Es entschied damals, dass Strafverfolgung für den Besitz geringer Mengen zum persönlichen Konsum ohne Fremdgefährdung gegen das Übermaßverbot des Grundgesetzes verstösst. Es forderte den Gesetzgeber auf, eine bundesweit im wesentlichen einheitliche Rechtspraxis bei der straffreien Verfahrenseinstellung bei solchen Delikten sicherzustellen. In den Monaten nach dem Urteil konnten sich die Länder jedoch auf keine bundesweite Mengenregelung einigen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Schon 1994 lag eine Studie aus dem Jahr 1988 vor (siehe Bundestagsdrucksache 11/4329), die für die Jahre 1985-1987 beim Besitz geringer Cannabismengen zwischen den Bundesländern erhebliche Unterschiede bei den Einstellungsraten, bei der Behandlung von Wiederholungstätern und bei der Bemessung der "geringen Menge" feststellte. Das BVerfG verwies auf diese Studie und nannte diese Praxis "bedenklich". Daraufhin wurde von der Bundesregierung die sogenannte Aulinger-Studie in Auftrag gegeben. Sie bestätigte im Jahre 1997 anhand von Daten der Jahre 1994-1995 erneut, dass die Einstellungsraten immer noch extrem unterschiedlich waren und dass Wiederholungstäter nach wie vor unterschiedlich behandelt werden. Dennoch verschoben die Justizminister der Länder Ende vorigen Jahres eine Neuregelung auf frühestens Frühjahr 2004.
Weil die Länder scheinbar in einem ganzen Jahrzehnt keine Einheitlichkeit herstellen können, müsste längst der Bundestag handeln, um Verstösse gegen das Übermaßverbot des Grundgesetzes zu verhindern. Dabei geht es um weit mehr als um eine Nivellierung der "geringen Menge" irgendwo zwischen den in Landshut und Flensburg üblichen Werten, wie sich das viele Politiker vorzustellen scheinen. In der Entscheidung von 1994 verpflichtete das BVerfG den Gesetzgeber auch, aktuelle Erkenntnisse aus dem In- und Ausland zu berücksichtigen und anhand dieser das Verbot künftig erneut grundsätzlich zu überprüfen. Entsprechende Studien wurden auch in Auftrag gegeben, aber ihre Ergebnisse werden beharrlich ignoriert.
Ein strafrechtliches Verbot muss geeignet und notwendig sein, damit es grundgesetzkonform ist. Geeignet heisst, es muß den angestrebten Zweck fördern. Notwendig bedeutet, es muß das am wenigsten in Rechtsgüter eingreifende geeignete Mittel sein. Vor zwei Jahren wandten wir uns in einem Schreiben an die gesamte SPD-Fraktion im Bundestag und verwiesen darauf, dass inzwischen vorliegende Erkenntnisse die Eignung und Notwendigkeit eines generellen, strafrechtlichen Verbots von Cannabis und damit die Verhältnismäßigkeit des Verbots in Frage stellen. Seitdem hat sich jedoch politisch nichts getan. In den Koalitionsverhandlungen im Herbst vorigen Jahres konnte sich die SPD nur zu dem Versprechen durchringen, sich an ohnehin rechtlich verbindliche Verfassungsgerichtsentscheidungen zu halten.
Das Cannabisverbot ist eine Anomalie in unserem Rechtssystem, weil es Verhalten unter Strafe stellt, das keine Rechte Dritter verletzt. Millionen Cannabiskonsumenten verstossen gegen ein Gesetz, obwohl sie dadurch keinen andere Menschen schädigen oder gefährden. Andererseits gab es von 1984 bis 2001 laut Bundeskriminalamt insgesamt 1.268.315 Ermittlungsverfahren in denen es ausschliesslich um Cannabis ging, davon 668.804 Fälle allein in den letzten sechs Jahren. Der Gesetzgeber droht für den Umgang mit Cannabis Probleme an und fügt sie auch zu, weil er sich eine "generalpräventive" (d.h. abschreckende) Wirkung von der Strafbarkeit erhofft. Statt Rechtsgüter zu schützen, verletzt sie der Staat selbst. Er greift z.B. in das Recht auf Eigentum ein, wenn er Geldstrafen verhängt, in die Freiheit der Person, wenn er Menschen inhaftiert und in das Recht auf körperliche Unversehrtheit, wenn er MS-, Krebs- und AIDS-Patienten eine wirksame Medizin vorenthält. Dabei ignoriert er Studie um Studie, die die geringe Wirksamkeit der strafrechtlichen Strategie betont, wie z.B. den Bericht der Drogen- und Suchtkommission der Bundesregierung. Das Cannabisverbot verursacht mehr Probleme als es Nutzen bringt. Eine Reform, wie am 09.03.2001 von der Schweizer Regierung angekündigt, ist deshalb auch in Deutschland nötig.
Quelle: www.cannabislegal.de
[ 09-03-2003: Beitrag editiert von: TbO&Vega ]
[ 09-03-2003: Beitrag editiert von: philipp ]
Es ist nicht einzusehen, dass man dem mündigen Bürger mit Strafe droht, wenn er Cannabis raucht, die (erheblich schädlicheren) Kippen aber im Automaten nebenan sogar bequem für Kinder zu bekommen sind. Was der mündige Bürger mit seinem Körper macht ist ihm selbst vorbehalten.
Dem Hinweis auf die (möglichen) Kosten für das Gesundheitssystem entgegne ich, dass diese Kosten auch jetzt schon, trotz Cannabisverbot, übernommen werden. Ich bezweifle allerdings ganz stark, dass die Kosten, die durch Cannabiskonsum für die Krankenkassen entstehen, eine relevante Grösse darstellen. Der Argumentation folgend wären Alkohol und Tabak wohl noch viel eher verbotswürdig. Aber die Doppelmoral der Politik lässt es zu, dass Alkohol- und Tabakindustrie nahezu uneingeschränkt für ihre Massenvernichtungswaffen (zusammen knapp 150.000 Tote jäherlich in .de) werben dürfen. Mit dem Verweis auf die Krankenkassen könnte man ebenfalls sämtliche Sportarten verbieten oder übergewichtige Menschen statt in den Urlaub in Abspeck-Camps stecken.
Meinst Du mit Deinem Argument "Man unterstützt in gewisser Weise kriminelle Kartelle" die Alkohol und Tabaklobby oder die Pharma- und Apothekerlobby? ;-)
Ne, im Ernst, diese Aussage beschreibt den Ist-Zustand. Jetzt, wo Anbau, Besitz und Handel von Cannabis veboten ist, können sich illegale Händler die Taschen ungehemmt voll machen. Würde sich der Staat das Cannabismonopol analog zum Branntweinmonopol sichern und sowohl den Anbau und den Vertrieb kontrollieren, dann wäre den illegalen Händlern das Geschäft entzogen. Weshalb sollte man noch zu illegalen Händlern gehen, wenn es Cannabis auch im Coffeeshop in der Stadt gibt? Nebenbei bliebe das Geld aus den Coffeshops in Deutschland und würde nicht wie bisher unbemerkt ins Ausland fliessen. Ausserdem hätte der Staat zusätzliche Steuereinnahmen von etlichen Millionen Euro jährlich und ein neuer Gewerbezweig mit Unternehmern und Angestellten könnte entstehen.
Und schliesslich könnten Polizei und Justiz erheblich entlastet werden. Jeder 5. Staatsanwalt, schätzt der Bernauer Richter Andreas Müller, ist ausschliesslich mit Cannabisfällen beschäftigt. Und bei der Polizei ist die Situation nicht besser, da die Bekämpfung von Cannabis einen übermässig grossen Teil der Ressourcen bindet, die dann nicht mehr gegen echte Kriminalität eingesetzt werden können.
Etwa 100.000 Kiffer bekommen jedes Jahr Ärger mit der Polizei und der Justiz, fragt man jedoch in seinem Bekanntenkreis, so ist nur selten jemand dabei, den es schonmal erwischt hat. Damit kann man sich ungefähr vorstellen wie gross die Zahl derer ist, die willkürlich und unbegründet kriminalisiert werden.
Das Cannabisverbot ist gescheitert, ungerecht und verfassungswidrig. Es ist höchste Zeit, dass hier grundlegend reformiert wird, doch leider ist der Drogenpolitische Kurs bei Rot und Schwarz nicht grossartig verschieden und die Grünen schwenken nur zu Wahlen mit dem "pro Cannabis"-Fähnchen.
Bleibt zu hoffen, dass es bald wieder ein solches Verfahren wie das obige vor neun Jahren gibt, denn sollte es nochmal zu einer Verhandlung kommen, wird das Cannabisverbot fallen!
(Wie mein Ex-Kollege Helmut immer sagte: "Denk an minne Wochte"!)
[ 10-03-2003: Beitrag editiert von: philipp ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von TbO&Vega:
[...]
Dem Hinweis auf die (möglichen) Kosten für das Gesundheitssystem entgegne ich, dass diese Kosten auch jetzt schon, trotz Cannabisverbot, übernommen werden. Ich bezweifle allerdings ganz stark, dass die Kosten, die durch Cannabiskonsum für die Krankenkassen entstehen, eine relevante Grösse darstellen. Der Argumentation folgend wären Alkohol und Tabak wohl noch viel eher verbotswürdig. Aber die Doppelmoral der Politik lässt es zu, dass Alkohol- und Tabakindustrie nahezu uneingeschränkt für ihre Massenvernichtungswaffen (zusammen knapp 150.000 Tote jäherlich in .de) werben dürfen.
[...]
...wenn man staatlich kontrolliert Dope verkaufen würde könnte man darauf Steuern erheben und die Einnahmen daraus dem Gesundheitssystem zuführen. Das ist jetzt nicht möglich und die Schäden von Cannabis müssen jetzt ja auch behandelt werden.
Ich mein, in den Staaten (mit Ihrem "War on Drugs") wo die Drogenpolitik so hart durchgreift wie nirgendwo sonst in der zivilisierten Welt, wird weltweit am meisten konsumiert. Wie passt denn das zusammen??
Denn das Verbot verhindert sowieso nicht, dass jemand viel wenig oder phasenweise kifft. Also wofür überhaupt ein Verbot? Damit die grünen Jungs etwas zu tun haben?
quote:
Ursprünglich geschrieben von philipp:
Ich find halt nur das Argument falsch, daß Cannabiskonsum keine Rechte dritter verletzen würde...
quote:
Ich sag ja nicht daß das ein Hindernis ist, das Verbot aufzuheben. Ich sage nur daß das kein Argument ist, es zu erlauben.
quote:
Deine langen Ausführungen kannst du behalten *g* ich will sie nicht.
Übrigens möchte ich mich entschuldigen für meinen respektlosen Kommentar, ich wollte dabit nur anmerken, daß mich ellenlange Ausführungen mit Argumenten, die ich schon hundertmal gelesen hab, nicht wirklich interessieren. Auch wenn ich den Argumenten teilweise zustimme.
Was mich immer noch wurmt - ihr scheint mich falsch verstanden zu haben. Ich habe nichts dagegen, wenn man Cannabiskonsum straffrei macht. Ich denke nur, daß man seine Argumente etwas sorgfältiger durchdenken sollte.
Ich sehe ein, daß eine repressive Drogenpolitik Unfug ist, halte auch nichts von der Kriminalisierung von Konsumenten, die eher Opfer als Täter Sinn. Beim Unkehrschluss, alle Drogen freigeben und dann wird schon alles gut werden, bin ich allerdings auch skeptisch.
quote:
Ursprünglich geschrieben von philipp:
. Und wenn man fast jeden Abend hinter der Bong hängt sollte man mal 'ne Beratungsstelle aufsuchen. Drogenkonsum aus Gewohnheit find ich widerlich.[ 10-03-2003: Beitrag editiert von: philipp ]
hhhmmm... also ich komm wunderbar klar und brauch auch keine beratungsstelle.....
kiffen ist keine droge sondern ne lebenseinstellung
das sind aber meist die leute die aus langeweile kiffen und nich zur entspannung bzw phantasieanregung
Ich gebe zu, alles was ich schreibe entbehrt einer gewissen Grundlage, weil ich selber nicht kiffe. Trotzdem finde ich die Vorstellung einer Gesellschaft, die zu 25% aus Dauerkiffern besteht... Irgendwie... nicht so prickelnd. Sorry.
im grunde genommen hastse völlig recht...
ich wollte nur kurz richtigstellen das es auch leutz gibt(sehr wenige)die nahezu jeden abend ihr weed geniessen und trotzdem innovativ und erfolgreich sein können...
auf die lustlose mehrheit die jeden tag ihre probleme wechkifft anstatt den a rsch hochzukriegen und dem arbeitsberater aufn nerv zu fallen habich auch absolut keinen bock
Allerdings kann man auch durch den Konsum von Cannabis dritte schädigen! Bsp. im dichten zustand auto fahren, oder diverse maschinen betätigen etc.
Doch dies ist eine billige ausrede, bei den begründungen cannabis nicht zu legalisieren. Ich sage nur alk! wIeviele dritte sind durch andere ums leben gekommen oder haben sonstige schäden davongetragen, weil einer im besoffenen zustand auto gefahren ist oder ne schlägerei angefangen hat?
Das der Mesnch sich seit urzeiten an diversen pflanzlichen (mittlerweie auch chemischen) mittelchen und stöffchne berauscht, ist keine behauptung sonder eine tatsache! Und wie kann/oder will man dies verbieten oder gar völlig ausrotten? ....geht nicht, also muss (finde ich) ein umdenken passieren.
Nicht die leute kriminalisieren die sich berauschen wollen, sondern aufklären! Zum verantwortungsbewussten umgang mit solchen stoffen erziehen, den der verbot und vor allem wenn er so unterschiedlich ausgelegt wird hilft da überhaupt nichts.
Wie wäre es mal mit dem aufruf „kiffer europas vereinigt euch“ ? *gg* gründet ne partei und seit europaweit die erste die länderübergreifend ein und das selbe ziel durchsetzt: die entkriminalisierung von Cannabis.
Denn wie bereits hier geschrieben wurde ist cannabis nicht nur ein rauschmittel, sondern diente (früher) als Homopatisches Mittel um kranke zu heilen und schmerzen zu lindern. Ebenfalls ist die Pflanze Hanf als solches ebenfalls eine sog. „nutzpflanze“ ....es wird also langsam zeit das die herren da oben anfangen zu begreifen, das man den menschen ihre „suchtgüter“ nicht verbieten kann.
....warum gibt es solche diskussionen nicht über den alkohol? Das ist ein mir völlig unbegreifliches ding! Schließlich ist auch mittleweile wissenschaftlich bewiesen worden, dass alkohol um einiges mehr an schäden anrichtet als Cannabis. Zum vergleich, kennt ihr jemand der seit jahrzehnten säuft? Und im gegensatz, leute die seit Jahrzehnten cannabis konsumieren? Stellt sie im geiste nebeneinander und? Zu welchem ergebnis kommt ihr *ggg*
ich bin mal gespannt darauf was in den kommenden jahren in dieser richtung passiert.
Vielleicht zieht ja mal einer der so die schnautze voll hat vors verfassungsgericht und bringt damit eine lawine ins rollen, denn die stimmen werden immer lauter oder auch die konsumenten immer mehr, schließlich ist cannabis ne gute alternative zum alkohol.
....und zumindest ne auswahl an zwei möglichen berauschungsmittelchen sollte man dem volke schon geben *g*
[ 10-03-2003: Beitrag editiert von: tanzend-gelber-vogel ]
ich denke auf politischer ebene liegt es einfach daran, dass der groesste teil der waehlerstimmen immernoch von einem verhaeltnismaessig alten teil kommt d.h. die bevoelkerung wird immer aelter und meist sind es die alten leute die die wahl entscheiden weil v.a. sie zur wahl gehen und die juengeren meist kaum waehlen gehen.
dass die parteien sich deshalb gegen die cannabislegalisierung stellen, weil sie damit den groessten teil der zur wahl gehenden bevoelkerung (der teil, der denkt man wuerde sich haschisch spritzen *g*) ansprechen ist somit mehr als logisch.
und die gruenen versuchen durch ihre kampagnen vor der wahl nur noch die unentschlossenen abzugreifen.
kann mich mit dieser theorie natuerlich auch irren...
quote:
Ursprünglich geschrieben von philipp:
Wie manövrier ich mich da jetzt raus? *g* Am besten gar nicht.Ich gebe zu, alles was ich schreibe entbehrt einer gewissen Grundlage, weil ich selber nicht kiffe. Trotzdem finde ich die Vorstellung einer Gesellschaft, die zu 25% aus Dauerkiffern besteht... Irgendwie... nicht so prickelnd. Sorry.
...also besser in ner gesellschaft leben die aus 40-50% alkoholgestörten besteht...tztztzt, sorry aber wenn du als nichtkonsument den konsum nicht vertehen kannst, dann lass es doch auch bitte darüber zu urteilen ->du kennst es nicht, oder gegenfrage: warum trinkst du alkohol? berauscht dich damit und/oder gibt dir damit voll die kannte???? DAS ist z.B. für mich unverständlich und ziehe ich deswegen über die alkoholkonsumenten her? oder schere alle über einen kamm nur weil das nicht mein ding ist? NEIN
tolleranz, schonmal was davon gehört? du musst es ja nicht gut finden, verlangt keiner, nur wenn du keine ahnung von der materie hast (und die hast du als potentieller nichtkonsument) solltest du einfach deine finger still halten! denn solche argumente wie das schädigen dritter, oder sogar dem gleichstellen des jugendschutzgesetzes finde ich lächerlich! da jeglicher umgang mit berauschenden mittelchen (einschließlich alk) von nur einer person gesteuert werden kann: vom konsumenten selber, und da kann einem das gesetz vorschreiben was man will!!
zum thema der ungleichen behandlung deutschlands sag ich nur:
ich wohn in bayern und das gehört wohl zu den übelsten ecken der welt!!!
was die bestrafung bei besitz von eigenbedarf (von großbesitz bzw. handel will ich gar ned reden) angeht wirst du hier so dermaßen überverhältnissmässig bestraft, das glaubt einen der rest aus d ja gar ned.
bsp. kumpel von mir neulich:
erwischt worden mit 2,5g! weed (da kratz sich woanders ja ned mal ein cop den arsch dafür). keine vorstrafen gar nix in der hinsicht. 600€ geldstrafe gleich per strafbefehl! wehren könnte er sich nur mit anwalt und der kostet auch soviel das selbst ein geringeres urteil dann mindestens genauso teuer wird. toller trick der gesetzgebung was...
anderer bekannter wurde beim tütendrehen erwischt, alles fallen lassen. cops haben die brösel am boden aufgepickt und er hat deswegen nen btmg eintrag. toll oder?
und jetzt soll bloß mal einer aus dem rest von deutschland da kontern... ich sag nur, seid froh nicht in bayern zu wohnen. hier biste als kiffer wirklich arm dran
(auch aus versorgungs- u. preishinsicht natürlich, aber das is ein anderes thema)
quote:
Ursprünglich geschrieben von seven_of_nine:
...also besser in ner gesellschaft leben die aus 40-50% alkoholgestörten besteht...
Sorry aber genau weil wir schon in so einer Gesellschaft leben bin ich nicht erpicht darauf daß alles noch schlimmer wird. Die eine Hälfte säuft sich da Gehirn weg, die andere kifft sich dumm? Und alle sind froh, weils ja legal ist? Wer fordert denn hier mal Aufklärungsprogramme, die den Kids den richtigen Umgang mit allen möglichen Drogen näherbringen? Die auch glaubwürdig sind? Sowas fordert keiner... Immer nur "legalize it" hier und "smoke da herb" da.
quote:
Ursprünglich geschrieben von tanzend-gelber-vogel:
Das der Mesnch sich seit urzeiten an diversen pflanzlichen (mittlerweie auch chemischen) mittelchen und stöffchen berauscht, ist keine behauptung sondern eine tatsache! Und wie kann/oder will man dies verbieten oder gar völlig ausrotten? ....geht nicht, also muss (finde ich) ein umdenken passieren.Nicht die leute kriminalisieren die sich berauschen wollen, sondern aufklären! Zum verantwortungsbewussten umgang mit solchen stoffen erziehen, den der verbot und vor allem wenn er so unterschiedlich ausgelegt wird hilft da überhaupt nichts.
Und was mir zu Deiner Frage einfällt, wann fordert endlich mal einer, dass das Volk aufgeklärt wird über die wirklichen Tatsachen? Aber nein lieber in festgefahrenen Vorurteilen verharren, statt sich mal mit der Materie auseinanderzusetzen. Hauptsache immer den einfachsten Weg gehen...
quote:
Ursprünglich geschrieben von minimalniemand:
vielleicht könnte man bei einer Freigabe von Cannabis die Fehler vermeiden, die bei Alk & Ziggis gemacht wurden: nämlich viel zu spät vernünftig aufzuklären.
[...]
quote:
Ursprünglich geschrieben von ClubCreature:
Naja, philipps Einstellung zum Kiffen und vorallem zum-rauchen war ja schon immer sehr seeeeehr negativ soweit ich das weiss. Hast du "Bongrauchen" nicht mal als "Opfertum" bezeichnet??!!
Das ist nicht wahr... Ich kann mich nicht daran erinnern, und würde sowas auch nicht sagen! Ich hab auch nichts gegen speziell einzelne Kiffer und komme mit den Leuten, die ich kenne auch noch gut klar, wenn ich erfahre, daß sie kiffen, hin und wieder oder öfter ist eigentlich egal. Es geht nicht um einzelne Leute. Vielleicht verwechselst du das... Ich habe ein paar negative persönliche Erfahrungen mit Bongrauchen gemacht (nichts schlimmes, ich finds halt noch ätzender als Tüte rauchen - von der Wirkung her. Auch kann ich beim Tüten-Rauchen den gesellschaftlichen Faktor noch nachvollziehen - beim Bongrauchen nicht. Daß jetzt aber alle Bongraucher Opfer wäre - das ist Quatsch.
Für mich!
Vielen anderen geht es absolut nicht so. Also warum sollte ich ihnen ihren Spass verderben wollen, nur weil ich damit nicht klarkomme?
Kann ich nicht wirklich nachvollziehen.
Ich seh das ganze halt mehr aus gesellschaftspolitischer Sicht, und es ist gesellschaftlich gesehen völlig beschränkt, Jugendlichen irgendwelche "Straffälligkeiten" anzuhängen, die denen die zufälligerweise erwischt werden, ein Leben lang nachgetragen werden.
Nur weil einige alte Herren damit net klar kommen. Aber saufen können se...
Nein also wirklich man sollte vielleicht mal die Verhältnismässigkeit berücksichtigen! Was ist so schlimm daran, wenn Leute druff sind? SOO Schlimm, dass man ihnen drakonische Strafen androht? (Und es ist durchaus drakonisch, wenn jemand deswegen einen Eintrag im Strafregister bekommt, den er nicht mehr los wird und der noch dazu völlig unverhältnismässig dargestellt wird.)
Und dann noch so frech sein, und behaupten, man wolle die Leute beschützen - als ob es ein Schutz wäre, wenn Leute Bussen zahlen müssen, verhaftet werden, geächtet werden etc. - das ist keine Verhältnismässigkeit, das ist Borniertheit.
Vor allem von Leuten gerne ins Feld geführt, die von tüten und bongs keine Ahnung haben, oder halt eben von jenen die damit nicht klarkommen.
Aber es gibt auch Ausnahmen...
Leider sieht es was den Nutzerkreis in unserer Gesellschaft aussieht nich sehr rosig aus. Ich z.B. hab so mit 19 oder 20 meinen ersten Joint geraucht und Bong noch später. Chemische Sachen so mit 20, 21 und auch nie in rauhen Mengen. Alkohol trink ich nur selten und auch nie bis zum Vollsuff. Leider leider gibt es aber trotzdem waaaahnsinnig viele Leute die ein echtes Alkoholproblem haben (zu viele!!) und leider auch zu viele Kiddies mit 15 oder 16, die sich in ihrem zarten Alter schon die Birne wegkiffen oder Schlimmeres machen. Drogenkonsum kann auf die Entwicklung eines Kindes einen sehr negativen Einfluss haben. Deshalb wenn man gerne Drogen nehmen möchte sollte man sich über alle Neben- und Nachwirkungen im Klaren sein und auch nicht schon als Jugendlicher damit anfangen.
Das heisst, ich versteh philipps Sorge schon irgendwie. Denn die Menschen von Heute sollten nich nur an sich, sondern auch an ihre Kinder oder die Kinder im allgemeinen denken. Eine Gesellschaft, die nicht an ihre Kinder denkt, ist verabscheuungswürdig!!!
Anstatt harmlose Kiffer zu kriminalisieren, sollte der Staat lieber, wie schon gesagt wurde, auf eine aufgeklärte und aufklärende Drogenpolitik setzen!!!
naja, wir waren schliesslich auch viel besser als die. Schliesslich sind wir auch viel reiffer und vernünftiger auf die Welt gekommen. Und überhaupt: die heutige Jugend ist echt schlimm geworden, als ICH noch kleiner war, da war das alles ganz anders.
Jetzt mal ernsthaft ich glaube, viele Jugendliche die früh mit konsumieren anfangen, hören auch relativ früh wieder damit auf. Kenn jedenfalls ziemlich viele auf die das zutrifft. Sicher nicht repräsentativ, doch auch nicht weniger repräsentativ als vom "denen auf der Party da" auf "die" Jugendlichen zu schliessen.
Und gerade um die Jugendlichen geht es doch, die NICHT übertreiben, oder was in der Art, und die das Damoklesschwert einer völlig hirnrissigen Strafverfolgung über sich schweben haben. Nur weil sie tun, was die Jugendlichen schon seit 40'000 Jahren tun: Neugierig sein.
und wer nicht will, dass nach der legalisierung 25% der bevölkerung bekifft sind (phillip), der soll doch mal die augen aufmachen: faktisch ist es jetzt doch schon so, da wird sich nach der legalisierung auch nicht groß was an den zahlen ändern.
ich komm aus bayern, schlimmer noch, ich wohn an der grenze zu hessen (dem einfallstor der kriminalität), und was hier abgeht ist nicht mehr normal. mittlerweile greifen die bullen die leute (auswärtige, die nur vorbei fahren wollen) sogar schon auf der autonahn ab. ich nehmen mal an, die jungs haben eine quote, die sie erfüllen müssen. und bei wem hat denn eine strafe schon gewirkt? die erwischten leute, die ich kenne, kiffen heute noch genau so wie vorher, wenn nicht sogar noch schlimmer... was bringt dann also eine massive verfolgung und bestrafung? gibt es nichts wichtigeres, als ein par kleine kiffer zu jagen?
Die gängige Drogenpolitik macht folgendes: Einem Kind wird verboten die Herdplatte anzufassen, es tut es doch und verbrennt sich, woraufhin die Mutter kommt und das Kind windelweich schlägt.
Strafe für Neugierig sein? Dass Drogen durchaus ihre Negativen Seiten haben, weiss ich auch, und ich weiss es aus Erfahrung, nicht wegen irgendwelchen unrichtigen Vorurteilen, die die meisten "Erwachsenen" unreflektiert übernehmen.
Also die "Strafe" für das Neugierig sein ist in dem Gegenstand der Neugier bereits enthalten, es braucht keinen keinen Staat um noch eins draufzusetzen und echte Probleme für den Rest des Lebens zu kreieren (wie zum Beispiel Strafregistereinträge).
In erster Linie weil es sowieso nichts bringt. Es wird nun mal niemand von solchen Verboten abgehalten, die Neugier ist, in den Fällen in denen die Neugier grösser ist, als die Vernunft, grösser als die Vernunft. (der Satz stimmt so )
Und zurück zu Deiner 15jährigen Nichte: wenn sie jetzt anfangen würde zu konsumieren, könntest Du nichts dagegen machen und ihre Eltern nur sehr wenig, und der Staat kann ihr allerhöchstens das Berufsleben erschweren. Aber die Entscheidung würde sie selbst treffen, und von daher, ist es IMHO wichtiger, die Menschen darauf vorzubereiten, also ihnen verständlich machen, dass sie Eigenverantwortung wahrnehmen müssen, falls sie denn so etwas tun (und natürlich ist das auch ganz allgemein ein guter Vorschlag), dass sie auf ihren Körper hören sollen, dass sie sich informieren sollen, dass sie nicht zuletzt, sich selbst Grenzen setzen.
Ein vernunftbegabter Mensch - und das sind Jugendliche durchaus! - merkt doch einfach, wenn er es übertreibt. Vielleicht nicht sofort, am Anfang ist ja alles juppi, doch spätestens wenn es sich auf Noten, oder auf Freundschaften auswirkt, reduzieren diejenigen, die gelernt haben, Eigenverantwortung wahrzunehmen. Diejenigen aber, die immer nur gehört haben, "das darfst du nicht, das ist böse" die werden es erst recht machen, weil es sie so wat von anscheisst, ewig bevormundet zu werden.
Und damit hat die gängige Praxis genau den Gegenteiligen Effekt davon, was diese Praxis eigentlich erreichen will.
Wenn Du nem Kind erklärst, dass die Herdplatte heiss ist, dass dies zu schweren Schmerzen führt, "wie dort als du mal aufs Knie gefallen bist, nur noch schlimmer" - dann rafft dieses Kind das auch. Und wenn es dann doch die Herdplatte anfassen sollte, dann wird es das zumindest vorsichtiger tun - und sich nicht gleich den Arm abfackeln. Ein Verbot allerdings wird nur die Neugier wecken: "hm, warum verbietet mir Mami das, da muss doch was dran sein..."
[ 10-03-2003: Beitrag editiert von: Space Base ]
und wer nicht will, dass nach der legalisierung 25% der bevölkerung bekifft sind (phillip), der soll doch mal die augen aufmachen: faktisch ist es jetzt doch schon so, da wird sich nach der legalisierung auch nicht groß was an den zahlen ändern.
ich komm aus bayern, schlimmer noch, ich wohn an der grenze zu hessen (dem einfallstor der kriminalität), und was hier abgeht ist nicht mehr normal. mittlerweile greifen die bullen die leute (auswärtige, die nur vorbei fahren wollen) sogar schon auf der autonahn ab. ich nehmen mal an, die jungs haben eine quote, die sie erfüllen müssen. und bei wem hat denn eine strafe schon gewirkt? die erwischten leute, die ich kenne, kiffen heute noch genau so wie vorher, wenn nicht sogar noch schlimmer... was bringt dann also eine massive verfolgung und bestrafung? gibt es nichts wichtigeres, als ein par kleine kiffer zu jagen?
Niemand hat behauptet dass Cannabis völlig harmlos ist! Cannabismissbrauch KANN zu einer psychischen Abhängigkeit führen, es kann dazu führen, dass bei gefährdeten Personen eine latent vorhandene Psychose ausgelöst wird. Es kann dazu führen, dass Betroffene verwahrlosen und nur noch von morgens bis abends kiffen. Das ist aber bei weitem die Ausnahme, nicht die Regel und auch nicht auf die Droge, sondern auf den verantwortungslosen Umgang der Betroffenen mit der Droge zurückzuführen. Ungünstig geschätzt würde ich sagen, dass 95% der Kiffer nicht zu diesen Leuten gehören. Dennoch werden diese Argumente immer wieder angeführt, wenn Legalisierungsgegner das Verbot begründen wollen.
Man nenne mir bitte ein einziges allgemeingültiges Argument, eine unwiderlegbare wissenschaftliche Erkenntnis nennen, die belegt, dass Cannabis für alle gleichermassen gefährlich ist und zwar so gefährlich, dass dem Staat zum Schutze seiner Bürger nur noch ein Mittel bleibt - ihnen den Umgang mit Cannabis zu verbieten. Finden sich solche Gründe nicht, dann kann es nicht rechtens sein, die Grundrechte der Bürger einzuschränken.
30 Jahre Strafverfolgung haben keinen Efolg gebracht. Das Cannabisverbot ist gescheitert!
[ 11-03-2003: Beitrag editiert von: TbO&Vega ]
Was ich gesagt habe war folgendes: ich komm damit nicht klar, weil ich nach einem Zug mehr druff bin als wenn ich ne Pille schmeisse - aber nur weil das bei mir so ist, heisst das ganz bestimmt nicht, dass es auch bei andern so wäre! Die meisten kommen damit klar, und diejenigen die nicht damit klarkommen, sollen es halt - wie ich - verflucht nochmal lassen. Sowas nennt man eben Eigenverantwortung, und es wäre schön, wenn auch die Kampftrinker (Fasnacht lässt grüssen...) soviel Eigenverantwortung hätten, diejenigen, die - ohne auch nur einen Hauch einer Ahnung zu haben - die ganze Zeit gegen Canabis wettern.
Es ist einfach Unsinn, aufgrund dessen, was man selbst erlebt hat, zu glauben, man wüsste was das beste für alle andern Leute ist. Sowas nenn ich Arrogant und Borniert - und so gut wie immer irren sich Leute, die glauben, sie wüssten was gut für andere ist. Denn was gut für andere ist, kann niemand wissen, das muss jeder für sich selbst herausfinden, und entsprechend handeln.
quote:
Ursprünglich geschrieben von schraube:
hhhmmm... also ich komm wunderbar klar und brauch auch keine beratungsstelle.....
kiffen ist keine droge sondern ne lebenseinstellung
word!!
um auf das thema jugenschutz zurückzukommen was philipp ansprach, jugendschutz bedeuted dass der staat jugendliche vor gewissen sachen ( drogen,porno, etc) schützen soll\will, kann er aber leider nicht weil der drogenmarkt von jahr zu jahr grössere ausmaße annimmt, die man einfach überhaupt nicht kontrollieren kann!
viel sinnvoller wäre es wenn endlich mal anständige aufklärungskampanien gestartet würden!
ich weiss noch als wir mal im Gymnasium ne aufklärungsstunde zum thema drogen hatten,
da wollte uns der herr lehrer weissmachen dass wenn man bestimmte plätze in augsburg meidet, man niemals mit drogen in kontakt kommen würde.
die älteren menschen in deutschland sollten endlich verstehen dass doch sein kann was nicht sein darf und sich von ihrer naiven konservativen weltanschauung verabschieden
[ 11-03-2003: Beitrag editiert von: triPle x ]
Und solange da nicht steht "Das Hanfverbot ist mehr als schwachsinnig!" werden die wenigsten Politiker auch nur im Traum daran denken das Hanfverbot in Frage zu stellen.
Leider interessiert sich ein Politiker nunmal nich für soetwas, solange es seiner Karriere nichts bringt. Also redet er schön brav das, was das Bildzeitungs-lesende und rtl-guckende Durchschnittsvolk hören will...
Der Ansatz einer änderung ist meiner Meinung nach weniger bei den Politikern zu suchen, sondern dort, wo die deutsche Politik primär gemacht wird, nämlich in den oben genannten Medien.
ohne eine mächtige kifferlobby passiert da garnix
Die SPD selbst hat auf dem Bundesparteitag 1992 in Wiesbaden gefordert, dass es einen "legalen Zugang zu Cannabisprodukten" geben solle, doch seit Schröder das sagen hat ist der drogenpolitische Kurs der SPD um mindestens 10 Jahre zurückgeworfen und deckt sich ausnahmsweise mit dem Kurs der CDU. Auf dem Gebiet herrscht komischerweise überparteiliche Einigkeit und eine Erkenntnisresistenz, dass es einen graust. Die Drogenbeauftragte Marion Caspers-Merk hat von ihrem Fach gar keine Ahnung und verbreitet über Cannabis öffentlich noch Ammenmärchen die längst widerlegt sind (Stichwort: amotivationales Syndrom).
Dass unsere direkten Nachbarn in der Schweiz gerade mitten im Prozess der Legalisierung von Cannabis stecken, scheint hierzulande ebenfalls keinen Politiker zu interessieren, denn sonst würde man über die Argumente der Schweizer diskutieren.
Es kann nur einen effektiven Weg geben, dass die Cannabispolitik reformiert wird: es muss einen Menschen geben, der es schafft, bis nach Karlsruhe zu kommen.
Mit diesem Verfahren könnte das klappen und ich kann Herrn Müller nur die Daumen drücken und für sein Engagement danken.
[ 11-03-2003: Beitrag editiert von: TbO&Vega ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von luis:
dass ICH das dann verallgemeinere mag MEIN gutes recht sein, weil ICH nämlich auch noch leute außerhalb des technoforums kenne, die auch mit kiffen nicht klar kommen, es aber teilweise seit jahren praktizieren oder dann aufgehört haben oder wirklich einen ziemlichen durchhänger haben und diesen nicht wieder losgeworden sind, so dass es MIR doch wohl zustehen mag, SPACE, der mit kiffen NICHT klar kommt, als beispiel dafür zu nehmen, dass cannabis ja nun doch nicht so harmlos ist
quote:
und ich im übrigen bei extrem abbreitphasen auch gemerkt habe, dass kiffen auch für MICH nicht so gut ist, obwohl ICH für mich in anspruch nehme, damit trotzdem gut klar zu kommen, nur deswegen und auch trotz meiner begeisterung für diese droge, sehe ICH sie halt kritischer als alkohol.
quote:
trotz meiner begeisterung für diese droge, sehe ICH sie halt kritischer als alkohol.
Ok, Du kommst mit beidem klar, das ist ja auch gut so, aber eine solche, den Alkohol verharmlosende Aussage, finde ich vollkommen verantwortungslos. Auch wenn es grösstenteils vernünftige Leute gibt, die Alkohol kontrolliert konsumieren gibt es doch erhebliche Probleme mit Alkohol. Besoffene sind aggressiv und zetteln jeden Tag Streit und Schlägereien an, Besoffene schlagen und vergewaltigen ihre Frauen. Besoffene werden zu Mördern im Strassenverkehr...das könnte man noch endlos weiterführen.
Gerade weil Du beides kennst kann ich absolut nicht verstehen, wie man so argumentieren kann.
[ 12-03-2003: Beitrag editiert von: TbO&Vega ]
Mir gehts darum, dass jeder Mensch für sich selbst verantwortlich ist (bzw. sein sollte), und es daher müssig ist, von dem einen auf den anderen zu schliessen, und dabei erst noch das Grundrecht auf Selbstbestimmung ausser Kraft zu setzen.
[ 12-03-2003: Beitrag editiert von: Space Base ]
persönlich finde ich auch den ansatz am sinnvollsten, den leuten einen verantungsvollen umgang mit den dingen des lebens beizubringen. und das was an schulen bezüglich "drogenaufklärung" passiert ist doch lächerlich. funktionieren tut es offensichtlich ja auch nicht, es gibt genug beispiele von völlig verfeierten, versoffenen oder bekifften kids.
was muss noch alles passieren, bis das auch mal nach berlin durchdringt?
Das grösste Problem ist wirklich, dass das ganze Thema entweder komplett totgeschwiegen wird oder wenn überhaupt dann nur ideologisch verblendet behandelt wird.
Ausserdem mag ich es nicht einsehen, warum immer von Drogen und Alkohol und Tabak geprochen wird, dabei sind Alkohol und Tabak Drogen, sogar die gefährlichsten. Wie will man denn eine glaubhafte Drogenpolitik machen, wenn man diese beiden heiligen Kühe nicht anpacken darf/will.
Dass Deutschland in Punkto Cannabis vollkommen auf stur schaltet und sich im Gegenteil auf EU-Ebene sogar dafür einsetzt, die Coffeeshops in Holland abzuschaffen und gleichzeitig aber sogar gerichtlich dagegen vorgeht, Tabak- und Alkoholwerbung drastisch einzuschränken, sagt sehr viel aus, wie stark der Lobbyeinfluss in Berlin doch ist.
quote:
Ursprünglich geschrieben von luis:
kann mich nicht erinnern, dass pilze vor drei jahren legal waren.
Sorry, da habe ich mich in der Zeitangabe vertan. Psilocybinhaltige Pilze sind bereits seit dem 1.2.1998 verboten, also schon 5 Jahre.
siehe: http://www.pilzbroschuere.de/#pilzrecht
[ 13-03-2003: Beitrag editiert von: TbO&Vega ]
Muss man? Kann man das überhaupt?
Mann kann nur versuchen, die Menschen dazu zu bringen, Eigenverantwortlich mit sich umzugehen (und gegenüber anderen).
Mit Verboten funktioniert das nicht, dafür braucht es Aufklärung.
Was meinst Du wieso ich mir nicht jedes Wochenende LSD reinpfeiffe? Weil ich darüber aufgeklärt bin, was die möglichen psychischen Konsequenzen wären. Nicht weil es verboten ist!
Und wenn jemand trotz aller Aufklärung übertreibt, nicht auf seinen Körper hört etc. dann ist diese Person nun mal selber schuld. Man kann niemanden vor sich selbst schützen, dass muss schon jeder für sich selbst tun. Soviel sollte einem das eigene Leben wert sein, und wenn das nicht der Fall ist, so liegt das Problem nicht an Drogen, sondern an der Persönlichkeit desjenigen.
Es ist natürlich auch für viele sich selbst nicht liebende Menschen eine gute Ausrede, alles auf Drogen abzuschieben, statt sich der Tatsache zu stellen, dass sie ihr Leben nicht im Griff haben. Wer das nicht hat, hat logischerweise auch Drogen nicht im Griff. Aber auch wenn eine solche Person mit der repressivsten Antidrogenpolitik daran gehindert würde, zu konsumieren, so würde die Person "abstürzen".
Also wofür ein Verbot? Um Menschen vor sich selbst zu schützen, die sich selbst überhaupt nichts wert sind? Und dabei werden dann halt - oops pech - gleich noch alle anderen kriminalisiert, die hin und wieder nen Joint rauchen, oder alle Nase lang was ziehen. Dieses In-einen-Topf-werfen finde ich ziemlich daneben.
Nichtsdestotrotz finde ich die Begründung, eine Kriminalisierung aller würde "erfolgreich" einige wenige vom Cannabiskonsum abhalten und wäre somit richtig, reichlich schwach. Eine solche Ausnahme kann man wohl kaum als Berechtigung dafür ansehen, dass auf der anderen Seite 5 Millionen unschuldige Bürger kriminalisiert werden.
Und die Leute, die sich wirklich ernsthaft vom Cannabisverbot beeindrucken lassen sind wohl auch diejenigen, die nie über eine rote Fussgängerampel laufen würden, in einer 30er-Zone nur 20 km/h fahren, ihre Rechnungen immer überpünktlich zahlen und ansonsten auch aalglatt durchs Leben gleiten. Solche Leute sind aber die Ausnahme!
[ 14-03-2003: Beitrag editiert von: TbO&Vega ]
Solcherart vorgetragene Argumente muss man in dieser Diskussion auch annehmen und es steckt ja auch ein Körnchen Wahrheit in Deinen Bedenken - es gibt wirklich Leute, für die ist Cannabis eben ungeeignet und diese sollten die Finger davon lassen. Hier tut Aufklärung not und vielleicht wäre denjenigen, die (auch jetzt schon unter dem Verbot) psychische Probleme bekommen, weil sie zu extrem in der Heimlichkeit des Verbotenen leben, damit eher geholfen als sie wie jetzt schlicht ihrem Schicksal zu überlassen.
Sicher, niemand zwingt solche Leute, zu kiffen. Im Gegenteil, es ist ja verboten, aber das Verbot hindert labile Personen eben auch nicht, Cannabis zu konsumieren.
Das Problem ist ja, dass der Cannabis-Markt und der Kundenstamm sich völlig vorbei an der gesellschaftlichen Wahrnehmung entwickelt. Aufgrund der Illegalität wird völlig ausgeblendet, dass es sich mittlerweile um ein Massenphänomen handelt und der Staat/die Gesellschaft derzeit in keiner Weise eingreift und zumindest gewisse Regeln für eine vernünftige Marktentwicklung ergreift. Das Thema zu ignorieren ist m.E. völlig verantwortungslos. Wenn 12jährige zu Dauerkiffern werden ist das auch von der Gesellschaft mitzuverantworten, weil sie eben keine Regeln im Umgang mit Cannabis hat. Die Bestrafung ist treibt auch völlig extreme Blüten: Diese Woche wurde in Sachsen wieder ein (bereits wegen Diebstahl) vorbestrafter 20jähriger vier lange Jahre in den Bau geschickt, weil er nachweislich 10x mit Minderjährigen zusammen in seiner Wohnung gekifft hat. Dieser Haftplatz allein wird den Steuerzahler gut einer viertel Million Euro kosten, der 20jährige wird mit dieser Prognose sogar noch viel länger als 4 Jahre ein Fall für die Staatskasse bleiben und wirklich geholfen ist doch ehrlich gesagt niemandem dabei. Ob sich der Richter beim erstellen des Urteils einen runtergeholt hat ("Oh ja, ich schick die Sau in den Bau, oh ja") ist nicht überliefert.
"Es kann nicht sein, was nicht sein darf" heisst der Leitsatz, doch der ist schlicht falsch. Die Politik muss endlich die Scheuklappen abwerfen und echte Lösungsvorschläge bringen. Eine Cannabis-freie Gesellschaft wird es nicht geben und es ist die Frage, ob es nicht sinnvoller ist, den Umgang mit Cannabis zu gestalten als einfach Millionen Bürgern mit Strafe zu drohen.
Welche Vorschläge hättet ihr, welche Regeln man für einen sinnvollen Umgang mit Cannabis aufstellen könnte? Mein Vorschläge:
- Das Monopol auf Cannabisprodukte soll beim Staat liegen, also wie bei Alkohol.
- Gärtnereien dürfen Cannabis gewerbsmässig anbauen. Damit würde man Importe unnötig werden lassen
- Eine Cannabissteuer wird eingeführt
- Cannabis darf in Portionen bis 5g verkauft werden
- Verkauf nur in Fachgeschäften, in Apotheken/Drogerien oder evtl. auch in den Restaurationsbereichen von Discotheken.
- Verkauf NUR gegen Vorlage des Ausweises an über 18jährige. Bei Verstoss gegen die Altersauflagen strenge Strafen, z.B. Entzug der Gewerbeerlaubnis.
- keine Werbung! Im Gegenteil, eher sollte die Werbung für Alkohol und Tabak drastisch eingeschränkt werden.
- ein Beipackzettel über mögliche Risiken sollte beiliegen sowie ausführliche Informationen über Cannabis, die Wirkweise und die Risiken sollten in den Verkaufsstellen ausliegen.
- Anbau zum eigenen Verbrauch muss erlaubt sein. Dabei sollte eine gewisse Grenze wie z.B. 10 Pflanzen nicht überschritten werden.
Weitere Ideen?
quote:
Ursprünglich geschrieben von TbO&Vega:
Solcherart vorgetragene Argumente muss man in dieser Diskussion auch annehmen und es steckt ja auch ein Körnchen Wahrheit in Deinen Bedenken - es gibt wirklich Leute, für die ist Cannabis eben ungeeignet und diese sollten die Finger davon lassen. Hier tut Aufklärung not und vielleicht wäre denjenigen, die (auch jetzt schon unter dem Verbot) psychische Probleme bekommen, weil sie zu extrem in der Heimlichkeit des Verbotenen leben, damit eher geholfen als sie wie jetzt schlicht ihrem Schicksal zu überlassen.
Sicher, niemand zwingt solche Leute, zu kiffen. Im Gegenteil, es ist ja verboten, aber das Verbot hindert labile Personen eben auch nicht, Cannabis zu konsumieren.
Genau das ist das Problem, oder genauer gesagt die Scheinheiligkeit der heutigen Gesetzgebung.
Das mit dem 20jährigen ist einfach zu hart - so ein bescheuertes Urteil, so was von ungerecht und so was von nutzlos! Ich glaube kaum das auch nur ein einziger von denen die in seiner Wohnung gekifft haben, mit diesem Urteil einverstanden sind. Und verflucht nochmal, jeder ist doch für sich selbst verantwortlich! Muss man jetzt neuerdings einen Security bei seiner Wohnungstür hinstellen, damit man ja kein Jugend"schutz"-Gesetz übertritt?
Dieses ganze Thema ist schon ziemlich nervig. Judikative war doch ursprünglich dazu da Gerechtigkeit zu schaffen - heute wird sie offenbar nur noch dazu verwendet das Leben von Jugendlichen zu zerstören.