grad gelesen ;(
17. Juni 2002
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte widerruft Zulassungen Kava-Kava- und Kavain-haltiger Arzneimittel
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat die Zulassungen Kava-Kava-haltiger Arzneimittel widerrufen. Es begründet seine Entscheidung damit, dass diese Arzneimittel schwere Nebenwirkungen an der Leber verursachen können und dass diesen Risiken kein ausreichender Nutzen gegenüber steht. Nicht betroffen von der Anordnung des BfArM sind homöopathische Präparate, bei denen die Kava-Kava-Menge sehr niedrig ist.
Kava-Kava heißt der auf Inseln des Südpazifik wachsende Rauschpfeffer. Die betroffenen Arzneimittel enthalten Extrakte aus seinen Wurzeln oder einen wichtigen Inhaltsstoff daraus, das Kavain, welches auch synthetisch hergestellt wird. Sie werden bei nervösen Angst- und Spannungszuständen eingesetzt.
Dem BfArM liegen über 40 Einzelfallberichte aus Deutschland über großenteils schwerwiegende Leberschäden vor, die im Zusammenhang mit der Anwendung von Kava-Kava- oder Kavain-haltigen Arzneimitteln aufgetreten sind. Es gibt Hinweise darauf, dass die Leberschäden relativ häufiger und schwerer bei höheren Dosierungen sind. In sechs Fällen war es zu einem so weitgehenden Leberversagen gekommen, dass eine Lebertransplantation notwendig wurde. Drei Patienten starben an den Folgen des Leberschadens. In mehreren anderen Fällen konnte die Leber sich nach Beendigung der Kava-Kava-Medikation wieder erholen.
Nach Auffassung des BfArM haben die von den pharmazeutischen Unternehmern vorgelegten systematischen Untersuchungen zum therapeutischen Nutzen der Kava-Kava-Präparate entweder (bei Dosierungen bis 120 mg) praktisch keinerlei Hinweise auf eine Wirksamkeit in den beanspruchten Anwendungsgebieten ergeben oder (Dosierungen oberhalb 120 mg) es bestand zwar ein gewisser Anhalt für eine mögliche Wirksamkeit, aber die Nachweisqualität entsprach keineswegs den heutigen Anforderungen. Daher kann das anscheinend höhere Risiko eines Leberschadens im höheren Dosisbereich nicht durch einen hier belegten möglichen Nutzen aufgewogen werden.
Das BfArM ist der Auffassung, dass für die o. g. Angst- und Spannungszustände andere Arzneimittel und Maßnahmen zur Verfügung stehen, bei denen das Verhältnis vom möglichen Nutzen zum Risiko deutlich günstiger ist.
Die genannten Arzneimittel dürfen ab sofort nicht mehr in den Verkehr gebracht werden. Die betroffenen Patienten können Kava-Kava- und Kavain-haltige Arzneimittel ohne Übergangsphase absetzen. Mit Leberschäden muss nach dem Absetzen nicht mehr gerechnet werden. Patienten, die meinen, auf Grund von Angst- und Spannungszuständen an Stelle von Kava-Kava nun eine andere Therapie zu benötigen, sollten darüber mit ihrem Arzt sprechen.
Der vollständige Text der Anordnung und der Begründung kann unter http://www.bfarm.de abgerufen werden.
[ 19-06-2002: Beitrag editiert von: B-Side ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von ToxicTwin:
Stichwort Leberschäden: Ich warte noch auf das Verbot von Alkohol ...
jau.. verbot von alk und legalisierung von weed, das wärs!
quote:
Ursprünglich geschrieben von DJ Acidrain:
jau.. verbot von alk und legalisierung von weed, das wärs!
dann würde ganz Bayern amoklaufen. saugeil
Also bitte Leute, Alkohol kann doch nicht schädlich sein, weder für die Leber noch für sonst was...Wie kann etwas schädlich sein was auf so derbe Weise unser Staatssäckel füllt!!
Man man, ich hatte auf ernsthafte Beiträge gehofft, jetzt fehlt nur noch das hier so n Öko reinschneit der anfängt mir erzählen zu wollen das Zigaretten Krebs und andere Erkrankungen verursachen können!!
//ironie aus
Stoppt Tierversuche, nehmt Politiker!
Ich find's alles langsam nur noch
zum
greetz GiZmO
So langsam hab ich die Befürchtung, daß die Politiker (das Verbot geht im Eigentlichen von Ihnen aus) zwar teilweise für eine Legalisierung von Cannabis sind, andererseits verbieten sie andere Drogen ... so z.B. Kava-Kava ... übrigens wollen einige Politiker auch Ephedrin verbieten, weil man daraus Amphetamine herstellen kann (man bracht ja bloß mehrere hunderttausend Kapseln => ist ja ein wirklich gewinnbringendes Unterfangen)...
Bei diesen 4 Fällen könnten weitere Umstände wie eine Vorschädigung der Leber, die gleichzeitige Einnahme hoher Dosen des Schmerzmittels Paracetamol sowie ein selten vorkommender, veranlagungsbedingter Enzymdefekt der Leber die gefährlichen unerwünschten Wirkungen mit ausgelöst haben.
Statistik hilft dem einzelnen Betroffenen natürlich nichts. Berechnet man aber eine Wahrscheinlichkeitsrate für die Auslösung der beschriebenen Nebenwirkungen durch Kavaextrakte liegt diese bei 0,008 Fällen auf 1 Million Tagesdosen. Zum Vergleich: bei den heute als Beruhigungsmitteln gebräuchlichen Benzodiazepinen (Diazepam, Oxazepam) liegt das Risiko 112-265 mal höher.
dazu: http://www.apothekergarten.de/forum/viewforum.php?forum=1&0
erzählt mal über eure erfahrungen mit kava !
jetzt ist meine neugier geweckt. ich selbst hab mal 8 wochen, gut dosiert johanniskrautöl-kapseln genossen und konnte nach einem längeren zeitraum eine aus ausgleichende wirkung feststellen.