"Von ihm habe ich seine unglaubliche Gelassenheit. Sich einfach niemals stressen zu lassen. Von ein paar berühmten Namen wie Laurent Garnier, Hell, Daz Saund, Housemeister, Jauche habe ich mir schon am Anfang was abgeschaut, Vorbilder habe ich keine", sagt Emerson, der nun als "Dopest DJ of the Planet" in ganz Deutschland abräumt.
"Das Dopest DJ of the Planet ist eigentlich ein Sample aus einer alten Funkscheibe, das ich immer für mein Intro verwendet habe. Irgendwann hat mein Grafiker das auf die Website nach oben gesetzt und ehrlich gesagt, dagegen ist nichts einzuwenden. Das hat die Polizei in Bayern allerdings schon. Zum Jailhouserocker habe ich es zwar noch nicht gebracht, aber auf die Wache wegen Dope musste ich schon mal".
Emerson ist gerade Anfang 20 und erst seit 3 Jahren DJ, vielleicht kommt die Freshness in seinem Sound gerade daher, dass er noch nicht so routiniert und abgekocht ist wie die Profis, die seit 10 Jahren und länger tüfteln. Seit er in Berlin ist, geht's steil nach oben, Auftritte in den besten Clubs des Landes, prominente Positionen auf dem Line-up, Mr. Simon Emerson Kidder, so sein bürgerlicher Name ist definitiv einer der Anwärter auf den Status Aufsteiger des Jahres.
Angefangen hat Emerson als Punkrocker und Gitarrist in Regensburg - ca. 1996 "flashten" ihn seine ersten Raves, so dass er sofort auch DJ werden wollte. "Bass verkaufen, Turntables kaufen!" hieß die Devise. Er zog nach Berlin, schloss sich der Timing Posse an, arbeitete zuerst als Booker und legte dann schließlich selbst auf, was ihn mit seinem Labelpartner Holgi Star verbindet. "Während Timing für Breakbeats steht, Bash Recordings für die Neubearbeitung von Klassikern zuständig ist, ist Kiddaz FM unser Label für neuen harten Techno."
Wie hart? "Geschranzt wird bei uns nicht, straight sind wir trotzdem, wir halten nicht viel von der ganzen 80s Welle, dem ganzen Gigolo Retro Ding, wir wollen mehr Abwechslung und mehr Überraschungen über dem 4/4 Takt. Da sind wir schon straight, auch wenn ich mir bei meinem Album doch ein paar Ausflüge in andere Genres erlaube und mir manchmal eine Prise Technohouse oder Electro gönne..."
Braucht Berlin neue Clubs für diesen Sound? "Ach das Gerede von den neuen Clubs, die wir hier bräuchten, ist doch überflüssig. Das SO 36 macht mir immer viel Spaß, das Polar TV ist doch neu und der Tresor macht immer noch Spaß. Was ich super finde, ist das Glaswerk, weil man da auch mal einen härteren Sound spielen kann."
Verglichen mit anderen Meistern des harten Sounds wie Marco Remus oder DJ Rush meint Emerson "Der Witz ist der Groove, meine Musik soll auch Frauen Spaß machen. Die Wahrheit ist, dass allzu krasse, abstrakte Sounds oft Floorfeger sind. Das kann nicht der Sinn des Auflegens sein."
Und wie ist der Track "**** Funk" gemeint? "Ich habe nichts gegen Funk. Im Gegenteil, mein Verständnis von Techno ist funky. Die fette Bassline erinnert nun mal an Geschlechtsverkehr. Nicht nur mich."
Verstehst Du Dich als ein "Heartbreaker" (Name des letzten Songs der LP)?
Emerson lächelt: "Heartbreaker ist das softeste Stück des Albums. Es basiert auf einem Vocal-Sample, das ein Freund in Jamaica für ein paar Dollar von einem Reggae-MC erworben hat und das auch noch nach ganz häufigem Hören im Studio so etwas Herzerweichendes hatte, das es einfach so heißen musste. Das ist nicht unbedingt persönlich gemeint."
Noch mal nachgefragt. "Na ja, es war noch nie ein Nachteil für einen DJ, gut auszusehen und sich bewegen zu können" meint Emerson selbstbewusst. "Irgendwie sieht das auch meine Zielgruppe so."
Groupies? "Ich bin nicht so einer. Um ehrlich zu sein, finde ich es manchmal ein wenig uncharmant, wie sich Manche vor den Decks präsentieren..."
Und zur Loveparade? "Die Parade schenke ich mir und guck sie im Fernsehen. Ich freue mich auf die vielen sensationellen Partys nachher."
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Vom besagten Album gefällt mir eigentlich nur Dancefloor Temptation richtig gut. Und für dermassen innovativ halte ich seinen Sound auch nicht, wie es dort besagt wird. Wirkt zum Teil sogar recht billig.
Was die ganze Loopbased Techno Sache angeht, finde ich gewisse Dinge auch ziemlich eintönig, aber es braucht eben auch toolige Sachen wie etwa The Dubs von Ben Sims. Für solche Tools braucht es halt auch das passende Mixing dazu. Wer einfach Tool an Tool reiht und in der letzten halben Minute nen Übergang macht, während das Tool 4 Minuten alleine läuft, ist selber schuld.
Trotzdem denke ich, dass es genug Kram auf dem Markt gibt, damit auch solche Leute zu ihrem Sound kommen, welche dem Loopbasierten total abgeneigt sind.
Zu dem Album kann ich nur sagen, dass es nun mit Sicherheit nicht mit ganz innovativen Sounds vollgestopft wurde*g*, teilweise klingen für mich einige tracks sogar ein wennig zu poplastig, trotzdem gefällt es mir recht gut, weil die tracks im club echt "druckvoll" rüberkommen, soll heißen es "knallt" trotzdem.(Ich kann ja nicht immer nur brettern *ggg*!!!)
Aber das ist ja wie immer Anichts- und Geschmackssache!
und auf geballer steh ich ja nun überhaupt nicht*g*
und vom Housemeister kann man sich immer was abgucken!
[ 04-07-2002: Beitrag editiert von: alex [sAf] ]
So viel Charakter hat das Album nun wirklich nicht. Mindestens die Hälfte der Tracks könnte man bei blindem Reihören anderen Artists zuordnen. Dancefloor Temptation z.B. könnte auch locker von Beyer, Oxia, dem Hacker oder jemand anderem aus diesem bassigen Umfeld sein. Und Xlr8r unterscheidet sich in dem Schibbel bei Schallrausch gar nicht mal so sehr vom Schranzlärm, etwas noisiger vielleicht, aber noch lange kein richtiger Charakter-Track.
Der Text da oben kündigt ja quasi eine (R)Evolution von Techno an, die ich beim besten Willen nicht raushören kann. Solide produziert, der eine oder andere gute Track dabei, aber das klingt weder sonderlich frisch noch so wahnsinnig neu.
Mag ja sein, dass die Sets innovativer klingen, das Album tuts nicht wirklich...
//offtopic
Der Housemeister legt morgen mit Wolle, Ironbase.....in Neuhardenberg (Vollton Open Air) auf.
entry: nur 12 €
Kommst Du?
quote:
Ursprünglich geschrieben von LexyLex:
Von ein paar berühmten Namen wie Laurent Garnier, Hell, Daz Saund, Housemeister, Jauche habe ich mir schon am Anfang was abgeschaut.
nee da geh ich nich hin...is mir zu weit weg*g*
geh erst wieder zur Liebesparade weg
[ 05-07-2002: Beitrag editiert von: LexyLex ]
quote:
Ursprünglich Geschrieben von LexyLex:
Monotones Loopgeballer geht gar nicht mehr!Wir brauchen Techno mit Charakter
Loopgeballer hat auch seinen Charakter! Ist Monoton... Und entfaltet erst in nem guten Mix seine wahre Stärke!
Edit: ...nur so nebenbei Erwähnt!
[ 07-07-2002: Beitrag editiert von: psyCodEd ]
mit seiner lp hat emerson nun wirklich nicht den techno neu erfunden, geschweige denn ihn in eine neue richtung gelenkt. alles halt der übliche promolärm...
quote:
Ursprünglich geschrieben von swift2002:
Momentan sind eine Vielzahl der produzierten Technotracks wirklich nur eine einzige Endlosrille, in der Mitte noch nen kleinen Filter eingebaut oder nen Break = fertig!
Dafür muß ich wirklich keine Kohle
ausgeben *ggg*!
Andererseits lebt Techno von einer gewissen Monotonie, aber was momentan einige Producer abziehen.... da fühle ich mich echt verar....!
ähmmm, ja, kann das sein, dass ich der einzige mensch bin dem solche musik gefällt und das nich nur wenn sie gemixt is??? ich hör mir solches monotones zeugs zehnmal lieber an, als irgendwelches gequark, wo versucht wird, vom sound abzuweichen und dann nur dünnes rauskommt. mal übertrieben. soll ja nich heißen, dass jetzt alle minimal tracks geil sind, aber mir scheint es so, als wenn hier viele von anfang an etwas gegen minimal haben.
es ist doch zehnmal schwieriger, als beispiel, nen track zu machen der nur aus einen loop besteht, aber sich straight bis zum ende 6-7min hinzieht und die crowd zum rocken bringt, als einer, der 20 breaks hat, 10 versch beatstrukturen und 5 versch mellodien, auch wieder übertriben.
zum andernen ist es aber dadurch logisch, das vieles abgekupfert klingt. neija, aber dann kauf ich mir solche platten nich und gut. wie sagt doch eine klugscheißerei: im detail steckt der teufel! und das, denk ich, trifft besonders bei monotonem techno zu.
Minimalismus bedeutet ja nicht, dass nichts passiert (wie bei LoopTechno), sondern dass nicht viel passiert.
ich versteh nich, was euch da nich dran gefällt, ehrlich.
obs einen gefällt oder nicht ist sicher geschmackssache aber auf die dauer merkt noch jeder das es nicht grade anspruchsvoll und somit nicht von langer dauer ist...
quote:
Ursprünglich geschrieben von t-frog:
ich versteh nich, was euch da nich dran gefällt, ehrlich.
Das ist doch ganz einfach: Das meiste in dieser Richtung ist charakterloses Percussiongeprügele ohne irgendwelchen Spirit (die meisten Tribal-Sounds klammere ich hier mal bewusst aus, da hier zumindest noch ein gewisser Charakter durch da Afrika- oder Latino-Feeling enstehen kann). Kennste einen, kennste alle. Das mag vor einiger Zeit ja noch gekickt haben, aber mittlerweile stagniert dieses Genre doch nur noch: immer die gleichen Arrangements, immer die gleichen Soundstrukturen, mittlerweile werden ja sogar die Samples immer und immer wieder recycled.
Bei einigen DJs hat man ja mittlerweile echt das Gefühl, dass sie stundenlang nur eine einzige Platte spielen. Und da fragst Du, was uns daran nicht gefällt?
yo, das is wirklich nich das gelbe vom ei, find ich auch irgendwie scheiße! zudem, das man denkt, die djs würden ne stunde lang die selbe platte spielen. nuja, ich finds geil, weil sie nich ne stunde lang die selbe spielen! jeder hat halt nen anderen geschmack und manchen gefällt einfach das simple muster des schranzes und des "sinnlosen" looptechnos. gerade das simple, monotone, aufs grundgerüst reduzierte macht doch erst den reiz an der sache. so gehts jedenfalls mir.
frog
Man kann bestimmt viele Musikrichtungen auf irgendetwas reduzieren oder diese nach dem Produktionsaufwand oder nach Charakter o.ä. beurteilen, aber ob man das auch machen sollte.
Aber um auch mal Tanith zu zitieren: "Techno ohne Ecken und Kanten wäre kein Techno"