Ich habe mich von der ganzen Feierei ein wenig distanziert. Vor allem von den Drogen. Es wurde Zeit. Ein Jahr lang habe ich von WE zu WE gelebt. Zu viele Pillen geschmissen. Die Dinger sind Teuflisch. Und es ist nicht leicht, die Finger davon zu lassen.
Jetzt, mit ein bißchen Abstand, merke ich, wie gut mir diese Abstinenz tut. Ich habe viel mehr Kraft.
Mein Leben hat sich ziemlich verändert. Die Sonne scheint jetzt. Es geht mir gut.
Ich möchte keine Pillen mehr nehmen. Ich hoffe, dass ich mich immer daran erinnere, was ich dadurch wieder verlieren würde. Die Ruhe, die Kraft, die ausgeglichenheit.
Dieses eine Jahr hat mir ganz schön zu schaffen gemacht. Ich war unten. Und trotzdem hat es mir viel gebracht. Erfahrung. Und die möchte ich nicht missen.
Ich habe jetzt andere Ziele. Manche mögen es gut auf die Reihe bekommen, Pillen zu nehmen, und gleichzeitig ihr Leben zu managen. Ich gehöre nicht dazu. Ich denke, es wurde wirklich höchste Zeit, etwas zu ändern.
Ich wünsche allen, die hier posten und lesen, dass sie merken, wenn es kritisch wird, und dann die Kraft, etwas zu ändern. Weil die braucht man.
MDMA ist teuflisch. Aber das merkt man erst später.
Liebe Grüße
Mondblume
Viel Glück....
Hurat
Aber irgendwann wird muss oder will jeder mal aufhören ich bestimmt auch.
Bin gerade selber am Pause machen die bald vorüber ist, und dann geht es wieder los :-))) werd dann versuchend das ganze etwas zu reduzieren, aber aufhören will ich zur Zeit noch nicht.
du kannst echt stolz auf dich sein,dass du etwas geschaffst hast,was du wolltest.es ist echt nicht leicht damit aufzuhören, und ich denke mal,bei jedem kommt irgendwann der zeitpunkt wo mal schluß ist. da du gemerkt hast,dass dir die droge nichts (mehr) bringt,finde ich es klasse dass du aufgehört hast!!! RESPEKT!
Mach weiter so und glaube an dich und deine Ziele...
Cya TM
Feiern F***** Fröhlich sein !
[ 13-05-2001: Beitrag editiert von: 303Inferno ]
Gehst du noch anschaffen ?? *g*
Nee, leicht ist es wahrlich nicht, die Finger von den Dingern zu lassen. Und einfach nur aufhören wollen klappt nur dann, wenn man auch daran glaubt, dass man es schafft.
Es kommt ja auch immer darauf an, wie oft man die Dinger frisst und was man damit erreicht, was man ohne nicht schafft.
Die ganze Partyszene würde glaube ich ohne die Drogen gar nicht so laufen. Schade eigentlich.
Bei mir stimmt jetzt das drumherum einfach.
Was auch noch hinzukommt, und nicht unwesentlich daran beteidigt ist, dass mein Leben jetzt so klappt, ist, dass ich auf ADS diagnostiziert wurde.
ADS ist das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, früher bekannt unter hyperaktivitätssyndrom, was aber irreleitend ist, da es dieses Syndrom auch in der hypoaktivern Form gibt.
Und die habe ich. Drogen, besonders THC und PEP waren ersatzmedikation. Mein Wirrwarr an Gedanken wurde so geordnet.
Die identifizierung mit diesem Syndrom und die Therapie haben bei mir einiges ausgelöst. Auf einmal habe ich verstanden, wer ich bin.
Jetzt sind meine Gedanken ruhiger, ich bin nicht mehr beherrscht von dem Gedankenknäul, sondern kann mich bewußt in positives Denken ablenken.
Ich bin nicht mehr so ungeduldig, kann mich konzentrieren, kann die wesentlichen Gedanken filtern. Und, der Japp auf Drogen ist nicht mehr da. Weil ich mich jetzt fühlen kann.
Natürlich ist auch sonst in meinem Leben viel verändert.
Ich schaffe es, meine Wohnung in Schuß zu halten, Zeit hat keine Eigendynamik mehr, sowie auch die Sache mit dem Geld jetzt klappt. Ich habe nicht viel, aber damit komme ich aus.
Es ist eine Riesenselbsterfahrung, und ich bin froh, dass mich jemand darauf aufmerksam gemacht hat, dass ich evt. halt auch ADS habe.
Mondblume
Unseren inneren Wert zu kennen, zügelt unseren Zwang, durch extremes Verhalten zu beweisen, wer wir sind.
In dem Satz liegt eine Menge Wahrheit.
[ 14-05-2001: Beitrag editiert von: electroPopper ]
Heißt das andersrum auch, dass wenn jemand erzählt, es gehe ihm schlecht, dass es ihm in wirklichkeit gut geht? Verzerrte Realität?
Ich möchte hier nicht ein Scheinbild von mir geben. Eine Maske hatte ich lange genug auf. Nicht mal ich selber konnte dahinter schauen. Nein.
Ich bin einfach stolz auf das, was ich erreicht habe, und denke, das kann ich auch sein.
Und, es ist doch nicht verwerflich, wenn man davon erzählt. Oder etwa doch?
Wie geht es Dir?
Mondblume
Ich glaube Monblume wenn du aus deinen Postings die ganzen Flosskeln wie "Ich bin stark" , "Ich habe mich selbst gefunden" "Mir gehts so gut" und so weiter herausfiltern würdest kämst du gar nicht allzu suspekt rüber..
Ich freue mich, dass es Dir gut geht, und finde es super, dass Du so verantwortungsbewußt bist, und wegen dem Kinderwunsch auf Drogen verzichten möchtest. Ist ja nicht nur sinnvoll, was das Erbgut anbelangt, sondern auch besser, wenn das Kind da ist. Man hat einfach mehr Kraft, wenn man keine Drogen frisst. Ich sehe gerade den Unterschied.
Außerdem ist es zu zweit eh leichter, aufzuhören.
Ich wünsch Dir Kraft, um Dein Ziel nicht zu verlieren, und es zu schaffen. Genauso, wie ich mir die Kraft wünsche, das Ziel nicht zu verlieren. Ich stehe schließlich am Anfang, denn so ein halbes Jahr ist nicht viel Zeit.
Mondblume
Wunderschön und auch sehr bekannt!
Ja man darf nicht schreiben wie super das es einem geht!
Die ganze gesellschaft ist so aufgebaut das wenn man ja sagt das der andere denkt Sie meint wahrscheinlich nein! Gibt viele beispiele dafür!
Finde es aber toll das es Dir wirklich gut geht mag es Dir von Herzen gönnen!
Ach ja masken und Mauern hat jeder... bei manchen sind sie aber leider zu stark schon..
Es is vom kopf her schwierig ohne zu feiern...
Ich möchte in nächster Zeit mal auf eine Party gehen. Im Moment nehme ich ein Medikament, welches meinen Serotoninspiegel wieder auf das Maß eines Menschen setzt, der nie Pillen genommen hat. Ich habe mir mit der Schmeißerei da ganz schön was vermasselt.
Ich werde definitiv in der Zeit auf eine Party gehen, in der ich dieses Medi noch nehme, da ich dann auf gar keinen Fall in Versuchung komme. Wenn ich es machen würde, wären die Folgen fatal.
Dann kann ich überhaupt erst mal sehen, wie ich reagiere, wenn ich in einem Umfeld bin, in dem geschmissen wird, mit dem Zwang dahinter, nicht schwach werden zu dürfen.
Wenn der Test gut verläuft (ich bin auch nur ein Mensch, smile) dann werde ich mich auch mal auf eine Party bewegen, wenn ich das Medi nicht mehr nehme. Falls ich aber merke, ich würde schwach werden, wenn ich dürfte, dann werde ich mich noch so lange zurückziehen, bis ich es nochmal versuche.
Es ist einfach zu sagen, ich nehm nix mehr, wenn man noch nicht vor der Situation stand, es also noch nicht testen konnte, wie weit es her ist mit der Stärke. Dessen bin ich mir einfach bewußt.
Ich werde Euch aber von dem Experiment berichten, wenn ich es hinter mir habe.
Angst habe ich nicht vor meinem Schweinehund, aber ich habe respekt. Ich weiß, wie ich in der Vergangenheit mit Pillen umgegangen bin, und versuche einfach, mich nicht zu überschätzen.
Ich mache gerade das wieder an meinem Körper gut, was ich ihm angetan habe, und jetzt, wo ich merke, was es heißt, wieder einen normalen Serotoninspiegel zu haben, weiß ich auch den Unterschied. Dafür lohnt sich kein Pillenerlebnis, das wieder zu ruinieren.
Mondblümchen