Für mich war auf jeden Fall damit die Mayday beendet.
Ich habe den Eindruck das wir jetzt eine neue Konsumentengeneration haben, die ohne nachzudenken alles in sich hinein werfen, was irgendwie "fett" macht. Risiken und Nebenwirkungen sind egal, je mehr um so besser. War es Anfang der 90iger noch eine kleine Elite die ganz bewußt chemische Drogen zu ganz speziellen Anlässen konsumierte, so wirft sich heute eine große Masse an Jugendlichen alles ein, ohne zu wissen wieso und warum.
Was denkt ihr darüber, würdet ihr weiter feiern können?
die motivation vieler leute drogen zu nehmen wird mir auch immer unklarer.
da gehts wirklich nur noch darum möglichst prall zu sein.
das ist auch ein grund warum ich großveranstaltungen/drogen so gut wie möglich meide.
ich kann mich mit dieser verpeiltheit nicht identifizieren, auch wenn es genug leute gibt die ihren konsum geregelt kriegen.
was einem beim feiern teilweise für veraffte über den weg laufen...echt nicht!!!!
traurige geschichte, trauriger thread, traurige gesellschaft!
[ 03-05-2002: Beitrag editiert von: starlike ]
Ob man danach noch weiter feiern will, bleibt jedem selbst überlassen, die Partynacht wäre für mich auf alle Fälle zu Ende. Die Veranstaltung sollte aber eher nicht abgebrochen werden - obwohl man damit den tausenden von Besuchern die Möglichkeit geben würde (oder sie nahezu zwingen würde) über das Ereignis nachzudenken, denn das genau ist der springende Punkt: Erst denken und erst dann schmeissen!
[ 03-05-2002: Beitrag editiert von: Mike Barell ]
Wirklich? Kann mich entsinnen, dass ich als 16jähriger (also vor über einem Jahrzehnt) bereits von den 'Krassen' angesprochen wurde mit dem noch heute geltenden Standardsatz "Brauchsuwas?"; ich wusste damals noch gar nicht, WAS sie mir hätten andrehen wollen, mit der Zeit verstand ich aber, was in der Szene passierte: ich will obigem Statement also ganz deutlich und ganz drastisch widersprechen: es gab immer schon Unmengen von Personen, die bewusst Drogen konsumier(t)en und es gab und gibt immer das (wahrscheinlich größere) Umfeld an Personenkreisen, die wahllos und rel. gedankenlos sich alles klinken, werfen und schmeissen, was ihnen über den Weg läuft.
Ich vermute aber, dass viele Personen der letztgenannten Gruppe nicht unbedingt gedankenlos sind, viele wissen und kennen die Gefahren und Risiken des Konsums, aber einerseits will man sich im entsprechenden Moment vielleicht keine Gedanken machen, zum anderen greifen Konsumenten oft auf ihre 'Erfahrungen' zurück und glauben ganz subjektiv, dass sie Risiken/Gefahren und die erwünscht positiven Aspekte des Konsums abschätzen können. Auf Themen wie 'Gruppenzwang' will ich nicht eingehen, auch nicht auf 'Qualitätsaspekte' der Drogen ('früher war alles besser').
Ich denke, dieser Thread ist - abgesehen von der sicherlich einstimmigen Meinung bzgl. der Pietätlosigkeit - ziemlich sinnlos, denn just das ist der Knackpunkt: unterschätzen sich viele? Kennt jeder Konsument die Risiken und Gefahren und ist der Lage, das so einzuschätzen, dass er sich selbst keinen physischen und psychischen Gefahren aussetzt, die sein Leben komplett beeinträchtigen könnten? Und genau hier setzt die (fehlende?) Aufklärung unserer Gesellschaft und der Politik an, somit würde meines Erachtens nach das Thema abdriften.
Ich bedaure diesen Todesfall, kenne aber die näheren Umstände nicht, verfolge aber seit Jahren schon solche Artikel und komme zu dem Ergebnis, dass solch tragischen Fälle nie etwas ändern werden. Noch. Ich erinnere an dieser Stelle noch an die mda-Todesfälle in den UK, die aufgrund des 'mitsubishi'-Hypes vielleicht einigen noch bekannt sein könnten: letztendlich passierte es in Folge, dass trotz dieser Todesfälle noch heute wohl die Pillengattung 'Mitsubishi' als Qualitätsmerkmal (!) gilt. Pervers paradox...
chris
bin froh, dass es außer mir noch leute gibt, die ähnlich über drogen denken!!!
Dann wollen wir für dich hoffen, dass es so bleibt. Obwohl ein Konsum in Maßen meiner Meinung nach nicht so schlimm ist, wenn man damit umgehen kann, da ich es nicht könnte, lass ich es (fast) immer sein.
Ich finde es ist auch nicht etwas worüber man stolz sein kann, keine Drogen zu nehmen, genausowenig wie man stolz drauf sein kann, wieviel man sich einbaut. Man macht es oder man lässt es.
Was mich jedoch viel mehr wundert, ist, dass trotz der anscheinend vorhandenen Absperrungen die Wiederbelebungsversuche von so vielen Leuten beobachtet werden konnten. Das finde ich ziemlich verantwortungslos bzw. pietätlos, sowohl gegenüber dem Patienten als auch gegenüber den Sanitätern, schliesslich ist das keine Jux-Veranstaltung. Wurden da von den Mayday-Veranstaltern keine Massnahmen getroffen?
Wie DJ STAPF schon zusagte versuchte, die
Musik sollte doch immer im Vordergrund
stehen und nicht der Drogenkonsum!
quote:
Ursprünglich geschrieben von BlackCore:
Ich würde behaupten,dass es einige Leute gibt
die stolz darauf sind Drogen zu nehmen, oder
sich vor ihrem Freundeskreis darzustellen
versuchen indem sie möglichst viel reinhaun.
ich würde behaupten, dass man es sich mit dieser aussage ein bisschen zu leicht macht!
keiner ballert sich derart weg, nur um cool zu sein.
das ist vielleicht der vordergrund, aber dahinter stecken viel tiefere probleme.
wenn man es nötig hat sich vor seinen freunden auf so eine dumme, gefährliche art und weise "darstellen" hat man doch ein echtes problem!
das als "man will halt cool sein" abzutun finde ich etwas oberflächlich...
Das einer gestorben ist, hab ich erst am nächsten Tag mitbekommen! Es ist wirklich tragisch das ein so junger Mensch ums Leben gekommen ist, aber andereseite kann ich mir auch nicht vorstellen das da KEINE Drogen im Spiel waren! (siehe Thommys post!)
Wenn er sich etliches ingefahren hat, ist er im Grunde selber schuld! Das ist hart aber so ist es! Trotzdem betrübt es mich!
Ich hab aber fast jedesmal, wenn ich durchs Treppenhaus zu den Sitzplätzen oben in der großen Halle gegangen bin, Leute gesehen die mit allerderbsten Kieferflabbern oder knallroter Birne oder solchen -> Augen rumsahsen und bei denen nichts mehr ging!
Ich frag mich wie man 50€ fürne Party ausgibt und sich dann so wechballert das man im Grunde gar nicht mehr mitbekommt! Das ist doch einfach dumm!
quote:
Ursprünglich geschrieben von starlike:
ich würde behaupten, dass man es sich mit dieser aussage ein bisschen zu leicht macht!
keiner ballert sich derart weg, nur um cool zu sein.
das ist vielleicht der vordergrund, aber dahinter stecken viel tiefere probleme.
wenn man es nötig hat sich vor seinen freunden auf so eine dumme, gefährliche art und weise "darstellen" hat man doch ein echtes problem!
das als "man will halt cool sein" abzutun finde ich etwas oberflächlich...
leider ist das ein problem unserer gesellschaft, grade von denen in meinem alter, so 13-15 jährigen
in schlechter umgebung is man leider untendurch wenn man nich die besten designer (baggy- *kotz*) klamotten trägt oder nicht säuft/raucht etc.
ich hab mich davon immer distanziert, und der todesfall bestätigt mich dabei wohl auch
quote:
Ursprünglich geschrieben von starlike:
ich weiß nicht wie man es bewundern kann, dass jemand keine drogen nimmt.
oder wie man stolz drauf sein kann nix zu nehmen.
Ich find's einfach nur bewundernswert, denn ich z.B. könnte das net! Ich empfinde in gewisser Weise Respekt vor solchen Menschen, die nix nehmen, denn Drogen konsumieren kann jeder, abstinent bleiben jedoch die wenigsten! Für mich z.B. wäre das unvorstellbar, nie etwas zu schmeissen... Genauso wie mein Kumpel gestern erzählt hat, dass seine Mutter noch nie besoffen war (krass oder?)!
ob es jemals eine elite der bewussten feierer gegeben hat, weiss ich nicht. wenn, dann ist der anteil heute sicher auch nicht geringer, ich denke eher, dass dieser eindruck daran liegt, dass die szene insgesamt und der anteil der musikegalhauptsacheweggebeamt-leute größer ist als damals.