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Thread!!!
Flo van Hof
Usernummer # 5983
 - verfasst
Hola Fellows!
Hätte mal kurz ne Frage...
Das Gewicht hinten am Tonarm sowie dessen Funktion und Wirkung ist mir natürlich bekannt.
Dieses andere nette Rädchen (Anti Skating) hat mir jedoch ohne Klangstudien etc durchzuführen, noch nie gezeigt wofür es eigentlich da ist...
Ob auf 0 oder auf 3, ich merke keinen Unterschied bei der Rillentreue.
Hat es wirklich merkbare Auswirkungen?
Achso, natürlich sprech ich von Technics...
[cool]
 
schraube
Usernummer # 680
 - verfasst
Anti-Skating wirkt der Skating-Kraft entgegen, das ist die Kraft, die den Tonarm zur Plattenmitte hin zieht und die Innenflanke der Plattenrille ungleich stark belasten würde, wenn man nicht per ANTI-Skating kompensiert.

die nadel muss also locker in der rille sitzen und keinen zu großen zug nach innen haben.
dies wird durch dieses rädchen reguliert,ist aber so minimal das es mit blossem auge kaum zu erkennen ist.
 
XcypherX
Usernummer # 3451
 - verfasst
Einstellen am besten so:

Einseitig bespielte Platte mit der unbespileten seite auflegen, tonamr drauf laufen lassen und so einstellen, dass die nadel in der selben position bleibt (so weit das geht)
 
Flo van Hof
Usernummer # 5983
 - verfasst
das hört sich ja mal interessant an...guter tipp mit der unbespielten seite!
THNX!
 
Archer2000
Usernummer # 2345
 - verfasst
normalerweise wird ja empfohlen, antiskating auf 0 zu stellen
hab allerdings 5-10 platten, die sich nur mit einem antiskating von 3 richtig abspielen lassen, weil entweder schlechte pressung oder kratzer
durch das (eigentlich zu hohe) antiskating wird die nadel an die rille gepresst und springt nicht, wie sie es bei einem antiskating von 0 tun würde
 
schraube
Usernummer # 680
 - verfasst
qall

sämtliche antworten bzgl dieser fragen gibts auch auf

www.phono-info.de

greetz
gewindestift
 
minimalniemand
Usernummer # 3401
 - verfasst
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: schraube:
Anti-Skating wirkt der Skating-Kraft entgegen, das ist die Kraft, die den Tonarm zur Plattenmitte hin zieht und die Innenflanke der Plattenrille ungleich stark belasten würde, wenn man nicht per ANTI-Skating kompensiert.

die nadel muss also locker in der rille sitzen und keinen zu großen zug nach innen haben.
dies wird durch dieses rädchen reguliert,ist aber so minimal das es mit blossem auge kaum zu erkennen ist.

[besserwisser] [smilesmile] [hand] Das ist so nicht ganz richtig. AntiSkating dient dem Entgegenwirken der "Fliehkraft" (die es ja pysikalischerweise eigentlich nicht gibt) also eigentlich der Trägheit.

Kleine Physikstunde:

Geschwindigkeit hat immer 2 Vektoren: Größe und Richtung.
Um eine Geschwindigkeit zu ändern, benötigt es eine Kraft. Da Geschwindigkeit aber neben Größe auch noch Richtung als Vektor hat, bedarf natürlich auch eine Richtungsänderung einer Krafteinwirkung.

Kommen wir nun zum eigentlichen Sachverhalt:

Bewegt sich ein Körper(nadel) auf einer Kreisbahn (Rille) so ändert er permanent seine Richtung, es ist also eine permanente Kraft nötig. Die Nadel ist ob ihrer Trägheit natürlich immer bestrebt, die Richtung beizubehalten und somit wirkt permanent eine Kraft tangential zur Rille (nicht wie viele fälschlicherweise annehmen vom Mittelpunkt der Platte nach aussen!)
Da Actio = Reactio muss dieser Kraft eine gleichgroße Kraft entgegenwirken, damit die Nadel weiter die Kreisbahn beschreiben kann und nicht nach außen weggetragen werden kann (auch wenn die kraft tangential wirkt, der Tonarm ist nunmal an seinem Drehpunkt verankert, deswegen wirkt der Kraftvektor resultierend eben doch nach außen... *gg)
Diese Gegenkraft ist in unserem Falle die Gleitreibung der Nadel an der Rillenaussenflanke. Um diese aber = Null zu setzen, muss die nötige Kraft woanders herkommen. Womit wir beim Antiskating wären:

Diese Kraft wirkt mit einem Federmechanismus in Richtung des Plattentellermittelpunktes. Ein richtig eingestelltes Antiskating verringert so den Plattenverschleiss und sorgt für ein ausgeglicheneres Stereobild.
Je größer du das Antiskating einstellst, desto mehr "zieht" der Tonarm nach innen.

Da wir nun wissen, dass das alles auf Grund der Trägheit passiert, wissen wir auch warum das Antiskating bei größerem (Auflage-) Gewicht größer eingestellt werden muss.

Kraft ist gleich masse mal Beschleunigung. Die Trägheit ist eine Kraft.

F=m*g

die Beschleunigung (Änderung der Richtung der Geschwindigkeit in unserem Fall) ist annähernd (annähernd nur deshalb weil sich der Radius von aussen nach innen ändert!) gleich, aber das Auflagegewicht lässt sich ändern!

Also hängt das Antiskating vom Auflagegewicht ab.

ABER: das gilt nur für Tonabnehmer, deren Aufhängungen an alles Stellen gleich stark dieser Kraft entgegenwirken.
Wenn ein Hersteller die Führung der Nadel auf der Aussenseite in Hinblick auf diese Kraft größer veranschlagt, taugt diese Erklärung natürlich nicht mehr viel.
Daraus resultiert die Tatsache, dass man für die Systeme unterschiedlicher Hersteller eine unterschiedliche Einstellung des Antiskating vornehmen muss.
Ich glaube man sagt Ortofon Gewicht=Antiskating und Stanton Antiskating = 0 oder wars umgekehrt?

Aber mehr schreib ich nicht. liest ja eh keiner
 
schraube
Usernummer # 680
 - verfasst
k.A.

hatte ich per pastencopy von oben beschriebener seite und ich denke der typ hatts schon drauf.

er hatte ja nur den begriff fliegkraft gegen skating kraft getauscht


hier nomma die erklärung von phono-info

Bei sich drehender Schallplatte entsteht ein sogenannte Skatingkraft, welche den Tonarm zur Plattentellermitte hin zieht. Dadurch kommt es zu einer stärkeren Belastung der inneren Rillenflanke sowie zu erhöhter einseitiger Abnutzung des Abtastdiamanten.
Um diese Skatingkraft zu kompensieren, verfügen die meisten Drehtonarme über eine sogenannte Antiskating-Einrichtung.
Die ist oft eine Vorrichtung mit Faden und Gewicht, aber auch Federzüge oder magnetisch funktionierende Vorrichtungen werden benutzt.
In Normalfall sind diese Einrichtungen kalibriert und in der Bedienungsanleitung beschrieben, als Faustregel kann gelten, dass die Antiskatingkraft analog zur Auflagekraft eingestellt wird.
Wird eine Schallplatte nass "gefahren" (Lencoclean), kann die Einstellung verringert werden, ebenso bei bestimmten Nadelschliffen (A.J. Van den Hul empfiehlt z.B. deutlich reduzierte Einstellungen für Systeme mit seinen Nadelschliffen).
 
rp[rf]
Usernummer # 2275
 - verfasst
Schöner Artikulationsschwall auf jeden Fall [Smile]

Und danke für die Aufklärung, war mir auch nie so richtig bewusst was das Dingen eigentlich macht.

Gruss,
Ronny
 
minimalniemand
Usernummer # 3401
 - verfasst
Nun ja, ich hab mir das anhand meiner damals im Physik-Leistungskurs angeeigneten Kenntnisse zusammengereimt. Vom physikalischen ist das zwar soweit korrekt, aber vielleicht wirken an der Nadel noch andere Kräfte, die ich nicht bedacht habe.

Heute Abend wenn ich zuhause bin, werd ich mal die Technics für diverse Versuche missbrauchen *gg
 
sevo
Usernummer # 10461
 - verfasst
Da die Skatingkraft beim Backspin nach außen zieht, wird oft der Tip verbreitet, das Antiskating auf 0 zu stellen. Aber eigentlich ist das nur sinnvoll, wenn man einen erheblichen Teil der Zeit Platten rückwärts dreht - für House und Techno ist es plattenschonender, den dem Gewicht entsprechenden Wert zu nehmen.

Sevo
 
RICHTSCHEID!
Usernummer # 4828
 - verfasst
@minimal: mir fallen da noch ein paar sachen ein.die ganz normale reibungskraft zum beispiel.daraus resultiert das wärme auftritt sowie eine statische aufladung der nadel ,wenn datt nicht kompensiert wird gibs entladungen = knackser ---> dann gibs da noch magnetfelder die aus den aufladungen enstehn usw....
cool das man doch so einiges aus der schulzeit behalten hat ... und sogar "noch" einordnen kann
 
minimalniemand
Usernummer # 3401
 - verfasst
So. der Versuch hat folgendes ergeben: Das Antiskating wirkt, wie schraube zitiert hat, tatsächlich nach aussen!

Also wirkt das Skating nach innen.

ich muss also meine Aussage korrigieren

ich frage mich bloß, wo kommt diese Kraft her???

Was vorstellbar ist: Der TOnarm ist fest aufgehängt, weswegen die Trägheit hier keine Rolle spielt. die Haftreibung (Tonarmverankerung) hebt diese de facto auf. Dann bleibt noch die Kraft, mit der die Rillenaußenflanke auf die Nadel wirkt oder überhaupt die Reibung der Nadel mit der Platte...

Normalerweise müsste ja, lässt man alle anderen Kräfte ausser acht, die Reibung, durch die Drehung der Platte tangential zur Plattendrehung verlaufen, also zum Plattenmittelpunkt...
Demnach ist die von mir im vorausgehenden Posting angesprochende Trägheit so klein, dass Sie hier überhaupt keine Rolle spielt. was zählt, ist einzig und allein die Reibung - was auch mit dem Gewicht hinkommt, größeres Auflagegewicht, größere (Gleit-)Reibung.

Ok, dann hätten wirs ja jetzt *gg

Also sorry - Denkfehler!
 
RICHTSCHEID!
Usernummer # 4828
 - verfasst
minimal: warum wirkt die skatingkraft nach aussen?
gut das die skatingrichtung mit der drehrichtung des plattentellers zu tun hat leuchtet mir ja nu ein.gut ... das die ausrichtungen der kräfte mal vertauscht werden können is halt ne menschliche sache.aber verliert das rädchen nicht seine bedeutung wenn ich die scheibe andersrum laufen lasse? und es doch wäre fatal wenn ich die nadel noch beim auflegen neu justieren müßte.

da hätte ich gern ne erklärung zu

gruß R!
 
philipp
Usernummer # 687
 - verfasst
Wie oft lässt du denn 'ne Scheibe andersrum laufen? Wenn du das wirklich so oft machst... Da gibts Plattenspieler mit Rückwärtsgang und ohne Anti-Skating (Die brauchen das nicht) *ggg*
 
RICHTSCHEID!
Usernummer # 4828
 - verfasst
phillip ---> oft mache ich das natürlich nicht.ich benutze diese funktion nur ,wenn ich versuche sample´s zu erstellen.
ich finds halt praktisch wenn ich meine plattensammlung auch anders nutze ... als nur zum auflegen oder normales hören.

jedenfalls finde ich die frage nach der funktionsweise und bedeutung des rädchens interessant.ich habe mich auch des öfteren gefragt,ob es einen relativ wichtiger aspeckt ist beim plattenschütteln.das mit der gegenwirkung der kräfte hatte mich ja schon irgendwie überzeugt, nur die auswirkung auf den sound habe ich noch nicht bemerkt.
 
sevo
Usernummer # 10461
 - verfasst
Zitat:
Normalerweise müsste ja, lässt man alle anderen Kräfte ausser acht, die Reibung, durch die Drehung der Platte tangential zur Plattendrehung verlaufen, also zum Plattenmittelpunkt...
Tut sie aber nicht. Der Schneidkopf wird tangential geführt, der Tonarm ist aber radial - und damit kann er nur an einem oder maximal zwei Punkten tangential zur geschnittenen Rille stehen, an allen anderen Orten hat er einen sog. Spurfehlwinkel, der Verzerrungen und damit auch einen erhöhten Plattenverschleiß verursacht.

Wenn man den Tonarm mit einem sogenannten Überhang (also mit einem Radius, der über den Tellermittelpunkt hinausgeht) und einer korrespondierenden Kröpfung des Systems konstruiert, steht die Nadel an zwei Stellen tangential zur Platte - damit läßt sich der Fehlwinkel recht gering halten. Aber durch die Kröpfung wird die Zugkraft der Nadel in der Rille in eine längs- und eine quergerichtete Kraft verteilt, letztere ist das Skating.

Von Vestax gibt es Hiphop-TTs mit einem kurzem Arm ohne Kröpfung, und damit ohne Skating. Der läuft damit selbst bei extremster Behandlung superrobust in der Rille, klingt aber bescheiden, erträgt nur sehr wenige Systeme und ist alles andere als nett zu den Platten.

Sevo
 
Cymorris
Usernummer # 5951
 - verfasst
Mir war das bisher auch absolut schleierhaft... deshalb hab ichs jetzt auch mal,
wie beschrieben mit ner leeren Platte ausprobiert, und dazu noch ein paar Fragen.

Ich kann ja mit Hilfe des Gegengewichts variieren, welche Anti-Skating-Kraft
ich brauche, um die Nadel konstant auf gleicher Höhe zu halten, aber:

1. Wo sollte die Nadel möglichst konstant bleiben ?
a) im ersten Drittel der Platte,
b) in der Mitte,
c) ziemlich innen,
d) oder da, wo die meisten Stücke liegen, die ich spiele ?

2. Wie groß sollte die Antiskating-Kraft sein ?
a) auf Null,
b) ziemlich mittig,
c) maximal
d) ?

3. Dementsprechend, wie groß sollte denn das Auflagegewicht gewählt werden ?
a) so dass ich gar kein Antiskating brauche
b) dass ich es auf mittig stelle
c) auf maximal
d) ?

Wie gesagt, hab mir bisher darüber keinerlei Gedanken gemacht, und würd mich
freuen, wenn jemand nochmal kurz zusammenfassen könnte.

Danke, und schönes Wochenende.
 
minimalniemand
Usernummer # 3401
 - verfasst
Gewicht: so wenig, wie möglich, soviel, wie nötig - immer innerhalb des für dein System zulässigen Bereiches. d.h. die Nadel soll nicht springen, aber trotzdem das Gewicht nicht zu hoch wählen! Lieber bei Platten mit zu großem Loch ein Stück papier reinklemmen, dann springts auch nicht. meisst liegt das nämlich daran.

Antiskating dann so groß, wie das Gewicht (hab ich bei meinen Ortofon zumindest und das funzt super)
 
DJ B-Side
Usernummer # 5926
 - verfasst
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: minimalniemand:


Geschwindigkeit hat immer 2 Vektoren: Größe und Richtung.

Jetzt muss ich aber auch mal klugscheissen [Wink] Jeder Vektor (mal abgesehen vom Nullvektor) hat sowohl eine Größe als auch eine Richtung. Warum also 2 Vektoren ??
 
minimalniemand
Usernummer # 3401
 - verfasst
ok, du hast natürlich recht! Man erinnert sich eben nicht an alles, also einen Vektor!
Also was wäre die richtige Bezeichnung gewesen? Ähm, 2 Größen?
 
DJ B-Side
Usernummer # 5926
 - verfasst
Nö, einfach 2 Eigenschaften.
Die Richtung ist ja keine Größe, 2 Vektoren mit unterschiedlicher Größe könne ja die gleiche Richtung haben. Fachsprachlich heißt das linear Abhängig.
 




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