Thread!!!
|
dabase
Usernummer # 21890
|
verfasst
Puh das war ne lange Reise bis die Dinger dann standen. Die Tracks sind tatsächlich alle Zero Shot (1 Prompt = 1 Track) Generative Statistik in Musik auf Ihre Art und dann auch wieder nicht. Wo sich gar nicht mehr die Frage nach dem 'klingt es gut genug' stellt - Musik lässt sich imho in jedem Bereich erzeugen, sondern viel mehr die nach 'was wollen wir denn jetzt erzählen' und wie gehen wir da methodisch vor, aber langweilen nicht.
- Für die beiden Jules Vernes Tracks hab ich jeweils versucht nach 'Moby dick' zu halluzinieren in dem ich dem 'Korrekturtool' der lyrics bullshit kontext untergeschoben hab, bis es - wie ich auch vorher - dachte Moby dick sei von Jules Verne. Am Ende wurden es von 200 Texten aber dann doch eher welche die 'clear cut was zuzuordnen sind' - Molly - das hatte ich hier in anderer form schon mal gepostet aber ist durch 'zerschnippseln' eines romans entstanden und dann re-kombination der elemente - wie Burroughs 'cut up' stuff. - burial ground - auf den 80er Literaten müsst ihr selber kommen, aber es war gar nicht mal leicht dessen werk komplett maschinell zu verarbeiten.
Ich habe bewusst wenig Einfluss auf die Modelle genommen, was die Stimme betrifft, aber wenn man die Dinger im 'Kreis' lernen lässt kommt immer wieder die bekannte junge Frau mit den weiten Klamotten und 5%eine 'in der Tiefe rollende' Frau raus. Darum ging es diesmal nicht, sondern einfach eine Exkursion in Pop zu unternehmen und den Bären zu kitzeln bis was interessantes bei herumkommt.
Das ganze ist inzwischen ein 'One Shot release' generator, der recht zuverlässig kreative prompts mit sinnvoll strukturierten Alben von N Songs baut. Alle, nicht ganz, aus einem Guss. Es gibt also eigentlich ein Komplettes 'Steampunk Scifi', 'Cyberpunk' und 'Street Poet' Album jeweils - was ich uns aber spare, genauso wie Techno Generierungen meinerseits. Ich denke, ich will mich etwas um Storytelling kümmern, bevor ich da mal ein 8 Track Teil raushaue. Aber Potential für andere, tiefsinnige (oder auch nicht), wiedersinnige, hintersinnige Kunst ist da schon finde ich. Ich hab sie noch nicht, aber 'Lunte gerochen' hab ich auf jeden Fall.
https://dabase.bandcamp.com/album/recursive-pop-ep-1
Felt cute, might delete later.
|
Hyp Nom
Usernummer # 1941
|
verfasst
delikat, wie schon die r'n'b-Suno-kreationen von chris. die stimmen sind das highlight - die powerstimme von Adele (die "rolling in the deep"-frau) höre ich hier weit weniger als die hauchenden, säuselnden, flüsternden stimmen von Lana del Rey und Billie Eilish. die kompositionen (noten-arrangement) der instrumentals sind nichts besonderes, da muss sich kein guter songwriter sorgen machen, von der KI ersetzt zu werden. die songs laufen auch alle ziemlich auf einer ebene durch, ohne klare refrains und instrumentellen "part B". zweifellos stimmungsvoll dennoch, vor allem durch die stimmen.
was meinst du mit "welche die 'clear cut was zuzuordnen sind' "? "Generative Statistik in Musik auf Ihre Art und dann auch wieder nicht" - sondern? "Das ganze ist inzwischen ein 'One Shot release' generator" - eine art wrapper für Suno, der quasi voreinstellungen macht?
|
dee232323
Usernummer # 22378
|
verfasst
Konnte im Moment zeitlich bedingt nur mehr oder weniger durchskippen, aber sage mal "Beeindruckend"!
|
dabase
Usernummer # 21890
|
verfasst
@Hyp
> was meinst du mit "welche die 'clear cut was zuzuordnen sind' "?
Ich hatte hier viele Texte generiert und irgendwann zuerst aus versehen und dann absichtlich 'Context Poisoning' betrieben und gesehen wann und wie sich Moby Dick mit Jules Verne vermischt. Ausgewählt habe ich aber 2 Tracks die komplett Jules Verne sind. Das war aber eher nach dem Musischen ausgewählt.
> "Generative Statistik in Musik auf Ihre Art und dann auch wieder nicht" - sondern?
Durch Rekursion, Feedback Loops und so Geschichten entsteht so Zeug, wie man es z.B. in Game of Life findet z.B. Oszillierende Elemente. Das hast du da auch, in ähnlich, ungemein komplexer. Wenn man das mit 'Text, Audio, Video' macht und nicht nur Tracks baut, dann hat man schon ein Experimentierfeld, was mehr als nur manchmal 'oh happy accident' sagt. Oft an der Grenze der sog. 'Halluzinationen'. Hier ist schon ein Raum, der nicht nur Brainrot enthalten muss.
> "Das ganze ist inzwischen ein 'One Shot release' generator" - eine art wrapper für Suno, der quasi voreinstellungen macht?
Das ist ein Teil und die dunkle Kunst des 'wie schreib ich geilen prompt für x' darf sich die maschine gerne selber draufschaffen. Leider nicht so gut dokumentiert wie das genau funktioniert.
Es geht aber noch weiter. Es gibt bestimmte Themen, die bestimmte Motive enthalten (Motif). Sagen wir mal ich nehme Jules Verne in 80 Tagen um die Welt als Thema, dann kann ich das erst mal als 'worldbuilding verwenden'. Diese Personen, Ereignissem Orte, Gegenstände etc finden sich ja dann auch in einem Script generator z.B. wieder. Der dann für ein Musikvideo verwendet wird ... so kommt dann die viktorianische Kleidung an die generierte Sängerin oder das Blaue Lichtschwert an den Hosenbund vom Obi Wan.
Auf jeden fall gibts es eine Million + 5 Methoden aus dem Bereich 'Prozedural + X' (z.B. Prozedurales Terrain) die helfen den LLMs einige Entscheidungen abzunehmen, die sie halt nicht gut treffen (z.B. was ist aus diesen 20K Textvorschlägen rechnerisch die beste combo).
Und dann wird vielleicht ne interessantes Medium draus. Vermutlich ein sehr gefährliches am Ende ('your personal Jesus'), aber wohl dosiert kann imho dabei auch Poesie und Kunst bei rauskommen.
|
chris
Usernummer # 6
|
verfasst
Also, die EP klingt tatsächlich wie 'ne EP, weil stilistisch und im Sound schon alles sehr homogen.
Das Konzept dahinter verstehe ich vermutlich nur teilweise, erinnere mich vor deinem Exil in den Norden auch an viele, viele unserer Gespräche und manchmal musste ich da einfach "aussteigen", was damals vielleicht an den alkoholischen Getränken und Rauchwaren zu später oder arg früher Stunde lag, aber auch daran, dass du 'n viel zu kluges Kerlchen bist.
burial ground hat tatsächlich sehr den Eilish-Vibe: Ich mag ihre Songs un-fass-bar gern, auch wenn ich sie irgendwie nicht sonderlich sympathisch finde. Interessant finde ich, dass ich bei dem Arrangement von den Lyrics eingesogen werde, was mir bei Pop-Musik eher selten passiert. he never saw molly again schließt sich lückenlos an den ersten Song an, wenngleich 'burial ground' mich fast schon verzaubern kann. Mag auch daran liegen, dass hier ein paar Begriffe ("feeling lost", "echo") in den Lyrics vorkommen, da die zu den absoluten Stereotypen der LLM generierten Lyrics gehören. nautilus hat hingegen diesen lasziven Beat und Vibe, definitiv ein großes 'ja' von mir. coral ist der 'spärlichste' im Arrangement, entsprechend kraftvoll kommt die Stimme rüber.
Ich find's spannend, dass der Vibe der 4 Songs wirklich absolut nahtlos sich ineinander und miteinander fügt, inklusive des Vocal-Timbres.
Klanglich alles auch absolut astrein, vermute mal einen Suno in V5 dahinter mit Persona?
Würde ich nicht bereits wissen, dass ... dann kann man mir die EP als reguläres Schaffenswerk echter Musiker und einer Sängerin andrehen.
|
dabase
Usernummer # 21890
|
verfasst
Danke der Ehre.
Aber das war wahrscheinlich alles vom Schaffensprozess zu wirr und komplex, als das es in Sätze passt. Man müsste Abhandlungen schreiben, aber das würde mich dann schon wieder wie den Verschwörungstheoretiker Meme Menschen aussehen lassen. Also eher Suff und Rauch, als wirklich hochtrabende Erkenntnis
burial ground: Das dich die reime beim ersten Titel packen hat 2 Gründe: Kontraste in den Reimen, aber auch ganz hart beim Original 'geklaut'? Leider beim zweiten hinhören immer noch getextet wie ein LLM. Aber das beste Suno v5 Demo für mich.
Molly: Ja, die Nummer hat leider von der initialen Instrumentierung gelebt. die hab ich nicht von udio nach suno transportiert bekommen. Beim Text war es nicht so stark. Ist ca. 9 Monate alt oder so und hat schon 10 Iterationen auf verschiedenen Modellen hinter sich. Vielleicht überarbeite ich den. Eigentlich erzählt es was schönes. Besonders wenn man Neuromancer gelesen hat.
Nautilus und Coral sind im gleichen aufwasch gebreiben worden und ne 'Auskopplung' aus glaub ich 5 Tracks.
Die Stimme: Ja das ist leider der Fluch der ganzen Sache. Nachdem ich herausgefunden habe, dass sich (wirklich - lol) gute (rofl) Texte nicht einfachs o zaubern lassen muss ich jetzt auch noch rausfinden, wie Stimmen funktionieren, welche Art etc. Hint: Es war keine Persona. Ich habe aber nicht versucht ne Einstellung hier zu machen, ausser das Geschlecht. Einfach das Default des Modells benutzt. Die jetztige Persona Funktion ist noch nicht das was ich brauche - denn eine Stimme nach unlizensierten Samples zu klonen - ich finds eher ethisch bedenklich. Ich warte auf die Gelegenheit eine Stimme zu konstruieren, sozusagen ein 'Stimm SDK'. Bis dahin rettet mich hoffentlich, dass ich nicht schreibe 'soll klingen wie X'.
Ich hab mit der zweiten EP mal versucht zu zeigen, wie das dann aussieht, wenn man mal eine konsistente Geschichte erzählt - All songs one prompt. Das einzige was dem noch fehlt sind die gewollten Tonartwechsel. aber hey ... Menschen wie Prince haben diesem Thema ein Leben gewidmet und das wird ein doofes Modell nicht können. Also müsste man z.B. 'sign O the times' auswerten und eben den netten Tonartwechsel in refrain als input nehmen. Wenn ich das nächste mal dran sitze ...
|
|