This is topic Tag gegen Drogen in forum Druggy at technoforum.de.


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Geschrieben von: Space Base (Usernummer # 1426) an :
 
Morgen ist der Tag gegen Drogen. Ein von der UNO inszeniertes Schauspiel um die weltfremde Drogenpolitik der USA weltweit einzuführen? Oder eine sinnvolle und wichtige Sache, um endlich den bösen Gewächsen Hanf und Mohn den Gar aus zu machen?

Was haltet ihr von dieser Aktion - und habt ihr überhaupt schon davon gehört?

Hier mal zwei kontroverse Stellungnahmen:

Zitat:
Zum Anti-Drogen-Tag der Vereinten Nationen erklärt Carsten Labudda, drogenpolitischer Sprecher des PDS-nahen Jugendverbandes ’solid – die sozialistische jugend:

„Der 21. Juni 2003 soll ein Tag gegen die Drogen sein. So wünschen es sich die Vereinten Nationen. Deshalb begehen sie diesen Tag mit Reden und Appellen.Während dessen geht die Hatz auf Drogenproduzenten, -händler und -konsumenten unvermittelt weiter. Bis 2008, so hat es sich die Commission on Narcotic Drugs (CND) der Vereinten Nationen vorgenommen, sollen die Pflanzen Schlafmohn, Koka und Hanf ausgerottet sein.

Man fragt sich bei so viel religiösem Eifer und soviel Realitätsverlust, ob es sich um die Vereinten Nationen des Mars handelt, die derart weltfremd agieren.

Ein Anti-Drogen-Tag führt zu nichts als der weiteren Vertiefung der Kluft aus Drogenverteuflern und Drogenverherrlichern. Zu einer sachlichen und der Realität angemessenen Debatte aber trägt er nichts bei.

Die Vereinten Nationen sollten vielmehr endlich die Wirklichkeit zur Kenntnis nehmen und ihre Ziele und Programme dieser anpassen.

Wie sieht diese Wirklichkeit aus? In den USA und China hat auch die Androhung der Todesstrafe den Drogenkonsum nicht eindämmen können. In Thailand wurden in den ersten vier Monaten dieses Jahres in einer sogenannten staatlichen Offensive gegen die Drogen über 1.600 Menschen getötet, über 43.000 Verhaftet. Trotzdem ist Thailand weiterhin einer der größten Drogenproduzenten der Welt. Afghanistan wurde bereits ein Jahr nach der US-amerikanischen Intervention wieder mit Abstand größter Rohopium-Produzent. In Kolumbien hat auch der „Plan Colombia“ mit militärischen Offensiven und großflächiger Vergiftung von Koka-Anbauflächen durch den Staat zu keinerlei Rückgang der Kokain-Produktion geführt. Und auch in Deutschland haben über 120.000 Verhaftung wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz keine nennenswerten Auswirkungen auf den illegalen Drogenmarkt gezeitigt.

Die Schlussfolgerung aus diesen Fakten kann nur lauten: Die weltweite Drogenverbotspolitik ist alles andere als hilfreich. Außer einer Verschleuderung riesiger Ressourcen für einen sinnlosen Krieg gegen Drogen war und sind die Folgen dieses Krieges das Elend von Millionen Menschen, die einfach ihr Genussmittel frei wählen wollen, die Etablierung menschenverachtender krimineller Strukturen und die Zerstörung der Umwelt in vielen Erzeugerländern.

Damit muss endlich Schluss sein! Die Vereinten Nationen müssen endlich zu einer rationalen Drogenpolitik finden. Ihr Ansatz darf nicht länger in fundamentalistischer Totalverweigerung bestehen. Vielmehr muss das Paradigma der Schadensminimierung endlich zur zentralen Aufgabe der Drogenpolitik werden.

Drogenpolitik unter dem Aspekt der Schadensminimierung bedeutet, endlich nach Sinn und Unsinn der heutigen Repressionsinstrumente zu fragen. Auf diese Weise wird sich zeigen, dass Verbote keine Zukunft haben.

Modelle ganz oder teilweiser Freigabe von Drogen bieten dem Staat weitaus bessere Möglichkeiten, den Drogenmarkt zu kontrollieren.

Modelle ganz oder teilweiser Freigabe von Drogen führen dazu, dass Milliarden an Steuergeldern, die heute für eine sinn- und hilflose Verfolgungspolitik ausgegeben werden, künftig für Prävention, gesundheitliche Hilfe und die Kontrolle der Drogenproduktion verwendet werden können.

Modelle ganz oder teilweiser Freigabe von Drogen bringen den Staaten Steuereinnahmen, die beim Abbau der weltweit zu beobachtenden Staatsverschuldungen dringend benötig werden.

Modelle ganz oder teilweiser Freigabe von Drogen machen es weitaus leichter, Menschen mit problematischen Gebrauchsmustern anzusprechen und für Hilfsangebote zu gewinnen.

Das muss die Zukunft der Drogenpolitik der Vereinten Nationen sein. Sie wird viele Probleme mildern. Und sie bringt uns weiter, als populistische „Anti-Drogen-Tage“ wie diesen.“

Carsten Labudda
- Drogenpolitischer Sprecher ’solid -

http://www.solid-web.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=719&mode=thread&order=0

Zitat:
NEW YORK, 24. Juni - Das Thema des diesjährigen Internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch und illegalen Drogenhandel, „Lasst uns über Drogen reden", fasst am besten den Ausgangspunkt zur Bewältigung aller Probleme zusammen: Wir müssen die Existenz von Drogen anerkennen und offen über sie sprechen. Weltweit nehmen schätzungsweise 200 Millionen Menschen illegale Drogen. Umgerechnet sind das 4,7% der Weltbevölkerung über 14 Jahre. Diese Zahlen an sich sind alarmierend genug. Doch die Auswirkungen des Drogenmissbrauchs reichen weiter als die Sorge um das Individuum und bringen einer Gesellschaft unermesslichen Schaden in gesundheitlicher, sozialer sowie wirtschaftlicher Hinsicht - das betrifft auch die Ausbreitung von HIV.

Das Motto „Lasst uns über Drogen reden", betont die Notwendigkeit mit Kindern, Familien, Lehrern und Gemeinschaften über Drogenmissbrauch zu reden, als auch die Notwendigkeit einzugestehen, dass Drogen ein Problem sind. Das Motto fordert dazu auf Verantwortung zu übernehmen. Die Unterstützung durch besorgte und verständnisvolle Eltern hat sich als einer der wichtigsten Schutzfaktoren gegen den Drogenmissbrauch erwiesen. Aber für die vielen jungen Leute weltweit, die nicht das Privileg eines unterstützenden Elternhauses genießen, übernehmen wir alle eine besondere Verantwortung.

Drogenmissbrauch ist oft Ergebnis grundlegender Probleme oder ein Hinweis auf tieferliegende Missstände. Deshalb ist es wichtig sich darüber zu unterhalten um mögliche Ursachen - nicht nur den Missbrauch selbst - anzusprechen. Über Drogen zu reden, ist die einzige Möglichkeit das Schweigen und das Stigma der Ausgrenzung zu durchbrechen, die die Drogenabhängigen umgeben und zur Verstärkung der Probleme beitragen. Es ist notwendig offen darüber zu reden, falls wir das Problem früh angehen und einen chronischer Zustand vermeiden wollen.

Der Internationale Tag gegen Drogenmissbrauch und illegalen Drogenhandel ist eine Erinnerung an jeden von uns seine Rolle anzunehmen. Die Vereinten Nationen sind da, um Sie in diesem Kampf zu unterstützen. Das Drogenprogramm des Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung der Vereinten Nationen hält eine Vielzahl von nützlichen Informationen unter www.unodc.org bereit, die helfen über dieses Thema zu reden.

http://www.uno.de/presse/2003/unic588.htm

Anmerkung: bitte keine Diskussion über die Quellen, also jegliche Sozialismus/Kapitalismus/Globalisierungsdebatten bitte sein lassen und das eigentliche Thema, die Frage nach einer vernünftigen weltweiten Drogenpolitik und dem Nutzen eines solchen Antidrogentages (oder eben nicht) im Vordergrund lassen.
 
Geschrieben von: Braindrain (Usernummer # 629) an :
 
"Bis 2008, so hat es sich die Commission on Narcotic Drugs (CND) der Vereinten Nationen vorgenommen, sollen die Pflanzen Schlafmohn, Koka und Hanf ausgerottet sein."

absolut illusorisch, seit wann geht der "war on drugs" nun schon ?
seit mindestens 20 jahren.

speziell beim hanf ist diese absicht lachhaft, da mit dem nutzen als medizin und faserpflanze ja grad erst wieder in vielen laendern begonnen wird.

dass dies durch einen oeffentlichkeitstraechtigen "tag gegen drogen" in irgendeiner form forciert werden koennte zeugt entweder von erschreckender naivitaet oder davon, dass ds ganze ohnehin nur ein schauspiel der ueblichen lobbys ist.
 
Geschrieben von: Werbetoazter (Usernummer # 5293) an :
 
und wieso sollte man eine der gesündesten pflanzen ausrotten? hanfsamen und hanföl gehören schließlich mit zu den gesündesten! schon komisch...
 
Geschrieben von: minimalniemand (Usernummer # 3401) an :
 
Um diesen Tag so richtig zu feiern werd ich mir morgen erstmal 3 gramm Feines kaufen un mit einem Mal wegputzen. Das wird ein Fest!
 
Geschrieben von: minimalniemand (Usernummer # 3401) an :
 
Genauso wie man den Irak-Krieg nicht verhindern konnte, so wird man auch nicht verhindern, dass die USA der Welt Ihre Moralvorstellungen überstülpt. Diese Ohnmacht macht mich krank, aber es wird sich nichts daran ändern. Deswegen ist jedes eingeworfene Teil mein stiller Protest gegen die Hegemonialpolitik der USA.
 
Geschrieben von: Space Base (Usernummer # 1426) an :
 
Was ich etwas bedenklich finde, dass dies keine Ami-Idee ist, sondern eine Idee der UNO. Ein Zeichen dafür dass Uno=USA?
 
Geschrieben von: minimalniemand (Usernummer # 3401) an :
 
Einfach ein Zeichen dafür, dass in wichtigen positionen Leute mit viel zu konservativen Ansichten sitzen. [nichtgut]
 
Geschrieben von: Shiva Moon (Usernummer # 9570) an :
 
Mit diesem Tag soll doch nur wieder ein Zeichengesezt werden..eine Art Symbol für den Kampf gegen das Verbrechen..bitteschön..aber selbst mit einem Tag,der dafür auserkoren wurde überall zu krähen wie schlecht Drogen sind(was sowieso schon jeder weiß) wird sich doch nichts ändern..Ich bezweifle dass überhaupt viele Leute mitbekommen werden, dass dieser Tag ist(warscheinlich nur die,die nicht damit angesprochen werden sollen)..oder sind besondere Aktionen geplant, damit man darauf aufmerksam wird?
 
Geschrieben von: ClubCreature (Usernummer # 4014) an :
 
Interessant ist es, das alle Drogengegner immer direkt von "Drogenmissbrauch" sprechen. Missbrauch ist immer schlecht, auch ich bin gegen jegliche Art des Missbrauches, aber Drogen zu nehmen ist nicht immer ein Missbrauch.

Man sollte den Menschen viel besser einen rücksichtsvollen Umgang mit Drogen nahelegen. Wer Drogen nimmt, sollte auch immer über die Droge Bescheid wissen, die er konumiert.
Man sollte sich über Gefahren und Nutzen der Drogen im Klaren sein....IMMER!!

Also ich bin auch gegen Drogen missbrauch , aber für Drogenerkenntnis.
 
Geschrieben von: Space Base (Usernummer # 1426) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: ClubCreature:
Interessant ist es, das alle Drogengegner immer direkt von "Drogenmissbrauch" sprechen. Missbrauch ist immer schlecht, auch ich bin gegen jegliche Art des Missbrauches, aber Drogen zu nehmen ist nicht immer ein Missbrauch.

Man sollte den Menschen viel besser einen rücksichtsvollen Umgang mit Drogen nahelegen. Wer Drogen nimmt, sollte auch immer über die Droge Bescheid wissen, die er konumiert.
Man sollte sich über Gefahren und Nutzen der Drogen im Klaren sein....IMMER!!

Also ich bin auch gegen Drogen missbrauch , aber für Drogenerkenntnis.

Das verdient's doch einfach gequotet zu werden! Überdimensionales WORD! [top]
 
Geschrieben von: Space Base (Usernummer # 1426) an :
 
[error] dürfte jetzt klar sein. [Smile]

[ 25.06.2003, 19:06: Beitrag editiert von: Space Base ]
 
Geschrieben von: DJsaiboT (Usernummer # 8249) an :
 
Und das an meinem Geburtstag??
Jetzt darf ich mir keinen Geburtstagsjoint gönnen??
Aber ich bin auch für Drogenerkenntnis. Die find ich gut.
 
Geschrieben von: minimalniemand (Usernummer # 3401) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: huey070170:
Zitat:
minimalniemand schrieb:
Deswegen ist jedes eingeworfene Teil mein stiller Protest gegen die Hegemonialpolitik der USA.

das nenn´ ich mal ´ne kreative Rechtfertigung [Wink]
Ich hoffe du nimmst das net zu ernst *g*
 
Geschrieben von: two (Usernummer # 7845) an :
 
ich hab morgen Urlaub... mehr sag ich dazu jetzt nich [smilesmile]
 
Geschrieben von: gtac (Usernummer # 9374) an :
 
Wann soll denn dieser ominöse Tag jetzt sein? In dem ersten Text steht was vom 21. Juni 2003?
Naja, ich bin eh gleich auf der FUSION [headbanging]


g.
 
Geschrieben von: an :
 

 



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