Wer das Wahlprogramm der Grünen gelesen hat weiss, dass die Cannabislegalisierung ein erklärtes Ziel der Grünen ist. Daher ist es jetzt an der Zeit, sie in die Verantwortung zu nehmen.
Ich lade jeden Interessierten dazu ein, den Grünen jetzt eine eMail zu schreiben um zu verdeutlichen, dass uns das Thema wichtig ist. Es darf nicht sein, dass das Thema diesmal wieder von Schröder mit einem schlichten "mit mir nicht" weggewischt und die Grünen diesbezüglich wieder 4 Jahre lang mundtot gemacht werden.
Den folgenden Musterbrief von mir könnt ihr einfach kopieren und an die Adresse epost@gruene-fraktion.de schicken. Etliche hundert dieser Mails wurden schon abgeschickt. Und da bekanntlich der stete Tropfen den Stein höhlt kann jede weiter Mail nur helfen.
Dankeschön
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Liebe Grüne!
Es freut es mich sehr, dass ihr einen so grossartigen Erfolg einfahren konntet. Einen Teil dieses Erfolges habt ihr dabei auch den 5 Millionen Kiffern in Deutschland zu verdanken, da ihr euch in eurem Wahlprogramm ausdrücklich die Legalisierung von Cannabis auf den politischen "Wunschzettel" geschrieben habt.
Nun kommt´s in den Koalitionsverhandlungen drauf an zu beweisen, dass das keine hohle Phrase zur Wählergewinnung war!
Da ihr die eindeutigen Wahlgewinner innerhalb der bisherigen Koalition seid, ist damit automatisch eure Position in den jetzt anstehenden Koalitionsverhandlungen stärker. Damit wird es möglich, der SPD auch im Bereich der Drogenpolitik und speziell im Umgang mit Cannabis, einen grünen Stempel aufzudrücken.
Die Kiffer in Deutschland würden es euch danken, wenn ihr in dieser Legislaturperiode als gestärkte Partei euch nicht wieder einem "mit mir nicht" des Kanzlers unterwerft. Die Grünen und die Politik allgemein haben hier endlich einmal die Chance, eine Richtungsänderung hin zu einem vernünftigen Umgang mit Cannabis zu bewirken noch bevor das ganze wieder vor dem Verfassungsgericht landet. Noch weitergehend besteht die Chance, einen vernünftigen Umgang mit Cannabis so zu manifestieren, dass auch nach 2006 daran nichts mehr geändert werden kann, selbst wenn dann ein Konservativer Kanzler würde. Wenn man es in dieser Legislaturperiode wieder nicht schafft, sich auch gegen den Willen des Kanzlers durchzusetzen und endlich für kontrollierten Anbau&Handel und straffreien Gebrauch sowie endlich verbindliche Grenzwerte analog zur 0.5 Promille-Grenze beim Alkohol zu sorgen, dann solltet ihr euch das Ziel Cannabislegalisierung zur nächsten Wahl nicht mehr auf die Fahnen schreiben.
Es gibt spätestens seit 1998 aus wissenschaftlicher Sicht aufgrund der euch sicher bekannten Gutachten von Prof.Kleiber/Prof.Kovar keine Gründe mehr, all den Kiffern Strafe anzudrohen. Sie haben doch nichts getan ausser sich einem Genussmittel zuzuwenden, dass im Vergleich zu Alkohol keine Toten hervorruft. Reformen sind hier dringend notwendig und der Kanzler gehört überzeugt. Ein bockiges "nein" kann sich Schröder bei gestärkten Grünen diesmal nicht erlauben.
Lasst euch bei den Verhandlungen bei diesem Thema nicht unterbuttern. Ohne euren Willen kann die SPD des bisherigen Kurs nicht weiterführen und ich hoffe inständig, dass ihr es mit einer Legalisierung ernst meint und das nicht nur hohle Worte sind. Ich erinnere mich da an ein Forum, das vor der Wahl hier im Internet eröffnet wurde und wo Christa Nickels von den Teilnehmern ordentlich Zunder bekommen hat, weil aus von den ursprünglichen Forderungen der Grünen mit der Entschuldigung "das wollte die SPD nicht" nichts mehr übrig blieb. Ich kann nur hoffen, dass ihr euch die Kritik, die in diesem Forum geäussert wurde, zu Herzen nehmt und die Wähler die euch (auch) wegen dieses Ziels gewählt haben nicht wieder enttäuscht. Es ist an euch zu verhindern, dass Marion Caspers-Merk, deren Hauptauftrag ganz offensichtlich das Kleinhalten der Diskussion und die Täuschung der Öffentlichkeit war, wieder Drogenbeauftragte wird. Mit dieser Frau kann man nicht diskutieren, geschweige denn mit ihr Reformen auf den Weg bringen.
Jeder hat eine zweite Chance verdient. Lasst diese zweite Chance, die euch die 5 Millionen Kiffer in Deutschland gegeben haben, nicht verstreichen und lasst euch diesmal nicht wieder so mir nichts dir nichts das erklärte Ziel vom Kanzler wegwischen.
Mit freundlichen Grüssen
[ 24-09-2002: Beitrag editiert von: TbO&Vega ]
ich befürchte nein!
ein versuch ist es trotzdem wert.
Eben, seh ich ähnlich... Mir ist es egal, illegal ist eh viel schöner...
Und ich vermute, dass im Gegenteil wieder einige Sachen den Eingang ins BTM finden werden, asl legal zu werden. Ein guter Kanditat ist das Ephedrin...
@PiPa:
Die gibt es sicherlich, aber warum muss dieses Thema dann unter den Tisch fallen? Und für mich als Cannabiskonsument ist es doch schon relativ wichtig ob ich nun per Gesetz kriminalisiert werde oder nicht, mal ganz egoistisch gedacht.
Es gibt mittlerweile viel zu viele Gründe für eine Cannabislegalisierung sowohl hinsichtlich Anbau zur Fasergewinnung als auch als Genussmittel als dass der Kanzler das mit einem einfachen "mit mir nicht" abtun kann, wie noch 1998.
Und wann, wenn nicht jetzt, ist die Möglichkeit gegeben, wirklich auf die Politik der nächsten 4 Jahre einzuwirken.
Wer andere Themen für wichtiger hält kann den Grünen oder der SPD ja auch dazu schreiben. Aber sich hinter "es gibt wichtigeres" zu verstecken gilt nicht.
ich finde dein denken sehr egoistisch!
es ist dir egal, ob es illegal ist oder nicht, du machst es sowieso?
was machst du wenn du erwischt wirst? findest du es dann cooler illegal gekifft zu haben?
und was sagst du zu den vielen studenten der rechtswissenschaft, medizin oder zahnmedizin, die nicht einmal daran denken können erwischt zu werden, weil sie ihre gesamte zukunft riskieren?
also denk ein bisschen solidarischer.
cannabis muss legal werden!!!!
deine passive einstellung solltest du überdenken!
Ich werde den GRÜNEN bestimmt keine Mail schreiben, höchstens Fischer, der imo der einzige halbwegs vernünftige Politiker der Grünen ist.
Außerdem wieß ich mittlerweile gar nicht, ob ich kiffen legal haben will.
(Die Gründe hiefür sind privater Natur.)
versteh ich nicht.
Ich hab einen Kumpel, der so wenig gekifft hat, dass
1. die KOnzentrationsfähigkeit gleich null ist,
2. er in der LNK war,
3. das Studium ohne Erfolg beendet hat.
Also, schon ein Grund, oder? Klar, das gibt es bei Alkohol auch, wahrscheinlich öfter, aber da ist es meiner Meinung nach schwieriger. Wenn ich mich tot gekifft habe, dann gings mir am nächsten Tag prima und ich konnte direkt weiter machen, beim Alkohol sieht es da schon ganz anders aus.
Das ist natürlich wieder rein subjektiv und ich habe vor, gar nicht mehr zu kiffen (Gründe siehe oben). Und bekifft ist man mindestens genau so unzurechnungsfähig wie unter Alkohol (bzgl. zB Auto fahren, was ich betrunken fast noch nie, aber bekifft schon gemacht habe)
aber immerhin kurbelt das den tourismus an *g*
wäre aber eher für alk verbot.
du denkst immernoch total egoistisch und konservativ!
hat die illegalisierung von cannabis dich oder deine kumpels vorm kiffen "beschützt"?
weshalb kiffen in holland weniger jugendliche als in deutschland obwohl man doch überall dort der "gefahr" ausgeliefert ist?
warum verlangen seit jahren führende wissenschaftler die freigabe von cannabis-produkten?
hast du antworten auf diese fragen?
Uih, wir sind einer Meinung...
Alkoholverbot bestimmt etwas krass, aber da sollte man sich etwas überlegen (ach ja, meine Tante ist btw. Alkohol und Tabletten süchtig).
Deswegen seh ich die ganzen Sachen etwas skeptisch.
reaktionärer gehts wohl nimmer.
aus der prohibition nichts gelernt, wa?
es gibt einfach keinen vernünftigen grund cannabis weiter als eine illegale pflanze zu betrachten. wie sich das schon anhört. eine pflanze "illegal". dass ich nicht lache!
ich bin gerade dabei, es zu suchen, finde auch nichts mehr, sorry. es muss aber da sein, da war sogar ein link dabei, wo man es genauer nachlesen konnte. ich versuch es übers netz.
schau dir diese seite an:
http://www.cannabislegal.de/studien/deutschesaerzteblatt.htm
du kannst auch unter deutsches aerzteblatt näheres erfahren. vielleicht überdenkst du deine meinung.
peace
Für mich gibt es keine wichtigeren Themen in der Politik ... Steuern gehen eh rauf, aber noch kann ich es mir leisten und von allem anderen bin ich Persönlich nicht betroffen.
Und ja ich bin ein egoist!
Für mich gibt's da keine Diskussion. Die Zahlen in Holland beweisen eindeutig, dass die aufgrund der Legalisierung ein deutlich niedrigeres Drogenproblem hat (zumindest sind das die Zahlen die ich kenne).
Außerdem verschwinden viele Problem, wenn das Kiffen legalisiert wird und die Politik und Polizei kann sich dann auf wirkliche Kriminelle konzentrieren und muss nicht Karl den Kiffer tyranisieren...
quote:
Ursprünglich geschrieben von zahni:
@krystuffschau dir diese seite an:
http://www.cannabislegal.de/studien/deutschesaerzteblatt.htmdu kannst auch unter deutsches aerzteblatt näheres erfahren. vielleicht überdenkst du deine meinung.
peace
die meinung das drogen schlecht sind und verboten gehören werde ich wohl nicht überdenken müssen
aber ich lese mich mal durch.
LASST UNS EINEN RUCK DURCH DEUTSCHLAND JAGEN!
Ich bin kein Hemmungsloser, der Drogen bedingungslos befürwortet. Doch denke ich, dass die positiven Aspekte bei einer Legalisierung überwiegen. Außerdem kann dann auch endlich die Ursachen und Folgen-Forschung vorangetrieben werden, da das dann ein offiziell erlaubtes Themengebiet ist. Evtl. mit staatlichen Mitteln geforscht wird? Außerdem werden die Kiffer dann endlich von Chemo-Grass und -Sprat verschohnt. Ein Güte-Siegel für Cannabis, wäre auch denkbar. Und vieles mehr...
Das Ergebnis der Studie ist für die Länder mit repressiver Drogenpolitik als niederschmetternd zu bezeichenen, denn sowohl bei Cannabis, XTC als auch bei harten Drogen ist in Belgien und Deutschland trotz Verbot ein stärkerer Drogenkonsum nachgewiesen worden.
Eine genaue Tabelle über die Ergebnisse kannst Du unter http://www.cannabislegal.de/studien/euregio.htm nachlesen.
Zudem, das gebe ich Dir hinsichtlich Deines Eingangspostings in diesem Thread zu bedenken, gibt es in den Niederlanden trotz mehr als 25 Jahren Cannabistolerierung weniger Cannabiskonsumenten (etwa 2.5 % der Bevölkerung) als in Deutschland (2.8 % im Osten, 3% im Westen), was gegen Deine Annahme spricht, dass es bei einer Legalisierung massenhaft mehr "Drogensüchtige" gibt. Ich denke mal, das war absichtlich überspitzt ausgedrückt, denn eine Sucht im klassischen Sinne gibt es bei Cannabisgebrauchern nicht, lediglich einen Gewöhnungseffekt der sich in einer psychischen Abhängigkeit äussern kann. Für solche Leute ist Cannabis nichts genauso wie es einen gewissen Prozentsatz Leute gibt, für die Alkohol nichts ist. Das ist aber bekanntlich kein Grund, Alkohol für alle zu verbieten, warum sollte dies also bei Cannabis eine Begründung sein?
Nicht dass wir uns falsch verstehen, ich will Dich nicht angreifen, nur ein wenig mehr informieren.
@xypher:
In meinem Musterbrief steht doch auch was drin von wegen Grenzwerte festlegen analog zur 0,5 Promille Grenze. Dabei geht Deine Argumentation ein wenig am Thema vorbei denn niemand will bekifftes Fahren legalisieren. Von Prof.Berghaus (Uni Köln) wurde bereits ein Grenzwert von 0.8 ng THC pro ml Plasma vorgeschlagen. Dennoch werden bei der Entscheidung über die Fahreignung auch nicht aktive Abbauprodukte (Cannabinoide) die keinen Rausch erzeugen negativ berücksichtigt. Leider konnte sich der deutsche Verkehrstag in Goslar dieses Jahr nicht dazu durchringen, überhaupt einen Grenzwert in Erwägung zu ziehen. Im Endeffekt heisst das, dass Cannabisbenutzer nach wie vor unabhängig davon ob akuter Rausch vorliegt oder nicht in die Mühlen der Behörden geraten können. Einen Grenzwert festzuschreiben, der eine Gleichbehandlung zu Alkohol im Strassenverkehr bedeutet, ist einzig und allein eine politische Entscheidung, auf die es jetzt Einfluss zu nehmen gilt.
@zahni: Gute Argumentation! Weiter so!
[ 24-09-2002: Beitrag editiert von: TbO&Vega ]
Trotzdem muss ich mir das sehr gut überlegen...
Könntest Du dann bitte auch deinen Musterbrief dahingehend erweitern, dass die Links zum Ärzteblatt und deiner Studie ebenfalls drin enthalten sind. Vielleicht fehlt den Grünen argumentatives Futter?
Was meinst du?
Bitte streiche mich aus Deiner Mailing-Liste, danke. Ausserdem ist der von Dir versendete Link durch Zeilenumbruch "incomplete".
Und es ausserdem eine Gleichbehandlung wie mit Alkohol im Strassenverkehr gibt.
Kurz gesagt, wenn die Führerschein-Problematik mal angegangen wird, reicht es fürs erste vollkommen.
Dass das angeblich "da draussen" keinen interessiert stimmt einfach nicht. Ersteinmal sind wenn man nur 5 Millionen Kiffer ansetzt 6.25% der gesamten Bevölkerung direkt vom Cannabisverbot betroffen, betrachtet man dann, dass es in höheren Altersgruppen kaum bis keine Kiffer gibt, dann erhöht sich dieser Anteil gerade in der jüngeren Bevölkerungsschicht entsprechend. Im letzten offiziellen Drogenbericht der französischen Regierung wurde bestätigt, dass bei den jungen Erwachsenen 59% der Männer und 43% der Frauen Cannabiserfahrungen haben. Ähnliche Aussagen gibt es von der deutschen Regierung nicht, es ist aber anzunehmen, dass sich französische und deutsche junge Erwachsene hier nicht grossartig unterscheiden.
Somit ist Cannabis ein Thema, das durchaus einen grossen Teil gerade der jüngeren Gesellschaft betrifft. Überspitzt formuliert ist die Hälfte der jüngeren Gesellschaft demnach kriminell und nach Deiner Aussage nicht "normal". Diese Problematik sollte auch die "da draussen" interessieren, denn es geht auch um die Zukunft der eigenen Kinder und deren Zukunft. Lässt man es weiterhin zu, dass die Repression dazu führt, dass die Führungszeugnisse der Kinder einen BTM-Stempel bekommen obwohl sie niemandem etwas getan haben und dass weiterhin eine Cannabispolitik wie in den 70er Jahren betrieben wird oder will man nicht lieber dafür sorgen, dass sich der Gesetzgeber der gesellschaftlichen Situation und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen anpasst?
8.5% Wahlergebnis sind natürlich keine Ausgangssituation, um vollkommen die Politik zu bestimmen, aber schliesslich wollen nicht nur die Grünen mit der SPD sondern auch die SPD mit den Grünen koalieren. Und bedenkt man damit - ich wiederhole mich - dass es für Schröder diesmal keine Alternative zu den Grünen gibt um weiterhin Kanzler zu bleiben, so muss die SPD auch vor dem Hintergrund der Gewinn- und Verlustrechnung in den Koalitionsverhandlungen mehr Zugeständnisse an die Grünen machen. Und sehe ich es falsch, dass es das gute Recht eines jeden ist, eine Partei daran zu erinnern, welche Ziele sie sich selbst gesetzt hat? Es mag sein, dass es andere, auch wichtigere Ziele gibt, aber die Grünen haben eben AUCH Cannabislegalisierung als politisches Ziel in ihr Wahlprogramm geschrieben. Dann kann man wohl auch erwarten, dass sie für dieses Ziel genauso eintreten wie für alle anderen Ziele auch.
Es geht auch gar nicht darum, dass sich einzelne ihre "Kiffer-Träume" verwirklichen wollen - und wenn dem so wäre was wäre verwerflich daran? Das ist leider eine argumentlose Aussage. "Normale" Leute trinken auch keinen Alkohol, der bekanntlich jedes Jahr 40.000 Tote fordert, Existenzen und Familien vernichtet und dennoch nicht verboten ist. Es geht darum, dass dieses Thema in die Öffentlichkeit getragen wird und auch in höchsten Politikerkreisen diskutiert wird.
Kiffer haben keine Lobby, daher muss die Diskussion von "unten" betrieben wird, damit die Öffentlichkeit sich einmal mit dem Thema beschäftigt.
Ausserdem geht es neben der Legalisierung von Cannabis als Genussmittel auch um die Re-Legalisierung einer alten heimischen Kulturpflanze, einem seit jahrhunderten verwendeten natürlichen, jährlich nachwachsenden Rohstoff zur Faser- und Ölgewinnung. Ich nenne Dir nur das Beispiel Papierproduktion: Durch legalen Hanfanbau wäre es möglich, in ganz Deutschland auf das Abholzen von Bäumen zu verzichten um Frischfasern, die immer noch dem Recycling-Papier zugefügt werden müssen, zu gewinnen. Ist es ein unlauteres Ziel, für den Schutz der Wälder einzutreten?
Ich empfehle Dir, einmal die ORF-Doku "Hanf - das Milliarden Dollar Kraut" anzuschauen (erhältlich beim Esel ihres Vertrauens). Dort wird sehr viel über die mannigfaltigen Möglichkeiten des Einsatzes dieser Pflanze abseits vom Gebrauch als Rauschmittel berichtet.
@jason_ynx:
Genau lässt sich der Schaden für die Volkswirtschaft natürlich nicht beziffern, aber man geht davon aus, dass bei legalem Verkauf und entsprechender Besteuerung allein 300-500 Millionen Euro Steuereinnahmen zu erwarten wären. Rechnet man hinzu, dass jährlich 130.000 Cannabisverfahren Polizei- und Justizkräfte binden, die ja ebenfalls nicht wenig kosten sowie entgangene Erlöse aus Anbau und Weiterverarbeitung zu Gebrauchsprodukten, ist ein Schaden von mehreren Milliarden Euro anzunehmen. Check pm dazu!
@all:
Wie ich heute in den Nachrichten gehört habe, will man die Koalitionsverhandlungen in spätestens 3 Wochen abgeschlossen haben. Bis dahin gilt: Steter Tropfen höhlt den Stein.
[ 25-09-2002: Beitrag editiert von: TbO&Vega ]
@TBO&Vega
Find ich echt gut wie du dich engagierst und dir Mühe gibst sinnvoll zu argumentiern..
Ich für meinen Teil bin es irgendwie leid.. hab in soviel gesprächen die unzähligen Seiten die für die Legalisierung sprechen versucht zu verdeutlichen, dass ich sogar zu müde bin dem Richter diese Argumentation vorzutragen, dem ich demnächst vorgeführt werde. Hatte es eigentlich vor, aber weiss nich, habs satt.. *resignier*
ps: die mail hab ich natürlich trotzdem weggeschickt!
[ 25-09-2002: Beitrag editiert von: *smartPhilo* ]
@smartphilo:
Nicht aufgeben, am Ende siegt die Gerechtigkeit. Ich bin auch schon in die Mühlen der Behörden geraten wegen 0.8 Gramm. Strafverfahren wurde zwar eingestellt, aber der Lappen war ohne Bezug zum Strassenverkehr trotzdem lange weg. Das fand ich so eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, dass ich nicht müde werde, bis sich was Grundlegendes ändert!
Es könnte anders sein, wenn die Politiker wollten und das ist es, was ich und viele andere erreichen wollen. Für Dich wird´s leider nicht mehr rechtzeitig genug sein, was ich sehr bedauerlich finde. Bedanken kannst Du Dich dafür bei denen "da oben" und denen "da draussen" (wie Thomas Broda so schön schrieb), denen es scheissegal ist, ob Dein Leben durch eine Vorstrafe verpfuscht ist wegen ein paar Gramm Cannabis (das waren doch die 3x10g, right?). Du hast ja weder jemanden besoffen angefahren, niemanden getötet und niemandes Eigentum beschädigt. Wo ist da der Geschädigte? Auch wenn Dein Richter wohl von Gesetz wegen gezwungen ist, eine Verurteilung auszusprechen solltest Du ihm einmal diese Frage stellen. Er wird Dir darauf keine plausible Antwort geben können.
Ich drück Dir die Daumen, dass es einigermassen glimpflich ausgeht.
Da man absolute Konsumentenzahlen nicht objektiv ermitteln kann bleibt nur das Mittel der Schätzung.
Laut Sucht- und Drogenbericht 2000 haben in absoluten Zahlen unter den 18-59jährigen 9.9 Millionen Menschen jemals, 2.85 Millionen in den letzten 12 Monaten und 1.55 Millionen Menschen in den letzten 30 Tagen Cannabis konsumiert.
Diese Zahlen können nur ungefähre Angaben sein, es ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer noch um einiges höher liegt.
(zum nachlesen: http://www.cannabislegal.de/studien/ift98.htm )
Da die Konsumentenzahlen seit Anfang der 90er Jahre kontinuierlich steigen kann man annehmen, dass dieser Trend auch seit 2000 ungebrochen ist. Allein zwischen 1997 und 2000 sind laut dieser Zahlen die Anzahl derjenigen, die jemals Cannabis konsumiert haben, von 5.7 auf 9.3 Millionen gestiegen (+63%), bei denjenigen die innerhalb der letzten 12 Monate konsumiert haben von 2 auf 2.8 Millionen (+40%). Das sind astronomische Zuwachsraten, die man schlecht schätzen kann. Aktuellere Zahlen haben wir leider nicht.
Daher schätzt man grob, dass es in Deutschland gut 5 Millionen Gelegenheits- und Gewohnheitskiffer gibt. Diese Zahl habe ich lediglich ins Verhältnis zur Gesamtbevölkerung gesetzt und komme somit auf einen Anteil von 6.25 % der Gesamtbevölkerung, die man als Kiffer bezeichnen kann.
Entschuldigung, ich hoffe damit sind die Unklarheiten jetzt beseitigt. Wenn noch Fragen sind, immer raus damit.
[ 25-09-2002: Beitrag editiert von: TbO&Vega ]
[ 26-09-2002: Beitrag editiert von: Virus303 ]
[ 26-09-2002: Beitrag editiert von: Virus303 ]