Mir ist aufgefallen, dass vor allem diejenigen, die mit Drogen radikal aufgehört haben, sich am meisten über die «Abstürze» und «Pillenköpfe» aufregen. Durch irgendein (meist schlechtes) Erlebnis sind diese Leute auf einmal «bekehrt» worden und greifen mit harten Worten jeden an, der es wagt im Konsum etwas Gutes zu sehen.
Dadurch entsteht auf Partys ein Gefühl, dass es früher nicht gab. Wie Chris beschrieben hat, wurde früher nicht unterteilt in Druff/nicht-druff/besoffen/neu/alt - sondern einfach alle die dort waren, wollten Spass und Freude und Gemeinschaft haben.
Doch heute vereinigen sich diejenigen, die mit Drogen nichts anfangen können «weil man das nicht tut» mit denjenigen, die aufgehört haben und starten voll durch gegen alle Drogen und deren Konsumenten.
Dass es irgendwie scheisse ist, wenn man an eine Party geht, etwas konsumiert nur um dann von alten Freunden, oder von neuen Moralaposteln schräg angeguckt zu werden, leuchtet vielleicht auch den Noch-nie-Druffys ein. Früher gab es so den Respekt, dass jeder tun durfte, was er für richtig hielt, das hat vor allem bei den Ex-Drufys ziemlich abgenommen.
Und in solchen Momenten kommt es fast zwangsläufig auch zu nem Generationenkonflikt: Denn wenn die Neuen gerade damit anfangen ihre persönlichen Drogenerfahrungen zu machen, während die Alten sich gerade aus diesen Erfahrungen und von den Menschen die diese Erfahrungen machen möchten zurückziehen, so fühlen sich die Neuen irgendwie unfair behandelt (von den Ex-Druffies). «Ihr durftet und wir nicht?»
Ob und was jemand konsumiert ist dessen persönliche Entscheidung und sollte meiner Ansicht nach respektiert werden. Wer in Clubs oder an Partys ein Problem mit Druffys hat - naja sorry, aber der muss echt nicht an ne Party! Die Drogen gehören zum Sound seit es ihn gibt und sicherlich gab es auch schon immer etliche, die nicht konsumiert haben. Was früher vielleicht anders war, ist dass diese Nicht-Konsumenten kein Problem damit hatten, dass die anderen konsumierten. Jeder konnte machen was er wollte und Beziehungen wurden nicht dadurch beeinflusst, ob jemand das gleiche Konsumverhalten hatte. (Was ja auch etwas seltsam ist: «ich konsumiere nur speed, weil Pillen sind eh scheisse» - wirklich sehr tolerant...)
Persönliche Entscheidungen («ich konsumiere/ich konsumiere nicht») - sollten nicht zu moralischen Ansichten werden («du darfst also auch nicht/du musst also auch»).
Wenn jemand aufhört und dann anfängt über die herzuziehen, die (noch) nicht aufgehört haben, dann beginnen sich die zu wehren und sagen sich «jetzt erst recht».
Die heutigen Probleme sind möglicherweise in dieser «Parteienbildung» zu suchen. Man gehört zu denen oder zu jenen - früher gab es das nicht - früher gehörten alle zum Techno - zum Sound - egal ob mit oder ohne.
Was ich bisher noch nicht berücksichtigt habe, ist dass die Drogen allen Berichten nach, viel besser waren als heute - das mag natürlich auch einen Einfluss auf die Wirkung (auf die Neuen) und auf das Aufhör-Verhalten haben.
Ich habe jedenfalls bei mir selbst dieses Verhalten beobachtet, als ich im Februar aufhören wollte, dass ich begann nur noch die Negativen Seiten von Drogen zu sehen. Inzwischen bin ich sozusagen auf einem Level eingependelt, auf dem ich wieder tolerant mir selbst und vor allem auch anderen gegenüber bin, (auch) was den Konsum angeht. Es liegt nicht an mir andere zu «bekehren» - und es liegt nicht an anderen mir zu sagen, was ich tun soll oder nicht.
Ich hoffe ich vergesse das nicht.
Ui! Was soll man so einem posting noch hinzufügen? Ich stimme deinen Ansichten im großen und ganzen zu!
Ich nehm jetzt auch nix mehr, aber fast mein ganzer Bekanntenkreis. Ich akzeptiert das!
Diese Teilung der Szene ist schon komisch. Es ist halt die Toleranz von früher verlorengegangen!
Ja,ja früher war halt alles anders....!
(wollte nicht besser sagen!*ggg*)
aber wenn ich schon 5 teile höre! 5 teile sind ein expermient, hab ich 1x gemacht! und wenn sich dann jemand wundert das der schuss vielleicht nach hinten los geht, sollts einfach lassen...
aber gegen leut die normal feiern gehen, und mit den drogen umgehen können hab ich null. mit drogen umgehen können heisst ja nich max 1 teil pro abend, aber man sollt halt sein limit kennen....
2. Jetzt nicht mehr.
3. Ich gehe trotzdem weg und habe meinen Spaß.
4. Ich bin allen gegenüber tolerant (un manchmal weine ich der damaligen Zeit mit einem Auge hinterher und beneide die Mega-Hyper-Druffen-Freaks ein bischen) und lasse sie fressen und tun was sie wollen.
5. Gehe i.d.R. nur in eine Disse und kenne daher die Leute und ihre "Schicksale".
6. Deshalb nehme ich mir das Recht herraus, wenn ich einen sehe, der die Bodenhaftung verliert, auf selbiges hinzuweisen und ihm praxisnahe Beispiele zu nennen.
7. Ich es nicht ausstehen kann, wenn junge "Nachwuchs-Raver" aus Gruppenzwang oder purer Dummheit dazu gedrängt werden Drogen zu nehmen.
8. Der einzige Grund der moralisch (in meinen Augen) vertretbar ist, ist der um Spaß zu haben.
9. Leider ist das bei wenigen die ich kenne der Fall, und dann, nur dann spreche ich sie an.
Gratulation-kann Dir nur in allen Punkten zustimmen.Hast das ausgesprochen was viele denken.Viele sprechen immer davon wie tolerant sie sind,aber wollen dann einen ihre eigene Meinung aufzwingen.Praktisch was ich tue ist Gesetz,und nur das ist richtig.Ob das nun der Musikgeschmack ist oder eben Drogen.Denkt mal drüber nach,vielleicht ertappt ihr ja euch selbst dabei nicht immer ganz so tolerant zu sein.
shouts-groovemaster
@ All ...Space Base hat es so ziemlich gut getroffen.
und etwas anderes fiel mir zu dem thema ein:
liegt das gegeneinander statt miteinander wirklich früher/heute (früher war alles besser....) oder an uns und unserer generation?
sind "wir" heute vielleicht so erzogen, daß man immer der besserer sein muß (leistungsdruck etc.), während man früher entspannter und aufgeschlossener war?