macht, dass sein Unternehmen so umweltfreundlich ist, ist dann vielleicht doch etwas zu viel des Guten [Wink]
 
Geschrieben von: Spycho (Usernummer # 9842) an :
 
das thema umweltschutz hinterlässt bei mir immer so einen sauren nachgeschmack, weil es sich so spielend einfach in pr massnahmen einbringen lässt.

aber ernsthaft, sollen wir von richie und allen international gebuchten djs etwa erwarten, dass sie jetzt alle nur noch in ihrer homebase (=berlin) auftreten? wer seine ankündigungen mit 'President Minus Inc. / Plus 8 Records Ltd. / Minus Multimedia GmBH' unterschreibt outet sich damit quasi als auf wirtschaftlichkeit bedachter unternehmer, und die sind in der regel die ersten, die sich gegen umweltschutzmassnahmen sträuben. ehrlich, ich hätte sicher nicht erwartet, dass richie sich über emmisionshandel überhaupt gedanken macht!
aber dass er es gleich an die grosse glocke hängen muss, find ich, wie gesagt, nicht so prall.
 
Geschrieben von: SLICES (Usernummer # 14406) an :
 
Anstatt zu diskutieren, sollten wir lieber alle das Auto öfters mal stehen lassen und mehr Fahrrad fahren und laufen. Und nicht vergessen, schön beim weggehen von zuhause alle Standby Geräte ganz ausschalten.
Jeder sollte aus eigenem Interesse mitmachen, auch ohne die "PR Massnahme" von Minus, die zwar gut gemeint ist, aber tatsächlich ein bißchen platt rüber kommt, wenn man Mega Vielfflieger ist.
Aber wer weiß, wenn jetzt nur die Hälfte der Minus Jünger mal drüber nachdenkt, hätte es sich ja schon gelohnt ;-)
 
Geschrieben von: Banzara (Usernummer # 15890) an :
 
http://b9.ac-images.myspacecdn.com/00915/99/30/915290399_l.jpg
http://a300.ac-images.myspacecdn.com/images01/65/l_7927b9ff322cfd7c259368589c3ee853.jpg

http://a101.ac-images.myspacecdn.com/images01/98/l_9f8be257d6f74f2df802b74f342e63ec.jpg

[ 06.09.2007, 03:17: Beitrag editiert von: Banzara ]
 
Geschrieben von: Inkubator (Usernummer # 3755) an :
 
diese ganzen puristen... warum kommt mir eigentlich dieses "save the vinyl" lebensgefühl so kindisch und mit wässrigen augen auf den boden stampfend vor?

im übrigen seh ich das ganze sehr ähnlich wie gianni.
 
Geschrieben von: Banzara (Usernummer # 15890) an :
 
http://a892.ac-images.myspacecdn.com/images01/14/l_5f7a4989daf02780fc1e872a1b56c10b.jpg
 
Geschrieben von: Inkubator (Usernummer # 3755) an :
 
hö?
 
Geschrieben von: sven.k. (Usernummer # 12602) an :
 
Ich glaube das ist die Bildliche Umsetzung von dem Claim "Minimal My Ass"...
 
Geschrieben von: Inkubator (Usernummer # 3755) an :
 
ah ja, na gut. kann ich mit leben...
 
Geschrieben von: 303burns (Usernummer # 986) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Inkubator:
diese ganzen puristen... warum kommt mir eigentlich dieses "save the vinyl" lebensgefühl so kindisch und mit wässrigen augen auf den boden stampfend vor?

bingo. und wenn der villalobos in der groove so nen esoterischen schwachsinn verbreitet, dass mit digitale gespeicherter musik informationen gegenüber dem anlogen medium vinyl verloren gehen, dann drehen dich mir die fußnägel hoch. man kann den klang von vinyl subjektiv als angenhemer empfinden, aber besser ist er nie gegenüber mp3s mit mindestens 192kbit/s. allein schon die dynamik eines vinlys, der frequenzgang und die kanaltrennung sind doch eine katastrophe gegenüber cds/wavs bzw. entsprechend hoch encodierten mp3s.

für alle ungläubigen gibts hier ne sehr gute faktenbasierte erklärung zu den klnglichen unzulänglichkieten des vinyls: http://www.hifiaktiv.at/diverses/realistische_betrachtungen_themen/realistische_betrachtungen_analoge_schallplatte.htm

vom haptischen kann ich jeden dj verstehen, der lieber mit vinyl als mit dem laptop arbeitet, aber dann soll man bitte auch entsprechend argumentieren und keine angeblich objektiv nachvollziehbare klangliche überlegenheit des vinyls herbeireden, die es einfach nicht gibt.

zum thema mp3s und klangqualität gegenüber der cd gibts auch noch diese groß angelegte testreihe der ct aus dme jahre 2000: http://www.heise.de/ct/00/06/092/

abgesehen davon finden ich den mit-musik-downloads-retten-wir-das-klima-quark von herrn hawtin auche peinlich, denn schließlich verbraucht das internet selbst gewaltige mengen strom: "Greenpeace errechnet nach den Angaben des Wuppertal-Instituts, dass 2010 der „Internetbetrieb für rund 18,5 Mio. Tonnen CO2 und über 27 Tonnen hochradioaktiven Atommüll verantwortlich“ ist." http://www.nachrichtenaufklaerung.de/top.php?year=2006&title=U3Ryb21mcmVzc2VyIEludGVybmV0http://www.nachrichtenaufklaerung.de/top.php?year=2006&title=U3Ryb21mcmVzc2VyIEludGVybmV0
 
Geschrieben von: pre-amp tango (Usernummer # 10117) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: 303burns:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Inkubator:
diese ganzen puristen... warum kommt mir eigentlich dieses "save the vinyl" lebensgefühl so kindisch und mit wässrigen augen auf den boden stampfend vor?

bingo. und wenn der villalobos in der groove so nen esoterischen schwachsinn verbreitet, dass mit digitale gespeicherter musik informationen gegenüber dem anlogen medium vinyl verloren gehen, dann drehen dich mir die fußnägel hoch. man kann den klang von vinyl subjektiv als angenhemer empfinden, aber besser ist er nie gegenüber mp3s mit mindestens 192kbit/s. allein schon die dynamik eines vinlys, der frequenzgang und die kanaltrennung sind doch eine katastrophe gegenüber cds/wavs bzw. entsprechend hoch encodierten mp3s.
 - achtung, gefährliches halbwissen meinerseits:
mir hat mal ein "producer" erklärt, dass man nach dem redbook standard immer nur eine bestimmte lautstärke erreichen kann, nämlich 0 db. beim mastering wird dann die lautstärke eines musikstücks angehoben, um möglichst nah an diese 0 db-grenze heran zu kommen.
man kann aber platten (vinyl!) einen tick lauter pressen und so eine dynamik erzielen, die digitale medien rein physikalisch nie erreichen können - so wars bei den stones, den beatles usw. da wurde bewusst leicht übersteuert. irgendwo gabs dazu auch mal nen 20-seitigen englischsprachigen artikel im web, der genau das thema beschrieb. aber ob ich den nochmal finde...

warum ich noch nicht auf mp3s umgestiegen bin, ist neben dem empfundenen kälteren klang sicher auch die haptik. es fühlt sich für mich irgendwie falsch an, mit mp3s oder cds aufzulegen. auch mit dem späteren wiederverkauf ist das so ne sache bei mp3s... oder? [Wink]
 
Geschrieben von: rec.order (Usernummer # 2893) an :
 
das ist kein halbwissen, das ist totaler käse.
sorry.
 
Geschrieben von: Schöne Töne (Usernummer # 7249) an :
 
Hatte ich aber auch mal so gehört wie der Felix das beschrieben hat...

Scheint wohl ein sehr weit verbreitetes Gerücht zu sein!?
 
Geschrieben von: pre-amp tango (Usernummer # 10117) an :
 
ja? glaub ich nicht, dass das totaler käse ist. muss mich wohl doch auf die suche machen...
 
Geschrieben von: Schöne Töne (Usernummer # 7249) an :
 
Hmm irgendwo muss der klangliche Unterschied der
wie ich finde bei Vinyl einfach viel tiefer und
breiter ist ja her kommen und das war für mich
auch immer die einzige plausible Erklärung!!!
 
Geschrieben von: rec.order (Usernummer # 2893) an :
 
die dB-angabe ist ein relativer bezug zum maximalen pegel des mediums, kein absoluter wert.

was ihr eventuell meint ist, dass analoge medien bei überschreiten dieser grenze "sauber" verzerren, also harmonische obertöne dazu zaubern.
das wird oft als angenehm empfunden, während digitale clippings alles andere als angenehm sind.

der klangliche unterschied kommt daher, dass digitale medien möglichst naturgetreu wiedergeben wobei die vinyl den sound ganz schön "verfälscht".
aber meiner meinung nach nichts was der produzent oder das masteringstudio nicht auch selbst hinbekommen würden.
auch wieder so ne audioesotherikgeschichte.
 
Geschrieben von: Schöne Töne (Usernummer # 7249) an :
 
Gut zu wissen!!! Danke...
 
Geschrieben von: 303burns (Usernummer # 986) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: pre-amp tango:
 - achtung, gefährliches halbwissen meinerseits:
mir hat mal ein "producer" erklärt, dass man nach dem redbook standard immer nur eine bestimmte lautstärke erreichen kann, nämlich 0 db. beim mastering wird dann die lautstärke eines musikstücks angehoben, um möglichst nah an diese 0 db-grenze heran zu kommen.
man kann aber platten (vinyl!) einen tick lauter pressen und so eine dynamik erzielen, die digitale medien rein physikalisch nie erreichen können - so wars bei den stones, den beatles usw. da wurde bewusst leicht übersteuert. irgendwo gabs dazu auch mal nen 20-seitigen englischsprachigen artikel im web, der genau das thema beschrieb. aber ob ich den nochmal finde...

tja, wenn nam das mastering nicht beherrscht, dann kan man so vermeintlich noch was rausholen... [Wink]

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: pre-amp tango:

warum ich noch nicht auf mp3s umgestiegen bin, ist neben dem empfundenen kälteren klang sicher auch die haptik. es fühlt sich für mich irgendwie falsch an, mit mp3s oder cds aufzulegen. auch mit dem späteren wiederverkauf ist das so ne sache bei mp3s... oder? [Wink]

mit dir würde ich gerne mal nen doppelblindtest mit mp3s, die von vinyl aufgenommen wurden und von vinyl direkt machen. ich wette mit dir, dass du keinen unterschied hörst.

dem rest kann ich so zustimmen. die wiederverkaufsproblematik ist natürlich ein entscheindender punkt, da sich mp3s eben beliebig vervielfältigen lassen, ohne das diese dabei irgednwelchen qualitätsverlusten unterliegen. ist allerdings bei der cd schon genauso, lediglich das inlay ließ sich da nicht so einfach reproduzieren. vinyl auf der anderen seite unterliegt einer abnutzungserscheinung, die gerne vergessen wird, wenn es um die wiederverkauf geht.

der entscheidene punkt, der rein objketiv eben für vinyl spricht, und da wiederhole ich mich, bleibt wohl für jeden dj die haptik, sowohl im sinne des handlings auf dem plattenteller (hiphop hätte es ohne platten als musikform wohl nie gegeben), als auch beim suchen und fühlen in der plattenkiste.
 
Geschrieben von: SLICES (Usernummer # 14406) an :
 
Vinyl klingt oft angenehmer durch die Modulation beim abspielen. Vinyl kann aber auch nur beschränkte Frequenzen wiedergeben, eigentlich sogar beschränkter als auf CD, von daher hinken die Vergleiche.
Beide Formate haben jeweils ihre Vor und Nachteile, aber ich würde mal behaupten, dass 98% der User den Unterschied in einem "Blind Test" nicht erkennen würden, ausser vielleicht am Kratzen ;-).
Bei dem Thema wird einfach zuviel nachgeplappert und theoretisches nachgelesenes Wissen als Grundlage genommen, was kein Mensch hört und man höchstens messen kann.

PS. Ich mag Vinyl persönlich auch lieber, aber nicht wegen der Klangdiskussion, sondern weil ich es einfach sexier finde.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
die vinylverfechter wollen aber auch keinesfalls die musik so hören, wie sie vom produzenten gedacht und im studio produziert wurde. nein, das eigentliche klangbild hat pauschal mit der klangverfärbung durch vinyl übergebügelt zu werden, und basta. egal ob die ganze produktion, das mixing, das mastering analog und nicht digital bewerkstelligt wurde - alles pustekuchen. denn sobald das ergebnis digital vorliegt, war alles umsonst, und nur das vinyl kann noch wärme, "das gewisse etwas" usw. spenden.
wozu überhaupt noch die mühe, analoges equipment einzusetzen, wenn die klangempfindung so von der art des abspielmediums dominiert wird.
 
Geschrieben von: Banzara (Usernummer # 15890) an :
 
willst du viel spiel mit vinyl [Wink]
 
Geschrieben von: SpeedyJ (Usernummer # 984) an :
 
...oder um von dr. mottes blog zu zitieren:

dr. motte sagt:
PLAY VINYL & MOTHERFUCK THE MP3 [smilesmile]
 
Geschrieben von: rec.order (Usernummer # 2893) an :
 
motte? hmmm .. motte...
*grübel*

ach ja, der alte muschelbläser.
[smilesmile]
 
Geschrieben von: Mix Master Moody (Usernummer # 5090) an :
 
in der zukunft siehts so aus!

"jeder hat nen roboter am pult stehen der gedanken ließt und die platten 200%ig mixt...der dj dröhnt sich zu oder trink kaffee und hält n quätschen mit ner netten dame dessen roboter ihr den sekt hält...schöne scheiße*f"

also klang hin oder her,iner disco merkt man nicht was läuft (klangtechnisch),hauptdache es rummst!
 
Geschrieben von: alex [sAf] (Usernummer # 449) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: 303burns:
der entscheidene punkt, der rein objketiv eben für vinyl spricht, und da wiederhole ich mich, bleibt wohl für jeden dj die haptik, sowohl im sinne des handlings auf dem plattenteller (hiphop hätte es ohne platten als musikform wohl nie gegeben), als auch beim suchen und fühlen in der plattenkiste.

ja, genau das ist der punkt. es ist rationalität vs. emotionalität. rational hat eine digitale darreichungsform erstmal sehr hervorstechende vorteile, wenngleich sie immer noch kein medium darstellt. ich kann eine digitale datei nicht anfassen, habe keine haptische beziehung zu ihr. ich klicke in meinem computer die datei an und lasse sie abspielen. gekauft habe ich sie irgendwann im internet. ich bin nicht in einen plattenladen gefahren und habe dabei irgendwas erlebt. ich habe auch nicht monatelang danach gesucht um plötzlich ganz zufällig die scheibe irgendwo in der ramschkiste zu finden - ich hab den dateinamen in google eingegeben, auf der nächsten seite meine daten und dann in ein paar sekunden eine datei runtergeladen. das ist ungeheuer praktisch, aber kann unter umständen auch tierisch langweilig sein.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
wenn du damals die wahl gehabt hättest zwischen "monatelang suchen und dann zufällig in der ramschkiste finden" oder "im webforum recherchieren und schnell geholfen werden", dann hättest du also erstere variante gewählt? kein bißchen maso?
wobei man das rumsuchen und zufällig finden ja auch in jedem webstore haben kann.
und was ist mit all der musik, die man wegen der kapazitätsbeschränkung niemals im plattenladen finden würde?
allein schon das schlangestehen an abhörstationen, das stundenlange stehen beim durchhören und eben die geringere auswahl reicht mir schon als abgesang auf den plattenladen. das kommunikative element kann man genauso im club pflegen.
 
Geschrieben von: Braendli (Usernummer # 18314) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Mix Master Moody:
in der zukunft siehts so aus!

"jeder hat nen roboter am pult stehen der gedanken ließt und die platten 200%ig mixt...der dj dröhnt sich zu oder trink kaffee und hält n quätschen mit ner netten dame dessen roboter ihr den sekt hält...schöne scheiße*f"

Gäbe es da nicht die Revolutionisten, die in 30 Jahren Partys organisieren wo mit illegalen Plattenspielern Propagandatechno gespielt wird. [Smile]
 
Geschrieben von: GSky (Usernummer # 714) an :
 
also mal sehen ob ich das richtig verstanden hab:
pro mp3 - gut fürs Kreuz (wegen nix mehr schleppen) und gut für Zeit (wegen nix mehr ewig rumsuchen, sowie sofort und unbegrenzt verfügbar)

nicht ganz so pro mp3: wenn ich nach vorne sehe, sehe ich eine software, die wie eine jukebox den job des auswählens, der übergänge, der effekteinspielung etc. übernimmt. An jedem Clubabend kommt einer am Anfang, klappt das Notebook auf (am dafür eigens geschaffenen Notebook-Altar) und drückt das wars. Das spart dann sehr viel Öl für nix mehr vinyl, und noch mehr für nix mehr nötige Reisen von DJs. Die Eintrittspreise für Clubs könnten runtergehen, und auch die krankenkasse hätten weniger für rückenbehandlungen zu bezahlen. klingt ziemlich absurd, aber warum eigentlich nicht. irgendwie renkt sich die jetzige entwicklung genauso wie jeder andere vorhergegangene. ich finds spannend was noch alles passieren wird. und soll doch jeder einfach kaufen, was ihm/ihr gefällt......
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: GSky:
wenn ich nach vorne sehe, sehe ich eine software, die wie eine jukebox den job des auswählens, der übergänge, der effekteinspielung etc. übernimmt.

das hätte man seit 120 jahren haben können, seitdem es eben jukeboxes in größeren mengen gibt: http://de.wikipedia.org/wiki/Jukebox
als selector könnte der ladenbesitzer alle halbe stunde mal checken, ob der sound noch ankommt und ggf. 'ne andere walze einlegen oder 'ne neue plattenabfolge einstellen. komischerweise gab's trotzdem später den disc jockey.
 
Geschrieben von: tAb (Usernummer # 16593) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
allein schon das schlangestehen an abhörstationen

... schon länger nicht meht im plattenladen gewesen, was?! [Wink]
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
gibt's da heute keine plattenspieler mehr zum anhören? also ich hab neulich noch wo welche gesehen ,)
 
Geschrieben von: SLICES (Usernummer # 14406) an :
 
Konsequenterweise dürfte dann auch keiner irgendwelche Synth, Sampler oder Effekt Plug ins benutzen, sondern nur "echte" Geräte. Irgendwo wiederspricht es sich immer. Was bei einer voll digitalen Produktion auf Vinyl besser klingen soll, weiß wahrscheinlich keiner so recht. Nehmt doch beim digitalisieren zuerst auf Tape auf und von da in den Rechner, dann klingts bestimmt schön analog ;-)
Zum Glück leben wir ja in einer Demokratie und jeder kann für sich selbst entscheiden, was er bevorzugt. Das Vorurteil, dass mit dem Rechner jeder auflegen kann, stimmt doch auch nicht. Das ist ungefähr so wie echte Musiker immer gesagt haben, "mit dem Computer kann ja jeder Musik machen, da muss man ja keine Noten mehr können".
Mal ehrlich, wer nach Jahren des auflegens noch kein Beatmatching beherrscht, hat es eh nicht drauf und für diejenigen denen das easy von der Hand geht, hat es den Vorteil mit dem digitalen auflegen, dass sie sich um andere Sachen kümmern können. Als wenn das Tempo anpassen alleine, einen guten DJ ausmachen würden.
Das muss zwar nicht immer gut sein mit dem digitalen auflegen, aber da gibts eben auch wieder gute und schlechte DJs und somit weiter dieselben Unterschiede.

Techno = Zukunft, dafür ist es ursprünglich mal angetreten. Schon lustig, dass sich einige da so konsequent der Zukunft verweigern.
Wie Kraftwerk schon sagten: "Es wird immer weiter gehen, Musik als Träger von Ideen".

Irgendwann wird keiner mehr von Vinyl oder MP3 mehr reden, das ist wie mit der DM und dem Euro vor Jahren.
 
Geschrieben von: nightmares-on-wax (Usernummer # 14186) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: SaveTheVinyl:
Für alle Verschwöhrungstheoretiker hier mal ein Auszug aus dem Graphiklounge-Monitor Dapayk Interview:

...Mitten im Gespräch fragte mich Niklas ob ich schon von der "Technoverschwörungstheorie" gehört habe.
Die Bezeichnung mag nach einer Spinnerei klingen, ist sie aber leider nicht.
Da ich sie noch nicht kenne, bin ich sher gespannt von dieser zu erfahren.

Fakt ist, Hawtin hat sich ein kleines Imperium aufgebaut und promotet das elegant über seine Person.
Er lässt natürlich nicht frei heraushängen, das ihm große Anteile am Techno-mp3-Markt-führer Beatport gehören, aber
sagt gerne mal Sachen wie "Vinyl ist der Weg der Dinosaurier! Ich kaufe nur noch mp3`s!".
Die Wirkung ist verheerend, denn er ist einer der wichtigsten Protagonisten der Szene und viele folgen ihm ohne zu
hinterfragen!

Die Folge: Die Vinylverkäufe sind im letzten Jahr zugunsten der mp3`s drastisch gesunken.
Hawtins Kooperation mit Final Scratch, Allen & Heath zahlt sich natürlich auch aus und alles stützt sich
gegenseitig!
Am Ende verdient er an allem ein wenig mit, ohne wirklich der Szene etwas Gutes getan zu haben.
Es geht also nur ums Geld! Das Problem mit dem Verkauf von mp3`s ist natürlich auch, das Albumkompilierungen schnell
verloren gehen, da meist nur die Hits gekauft werden.
Aber die B_Seiten tragen manchmal die eigentliche Kunst.
Das geht dann häufig unter und nach 2 Wochen braucht man wieder neue Hits. Das ist ein Teufelskreis.
Kein Wunder, dass momentan alles gleich klingt und es sich dennoch verkauft.

Beatport läuft ohne Zweifel hervorragend und auch wir profitieren als Label davon, aber wir haben keine andere Wahl!
Wir können als Label auf Einnahmen aus digitalen Verkäufen nicht verzichten!
Wenn wir eine Wahl hätten, gäbe es bei uns auch nur noch Vinyl, das ist aber ein hoffnungsloser Kampf.

Nachdem mir Niklas das alles erzählte war ich erstmal ein wenig irritiert, da ich selber einige der oben genannten
Verschwöhrungswerkzeuge der "Richie Hawtin GmbH" nutze.

Umso mehr kann man da über Ricardo Villalobos staunen, der ja als Vinyljunkee gilt und mit seiner Aktion "Save The
Vinyl!" keine mp3`s mehr für Beatport zur Verfügung stellt.
...

Hab den Thread eben erst entdeckt, ist ja krass! Und das soll stimmen?
Naja, auf alle Fälle habe ich für mich entschieden, daß ich PRIMÄR niemals mit etwas anderem als Vinyl auflegen möchte. Warum?
Mir gefällt dieses ganze Deejaying (kann man ja dann wohl auch nicht mehr so nennen) mit digitalen Medien einfach nicht. Obwohl es durch die digitalen Medien und Controller immer mehr Möglichkeiten während eines Sets gibt, legen viele DJ´s, die diese Technologien benutzen, nicht wirklich besser und interessanter auf.
Auf gut Deutsch: Mehr Technologie bringt nicht zwangsläufig mehr Kreativität. Ich würde manchmal sogar sagen: Technology kills creativity!
Ich finde zwar schon, daß der Hawtin es relativ gut beherrscht, den Vorteil digitaler Medien zu nutzen und auch Live beim Auflegen irgendwelche Effekte reinzuhauen, aber manchmal schiesst er damit auch wieder übers Ziel hinaus. Warum man bei einem dermassen ausproduzierten Stück wie "Lemon 8 - Model 8" während des Sets noch Effekte dazuspielt, verstehe ich einfach nicht. Es ist wie, als würde man zum Hauptgericht Rumpsteak noch Süß-Sauer-Chicken-Curry reichen - es ist einfach zu viel des Guten.
Was mir an diesem Digital-Ding auch nicht gefällt: Es behindert den DJ zwar nicht direkt, alte Stücke zu spielen, aber es verringert insgesamt doch, daß mehr alte Stücke in die Sets einfliessen. Damit meine ich vor allem wirklich alte und z.T. auch selten Sachen, oder einfach alte B-Seiten usw., einfach Tracks, auf die man nicht so leicht stösst, wenn man immer nur MP3´s filtert.
Ich habe das Interview mit dem Hawtin auch gesehen, in dem er behauptet, das Platten Dinosaurier wären und fand diese Sicht halt schon etwas zu einseitig.
Vinyl stellt für mich immer noch den leichtesten Einstieg in das Deejaying überhaupt dar, wenn Du es als junger Mensch für Dich entdecktst, brauchst Du nicht mehr als Plattenspieler und Mixer.
Ausserdem finde ich, daß man zu Musik ein ganz anderes Verhältnis hat, wenn man sie auf gepresstem Vinyl mit Cover vor sich hat, wie als wenn es "nur" eine Datei auf dem PC ist.
 
Geschrieben von: Darrien (Usernummer # 6129) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nightmares-on-wax:
Obwohl es durch die digitalen Medien und Controller immer mehr Möglichkeiten während eines Sets gibt, legen viele DJ´s, die diese Technologien benutzen, nicht wirklich besser und interessanter auf.

aber sicher auch nicht schlechter. auf insert-effekte und den ganzen kram kann ich getrost verzichten. ich nutze mein system genau gleich wie ein herkömmliches vinyl-setup. nur habe halt alle tracks immer zur hand und kann flexibler auf die ansprüche des publikums bzw meine spontane laune reagieren. die schallplatte wird einfach vom medium zum steuerungsinstrument, während das notebook als medium zwischengeschaltet wird. mehr nicht. super sache ;-)
 
Geschrieben von: Gianni (Usernummer # 66) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nightmares-on-wax:
Vinyl stellt für mich immer noch den leichtesten Einstieg in das Deejaying überhaupt dar, wenn Du es als junger Mensch für Dich entdecktst, brauchst Du nicht mehr als Plattenspieler und Mixer.[/QB]

Plattenspieler + Mixer: >300 Euro

Demoversion DJ-Software: 0,- Euro (nen Rechner
hat praktisch jeder zuhause)

Bei uns hat sich schon länger kein Vinyl-Only-Dj
mehr beworben, der unter 20 war. Im Gegenteil,
aktuell hab ich wieder ein Paar, dass explizit
drum bittet, die Plattenspieler wegzustellen,
damit sie Platz haben, um 2 (!) Laptops + 2x
Hercules-Konsolen aufstellen können.
 
Geschrieben von: Darrien (Usernummer # 6129) an :
 
das einzige, was eigentlich noch fehlt, ist die feste installation einer switchbox in jedem besseren club, damit das lästige umstöpseln und verlegen der kabel entfällt.

sone box gibts zwar schon von magma (link), aber ich warte immer noch darauf, dass irgendein hersteller von spitzenhardware sowas rausbringt, bevor ich sone installation vorschlage. bin auch von den magma-taschen nicht so überzeugt wie von den udg-pendants, weshalb ich auch nicht so recht weiss, was ich von magma-hardware halten soll, wo das doch eigentlich voll nicht deren ding ist.
 
Geschrieben von: Gianni (Usernummer # 66) an :
 
Wir haben bei uns für die reinen Laptop-Geschichten
bereits 2 Kabel durchgeschleift, so dass die Leute
an ihrem Platz nur noch einstöpseln müssen und nicht
im laufenden Betrieb am Mischpult rumfummeln müssen.

Scratch-User müssen das aber dennoch - und machen
das dann meist vor Betrieb - oder während Betrieb
und hampeln dann im Endeffekt 10-15 Minuten um den
Dj herum.

Die Switchbox find ich klasse!
 
Geschrieben von: nightmares-on-wax (Usernummer # 14186) an :
 
ich hoffe wirklich sehr, daß uns das Vinyl als "Königsformat" (wie es Wolfgang Voigt mal so schön bezeichnet hat) noch lange erhalten bleibt.
 
Geschrieben von: nightmares-on-wax (Usernummer # 14186) an :
 
mir fällt da noch was ein:

Wenn Du als Produzent ein paar Tracks für einen Release auf Vinyl produzierst, hängst Du meinem Enpfinden etwas mehr "Seele" hinein, bzw. die Stücke, die Du dann letztendlich veröffentlichst, haben z.T. etwas mehr Charakter und Eigenart (für diese Äusserung werden mich ein paar Leute vielleicht gleich mit üblen Comments bombardieren, aber so ein Forum ist ja auch zum Diskutieren da!).
Ich sehe das aus folgendem Grund so: Wenn Du ständig Sachen auf MP3 veröffentlichst, prodzierst Du zwar nicht durchschnittlich "schlechtere" Musik, aber Dir fehlt schon ein gewisses (vielleicht unterbewusstes) Maß an Selbstkontrolle, weil Dein Output einfach viel größer sein kann. Wenn Du hingegen nur Tracks für Vinly machst, muß Du Dich einfach mehr einschränken, weil der Aufwand, einen Release auf Platte zu machen, viel größer ist wie bei einer rein digitalen Veröffentlichung.

Ich möchte dazu sagen, daß ich mich mit Netlabes bisher fast gar nicht befasst habe, aber wenn ich mir Sets von Ricardo, Luciano, Wighnomys usw. anhöre, entdecke ich da eigentlich nur Stücke, die primär (auch) auf Vinyl veröffentlicht wurden. (wenn ich da jetzt falsch liege, bitte korrigieren [Smile] )
 
Geschrieben von: tHE.B0Mb (Usernummer # 2480) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nightmares-on-wax:
mir fällt da noch was ein:

Wenn Du als Produzent ein paar Tracks für einen Release auf Vinyl produzierst, hängst Du meinem Enpfinden etwas mehr "Seele" hinein, bzw. die Stücke, die Du dann letztendlich veröffentlichst, haben z.T. etwas mehr Charakter und Eigenart

mh, sry, aber das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. ich produziere doch nicht für irgendein medium, sondern für mich, oder einige andere halt für das geld [Wink]
aber doch bestimmt nicht für ein bestimmtes medium.

im übrigen bin ich der meinung, dass in zukunft noch mehr zunächst als file released wird, und bei entsprechend guter resonanz ein vinyl-release später hinterher folgt.
 
Geschrieben von: BIG BAD B (Usernummer # 1412) an :
 
zum thema final/serato + laptop in den club mitbringen.
wenn sich das hier ( http://www.cortex-pro.com/hdtt_5000.php ) durchsetzt, wovon ich jetzt mal ausgehe, ist diese timecodevinyl-technik auch schon wieder veraltet. mit den geräten im club reicht es nämlich nur noch eine oder zwei kleine usb-festplatten mitzunehmen und mehr nicht.
kein laptop, kein friemeln vorm dj-pult mehr. einfach einstöpseln und loslegen, wie beim vinylauflegen.
 
Geschrieben von: VanGogh (Usernummer # 5680) an :
 
so spektakulär ist das ding doch nicht. vom feeling her wie mit cds nur dass du usb speichermedien anstöpseln kannst oder?
 
Geschrieben von: BIG BAD B (Usernummer # 1412) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: VanGogh:
so spektakulär ist das ding doch nicht. vom feeling her wie mit cds nur dass du usb speichermedien anstöpseln kannst oder?

stimmt schon. aber für mich eindeutig ein fingerzeig in die zukunft des digitalen auflegens.

edit: wobei, das feeling / haptik, wiederum dann nur vom hardwarehersteller abhängt.
 
Geschrieben von: Gianni (Usernummer # 66) an :
 
Mir fehlt bei solchen Lösungen leider das große
Display. Ich brauch einfach die Browserliste und
Übersicht über das bzw. die Decks.

Einen solchen Player einfach mal mit Midi auszu-
statten, um ihn als Controller für Traktor verwenden
zu können, das wär fein. Dann wärs auch gleich fest
installiert...
 
Geschrieben von: roadrenner (Usernummer # 13607) an :
 
zu der argumentation mp3 = billig --> deshalb viele produktionen --> viel müll, weil weniger herzblut investiert wird.

sicherlich ist die barriere ein mp3 zu produzieren geringer als die für ein vinyl. somit hat der hohe herstellungsaufwand für eine höhere qualität bei den produktionen von früher gesorgt. heutzutage haben wir durch mp3 einen wesentlich höheren output. dieser kann aber aufgrund von web2.0 (mit allem was dazu gehört) auch wesentlich besser gefiltert und beweretet werden. damit meine ich, dass menschen weltweit den größeren output hören und bearbeiten und sich doch die besten sachen wieder durchsetzen.

von daher finde ist die gesunkene barriere zur produktion von musik in form von mp3 unterm strich positiv. es wird zwar auch mehr müll produziert, aber letztlich setzt sich die qualität durch foren, blogs u.ä. durch und es gibt insgemat bessere stücke.

gruß roadrenner
 
Geschrieben von: nightmares-on-wax (Usernummer # 14186) an :
 
macht sich denn gar keiner sorgen um den guten alten plattenladen um die ecke?
 
Geschrieben von: Mix Master Moody (Usernummer # 5090) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nightmares-on-wax:
macht sich denn gar keiner sorgen um den guten alten plattenladen um die ecke?

da mache ich mir schon seit 4-5 jahren keine gedanken mehr drum;) aus dem einfachen grunde weil nie da war was ich aufn zettel hatte,und alles im i-net schnell zu bekommen war...
 
Geschrieben von: Gianni (Usernummer # 66) an :
 
Die Frage ist eigentlich nur noch, wie lange es
dauert, bis 90% der gängigen DJ-Ware nicht mehr
auf Vinyl erhältlich sind. Die Entwicklung ist
eingeleitet und wird sich auch nicht mehr stoppen
lassen. Obs nu 5 Jahre dauert oder 15 mag ich nicht
beurteilen.

Die Vertriebe sollten sich lieber ebenfalls auf den
Zukunftsmarkt "digitaler Vertrieb" konzentrieren.

Ähnliches gilt auch für die Plattenläden: Viele
haben auch schon in den letzten Jahren verstärkt
ihren Umsatz mit anderen Artikeln eingefahren, von
Klamotten über Hardware und vielem anderen mehr.
Plattenlädenbetreiber wissen, dass sie auf einem
Geschäftsbereich sitzen, dessen Kernumsatz in
absehbarer Zeit wegfällt. Natürlich ist das alles
nicht schön - aber so isses nunmal in schnell-
lebigen und trendorientierten Branchen.

(Was meint ihr, was Videothekare zu sagen haben
über den zunehmend besser verfügbaren Vertrieb von
Filmen... Gleiches Problem)
 
Geschrieben von: sven.k. (Usernummer # 12602) an :
 
Mein Vater sagt immer, dass Plattenläden (er denkt da natürlich mehr an die Abteilung im Karstadt) einfach zu bedienende Terminals anbieten sollten. An denen man dann in sehr guter Qualität Musik vorhören und sich nebenbei persönlich beraten lassen kann.
Ich selbst sehe da zwar nicht so den Bedarf, aber vielleicht unterschätzt man auch nur wie unfähig viele Verbraucher sind.
Und hier hätte man den solzialen Moment von Plattenläden mit den modernen Möglichkeiten von MP3s gekoppelt...
 
Geschrieben von: Gianni (Usernummer # 66) an :
 
Früher (noch zu Zeiten von Musikladen Eurotops)
gab es dafür Plattenbars. Ich schätze der "soziale
Moment" ist einfach nicht mehr gefragt.

Auf mich selbst bezogen, kann ich auch klar sagen,
warum das so ist: Wenn ich Material nachkaufe, will
ich das schnell und unkompliziert machen. Was ich
zuhause machen kann, wird auch zuhause gemacht.
 
Geschrieben von: BIG BAD B (Usernummer # 1412) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Gianni:
Früher (noch zu Zeiten von Musikladen Eurotops)
gab es dafür Plattenbars. Ich schätze der "soziale
Moment" ist einfach nicht mehr gefragt.

es gibt in sydney oder melbourne ein interessantes geschäftsmodell, das genau das auch wieder ausgleicht. ist wahrscheinlich ähnlich der plattenbar. nur das dort viele turnis und mixer rumstehen und jeder mit seiner tasche da reinschlendern kann und nach gusto rummixt. dazu gibts dann noch ne bar und ein haufen sitzgelegenheiten.
müsste in großstädten hier inner EU eigentlich auch funzen. denn dann ist man wieder unter gleichgesinnten, spricht über releases, die letzte feier, die letzte frau usw. wie im plattenladen nur ohne platten.
 
Geschrieben von: Thomas8.1 (Usernummer # 9466) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Gianni:
aber so isses nunmal in schnell-
lebigen und trendorientierten Branchen.

Meines Erachtens ist Techno weder schnelllebig noch trendorientiert. [Wink]

Die Frage ist ja auch: Wie sehr haben eigentlich Plattenläden (für techno/ elektronische tanzmusik) in der Vergangenheit das Kaufverhalten von Konsumenten dieser Musikrichtung mitbestimmt und was passiert wenn der "Filter" PLattenladen wegfällt. Erfährt Techno dann eine Auflösung in unzählige Sparten, die im Plattenladen so nicht bedient werden können oder passiert eher das Gegenteil, eine Art Tunneleffekt entsteht, welcher über Verkaufscharts der Online-Plattformen gesteuert wird (die wiederum Sven Väths PLaylisten entsprechen, falls der Status quo erhalten bleibt [Wink] ) Klar ist doch das der kommerzielle Verkauf von mp3s über einige wenige Plattformen stattfinden wird, die zwar insgesamt eine hohe Vielfalt anbieten können, aber in der Masse wahrscheinlich dennoch die aktuellen Hits verkaufen werden, in einem ungleich höheren Maße als das in Plattenläden der Fall ist/war.

Ich kann man mir auch nicht vorstellen, dass "Terminals" o.Ä. den Plattenladen ersetzen können. Die Mp3 (oder welches Format auch immer) kostete dann zusätzlich zum nackten Verkaufspreis einen Aufschlag für Beratung und Ladengebühr. Für ein reines Datenformat wäre wohl niemand bereit diesen Aufschlag zu bezahlen.

Ich persönlich werde in ein/zwei Jahren parallel ein Timecode-Vinyl gesteuertes MPxx-System installieren. Die Technik ist schließlich pipi-Einfach. Es gibt ja schon die erste Open-Source Software dafür und Timecode-Vinyls kosten nicht viel. Das Mixvibes-Produkt kostet jetzt schon inklusive allem was nötig ist 260 Tacken. Das Ganze wird wohl bald schon fürn Appel un en Ei zu haben sein.
Auf den Gang in den Plattenladen gänzlich zu verzichten wird mir jedoch sehr sehr schwer fallen. Das nimmt für mich einen entscheidenden Reiz an dem Ganzen Gedöns... *schluchz*
 
Geschrieben von: Gianni (Usernummer # 66) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Thomas8.1:
Meines Erachtens ist Techno weder schnelllebig noch trendorientiert. [Wink]

Schau mal in den anderen Thread zum Thema MP3 vs.
traditioneller Vertrieb. Da werden Trax, die länger
als 2 Wochen am Markt sind, unter bestimmten
Umständen schon als veraltet bzw. durchgenudelt
"abgeschrieben". Sowohl bei Neuton, als auch bei
Intergroove und Musicmail waren meine Scheiben
in den ersten Wochen "hot", nach einem Monat
schon nicht mehr interessant, die Verkäufe fanden
zum größten Teil in den ersten 2-3 Wochen statt.
Einen schnelleren Markt gibts fast nicht!

99% der Platten, die in KW1 veröffentlicht werden,
sind in KW12 bereits Ladenhüter. Nichtmal der
trendigste Klamottenladen hat so einen schnellen
Zyklus: Dort wird vierteljährlich veröffentlicht
und ebensolange ist die Basisgültigkeit der
Produkte zum regulären Einstiegspreis, bevor sie
in Zweitverwertung oder Preissenkungsmechanismen
abrutschen.
 
Geschrieben von: Thomas8.1 (Usernummer # 9466) an :
 
achso ja gut da haste natürlich recht. In Bezug auf die Schnelllebigkeit hatte ich jetzt eher die generelle musikalische Entwicklung im Kopf, die ja eher konservativen, langatmigen Entwicklungspfaden folgt im Techno.
Dennoch würde ich nicht sagen, dass Tracks die sich in einer Woche wie die Hölle verkaufen und in der darauffolgenden Woche nicht, irgendwelchen Trends unterliegen. Das hat wohl eher was mit den Publikationsstrukturen der einzelnen Portale zu tun. Da veschwinden Tracks eben sehr schnell wieder in den digitalen Kataloglisten der Homepages...
 
Geschrieben von: SpeedyJ (Usernummer # 984) an :
 
@ gianni: dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass vor dem eigentlichen release-date bereits vorverkauf bei vielen online-shops u. bemusterung stattgefunden hat...
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Thomas8.1:
die generelle musikalische Entwicklung im Kopf, die ja eher konservativen, langatmigen Entwicklungspfaden folgt im Techno.

im vergleich zu früher vielleicht, aber im vergleich zu anderen musikrichtungen?
 
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: GSky:
wenn ich nach vorne sehe, sehe ich eine software, die wie eine jukebox den job des auswählens, der übergänge, der effekteinspielung etc. übernimmt.

da gugst du in die falsche richtung, das zeug ist schon seit 2,3 jahren auf dem markt. afaik werden 80% der radiostationen in usa so gefahren, zwischenmoderationen aus der datenbank inklusive. das hieß "jack radio" oder so ähnlich.
 
Geschrieben von: nightmares-on-wax (Usernummer # 14186) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Mix Master Moody:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nightmares-on-wax:
macht sich denn gar keiner sorgen um den guten alten plattenladen um die ecke?

da mache ich mir schon seit 4-5 jahren keine gedanken mehr drum;) aus dem einfachen grunde weil nie da war was ich aufn zettel hatte,und alles im i-net schnell zu bekommen war...
dann must du halt mal öfters hingehen, vielleicht brauchst du dann ja hinterher keinen zettel mehr, weil du deine fave´s ja schon gekauft hast, als sie fresh rauskamen.
(ist ja eigentlich auch der sinn von so einem laden, daß man regelmäßig hingeht, um die neuesten releases selber zu filtern)
in den zeiten moderner medien mache ich es eigentlich immer so, daß ich die @ home ausgesuchten stücke direkt an meinen dealer maile, der sie bestellt und i.d.r. die meisten platten dann auch bei meinem nächsten besuch für mich bereit stehen! (nennt man service - funktioniert auch)

ausserdem kann ein mehrstündiger nachmittag in einem guten plattenladen doch wirklich sehr entspannt sein (v.a. wenn man nähe ffm wohnt [Wink] )
 
Geschrieben von: nightmares-on-wax (Usernummer # 14186) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Gianni:

Ähnliches gilt auch für die Plattenläden: Viele
haben auch schon in den letzten Jahren verstärkt
ihren Umsatz mit anderen Artikeln eingefahren, von
Klamotten über Hardware und vielem anderen mehr.
Plattenlädenbetreiber wissen, dass sie auf einem
Geschäftsbereich sitzen, dessen Kernumsatz in
absehbarer Zeit wegfällt. Natürlich ist das alles
nicht schön - aber so isses nunmal in schnell-
lebigen und trendorientierten Branchen.

Das ist einfach nicht wahr! Für Läden zweiter Wahl mag das zutreffen, aber die wirklich guten Recordstores (zumindest die, die ich kenne, wie Freebase, Pro Vinyl, Smallville) haben absolut überwiegend Tonträger auf Vinyl im Laden und ich kann mir bei diesen wirklich sehr guten Läden, was Auswahl & Beratung angeht, wirklich nicht vorstellen, daß die ihren Umsatz verstärkt mit Klamotten und Hardware generieren. Es ist sogar so, daß die Läden, die in der Vergangenheit zu sehr auf diese "Gemischtwarenladenschiene" aufgesprungen sind, mittlerweile eher Probleme im Kernbereich Vinyl (aber auch CD's / generell Musik halt) haben, weil Sie für diesen Bereich in vereinzelten Fällen einfach nicht mehr als kompetent genug war genommen werden.

Außerdem halte ich es für sehr oberflächlich, diese Branche als schnelllebig zu bezeichnen. Man brauch sich doch nur einmal vor Augen zu führen, wieviele z.T. 15 Jahre alte Tracks heute in den Sets bekannter UND guter DJ´s wie Villalobos, Vera Heindel oder Cassy auftauchen! Es ist eine nicht unbeachtliche Menge und es zeigt ganz deutlich, das Mechanismen aus anderen Musik-Genres auch im Elektronischen Bereich funktionieren: Gute Musik, gute Musiker und gute Zuhörer werden sich nie an schnellebigen Trends orientieren und die Grundhaltung vieler dieser Leute gegenüber allen Bereichen einer Musikszene wird nie auf eine kurzfristige Sicht gerichtet sein, sondern sich immer auf solide, langfristige Aspekte ausrichten.
 
Geschrieben von: Mix Master Moody (Usernummer # 5090) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nightmares-on-wax:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Mix Master Moody:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nightmares-on-wax:
macht sich denn gar keiner sorgen um den guten alten plattenladen um die ecke?

da mache ich mir schon seit 4-5 jahren keine gedanken mehr drum;) aus dem einfachen grunde weil nie da war was ich aufn zettel hatte,und alles im i-net schnell zu bekommen war...
dann must du halt mal öfters hingehen, vielleicht brauchst du dann ja hinterher keinen zettel mehr, weil du deine fave´s ja schon gekauft hast, als sie fresh rauskamen.
(ist ja eigentlich auch der sinn von so einem laden, daß man regelmäßig hingeht, um die neuesten releases selber zu filtern)
in den zeiten moderner medien mache ich es eigentlich immer so, daß ich die @ home ausgesuchten stücke direkt an meinen dealer maile, der sie bestellt und i.d.r. die meisten platten dann auch bei meinem nächsten besuch für mich bereit stehen! (nennt man service - funktioniert auch)

ausserdem kann ein mehrstündiger nachmittag in einem guten plattenladen doch wirklich sehr entspannt sein (v.a. wenn man nähe ffm wohnt [Wink] )

naja,das mailen zum dealer kann man sich sparen,weil man selber im i-net schauen kann in einigen stores wo die sachen auf lager sind,also bestellt man einfach selbst...! hinzu kommt noch das die online stores ein viel tieferes und breiteres sortiment haben,als der kleine plattenladen von nebenan...nicht umsonst sind i-net stores so beliebt!
 
Geschrieben von: nightmares-on-wax (Usernummer # 14186) an :
 
also ich würde mal behaupten, daß du in den top-stores in deutschland (freebase, hardwax, kompakt usw.) platten bekommst, die du in keinem internet-shop erhältst! und z.t. bei exklusiven labels auch früher...
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
selbst wenn da 1000 platten im laden stehen, die es nicht im web gibt, gibt es immer noch 1000000 platten im web, die in den laden gar nicht erst reinpassen.
und wie groß ist denn in einem typischen set der genannten DJs das verhältnis zwischen platten, die eine saison lang gespielt werden und danach so gut wie nie wieder und den tracks, die tatsächlich jahre alt sind?
 
Geschrieben von: Gianni (Usernummer # 66) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nightmares-on-wax:
Man brauch sich doch nur einmal vor Augen zu führen, wieviele z.T. 15 Jahre alte Tracks heute in den Sets bekannter UND guter DJ´s wie Villalobos, Vera Heindel oder Cassy auftauchen![/QB]

Es geht hier um den Handel, also den rein
wirtschaftlichen Aspekt. Solche Klassiker gibt es,
die werden auch gelegentlich nachgepresst, aber der
Anteil dieser Releases am Gesamtmarkt "Vinyl 2007"
ist dann doch eher zu vernachlässigen. Sieh doch
die Newslisten der Vertriebe mal durch...
 
Geschrieben von: SLICES (Usernummer # 14406) an :
 
Also die "begehrten" Platten sind bei den Vinyl-Webstores auch fast nie erhältlich, gerade wieder erlebt bei Web.Records. Das dauert dann Wochen bis was kommt und dann ist die Lieferung meistens noch unvollständig.
Die haben dasselbe Problem wie ein Laden, wenn die Platte aus ist, ist sie eben aus. Die bestellen ja oft auch nur nach Bestellungen und haben auch nicht jede Platte auf Lager.

Die Bequemlichkeit ist natürlich insgesamt ein Problem geworden und dabei werden einige zu "Sozialkrüppeln", da sie gar nicht mehr vor die Tür gehen und sich wenig austauschen, ausser in div. Foren, wo leider auch viel anonymer Gedankenmüll produziert wird.
Ich würde das mit den realen Plattenläden nicht unterschätzen, jedenfalls waren die für die ganze Entwicklung sehr wichtig. Die Bedeutung nimmt zwar bei der next Generation immer mehr ab, aber meiner Meinung nach wird sich das irgendwann negativ bemerkbar machen.
 
Geschrieben von: dauerwellen (Usernummer # 4984) an :
 
Das Fazit ist doch das der Plattenladen wenn er überleben will Nischenmusik bzw breit gefächert anbieten sollte.

Als Beispiel empfehle ich jedem mal nach Holland zu fahren.
Dort gibt es grössenteils Mischsortimente.

Das ich dann nicht jede aktuelle Minimalplatte finde ist nur von Vorteil.
So muss man sich nicht durch die 1000ste sich ähnelnde Platte durchkämpfen.

Seit geraumer Zeit kaufe ich meine Platten in einem Laden der eben nicht nur elektronische Musik im Programm hat.
Diese Selbstbeschränkung und Einseitigkeit der Betreiber führt letzendlich aufs Abstellgleis.

Was langfristig überlebt ist der Plattenladen wie es ihn schon früher gegeben hat.
Viele hier kennen sowas garnicht mehr.
Ein bischen von allen, dazu kompetente Leute hinterm Tresen

Was hier als Vorteil der heutigen Technoplattenläden bezeichnet wird ist für mich eher ein Mangel.

Sich profilierende auf Minimal und Co eingeschworene Technojünger um die 20 haben für mich kein musikalischen Background, was soll ich die Fragen ausser nach dem total akuellen Labelkatalog.
Wie oft hab ich da gestanden (selbst bei Kompakt, Important und Co) und nur kopfschüttelnd nach Fragen zu "Nichtmainstream" den Laden verlassen.
 
Geschrieben von: SLICES (Usernummer # 14406) an :
 
Fazit: Interessante Diskussion mit vielen Widersprüchen bzw. Unstimmigkeiten, die sich größtenteils irgendwo vermischen.
Vinylfreaks bestellen ihre Platten online statt in den Plattenladen zu gehen.
Digital DJs kaufen Platten auch im Plattenladen und digitalsieren dann ihr Vinyl.
Produzenten produzieren komplett digital am Rechner und releasen dann auf Vinyl und und und.

Plattenladen vs. Webshop
Vinyl vs. MP3 / CD
Analog vs. Digital

Kein Ende abzusehen, also warum nicht einfach das beste aus allen Welten verbinden und Spaß haben?


PS. Um zum Ausgangsthread zurückzukommen. Vielleicht macht der Herr Hawtin ja bald noch den ultimativen Vinyl Webshop oder ne weltweite Kette auf und Herrn Worgts Verschwörungstheorie bekommt nochmal neues Futter ;-)
 
Geschrieben von: frensh kriss (Usernummer # 6359) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nightmares-on-wax:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Mix Master Moody:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nightmares-on-wax:
macht sich denn gar keiner sorgen um den guten alten plattenladen um die ecke?

da mache ich mir schon seit 4-5 jahren keine gedanken mehr drum;) aus dem einfachen grunde weil nie da war was ich aufn zettel hatte,und alles im i-net schnell zu bekommen war...
dann must du halt mal öfters hingehen, vielleicht brauchst du dann ja hinterher keinen zettel mehr, weil du deine fave´s ja schon gekauft hast, als sie fresh rauskamen.
(ist ja eigentlich auch der sinn von so einem laden, daß man regelmäßig hingeht, um die neuesten releases selber zu filtern)
in den zeiten moderner medien mache ich es eigentlich immer so, daß ich die @ home ausgesuchten stücke direkt an meinen dealer maile, der sie bestellt und i.d.r. die meisten platten dann auch bei meinem nächsten besuch für mich bereit stehen! (nennt man service - funktioniert auch)

ausserdem kann ein mehrstündiger nachmittag in einem guten plattenladen doch wirklich sehr entspannt sein (v.a. wenn man nähe ffm wohnt [Wink] )

...das ist genau der Zwiespalt in dem ich mich befinde.

2-3 Platten pro Woche bestell ich beim lokalen Plattenladen – einfach weil ich es nach wie vor liebe im Laden rumzuhängen, ein paar (mehr oder weniger wichtige) News aufzuschnappen usw....
Dennoch bestell ich 90% online - da gehts mir schon wie Moody – ich bekomm dort halt alles (und meist billiger - siehe decks.de ab 100€ ist Versand umsonst + man bekommt 6€ Rabatt...) Da kann der lokale Plattenladen nicht mithalten. Wie geasagt, ich versuch da einen Spagat hinzukriegen...das Aufkommen von discogs hat diesen nicht unbedingt einfacher gemacht. Jetzt bekommt man auch bequem fast jeden, noch so seltenen Backstock irgendwann online in die Finger.

Was ich aber schon sagen muss ist, daß viele Plattenläden auch gar nichts gegen die momentane Dominanz der online stores tun. Also mir fällt schon auf dass einige da überhaupt nicht versuchen mit neuen Ideen entgegenzuwirken. In vielen Plattenläden funktioniert das alles noch wie vor 10/15 Jahren - das ist ja einerseits schön "real" und ich mag auch gerade diesen Flair aber sich nur darauf auszuruhen ist ein bisschen wenig.
Im GrooveAttack z.B. holen die (fast) jeden Montag eine Kiste mit unsortiertem Backstock ausm Keller - daraus wird dann jede Platte für 1€ verkauft...da hab ich schon so manches Schnäppchen gemacht. Das sind einfach kleine Aktionen die mich definitiv wieder in den Laden locken (logisch, die machen das auch aus Platzgründen und dass sich das nicht jeder leisten kann ist auch klar). Was ich mir auch vorstellen könnte ist dass einmal im Monat eine kleine Plattenbörse vom Laden (im Laden; bei guter Lage und Wetter auch vorm Laden) organisiert wird. Stichwort "Second Hand" da müssten viele Läden sich eine größere Ecke mit einrichten...wo Leute evtl. auch tauschen können (kann da jetzt nur für mich sprechen - das macht mir momentan mehr Spass als Neues zu suchen). Das bringt auf den ersten Blick dem Laden nicht viel Umsatz, schon klar, aber es kommen doch mal wieder Leute in den Laden die dann auch die ein oder andere Neue Platte mitnehmen. Oder der Plattenladen organisiert ein kleines Mag (lässt Kunden daran mitarbeiten) welches es dann nur in limitierter Auflage im Laden gibt....also quasi die Stärken des Ladens (direkte Arbeit mit dem Kunden) noch weiter ausbaut.
Hätte da tausend Ideen (Plattenläden - ihr dürft euch gerne an mich wenden [Wink] ) ob das im Einzelnen alles funktioniert weiß ich nicht.

Fakt ist: Viele Plattenläden sind sich einfach zu bequem was zu ändern oder irgendwas zu starten.

Möchte das natürlich nicht jedem Plattenladen unterstellen!

Jeder der Platten kauft muss auch ein Stück weit seine (zugegeben) eigene Bequemlichkeit aufgeben und seinen Hintern ab und zu in den Laden schwingen. Würden das alle so machen hätte der Laden sicher auch mehr für jeden Einzelnen im Regal...eigentlich ganz einfach - theoretisch [Wink]

Ich plädiere dafür dass wir alle einen Tag online-Bestellungen auslassen und stattdessen in den Laden gehen. Nächsten Samstag würde mir passen...ich rufe hiermit den "Tag des Plattenladen" ins Leben [Wink]
 
Geschrieben von: sven.k. (Usernummer # 12602) an :
 
Finde das french kiss da recht hat.

Ähnlich dem kleinen Laden um die Ecke kontra großer Discounter im Gewerbegebiet.

Keiner möchte gern die höheren Preise bezahlen, aber abends einkaufen möchte dennoch jeder.

Ist jetzt natürlich vollends offtopic, aber was ich damit sagen möchte:
Wenn man alles dem Markt überlässt ist das Pläuschchen im Plattenladen bald passé.

Ihr seid der Markt [victory]
 
Geschrieben von: nightmares-on-wax (Usernummer # 14186) an :
 
naja, aber zum Thema Preise-im-Netstore-billiger kann ich nur sagen, daß ich in vielen Läden immer etwas Nachlass bekomme, sobald ich dort etwas mehr einkaufe.
Ins Freebase gehe ich nun mal regelmäßig und die geben immer etwas auf den Gesamtbetrag. Das war vor 15 Jahren im Delirium auch schon so und der Düx hat´s in seinem alten NOW!-Store in MZ auch immer gemacht. Das ist ja, wie bereits erwähnt, auch der Sinn von so einem Plattenladen: Das man regelmäßig hingeht! [Wink]

Abgesehen davon: Im Plattenladen ergeben sich doch manchmal wirklich lustige und interessante Gespräche mit echt fähigen Leuten! Man sollte halt die soziale Funktion dieser Stores wirklich nicht unterschätzen!
 
Geschrieben von: Cy-Man (Usernummer # 274) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nightmares-on-wax:

Abgesehen davon: Im Plattenladen ergeben sich doch manchmal wirklich lustige und interessante Gespräche mit echt fähigen Leuten! Man sollte halt die soziale Funktion dieser Stores wirklich nicht unterschätzen!

Hier im Technoforum auch ;-)
 
Geschrieben von: Gianni (Usernummer # 66) an :
 
Was ist denn eigentlich mit den Leuten, die NICHT
in einem infrastrukturstarken Gebiet oder einer
Metropole mit mehreren realen Plattenläden leben ?

Von mir aus wären es jeweils knapp über 1 Stunde
zu einem der beiden nächsten Läden. Das war vor 15
Jahren auch schon so - damals hatte ich aber die
Zeit und Musse dazu, einen ganzen Nachtmittag pro
Woche fürs Plattenkaufen zu investieren. Mit der
Zeit wurde das durch mehr und mehr erfolglose
Fahrten (man denke nur an die Co2-Emissionen höhö)
aber sehr deprimierend.

Abgesehen von Onlineshops gibts da heutzutage
eigentlich keine Alternative mehr. Und vom
Onlineshop zum Mp3-Shop ists kein weiter Weg mehr,
mit praktisch überall verfügbaren CD-Playern im
Club gibts auch keine Barriere mehr, umzusteigen.

Warscheinlich rückt deswegen fast kein Local
oder Newcomer mehr mit Schallplatten an...

Und zurück zum ursprünglichen Thema: Jeder findige
Geschäftsmann (der soll in manchem DJ auch
stecken), der diese Entwicklung sieht oder auch
mal vorhergesehen hat, wird auch in diese Richtung
denken. Es mag sein, dass es noch sehr lange für
Nischenangebote in Metropolen einen guten Platz
am Markt gibt. Aber die große breite Masse denkt
um. Die Frage ist nur, obs 5 Jahre dauert oder 15.

An so einer Entwicklung kann man kaputtgehen -
oder sie erkennen und sich umstellen. Oder auf die
neuen Pferde setzen. Wenn der Herr Hawtin dass
entsprechend den Vorwürfen im ersten Posting getan
hat: Bravo! Das ist Techno!

Techno war nämlich mal Fortschritt, Zukunft,
Experimente, TECHNik.
 
Geschrieben von: Banzara (Usernummer # 15890) an :
 
vinyl kann man auch spitze im inet kaufen, dazu brauch ich den laden nicht. ich geh in den laden, weil ich da mein club mate hingestellt bekomme und ich optimal auf der couch sitzend über die anstehenden und schon erschienenden veröffentlichungen informiert werde und dazu ne menge spass mit den jungs und maedels haben kann.

aber darum gings glaube nicht oder?

ich finde den pro-vinyl-> http://mzee.com/newscenter/show.php?artikel=100058969 zusammenschluss einiger vertriebe genial und nötig.
 
Geschrieben von: Banzara (Usernummer # 15890) an :
 
http://a739.ac-images.myspacecdn.com/images01/9/l_9c3ce6830ed7cc183fdc2409c51c21ca.jpg

[Wink]
 
Geschrieben von: Gianni (Usernummer # 66) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Banzara:
vinyl kann man auch spitze im inet kaufen, dazu brauch ich den laden nicht.

Das ist ja genau der Punkt, auf den ich hinaus
wollte. Wenn man eh schon im Internet einkauft,
ist der Schritt vom Plattenshop zu Beatport etc.
nicht mehr weit. Da hat man innerhalb von 1 Klick
den Preisunterschied so stark vor Augen, dass es
zunehmend mehr schmerzt.
 
Geschrieben von: Suckz2002 (Usernummer # 4884) an :
 
Verfolge den Thread auch schon die ganze Zeit und bin hin- und hergerissen.

@Gianni
Einen Aspekt hast du bis jetzt vergessen: illegale Tauschbörsen.
Wo man früher in den Laden rannte um DIE Platte zu ergattern, reichen heute ein leeres Portemonnaie und P2P-Proggi um den neuesten Scheis.s zu bekommen. Alles was auf Beatport, etc. veröffentlicht wird, bekommt man SOFORT bei Tauschbörsen.
Spätestens da geht für mich ein wenig der Idealismus verloren, vom finanziellen Aspekt, der hier ja auch schon breit und oft diskutiert wurde, mal zu schweigen.
 
Geschrieben von: frensh kriss (Usernummer # 6359) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nightmares-on-wax:
Man sollte halt die soziale Funktion dieser Stores wirklich nicht unterschätzen!

Ganz genau! Da geb ich dir absolut Recht! 100%!

Meine Kritik ist halt daß viele Plattenläden ihre Stärken nicht richtig erkennen - nämlich genau diese "soziale Funktion" von der du sprichst, und diesen ganz wichtigen Vorteil (die Arbeit direkt am Kunden) gegenüber den net-stores nicht genügend ausspielen.

Ich meine es ist viel mehr möglich für die Plattenläden...mir fehlt da so ein bisschen der Fortschritt und neue Ideen. Manchmal kommt es mir sogar so vor als wenn viele Plattenläden die Flaggen geradezu für ihr Nostalgie-Image hochhalten.

Klar - der lässige Plausch an der Theke, Käffchen mit Acquaviva, blablabla - das ist alles nett, keine Frage. Aber wenn wir mal ehrlich sind eben nur für ca.10% der Kundschaft. Die anderen 90% kommen gar nicht in den Genuss dieser magischen "sozialen Funktion" weil man dafür monatelang präsent sein muss...früher hatte man ja keine andere Wahl als immer wieder in den Laden zu rennen - das ist heute nicht mehr so. Folge > Die kaufen natürlich dort wo die Auswahl am größten ist - im net-store. Kann ich sogar verstehen - wenn mir der Laden eh nicht mehr bieten kann.

Der Plattenladen lebt sozusagen von seinem Stammkundenkreis vergangener Jahre (die "Großen" mal ausgenommen), die dort oft den "dicken Max" machen. Ganz ehrlich - manchmal hab ich da auch kein Nerv drauf.

Aber versteht mich nicht falsch - ich liebe die Plattenläden - gerade deswegen würde ich mir etwas mehr "Bewegung" von vielen Läden wünschen.

So - jetzt aber back to topic [Smile]

[ 13.09.2007, 08:35: Beitrag editiert von: frensh kriss ]
 
Geschrieben von: frensh kriss (Usernummer # 6359) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Banzara:
vinyl kann man auch spitze im inet kaufen, dazu brauch ich den laden nicht. ich geh in den laden, weil ich da mein club mate hingestellt bekomme und ich optimal auf der couch sitzend über die anstehenden und schon erschienenden veröffentlichungen informiert werde und dazu ne menge spass mit den jungs und maedels haben kann.

Entschuldigung - aber das finde ich nicht in Ordnung. Wenn man eine Dienstleistung in Anspruch nimmt sollte man auch dafür bezahlen.

Also wenn du dir im Laden die Platten anhörst fände ich es fair wenn du dort auch ab und zu welche kaufst.

...aber das war wirklich nicht das Thema [Wink]
offtopic Ende
 
Geschrieben von: Gianni (Usernummer # 66) an :
 
@suckz: Das ist natürlich richtig. Versteh mich
nicht falsch: Ich treibe die Entwicklung nicht
voran, ich will sie nichtmal wirklich bewerten,
sondern nur dokumentieren. Ich finds ja an sich
auch schade, schliesslich liegen auch meine besten
Jahre in einer Zeit, in der es nur Platten gab.
Ich kauf zwar keine Neuen mehr, aber die TONNEN(!)
alter Platten kann ich irgendwie auch nicht
weggeben. Zuviel Herzblut...

Aber ich seh halt, was grade passiert - und da ich
extrem technikaffin bin, mach ich da auch gerne
mit. Heute kam mein Vestax VCI-100. Recht nett
übrigens.

Von Tauschbörsen halt ich natürlich auch eher
wenig, das ist aber ein Problem, dessen sich
Vertriebe/Labels bzw. die Rechteverwalter
annehmen müssen genauso wie sie es zu Zeiten
von Kassette gemacht haben. Dazu hab ich aber
weder kluge Vorschläge, noch Lösungen parat.

Im Moment siehts so aus, als ob Preis & Leistung
des digitalen Vertriebs ala Beatport noch Umsätze
erzielen. Die finanziell meistens interessantere
Sekundärvermarktung in Form von Auftritten wird
ja durch die Tauschbörsen nicht behindert.

Und da liegt die Möglichkeit für die Produzenten
in "unserer" Nische: Umsatz durch Auftritte. Und
wer es nicht selbst macht, der schnappt sich einen
DJ, der nichts produzieren kann, produziert ihn
und streicht dafür von jedem Gig Provisionen ein.

JA, von Idealismus ist das weit entfernt. Aber
wir sprechen hier ja vom Geschäft.
 
Geschrieben von: sven.k. (Usernummer # 12602) an :
 
Aus dem De:Bug-blog:

Zitat:
Naheliegend scheint, dass sich Vinyl zum Download verhält, wie der Weinkorken zum Plastikpropf: Im Grunde genommen ist der Plastikpropf (oder der Schraubverschluss) der gammeligen Korkrinde haushoch überlegen, aber Logik-Geschwätz verdirbt einfach die Weinkennerstimmung.

 
Geschrieben von: Suckz2002 (Usernummer # 4884) an :
 
@Gianni
Versteh auch du mich nicht falsch. [Wink]

Ich selbst bezieh mich da auch mit ein, bin auch ein Technikfreak und verfolge die Entwicklungen genauestens. Und wie du sagtest, man kann sich dem nicht entziehen, es sei denn man schliesst generell mit der elektronischen Musik ab.
Hab mir erst vor 2 Jahren meinen 2. 1210er leisten können - die Beiden fristen ein einsames Dasein. Ich lege grundsätzlich nur noch mit digitalen Medien auf, zuerst mit Torq in Vebindung mit Timecode-Vinyls, mittlerweile ohne, sprich rein digital. Die Möglichkeiten sind einfach wesentlich grösser.
Der Punkt ist aber, und das ist mein persöhnlicher Zwiespalt, ich hab dabei immer sowas wie ein schlechtes Gewissen, das geliebte schwarze Gold veraten zu haben.
Zur geschäftlichen Seite vermag ich nichts zu sagen, das ich weder mit Releases noch mit Gigs mein Geld verdiene, halte aber ein Portal wie Beatport für durchaus legitim, wenn man mal von den teilweise überhöhten Preisen absieht. Ich bin mir trotzdem sicher, das Schutzmaßnahmen durch Wasserzeichen oder Ähnlichem auch im elektronischen Bereich kommen werden, da die Entwicklung was Tauschbörsen angeht auch Institutionen wie Beatport mit der Zeit nicht ignorieren können. Da geht massiv Geld verloren.

Wie auch immer, ich komme wieder zu dem Schluss - wenn ich vor Jahren hätte (mit)entscheiden können wohin es geht, ob Mp3 (digital) oder Vinyl - ich hätte mich def. für Letzteres entschieden.
 
Geschrieben von: Banzara (Usernummer # 15890) an :
 
sry french kriss, klar kauf ich auch die platten im laden. hab mich widersprüchlich ausgedrückt. ne ich meinte nur um vinyl die stange zu halten muss man nicht in den laden, die kann man auch im Istore kofen.

das der weg vom vinyl kaufen im Inet zu Beatport nicht weit wäre, kann ich von meiner stelle aus weit von mir weisen.

ich brauch mein vinyl. bin halt ein alter dicker dino und muss bald mit den ganzen anderen dinos aussterben [Smile]
 
Geschrieben von: frensh kriss (Usernummer # 6359) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Banzara:
sry french kriss, klar kauf ich auch die platten im laden. hab mich widersprüchlich ausgedrückt. ne ich meinte nur um vinyl die stange zu halten muss man nicht in den laden, die kann man auch im Istore kofen.

Ahh - da bin ich beruhigt [Smile]

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Banzara:

das der weg vom vinyl kaufen im Inet zu Beatport nicht weit wäre, kann ich von meiner stelle aus weit von mir weisen.


Ich auch! Mir gehts dabei ja nicht nur alleine um die Musik, den Track. Bin auch ein totaler Cover-Liebhaber...da kann ich beim Besten Willen nicht drauf verzichten. OK - aus den einfachen weißen und schwarzen Lochcover, Papersleeves etc. mach ich mir nicht viel [Wink] (whitelabels werden schonmal mit eigenen Prints kaschiert >> www.frenshkriss.de/stuff/cover )

Labels, die weiterhin Platten verkaufen wollen sollten diesen Aspekt vielleicht auch nicht außer Acht lassen. Für mich ist das tatsächlich ein Kaufgrund...natürlich muss die Musik stimmen (logisch). Durchaus kann ich mir vorstellen eher mal ein mp3 einer Platte zu kaufen, die "lieblos" im Lochcover im Laden steht als mit einem schön gestalteten Cover - dann geht dfinitiv die Platte mit!
Sind natürlich enorme Mehr-Kosten für Labels (so ein "gestaltetes" Cover, wobei ich glaube dass es ja gar nicht immer super geprägt, 4-farb, blablabla sein muss...) - trotzdem, angesichts der mp3-Konkurenz ist das halt noch ein ganz klarer Vorteil der 12inch...den man meiner Meinung nach auf jeden Fall ausspielen muss (auch hier: Stärken erkennen)! Das ist was, was mir ein mp3 nie leisten kann.
Sich nur auf das "Vinylfeeling" und dessen sexyness zu verlassen...ich weiß nicht. Kunden bewerten nunmal das ganze "Paket" - bei ner Platte mit einem tollen Cover weiß ich dass sich die Leute dahinter bis ins Letzte Detail ihrer Arbeit Mühe geben - die stehen da voll und ganz dahinter. Da gehts nicht nur um den perfekten Sound, den schnellsten und einfachsten Vertriebweg usw. - nein, um viel mehr! Und das ist das was ich an der Platte einfach geil finde, nicht nur reines Geschäft sondern auch Kunst,... Deswegen hänge ich momentan auch noch 100% an der Platte da ich das Gefühl habe mehr als nur ein Produkt zu kaufen sondern ein Teil der ganzen Geschichte.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
wobei man dann auch sagen muss, dass es in der mehrzahl der fälle kein konzept für die abstimmung des covers auf die musik gab und gibt und unheimlich viele covers unter beliebigkeit und/oder photoshop-unfall verbucht werden können..
 
Geschrieben von: frensh kriss (Usernummer # 6359) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
wobei man dann auch sagen muss, dass es in der mehrzahl der fälle kein konzept für die abstimmung des covers auf die musik gab und gibt und unheimlich viele covers unter beliebigkeit und/oder photoshop-unfall verbucht werden können..

...auf jeden Fall! Da bin ich ganz deiner Meinung!

Trotzdem gibt es wahnsinnig schöne Cover (die vielleicht nicht auf die Musik abgestimmt sind...muss es meiner Meinung nach auch nicht unbedingt) die ganz klar eine Stimmung und Einstellung rüber bringen. Die Aufgabe der Kunst ist ja nicht zwingend ein genaues Abbild zu schaffen...aber wie gesagt ich gebe dir vollkommen recht! Es gibt viel zu viel Müll!
Ich meine nicht dass jedes bunte Cover toll ist. Denke jeder kann ganz unbefangen, natürlich für sich entscheiden was gutes, ansprechendes Design ist.

Ich appelliere auch an die Zukunft - also dass es eben keine "Photoshop-Unfälle" mehr gibt. Die Labels sollen sich damit beschäftigen...mehr als wie bisher (wobei viele da großartig arbeiten). Viele Labels nehmen nur noch/immer noch Papersleeves oder Lochcover, manchmal noch nen assigen Aufkleber drauf da das billiger ist. Das ist meiner Meinung nach ein Trugschluss! Den Kampf um Kosten hat die Platte gegen mp3 eh schon lange verloren, auch wenn man die Platte ganz ohne cover verkaufen würde...da ist gegen digital kein Kraut gewachsen. Das verschiebt den ganzen Prozess vielleicht ein paar Jahre nach hinten aber auf Dauer aufhalten klappt nicht (das hat der Herr Hawtin glaube ich schon richtig erkannt - und nebenbei bemerkt: normal daß er das promotet). Diese Labels streichen bzw. sparen also Kosten im (einzigen?)Bereich, in dem sie dem mp3 überlegen sind - das ist doch kontraproduktiv. Genau im Cover liegt doch eine große Stärke der Platte! Nicht immer wo man spart bekommt man auch was raus - manchmal muss eben auch investiert werden um "Gas" zu geben.
Ich stell mir ein ideales Label eben aus einem Kollektiv aus kreativen Leuten vor. Produzenten genauso wie Designer, Künstler usw. Da muss ein gutes Label gar nicht unbedingt nur noch Platten rausbringen. Bestes Beispiel BPitch - da hab ich 2 T-Shirts von weil die einfach ein total super Design an den Start bringen...jedoch keine einzige Platte. Also ich will damit sagen dem Label stehen dann auch noch ganz andere (kreative) Möglichkeiten offen.

Oh Mann - gehört das eigentlich noch zum Thema...?
Na ja, zum Schluss noch: Wenn sich alle auf ihre Stärken berufen und diese so gut es geht nutzen und ausbauen gibt es für alle und alles einen Markt! Auch für Vinyl [Smile] I Believe!!
 
Geschrieben von: Da Weed (Usernummer # 7213) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Darrien:

sone box gibts zwar schon von magma (link), aber ich warte immer noch darauf, dass irgendein hersteller von spitzenhardware sowas rausbringt, bevor ich sone installation vorschlage. bin auch von den magma-taschen nicht so überzeugt wie von den udg-pendants, weshalb ich auch nicht so recht weiss, was ich von magma-hardware halten soll, wo das doch eigentlich voll nicht deren ding ist.

Amazona Test
 
Geschrieben von: Omara (Usernummer # 11269) an :
 
technoforum.de - alles außer minimal

wird in meinem broser angezeigt *g*
 
Geschrieben von: Albys (Usernummer # 19021) an :
 
Ich bin im Psytrancebereich lange unterwegs gewesen bis vor ca. 2-3 Jahren, ich glaube so vor 10 Jahren gabs dort die letzten Vinyls von einigen Restausläufern unter ferner liefen abgesehen.
Die CDs haben richtigen geboomt und es war bald nichts anderes mehr als alle Tracks nur noch auf CD erhältlich. Dann kamen die ersten CD Brenner in die Haushalte und da gings dann auch richtig los, es hatte kaum einer einen Plattenspieler aber CDs konnten sie alle brennen. Die Liebhaber waren die Versorger der Szene, Lokal DJs, Sammler, Fans von gewissen Acts. Und ein immer größerer Teil hat nur noch gebrannte CDs von seinen Kumpels geleecht.
Dann kamen die Filesharing börsen + DSL in die Haushalte, ab dem Punkt hat sich defenitv was geändert, das ganze System ist sozusagen kollabiert. Eine stetig (besonders International, Südamerika, Japan, Europa sowieso) wachsende Szene sah sich einer immer schrumpfenderen Zahl von Labels gegenüber. Die Folge: Die Musik wurde farbloser, was nicht ein Hit war oder einen bestimmten Namen hatte bekam weniger Chancen zu überleben. Die Vielfalt der Musik ist brachial nach unten gegangen, die A&Rs und Labelmanager sind nicht mehr in der Lage gewesen mutigen Sound auszuprobieren, weil die Kaufkraft zu riskant gering war und man grief immer auf funktionierendes Shema-F zurück. Daraus entwickelten sich extreme Zustände, jeder Track musste so ziemlich die gleiche Bassline haben, die gleiche Struktur, die gleichen Breaks der Spielraum für neues und riskantes wurde immer kleiner.

Techno & co ist durch seine Platten in gewisser Art und Weise davor geschützt (zumindest etwas). Beatport usw. tragen natürlich dazu bei, dass jedes Release von jedem zu Hause digitalisiert werden kann, der keinen Plattenspieler hat. Und es droht im Endeffekt dadurch eine starke Schere zwischen Superstar-Producern bzw. State-of-the-art-styles. und experimentierfreudigem nicht ganz so perfekten Underground der aber neue Ideen reinbringt. Jetzt ist es ja schon so, du gehst auf Beatport und siehst die Top100 von dem Genre, die Top10 von dem Dj usw. usw Top vom dem bla bla bla. und es sind immer die gleichen Songs, Namen, Labels welche Du automatisch als erstes anklicken sollst. Für kleine Labels usw. musst Du schon etwas tief graben, wenn man sich nicht auskennt. Und die B Seiten werden gar nicht erst runtergeladen.

Es droht also genau die gleiche Entwicklung. Das ist aber nicht die Schuld von Beatport, ich persönlich halte Vinyl einfach technisch einfach für überholt - das einzige was da noch zieht, ist der coolnessfaktor und das Bild, welches das Publikum von einem "DJ" noch hat und teilweise erwartet. Ne Frage der Zeit, bis das Vergangenheit ist.

Das Problem waren schon immer die Leute, die nur die Hand aufhalten und alles ausm Netz saugen aus Angst sie brechen sich einen ab, wenn Sie mal wenigstens nur 1/3 selber auf Beatport kaufen würden. Aber 2 mal die Woche zum Dealer rennen, die Diskussion wurde schon tausendmal geführt. Ich hoffe nur dass Techno/Club/Electronica besser wegkommt als ich es beim Trance gesehen habe und diese Musikrichtung ist wirklich krass an die Wand gefahren worden.
 
Geschrieben von: CHoCi (Usernummer # 1630) an :
 
ich les mir jetzt nicht alles durch aber vor ein paar Wochen habe ich das hier (oder so ähnlich) gehört:


...Ein längst totgeglaubtes Format feiert in den USA dagegen ein Comeback: die Vinyl-LP.....Um 46 Prozent zogen auch die Umsätze mit Vinyl-Longplayern an. 1,3 Millionen verkaufte Exemplare (plus 36 Prozent) brachten der Industrie Umsätze von 22,9 Millionen US-Dollar ein.

...und weiter:

Tatsächlich hat sich der Absatz von analogen Langspielplatten in Deutschland seit Mitte der neunziger Jahre auf knapp eine Million verdoppelt. Das ist zwar weniger als ein Prozent der insgesamt verkauften Musikmedien. Aber „ein enthusiastischer Freundeskreis aus DJs und Vinyl-Freaks hält dieses Segment aktiv“,


Nachzulesen hier und hier
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
@albys
vielerlei totgesagtes lebt nach wie vor...
so überholt sie auch sein mögen, die ollen schwarzen scheiben mit loch und rillen... sie haben etwas, was der mensch braucht - haptische identität...

sicher wird die platte in den hintergrund gedrängt, da die medial organisierte gesellschaft sich eben in richtung digital entwickelt und der plattenkaufnachwuchs sich in grenzen hält...
doch 1 und 0 kann man nunmal nich anfassen...
 
Geschrieben von: sven.k. (Usernummer # 12602) an :
 
@ Albys: Ich finde nicht, dass das so stimmen muss.

1. Gab's diese topten-Listen ja schon immer in den Magazinen und durch Platzierung im Plattenladen.

2. Finde ich nicht, dass man Musik machen Geld verdienen muss. Es ist sicher schön, wenn einige leute davon leben können, aber nichts desto trotz finde ich es auch gut wenn jmd. das aus reinem Enthusiasmus macht.

3. Wirkt gesaugte Musik ja auch als Werbung für den act als DJ oder liveact.
(was den stressigen Effekt hat, dass tolle Produzenten auflegen dürfen obwohl sie nicht besser auflegen, als manche locals die keine großen Releases hatten (wie Dominik Eulberg zB *duckundweg* [Wink] ).
 
Geschrieben von: nicogrubert (Usernummer # 1292) an :
 
zum thema "top10 listen":
die topten listen sind doch grösstenteils für die katz'. oftmals ist es doch so, dass der DJ seine eigenen releases dort reinpackt oder releases von label-mitgliedern oder befreundeten künstlern, um diese zu pushen. also wenig aussagekräftig bis ganz und gar nutzlos. kann man sehr gut bei den top10 listen in der groove und in der raveline beobachten.
 
Geschrieben von: Albys (Usernummer # 19021) an :
 
Ja, digital hat Vorteile klar, Ich nutze es selber. Bei Top Listen gibts es noch ein weiteres Problem neben der Vetternwirtschaft: In die Charts kommt immer die am wenigsten anstößige, am wenigsten polarisierenste, am wenigsten nichtmassenkonforme, am wenigsten geistscheidende Musik. Man könnte auch böse behaupten characterlosteste, was an vielen Beispielen die ich selber mag Gott sei Dank noch nicht stimmt (subjektiv). Charts sind immer der Ausschuss, der Musik, welche am wenigsten negativ bei Höreren durchgefallen ist. Selbst wenn einige wenige die Klasse eines Tracks erkennen, setzt sich dieser nicht in den Charts durch. Daraus wird ein sich selbsterhaltendes System. Die Massenkonfromen Dinge nehmen immer mehr zu, die polarisierenden stark charakterbetonten mutigen Sachen nehmen stetig ab., sofern die Käufer sich zu sehr an Charts orientieren. Wenn die Reviews dazukommt, durch Szenemagazine, Websites usw. die versuchen den Überblick zu behalten und dabei DJ Charts und Verkaufscharts als Orientierung nehmen, verstärkt sich dieser Effekt. Im schlimmsten Fall wird kaum noch auf die Musik gehört sondern es zählt, welcher Dj einen Track gerade in den Top10 hat. Ich mach mir nur deswegen sorgen, weil Beatport sehr erfolgreich und gleichzeitig sehr TopX aufgebaut ist. Was zählt sind Mausklicks in ihrer Anzahl + Ratio an Downloads pro Klick und die will maximal erhöht werden. Und wenn ein Track, ein Banner usw. eine Hohe Bestellratio hat, wandert sie immer mehr nach vorn, wenn Du im Backend jemanden hast, der sein Handwerk versteht und die Clips, Banner, Links mit der schlechten Bestellrate wandern zurück, bzw. fliegen ganz raus. Beatport ist nicht umsonst so extrem modular aufgebaut. Ich fands beim ersten mal schon schwer die neuen Sachen zu finden, weil Du erstmal nur mit Charts zugeballert wirst.
Das andere Ding beim den Top100 usw. ist der gemessene Zeitraum. Was sind das für Top100? Sind das die der Woche, pro Tag? Pro Halbjahr? Monat? Je nachdem wie Du an der Zeitschraube drehst, verändern sich automatisch diese Charts.

Die Popmusik arbeitet im Wochentakt und alle orientieren sich daran. Musiksender, Radiosender, Reviewmagazine und einige Awards. Was im Wochentakt Charst überlebt, liegt auf der Hand: Kurze schnelllebige Impacthits, mit sehr kurzer Halbwertszeit die schnell Hits werden und schnell wieder ausgelutscht sind. Gute polarisierende Musik mit langzeitwirkung und Tiefgang bleibt da oft auf der Strecke. Voll Offtopic aber als ich Beatport sah, viel mir das Prinzip als allererstes auf. Im Plattenladen denke ich gibts deartige Verhältnisse und Trends nicht so stark.
Edit:
Auch wen die Tops vorher irgendwo nachzulesen waren, der Plattenladen hat seine eigene Sortierung aber bei Beatport ist es eindeutig elementares Verkaufsprinzip und es scheint gut zu funktionieren, andernfalls wäre die Seite anders aufgebaut. Was eigentlich noch fehlt ist ein auf den User zugeschnittener Prozess, der dein Kaufverhalten in Relation zu denen anderer User vergleicht und dir damit auf dich zugeschnitte Tracks präsentiert, wie Lastfm das z.B. macht. Sobald Beatport genug Daten zusammen hat und Rückschlüsse herauskristallisieren kann, wirst Du nach dem Einloggen freundlich begrüßt werden, mit einer kleinen Auswahl an Musik die du mit relativ höherer Wahrscheinlichkeit gut findest. Ich weiß nicht wie all diese Dinge sich auswirken werden, der Zeitpunkt wo Vinyl ganz verschwindet wird kommen und ohne Zweifel wird sich etwas stark verändern und ich hoffe es wird ein positiver Trend sein, denn es gibt ja jetzt schon sehr positive Effekte der Digitalisierung. Z.B braucht man nicht mehr 3 Tracks eines Albums mitzukaufen, wenn man nur einen gut findet. Ich kann mir auch vorstellen, dass durch Webdownloads überhaupt einige Leute erst neu erschlossen werden die hinterm Mond wohnen und sonst keine Musik erhalten konnten außer illegal runterladen oder es sich unbequem zu machen (Postbestellung). Letzlich haben die Digital Releases eine ernstzunehmende Macht und etwas mehr Konkurrenz wäre für den Anfang gar nicht mal schlecht.

[ 29.05.2008, 14:44: Beitrag editiert von: Albys ]
 
Geschrieben von: beatportronny (Usernummer # 14749) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Albys:
Ich mach mir nur deswegen sorgen, weil Beatport sehr erfolgreich und gleichzeitig sehr TopX aufgebaut ist. Was zählt sind Mausklicks in ihrer Anzahl + Ratio an Downloads pro Klick und die will maximal erhöht werden. Ich fands beim ersten mal schon schwer die neuen Sachen zu finden, weil Du erstmal nur mit Charts zugeballert wirst. Das andere Ding beim den Top100 usw. ist der gemessene Zeitraum. Was sind das für Top100? Sind das die der Woche, pro Tag? Pro Halbjahr? Monat? Je nachdem wie Du an der Zeitschraube drehst, verändern sich automatisch diese Charts. Was im Wochentakt Charst überlebt, liegt auf der Hand: Kurze schnelllebige Impacthits, mit sehr kurzer Halbwertszeit die schnell Hits werden und schnell wieder ausgelutscht sind. Gute polarisierende Musik mit langzeitwirkung und Tiefgang bleibt da oft auf der Strecke. Voll Offtopic aber als ich Beatport sah, viel mir das Prinzip als allererstes auf. Im Plattenladen denke ich gibts deartige Verhältnisse und Trends nicht so stark.

Hello Albys,

da Du ja in deinem Post sehr direkt auf Beatport eingehst, hier mal ein paar Worte meinerseits.

Grundsätzlich mal ein paar Worte zur Ausrichtung von Beatport. Es sind keineswegs, sales orientierte Selektionen, sondern all unsere Features und Banner basieren einzig und allein auf kollektiver Auswahl der besten Tracks der Woche. Wie Du Dir sicher denken kannst, würde man sonst kaum Andrea Parker Remixe auf Touchin´ Bass oder selbst Autechre´s neue digital only EP´s auf der Homepage finden.

Wir bekommen derzeit ca. 750 neue Releases pro Woche von unseren Labels. Bei weniger als 20 Feature/Banner spots auf der Homepage würden unter sales Gesichtspunkt nur Exclusives stattfinden und die "kommerziellen" House, Electro House, Techno Hits. Die finden zwar auch statt, aber die Auswahl unserer Feature spots geht regelmäßig eher Richtung "grossartige Qualität, wenn vielleicht auch kein topseller". Natürlich müssen wir auch an die Hit-Käufer denken und können diese Musik nicht komplett ausklammern, aber wir bemühen uns Woche um Woche um eine ausgewogene Selektion.

Ein Grundsätzliches "Problem" bei Musikkonsumenten ist doch die Tatasache, dass die meisten Käufer schon immer eher auf die Hits stehen. Das ist im Übrigen auch nichts neues. Bitte erinnere dich an den Impact von Sven Väth charts in den 90ern.

Nur ein verschwindend geringer Teil ist auf der Suche nach "anderen", "innovativen" Releases, die sich von der Masse abheben.

Deshalb sind Sales Charts für die meisten Musikkonsumenten ein wichtiger Indikator. Die anderen verbringen einfach mehr Zeit mit der Suche, die jedoch insbesondere im Internetzeitalter, durch unglaublich riesige und niemals ausverkaufte stocks, immer wieder zur grossartigen Entdeckungen führt und somit den Aufwand nicht nur rechtfertigt, sondern auch belohnt.

Bei Charts hat man grundsätzlich zwei Möglichkeiten diese zu werten. Du kannst einen langfristigen Zeitraum für die Sales auswählen, oder aber eine kurzfristigen. Wir haben uns für einen kurzen Zeitraum entschieden, weil ganz entgegen Deiner Befürchtung in diesem Szenario mehr neue, wenige "hit orientierte" Tracks ein Chance haben. Wählst du einen langen Zeitraum, dann müssten die Top Tracks bei Beatport so viele Tausende von Downloads verkaufen, bevor Sie überhaupt eine Chance hätten, die Charts zu erreichen, dass du dort nur grosse kommerzielle Hits finden würdest.

Durch den kurzen Zeitraum, den wir gewählt haben, findest du ungefähr ab den Top 15 immer wieder auch "underground" hits.

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich diese Diskussionen hier sehr interessant finde.

Ich sehe es bei vielen Tausend unserer tatsächlich Millionen User weltweit, dass sie ähnlich vielen usern hier, viel Zeit auf der Suche nach neuer Musik verbringen.

Das ist extrem wichtig und vermeidet Stillstand.

In meinen Augen sollte das eines jeden DJ´s Aufgabe sein. Letztendlich werden sie dafür (und das nicht zu schlecht) bezahlt. 2 Platten ineinander zu mixen kann die oft doch recht hohen DJ Gagen nicht rechtfertigen. Ich erwarte von einem guten DJ überrascht zu werden. Tracks zu hören, die ich nicht kenne, oder im Ablauf so nicht erwartet hätte. Zum Glück gibt es davon einige und es scheint, als wenn diese Gruppe von Suchenden auch hier gut vertreten ist.

Wir tun unser Bestes, diese Suche weiter zu unterstützen. Viele Projekte dazu sind in Arbeit.

Beste Grüsse,
Ronny Krieger

PS: Entschuldigt meinen wirren Post, sowie etwaige Rechtschreibfehler.Ich bin gerade in Asien für einige wichtige Meetings und es ist hier früh am morgen.
 
Geschrieben von: Albys (Usernummer # 19021) an :
 
Hi Ronny,
Danke für die sehr ausführlichen Antworten, bei so vielen Releases die Woche ist es sicherlich eine kleine Kunst neben den mehr oder weniger automatisierten Toplisten-Content exklusive Songs zu präsentieren, entgegen der kühleren Routine, welche ich Euch unterstellt habe. Bitte behaltet das bei, möge da kommen was da wolle! Pure Zahlen sollten in der Musik niemals die volle Kontrolle übernehmen, es sollte immer ein unergründlichen Randomfaktor geben, der Raum lässt für unerwartetes, irrationales... ein Gegengewicht. So wie die Platte die liegen bleibt, bis sie irgendwer kauft und ein jahr später zum Innovations-Hit spielt.

Klar ihr könnt den Usern auch nicht ihren A... hinterhertragen, bisschen selber gucken muss man schon, wenn man was anderes will und in dem Sinne verstehe ich auch das Argument mit dem Wochentakt, allerdings finde ich das Durchsurfen der Neuheiten relativ mühsälig im Gegensatz zum Charts-Klicken & auch leider unübersichtlicher, aber ich weiß nicht wie andere das sehen, vielleicht bin ich mit meiner sehr speziellen Meinung auch einfach zu exotisch :-)

Aufjedenfall Danke Dir für den Comment..und noch ein schönes Wochenende
Arne
 



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