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Transrapid: Fataler Verlust

Von Ulrike Bieritz, RBB, ARD-Hauptstadtstudio Berlin

Armes Deutschland! Aus dem technologischen Vorreiter wird zunehmend der Hinterhertrotter. Viele tolle Erfindungen entwickeln zwar die Wissenschaftler hier, gebaut und vermarktet werden sie aber woanders. MP3-Player, Faxgeräte, die LCD-Technologie für Flachbildschirme - die Fernseher werden in Asien gebaut. Alles hier entdeckt und dann geht es ab ins Ausland. Kein Wunder, das die Forscher gleich hinterhergehen.

Und jetzt der Transrapid: Moderne, futuristisch anmutende Technik, umweltfreundlich, sicher (wenn nicht gerade ein Wartungsfahrzeug auf der Schiene im Weg steht) - aus, Schluss und vorbei. Zugegeben: 37 Kilometer Strecke sind lächerlich. Dabei kommt der Zug gar nicht auf die Höchstgeschwindigkeit. Ein langer Weg, zum Beispiel Berlin-Hamburg bis nach Amsterdam, wäre es gewesen. Aber darum geht es jetzt gar nicht mehr.
Sieht so die Wissensgesellschaft aus?

Wieder einmal lässt sich Deutschland die Ingenieurskunst aus den Händen nehmen und die anderen feiern die Erfolge: China etwa, wo der Transrapid fährt. Vielleicht düst er auch bald in irgendeiner arabischen Wüste - dort gibt es echte Technikbegeisterung. Hierzulande steht man neuen Technologien skeptisch gegenüber. Es fehlt der Mut und es fehlt die Entschlossenheit, auch Neues zu wagen. Aber ganz ehrlich: Will irgendjemand heute noch mit der Trommel ums Lagerfeuer rennen?

Deutschland hat keine Rohstoffe außer denen, die sich in den Köpfen der Menschen befinden. Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft heißt es, Hightech-Strategien werden angekündigt und mit viel Geld gefördert. Und dann, wenn es ans Umsetzen geht, also zu zeigen, wie die Sachen funktionieren, hört das Engagement auf.
Das Know-how wird verlorengehen

Beim Transrapid bleibt der Eindruck übrig, dass ihn gar keiner will. Die bisher geplanten Strecken Hamburg-Berlin und im Ruhrgebiet sind an der Politik und der Stimmung in der Bevölkerung gescheitert, München jetzt auch an der Industrie. Da tut sich eine unheilige Allianz von Fortschrittsfeinden zusammen. Wenn nicht das, was mutige Ingenieure und Tüftler hier erfinden, auch hier im Alltag angewendet wird - wie soll das denn verkauft werden?

Wenn Deutschland sich zunehmend aus diesen neuen Technologien verabschiedet, geht irgendwann auch das damit verbundene Know-how verloren. Am Ende wird der Chinese die Patente kaufen und die Technologie selbst weltweit vermarkten. Da kann uns auch keine noch so hoch geförderte Hightech-Strategie von der roten Laterne beim technologischen Fortschritt bewahren. Armes Deutschland.

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Ursprünglich geschrieben von: nicogrubert:
ich finde das technische konzept des transrapid schon broken by design, weil der antrieb nicht vom zug selbst kommt - sondern über magneten in den schienen selbst.

wie schnell wäre man denn mit dem transrapid vom münchner HB am flughafen? 40 minuten mit der S-Bahn wie es jetzt ist, sind ja eigentlich zu verkraften oder?

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Ursprünglich geschrieben von: ChrisausmKaff:
Bin froh das dieses Milliardengrab nicht gebaut wird. Vor allem nicht auf der Strecke. Da gibt es weitaus besseres und sinnvolles was gebaut werden muss/kann/soll um den Flughafen besser anzubinden.

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Dito

Eine Express-S-Bahn zum Flughafen zum Beispiel würde Sinn machen und sehr viel weniger kosten ... (HBF-Marienplatz-Ostbahnof-Flughafen)

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Ursprünglich geschrieben von: Houzierer:
Ich weiß lediglich, daß es im April irgendeine Protestaktion geben sollte.

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Ursprünglich geschrieben von: ChrisausmKaff:

...
Ich werd sowieso zwei Dinge nie verstehen:
- wozu in 10 Minuten vom Hbf da raus düsen um dann 1h aufn Flieger zu warten
- wozu von außerhalb erst nach München HEREIN fahren um dann mit dem Transrapid wieder einen Teil der Strecke HERAUS zu fahren

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Hier nochmal die Erklärung http://youtube.com/watch?v=KISgtoMhEsA


Oder auch http://www.schandmaennchen.de/transrapidbeckstein.jpg

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Ursprünglich geschrieben von: Houzierer:
Wie hätte sich der Bau des Transrapid denn auf Münchens Wald & Wiesen ausgewirkt und wären auch viele Anwohner betroffen gewesen? Davon hat man leider kaum was mitbekommen. Ich weiß lediglich, daß es im April irgendeine Protestaktion geben sollte.

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Ursprünglich geschrieben von: GSky:
schade...dabei wäre der Transrapid so eine schöne Schmiergeldgrube gewesen

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wieso Grube, Schmiergeld auf Stelzen, hätte auch was

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Ursprünglich geschrieben von: rave-dave:
Bei Schmiergeldern kennen sich die 60´iger aus...

"Sitzt denn der junge Wildmoser noch, Wildmoser noch, Wildmoser noch... ?" (Zur Holzmichelmucke)

Nix für Ungut Chris, aber der musste jetzt sein...

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Seckl

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Ursprünglich geschrieben von: ChrisausmKaff:
edith @zanx:

auch der Artikel wirft ein paar Fragen auf:

Wenn diese Technologie so zukunftsträchtig ist, warum will sie dann keiner?
Wo sind die angeblich schlangestehenden Interessenten?
Warum wird nach dem Steuerzahler gebrüllt anstatt investiert?
Achja......so neu is die Technik nu wirklich nicht

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Warum Sie keiner von den alten Säcken will, die an den langen hebeln sitzen um die Gelder freizugeben, kann ich dir nicht sagen. Vielleicht weil sie selbst kein Zug fahren, lieber auf ihren Millionen sitzen bleiben und sich denken in meiner Amtszeit bringt es mir nichts mehr in was zu investieren was ja leider in naher Zukunft kein Geld einbringt.

Und wie soll man Kunden gewinnen wenn wir es selbst nicht vermarkten. Hätten wir vielleicht 2-3 Transrapidstrecken in Deutschland, dann würden andere Länder nachziehen. Vielleicht würde dann wieder ein kleines Wettrüstung entstehen wie beim ICE und TGV.

Kurzum, ich hätte sie gerne. Alleine weils doch viel stylischer ist in eine Magnetschwebebahn einzusteigen als in Gefährt wo ein Maschinenelement in der Bronzezeit erfunde wurde.