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Geschrieben von: KÖLLEGIRL (Usernummer # 7555) an :
 
Müntefering kündigt vorgezogene Bundestagswahl an

SPD-Chef Müntefering hat für den Herbst eine vorgezogene Bundestagswahl angekündigt. Das habe er mit Kanzler Schröder vereinbart, sagte Müntefering kurz nach Veröffentlichung der ersten Hochrechnungen für Nordrhein-Westfalen, wo die SPD bei der Landtagswahl eine historische Wahlniederlage erlitten hat.

Berlin - Mit versteinerter Miene trat Müntefering kurz nach 18 Uhr vor die Mikrofone. Er habe mit Kanzler Schröder vereinbart, dem Parteipräsidium am Montag Neuwahlen vorzuschlagen, sagte der SPD-Chef. Die gegenseitige Blockade von Bundesrat und Bundestag müsse endlich aufgelöst werden, sagte er zu Begründung. "Es ist an der Zeit, dass in Deutschland die Verhältnisse geklärt werden".

CDU und CSU verhielten sich so, als gehöre ihnen das ganze Land, so Müntefering weiter. Das sei aber nicht so "und deshalb werden wir kämpfen", sagte der von der Wahlniederlage in NRW sichtlich getroffene Parteichef.

Auch SPD-Generalsekretär Benneter sprach sich für Neuwahlen aus. "Sie haben doch gesehen, dass die CDU alles blockiert", sagte Benneter gegenüber SPIEGEL ONLINE. Deshalb müsse die Entscheidung gesucht werden.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,357076,00.html

heute ist fernsehen richtig spannend... [eek]
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Seit wann lösen Müntefering und Schröder den Bundestag auf?!?
 
Geschrieben von: GreenSpirit (Usernummer # 919) an :
 
wer soll cdu/csu kandidat werden?

ede will wohl nicht.
kohls "kleines mädechen" merkel?
brutalstmöglicher aufklärer koch?
 
Geschrieben von: nasenbluten (Usernummer # 14266) an :
 
Eine Auflösung des Bundestages vor Ende einer Legislaturperiode ist in der Bundesrepublik nicht möglich. Selbst die Hintertür 1982 bei Kohl (gezieltes Misstrauensvotum durch die eigene Partei) wurde damals verfassungsrechtlich als höchst umstritten angesehen.

So einfach, wie die Herren sich das vorstellen, ist das also nicht.
 
Geschrieben von: Braindrain (Usernummer # 629) an :
 
der Bundespräsident wird vermutlich mitspielen, da die CDU ja auch dafür ist und das Bundesverfassungsgericht würde dem Land mit dem Verbot der Neuwahl und einem weiteren Jahr bleierne Zeit bis zum regulären Termin auch keinen Gefallen tun.
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
Und was soll sowas bringen ?

CDU/CSU und die FDP monieren ja bloß die schlechte Situation und werfen der Regierung falsche Politk vor, stellen aber kein eigenes besseres Konzept vor... [bla]
 
Geschrieben von: Braindrain (Usernummer # 629) an :
 
jede Partei an der Regierung wirft der Opposition vor, ohne Gegenkonzept zu kritisieren - das Phaenomen ist vermutlich schon antik.

In diesem morschen, fast ausschliesslich repraesentativen Parteiensystem koennen sich pragmatische und zukunftsweisende Konzepte sicherlich nur quaelend langsam durchsetzen.
Jedoch waere mir persoenlich eine Regierung, deren obere Ziele nicht sind

- von unserem Geld die EU bis zum Pazifik

- auch die letzte individuelle Eigenschaft durch Antidiskriminierungsgesetze zu adeln

- irgendwelche leistungsverweigernden Positionen hochverdienender Gewerkschaftapparatschiks ueber die Zeit zu retten

- Lebenshaltungskosten wie Energiepreise durch Projekte mit verheerender Oekobilanz a la Windkraftraeder in die Hoehe zu treiben

zugegeben reichlich zugespitzt, aber so kommt es ausser mir auvh vielen, die ich kenne, vor.

ein komplett gutes Gefuehl habe ich auch bei der Konkurrenz nicht, aber so viel Dilletantismus und Verrat an den Interessen des eigenen Volkes habe ich nicht mal in der spaeten Kohl Aera gespuert.
 
Geschrieben von: DJ-SRG (Usernummer # 12589) an :
 
Ich freu mich das dann endlich Merkel Kanzlerin wird.
 
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: DJ-SRG:
Ich freu mich das dann endlich Merkel Kanzlerin wird.

schon wieder ein mann?!? [eek] ich finde ne frau sollte endlich mal kanzler sein [zwinker]

@topic: krasse sache...
 
Geschrieben von: GreenSpirit (Usernummer # 919) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Braindrain:
der Bundespräsident wird vermutlich mitspielen, da die CDU ja auch dafür ist ...

nur gibt´s das im GG leider nicht...
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
@Braindrain: Recht haste, bbsolut auf den Punkt gebracht!
 
Geschrieben von: Braindrain (Usernummer # 629) an :
 
schon klar, dass das provozierte Verweigern des Vertrauens verfassungsrechtlich hart an der Grenze ist, ausdruecklich ausgeschlossen ist es nicht.
Aber eine andere vorgezogene Neuwahlinitiierung
wurde seinerzeit leider nicht eingebaut.
Ich halte es fuer wahrscheinlich, dass alle beteiligten Institutionen das sinnvolle Anliegen nicht mit einem Veto, zu dem sie auch formal keinesfalls gezwungen sind, verhindern werden.

Die Entstehung des Zuwanderungsgesetzes ist ja ein gutes Beispiel aus juengerer Geschichte, dass bei entsprechender Interessenlage das Grundgesetz auch mal flexibel ausgelegt wird.
 
Geschrieben von: GreenSpirit (Usernummer # 919) an :
 
als das verfassungsgericht ´83 über die gewollt gescheiterte vertrauensfrage kohls urteilte hies es aber "einmal und nie wieder". allerdings könnten sie ja, wenn sie sich so einig über neuwahlen sind, das GG ändern...
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Ich verstehe nich was das soll.
Selbst wenn rot-grün wiedergewählt wird, bleibt die Blockadesituation weiterhin bestehen. Sie wollen also die Regierungsverantwortung zugunsten der CDU abgeben, nur damit Deutschland reformiert werden kann?
Außerdem können sie nur Neuwahlen ansetzen, wenn Schröder die Vertrauensfrage mit einer Sachfrage verknüpft, aufgrund des Urteils des BVG zu Kohls Aktion damals. Das bedeutet Schröder geht in einen Wahlkampf vor dem ihm seine Partei das Vertrauen verweigert.
Das kann was werden.

Das GG zu ändern halte ich in dieser Frage nicht für angebracht. V.a. wenn man bedenkt warum bei uns das Parlament kein Seolbstauflösungsrecht hat.
Stelle mir gerade die Reaktionen im Ausland auf eine solche Änderung vor.
 
Geschrieben von: TranceRider (Usernummer # 1924) an :
 
Man kann gespannt sein, ob und wie das Thema Neuwahlen des Bundestages gelöst wird.

Auf jeden Fall kann Deutschland es sich in dieser Zeit nicht erlauben, eine rechtlich handlungsunfähige Regierung bis Ende 2006 zu unterhalten.
 
Geschrieben von: Braindrain (Usernummer # 629) an :
 
man sollte mindestens bedenken, dass das Bundesverfassungsgericht auch schon eigene Urteile aus der Vergangenheit bei erneuter, aehnlicher Fragestellung anders entschieden hat und immerhin sind seit dem letzten Urteil zu diesem Komplex 22 Jahre vergangen.
Die Richter werden vermutlich (keine Zeit zum recherchieren) komlett andere sein.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Braindrain:
man sollte auch bedenken, dass das Bundesverfassungsgericht auch schon eigene Utreile aus der Vergangenheit bei erneuter, aehnlicher Fragestellung anders entschieden hat und immerhin sind seit dem letzten Urteil zu diesem Komplex 22 Jahre vergangen.
Die Richter werden vermutlich (keine Zeit zum recherchieren) komlett andere sein.

Schon mal was von Grundsatzurteil gehört. Wenn es zu einer Frage schon ein Urteil des BVGs gab, stützen die Richter sich bei ihrem Urteil auf ein solches.
 
Geschrieben von: Braindrain (Usernummer # 629) an :
 
ja, Grundsatzurteil habe ich schon gehoert, danke.

heisst aber nicht, dass ausgeschlossen ist, dass z.B. wegen abweichender Details anders entschieden werden kann, oder ?
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: DJ-SRG:
Ich freu mich das dann endlich Merkel Kanzlerin wird.

Der Hosenanzug ? [abkotz]
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Braindrain:
ja, Grundsatzurteil habe ich schon gehoert danke.

heisst aber nicht, dass ausgeschloessen ist, dass z.B. wegen abweichender Details anders entschieden werden kann, oder ?

Bin mir da zwar nicht ganz sicher, aber in fast allen Fällen, bei denen es um strittige Sachverhalte geht und es schonmal ein Urteil dazu gab, stützen sie sich auch darauf.
Es sei denn, es gibt rechtliche Änderungen seit der letzen Urteilsverkündungen oder der neue Fall ist nicht vergleichbar mit dem damaligen. Deshalb auch die "wahrscheihnliche" Verknüpfung mit einer Sachfrage diesmal.
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
Ist ja wohl klar, dass es vorgezogene Bundestagswahlen geben wird, wenn alle dort vertretenen Parteien dem zustimmen. Es lassen sich ja nun immer Wege finden, auch Urteile des Bundesverfassungsgerichts zu umgehen.
Spielt ja auch keine Rolle, Hauptsache die CDU gewinnt nicht. Widerlicher Haufen! Beim nächsten Iraq-, Iran- oder Tasmanien-Krieg sind wir dann mit dabei.
@nich_the_quick. Du kannst doch wohl davon ausgehen, dass Schröder und Müntefering die rechtliche Situation mal ausgelotet haben, bevor sie sich ins Fernsehen stellen und vorgezogene Wahlen ankündigen: "Ach nee, wir wählen jetzt doch nicht, wir dürfen ja garnicht." So wird es wohl kaum laufen.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: WenigAhnung:
Ist ja wohl klar, dass es vorgezogene Bundestagswahlen geben wird, wenn alle dort vertretenen Parteien dem zustimmen. Es lassen sich ja nun immer Wege finden, auch Urteile des Bundesverfassungsgerichts zu umgehen.

Da unterschätzt du aber wie stark das rechtstaatliche Prinzip in unserer Verfassung verankert ist. Es steht weit vor dem Demokratie- und Sozialstaatsprinzip unserer Verfassung. Nicht ohne Grund ist das Groß unserer Parlamentarier Juristen.
 
Geschrieben von: TranceRider (Usernummer # 1924) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: WenigAhnung:

@nich_the_quick. Du kannst doch wohl davon ausgehen, dass Schröder und Müntefering die rechtliche Situation mal ausgelotet haben, bevor sie sich ins Fernsehen stellen und vorgezogene Wahlen ankündigen: "Ach nee, wir wählen jetzt doch nicht, wir dürfen ja garnicht." So wird es wohl kaum laufen.

Warum nicht?
Mit solcher Orientierungslosigkeit läuft schon die komplette Regierungszeit
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: WenigAhnung:
Du kannst doch wohl davon ausgehen, dass Schröder und Müntefering die rechtliche Situation mal ausgelotet haben, bevor sie sich ins Fernsehen stellen

Als ob das das erste Mal wäre, daß die beiden keine Ahnung haben, wovon sie reden [Wink]
 
Geschrieben von: Braindrain (Usernummer # 629) an :
 
nunja, die Verfassungsrichter sind auch nach Parteiproporz besetzt und es waere nicht das erste mal, dass mit deren Unterstuetzung ein Kunstgriff durchgewunken wird.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: WenigAhnung:

@nich_the_quick. Du kannst doch wohl davon ausgehen, dass Schröder und Müntefering die rechtliche Situation mal ausgelotet haben, bevor sie sich ins Fernsehen stellen und vorgezogene Wahlen ankündigen: "Ach nee, wir wählen jetzt doch nicht, wir dürfen ja garnicht." So wird es wohl kaum laufen.

Und die einzige Möglichkeit die ich sehe, ist die Verknüpfung der Vertrauensfrage mit einer Sachfrage.
Es sei denn sie ändern tatsächlich das GG, was ich mir beim besten Willen in dieser Frage nicht vorstellen kann, da sie ja noch nichteinmal ihren Koaltitionspartner hinsichtlich ihres Vorgehens konsultiert haben. Zudem gibt es auch noch ausländische Staaten, denen bei einer Änderung dieses Pharagraphens wohl der Schreck in die Glieder fahren dürfte.
Alles andere wird genauso umstritten sein, wie Kohls Neuwahlen damals.
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
Mir wäre es lieber, es wird nicht gewählt. Mit CDU und FDP kann es nur schlechter werden und schlechtere Umfrageergebnisse kann die SPD ja kaum noch bekommen. Bei Wahlen in diesem Herbst gewinnen die doch keinen Blumentopf.
Mit ner vernünftigen Kampagne und Wahlkampfstrategie kann man vielleicht noch mehr Leute überzeugen, dass die größte Luftnummer Angie und Guido sind. Mir wäre ja sogar Stoiber noch lieber, der weiß wenigstens noch ein bisschen was, während Merkel von höchstens hässlichen Frisuren ne Ahnung hat.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Braindrain:
nunja, die Verfassungsrichter sind auch nach Parteiproporz besetzt und es waere nicht das erste mal, dass mit deren Unterstuetzung ein Kunstgriff durchgewunken wird.

Das waren sie damals auch.
Aber lassen wir uns überraschen wie das nun tatsächlich ablaufen soll.
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
FDP und CDU sollen uns bloß mit ihrer neoliberalen Scheiße in Ruhe lassen. Wir sind keine Amerikaner und ich will auch keiner werden.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: WenigAhnung:
FDP und CDU sollen uns bloß mit ihrer neoliberalen Scheiße in Ruhe lassen. Wir sind keine Amerikaner und ich will auch keiner werden.

Ich gebe dir zwar grundsätzlich mit dem neoliberalen Scheiß recht, aber wie willst du angesichts der Globalisierung sonst das Land aus der Krise führen?
Und Rot-Grün hat ja auch nichts anderes gemacht.
 
Geschrieben von: Detroit-303 (Usernummer # 8780) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: WenigAhnung:
FDP und CDU sollen uns bloß mit ihrer neoliberalen Scheiße in Ruhe lassen. Wir sind keine Amerikaner und ich will auch keiner werden.

Was für ein Bullshit!
 
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: WenigAhnung:
FDP und CDU sollen uns bloß mit ihrer neoliberalen Scheiße in Ruhe lassen. Wir sind keine Amerikaner und ich will auch keiner werden.

mit verlaub, aber was ist an den policies der CDU und FDP neoliberal????

edit:
*lol* das comment hats abbekommen... [zwinker]
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: James_Holden:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: WenigAhnung:
FDP und CDU sollen uns bloß mit ihrer neoliberalen Scheiße in Ruhe lassen. Wir sind keine Amerikaner und ich will auch keiner werden.

mit verlaub, aber was ist an den policies der CDU und FDP neoliberal????
Wenn die FDP gegen eine Staatsqoute von 50% wettert, dann ist das neoliberal.
 
Geschrieben von: DJ-SRG (Usernummer # 12589) an :
 
Die CDU ist noch zu wenig Neoliberal.
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: WenigAhnung:
FDP und CDU sollen uns bloß mit ihrer neoliberalen Scheiße in Ruhe lassen. Wir sind keine Amerikaner und ich will auch keiner werden.

Ich schon. Lieber Neoliberale als Sozialromantiker. [Wink]
 
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:
Wenn die FDP gegen eine Staatsqoute von 50% wettert, dann ist das neoliberal.

das ist doch alles nur augenwischerei...
deswegen sehe ich im übrigen wie von anderen auch schon zur sprache gebracht keine nutzen in vorgezogenen wahlen...
toll, dann gibts ne schwarz-bunte regierung....wird sich was ändern? nein...es wird genau dasselbe wieder von vorne anfangen...
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Thomas Broda:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: WenigAhnung:
FDP und CDU sollen uns bloß mit ihrer neoliberalen Scheiße in Ruhe lassen. Wir sind keine Amerikaner und ich will auch keiner werden.

Ich schon. Lieber Neoliberale als Sozialromantiker. [Wink]
Anders ausgedrückt:
Lieber steuern wir auf eine blutige gesellschaftliche Revolution zu, als auch nur ansatzweiße versuchen den gesellschaftlichen Kitt hinzubekommen.
 
Geschrieben von: TranceRider (Usernummer # 1924) an :
 
Wer der Meinung ist, sich mit Staatsgeldern ausländische Konkurrenz anzüchten zu müssen, der muss dieser Konkurrenz auch gewachsen sein, was nur mit einer neoliberal angehauchten Politik möglich ist. Das macht rot-grün nicht, regiert also in sich schon widersprüchlich, was nie im Leben gut gehen kann. Punkt.


Aber so nebenbei ist es mal wieder bezeichnend, wie die SPD mit ihrer Laberei (man kann es icht anders bezeichnen) über Neuwahlen versucht, von ihrer Niederlage abzulenken und die Scheinwerfer auf sich richten will.
Perfekte Publicity-Taktik von unserem Schönwetter-Kanzler + Gefolge und eine herrliche Sonntagabend-Comedy
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
nana jetzt lasst euch mal nicht hochkochen von
jemanden, der schon selber weiß, dass er wenig
ahnung hat.

fakt ist doch, dass wir eine handlungsfähige
regierung brauchen und nicht eine, die auf das
gutdünken der opposition im bundesrat angewiesen
ist. im moment haben wir doch quasi eine große (oder
sogar eine übermäßige) koalition. dass da nicht viel
produktives rauskommen kann, ist doch klar.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: James_Holden:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:
Wenn die FDP gegen eine Staatsqoute von 50% wettert, dann ist das neoliberal.

das ist doch alles nur augenwischerei...
deswegen sehe ich im übrigen wie von anderen auch schon zur sprache gebracht keine nutzen in vorgezogenen wahlen...
toll, dann gibts ne schwarz-bunte regierung....wird sich was ändern? nein...es wird genau dasselbe wieder von vorne anfangen...

Sehe ich gar nicht so. Die Parteien haben endlich verstanden, dass man unser Land reformieren muss. Nur hat die jetzige Regierung keine Möglichkeit dazu, wegen der Blockade im Bundesrat. Auch wenn ich die CDU und die FDP nicht sonderlich mag, gibt es ziemlich sicher weitreichende Reformen, wenn sie an der Regierung sind. Was ich immernoch für besser halte, als so weiterzumachen wie jetzt. Und ich bin heilroh, dass die FDP nur der kleine Partner der CDU ist, und die auchnoch einen Arbeitnehmerflügel besitzen.
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:

Lieber steuern wir auf eine blutige gesellschaftliche Revolution zu, als auch nur ansatzweiße versuchen den gesellschaftlichen Kitt hinzubekommen.

Keine Ahnung, wo Du lebst, aber hier in Köln isses soweit noch ruhig. Keine Barrikaden, keine Plünderungen, keine Lynchmorde. Habe eben mit meiner Freundin telefoniert, die gerade in Viersen ist: auch dort nix mit Revolution.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Thomas Broda:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:

Lieber steuern wir auf eine blutige gesellschaftliche Revolution zu, als auch nur ansatzweiße versuchen den gesellschaftlichen Kitt hinzubekommen.

Keine Ahnung, wo Du lebst, aber hier in Köln isses soweit noch ruhig. Keine Barrikaden, keine Plünderungen, keine Lynchmorde. Habe eben mit meiner Freundin telefoniert, die gerade in Viersen ist: auch dort nix mit Revolution.
Wenn die Schere zwischen Reich und Arm sich so witerentwickelt wie bisher, ist das nur eine Frage der Zeit. Der kapitalisitische Wohlfahrsstaat ist der letzte Anker, der unsere Gesellschaft zusammehält. Und ich sehe keine andere Alternative zu ihm. Weder übermäßigen Patriotismus/Nationalismus noch Religion oder sonst etwas.
Ich spreche ja nicht von heute oder nächstes Jahr, ich Blicke nur mal ein bischen weiter in die Zukunft.
 
Geschrieben von: KÖLLEGIRL (Usernummer # 7555) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: James_Holden:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:
Wenn die FDP gegen eine Staatsqoute von 50% wettert, dann ist das neoliberal.

das ist doch alles nur augenwischerei...
deswegen sehe ich im übrigen wie von anderen auch schon zur sprache gebracht keine nutzen in vorgezogenen wahlen...
toll, dann gibts ne schwarz-bunte regierung....wird sich was ändern? nein...es wird genau dasselbe wieder von vorne anfangen...

seh ich auch so. das spiel wird umgekehrt genauso gespielt.

Schröders Erklärung im Wortlaut
 
Geschrieben von: BenHancer (Usernummer # 5618) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Thomas Broda:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:

Lieber steuern wir auf eine blutige gesellschaftliche Revolution zu, als auch nur ansatzweiße versuchen den gesellschaftlichen Kitt hinzubekommen.

Keine Ahnung, wo Du lebst, aber hier in Köln isses soweit noch ruhig. Keine Barrikaden, keine Plünderungen, keine Lynchmorde. Habe eben mit meiner Freundin telefoniert, die gerade in Viersen ist: auch dort nix mit Revolution.
Wenn die Schere zwischen Reich und Arm sich so witerentwickelt wie bisher, ist das nur eine Frage der Zeit. Der kapitalisitische Wohlfahrsstaat ist der letzte Anker, der unsere Gesellschaft zusammehält. Und ich sehe keine andere Alternative zu ihm. Weder übermäßigen Patriotismus/Nationalismus noch Religion oder sonst etwas.
Ich spreche ja nicht von heute oder nächstes Jahr, ich Blicke nur mal ein bischen weiter in die Zukunft.

Beim Kollegen Broda scheint's heute wieder Clowns zum Frühstück gegeben zu haben.
Ich sehe das in dem Fall ähnlich wie der Nick. Wenn sich die Situation so weiterentwickelt wie heute, und ich sehe momentan keine guten Vorschläge zur Besserung der Situation seitens CDU oder gar FDP, dann wird der soziale Friede in Deutschland auf Dauer gefährdet werden.
Ich ärgere mich maßlos, dass es in Deutschland momentan nur vier Parteien gibt, die da 'oben' zur Auswahl stehen, scheinbar scheinen sich einfach nicht genug Wähler zu trauen, einfach mal eine andere Partei zu wählen.
 
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an :
 
ad schröders erklärung:
die strategie, die dahinter steckt soll man mir mal erklären...das ist doch wirklich politischer harakiri...
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: James_Holden:
ad schröders erklärung:
die strategie, die dahinter steckt soll man mir mal erklären...das ist doch wirklich politischer harakiri...

Auf gut deutsch: Der hat keinen Bock mehr. Reformen kann er nicht machen wegen des Bundesrates und wenn er einen Minimalkonsens doch durchbringt, dann kriegt er von allen Seiten was um die Ohren.
Das scheint für mich die plausibelste Erklärung.
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: TranceRider:
Wer der Meinung ist, sich mit Staatsgeldern ausländische Konkurrenz anzüchten zu müssen, der muss dieser Konkurrenz auch gewachsen sein, was nur mit einer neoliberal angehauchten Politik möglich ist.

Das glaubst Du doch wohl selber nicht. Als ob die USA, wo man seit Bush ja nun komplett dem Neoliberalismus verfallen ist, als Vorbild dienen könnten. Haste Dir schon einmal deren Haushaltsdefizit angesehen, das Reich-Arm gefälle, den Stand, auf dem sich deren Sozialleistungen befinden usw.? Die USA sind ein absolut von einer Elite dominiertes Land, die das gesamte Vermögen unter sich verteilt.
Wer noch nicht geschnallt hat, das neoliberale Politik im Inland immer nur die bevorteilt, die viel haben und entsprechend durch neoliberale Politik mehr Möglichkeiten bekommen, ihr Geld auszugeben, dem kann ich auch nicht mehr helfen.

Schröder ist bestimmt nicht der Patron der Linken, aber alles was er anpackt oder anpacken wollte, ist immer noch maßvoller als was CDU und FDP vorhaben: Kürzung der Sozialleistungen auf absolute Grundversorgung, ein sehr dubiosen Gesundheitsprämienmodell, Senkung der Unternehmenssteuern und Spitzensteuersätze.

Dieses Super-Argument von wegen Globalisierung. Wie tief muss Deutschland denn seine Löhne und Lohnnebenkosten senken, um auf ein Niveau von Polen oder China zu kommen? Auf zwei Euro die Stunde Brutto-Lohn, oder was? Da werden wir nie hinkommen und letztlich hat die Globalisierung bisher doch noch so gut wie keinem Land wirklich was gebracht. Geht es wem in Schwarz-Afrika besser? Nein, schlechter! In den USA? Ja, den Reichen, die Armut ist angestiegen. Positive Beispiele lassen sich höchsten finden in einigen asiatischen Staaten, die ihre Märkte für einige Zeit abgeschirmt haben und sich heimische Industrien selbst entwickeln konnten. Machen das Staaten nicht, dann werden sie ausgebeutet von internationalen Großkonzernen, die einen minimal höheren Lohn als den üblichen zahlen, sich aber eine goldenen Nase verdienen, weil alle Gewinne nach Hause abfließen.

Mir ist absolut unverständlich, was das Ziel sein soll, Reiche noch mehr zu bevorteilen und genau das wollen doch CDU und FDP. Der Glaube, dass die dann wiederum ihr Geld so einsetzen, dass die Mehrheit der Bevölkerung davon noch profitiert, basiert nur auf Dummheit. Ich bin für mehr Gleichheit. Mir ist nicht ganz klar, warum manche Leute ein Privatvermögen von einigen Milliarden haben müssen, womit man ganze Staaten kaufen kann.
 
Geschrieben von: drpillepalle (Usernummer # 789) an :
 
Schröder hat jetzt wohl selbst eingesehen das er dumm und unfähig ist. Mir soll es nur recht sein. Es kann nur besser werden. Selbst die 5. Garde der Union hat mehr wirtschaftliche Kompetenz als die besten SPD-Kader.

Dafür nehme ich auch Merkel als Kanzerin in Kauf. Hauptsache Rot-Grün sind endlich weg vom Fenster.
 
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: WenigAhnung:
Als ob die USA, wo man seit Bush ja nun komplett dem Neoliberalismus verfallen ist, als Vorbild dienen könnten.

ich fass es nicht, dass ich gerade gewissermaßen bush verteidige, aber:
die politik der bush-administration ist (neo)liberal?!?!?!?! [eek]
 
Geschrieben von: erftstadt_olé (Usernummer # 13843) an :
 
hauptsache es passiert mal was bei 5 millionen arbeitslosen. schröder wollte doch daran gemessen werden also ist es richtig dass er jetzt ans ende denkt. ich stell mir unter wirtschaftankurbelung jedenfalls etwas anderes vor als münteferings blödsinniges klassenkampfblabla
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
@James Holdon, Du weißt doch garnicht, was liberal ist. Sind wir doch einmal ehrlich. Es ist schon klar, dass staatliche Überwachung, Einschränkung der Pressefreiheit, schärfere Einreisebestimmungen usw. nicht liberal ist. Aber es gibt einen Unterschied zwischen liberaler Gesellschafts- und neoliberaler Wirtschaftspolitik. Man kann das Gegenteil in beiden Politik-Bereichen betreiben. Hast Du das verstanden?

Und absoluter Wahnsinn, was die CDU für eine Wirtschafts-Kompetenz hat. Hat sich schon einmal jemand angeguckt, wie hoch Wirtschaftswachstum zum Ende der Kohl-Herumregiererei war und wieviel Arbeitslose es waren?
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: WenigAhnung:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: TranceRider:
Wer der Meinung ist, sich mit Staatsgeldern ausländische Konkurrenz anzüchten zu müssen, der muss dieser Konkurrenz auch gewachsen sein, was nur mit einer neoliberal angehauchten Politik möglich ist.

Das glaubst Du doch wohl selber nicht. Als ob die USA, wo man seit Bush ja nun komplett dem Neoliberalismus verfallen ist, als Vorbild dienen könnten. Haste Dir schon einmal deren Haushaltsdefizit angesehen, das Reich-Arm gefälle, den Stand, auf dem sich deren Sozialleistungen befinden usw.. Die USA sind ein absolut von einer Elite dominiertes Land, die das gesamte Vermögen auf sich verteilen.
Wer noch nicht geschnallt hat, das neoliberale Politik im Inland immer nur die bevorteilt, die viel haben und entsprechend durch neoliberale Politik mehr Möglichkeiten bekommen, ihr Geld auszugeben, dem kann ich auch nicht mehr helfen.

Schröder ist bestimmt nicht der Patron der Linken, aber alles was er anpackt oder anpacken wollte, ist immer noch maßvoller als was CDU und FDP vorhaben: Kürzung der Sozialleistungen auf absolute Grundversorgung, ein sehr dubiosen Gesundheitsprämienmodell, Senkung der Unternehmenssteuern und Spitzensteuersätze.

Dieses Super-Argument von wegen Globalisierung. Wie tief muss Deutschland denn seine Löhne und Lohnnebenkosten senken, um auf ein Niveau von Polen oder China zu kommen? Auf zwei Euro die Stunde Brutto-Lohn, oder was? Da werden wir nie hinkommen und letztlich hat die Globalisierung bisher doch noch so gut wie keinem Land wirklich was gebracht. Geht es wem in Schwarz-Afrika besser? Nein, schlechter! In den USA? Ja, den Reichen, die Armut ist angestiegen. Positive Beispiele lassen sich höchsten finden in einigen asiatischen Staaten, die ihre Märkte für einige Zeit abgeschirmt haben und sich heimische Industrien selbst entwickeln konnten. Machen das Staaten nicht, dann werden sie ausgebeutet von internationalen Großkonzernen, die einen minimal höheren Lohn als den üblichen Zahlen, sich aber eine goldenen Nase verdienen, weil alle Gewinne nach Hause abfließen.

Mir ist absolut unverständlich, was das Ziel sein soll, Reiche noch mehr zu bevorteilen und genaus das wollen doch CDU und FDP. Der Glaube, dass die dann wiederum ihr Geld so einsetzen, dass die Mehrheit der Bevölkerung davon noch profitiert, basiert nur auf Dummheit. Ich bin für mehr Gleichheit. Mir ist nicht ganz klar, warum manche Leute ein Privatvermögen von einigen Milliarden haben müssen, womit man ganze Staaten kaufen kann.

Also das wir von der Globalisierung bisher mehr als nur ein bischen profitiert haben, lässt sich nicht abstreiten. Wie sonst erklärst du dir, dass ein Arbeitsloser mit Alg II in etwa die gleiche Kaufkraft hat, wie ein Mittelstandfamilie aus den 60er? Und Afrika geht es mitunter so schlecht, eben weil sie sich nicht an der Globalisierung beteiligen. In den osteuropäischen Staaten blüht die Wirtschaft zur Zeit auch, da sie sich für Europa/die Globalisierung geöffnet haben, etc.. Die ganz Armen profitieren, wenn sie es richtig anstellen, ganz gehörig von der Globalisierung.

Ich verstehe deine Aufregung hinsichtlich der Entwicklungstendenzen in unserer Gesellschaft, aber was willst du daran ändern? Die Grenzen wieder schließen? Eigentlich kann es nur über die einheitliche Sozialstandards in der EU gehen. Aber das erscheint mir auch ein bischen utopisch. Lieber den Staat zugrunde gehen lassen? Reformen müssen her, wenn der Wohlstand erhalten bleiben soll.
In die Pflicht sollten sich vielmehr die Reichen selbst nehmen. Ich erinnere nur einmal an das Stiftungswesen in der USA oder die Forderung von Warren Buffet die Erbschaftssteuer für Reiche massiv anzuheben. So etwas vermisse bis auf wenige Ausnahmen (Wiedeking) hier von den Reichen fast gänzlich.
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Bayern und Baden-Württemberg sind das Maß aller Dinge. Wenig Arbeitslose, wenig Pisa-Opfer.

Da müssen wir hin, und das geht ohne Rot-Grün schneller und besser.
 
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an :
 
@wenigahnung:
ich hab auch schon an mir selbst gezweifelt. und vor allem, dass 5 jahre wirtschaftsstudium etwas so grundsätzliches wie den unterschied zw. liberalismus, sozialismus und konservatismus/protektionismus/merkantilismus nicht vermittelt haben...
aber dieses misslingen der hochschulen können wir ja einfach wieder der politik in die schuhe schieben... *g*
 
Geschrieben von: BenHancer (Usernummer # 5618) an :
 
Pisa-technisch gesehen sollte man sich vielleicht eher an Skandinavien orientieren, als an den Bayern.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Ich glaube hier sollte erstmals ein wenig Klarheit über die Möglichkeiten der Politik heute etwas gesagt werden.
Politik ist kein umfassendes Steuerungsorgan der Gesellschaft. Es kann gewisse Rahmenbedingungen setzen, aber Jobs schafft das Wirtschaftssystem. Und deshalb ist es nicht verwunderlich, dass bis jetzt jede einzelne politische Partei versagt hat. Wenn die Reichen sich einen scheiß um die Gesellschaft scheeren und ihr Geld lieber nach Luxemburg oder in die Schweiz schaffen oder sich die Gehälter in ihren Firmen selber erhöhen, egal was sie geleistet haben, oder massive Fehlentscheidungen treffen, die eine Firma fast in den Ruin treibt, dann sind das die Hauptschuldigen und nicht die Politik.
 
Geschrieben von: TranceRider (Usernummer # 1924) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Thomas Broda:
Bayern und Baden-Württemberg sind das Maß aller Dinge. Wenig Arbeitslose, wenig Pisa-Opfer.

Da müssen wir hin, und das geht ohne Rot-Grün schneller und besser.

Bestes Beispiel meine Heimatstadt - schon immer eine schwarze Insel im roten Meer, schon immer eine blühende Wirtschaft und in ca. zwei Jahren komplett schuldenfrei. Den umliegenden Städten mit wechselnden Regierungen (vornehmlich rot und rot-grün) geht es deutlich schlechter.
Man kann hier zufrieden sein...
 
Geschrieben von: Braindrain (Usernummer # 629) an :
 
Zum Einfluss der Politik auf die Wirtschaft:
aber die grotesken Abschreibungsmoeglichkeiten haetten schon laengst von der Regierung abgeschafft werden muessen, ebenso wie der Wildwuchs an Subventionen.
Auch den neuen EU Staaten haette man mal fairere Spielregeln (keine Steuerfreiheit fuer Neuansiedlungen aus verlagerten Betrieben z.B.) im Gegenzug fuer die Transferleistungen aus unserem Haushalt nahelegen koennen.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Thomas Broda:
Bayern und Baden-Württemberg sind das Maß aller Dinge. Wenig Arbeitslose, wenig Pisa-Opfer.

Da müssen wir hin, und das geht ohne Rot-Grün schneller und besser.

Du generalisierst völlig unzulässig. Deine Aussage impliziert, dass die Landesparlamente umfassende Rechte bei der Gestaltung ihres Landes hätten. Die haben sie aber alle zugunsten ihres Mitspracherecht im Bundesrat abgegeben, bis auf so weitreichende Ressorts wie Kultur. Tatsächlich sind die Länder noch nicht einmal befugt eine eigene Steuer zu erheben.
Wir haben keinen Wettbewerbsföderalismus, sondern einen unitarischen Bundesstaat.
 
Geschrieben von: BenHancer (Usernummer # 5618) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: TranceRider:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Thomas Broda:
Bayern und Baden-Württemberg sind das Maß aller Dinge. Wenig Arbeitslose, wenig Pisa-Opfer.

Da müssen wir hin, und das geht ohne Rot-Grün schneller und besser.

Bestes Beispiel meine Heimatstadt - schon immer eine schwarze Insel im roten Meer, schon immer eine blühende Wirtschaft und in ca. zwei Jahren komplett schuldenfrei. Den umliegenden Städten mit wechselnden Regierungen (vornehmlich rot und rot-grün) geht es deutlich schlechter.
Man kann hier zufrieden sein...

Und hier gibt's nur recht inkompetente Leute bei der CDU, in jeder Hinsicht.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Braindrain:
Zum Einfluss der Politik auf die Wirtschaft:
aber die grotesken Abschreibungsmoeglichkeiten haetten schon laengst von der Regierung abgeschafft werden muessen, ebenso wie der Wildwuchs an Subventionen.
Auch den neuen EU Staaten haette man mal fairere Spielregeln (keine Steuerfreiheit fuer Neuansiedlungen aus verlagerten Betrieben z.B.) im Gegenzug fuer due Transferleistungen aus unserem Haushalt nahelegen koennen.

Scherzkeks. Die Subventionen will Rot-Grün ja abbauen. Nur hindert sie der Bundesrat daran, weil die CDU wenn sie an der Regierung ist damit Punkten will.
Und jetzt tu nicht so als sei die EU-Erweiterung schuld an unseren Problemen. Die bestanden schon seit Jahrzehnten und werden jetzt erst offensichtlich.
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
@James Holdon, nun ja, habe fünf Jahre Wirtschaftspolitik als Nebenfach zu Politik studiert und ehrlich gesagt, glaube ich, dass einem jegliches BWL- oder VWL-Studium noch weniger als ein einseitiges Bild von der Gesellschaft vermitteln. Und mit Deinem Studium kannst Du mich schon einmal garnicht beeindrucken.

Wenn ich jemals in meinem Leben Leute einstellen darf, dann werden es keine BWLer (als Buchhalter vielleicht) und wenig VWLer sein. Durfte mir echt zu viele von deren Vorlesungen reinziehen und gelernt habe ich wieviel? Nichts! Ist meine ehrliche Meinung, entsprechend gering ist mein Respekt. Sorry about that.
 
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an :
 
@wenigahnung:

dass du nichts gelernt hast merkt man.
aber wir können all froh sein: ich bin nämlich wirtschaftsingenieur! mich kannst du also getrost einstellen! [Smile]
 
Geschrieben von: DJ-SRG (Usernummer # 12589) an :
 
Wenn du in einer Vorlesung in Witschaft nichst lernen konntest, solltest du dir eher Gedanken um dich machen.
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: BenHancer:
und hier gibt's nur recht inkompetente Leute bei der CDU, in jeder Hinsicht.

Die sich dann auch noch schön schmieren lassen, so mögen wir das!
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: DJ-SRG:
Wenn du in einer Vorlesung in Witschaft nichst lernen konntest, solltest du dir eher Gedanken um dich machen.

Ich will hier nicht in den kindischen Streit um wie kompetent sind VWL'er einsteigen, aber ein bischen einseitig ist es schon, was man dort beigebracht bekommt. Sozusagen eine verkürzte Sozialwissenschaft.
 
Geschrieben von: DJ-SRG (Usernummer # 12589) an :
 
Ist immer wieder Klasse wenn User ihrem Nickname alle Ehre machen [headphones]
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Blöd irgendwie, daß Dinge wie Arbeitsplätze, und damit das Einkommen, und damit die Möglichkeit, selbstbestimmt zu leben, von BWLern und VWLern, und nicht von Sozialromantikern bestimmt und gemacht werden.

Wenn man allerdings davon ausgeht, daß das Einkommen von Sozialleistungen, und nicht von der eigenen Leistung und daher vom Gehalt abhängt, dann kriegen sogar Wenig Ahnungs Argumente wieder Sinn. Aber auch nur dann.
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: James_Holden:
@wenigahnung:
dass du nichts gelernt hast merkt man.

Super comment! Schön noch einen netten populistisch/opportunistisch (die Begriffe, kennst Du aber, oder?) angehauchten Kommentar rausgehauen, ohne jeglichen Sachbezug natürlich. So mögen wir das.

@Dj-SRG, ich bin mehr Techno als Du! Schätze aber, Dich haben die meisten schon wieder vergessen.
 
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: WenigAhnung:
Durfte mir echt zu viele von deren Vorlesungen reinziehen und gelernt habe ich wieviel? Nichts!

nuff said.
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
[stop]

Jetzt ist aber dann genug geflamet worden.
Wär doch schade, wenn der Thread geschlossen werden
müsste. Und dass SRG hier ausschließlich zum
provozieren herkommt und darum ignoriert werden
sollte, ist doch inzwischen bekannt.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Thomas Broda:
Blöd irgendwie, daß Dinge wie Arbeitsplätze, und damit das Einkommen, und damit die Möglichkeit, selbstbestimmt zu leben, von BWLern und VWLern, und nicht von Sozialromantikern bestimmt und gemacht werden.

Blöd nur das VWL/BWL komplett auf der Grundlage der rational-choice Theorie des Menschen aufbaut und andere gleichberechtigte soziale Theorien, obwohl sie eine Sozialwissenschaft ist, ganz außer acht lässt.
Und auch blöd, dass sie im Gewand der objektiven Wahrheit daherkommt. Und das bloß weil sie mit Zahlen spielen darf, als sei Wirtschaft nichts soziales bzw. subjektives, sondern eine Naturwissenschaft.
 
Geschrieben von: Braindrain (Usernummer # 629) an :
 
Jeder Staat, bei dem es vernuenftig laeuft schafft den Uebergang dadurch, dass er finanzielle Ressourcen frei hat, die er in Bildung und Forschung und zielgerichtete Wirtschaftsfoerderung stecken kann.
Wenn diese Regierung nicht willens oder in der Lage ist, ihre Ausgaben trotz sogar konstant steigender Steuereinnahmen entsprechend anzupassen, auch um den Preis des Aufschreis diverser Interessenvertreter, ist sie fehl am Platz und mir ist die Alternative lieber.
 
Geschrieben von: DJ-SRG (Usernummer # 12589) an :
 
Wir brauchen auch viel mehr rationales Denken in diesem Land. Darf ich mal darauf hinweisen wieviel für Rot/Grüne Träumereien in den letzten ausgegeben wurde.

P.S.: Nur weil ich der Meinung bin das die Loveparade das beste ist was es an Techno gibt, heißt das noch lange nicht das ich hier irgendwie spammen/provozieren oder sonstwas will. Ich meine das ernst.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Braindrain:

Wenn diese Regierung nicht willens oder in der Lage ist, ihre Ausgaben trotz sogar konstant steigender Steuereinnahmen entsprechend anzupassen, auch um den Preis des Aufschreis diverser Interessenvertreter, ist sie fehl am Platz und mir ist die Alternative lieber.

Wo sind die Zahlen? Wikipedia sagt nämlich etwas anderes (Leider nur Zahlen von 00 - 03.
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
So, Kinders - nach dieser weltanschaulichen Striptease-Orgie, die auch nichts ändert, wieder zurück zum Thema!

Wie eingangs schon angedeutet, wird das Hinschmeissen nicht so einfach: [hand] Spiegel-Artikel
 
Geschrieben von: Braindrain (Usernummer # 629) an :
 
hab die steigenden Steuereinnnahmen erst vor ein paar Tagen bei einem Rundfunkkommentar auf WDR5 gehoert und es so geglaubt, auch wenn ich es erstaunlich fand.
Scheint aber in der Tat so nicht zu stimmen.
Wie auch immer, mit dieser Summe muss man dennoch auskommen koennen und die Masse an sinnlosen Ausgaben grenzt stark an Untreue.
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
Als ob das zutreffen würde: "dessen ausreichende Mehrheit im Bundestag außer Zweifel steht."

Ich erinnere an so manche Frage, wo man Leuten wie Ströbele schon ein neues Fahrrad versprechen musste, um deren Stimme zu bekommen.
Ohne Druck als Koalition zusammenbleiben zu müssen, würden doch mindestens fünf SPDler oder Grüne gegen den Kanzler votieren. Where is the problem?
 
Geschrieben von: Braindrain (Usernummer # 629) an :
 
irgendein Kniff laesst sich wieder finden, da ein paar Kriterien ja recht dehnbar formuliert sind.
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: BenHancer:
Ich ärgere mich maßlos, dass es in Deutschland momentan nur vier Parteien gibt, die da 'oben' zur Auswahl stehen, scheinbar scheinen sich einfach nicht genug Wähler zu trauen, einfach mal eine andere Partei zu wählen.

Ich denke, ich gebe den "Grossen" mal einen Denkzettel und gebe meine Stimme der PDS, die beherzigen wenigsten noch das S (kommt von sozial) in ihrem Namen...

Im sat1.-Videotext gibt es übrigens eine nette TED-Umfrage zum Thema Neuwahlen
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
was ist denn eigentlich heute passiert, dass ihr so aufgeregt seid?

Dass die die Wahl in NRW verloren geht, wenn keine Jahrhundertflut dazwischen kommt, war doch schon ein paar Wochen klar, da die CDU ja trotz einem ausgemachten Unsympathen wie Rüttgers so deutlich vorne lag.

Und dass Schröders Reform-Politik ausgewirtschaftet hat, war seit Münteferings großer Kapitalismuskritik auch deutlich.

Neuwahlen sind nur konsequent und sollten bald stattfinden, damit mal wieder ein paar Entscheidungen getroffen werden.

An alle Skeptiker ggü. dem Neoliberalismus:
Dass der Kapitalismus sich letztlich selbst zugrunde richtet und an inneren Spannungen irgendwann zerissen wird, ist doch seit Marx bekannt. Als nur Geduld.

Konsumiert mehr Techno.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Anstatt Neuwahlen wäre eine vernünftige Föderalismusreform 1000 mal wichtiger bzw. besser. In ein paar Jahren klagt dann die regierende CDU über einen blockierenden roten Bundesrat usw.. Unserer politikverflochtener Föderalismus ist zur Zeit das wahre Übel und nicht welche Partei regiert.
 
Geschrieben von: DJ-SRG (Usernummer # 12589) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Elias@Rafael:


An alle Skeptiker ggü. dem Neoliberalismus:
Dass der Kapitalismus sich letztlich selbst zugrunde richtet und an inneren Spannungen irgendwann zerissen wird, ist doch seit Marx bekannt. Als nur Geduld.

Konsumiert mehr Techno.

Wie lange wartet ihr Kommunisten denn schon auf die Weltrevolution? Und sie wird doch nie kommen.
 
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an :
 
@SRG:
ich bin mir recht sicher, dass das sarkasmus war...
 
Geschrieben von: DJ-SRG (Usernummer # 12589) an :
 
Ich konnte da keinerlei Sarkasmus draus rauslesen. Weder Smileys noch sonstwas.
Sollte es allerdings so sein, sorry, mea culpa.
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Ich finde es ein bischen Schade dass solche Diskussionen hier immer so ausarten. Wir stehen ja nicht vor der Entscheidung Faschismus oder Kommunismus, klar hat jeder so seine politische überzeugung. Aber persönliche Angriffe und rumgeprolle, wer jetzt was studiert hat, müssen nicht sein. Auch die Neoliberalismusdiskussion führt in meinen Augen zu nichts.

Was mir wirklich Sorge macht ist dass es keine einzige wählbare Partei mehr gibt unter den großen 4 (bzw. mit der PDS 5) und ich auch keine kleine Partei sehe, die das plötzlich ändern könnte. Und dagegen muss man etwas tun können.
 
Geschrieben von: vanilla ice (Usernummer # 13562) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:
Wenn die Reichen sich einen scheiß um die Gesellschaft scheeren und ihr Geld lieber nach Luxemburg oder in die Schweiz schaffen

nana..!

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: WenigAhnung:
...und letztlich hat die Globalisierung bisher doch noch so gut wie keinem Land wirklich was gebracht. Geht es wem in Schwarz-Afrika besser? Nein, schlechter! In den USA? Ja, den Reichen, die Armut ist angestiegen. Positive Beispiele lassen sich höchsten finden in einigen asiatischen Staaten, die ihre Märkte für einige Zeit abgeschirmt haben und sich heimische Industrien selbst entwickeln konnten. Machen das Staaten nicht, dann werden sie ausgebeutet von internationalen Großkonzernen, die einen minimal höheren Lohn als den üblichen zahlen, sich aber eine goldenen Nase verdienen, weil alle Gewinne nach Hause abfließen...

zwar offtopic, bin aber letzthin bei heise über einen bericht über das china-modell gestolpert: -->klick hier

wen's interessiert...
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
die zusammenfassung und bis zum wahltag gültige headline lautet fraglos..
"Wir erleben nichts weniger als den politischen Selbstmord eines deutschen Bundeskanzlers aus Angst vor dem Tod."
www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,357088,00.html

"Vor den Bundestagswahlen 2006 hätte George W. Bush auch in Frankreich einmarschieren und ganz Sachsen unter Wasser stehen können - die Wahl für Schröder wäre verloren gewesen." ,)

zentral auch: Sollten Schröder und Fischer die Wahl wider Erwarten im Herbst gewinnen, hätte sich an den Machtverhältnissen im Bundesrat gar nichts verändert.
und für ein regieren unter diesen unveränderten umständen wird sich keine wählermehrheit finden.
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
ich stell mir das dann im herbst sehr merkwürdig
vor mit dem wahlkampf: das ziel der spd müsste ja
eigentlich sein, knapp zu verlieren. absurd!

eine föderalismusreform sollte in der nächsten
legislaturperiode jedenfalls schleunigst wieder
auf den tisch kommen und durchgeboxt werden.
solche dubiosen spielchen mit vertrauensfrage etc.
machen mir als politisch eher ahnungslosen bürger
jedenfalls ein wenig angst. der vergleich ist
jetzt vielleicht übertrieben schwarzgemalt, aber
man hat ja gesehen, wo das hinführen kann, wenn
das politische system sich in eine sackgasse
verläuft und dann taschenspielertricks angewendet
werden, mit der beteuerung, das wäre nur zum
besten des landes.
 
Geschrieben von: drpillepalle (Usernummer # 789) an :
 
Zitat:

zentral auch: Sollten Schröder und Fischer die Wahl wider Erwarten im Herbst gewinnen, hätte sich an den Machtverhältnissen im Bundesrat gar nichts verändert.
und für ein regieren unter diesen unveränderten umständen wird sich keine wählermehrheit finden.

Genau deshalb werden viele Wähler ganz bewusst Union wählen, weil sich sonst nichts ändern kann. Jede Stimme für Rot-Grün ist eine verschenkte Stimme.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
... was sogar Müntefering gesagt hat. die menschen sollten mit der vorgezogenen wahl "das patt zwischen bundesrat und bundestag beenden". das ist wohl das erste mal in der geschichte der republik, dass ein parteivorsitzender dazu aufruft, den gegner zu wählen.
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
Naja, die Hoffnung von Schröder ist ja wohl eher, doch noch die Wahlen irgendwie zu gewinnen, was nicht auszuschließen ist, um dann sagen zu können: "Ok, die Bürger wollen uns noch." Mit der Hoffnung dann auch mal wieder eine Landtagswahl zu gewinnen. Bisher hat er ja ausschließlich alle verloren und nur Flut sei dank die Bundestagswahl 2002 gewonnen.
Würde er eine vorgezogene Bundestagswahl gewinnen, wäre er ja nun fraglos in einer besseren Position als jetzt, dann kann er auch auf den Bundesrat scheißen und alles der blockierenden CDU in die Schuhe schieben.
Die hat ja nicht einmal mehr Personal. Mit Seehofer und Merz haben sich ja schon die ersten aus dem Staub gemacht, weil ihnen Merkel eine zu hässliche Frisur hat. Ich glaube auch kaum, dass der Ede sich von der Alten sagen lässt, wo es langgeht. Und dann ruckzuck steht die Union als nicht geschlossen da und aus ist es mit ihrer Herrlichkeit. Zu bieten haben die ja auch nichts und die Mehrheit der Menschen will die ja auch nicht. Die will ja gar keinen, aber in Umfragen steht Schröder ja nun im direkter Vergleich immer noch besser da als diese verkörperte ostdeutsche Inkompetenz.
Die weiß doch wirklich nichts und mein Lieblingszitat von Akne-Guido ist immer noch: "Wenn wir im Irak nicht einmarschieren, dann kann der mit seinen Raketen bald München beschießen."
 
Geschrieben von: Hater (Usernummer # 2194) an :
 
ist doch immer wieder schön, wie musik trotz unterschiedlicher politischer meinung vereinen kann... [Smile]

wieso "verschenkte stimme"?finde, dass keine stimme verschenkt ist, da sie ausdruck der persönlichen meinung ist.will heißen, dass sich - im falle des sieges - die cds/cdu + fdp immer im klaren sein muss, dass nicht alle hinter ihr stehen und somit ihre aktionen nicht auf dem volk als solchen basieren, und sie sich damit auch nicht rausreden kann: "ihr habt uns ja schließlich gewählt".

wobei ich nun gern wissen würden, was sich denn zum positiven werden wird, wenn wir einen bundesmachtwechsel haben? von dieser seite sehe ich momentan nichts, was irgendwie dahin führen könnte...na gut, vielleicht verbinde ich "positive änderung" auch mit einer psotiven veränderung für die mehrheit der bevölkerung. [Wink]
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
man sollte nicht vergessen, dass Schröder '98 mit nicht viel mehr als der aussage "wir werden nicht alles anders, aber manches besser machen" an die macht kam. die stimmung war damals für die abgewählte regierung nur längst nicht so schlecht, wie sie heute ist.
an programmatischen positionierungen wird in den nächsten monaten noch einiges dazukommen - von jeder seite besteht da schon im augenblick mehr, als zur ablösung Kohls gereicht hat.
bei dumpfen stammtischparolen a la "Zu bieten haben die ja auch nichts" erübrigt sich sowieso jede weitere diskussioneinlassung. wenn dann noch äußerlichkeiten ins spiel gebracht werden, ist das genau die schiene derjenigen, die auch das gesicht von Juschtschenko heranziehen für ihre propaganda für die andere seite. :kotz:
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Wie ist denn das eigentlich bei vorgezogenen Neuwahlen? Ändert sich dann der komplette Rhytmus der Wahlen, sprich ist die "neue" regierung dann für 4 Jahre im Amt?

Für mich sieht das ein bischen so aus als ob Schröder alles hinschmeisst damit die CDU klar demonstrieren kann dass sie auch nur Scheisse baut. Vielleicht ist das eine Chance für die Sozialdemokratie, sich neu zu formieren.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
@ philipp: einmal googlen.. http://de.wikipedia.org/wiki/Ergebnisse_der_Bundestagswahlen
bei den vorgezogenen wahlen '83 und '90 begann darauf immer ein neuer 4-jahres-zyklus..

wie ich auch schon zur letzten wahl sagte, danke allen rotgrün-wählern, dass sie der koalition die zeit gaben, eine _eigene_ bankrotterklärung abzugeben.. dass diese nicht nach einer schneller erfolgten abwahl hätte behaupten können, sie hätte nur mehr zeit gebraucht.

noch gar nicht richtig zur erwähnung gekommen ist hier auch das nun besiegelte scheitern des projekts rot-grün als solches..
 
Geschrieben von: Der Schranzose (Usernummer # 5793) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: drpillepalle:
Zitat:

zentral auch: Sollten Schröder und Fischer die Wahl wider Erwarten im Herbst gewinnen, hätte sich an den Machtverhältnissen im Bundesrat gar nichts verändert.
und für ein regieren unter diesen unveränderten umständen wird sich keine wählermehrheit finden.

Genau deshalb werden viele Wähler ganz bewusst Union wählen, weil sich sonst nichts ändern kann. Jede Stimme für Rot-Grün ist eine verschenkte Stimme.
Sorry aber denkt ihr wirklich, daß die Masse der deutschen Wähler sich darüber wirklich Gedanken macht, sich also wirklich konkret mit der Materie beschäftigt? Ich hab eher die Erfahrung gemacht, daß viele Wähler sich der Mehrheitskonstellation im Bundesrat überhaupt nicht bewußt sind und sich auch nicht dafür interessieren, sondern andere Gründe für ihre Wahlentscheidung haben.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
die sache mit der bundesratsblockade ist schon ziemlich weit durchgedrungen, denke ich, und sie wird in den nächsten monaten noch massiv kommuniziert werden, da kann man gift drauf nehmen..
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
noch gar nicht richtig zur erwähnung gekommen ist hier auch das nun besiegelte scheitern des projekts rot-grün als solches..

war klar, dass du gleich wieder parolen dreschen musst. der wahlkampf hat begonnen *g*.
ich freu mich schon auf das nächste halbe jahr, in dem hier sicher wieder kein politisch orientierter thread am leben gelassen wird.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
die wahl ist ja schon in 3 1/2 monaten (spätestens mitte september). und das mit rot-grün ist ja nun weniger parole als nüchterne feststellung. oder gibt es noch eine rot-grüne landesregierung? oder eine handlungsfähige koalition im bund?
 
Geschrieben von: age111 (Usernummer # 4485) an :
 
das spannendste vorerst ist mal wieder die k frage. stoiber(glaub ich nicht) merkel(wahrscheinlich)oder doch 'ne überaschung (wulff????)

ansonsten wird folgendes passieren:
cdu gewinnt die wahl, regiert ein paar jahre, die bürger sind auch weiterhin unzufrieden, daher wird bei den landtagswahlen ab 2007 wieder die spd in den meisten B-ländern die nase vorn haben.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
eher formsache als spannend.. Wulff macht auf jeden fall seine legislaturperiode in niedersachsen zuende und hat dann in ein einigen jahren gute chancen, Merkel abzulösen, da auch in der SPD bis dahin kaum jemand da sein wird, der vergleichbar jung, erfahren und (hoffentlich) erfolgreich ist.

dass es sich 2007 nicht einfach wieder umdrehen wird, darauf gehe ich gerne wetten ein.. so gründlich wie rot-grün wird es die union nicht schaffen, ihre wählerschaft zu vertreiben.
 
Geschrieben von: The Blobb (Usernummer # 623) an :
 
Ich lache ja dann wenn bei euch die CDU gewählt wird und jeden noch etwas schlechter geht.
Die haben ja noch krasseres vor als die Reformen der SPD, hab manchmal was gelesen habe über die Programme der CDU.

Bei uns sind die schwarzen an der Macht seit längerem. Wirtschaftlich stehen wir im Moment zwar nicht so schlecht da wie in Deutschland aber den Leuten wird immer mehr gekürzt und es wird für viele immer schwieriger normal Leben zu können. Die Löhne sind nicht mehr so das wahre in Österreich.
Die Firmen profitieren zwar von der schwarzen Regierung aber die schöpfen die Gewinne ja selber ab und geben sie nicht den Arbeitern weiter.

Obwohl unsere Regierung ist ja sowieso ein Kasperltheater....

Europa ist wohl generell im Moment wirtschaftlich nicht so stark, nur halt die Länder im osten aber das ändert sich in ein paar jahren auch.
Ich sag nur: Auf nach China! *g*
 
Geschrieben von: funkyandy (Usernummer # 1493) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: The Blobb:
Ich lache ja dann wenn bei euch die CDU gewählt wird und jeden noch etwas schlechter geht...

Es wird auch nicht möglich sein, dass es allen Menschen immer besser geht. Viel zu lange ging die Entwicklung nun schon in die Wohlfahrtsrichtung (mehr Urlaub, höhere Löhne, niedrige Arbeitszeit, etc.). Wem nicht klar ist, dass es immer so weitergehen kann, der sollte am besten nicht wählen gehen. Für den allgemeinen Aufschwung des Landes muss der einzelne Bürger kürzer treten und Einbußen in Kauf nehmen!

Eine SPD kann natürlich den armen Arbeitern nicht zu viel wegnehmen (die seichten Reformen haben die Partei ja schon beinahe auseinandergerissen!), daher MUSS jetzt einfach CDU/CSU/FDP an die Macht kommen und die Einstellung der deutschen Bürger MUSS sich ändern, sonst sind wir bald Pleitenland Number One!
 
Geschrieben von: BenHancer (Usernummer # 5618) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
dass sie der koalition die zeit gaben, eine _eigene_ bankrotterklärung abzugeben.

Und ich freue mich schon darauf, dass CDU und FDP dasselbe gelingen wird.
Inhaltlich werde ich hier gar nicht näher drauf eingehen, da man hier keine gescheite politische Diskussion führen kann.

[ 23.05.2005, 18:46: Beitrag editiert von: BenHancer ]
 
Geschrieben von: DJ-SRG (Usernummer # 12589) an :
 
Die CDU kann bei Wahlen nie so tief abstürzen wie die SPD weil sie zum einen, eine andere Wählerklientel hat, die zum anderen auch in schlechten Zeiten treuer zu ihrer Partei steht als dieses bei der SPD der Fall ist.
 
Geschrieben von: Prototyp (Usernummer # 8273) an :
 
Reformen hat dieses Land dringend nötig und vielleicht ist das auch die Chance dazu, jedoch bereitet es mir etwas Sorgen von wem diese Reformen dann kommen. Die Union hat ja ziemlich üble Dinge im Programm, die unsere Lage eher verschlechtern.
Die Chance ist wohl hoch das es dann 4 Jahre lang Politik für die Reichen und Arbeitgeber gibt, die Arbeitnehmer immer weniger in der Tasche haben und vor allem immer mehr Angst um den Arbeitsplatz haben müssen. Den Kündigungsschutz zB. will die Union ja aufweichen/abschaffen.
Damit werden sie wohl kaum die Konjunktur ankurbeln.

Irgendwie schaffe ich es bei diesem Thema nicht in meinen üblichen Optimismus zu verfallen.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Die Herausforderung vor der die nächste Regierung steht sind eigentlich recht klar:
Den Armen noch mehr wegnehmmen bzw. sie noch stärker zur Finanzierung des Staates heranziehen, die Wirtschaft weiter privatisieren, den Reichen/Unternehmern noch mehr Steuerleichterungen zugestehen und das dann als sozial gerecht bzw. unbedingt notwendig verkaufen.
Ich glaube da kann regieren wer will, der schafft das nicht.
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Irgendwie scheint bei einigen noch nicht die Tatsache angelangt zu sein, daß die goldene Ära der bundesrepublikanischen Gemütlichkeit, die von 1949 bis ca. 1990 dauerte, bis auf weiteres vorbei ist.

China und der Ostblock, die bis dahin nur in der Theorie existierten, sind auf einmal als wirtschaftliche Konkurrenz präsent und bieten Vorzüge, von denen Investoren träumen: lächerliche Löhne, keine Sozialabgaben, keine entnervenden Auflagen, kurze Genehmigungsverfahren, die man sich zumindest erkaufen kann. Ein schönes Beispiel ist die deutsche chemische Industrie, die einst einsame Weltspitze war, und gerade aufhört zu existieren: Bayer hat seine Chemiesparte abgestoßen, die neue Gesellschaft Lanxxes steckt bis zum Hals in der Sche!ße und baut mehrere Tausend stellen ab, um überhaupt eine theoretische Chance zu haben. Das ganze technischen Know-How der ehemaligen Chemiesparte wurde übrigens vorher nach Vietnam verkauft, wo man Probleme wie Umweltauflagen oder Genehmigungsverfahren nicht kennt.

Anderes Beispiel: Hoechst in Frankfurt, ebenfalls wie Bayer und BASF einst Weltspitze existiert überhaupt nicht mehr, die Firma ist erloschen. Wie's bei BASF in Ludwigshafen aussieht, weiß ich nicht, vermute mal, nicht wesentlich besser.

Man sollte schon verdammt gute Ideen haben, wie man vor dieser Konkurrenz bestehen kann. Ich selbst habe die nicht, aber ich weiß, was bestimmt nicht funktioniert: das Ignorieren dieser Tatsachen, das Beharren auf sozialen Wohltaten der glorreichen Vergangenheit, die Annahme, es geht ähnlich bequem weiter wie bisher. Ein Ansatz ist es aber bestimmt, alles menschenmögliche zu tun, um einen Investor hier zu halten, statt mit Müntefering'scher Klassenkampf-Esoterik deutlich zu machen, daß man bereits resigniert hat. Für mich jedenfalls ist es selbstverständlich, daß man in diesem Land künftig für's gleiche Geld mehr arbeiten und allgemein mehr verzichten muß, um einen ähnlichen Lebensstandard zu halten. Und ich habe auch kein Problem damit.
 
Geschrieben von: SetBusta (Usernummer # 5593) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: age111:
ansonsten wird folgendes passieren:
cdu gewinnt die wahl, regiert ein paar jahre, die bürger sind auch weiterhin unzufrieden, daher wird bei den landtagswahlen ab 2007 wieder die spd in den meisten B-ländern die nase vorn haben.

Das unterschreibe ich sofort! Als eines der schwärzesten Bundesländer (Bayern) überhaupt weiß ich was den Edmund Stoiber wirklich interessiert. Nämlich nix was mehr als 50 km von München weg ist. Wir hier in Oberfranken haben schon längere Zeit hohe Arbeitslosigkeit (10-12%), das ist spitze in Bayern. Und wen kümmerts? Niemanden!!! Keinen Stoiber, keinen Schwarzen. Es wird sich nichts ändern in Deutschland. Die haben auch keine wirklichen Ideen.

Und zu Frau Merkel (AHHH!!! Kanzlerkandidatin!!!) will ich mal nicht so viel sagen. Für mich die unsympathischste Politikerin, die es gibt! Der glaube ich kein Wort. Armes Deutschland! Wahrscheinlich müssen wir dann zu jeder amerikanischen "Friedensmission" die Birne hinhalten. Aber wehe ihr weint dann! (Bitte beachtet dass ich nicht frauenfeindlich bin! Und gegen "Ossis" habe ich auch nichts!)

PS: Kennt jemand ein Wettbüro in dem man auf Erhöhung der Mehrwertsteuer innerhalb von einem Jahr setzen kann? Genau diesen Verdacht habe ich nämlich bei den Schwarzen wenn sie an die Macht kommen.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Thomas Broda:
Anderes Beispiel: Hoechst in Frankfurt, ebenfalls wie Bayer und BASF einst Weltspitze existiert überhaupt nicht mehr, die Firma ist erloschen.

naja, die ehemalige Chemiesparte von Hoechst (der Pharmateil ging ja in Aventis bzw. später Sanofi-Aventis auf) heißt heute Celanese, und wurde im Amerika kürzlich höchst erfolgreich an der Börse platziert. Das Unternehmen ist durchaus noch in Deutschland hoechst aktiv.

Ansonsten stimme ich dir nur zum Teil zu, in der Chemieindustrie folgen die Unternehmen ihren Kunden, und die sitzen halt immer weniger in Deutschland. Z.B. Textil-Chemie, klar, dass die auch aus Erwägungen unabhängig von Lohnnivaus besser da sitzen, wo ihre Kunden produzieren.

Vieles wird in der Diskussion zu sehr einseitig oder vereinfacht dargestellt.

Letztlich beschleunigt die Globalisierung nur Trends der Spezialisierung und Arbeitsteilung nur Prozesse des strukturellen Wandels, die es immer schon gab, nur jetzt in einem größeren Maßstab und ohne direkte Möglichkeiten der Politik, diese abzufedern (positiv ausgedrückt) bzw. zu behindern (negativ ausgedrückt). Stichwort z.B. Kohlesubventionen in NRW.
 
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Thomas Broda:
[..] daß man in diesem Land künftig für's gleiche Geld mehr arbeiten und allgemein mehr verzichten muß, um einen ähnlichen Lebensstandard zu halten[..]

ist doch ein widerspruch in sich.

aber solange in deutschland die angst regiert, kommen wir sowieso nicht weiter. völlig egal wer der nächste kanzler wird.
 
Geschrieben von: drpillepalle (Usernummer # 789) an :
 
Natürlich wird die nächste Zeit mit Einschnitten verbunden sein. Das sollte inzwischen auch der letzte Druffi bemerkt haben. Rot-Grün hat in den letzten 7 Jahren den Karren dermassen tief in den Dreck gefahren. Wir sind in 7 Jahren vom vorderen Mittelfeld auf den letzten Platz in Europa abgerutscht. Das muss erstmal korrigiert werden und da wir so gut wie pleite sind kann das Geld für die Wirtschaftsförderung eben nicht über weitere Schulden, sondern über Einsparungen bei der großen Masse finanziert werden.

Die Union hat im Gegensatz zu Rot-Grün die Eier auch solche harten Massnahmen durchzuziehen. Das haben inzwischen auch die meissten Wähler kapiert.

Österreich ist ja das beste Beispiel das "schwarze" Wirtschaftspolitik auch in schwierigen zeiten funktioniert. Schaut euch die Arbeitslosnquote in Österreich an und vergleicht die mit Deutschland.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: DJ-SRG:
Die CDU kann bei Wahlen nie so tief abstürzen wie die SPD weil sie zum einen, eine andere Wählerklientel hat, die zum anderen auch in schlechten Zeiten treuer zu ihrer Partei steht als dieses bei der SPD der Fall ist.

wer will denn die dreckigen Schmierenköpfe der CDU? Der Verein ist doch durch und durch verlogen und hat von marktwirtschaftlichen Strukturen im eigenen Verein noch nie was gehört. Und mit dem Etiquett 'Christlich' verkaufen sie gern ihre mangelnde Flexibilität gegenüber modernen Trends in der Gesellschaft.

Ich habe den Schützenverein samt Schmalspur-Ex-Zukunftsminister Rüttgers diesmal gewählt und werde es wohl bei der Bundestagswahl auch tun.

Aber auf mich als treuen Wähler sollten sie lieber nicht hoffen. Die meisten von denen sterben eh in den nächsten 20 JAhren weg.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
"moderne Trends in der Gesellschaft"

erzählen Sie mehr ,) welche trendpolitik muss betrieben werden?
 
Geschrieben von: GreenSpirit (Usernummer # 919) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
"moderne Trends in der Gesellschaft"

erzählen Sie mehr ,) welche trendpolitik muss betrieben werden?

z.b. die steuervorteile für kinderlose verheiratete abschaffen und nur noch paaren mit kindern, egal ob mit trauschein oder nicht, zusprechen.
subventionsabbau würd mir da grad auch noch einfallen, aber die landwirtschaftslobby wird da wohl auch was dagegen haben wie die kirchen beim vorherigen beispiel...
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
"moderne Trends in der Gesellschaft"

erzählen Sie mehr ,) welche trendpolitik muss betrieben werden?

z.B. eine offene Umarmung der deutschen Techno-Musik-Industrie, die einer der wenigen kulturellen Exportschlager ist. [Wink]
 
Geschrieben von: Hagbard Celine (Usernummer # 6083) an :
 
Ich frage mich auch schon seit Jahren wo sich denn nun das Wort "christlich" in den Parteiprogrammen der CDU/CSU niederschlägt.
Und dass, wie hier einige Vorredner behaupten, die FDP nicht neoliberal sein soll, kann ich kaum glauben, da genau das von FDP-Politikern offen zugegeben und propagiert wird.

Ich für meinen Teil werde das mir mögliche tun, um eine pechschwarze mit einem Guidomobil als Anhängsel versehene Bundesregierung zu verhindern. Alleine bei dem Gedanken, dass uns der Suppenkasper Westerwelle außenpolitisch vertreten wird, stößt es mir übel auf. Ganz zu schweigen von einem Beckstein als Innenminister...
 
Geschrieben von: drpillepalle (Usernummer # 789) an :
 
Die Union ist übrigens derzeit bei 46 %. Wenn das so weiter geht werden sie nicht mal die FDP brauchen ...

Dann viel Spass beim verhindern.

Die SPD ist am Ende, aber lange noch nicht da wo sie hingehört.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Man sollte hier endlich aufhören irgendwelche blöden parteipolitischen Propagandaaussagen in den Diskurs zu werfen.
Wo bitte schön unterscheiden sich den CDU und SPD denn fundamental? Die stellen sich in den Medien so hin, als ob zwischen ihnen eine Kluft herrsche, wie zwischen Sozialisten und Kapitalisten. Hört man jedoch genau hin, sagen sie fast das gleiche. Inwiefern unterscheidet sich ein Schily von einem Beckstein? Der einzige Vorteil den eine Schwarze Regierung hätte, ist, dass sie zumindest die ersten paar Jahre Reformen anpacken kann, da sie den Bundesrat hinter sich hat.
Ich sage es nochmal: das Hauptproblem ist der Föderalismus und nicht irgendeine Partei. Meines Erachtens sollten den Ländern soviele Kompetenzen übergeben werden wie möglich und der Bund sich zugunsten der EU auflösen, damit von dort aus einigermaßen einheitliche Regeln zumindest in Europa geschaffen werden.

Ich hab auch nicht das geringste Problem für den Wohlstand länger zu arbeiten, Studiengebühren zu zahlen oder sonst irgendetwas. Aber wenn ich die Zeitung aufschlage und lese das eine Commerzbank ihren Mitarbeitern Urlaubs- und Weihnachtsgeld streicht und die Manager sich gleichzeitig die Gehälter um 30% erhöhen, dabei noch nicht einmal etwas großartiges geleistet hat, bekomme ich das kotzen. Die Unternehmer predigen die ganze Zeit etwas von Verzicht wegen der Globalisierung usw., aber selbst in dem Maße abkassieren, das es jedwedem ethischen Maßstab entbehrt, ist einfach eine rießen Sauerei.
 
Geschrieben von: BenHancer (Usernummer # 5618) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: drpillepalle:
Die Union ist übrigens derzeit bei 46 %. Wenn das so weiter geht werden sie nicht mal die FDP brauchen ...

Dann viel Spass beim verhindern.

Die SPD ist am Ende, aber lange noch nicht da wo sie hingehört.

Unglaublich wie fundiert deine Aussagen hier immer sind...
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
@ hagbard
"Alleine bei dem Gedanken, dass uns der Suppenkasper Westerwelle außenpolitisch vertreten wird, stößt es mir übel auf."

Fischer hat damals allgemein weit größere allgemeine antipathien auf sich gezogen, wenn ich mich da so an die vernichtenden zahlreichen kommentare '98 bezgl. seiner tauglichkeit zur vertretung des landes erinnere.. das sagt alles nicht viel.

@ green spirit
das sind doch durchaus typische unions-programmatikpunkte (familie bevorzugt als keimzelle der gesellschaft, subventionsabbau bei kohle etc.)

@ elias
"eine offene Umarmung der deutschen Techno-Musik-Industrie, die einer der wenigen kulturellen Exportschlager ist"

..was seit Kohl vom Goethe-institut international betrieben wird.. oder beim jährlichen ableger des Sonar Festivals im hamburg ( www.anbruch.de/main_2005_06.html ), sponsored by kulturbehörde. genauso Marke B, die grosse berliner labelshow ( www.markeb.de ).. oder die hamburger "clubprämie" (15.000 euro für ein "ambitioniertes musikprogramm").. oder oder..
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:

@ elias
"eine offene Umarmung der deutschen Techno-Musik-Industrie, die einer der wenigen kulturellen Exportschlager ist"

..was seit Kohl vom Goethe-institut international betrieben wird.. oder beim jährlichen ableger des Sonar Festivals im hamburg ( www.anbruch.de/main_2005_06.html ), sponsored by kulturbehörde. genauso Marke B, die grosse berliner labelshow ( www.markeb.de ).. oder die hamburger "clubprämie" (15.000 euro für ein "ambitioniertes musikprogramm").. oder oder..

Dank oder trotz CDU?

Ich finde jedenfalls die meisten derer, die in dem Verein sind, wenig modern. Horst Köhler z.B ist eine große Ausnahme, aber den meisten traue ich nicht zu, dass sie mit der Sorte 'Multikulti', wie wir sie mit der Globalisierung zwangsläufig (und auch durchaus prositiv) erleben (werden), umgehen kann.

Die SPD ist ja nicht viel anders, d.h. besser oder schlechter.

PS - was willst du eigentlich? Ich finde fast alle Parteien relativ unattraktiv zur Gestaltung MEINER zukünftigen Lebensverhältnisse. Am nahesten stand mir noch die FDP, wobei ich da denke, dass das eigene Personal inzwischen derart indiskutabel ist, dass die Jungs um ihre Existenz bangen sollten.

Naja, jedenfalls begreife ich eine WAHL noch als Entscheidung in einem Zeitpunkt und nicht als Glaubensbekenntnis wie manche hier..
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
tja.. was genau ist "modern", bzw. wer erklärt etwas für modern..

"unattraktiv zur Gestaltung MEINER zukünftigen Lebensverhältnisse"

schade. gern werden ja auch mal leistungen übersehen, die man für gottgegeben hält.. aber dein leben hier im einzelnen hinsichtlich dieser frage zu erörtern, geht dir vielleicht zu weit ,)

"FDP, wobei ich da denke, dass das eigene Personal inzwischen derart indiskutabel ist"

hm, was genau hast du gegen Wolfgang Gerhardt, Andreas Pinkwart und Dirk Niebel?
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
tja.. was genau ist "modern", bzw. wer erklärt etwas für modern..

Aus soziologischer Sicht sind das folgende Phänomene:
Individualisierung
Rationalisierung
Pluralisierung
Differenzierung
Hybridisierung
Beschleunigung
Domestizierung
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Hier noch ein Lacher aus vergangenen Tagen: Klick

Auf der Karte hieß es:


1. Mehr Arbeitsplätze durch eine konzertierte Aktion für Arbeit, Innovation und Gerechtigkeit. Arbeitslosigkeit kann man bekämpfen.
2. Ein Sofortprogramm 100.00 Arbeitsplätze für Jugendliche und mehr Lehrstellen durch eine Ausbildungsinitiative 99.
3. Aufbau Ost wird zur Chefsache und mit einem gebündelten Zukunftsprogramm vorangetrieben.
4. Deutschland als Ideenfabrik durch Verdoppelung der Investitionen in Bildung, Forschung und Wissenschaft in 5 Jahren.
5. Bekämpfung der Kriminalität und ihrer Ursachen, Verhinderung der Geldwäsche, Einzug illegaler Vermögen, Verhinderung illegaler Beschäftigung.
6. Neuer Aufbruch für die Frauenpolitik durch Arbeitsprogramm "Frau und Beruf" und eine eigenständige Alterssicherung.
7. Mehr Steuergerechtigkeit durch Entlastung von Familien (mit zwei Kindern) um 2.500 DM pro Jahr und mehr Kindergeld.
8. Bezahlbare Gesundheit durch Entlastung chronisch Kranker bei Zuzahlung, Jugendliche erhalten wieder Zahnzusatzleistungen.
9. Mehr soziale Gerechtigkeit. Kohls Fehler korrigieren bei Renten, Kündigungsschutz und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall."

 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: drpillepalle:
Die Union ist übrigens derzeit bei 46 %. Wenn das so weiter geht werden sie nicht mal die FDP brauchen ...
Dann viel Spass beim verhindern.
Die SPD ist am Ende, aber lange noch nicht da wo sie hingehört.

Super! Dass man als junger Mensch die CDU wählt ist mir so unbegreiflich, wie die weitere Glorifizierung des Kriminellen Helmut Kohl in der Bild-Zeitung.
Über deren Wirtschaftskompetenz mag man ja noch streiten, aber als middle-class Erwachsener, Arbeitsloser, Student, Kiffer oder Freund langer Nächte ist die CDU doch absolut unwählbar. Und letztlich wird nicht jeder der hier schreibenden einmal zu den Großverdienern gehören.

Wer tatsächlich eine Politik wie z.B. im schönen Bayern will, wo arme Kiffer auf Reggae-Festivals mit Kameras von Hubschraubern kontrolliert werden, selbst mit drei Gramm Gras Mega-Probleme bekommen, dem wünsche ich viel Spaß im Spießerland.

Studenten sollen künftig kräftig Studiengebühren zahlen oder zahlen schon, Bafög soll auch wegfallen, arbeitslose Akademiker Hundescheiße wegräumen, jeder seine kaputten Zähne selbst bezahlen, das wollen die doch. Selbst den Atomausstieg wollen einige rückgängig machen und ab geht es in den Irak! Die haben echt nichts geschnallt. Reine Lobbypolitik machen diese Spießer, die von der Realität wirklich gar keine Ahnung haben.

Wie kann man nur Fetis wie Merkel, Beckstein, Stoiber, Koch, Faltenhauser, Teufel, Rüttgers, Schäuble, Kauder oder Ekhardilein von Klaeden gut finden? Ist mir unbegreiflich. Da ist doch einer schlimmer als der andere. Und natürlich Helmut, der weiß, wie man mit Schwarzgeld umgeht. Aber er machte das ja alles für das schöne deutsche Vaterland und ohne ihn wäre Deutschland schon längst von den Kommunisten unterwandert worden. So ne Pfeife!
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
mit dieser sicht und den undifferenzierten fallbeispielen stehst du wohl immer einsamer da.. da hast du dir vielleicht zuviel von meinen beispielen zur technoförderung abgeschaut ,)
siehe auch die statistiken, in welchen gesellschaftsbereichen die CDU in NRW besonders zugewonnen hat..
aber man kann sich ja immer noch auf den grabstein meisseln lassen: "ich habe es verstanden und ihr nicht"
 
Geschrieben von: Braindrain (Usernummer # 629) an :
 
was bringt es, sich so reinzusteigern ?

es gibt mehr im leben als persoenliche antipathien und die vage hoffnung auf liberale drogenpolitik.

es wichtiger zu finden, das land nicht komplett bankrott gehen zu lassen, und das der jetzigen regierung nach 7 Jahren nicht mehr zuzutrauen, ist durchaus kein sinnloser ansatz.
 
Geschrieben von: DJ-SRG (Usernummer # 12589) an :
 
Ist das jetzt Parodie oder meinst du das ernst was du schreibst?
Die Welt besteht nicht nur aus Drogen, Partys und Wildstyle. Es geht um Arbeitsplätze und innere Sicherheit.
Ich war Zeit meines Lebens für die CDU, und werde dieses Jahr vorraussichtlich wieder Grund zur Freude haben. Und ich kenne genug junge Menschen die auch CDU wählen werden.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Braindrain:
was bringt es, sich so reinzusteigern ?

es gibt mehr im leben als persoenliche antipathien und die vage hoffnung auf liberale drogenpolitik.

es wichtiger zu finden, das land nicht komplett bankrott gehen zu lassen, und das der jetzigen regierung nach 7 Jahren nicht mehr zuzutrauen, ist durchaus kein sinnloser ansatz.

sehr weise gesagt, deshalb war ich mir auch nicht zu schade die CDU zu wählen und werde es bei der Bundestagswahl wohl auch tun.

Im Gegensatz zu meinem Vorredner, der der Partei 'sein ganzes Leben lang' treu war und bleiben wird, halte ich es aber mit der Devise, dass meine Stimme ein wertvolles Gut ist, dass sich die Kandidaten erst verdienen müssen durch vernünftiges Handeln. Bauen die Schwarzen schei++e werden sie halt abgewählt, so sollte angewandte Demokratie sein - ist halt in Deutschland immer noch nicht so ganz in allen Köpfen, siehe oben erwähnte 'Treueschwüre'.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
naja, er spricht auch nur davon, was bisher war und im augenblick ist.
andererseits.. warum sollte man nicht so fest von den idealen und grundsätzen einer partei überzeugt sein, dass man diese voraussichtlich sehr lange bereit ist zu tragen? hunderttausende von parteimitgliedern, die für den erfolg "ihrer" sache in allen parteien kämpfen, halten das so. soll das verwerflich sein?
 
Geschrieben von: GreenSpirit (Usernummer # 919) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: DJ-SRG:
.... innere Sicherheit.

weil der verfassungsschutz die extremisten unterwandert oder wegen der kommenden totalen überwachung?
evtl. übernimmt die neue regierung ja den schily, ist schon so gut eingearbeitet [Wink]
 
Geschrieben von: DJ-SRG (Usernummer # 12589) an :
 
Ich komme aus einer konservativen Beamtenfamilie und bin zur Hälfte Nordfriese und zur anderen Hälfte Niederbayer, alles andere als CDU zu wählen widerspricht meiner Natur.

Edit: Bin auch Parteimitglied.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
warum sollte man nicht so fest von den idealen und grundsätzen einer partei überzeugt sein, dass man diese voraussichtlich sehr lange bereit ist zu tragen?

ich denke, dass die ganzen ideale und grundsätze erstens gar nicht soooo verschieden sind, wie man uns manchmal glauben machen will. außerdem spielen diese in der tagespolitik und auch in längerfristigen weichenstellungen selten so eine große rolle. ist auch gar nicht so schlimm, da alle ideologie meist nur in diktorischem gebaren ausartet - siehe manche forderungen der grünen. ich erwarte von einem guten politiker eher pragmatisches und integeres entscheidungsverhalten, realitätssinn und vielleicht eine art von gerechtigkeitssinn, damit auch die wirklich hilfebedürtigen nicht unter die räder kommen.

ps - aus diesen gründen habe ich auch damals gegen kohl für schröder gestimmt. und jetzt eben für die cdu, da rot-grün abgewirtschaftet hat.
 
Geschrieben von: Hagbard Celine (Usernummer # 6083) an :
 
@ Hyp Nom

Meine Aussage bzgl. Westerwelle war meine eigene Meinung. Sicherlich konnten sich anno ´98 viele nicht vorstellen, dass Fischer sogar einmal ernsthaft gar als europäischer Außenminister im Gespräch war, aber dennoch halte ich Westerwelle für absolut inkompetent auf diesem Gebiet. Als Wirtschaftsminister mag er taugen, aber sonst...
Aber auch darüber werden die Ansichten variieren.

@ DJ-SRg

Sollen wir dich jetzt bemitleiden? ;-)
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Ist echt lustig was für ein Politikverständniss hier manche Leute haben.

Politik = primär zuständig für Normsetzung
Wirtschaft = primär zuständig für Arbeitsplätze

Nachdem das mal klargestellt ist, kann man zu einer fundierten Aussage kommen.

Deshalb halte ich Drogenpolitik für ein tausendmal besseres Thema um über Politik zu diskutieren, als Arbeitsplätze. Bei Drogenpolitik geht es genau darum: unter welchen Normen will ich in einer Gesellschaft leben. Liberal, d.h. jeder kann Drogen nehmen so viel er will oder konservativ, d.h. die Gesellschaft verbietet es den Menschen Drogen zu nehmen.
Das sind die Felder auf denen Politik etwas zu sagen hat und nicht, ob es nun 2 Mio Arbeitslose oder 5 Mio gibt.

Aber manche fallen immer noch auf die mediale Verblödungskampagnen herein.

Außerdem:
Für meine innere Sicherheit ist unter Schily glaube ich mehr als genug gesorgt und Jobsicherheit wird dir heute keine Partei auf der Welt mehr geben, da die Wirtschaft heute höchst flexibel agiert bzw agieren muss.
 
Geschrieben von: Braindrain (Usernummer # 629) an :
 
schoen, wenn man die schwarz-weisse wahrheit gepachtet hat und alle anderen keinen plan haben...

dass die politk selbst keine arbeitsplaetze schafft, ist eine binsenweisheit, darueber sollten wir schon hinaus sein.

das verneinen von wirtschaftlichem einfluss hoert sich so an, als wuerde die regierung kein geld (einen betraechtlichen teil des BSP sogar) in die hand nehmen.
es ist sehr wohl ein riesenunterschied, ob steuereinnnahmen gewinnbringend fuer die zukunft ausgegeben werden oder in veraltete subventionen und den konsum von leistungsempfaengern fliessen.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Braindrain:
schoen, wenn man die schwarz-weisse wahrheit gepachtet hat und alle anderen keinen plan haben...

dass die politk selbst keine arbeitsplaetze schafft ist eine binsenweisheit, darueber sollten wir schon hinaus sein.

das verneinen von wirtschaftlichem einfluss hoert sich so an, als wuerde die regierung kein geld in die hand nehmen.
es ist sehr wohl ein riesenunterschied, ob steuereinnnahmen gewinnbringend fuer die zukunft ausgegeben werden oder in veraltete subventionen und den konsum von leistungsempfaengern fliessen.

Ich kann mich da bei 2+4 an die Aussage eines Hedge-Fondsmanger erinnern:

"Keine einzige Partei hat auch nur Ansatzweise eine Ahnung wie sie Arbeitsplätze schafft. Ob liberal oder nicht hat in der Vergangheit nicht die geringste Rolle gespielt. Auch die Wirtschaft kann das nicht sagen."

Oh ja die Subventionen sind das Übel schlechthin, warum der Binnenkonsum nicht anspringt. Dir wird jeder auch nur Ansatzweise fähiger Ökonom sagen, dass unser Problem hauptsächlich der zu geringen Nachfrage seitens unserer Bevölkerung geschuldet ist. Und was soll die Regierung dagegen machen? Als hätte sie nicht in den vergangen Jahren die Steuerlast der Bürger massiv gesenkt.
Unsere Wirtschaft ist einer der wettbewerbfähigsten in der ganzen Welt, sonst wären wir nicht "Exportweltmeister". Die Unternehmen fahren Gewinne noch und nöcher ein, usw. .
Aber sagen wir doch die Politik ist schuld. Klingt einfach, und ich muss mir keine Gedanken machen.
 
Geschrieben von: TranceRider (Usernummer # 1924) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: SetBusta:
Als eines der schwärzesten Bundesländer (Bayern) überhaupt weiß ich was den Edmund Stoiber wirklich interessiert. Nämlich nix was mehr als 50 km von München weg ist. Wir hier in Oberfranken haben schon längere Zeit hohe Arbeitslosigkeit (10-12%), das ist spitze in Bayern. Und wen kümmerts? Niemanden!!! Keinen Stoiber, keinen Schwarzen. Es wird sich nichts ändern in Deutschland. Die haben auch keine wirklichen Ideen.

Manche Leute merken gar nicht, wie gut es ihnen geht... nenn diese Zahlen mal den Leuten z.B. in Gelsenkirchen. Da träumt man von einer solchen Quote, man ist nämlich näher an den 30% als an 20%...
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:


Ich kann mich da bei 2+4 an die Aussage eines Hedge-Fondsmanger erinnern:


Als ob du Naseweis wüsstest, wie ein Hedgefonds-Manager wirklich denkt, und wo seine Fähigkeiten und Talente sind. In der Politik oder Wissenschaft liegen sie idR nicht, soviel sei verraten. Eher bei eBay.

Letztendlich willst du doch wirklich immer nur generelle Kulturkritk üben, oder? Was schwebt dir denn vor, wenn du so tief in die soziale Natur des Menschen eingedrungen bist? Misanthropie?
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Elias@Rafael:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:


Ich kann mich da bei 2+4 an die Aussage eines Hedge-Fondsmanger erinnern:


Als ob du Naseweis wüsstest, wie ein Hedgefonds-Manager wirklich denkt, und wo seine Fähigkeiten und Talente sind. In der Politik oder Wissenschaft liegen sie idR nicht, soviel sei verraten. Eher bei eBay.

Letztendlich willst du doch wirklich immer nur generelle Kulturkritk üben, oder? Was schwebt dir denn vor, wenn du so tief in die soziale Natur des Menschen eingedrungen bist? Misanthropie?

Wer war es nochmal der mich auf Luhmann hingewiesen hat?
Ich sage nur: Wirtschaft ist nicht das Feld, wonach man Politik beurteilen sollte bzw. kann.

Und ja: ich habe keinen Bock in einer Gesellschaft zu leben, in der etwa alle 8 Jahre auf egal welcher Regierung rumgehackt wird und man dann halt die andere große Partei wählt und das Spiel geht von neuem los. Das führt irgendwann in die Katastrophe. Ich will ja nur mal an die Schillpartei erinnern, die aus dem Stand fast 20% Protestpotential bekommen hat.

Und wenn mich ein kulturelles Umfeld umgibt, das hochgradig pathologisch ist, übe ich Kritik daran bzw mache andere darauf aufmerksam.

ps. interessant das du als wirtschaftswissenschaftler nicht auf meine ausführung zur wirtschaft eingehst und mich sachlich widerlegst, sondern mir polemisch was von ebay erzählst.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Luhmanns eher technokratische Systemtheorie taugt schon ganz, um zu erkennen, wie die Zusammenhänge sind. Zur Bewertung aktueller und tatsächlicher Geschehenisse taugt sie wenig, vor allem da sich die Systeme schneller ändern als die ihnen zugeordneten Begriffe. Sprache ist ja auch nur ein System und funktinoiert nach den gleichen Prinzipien.

Was ich sagen will: Was sich in der Diskussion von gestern noch in Politik und Wirtschaft trennen ließ, geht heute vielleicht nicht mehr. Nicht umsonst fordern ja einige Leute von Konzernlenkern ethisches oder sogar politisches Verhalten. Dass müssten sie aber dann konsequenterweise von den Unternehmenseigentümern verlangen. Und wo und wer sind die? Die bösen Hedgefonds und ihre Eigentümer, die Superreichen? Oder die Kleinaktionäre oder die Fondsbesitzer?

Oder oder oder. Fragen über Fragen.

Was hier zu Lande nur fehlt, ist dass Kleinunternehmer sich relativ einfach mit Engagement und guten Ideen eine Existenz schaffen können und dann möglicherweise weitere Arbeitsplätze. Und da kann eine gute pragmatische (Wirtschafts)Politik imho schon die Rahmenbedingungen stark verbessern.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Elias@Rafael:
Luhmanns eher technokratische Systemtheorie taugt schon ganz, um zu erkennen, wie die Zusammenhänge sind. Zur Bewertung aktueller und tatsächlicher Geschehenisse taugt sie wenig, vor allem da sich die Systeme schneller ändern als die ihnen zugeordneten Begriffe. Sprache ist ja auch nur ein System und funktinoiert nach den gleichen Prinzipien.

Was ich sagen will: Was sich in der Diskussion von gestern noch in Politik und Wirtschaft trennen ließ, geht heute vielleicht nicht mehr. Nicht umsonst fordern ja einige Leute von Konzernlenkern ethisches oder sogar politisches Verhalten. Dass müssten sie aber dann konsequenterweise von den Unternehmenseigentümern verlangen. Und wo und wer sind die? Die bösen Hedgefonds und ihre Eigentümer, die Superreichen? Oder die Kleinaktionäre oder die Fondsbesitzer?

Oder oder oder. Fragen über Fragen.

Was hier zu Lande nur fehlt, ist dass Kleinunternehmer sich relativ einfach mit Engagement und guten Ideen eine Existenz schaffen können und dann möglicherweise weitere Arbeitsplätze. Und da kann eine gute pragmatische (Wirtschafts)Politik imho schon die Rahmenbedingungen stark verbessern.

Zur Systemtheorie: Da reicht die einfache Feststellung, dass das politische System nicht nach dem Code der Wirtschaft funktioniert und primär für andere Bereiche zuständig ist. Nämlich für die Normen. Und alle Entscheidungen der Politik die unter einem anderen Code getroffen wurden als der wirtschaftliche, werden in der Wirtschaft nicht so umgesetzt, wie die Politik das beabsichtigt bzw beabsichtigt hat. Und das passiert mit fast jedem Gesetz. Die Wirtschaft findet immer Mittel und Wege die Gesetze zu umgehen oder so zu verdrehen, dass sie ganz anders wirken als gewollt, durchaus im rechtlichen Rahmen.
Ich habe die Frage, mit den ethischen Kodex der Wirtschaftsboss auch schon mit meiner Professorin diskutiert. Und ich gebe ihr vollkommen recht, wenn sie meint: Reden tun sie viel, aber wenn sie ganz konkret vor einer wirtschaftlichen Entscheidung stehen, dann handeln sie so ziemlich immer nach dem wirtschaftlichen Code. Alles andere wäre unsinnvoll, da sie sonst nicht in einem wirtschaftlichen System überstehen könnten.
Das sind die Pathologien mit der wir lernen müssen zu leben. Ein Wirtschaftsboss kann in seinem wirtschaftlichen System, um das System aufrecht zu erhalten, nicht nach dem moralischen System handeln.

Deine Rahmenbedingungen ist aber nur der Rahmen und nicht der Inhalt. Und der Rahmen hier in Deutschland ist bei weitem nicht so schlecht, wie uns die Medien glauben machen. Da gibt es ganz andere Problem, die viel viel gewichtiger sind. Der Rahmen kann so gut sein wie er will, wenn niemand die Produkte die entstehen konsumiert. Und damit die Bevölkerung konsumiert, hat die Regierung durchaus einiges unternommen. Zum Beispiel haben wir die niedrigsten Steuersätze seit Gründung der BRD meines Wissens nach. Dummerweise klappt es nicht, weil die Politik das nicht wirklich beeinflussen kann, wie ich schon erwähnt habe. Ich weiß nicht mehr welcher bekannter Wirtschaftswissenschaftler es gesagt hat, aber er meinte: "Jeder Ökonom hat zwei Augen. Mit einem hat er das Angebot im Auge, mit dem anderen die Nachfrage." Mir scheint als wärst du auf einem Auge blind.

Wenn es das TF in 30 Jahren noch gibt, kram ich diesen Thread hervor, um zu zeigen, dass sich nichts an unserem Areitsmarktproblem geändert hat. Auch wenn inzwischen 4 verschiedene Regierungen im Amt waren. Es sei denn es treten ganz neue strukturelle Bedingungen auf, die garantiert nicht von der Politik geschaffen wurden.
 
Geschrieben von: Braindrain (Usernummer # 629) an :
 
wenn der staat nur fuer den moralischen ueberbau zustaendig ist, dann soll doch er verdammt nochmal die finger von solchen anteilen des verfuegbaren geldes lassen.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
überhaupt nicht bin ich blind mit einem auge, eher muss ich leider mit dem anderen auge, da ich nebenbei auch als selbstständiger agierend feststellen, wieviele staatliche regeln abseits des normalen betriebs einem den spaß dabei vermiesen.

das ohne zweifel die deutschen ein nachfrageproblem haben, ist sicher ohne zweifel. leider geben die leute hier zu lande die kohle ungern für dienstleistungen aus, wo ja eher die zukunft der postindustriellen gesellschaft liegt.

dienstleistungen sind aber eben auch strukturell aufgrund der hohen lohnnebenkosten zu teuer - z.b. im vergleich zu billigen produkten aus china (z.B: wer lässt heute schon noch elektrogeräte reparieren oder klamotten umschneidern). daran könnte dann wieder die politik was ändern.

Mit Luhmann sollte sich deine Professorin aber noch näher befassen, imho kann man ihn auf dieser profanen ebene nur missbrauchen, denn auch auf die gefahr hin, dass man es dir in deinem studium bisher nicht erklärt hat: gegenstand der der allgemeinen theorie sozialer systeme sind eben solche sozialen systeme und nicht die in ihnen enthaltenen menschen, gruppen oder sonstwie 'gegenständlichen' Subjekte oder objekte. markwirtschaft ist ein solches system, kirche vielleicht oder auch unsere mediendemokratie aber nicht politik als solche tät ich mal sagen, aber das magst du mir ja bestimmt wieder glauben.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Elias@Rafael:

Mit Luhmann sollte sich deine Professorin aber noch näher befassen, imho kann man ihn auf dieser profanen ebene nur missbrauchen, denn auch auf die gefahr hin, dass man es dir in deinem studium bisher nicht erklärt hat: gegenstand der der allgemeinen theorie sozialer systeme sind eben solche sozialen systeme und nicht die in ihnen enthaltenen menschen, gruppen oder sonstwie 'gegenständlichen' Subjekte oder objekte. markwirtschaft ist ein solches system, kirche vielleicht oder auch unsere mediendemokratie aber nicht politik als solche tät ich mal sagen, aber das magst du mir ja bestimmt wieder glauben.

Zum Einen: Eben weil in einem System nicht Menschen agieren, sondern die nur Funktionen des Systems einnehmen, wirst du lange warten können, bis ein Unternehmer bei einer wirtschaftlichen Entscheidung moralisch entscheidet.
Zum Anderern: Naja was du sagst und was Luhmann sagt, liegt irgendwie weit auseinander. Soziale Systeme sind generell alle in denen Kommunikation stattfindet. Und in bestimmten spezifisch-ausdiffernzierten Systemen gibt es immer ein binären Code. Solche Systeme sind Religion, Wirtschaft, Politik, Moral, Liebe, Recht, Kunst, etc..
Auszug aus Schimanks soziologische Gesellschaftsdiagnose: Niklas Luhmanns Beobachtungen der Folgeprobleme der funktionalen Differnzierung:
"Hier denkt man, einer weitverbreiteten Haltung folgend, zunächst einmal an politischer Gesellschaftssteuerung - was aber von Luhmann vehemnt abgelehnt wird. Denn für ihn ist politische Gesellschaftssteuerung erstens ein Ding der Unmöglichkeit, versteht man darunter die gezielte Intervention in andere Teilsysteme. Wenn sowohl Politik als auch die anderen zu steuernden Teilsysteme selbstreferentiell geschlossene Kommunikationszusammenhänge sind, ist das, was als politische Gesellschaftssteuerung deklariert wird, nichts als eine entsprechend angelegte Selbstbeobachtung der Politik. Die Politik begreift sich als gesellschaftliche Steuerungsinstanz - aber das ist, so könnte man sagen, lediglich ihre eigene Lebenslüge und damit ein selbstgeschaffenes Problem, weil die Politik so allermeistens zu registrieren hat, dass ihre entsprechend deklarierende Bemühungen scheitern. Zwar hat ihr selbstreferentielles operieren aufgrund von struktureller Koppelung z.B. mit der Wissenschaft durchaus Wirkung dort, aber diese sind für beide Seiten eratisch: für die Wissenschaft, weil sie aus dem binären Code der Politik hervorgehen und nicht dem der Wissenschaft entsprechen, und für die Politk, weil die strukturelle Koppelung aus den politischen Kommunikationen so verformte Effekte hervorbringen, damit diese in den Kommunikationszusammenhang der Wissenschaft passen, aber dann nicht länger als Realisierung der urspünglichen politischen Gestaltungsabsichten gelten können.
Doch selbst wenn Luhmann politische Geselschaftssteuerung als möglich erschiene, wäre sie für ihn zweien unnötig und womöglich gar schädlich. Er behauptet lapidar: "Fürs überleben genügt Evolution." "Überleben", also eine dauerhafte Reproduktionsfähigkeit der modernen Gesellschaft, ist bereits hyperkomplex, weil es über vielfältige strukturelle Koppelungen ineinander verschlungene teilsystemische Reproduktionsvorgänge umfasst. Jedes besserwisserische Bemühen eines gezielten Eingriffes verstrickt sich für Luhmann unrettbar in einer "Logik des Mißlingens"."

Finde es aber irgendwie aberwitzig, dass ich einem Wirtschaftsliberalen erzählen muss, dass Politik die Wirtschaft nicht steuern kann.
Und das wir zu viel Bürokratie haben, und das die Politik zumindest eine Teilschuld an den Arbeitslosen trägt streite ich gar nicht ab. Nur garantiert nicht in dem Umfang, wie das hier und in den Medien dargestellt wird. Da wird ja fast behauptet mit der "richtigen" Wirtschaftspolitik ließe sich vollbeschäftigung erreichen, dabei dürfte seit Marx ökonomischen Schriften bekannt sein, dass es immer einen mehr oder weniger großen Teil einer wirtschaftlichen Reserveearme gibt. Und das nicht die Politik diese Größe bestimmt. Vielmehr sind es kulturelle/soziologische/mentale/ökonomische Bedingungen die da eine viel größere Rolle spielen.

Außerdem wehre ich mich nur gegen die Reduktion der Politik auf Wirtschaft und der gleichzeitigen Marginalisierung der eigentliche Bereiche von Politik bzw. Bereiche in denen sie wirklich was zu sagen hat. Die werden als sekundär abgetan, obwohl gerade dort die Hauptaufgabe der Politik ist (Bsp. Drogenpolitik). Und nochmal: Politik ist nicht Wirtschaft.

Und deshalb sind für mich, wenn auch in erheblich geringeren Maße als früher, die Grünen die einzige wirklich politische Partei. Auch wenn sie hier als ideologisch abgetan werden. Genau das ist ja der Wesenskern von politischen Parteien. Das ich mit ihrer Wahl meine normative Überzeugung, welche Werte in einer Gesellschaft gelten sollen, Ausdruck verleihen kann. Und wenn einer meint wir brauchen keine Werte, oder wie andere es ausdrücken würden: Ideologien, dann wählt er halt liberal. Ist genauso legitim.
Ich bekomme fast einen Kollaps, wenn ich Merkel (die Anführerin der KONSERVATIVEN Partei in Deutschland) über Gentechnik/Stammzellenforschung reden hören. Da frage ich mich warum die überhaupt noch ein C in ihrem Namen haben.

[ 24.05.2005, 01:08: Beitrag editiert von: nickthequick ]
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: DJ-SRG:
Bin auch Parteimitglied.

I feel sorry for you. Vielleicht hättest Du Dich bei Erreichen Des Alters, wo man wählen darf, mal von Deinen Eltern lösen und Dir eine eigene Meinung bilden sollen.

@HypNorm, Du kannst das ja undifferenzierte Fallbeispiele nennen, aber ich gehöre letztlich zu denjenigen, die sich eher an Sachfragen orientieren und ideologisch nicht wirklich vorgeprägt sind.
Grundsätzlich ordne ich die CDU aber als die Partei der Spießer, Schwarzgeldsammler, Amerikahinterherlaufer, Großkapitalisten, Bauernlobbyistenbediener und Sozialstaatsabbauer ein. Das sind alles zwar sehr verallgemeinernde Ausdrücke, aber alles ist an Sachfragen festzumachen.
In grundlegenden Fragen auch zur Umweltpolitik hat man meines Erachtens da noch nicht einmal Tatsachen wie die Klimaerwärmung als solche erkannt. Von daher schätze ich die Parteispitze und einige Wähler als Leute ein, die allesamt nie gelernt haben, ein kritisches Bewusstsein zu entwickeln, sondern in ihrer Verborrtheit stecken geblieben sind. Und wenn man wie Merkel oder Friedbert Pflüger auch noch meint, George W. Bush hinterher laufen zu müssen und ihn noch für einen Politiker mit guten Absichten hält, dann gehört man einfach nicht in die Politik, sondern in den Kindergarten und sollte noch einmal von vorne anfangen und die Grundsätze eines friedlichen Zusammenlebens noch einmal studieren.

Frage an die CDU-Supporter, das ganze mal etwas auf die persönliche Ebene transferierend: Das Gefühl, dass die jungen Union-People aus der Schule oder vom RCDS aus dem Studium nicht ganz zu Eurem Freudeskreis passen, habt Ihr wohl nie gehabt oder?

Und wenn ich mir das Schatten-Kabinett von Merkel in der Bild mal angucke, dann ist das schlimmer, als jedes Grußelkabinett. In einigen Bereichen liegen sie aber definitiv falsch, was nur mal wieder die Doofheit der Bild unterstreicht.

[ 24.05.2005, 01:41: Beitrag editiert von: WenigAhnung ]
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:
Zum Einen: Eben weil in einem System nicht Menschen agieren, sondern die nur Funktionen des Systems einnehmen, wirst du lange warten können, bis ein Unternehmer bei einer wirtschaftlichen Entscheidung moralisch entscheidet.

schon wieder ein Missverständnis, Menschen nehmen in den Systemen auch keine Funktion ein. Sie kommen als 'Subjekte' noch nicht mal wirklich vor auf dieser Ebene der Abstraktion.

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:

Zum Anderern: Naja was du sagst und was Luhmann sagt, liegt irgendwie weit auseinander. Soziale Systeme sind generell alle in denen Kommunikation stattfindet. Und in bestimmten spezifisch-ausdiffernzierten Systemen gibt es immer ein binären Code. Solche Systeme sind Religion, Wirtschaft, Politik, Moral, Liebe, Recht, Kunst, etc..

blahblahblah... das sind ja nur generelle Begriffe für menschliche Lebensbereiche. Soziale Systeme muss man imho schon außerhalb von simplen Etiquetten suchen. Systeme neigen dazu sich zu verselbstständigen und zu reproduzieren, in dem sie sich von ihrer Umwelt ständig neu abgrenzen.

Z.B die Deutsche Sprache ist eines, oder der weltweite Schönheitskult oder die globalisierte Martkwirtschaft oder meinetwegen auch der Real Existierende Sozialismus. In den westlichen Ländern ist es imho die Mediendemokratie, die längst so ein Eigenleben begonnen hat, und eigene Codes entwickelt. Schröders Handeln selbst ist doch ein gutes Beispiel.

Du nimmst dagegen einfach einfach einen Begriff wie Wirtschaft, und sagst, dass ist ein soziales System und der darin Agierende handelt nach einer zwangsläufigen inneren Logik, d.h. z.B. Gewinnmaximierung während es in dem anderen System Politik um Normen geht.

Ich halte das für zu einfach und eine Vergewaltigung der Systemtheorie auf vorhandene Begriffe und Erklärungsmuster, gelenkt von einem tiefen Wirtschafts- und Kulturpessimismus á la Habermas oder ähnliche (da kenn ich mich nicht mehr so aus, das fand ich nie interessant).

Du darst nicht vergessen, das ähnliche Idee wie bei Luhmann ja auch bei Kollegen anderer Fachbereiche entwickelt wurden (wie Maturana, Varela, Prigogine auch Hirnforscher, Sprachphilosophen etc)

Du bist zu nah an angewandter Soziologie, das verstellt dir denn Blick auf das eigentlich interessante an Luhmanns Theorie...


Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:

Finde es aber irgendwie aberwitzig, dass ich einem Wirtschaftsliberalen erzählen muss, dass Politik die Wirtschaft nicht steuern kann..

Ich bin nicht so wirtschftsliberal, dass ich verneinen würde, dass die Gesellschaft der Wirtschaft Rahmenbedingungen setzen kann und soll. Gegenwärtigkeit bin ich allerdings überzeugt, dass wir hier zu LAnde etwas mehr Tempo brauchen, da uns die Zeit davon läuft (wir waren in Deutschland in den 80er und 90er Jahren viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt)
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
[QUOTE]Ursprünglich gekritzelt von: Elias@Rafael:
(wir waren in Deutschland in den 80er und 90er Jahren viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt) [/QB]

das sind wir deutschen immer!
 
Geschrieben von: TranceRider (Usernummer # 1924) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: WenigAhnung:
Frage an die CDU-Supporter, das ganze mal etwas auf die persönliche Ebene transferierend: Das Gefühl, dass die jungen Union-People aus der Schule oder vom RCDS aus dem Studium nicht ganz zu Eurem Freudeskreis passen, habt Ihr wohl nie gehabt oder?

So wie bei allen Leuten, die sich in dem Alter solchen Organisationen zum Finden von Feunden anschließen. Sei es die JU, die Jusos oder der Schützenverein, die Pfadfinder oder das Rote Kreuz.

Aber wenn du der Meinung bist, dass für junge Union Mitglieder eine politische Intention dahinter steckt, dann möchte ich dich nicht aus deinen naiven Träumen reißen. Also lass dich weiter von Stammtischparolen inspirieren und bring uns weitere Beispiele für hässliche Gesichter und schreckliche Frisuren, vielleicht ändert das ja den schlechten Eindruck unserer aktuellen Bundesregierung.
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
@TranceRider, ich finde es super, dass Du ein schön konservatives Wertegerüst zu haben scheinst. Und noch viel superer finde ich, dass Du nicht in der Lage bist, hinter meinen überspitzten (aus Deiner konservativen Sicht) Stammtischparolen den politischen Hintergrund zu erkennen.
Dir scheint ja Tagespolitik sowieso egal zu sein, vermutlich sie auch nicht zu verfolgen. Was die CDU macht, ist einfach gut! Du bist nun einmal wertkonservativ und willst das auch bleiben. Spitze! Der Spendenskandal um Helmut hat Dich natürlich auch kalt gelassen, in den Irak wolltest Du am liebsten auch persönlich einmarschieren und Roland Kochs Rassismuskampagne passte Dir auch super in Dein Konzept.
Für mich sind das mindestens drei Gründe, dieser Partei niemals meine Stimme zu geben, aber wenn man natürlich wertkonservativ ist, dann übersieht man das alles natürlich gerne.
Noch hast Du uns aber bisher einen einzigen Grund mitgeteilt, warum die CDU so toll ist. Vielleicht warst Du ja der mit der lokalen Inselidyle, aber letztlich bezweifel ich, dass Du von Sachthemen irgendeine Ahnung hast. Wäre ja auch nicht untypisch für CDU-Wähler und die Führungsspitze. Populismus mögen die ja ganz gerne und am rechten Rand wildert man ja auch häufiger mal.

PS.: Stammtische sind eine CDU/CSU-Domäne.
 
Geschrieben von: DJ-SRG (Usernummer # 12589) an :
 
1.) Im Gegensatz zu vielen SPD Politikern in NRW hat sich Helmut Kohl nicht persönlich bereichert.

2.)Gefällt mir Saddam Hussein in einem Gefängnis besser als in einem Palast.

3.) War die Unterschriftenaktion gegen die doppelte Staatsbürgerschaft richtig, und hatte sicher nichts mit Rassismus zu tun.
 
Geschrieben von: duck (Usernummer # 5915) an :
 
die verstärkte nachfrage nach politischem kabarette alleine, wird zu einer deutlichen belebung des arbeitsmarktes führen!

ich stelle mir das gerade so vor:

kanzlerin: angela merkel
aussenminister (vizekanzler): guido westerwelle
superminister: edmund stoiber
innenminister: (kanther?) ole von beust
justizminister: wolfgang gerhard
verteidigungsminister: roland koch
verkehrsminister: christian wulf
umweltminister: otto wiesheu
familien etc ministerin: (monika hohlmeier?) annette schavan
bildung-forschung: reiner brüderle

bei den anderen ministerien bin ich mir noch nicht sicher.

bundestagspräsident: wolfgang schäuble

bundespräsident (in 4 jahren): dr. helmut kohl


[clown]
 
Geschrieben von: Tuxton (Usernummer # 2837) an :
 
ich denke mal westerwelle wird aus wahltaktischen gründen herrn gerhardt den vortritt lassen und innenminister werden. schlachtross glos wird verteidigungsminister und die umweltfragen werden in zukunft im wirtschaftsministerium gelöst...
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Tuxton:
und die umweltfragen werden in zukunft im wirtschaftsministerium gelöst...

[hammer] treffend formuliert, hehe.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
@ Hagbard, duck, tuxon

wie gestern immer wieder kolportiert, hegt Westerwelle keine gelüste aufs aussenministerium. aussenminister wird Gerhardt.. und damit jemand, der bereits beim einstieg mit der materie einige klassen bewanderter ist als seinerzeit Fischer. [top] nebenbei dürften damit auch all diejenigen aufatmen, denen auch äußerlichkeiten von herausragender bedeutung sind (WenigAhnung).
es wird immer besser..


noch eine gegenposition dazu, die union sei als techno-anhänger nicht wählbar. das gegenteil liegt nahe:

CDU/FDP stellen fraglos die technologie-freundlichere verbindung dar verglichen mit SPD/Grüne. noch in den fortgeschrittenen 80ern gab es eine direktive der Grünen, den umgang mit computern zu meiden (früher in einem anderen thread schon mal zitiert).. komplett unsäglich für den techno-affinen oder irgendwie gegenwartsbezogenen mensch.
CDU/FDP gewährleisten eher ein gedeihen der technologisierten welt, zu der techno der soundtrack ist, und sind damit _die_ techno-parteien.

techno in clubs ist zeitlich vergleichsweise eine kurze kulmination als verarbeitung dessen, was rund um die uhr draussen stattfindet in den verschiedensten lebensaspekten, der industrie, den arbeitsweisen, der kommunikation, etc. - die meiste zeit "techno" findet ausserhalb von clubs statt. anders gesagt, techno fängt nicht erst an, wenn die erste platte des abends läuft, und ist auch nicht in dem moment zuende, wenn das licht im club angeht.

Alvin Tofflers "The Third Wave" war nicht umsonst zentrale inspirationsquelle für Atkins, Saunderson, May..
 
Geschrieben von: age111 (Usernummer # 4485) an :
 
hyp nom schrieb:
"CDU/FDP stellen fraglos die technologie-freundlichere verbindung dar verglichen mit SPD/Grüne. noch in den fortgeschrittenen 80ern gab es eine direktive der Grünen, den umgang mit computern zu meiden (früher in einem anderen thread schon mal zitiert).. komplett unsäglich für den techno-affinen oder irgendwie gegenwartsbezogenen mensch.
CDU/FDP gewährleisten eher ein gedeihen der technologisierten welt, zu der techno der soundtrack ist, und sind damit _die_ techno-parteien."

boah alter, du schreibst manchmal aber auch wirklich nen sche!ß zusammen, junge junge...

schon mal mitbekommen, das man technologien nicht nur für musik nutzen kann, denn das ist wohl kaum das ziel der cdu. (das ist auch die partei, die eher als anti party partei fungiert)
man kann auf technologie basierend z.b. auch waffen herstellen, und diese sparte u.a. ist die, gegen die die grünen waren/sind.

falls dein posting nich ernst gemeint war, und ich die satire nur nicht gerafft habe, bitte ich zu entschuldigen.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
deine antwort geht an dem, was ich geschrieben habe, schlicht vorbei. siehe meinen drittletzten satz.
die wahrheit, dass man mit technologien waffen herstellen kann, mit küchenmessern morden und mit autos menschen überfahren, ist wohl allen präsent.
die Grünen haben trotzdem die bewaffnete intervention in jugoslavien mitgetragen, und das war gut so..
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Elias@Rafael:
blahblahblah... das sind ja nur generelle Begriffe für menschliche Lebensbereiche. Soziale Systeme muss man imho schon außerhalb von simplen Etiquetten suchen. Systeme neigen dazu sich zu verselbstständigen und zu reproduzieren, in dem sie sich von ihrer Umwelt ständig neu abgrenzen.

Du nimmst dagegen einfach einfach einen Begriff wie Wirtschaft, und sagst, dass ist ein soziales System und der darin Agierende handelt nach einer zwangsläufigen inneren Logik, d.h. z.B. Gewinnmaximierung während es in dem anderen System Politik um Normen geht.

Ich halte das für zu einfach und eine Vergewaltigung der Systemtheorie auf vorhandene Begriffe und Erklärungsmuster, gelenkt von einem tiefen Wirtschafts- und Kulturpessimismus á la Habermas oder ähnliche (da kenn ich mich nicht mehr so aus, das fand ich nie interessant).

Ich bin nicht so wirtschftsliberal, dass ich verneinen würde, dass die Gesellschaft der Wirtschaft Rahmenbedingungen setzen kann und soll. Gegenwärtigkeit bin ich allerdings überzeugt, dass wir hier zu LAnde etwas mehr Tempo brauchen, da uns die Zeit davon läuft (wir waren in Deutschland in den 80er und 90er Jahren viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt)

Nur kurz noch ein paar Anmerkungen:
Wenn Luhmann selbst Politik, Wirtschaft etc. als soziale Systeme bezeichnet wird der sich das schon gründlich überlegt haben. Und das hat nichts mit Kulturpessimismus a la Habermas zu tun. Kannst ja gern ein Buch darüber schreiben, dass Luhmann damit nicht recht hat.
Seine Theorie hat ja gerade den Anspruch eine Erklärung für alles zu bieten.
Und wie? Du hälst es für eine Vergewaltigung die System Theorie in der Praxis anzuwenden? Luhmann ging von einer hyperkomplexen Realität aus, die auch eine angemessen komplexe Theorie braucht, um die Welt zu erklären.
Und um hier noch etwas richtig zu stellen: Der binäre Code der Politik ist Macht. Und jede Entscheidung die dort getroffen wird unterliegt ganz einfach diesem Code. Und so ziemlich alles was in der Politik so vor sich geht bzw. politisch ist, lässt sich unter diesen Code subsumieren. Genauso wie in der Wirtschaft nach dem Code Geld agiert wird. Und alles andere führt ganz zwangsläufig zum Niedergang des Systems. Bsp. Stammzellenforschung: kaum agieren die Menschen im Wissenschaftssystem nicht mehr nach wissenschaftlichen Maßstäben, sondern nach ethischen, gibt es auch keine konkurrenzfähige Forschung mehr.

Und wie wäre es wenn du zu deiner Mittelstandsrahmentheorie auch mal die zur Zeit Hauptschuldigen nennst? Diejenigen die sich zur Zeit weigern gute Ideen zu födern bzw. ihnen das Geld bereitzustellen? Es ist Augenwischerei zu behaupten, der Mittelstand setzt seine Ideen nicht um, da sie sich übermäßig lange mit Bürokratie herumärgern müssen. Derjenige der eine gute Idee hat, wird alles versuchen sie umzusetzen. Auch wenn das hier manchmal ein bischen länger dauert. Jedoch kann er seine Idee nicht umsetzen, wenn die Banken die Kredite für solche Ideen systematisch verweigern.
Mag sein ich irre mich bei diesem Punkt, aber:
Wie kann ich langfristig ein Unternehmen aufbauen, wenn meine Aktionäre 25%-Rendite erwarten. Und wenn die nicht erreicht werden, wird das Unternehmen geschluckt und es kommt zu weiteren Stellenabbau. Langfristige Planung bedeutet: Ich nehme erstmal unter umständen Schulden in Kauf, die sich aber irgendwann einmal auszahlen.

Ich will ja gar nicht ausschließen, dass die Politik Rahmenbedingungen setzen kann, die unter umständen zu Wirtschaftswachstum beiträgt. Aber da spielen so viele gewichtigere Faktoren mit rein, für die die Politik nichts kann. Sie kann dem Arbeitslosen seine Hilfe kürzen, damit er endlich Arbeit aufnimmt, aber wenn er keinen Arbeitsplatz findet, bringt das auch nicht viel.
Wie dem auch sei, kann ja jeder glauben was er will, aber ich halte es für absoluten Schwachsinn Politik zu 100% nach wirtschaftlichen Maßstäben zu beurteilen, da Wirtschaft Wirtschaft ist und Politik Politik.
 
Geschrieben von: DJ-SRG (Usernummer # 12589) an :
 
Jetzt wirds lustig. Lafontaine will LInksbündnis anführen, Nostalgie pur [pillepalle]
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
@hypNorm,

schade, leider finde ich die Original-Quellen nicht mehr, aber glauben kannst Du es mir trotzdem. Dein Versuch, die Union als die weltoffene und technofreundliche Partei darzustellen, ist doch der Scherz des Jahres. Wo bekommst Du so ein komisches Wissen her? Aus Deinen deutsch-nationalen Kampfblättern, oder was?

Das sagte der ehemalige Bundesbeauftrage Eduard Lintner (natürlich CSU) über Techno:

22.10.94 Bild-Zeitung: "Man müsse Techno-Musik doch einfach verbieten", um Ecstasy- und Haschischprävention zu betreiben.

Wenig später wurde er sanfter: ""Wer früher aus der Disco nach Hause muß, hat kaum noch Bedarf an künstlichen Aufputschmitteln. Darum sollen alle Diskotheken um drei Uhr schließen."
[rolleyes]

Noch besser gefällt mir der Kollege und diese Mitteilung der CSU hier, geschickt hat er es wohl an das Magazin "Deep":

"Eil-Pressemitteilung des Pressesprechers der Jungen Union Haag in OB. vom 31.10.95
FORDERUNG EINES VERBOTS VON TECHNO-MUSIK IM FREISTAAT BAYERN PER GESETZ

Mit der Bitte um Beachtung in Ihrem Medium!

Sehr geehrte Damen und Herren!

In Bezug auf die "Reportage am Montag" mit dem Titel "Die Nacht hat 38 Stunden - Ein Trip durch die Münchner Szene", gesendet im Bayerischen Rundfunk am 30.10.95 um 20.15 Uhr, sehe ich mich gezwungen, für ein Verbot von Techno-Musik im Freistaat Bayern zu plädieren.

Schon im Januar dieses Jahres hatte ich in der Hörfunksendung "Puriniux" bei "Antenne Bayern" eindringlich auf die Problematik und die Gefahren von Techno-Musik hingewiesen. Leider hat es den Anschein, als ob die Macher und Urheber dieser gefahrvollen Musik auf beiden Ohren taub sind. Die o.g. Fernsehsendung hat in erschreckender Weise gezeigt, wie skrupellos junge Menschen in München in den Teufelskreis von Techno-Musik hineingezogen und dieser Musik hörig gemacht werden. Spätestens zum jetzigen Zeitpunkt befinde ich es als unabdingbar, diesem wilden Treiben ein Ende zu bereiten. Konkret fordere ich folgende gesetzliche Unternehmungen in Bayern:

1. Verbot der Verbreitung von Techno-Musik und aller Musikrichtungen, die in Verbindung mit Techno stehen, in allen öffentlichen Diskotheken.
2. Verbot der Ausstrahlung von Techno-Musik und aller Musikrichtungen, die in Verbindung mit Techno stehen, in allen staatlichen und privaten Hörfunk- und Fernsehprogrammen.
3. Verbot aller Printmedien, d.h. Zeitungen, Zeitschriften, Magazine etc., deren Zielgruppe Techno-Anhänger sind.
4. Verbot aller Agenturen, Büros, Veranstalter etc., die mit Techno-Musik und ähnlichem Kommerz betreiben.
5. Auftrittsverbot für alle "Techno-Künstler", Musiker, Interpreten etc. in allen Discotheken und in allen staatlichen und privaten Hörfunk- und Fernsehprogrammen.

Die CSU, die JU, allen voran Arbeitsminister Norbert Blüm, machen sich seit geraumer Zeit dafür stark, daß gesetzwidrig handelnde Sekten wie z.B. Scientology-Church in Deutschland verboten werden sollen. Genau die gleichen Anstrengungen müßen nun in Bezug auf die kommerzielle Techno- Branche unternommen werden.

Bis zu einem Verbot von Techno-Musik muß eine sorgfältigere Beobachtung der Techno-Szene durch die Polizei erfolgen. Die Tatsache, daß auf Techno- Veranstaltungen illegal mit Drogen gehandelt wird, folglich Drogen konsumiert werden, beweist eindeutig: Die Techno-Szene ist kriminell!

Ein Verbot von Techno-Musik soll aber vor allem einen Schutz für die Gesellschaft, besonders für junge Leute, darstellen. Techno-Musik ruiniert die Gesundheit! Die negativen Konsequenzen in physischer und psychischer Hinsicht sind enorm. Es ist erwiesen, daß die überdimensionale Lautstärke von Techno zu gravierenden Hörschäden führt und die extreme körperliche Verausgabung durch die totale Hingabe an die Musik mit und ohne zusätzlichem Drogenkonsum, - der Zustand des sogenannten "high sein" -, zu einem Zusammenbruch des Kreislaufs führen kann.

Fazit: Die Reportage von Gestern hat unmißverständlich belegt, in welche Abhängigkeit Techno-Musik einen Menschen treibt, wie die Musik ihn vereinnahmt, wie sie buchstäblich Besitz von ihm ergreift. Das Verbot von Techno-Musik soll insbesondere ein Schlag gegen den illegalen Drogenhandel sein und zum Schutz des gesundheitlichen Wohls junger Menschen dienen. Im Musikbereich gibt es eine Menge von Alternativen, die aufzeigen, daß eine mit dem normalen Menschenverstand und dem Gesetz konforme Darstellung möglich ist.

Im Interesse der Bevölkerung, der Kultur und der Mentalität des Freistaates Bayern muß dieser Musik Einhalt geboten werden!

Mit freundlichen Grüßen

Tobias-Georg Kurzmaier
- Junge Union Haag in OB -
Pressesprecher"
[pillepalle]

Der Text ist so krank und spricht von einem dermaßen kaputtem Demokratieverständnis, dass selbst Dir, Inga, schwindelig werden muss. Aber ist klar, der Kollege ist ja nur ein einsamer Wirrkopf, der einen schlechten Tag hatte. Letztlich braucht man sich ja nur mal angucken, wo die schärfsten Drogenkontrollen und Razzien der letzten Jahre stattfanden: Baden-Württemberg und Hessen. Erinnert sei an Time Warp und U60. Das sind ja nur die Spätausläufer.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
solche einzelwortmeldungen sind doch süß.. du kannst dir quer durch alle parteien zu allen möglichen themen originelle vorstösse heraussuchen. wenn solche alten klamotten dieser kategorie hier schon als trumpf episch ausgebreitet herhalten müssen, kann man sich als unionsfreund ob der harmlosigkeit wahrlich zurücklehnen.
der wagen der jungen union auf der LP hatte übrigens erstaunlichen techno im programm, wenn ich mich recht erinnere. [Wink]
es gab auch mal einen thread, in dem sich herausstellte, dass die kontrollen in rot-grün regierten ländern denen in anderen ländern nicht nachstanden.
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
episch ausgebreitet

Ich habe es hier nur reinkopiert und nicht "episch ausgebreitet". Es kann sich ja jeder selbst eine Meinung bilden, aber Deine komischen Geschichten mit Anlehnung an Technologie-Freundlichkeit kann man ja nicht unkommentiert hier stehenlassen.
Und wenn Du schon behauptest, das würde es bei allen Parteien geben, dann zeig es mir mal, bitte. Der Jung-CSU-Feti hat sie einfach nicht alle und dass so ein Freak, wie Lintner Drogenbeauftragter werden durfte, spricht wirklich für die Offenheit der Kohl-Regierung in gesellschaftspolitischen Fragen.
Aber Toleranz ist ja sowieso nicht so Dein Ding, HypNorm., von daher hast Du wohl die richtige Partei gefunden, obwohl ich ja ernsthaft bezweifel, dass Du wirklich CDU wählst. Deine Lieblingslektüre habe wohl nicht nur ich nicht vergessen. Aber die spricht ja nur aus, was "wir alle denken".
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
anyway, ich hab mal geguckt, was dieser Tobias-Georg Kurzmaier heute so macht.. und zwar ist er zuständig für die öffentlichkeitsarbeit von www.gastro-award.de , wo u.a. Tom Novy gefeatured wird [smilesmile]
das passt ja nun so gar nicht zu der schublade.

die sache mit der technologie-freundlichkeit hast du übrigens anders als behauptet nicht kommentiert.
wir können auch gern sachlich über irgendwelche zeitungen sprechen, die du womöglich noch nie gesehen hast, aber dir ein kritisches urteil darüber gebildet hast (stichwort urteilsfähigkeit), aber dann bitte ohne gekeife.
 
Geschrieben von: Hanfgar (Usernummer # 8412) an :
 
Danke für diesen Brief! Ich habe TRÄNEN gelacht! [smilesmile]

Finds übrigens klasse das hier, von einigen Ausfällen abgesehen, doch durchaus auf recht hohem Niveau diskutiert wird. [top]

Wie verhindern wir jetzt dieses inkompetente, destruktive und profillose Etwas mit optischem Unterhaltungspotential?
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
@ wenig
btw., von toleranz zu reden und hier beständig die physignomie von leuten einfliessen zu lassen, ist schon bezeichnend..
im übrigen kann man ja nun jede beliebige zeitung aufschlagen, um zu anderen betrachtungsweisen und seriöseren auseinandersetzungen über die personen zu gelangen, mit völlig ungleich fundierteren argumenten als den deinigen. so what?
 
Geschrieben von: Tuxton (Usernummer # 2837) an :
 
@ hanfgar: falls es wirklich die wahlen gewinnen sollte, wird das sehr schwierig werden. ich erinnere an die schwarze birne, der nach amtsantritt auch ein frühes verfallsdatum prophezeit wurde. im gegensatz zu anderen parteianhängern zeichnet sich der großteil der schwarzen klientel nämlich nicht durch die fähigkeit zu einer kritischen auseinandersetzung mit der eigenen partei aus (siehe threadverlauf), sondern vielmehr durch die unerschütterliche überzeugung, den einzig richtigen politischen weg zu vertreten, egal wie dieser aussieht, hauptsache er wird von den floskellieferanten der faz und der springer-presse in einer massentauglichen erscheinungsform geliefert. zumal ist ja nächstes jahr noch die wm, und irgendwann werden vielleicht auch die reformen der jetzigen regierung greifen, wobei dieser erfolg dann natürlich auch auf die eigenen fahnen geschrieben wird. des weiteren ist davon auszugehen, dass sich bis zur nächsten wahl diejenigen auf der zweiten hierarchiestufe der partei, die führungsanspruch anmelden, wovon man allein aufgrund ihres selbstverstänsnisses ausgehen kann, sich selbst zerfleischen werden. die einzige hoffnung also: es kriecht so tief in den arsch von double u, dass es da nie mehr raus kommt...
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
double u ist in 3 jahren weg, nur mal so am rande bemerkt..

und mal im ernst, von wegen "floskellieferanten der faz und der springer-presse" ..die inhalte der kommentare von Welt und FAZ zu den jüngsten ereignissen finden sich auch nicht anders im Spiegel, in der Zeit und in der Süddeutschen wieder. die aufteilung der welt in schwarz/weiss klappt auch hier nicht.
 
Geschrieben von: age111 (Usernummer # 4485) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hanfgar:


Finds übrigens klasse das hier, von einigen Ausfällen abgesehen, doch durchaus auf recht hohem Niveau diskutiert wird. [top]


hrrrrrrr, hohes niveau? hier? hier werden doch nur platte phrasen rausgeschleudert, und die meisten vertreten nur die meinung, die sie in ihrer zeitung vorgefertigt auf die zunge bekommen haben(wahlweise im tv)
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
dann trag halt mal eine von "den medien" abweichende meinung vor, wenn du schon zum kritisieren in die tasten greifst [rolleyes]
elias und nick hier so zu diskreditieren, find ich auch nicht gut..
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: age111:
hier werden doch nur platte phrasen rausgeschleudert, und die meisten vertreten nur die meinung, die sie in ihrer zeitung vorgefertigt auf die zunge bekommen haben

Ohne Phrasen geht es ja nun nicht, bekomme hier ja schließlich kein Zeilenhonorar.
Punkt2: Die Rolle der Medien ist eben genau die, die Informationen aus der Politik an die Politik weiter zu geben. Kann ja nicht jeder selbst mit Politikern in touch sein.
 
Geschrieben von: age111 (Usernummer # 4485) an :
 
@hyp nom
nick kenne ich nicht, und elias weiss ja glaub ich selber, das ich seine meinungen zum teil, hmm, komisch finde, und ich weiss, das er darüber steht.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
nick = nickthequick.
ist das, was du oben "phrasen dreschen" nanntest, jetzt "zum teil komische meinung"?
 
Geschrieben von: age111 (Usernummer # 4485) an :
 
nein.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Das mit den Medien sehe ich eher so:
Der Mensch sucht sich die Medien die seine Meinung, Argumentation stützen. Und nicht umgekehrt.
Und wo soll man sich den bitteschön über Politik informieren, wenn nicht über Medien? Man kann ja schließlich nicht in jeder Bundestags-, Ausschuss-, Fraktionssitzung sein und mithören.
Außerdem denke ich nicht das Elias und Ich unbedingt damit gemeint sein können. Sowohl Elias als auch Ich kommen zu unserern Schlüssen mitunter durch Heranziehung wissenschaftlicher Erkenntnisse und praktischer Erfahrung. Der eine halt eher aus einer ökonomischen Richtung, der andere aus einer soziologisch/poltikwissenschaftliche. Wobei sich das auch überschneidet.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
wenn ich jetzt feststelle, dass ich täglich TAZ lese, bricht wahrscheinlich wieder das schubladenweltbild von WenigAhnung und einigen anderen zusammen..
welches ich genauso befremdlich finde, wie wenn an anderer stelle z.b. nicht verstanden wird, wie man sich gleichermassen für experimentelle wie für trance-musik begeistern kann.
 
Geschrieben von: Der Schranzose (Usernummer # 5793) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:
Das mit den Medien sehe ich eher so:
Der Mensch sucht sich die Medien die seine Meinung, Argumentation stützen. Und nicht umgekehrt.

Ich weiß ja nicht in welchen intelektuellen Kreisen du verkehrst, aber ich kenne genug Menschen(z.B. meine Eltern) bei denen es genau andersrum läuft. Das heißt sie vertreten genau die Meinung, die ihnen von den Medien vorgelegt wird, reflektiert wird da nicht sehr viel...
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
genau das sagt nick doch [confused]
ps: genauer gesagt.. wenn man mal (wie auch immer) zu einer meinung gekommen ist, sucht man sich die medien, die das unterstützen.
 
Geschrieben von: Der Schranzose (Usernummer # 5793) an :
 
Nick sagt, daß der Mensch sich die Medien sucht(!!!) die seine Argumentation stützen, ich sprach aber von Menschen, die sich diese Medien nicht suchen, sondern die völlig unreflektiert das was sie eben in der Zeitung oder sonstwo gelesen haben als ihre Meinung ausgeben, obwohl sie, bevor sie die Zeitung o.ä. gelesen haben, nicht mal eine Meinung zu dem Thema hatten...
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Der Schranzose:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:
Das mit den Medien sehe ich eher so:
Der Mensch sucht sich die Medien die seine Meinung, Argumentation stützen. Und nicht umgekehrt.

Ich weiß ja nicht in welchen intelektuellen Kreisen du verkehrst, aber ich kenne genug Menschen(z.B. meine Eltern) bei denen es genau andersrum läuft. Das heißt sie vertreten genau die Meinung, die ihnen von den Medien vorgelegt wird, reflektiert wird da nicht sehr viel...
Es ist doch klar, dass wenn ich konservativ bin und die FAZ aufschlage, dann stimme ich mit deren Meinung zu. Schlage ich dagegen die Frankfurter Rundschau auf lehne ich die als konservativer wohl eher ab. Deshalb wird ein konservativer wohl eher die FAZ lesen, als die Frankfurter Rundschau. Und selbst wenn du de Konservativen nur die Frankfurter Rundschau gibst, wird sich seine Meinung nicht fundamental ändern.
Zitat Professor Gerhard Roth (Gehirnwissenschaftler):
"Erwachsene Menschen neigen eher dazu, sich die Umwelt zu suchen, die ihrer Persönlichkeit entsprechen, als dass sie sich der Umwelt anpassen."

Natürlich setzt das voraus, dass ich ein Erwachsener zumindest halbwegs mündiger Mensch bin.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
@ schranzose
naja, ich glaube, du unterschätzt da, dass da schon eine wahl des mediums einfliesst. liesse sich sicher leicht empirisch bestätigen: leg jemanden ein paar zeitungen hin mit unterschiedlichen kommentaren zu einem sachverhalt, und er wird nicht völlig wahllos nach einem blatt greifen und dessen meinung übernehmen, wenn es seiner überzeugung widerstrebt.
manipulation gibt es, aber deine theorie des totalen, 100%igen marionettendaseins geht vielleicht doch zu weit. deine eltern haben nie etwas davon gesagt, mit information wählerisch umzugehen?
 
Geschrieben von: age111 (Usernummer # 4485) an :
 
wer sagt, das er noch nie in irgend ner weise von medien manipuliert wurde, istr ein spinner.
auch abseits der politik werden wirdauernd falschen tatsachen ausgesetzt, und sobald die falsch sind, wir die aber glauben, und uns anhand geleiteter oder falscher berichterstattung unser bild machen, sind wir schon manipuliert.
 
Geschrieben von: age111 (Usernummer # 4485) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
@ schranzose
naja, ich glaube, du unterschätzt da, dass da schon eine wahl des mediums einfliesst. liesse sich sicher leicht empirisch bestätigen: leg jemanden ein paar zeitungen hin mit unterschiedlichen kommentaren zu einem sachverhalt, und er wird nicht völlig wahllos nach einem blatt greifen und dessen meinung übernehmen, wenn es seiner überzeugung widerstrebt.

eben!!!
aber, nur weil ich mit der einen zeitung auf einer wellenlänge mit 2-3themen liege, lese ich ja auch über neue sachverhalte in der gleichen zeitung, und lasse mich dabei natürlich beeinflussen.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
wer hätte das gedacht.. [rolleyes] wie war das mit den phrasen oben? aber ich will hier ja nicht auch anfangen zu keifen [smilesmile]
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: age111:
wer sagt, das er noch nie in irgend ner weise von medien manipuliert wurde, istr ein spinner.
auch abseits der politik werden wirdauernd falschen tatsachen ausgesetzt, und sobald die falsch sind, wir die aber glauben, und uns anhand geleiteter oder falscher berichterstattung unser bild machen, sind wir schon manipuliert.

Ich sage ja nicht, dass die Medien nicht für unserer wltbild verantwortlich sind. Ich sage nur, dass der politisch mündige Mensch sich von der Zeitung beeinflussen lässt, die seiner eigenen Meinung entsprechen bzw. die er sich von der Welt gebildet hat.
Deshalb gibt es ja in Deutschland ein weitgefächertes Medienwesen. Und ich suche mir daraus aus, was mir subjektiv am besten passt. Und wer eine Zeitung ließt ohne jeden Artikel kritisch zu hinterfragen, ist selber schuld. Ich für meinen Teil, bin absolut nicht immer der Meinung von dem was ich lese.
 
Geschrieben von: age111 (Usernummer # 4485) an :
 
@hyp gnom
welche phrasen? verwendete ich welche?
 
Geschrieben von: Der Schranzose (Usernummer # 5793) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
@ schranzose
naja, ich glaube, du unterschätzt da, dass da schon eine wahl des mediums einfliesst. liesse sich sicher leicht empirisch bestätigen: leg jemanden ein paar zeitungen hin mit unterschiedlichen kommentaren zu einem sachverhalt, und er wird nicht völlig wahllos nach einem blatt greifen und dessen meinung übernehmen, wenn es seiner überzeugung widerstrebt.
manipulation gibt es, aber deine theorie des totalen, 100%igen marionettendaseins geht vielleicht doch zu weit. deine eltern haben nie etwas davon gesagt, mit information wählerisch umzugehen?

Ich weiß genau das meine Eltern nicht wählerisch mit Informationen umgehen, da sie jeden Mist glauben, der in der BILD steht bzw. der bei RTL Explosiv läuft.

Eigentlich wollte ich aber auf etwas ganz anderes hinaus. Es geht mir nämlich darum, daß das TF keinen repräsentativen Durchschnitt der deutschen Bevölkerung darstellt. Soll jetzt nicht arrogant klingen, aber ich würde behaupten, daß im TF eigentlich fast nur sehr intelligente Menschen posten. Somit sind eure Feststellungen(wie eben z.B. "der Mensch sucht sich die Medien, die seine Meinung vertreten" oder "Die SPD hätte bei der nächsten Wahl keine Chance, da die Menschen sich der Mehrheitskostellation im Bundesrat bewußt sind" ...etc.) über die Wahl und so weiter zwar schön und gut, haben aber meiner Meinung nach nichts mit der mehrheitlichen Meinung der Bürger/Wähler bzw. mit der Realität in Deutschland zu tun. Ich habe eben oft die Erfahrung gemacht, daß es leider viel zu viele Menschen in Deutschland gibt, die sich überhaupt nicht für Politik interessieren, geschweige denn sich wirklich mit der Materie auseinandersetzen aber seltsamerweise trotzdem wählen gehen und eine politsiche Meinung haben, die sie aus der Zeitung(meist BILD) übernommen haben...

Die Argumente für ihre Wahlentscheidung würden dir wahrscheinlich die Schuhe ausziehen...da sind die wohl scherzhaft gemeinten Argumente von WenigAhnung(schlechte Frisur von Merkel) noch harmlos...
 
Geschrieben von: age111 (Usernummer # 4485) an :
 
@schranzose

da hast du leider mit vielem recht. ob ich es im resultat nun erfreulich finde oder nicht, aber es wird garantiert auch cdu/csu wähler geben, die lieber noch mal 4jahre "linke zecken" an der macht haben wollen, als ne ossi-tussi und als vize nen schokostecher.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
@ schranzose
es wird ja immer die "politikverdrossenheit" beschworen, weshalb die leute desinteressiert sind, aber ich glaube im gegenteil, wenn alles super laufen würde, hätten die leute noch viel weniger motivation, sich um politik zu kümmern.

@ age
ja, das ganze 16:01-posting ,)
klar ist man "den" medien in gewisser hinsicht ausgeliefert, siehe nick, 15:28.
hat es die mondlandung nun gegeben oder nicht? [Wink]
 
Geschrieben von: age111 (Usernummer # 4485) an :
 
@mon pyh
das 16:01 posting ist in der sekunde des schreibens meinem durchgedrehten und heute übermüdeten gehirn entsprungen. ohne phrase, ohne blabla.
 
Geschrieben von: Der Schranzose (Usernummer # 5793) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: age111:
@schranzose

da hast du leider mit vielem recht. ob ich es im resultat nun erfreulich finde oder nicht, aber es wird garantiert auch cdu/csu wähler geben, die lieber noch mal 4jahre "linke zecken" an der macht haben wollen, als ne ossi-tussi und als vize nen schokostecher.

hehe [Smile] so hab ich es bisher noch nie gehört, kenne es eher andersrum, also a la "Ich wähl die Merkel, weil sie eine Frau ist und eine Frau noch nie Kanzler(in) war"...mich schaudert es jedesmal wenn ich dieses Argument höre...
 
Geschrieben von: drpillepalle (Usernummer # 789) an :
 
Nach neuesten Umfragen (Forschungsgruppe Wahlen am Montag) liegt die Union jetzt bei der Sonntagsfrage bei 50 %, braucht also nicht einmal mehr die FDP um zu regieren. Bei den Symphatiewerten liegt Schröder mit 45 % nur noch knapp ein Prozent vor Angela Merkel.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: age111:
und elias weiss ja glaub ich selber, das ich seine meinungen zum teil, hmm, komisch finde, und ich weiss, das er darüber steht.

Na, sag mal, das finde ich jetzt aber unglaublich! Wenn, dann schwebe ich höchstens drüber! Aber du hast ja recht, ich finde meine Meinungen ja auch manchmal, hmm, komisch halt.

@Nick
ich finde halt nicht alles vom Zettelkasten-Wissenschaftler Luhmann gut. Nur weil ich seine hochfradig abstrahierte Theorie sehr plausibel und einleuchtend finde, muss ich nicht den Rest seines doch relativ umfangreichen Werkes gutheißen. Da bin ich eher wählerisch [Wink] Ich habe auch Luhmann genommen, da er dir wohl am nächsten steht und auch vielleicht am besten zum Thema passt. Nichtsdetrotz kann man ähnliche Ideen ja auch bei anderen hoch abstrakten Theorien aus anderen Wissenschaften herauslesen.

Deine propagierte Trennung der 'Codes' von Politik und Wirtschaft hat sich imho in unserer Mediendemokratie heutzutage längst erledigt. Warum ist etwa Bush Präsident? Wären Bush ohne wirtschaftliche Rückendeckung, die ihm eine entsprechende mediale Präsenz verschafft hat, Präsident geworden? Hat das eingesetzte Kapital der 'Spender' sich angemessen verzinst? Was ist seine Macht wert, wenn die Rendite nicht stimmt? Wieviel anders ist es in Deutschland?

Deine obigen Ausführungen zu den guten Ideen, die durch die bösen Kapitalgeber nicht finanziert werden, haben dich übrigens wirklich als ökonomischen Dilettanten entlarvt. Kein Wunder, dass du so auf alle Wirtschaftswissenschaftler herabschaust, wenn du denkst, dass es so läuft. Darf man fragen, wo du so was aufgeschnappt hast?
 
Geschrieben von: age111 (Usernummer # 4485) an :
 
@elias
da sind wir uns ja einig [Wink]
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Elias@Rafael:

Deine propagierte Trennung der 'Codes' von Politik und Wirtschaft hat sich imho in unserer Mediendemokratie heutzutage längst erledigt. Warum ist etwa Bush Präsident? Wären Bush ohne wirtschaftliche Rückendeckung, die ihm eine entsprechende mediale Präsenz verschafft hat, Präsident geworden? Hat das eingesetzte Kapital der 'Spender' sich angemessen verzinst? Was ist seine Macht wert, wenn die Rendite nicht stimmt? Wieviel anders ist es in Deutschland?

Deine obigen Ausführungen zu den guten Ideen, die durch die bösen Kapitalgeber nicht finanziert werden, haben dich übrigens wirklich als ökonomischen Dilettanten entlarvt. Kein Wunder, dass du so auf alle Wirtschaftswissenschaftler herabschaust, wenn du denkst, dass es so läuft. Darf man fragen, wo du so was aufgeschnappt hast?

Will jetzt nicht länger auf Luhmann rumhacken, nur soviel:

Soziale Systeme: Konstituieren sich durch Kommunikation; bzw. Differnzieren sich nach spezifischen Kommunikationen aus
Binäre Codes: bilden Leitdifferenzen (Politik=Macht), die Kommunikation orientieren und durch Sinngrenzen einen autopoetischen Zusammenhang spezifizieren
Programme: Spezifizierung der Hochabstrakten Codes (Regeln)

Andere Systeme haben nicht auf die Codes eines Systems Einfluss, sondern nur auf die Programme. Was aber nichts an der Funktionsweise der Codes in den Systemen ändert. Über strukturelle Koppelung beeinflussen sich diese Systeme schon bzw. deren Programme. Ob Bush Präsident ist oder nicht, ändert nichts an der Funktionsweise des Systems Politik. Du sagtest selbst, dass in sozialen Systemen Menschen an sich keine Rolle spielen. Bei seinen Entscheidungen ist er nach wie vor auf den Zusammenhang Macht oder nicht Macht angewiesen, d.h. darf ich das oder fehlt die Macht dazu.

Sagt dir Basel II etwas? Hier dir Link:
http://www.zeit.de/2004/36/Crunches?term=Basel

Ich gebe ja zu, bei weitem nicht so viel von Wirtschaft zu verstehen, wie du. Ist ja auch nicht mein Studienfach. Aber solche Artikel erschrecken mich schon sehr. Bin aber gespannt, wie du mir den Artikel widerlegest. Nicht nur ich wäre ein wirtschaftlicher Dilettant, sondern auch das IFO-Institut, Wirtschaftsprofessoren, etc.. Wenn es dir gelingt freu mich.
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
Der Hosenanzug (Merkel) ist wohl nur ein Problem...

Viel schlimmer ist das Schattenkabinett mit Super Minister (Steuern und Finanzen - Stoiber) und Innenminister (mehr als rechts-aussen- Beckstein).

Ich glaube ich werde dann dieses Land verlassen !

Sorry, aber ich habe mit den zu letzt genannten schon in Bayern genug Probleme.
Und wenn ich Frau Merkel sehe - die ist einfach überfordert... (nicht Frauenfeindlich gemeint !)
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:

Sagt dir Basel II etwas? Hier dir Link:
http://www.zeit.de/2004/36/Crunches?term=Basel

Ich gebe ja zu, bei weitem nicht so viel von Wirtschaft zu verstehen, wie du. Ist ja auch nicht mein Studienfach. Aber solche Artikel erschrecken mich schon sehr. Bin aber gespannt, wie du mir den Artikel widerlegest. Nicht nur ich wäre ein wirtschaftlicher Dilettant, sondern auch das IFO-Institut, Wirtschaftsprofessoren, etc.. Wenn es dir gelingt freu mich.

Also im IFO Insitut dilletiert mit dem Weltökonomen Sinn 'Deutschland auf dem Weg zur Basasökonomie' tatsächlich jemand.

Zu Basel II:

Das Kreditkosten nach Risiko unterschieden werden ist das vernünftigste der Welt. Wenn du der Meinung bist, dass die Banken mit deinen Einlagen (von denen geben sie nämlich die Kredite) das Geld allen billig weiterreichen sollen, dann spring du doch als Eigenkapitalgeber ein. Bin gespannt, wie du dir dein Risiko abgelten lassen würdest.

Siehe auch die Pleite der Schmidt-Bank vor ein paar Jahren, oder die regelmäßigen Milliarden-Beträge, die die Hypovereinsbank ihrer Risikovorsorge zuführt.

Wenn sich in Deutschland Investitionen nicht rechnen, die es woanders tun, dann liegt es häufig an den Rahmenbedingungen, die die erwarteten Gewinn schmälern. Woanders kommt man auch nicht billiger an Kredite.

ein Link für dich mit einem hoffentlich unverdächtigen Experten BASEL II
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Elias@Rafael:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:

Sagt dir Basel II etwas? Hier dir Link:
http://www.zeit.de/2004/36/Crunches?term=Basel

Ich gebe ja zu, bei weitem nicht so viel von Wirtschaft zu verstehen, wie du. Ist ja auch nicht mein Studienfach. Aber solche Artikel erschrecken mich schon sehr. Bin aber gespannt, wie du mir den Artikel widerlegest. Nicht nur ich wäre ein wirtschaftlicher Dilettant, sondern auch das IFO-Institut, Wirtschaftsprofessoren, etc.. Wenn es dir gelingt freu mich.

Also im IFO Insitut dilletiert mit dem Weltökonomen Sinn 'Deutschland auf dem Weg zur Basasökonomie' tatsächlich jemand.

Zu Basel II:

Das Kreditkosten nach Risiko unterschieden werden ist das vernünftigste der Welt. Wenn du der Meinung bist, dass die Banken mit deinen Einlagen (von denen geben sie nämlich die Kredite) das Geld allen billig weiterreichen sollen, dann spring du doch als Eigenkapitalgeber ein. Bin gespannt, wie du dir dein Risiko abgelten lassen würdest.

Siehe auch die Pleite der Schmidt-Bank vor ein paar Jahren, oder die regelmäßigen Milliarden-Beträge, die die Hypovereinsbank ihrer Risikovorsorge zuführt.

Wenn sich in Deutschland Investitionen nicht rechnen, die es woanders tun, dann liegt es häufig an den Rahmenbedingungen, die die erwarteten Gewinn schmälern. Woanders kommt man auch nicht billiger an Kredite.

ein Link für dich mit einem hoffentlich unverdächtigen Experten BASEL II

Geht ja nicht um Investitionen die sich nicht rechnen, die Grundintention ist ja richtig, aber:

"So hat in Deutschland ein grotesker Wettlauf um die besten Kunden eingesetzt. Einige große Firmen zahlten bei neuen Darlehen inzwischen nur noch vier Prozent Zinsen, sagt Unternehmensberater Evers – es sind Kampfpreise der Banken, um Marktanteile zu sichern. Diese rechnen sich nicht. Bei den kleinen und mittleren Firmen dagegen sind oft zwischen 14 und 16 Prozent fällig, weil diese Betriebe kein normales Darlehen bekommen, sondern dazu gedrängt werden, doch einfach das Konto zu überziehen. Für viele Firmen ist das unbezahlbar. Experten verwundert das kaum: Laut einer Untersuchung fallen heute mehr als 70 Prozent der mittelständischen Unternehmen in die Rating-Stufe BB oder schlechter, sie gelten als problematisch; für mehr als die Hälfte aller Betriebe müssen die Banken mehr Eigenkapital hinterlegen als bisher. Also steigen die Kreditzinsen."

Das ist genauso ein scheiß, wie die von dir beklagte Bürokratie, oder in deinen Worten ausgedrückt:
"Gut gemeint, ist meistens schlecht gemacht." (oder so ähnlich.
Und wenn mehr als 70% der mittelständischen Unternehmen als problematisch gelten und kein günstiges Geld mehr bekommen, hat das rein gar nichts mit irgendwelchen Risiken zu tun. Es ist eine zehnmal größere Blockade für Ideen des Mittelstands, als auch nur eine einzige bürokratische Regel.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:
Und wenn mehr als 70% der mittelständischen Unternehmen als problematisch gelten und kein günstiges Geld mehr bekommen, hat das rein gar nichts mit irgendwelchen Risiken zu tun. Es ist eine zehnmal größere Blockade für Ideen des Mittelstands, als auch nur eine einzige bürokratische Regel.

und ob es so ist. gute ideen bekommen (fast) immer geld. nur in deutschland müssen die Ideen fantastisch sein, um sich zu rechnen, in china reicht ein maues kopieren veralteter technologien.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Elias@Rafael:
und ob es so ist. gute ideen bekommen (fast) immer geld. nur in deutschland müssen die Ideen fantastisch sein, um sich zu rechnen, in china reicht ein maues kopieren veralteter technologien.

Ach jetzt komm entäusche mich nicht. Selbst ich als absolut Laie, weiß das wir hier nie China haben können. Allein schon wegen den geringen Löhnen für die Chinesen arbeiten, kann man das gar nicht verglichen.
Aber klagen wir lieber weiter von den erbärmlichen Rahmenbedingungen, von denen der Herr Wideking etwas ganz anderes sagt (liegt vielleicht daran, dass für Porsche eine Nachfrage besteht und für andere Sachen eben nicht).
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
natürlich wird hier nie China sein, aber ich wollte dir veranschaulichen, warum dort investiert wird und hier nicht. Die Finanzierungskosten sind für ein Großunternehmen wie BASF gleich, aber die dort Investitionsrendite höher. Wobei die Banker/Eigenkapitalgeber auch Makrorisiken berücksichtigen. Kleine Unternehmener bekommen hierzulande, wie du zugibst, aber fast gar kein Geld mehr, auch wegen der hohen Pleitequoten, aber nicht weil die Banken böse sind, sondern weil es sich für sie nicht rechnet, wenn zuviele Kredite ausfallen. Und Eigenkapital will oder kann hier auch keiner mehr auftreiben. Wer es hat, legt es ja meist selbst in einem Fonds an oder konsumiert es gleich.

Du hast einfach noch nicht mit fremden Geld umgehen müssen, denke ich, da fällt es sich leicht zu fabulieren.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Und ich bleib dabei: Schwerpunkt Nachfrageproblem und nicht Struktur, sonst hätten wir nicht so glänzende Exportzahlen bzw. solche Aussagen, wie die von Wiedeking.
Hättest du meinen Artikel gelesen wüsstest du, dass durchaus auch Unternehmern Kredite versagt werden, die mit ihrem Konzept ziemlich sicher erfolgreich sein würden.
So wie ich das verstanden habe, ist die das Eigenkapital für das Rating entscheidet und nicht das konkrete Konzept/Idee. Das geth über meinen Verstand hinaus. Wenn ich ein Unternehmen gründen will, mit einer bombensicheren Innovation, habe aber kein eigenes Geld, bekomm ich keinen Kredit. Und das ist und bleibt Schwachsinn.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:
Und das ist und bleibt Schwachsinn.

Das ist über kein schwachsinn, wenn du als Bank nur das Risiko tragen darfst, und dass ist nunmal in Deutschland strukturell höher, unabhängig von der Art der Geschäftsidee.

Noch verständlicher ist es, wenn du bedenkst, dass du als kleiner Kreditsachbearbeiter gefeuert würdest, wenn du leichtfertig ein paar Kredite an ideenreiche Gründer gibst, die dann scheitern, wenn die bilanzielle Lage bereits gegen eine Kreditvergabe gesprochen hat.

Da du ja leider keine praktische Erfahrungen diesbzg. zu haben scheinst, siehst du immer nur alles durch eine schöngefärbte Brille.

Würdest du dir selbst denn Kredit geben, wenn du mit einer hochtrabenden Idee daher kommst? Und dann am besten auch noch zum gleichen Zins wie z.B. der Firma Porsche?
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
"Wenn Dieter Schaible* über seine Bank spricht, wird er ganz leise, fast so, als solle bloß niemand hören, dass er, der Autozulieferer, auf einmal keinen Kredit mehr geliefert bekam. Kein Geld von seinem Geldhaus zu bekommen, das gilt in der kleinen Stadt zwischen Mannheim und Stuttgart, wo Schaible fast 80 Menschen Arbeit gibt, als Makel. Es könnte die Leute ja darauf hinweisen, dass mit der Firma etwas nicht in Ordnung ist.

Tatsächlich weisen Probleme mit der Bank oft darauf hin, dass mit dieser Bank etwas nicht in Ordnung ist: zu hohe Kosten für Filialen und Technik, zu hohe Kreditausfälle in der Vergangenheit, die nun die eigene Bilanz belasten. »Viele Institute sind immer noch sehr mit sich selbst beschäftigt«, sagt Stefan Paul, Professor für Finanzierung an der Universität Bochum. Weil die Geldhäuser mit ihren Krediten sorglos umgingen und diese Sorglosigkeit einige von ihnen an den Rand des Ruins führte, werden jetzt umso weniger Darlehen vergeben. Das Pendel schwingt in die andere Richtung. Und trifft auch die Unschuldigen.

Dieter Schaible brauchte 200000 Euro, und zwar dringend. Er lebt von den Aufträgen, die ihm die großen Autohersteller der Republik geben, und wie so viele Mittelständler im Schwäbischen – »Net schwätza, schaffa!« – will auch er nur ungern in der Zeitung stehen. Schaibles Bestellbücher sind voll, seine Kontokorrentlinie (das ist der Dispokredit des Unternehmens) beträgt 1,5 Millionen Euro.

Als er bei seiner Hausbank nach einem weiteren Darlehen fragt, um eine neue Maschine zu finanzieren, macht diese nicht mit. Schaible bedrängt seinen Berater, er macht ihm klar, wie wichtig dieser Auftrag für die Firma ist, er rechnet mit ihm die Zahlen durch, er zeigt ihm, dass sich die Investition lohnt. Die Antwort bleibt die Gleiche: Der Berater könne selbst nichts mehr entscheiden, und »in der Zentrale« habe man beschlossen, dass Schaible nur zusätzliches Geld bekommt, wenn ein zweites Institut in die Finanzierung einsteigt. Wie gut das Unternehmen tatsächlich dasteht, interessiert niemanden. Entscheidend ist allein die neue Strategie der Bank."

Ich sagte ja, die Grundintention ist ja richtig, aber: Mir scheint 1.) sind die Banken daran selber Schuld und führen viel zu rigide Richtlinien ein und 2.) umgehst du meine Aussage des Nachfrageproblems, dass imo viel schwerer wirkt als irgendwelche Rahmenbedingungen.
 
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an :
 
meinst du nicht, dass es auch möglich ist, dass das nachfrageproblem eine weitere ursache der strukturrellen rahmenbedingungen ist?
hohe abgaben / steuern --> geringeres netto-einkommen

zu china:
das ist kompliziert. ja, sie haben ein extrem niedriges lohnniveau. viel entscheidender aber ist, dass china _der_ aufkommende markt schlechthin ist. international agierende unternehmen sind aber gezwungen dort marktanteile zu ergattern.
deswegen lassen sie sich - obwohl sie eigentlich besser wissen - auf investitionen dort ein und werden ausgeschlachtet. in china "funktioniert" es so toll, weil sie ganz krassen, schamlosen kapitalismus betreiben.

zurück zum eigentlichen thema:
npd und dvu werden sich zusammentun und erhoffen sich den einzug in den bundestag...könnt ich mir beim derzeitigen tumult sogar fast vorstellen...
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Ausnahmen gibt es immer, Pech, aber das gibt es auch überall. Die Großbanken in Deutschland haben ihre Krise (Eigenkapitalschäwche fast bis unter das regulatorisch erforderlich Kapital, die hätten also wie die Schmidtbank schließen müssen) heute weitgehend überwunden bzw. sich sogar längst zurück zur Mittelstandsfinanzierung bekannt. Der Artikel ist ein Jahr alt, die Story an sich ca. 2 Jahre, da war das Thema tatsächlich mal relevanter. In der Finanzindustrie drehen aber die Mühlen so schnell, dass das Thema eben heute nicht mehr diskutiert wird (wie gesagt Ausnahmen gibt und gab es immer und überall)

Deine Nachfrageschwäche ist sicher auch ein Problem, bestreitet ja keiner, aber damit lassen sich unsere Problem nur kurzfristig übertünchen. Langfristig steigt die Nachfrage ja vor allem dann, wenn mehr Leute Arbeit finden, bzw. das Gefühl haben, ihr Job ist sicher!
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: James_Holden:
meinst du nicht, dass es auch möglich ist, dass das nachfrageproblem eine weitere ursache der strukturrellen rahmenbedingungen ist?
hohe abgaben / steuern --> geringeres netto-einkommen

Nette Theorie, aber hat die jetzige Regierung nicht sehr sehr viel getan bei der Entlastung der Bürger. Hat sie die steuersätze nicht gesenkt, etc.? Und? Hat es was gebracht? Ganz zu schweigen von der deutschen Sparqoute.

Wie dem auch sei, ich steige aus der wirtschaftpolitischen Diskussion aus, da mein Punkt deutlich geworden ist:

Politik ungleich Wirtschaft
 
Geschrieben von: Binford 3000 (Usernummer # 13753) an :
 
um dem guten luhmann auch mal ne pause zu goennen: hier ist ein interview mit dem us-oekonomen rifkin. polarisierende thesen, sicher, aber ich finde eine wichtige gegenposition zu der meinung, die konjunktur wuerde die arbeit schon schaffen.

„Langfristig wird die Arbeit verschwinden – Deutschland führt Scheindiskussion"

[hand] http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/916564
 
Geschrieben von: DMPeiler (Usernummer # 2143) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Binford 3000:
um dem guten luhmann auch mal ne pause zu goennen: hier ist ein interview mit dem us-oekonomen rifkin. polarisierende thesen, sicher, aber ich finde eine wichtige gegenposition zu der meinung, die konjunktur wuerde die arbeit schon schaffen.

„Langfristig wird die Arbeit verschwinden – Deutschland führt Scheindiskussion"

[hand] http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/916564

Der Mann hat es begriffen!!! Genau das ist das Grundproblem und wird früher oder später auch die Länder betreffen, die momentan noch zu prosperierenden Wirtschaftszonen gehören. Deutschland hat es u.a. aufgrund der Belastungen durch die Deutsche Einheit nur etwas früher getroffen.

Ich würde mir wünschen, diese Erkenntnis würde bei den Menschen schneller Einzug halten und auch zum Diskussionsgegenstand werden. Dann könnten wir uns nämlich jetzt mit Alternativen zu einer Gesellschaft beschäftigen, die sich ausschließlich durch die Arbeit definiert und aufgrund der technischen Entwicklung dem Ende geweiht ist.

Ich bin mir sicher, dass Zeiten mit Vollbeschäftigung wie in den 50er oder 60er Jahre in Deutschland und sämtlichen westlichen Ländern für immer passé sind. Zumindest, solange nicht ein neuer Krieg die technische Entwicklung wieder zurückwirft und somit neuer Bedarf an menschlicher Arbeit besteht.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
das industrielle Arbeit ausgeht mag ja sein, aber was ist mit Dienstleistungen?

Stichwort Altenpflege, sogar den Chinesen droht ja schon ein demographisches Problem.

Oder Kinderbetreuung - gibts hierzulande auch nicht gerade reichlich.

Der kulturelle Sektor allgemein wächst, das Medienangebot, Bücher, Software, Zeitschriften, Weblogs, Internetforen, DJ Mixe, Webradios, Fernsehsender, Filme.

Umweltschutz ist auch mit Arbeit verbunden, fragt doch mal die Grünen.

Vorstellbar ist viel, aber dass die arbeit ausgeht, halte ich für ein gerücht. Wir werden den Tag schon noch rumkriegen, auch in 100 Jahren.

Es wird natürlich mittelfristig ein Verteilungsproblem geben...
 
Geschrieben von: DMPeiler (Usernummer # 2143) an :
 
Natürlich gibt es Bereiche, in denen menschliche Arbeit wie bisher oder sogar mehr als früher benötigt wird. Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass der Saldo von neu entstehender und verschwindender Arbeit beträchtlich ins Minus ausschlägt. Industrielle Arbeit war nun mal immer das Rückgrat unserer Gesellschaft, und da diese zunehmend von Maschinen und völlig automatisiert erledigt werden kann, werden Abermillionen Menschen in ihrer bisherigen Branche nicht mehr gebraucht. Neue Tätigkeitsfelder in der Altenpflege, im Dienstleistungsbereich (die in Teilen auch automatisiert werden kann)und im Medien- und IT-Bereich können den Verlust an anderer Stelle nicht ausgleichen (dazu gibt es diverse Studien).

Außerdem muss man auch beachten, dass manch ein "Arbeiter" einfach nicht zu höherer intellektueller Arbeit in der Lage ist, den Saldo also gar nicht ausgleichen kann, selbst wenn eine freie Stelle in einem anderen Wirtschaftszweig vorhanden ist. Es sind eben gerade die einfachen Jobs, die von Maschinen erledigt werden können und somit wegfallen. Und für diese Menschen im großen Stil Alternativen zu finden, halte ich für fast unmöglich.
 
Geschrieben von: funkyandy (Usernummer # 1493) an :
 
In London steht beispielsweise an jeder Ecke ein "low paid worker" mit nem McDonalds Schild in der Hand oder mit Flyern von irgendwelchen Shops. In Deutschland würde sowas ja niemand für ein paar Cent machen und genau da liegt doch unter anderem(!) das Problem!
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: funkyandy:
In London steht beispielsweise an jeder Ecke ein "low paid worker" mit nem McDonalds Schild in der Hand oder mit Flyern von irgendwelchen Shops. In Deutschland würde sowas ja niemand für ein paar Cent machen und genau da liegt doch unter anderem(!) das Problem!

Ich weiß nicht, ob man das Fehlen von Zwang, meines Erachtens nach, "menschenunwürdige" Arbeit anzunehmen, als Problem bezeichenen sollte.
Und ja diese Aussage ist normativ aufgeladen.
 
Geschrieben von: funkyandy (Usernummer # 1493) an :
 
Ich weiß nur, dass eben solche Definitionen von "menschenunwürdig" einen ganz großen Teil des Problems ausmachen. Genau wie die Frauenrechtlerinnen es in unserer Gesellschaft übertreiben, so übertreiben es scheinbar auch die Menschenrechtler. Wenn es so weiter geht wird jeder Mensch fürs Denken und Atmen bezahlt, wäre ja wirklich vollkommen unwürdig, wenn er das umsonst machen müsste!!!
 
Geschrieben von: LexyLex (Usernummer # 2081) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: funkyandy:
In London steht beispielsweise an jeder Ecke ein "low paid worker" mit nem McDonalds Schild in der Hand oder mit Flyern von irgendwelchen Shops. In Deutschland würde sowas ja niemand für ein paar Cent machen und genau da liegt doch unter anderem(!) das Problem!

...aber das is in berlin genauso

die stehen auch an jeder ecke
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Daherhinter steht nur der Gedanke: "In welcher Gesellschaft will ich leben."
Und es tut mir leid, dass ich meine lebensweltlichen Werte nicht ökonomisch kolonialisieren lasse.
 
Geschrieben von: the_undefined (Usernummer # 3100) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: WenigAhnung:
?

Das sagte der ehemalige Bundesbeauftrage Eduard Lintner (natürlich CSU) über Techno:

22.10.94 Bild-Zeitung: "Man müsse Techno-Musik doch einfach verbieten", um Ecstasy- und Haschischprävention zu betreiben.


Nachtrag vom 11.03.03

Herr Kurzmaier hat hat sich bei uns (Hackbrett) mit der Bitte um Streichung dieses Textes telefonisch gemeldet. Seine Stellungnahme auf die Frage warum er diesen Text überhaupt verfasst hat erklärte er in etwa so, dass als er damals den Report im Fernsehen sah sehr geschockt war, und er wollte sein Heimatland Bayern (er ist in München geboren) aufrecht erhalten. Aus diesem Schock heraus verfasste er den obigen Text...

Als am nächsten Tag unzählige Morddrohungen per Telefon und Post kamen, nahm er dieses Schreiben anwaltschaftlich wieder zurück. Er stand zu dieser Zeit sogar unter Polizeischutz, da sogar Sterbeanzeigen von ihm mit Datum des nächsten Tages bei ihm eintrafen...


Quelle: http://www.hack-brett.de/Portal/Texte___Co/JU/body_ju.html

böse Technowelt [smilesmile]
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: funkyandy:
In London steht beispielsweise an jeder Ecke ein "low paid worker" mit nem McDonalds Schild in der Hand oder mit Flyern von irgendwelchen Shops. In Deutschland würde sowas ja niemand für ein paar Cent machen

In London kann schon einmal niemand für ein paar Cent arbeiten, weil es in Großbritannien einen garantierten Mindeststundenlohn (engl.: minimum wage) gibt, der genau bei 4,85 Pfund liegt, was nach einem überschlagenen Umrechnungskurz von 1,5 immerhin über sieben Euro macht.

Grundsätzlich liegen alle Löhne - und darum vermutlich auch von diesen nicht gerade aufregenden Tätigkeiten - in Central London immer über denen in anderen Gegenden. Darum behaupte ich mal, auch der Schild-Bobby bekommt an die sechs Pfund in der Stunde.

Damit wir zu später Stunde auch alle noch was lernen, ist Großbritannien dem Gini-Index zufolge eines der Länder mit der größten sozialen Ungleichheit bezüglich der Einkommensverteilung in Europa.(die USA sind schlechter, ist ja klar).
Wer schon einmal in Kensington (bei Harrods) war, wird wohl denken, in London fährt jeder einen Ferrari, Aston Martin, Maserati, Porsche, Jaguar oder wenigtens einen schönen BM Double U oder Benz. Aber nein: Das ist auch nur in Kensington so.

[ 25.05.2005, 02:56: Beitrag editiert von: WenigAhnung ]
 
Geschrieben von: DMPeiler (Usernummer # 2143) an :
 
Um noch mal kurz auf die von Rifkin angesprochene Steuer auf Maschinen zurückzukommen: Vielleicht ist es wirlich eine sinnvolle Lösung, eine solche Steuer einzuführen und gleichzeitig die Einkommenssteuer drastisch zu senken. Dies würde für Unternehmen wieder mehr Anreize schaffen, menschliche statt maschineller Arbeit einzusetzen. Gleichzeitig stiege das verfügbare Einkommen der Bürger im erheblichen Maße, was wiederrum zu einem starken Anstieg des Konsums und damit zu neuen Arbeitsplätzen führen würde. Aufgrund der signifikant gesunkenen Lohnnebenkosten würde zudem die Attraktivität des Offshorings abnehmen, was ebenfalls dem deutschen Arbeitsmarkt zugute käme.
 
Geschrieben von: Prototyp (Usernummer # 8273) an :
 
Rifkin bringt es auf den Punkt. Kann ihm nur voll zustimmen, bin zwar kein Experte, aber genau so stelle ich mir die Zukunft vor.
Die Bereiche in denen neue Stellen entstehen werden nie die Verluste in anderen auffangen können und diese Entwicklung wird immer so weitergehen. Menschliche Arbeit wird da immer mehr zur Nebensache.
Die Umverteilung der Steuereinnahmen, vor allem eine Steuer auf Maschinen, ist ein interessanter Ansatz. Schließlich sind diese Maschinen zum großen Teil für den Stellenabbau verantwortlich, erhöhen die Profite der Firmen und wälzen Kosten auf den Staat ab.
Da wäre es nur vernünftig diese Maschinen zu besteuern und damit die Menschen zu entlasten.
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,357420,00.html

Um so mehr jemanden das Weiße Haus hasst, um so mehr mag ich ihn.
 
Geschrieben von: TEKK (Usernummer # 2612) an :
 
Zitat:

Natürlich gibt es Bereiche, in denen menschliche Arbeit wie bisher oder sogar mehr als früher benötigt wird. Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass der Saldo von neu entstehender und verschwindender Arbeit beträchtlich ins Minus ausschlägt. Industrielle Arbeit war nun mal immer das Rückgrat unserer Gesellschaft, und da diese zunehmend von Maschinen und völlig automatisiert erledigt werden kann, werden Abermillionen Menschen in ihrer bisherigen Branche nicht mehr gebraucht. Neue Tätigkeitsfelder in der Altenpflege, im Dienstleistungsbereich (die in Teilen auch automatisiert werden kann)und im Medien- und IT-Bereich können den Verlust an anderer Stelle nicht ausgleichen (dazu gibt es diverse Studien).

Naja, eine Verringerung der Erwerbstätigen im industriellen Bereich ist nicht gleichzusetzen mit der kompletten rationalisierung menschlicher Arbeit, die einzige Konsequenz die sich ergibt, ist eben eine AL-Masse im Bereich von 7-8 Mio., was übrigens auf Dauer gesehen in Deutschland realistisch ist, wenn sich nicht drastisch etwas ändert, aber das weiss man schon länger und wurde schon mehrmals belegt. Und die derzeit boomensten Industrien sind nun mal die Automatisierungs- und Systemtechnik sowie Robotik, das ist auch ein Fakt, sicherlich auch eine Frage des Bildungsstands, aber in diesem Bereich entstehen sehr viele Jobs!

Zitat:

Um noch mal kurz auf die von Rifkin angesprochene Steuer auf Maschinen zurückzukommen: Vielleicht ist es wirlich eine sinnvolle Lösung, eine solche Steuer einzuführen und gleichzeitig die Einkommenssteuer drastisch zu senken. Dies würde für Unternehmen wieder mehr Anreize schaffen, menschliche statt maschineller Arbeit einzusetzen. Gleichzeitig stiege das verfügbare Einkommen der Bürger im erheblichen Maße, was wiederrum zu einem starken Anstieg des Konsums und damit zu neuen Arbeitsplätzen führen würde. Aufgrund der signifikant gesunkenen Lohnnebenkosten würde zudem die Attraktivität des Offshorings abnehmen, was ebenfalls dem deutschen Arbeitsmarkt zugute käme.

Nicht zu Ende gedacht. Die Gewinnsteuern gehen runter, aber durch die Steuererhebung und wohl das Entfallen von Abschreibungen (sonst macht's ja keinen Sinn) gehen die absoluten Gewinne wieder nach oben, die Maschinensteuern dürfen nicht anrechnungsfähig sein (wäre sonst widerrum sinnlos) und somit zahlen die Unternehmen mehr Steuern. Und dass die LNK in diesem Zusammenhang sinken würden kann ich nicht erkennen und somit ist das Ausland immer noch genauso interessant wie zuvor [Wink]

Zitat:

Die Umverteilung der Steuereinnahmen, vor allem eine Steuer auf Maschinen, ist ein interessanter Ansatz. Schließlich sind diese Maschinen zum großen Teil für den Stellenabbau verantwortlich, erhöhen die Profite der Firmen und wälzen Kosten auf den Staat ab.
Da wäre es nur vernünftig diese Maschinen zu besteuern und damit die Menschen zu entlasten.

Was soll das denn bringen? Im Endeffekt eine Zwangssteuer und nicht mehr. Desweiteren kann man so auch gleich ganze Industiren im Inland vernichten und das von Staatswegen, naja wem's gefällt. Und seit wann ist Gewinnstreben unmoralisch? Übrigens bekommt der Staat durch Gewinne mehr Geld, und inwiefern Maschinen Kosten auf den Staat abwälzen ist mir nicht ersichtlich. Eine Maschinenbesteuerung ist alles andere als nützlich und entlastet niemanden, außer man will Produktivitäten und Gewinne senken und inländische Unternehmen somit unattraktiver machen. Der Mensch ist in diesem System ein Element und mehr nicht und wenn man ihn so isoliert betrachtet und denkt er ist das Maß aller Dinge, dann kann man in dieser heutigen Zeit nicht mehr erfolgreich sein.
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: DMPeiler:
Gleichzeitig stiege das verfügbare Einkommen der Bürger im erheblichen Maße, was wiederrum zu einem starken Anstieg des Konsums und damit zu neuen Arbeitsplätzen führen würde.

Vermutlich nicht, denn eine Einkommensteuersenkung würde mit einer entsprechenden Bruttolohnsenkung einhergehen. Schliesslich wollen die Firmen ja auch was davon haben. Umgekehrt gilt das antürlich auf keinen Fall! Steuererhöhungen werden natürlich auf den Arbeitnehmer abgewälzt.
 
Geschrieben von: DMPeiler (Usernummer # 2143) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: TEKK:
Naja, eine Verringerung der Erwerbstätigen im industriellen Bereich ist nicht gleichzusetzen mit der kompletten rationalisierung menschlicher Arbeit, die einzige Konsequenz die sich ergibt, ist eben eine AL-Masse im Bereich von 7-8 Mio., was übrigens auf Dauer gesehen in Deutschland realistisch ist, wenn sich nicht drastisch etwas ändert, aber das weiss man schon länger und wurde schon mehrmals belegt.

Niemand behauptet, dass in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten Arbeit komplett verschwinden wird. Aber sie wird für bestimmte Bevölkerungsgruppen nicht mehr den Alltag bestimmen. Und 7 bis 8 Millionen Menschen, die dauerhaft ohne Arbeit sind, sind ein eindeutiger Hinweis darauf, dass man von der Bedeutung der Arbeit als einziger Sinn des Lebens wegkommen muss.

Damit hier kein falscher Eindruck besteht: Ich bin keineswegs arbeitsfaul. Im Gegenteil, ich freue mich sehr auf verantwortungsvolle Tätigkeiten, die nach dem Studium auf mich warten. Aber für ein Teil der Bevölkerung wird in naher bis mittlerer Zukunft eben keine geeignete, menschenwürdige Arbeit mehr vorhanden sein. Zumindest nicht im heutigen System. Und daher muss man sich überlegen, was man tun kann, um diesen Menschen Alternativen zu bieten. Es muss erreicht werden, dass die Assoziation "Arbeitslosigkeit ist etwas Negatives" verschwindet und stattdessen völlig wertfrei ist. Der Weg dahin ist lang und mag einigen utopisch vorkommen, aber ich bin davon überzeugt, dass so die Zukunft aussehen wird.

Zitat:

Nicht zu Ende gedacht. Die Gewinnsteuern gehen runter, aber durch die Steuererhebung und wohl das Entfallen von Abschreibungen (sonst macht's ja keinen Sinn) gehen die absoluten Gewinne wieder nach oben, die Maschinensteuern dürfen nicht anrechnungsfähig sein (wäre sonst widerrum sinnlos) und somit zahlen die Unternehmen mehr Steuern.

Und genau das ist der Anreiz für ein Unternehmen, statt auf Maschinen auf menschliche Arbeit zu setzen. Außerdem: Wieso würde es bei einer Maschinensteuer keinen Sinn mehr machen, diese dennoch abzuschreiben? Das können zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sein.

Zitat:

Und dass die LNK in diesem Zusammenhang sinken würden kann ich nicht erkennen und somit ist das Ausland immer noch genauso interessant wie zuvor [Wink]

Kleiner Fehler meinerseits, ich meinte in meinem Statement natürlich nicht die Senkung der Einkommenssteuer sondern die der Lohnnebenkosten.
Die Mehreinnahmen aus der Maschinensteuer könnte der Staat z.B. für die Zahlung des ALG verwenden und somit AV-Beiträge abschaffen, das würde die LNK entlasten und den von mir erwähnten Effekt haben.

@ Philipp

Wiegesagt, ich meinte Senkung der LNK [Wink]
 
Geschrieben von: Prototyp (Usernummer # 8273) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: TEKK:

Was soll das denn bringen? Im Endeffekt eine Zwangssteuer und nicht mehr. Desweiteren kann man so auch gleich ganze Industiren im Inland vernichten und das von Staatswegen, naja wem's gefällt. Und seit wann ist Gewinnstreben unmoralisch? Übrigens bekommt der Staat durch Gewinne mehr Geld, und inwiefern Maschinen Kosten auf den Staat abwälzen ist mir nicht ersichtlich. Eine Maschinenbesteuerung ist alles andere als nützlich und entlastet niemanden, außer man will Produktivitäten und Gewinne senken und inländische Unternehmen somit unattraktiver machen. Der Mensch ist in diesem System ein Element und mehr nicht und wenn man ihn so isoliert betrachtet und denkt er ist das Maß aller Dinge, dann kann man in dieser heutigen Zeit nicht mehr erfolgreich sein.

Als deutscher Alleingang ist das natürlich schwer möglich, es soll ja auch nicht alles auf die Firmen abgewälzt werden, aber man könnte anreize schaffen.
Mit den Kosten für den Staat meinte ich die Arbeitslosen.
 
Geschrieben von: Prof.Smirnoff (Usernummer # 7675) an :
 
der Link zu dem Interview war gut, ich finde jedoch man müsste noch weiter gehen und die Wurzel des Übels anpacken, unser Währungssystem!
Wir müssen den Zinseszins abschaffen, damit die Umverteilung von arm zu reich endlich gestoppt wird. Doch keine Partei erwägt überhaupt einen Gedanken darüber zu verschwenden.

http://www.justusbuendnis.de/info/zinsHack

Weiterhin würde ich mir wünschen, endlich Fakten und Zahlen zu bekommen über die Finanzen. Die Politiker meinen die Leute sind zu blöd dafür, und sagen einfach es geht uns schlecht. Aber mit diesem Eigenschaftswort lässt sich keiner überzeugen. Mich hat das in meiner Kindheit z.b. nicht überzeugt, als mein Vater mir kein Geld gab und nur mit "wir haben zuwenig" kommentierte. Irgendwann wollte ich es wissen und wir machten eine Einnahme-Ausgabe Rechnung. Erst dann war jedem klar wo das Geld hingeht. So eine Rechnung wünsche ich mir also. Ich möchte sehen welcher Politiker welches Geld bekommt, wofür er es verwendet und wohin es fließt.
Da ich dies sicherlich von keiner Partei erwarten kann, müsste man dafür eine eigene gründen. Wenn ich nun wüsste dass ich davon einigermaßen leben kann weil mich die Leute gewählt haben, wäre ich sofort dabei und würde meinen jetzigen Job aufgeben. Es gibt bestimmt schon eine kleine Partei die in diese Richtung schaut, die kennt man aber nicht und die Leute trauen sich auch nicht diese zu wählen. Und so wird es bleiben wie es ist, evtl. geht es uns noch schlimmer wenn einige unserer Jungs in den Irak müssen. Was das zusätzlich kosten wird möchte ich auch wissen.
 
Geschrieben von: DJ-SRG (Usernummer # 12589) an :
 
WIllst du etwa Freigeld einführen?
 
Geschrieben von: DMPeiler (Usernummer # 2143) an :
 
@ Prof.Smirnoff:

Naja, Ausgaben für Politikergehälter oder Auslandseinsätze der Bundeswehr sind Peanuts und wirklich nicht Kern des Problems.
 
Geschrieben von: technopunk (Usernummer # 4468) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Prof.Smirnoff:
Ich möchte sehen welcher Politiker welches Geld bekommt, wofür er es verwendet und wohin es fließt.

Du meinst aber nicht sowas:
BMF

[ 26.05.2005, 13:40: Beitrag editiert von: technopunk ]
 
Geschrieben von: binOr (Usernummer # 3402) an :
 
@technopunk
mach mal bitte nen UBB-link draus, damit der thread gut lesbar bleibt.
 
Geschrieben von: technopunk (Usernummer # 4468) an :
 
ich ueb noch [Smile]
 
Geschrieben von: binOr (Usernummer # 3402) an :
 
sauber! [top]
 
Geschrieben von: TEKK (Usernummer # 2612) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: DMPeiler:
Zitat:
[qb]Ursprünglich geschrieben von: TEKK:
[QUOTE]
Nicht zu Ende gedacht. Die Gewinnsteuern gehen runter, aber durch die Steuererhebung und wohl das Entfallen von Abschreibungen (sonst macht's ja keinen Sinn) gehen die absoluten Gewinne wieder nach oben, die Maschinensteuern dürfen nicht anrechnungsfähig sein (wäre sonst widerrum sinnlos) und somit zahlen die Unternehmen mehr Steuern.

Und genau das ist der Anreiz für ein Unternehmen, statt auf Maschinen auf menschliche Arbeit zu setzen. Außerdem: Wieso würde es bei einer Maschinensteuer keinen Sinn mehr machen, diese dennoch abzuschreiben? Das können zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sein.

Abschreiben bedeutet gleichzeitig eine Steuerentlastung, diese entfällt natürlich dann durch eine Maschinensteuer und somit wäre sie ja nicht mehr notwendig, das meinte ich.
 
Geschrieben von: drpillepalle (Usernummer # 789) an :
 
Quelle: Spiegel

Merkel überholt Schröder in der Wählergunst

Die designierte Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel überholte Gerhard Schröder (SPD) in einer Umfrage des ZDF-Politbarometers vom Freitag im direkten Vergleich. Demnach käme Merkel auf eine Zustimmung von 50 Prozent. Kanzler Schröder erreicht nur 44 Prozent.

Sieht so aus als würde Merkels neue Frisur endlich Wirkung entfalten ... :-)
 
Geschrieben von: TranceRider (Usernummer # 1924) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: TEKK:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: DMPeiler:
Zitat:
[qb]Ursprünglich geschrieben von: TEKK:
[QUOTE]
Nicht zu Ende gedacht. Die Gewinnsteuern gehen runter, aber durch die Steuererhebung und wohl das Entfallen von Abschreibungen (sonst macht's ja keinen Sinn) gehen die absoluten Gewinne wieder nach oben, die Maschinensteuern dürfen nicht anrechnungsfähig sein (wäre sonst widerrum sinnlos) und somit zahlen die Unternehmen mehr Steuern.

Und genau das ist der Anreiz für ein Unternehmen, statt auf Maschinen auf menschliche Arbeit zu setzen. Außerdem: Wieso würde es bei einer Maschinensteuer keinen Sinn mehr machen, diese dennoch abzuschreiben? Das können zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sein.

Abschreiben bedeutet gleichzeitig eine Steuerentlastung, diese entfällt natürlich dann durch eine Maschinensteuer und somit wäre sie ja nicht mehr notwendig, das meinte ich.
Altersbedingter Wertverlust stellt aber trotzdem Kosten dar, die mit Gewinnen logischerweise verrechnet werden müssen.
Außerdem: Wie will man Unternehmen dazu motivieren, Neuinvestitionen zu tätigen, wenn es keine Abschreibungen mehr gibt?
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Öhm... Vielleicht gibt es ja auch andere Gründe für Investitionen, z.B. weil die Firma dadurch leistungsfähiger wird und ihre Perspektiven verbessert. Aber normalerweise investiert man wegen der Abschreibungen. Schon klar.
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
die idee der maschinenbesteuerung würde natürlich gerade in deutschland zu einer katastrophe in der automatisierungstechnik-branche und ähnlichen führen, da das interesse an neuer technik zumeist finanziell begründet ist und somit mit einem drastischen auftragsrückgang zu rechnen wäre.

ein solches künstliches anhalten des fortschritts erscheint zwar vielen in solchen umbruchphasen wünschenswert, von belang sind aber vielmehr neue konzepte für verantwortungsvollen umgang mit der neuen situation. am anfang der industrialisierung gab es ja auch große probleme mit der humanen umsetzung dieser revolution - das natürlich in viel stärkerem maße als heute. wir müssen eine antwort auf die frage finden: wie kann eine gesellschaft aussehen, in der die arbeit nicht für alle ausreicht?

soweit meine gedanken dazu. gegenteilige ansichten?
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
"wie kann eine gesellschaft aussehen, in der die arbeit nicht für alle ausreicht?"

egal auf welchen level die menschheit noch kommt, es wird immer noch unendlich viel arbeit offen sein. es tun sich ständig neue ziele auf. allein schon in bereichen wie alternative energien oder medizin (krebs, aids, ..) könnte man derzeit sofort millionen von menschen zusätzlich reinstecken, um den aufgaben dort gerecht zu werden.
also man sollte lieber über qualifikation/bildung und belebung der märkte nachdenken, als sich eine limitierung als grundlage weiterer überlegungen zu konstruieren.
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Ich glaube er meinte bezahlte Arbeit... Klar kannst du die Leute besser ausbilden, aber wenn niemand da ist um die Forscher zu bezahlen und die Produkte auch zu kaufen wird das irgendwann auch nichts mehr bringen. Dann bleiben die auf der Strecke, die relativ zu den anderen am schlechtesten ausgebildet sind. Wie hoch der absolute Ausbildungsgrad ist, hat dafür keine Bedeutung.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
die milliardenmärkte für die genannten bereiche sind ja vorhanden.
und dass das bildungsniveau im Mittel immer weiter steigen muss, um den herausforderung gewachsen zu sein, steht doch ausser frage.
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
aids als milliardenmarkt, soll das sarkasmus sein?
du weißt schon, in was für ländern der virus
hauptsächlich verbreitet ist? bayer zB hat die
aids-forschung inzwischen komplett gestoppt.

und alternative energien sind doch seit jahrzehnten
auch nur dadurch interessant, dass die produkte
subventioniert werden wie blöd. also sorry, aber das
überzeugt mich alles gar nicht. klar, mit
umverteilung kann man immer beschäftigung schaffen,
aber erklär das mal den unternehmen, die die gewinne
dafür einfahren.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
der milliardenmarkt ist auch dann noch da, wenn man die länder mit der größten verbreitung streicht. es herrscht einfach nachfrage, ob dem Bayer aktuell nachgeht oder nicht. statt aids kannst du auch x-beliebige andere krankheiten hernehmen, oder etwa nicht?

alternative energien müssen die jetzigen bald zwangsläufig ablösen. das unternehmen, das sich durch gewinn von subventionen unabhängig machen kann, wird die nase vorn haben.
das hat auch nichts mit umverteilung zu tun.
 
Geschrieben von: TranceRider (Usernummer # 1924) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
der milliardenmarkt ist auch dann noch da, wenn man die länder mit der größten verbreitung streicht. es herrscht einfach nachfrage, ob dem Bayer aktuell nachgeht oder nicht. statt aids kannst du auch x-beliebige andere krankheiten hernehmen, oder etwa nicht?

Wie unausgeglichen soll unser demographischer Faktor (Stichwort Alterspyramide) denn zukünftig aussehen, wenn noch mehr Krankheiten geheilt werden und folglich die Menschen noch älter werden?
Und wer soll dann diesen Menschen ihre Altersrenten bezahlen? Die Leute auf den neugeschaffenen Arbeitsplätzen im Gesundheitssektor?

Klingt provokativ und makaber, aber ich kann mir schon vorstellen, warum bestimmte Forschungszweige nicht weiter forciert werden um die Nachfrage zu minimieren.
 
Geschrieben von: guilty as charged (Usernummer # 6076) an :
 
Erinnere mich irgendwo gelesen zu haben, dass die hohe Lebenserwartung des Menschen möglicherweise ein Selektionsvorteil gewesen sein könnte, weil sie die lange Zeitspanne ausgleicht, in der er effektiv mehr Kalorien konsumiert als produziert. Wenn an der These etwas dran sein sollte, müsste jemand, der zwangsläufig mehr Zeit in Bildung investieren muss folglich entweder schneller lernen, effizienter Gewinn generieren, oder länger leben um die nächste Generation aufrecht zu erhalten. Wenn ich denn noch wüsste, wo ich den Artikel ausgegraben hatte...
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
"ich kann mir schon vorstellen, warum bestimmte Forschungszweige nicht weiter forciert werden um die Nachfrage zu minimieren."

wenn nachfrage besteht und jemand diese befriedigen und damit geld machen kann, dann wird das selbstverständlich stattfinden. wenn das so toll klappen würde mit ideologien für eine "bessere" welt, auf die sich alle einigen können, dann gäb's auch nur noch tolles fernsehprogramm.
 
Geschrieben von: TranceRider (Usernummer # 1924) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
"ich kann mir schon vorstellen, warum bestimmte Forschungszweige nicht weiter forciert werden um die Nachfrage zu minimieren."

wenn nachfrage besteht und jemand diese befriedigen und damit geld machen kann, dann wird das selbstverständlich stattfinden. wenn das so toll klappen würde mit ideologien für eine "bessere" welt, auf die sich alle einigen können, dann gäb's auch nur noch tolles fernsehprogramm.

Derjenige, der Allheil-Mittel gegen solche Krankheiten erfindet, der wird daran nicht viel Geld verdienen, sondern an der nächsten Ecke 'rein zufällig' erschossen werden...
Die Pharmawelt lebt leider (oder zum Glück?) nicht auf einem so freien Markt, dass allein der Kunde die Nachfrage reguliert.

Ob unsere Welt besser mit Krebs& Aids ist oder besser ohne, ist fraglich. Allerdings nicht mit dem TV-Programm vergleichbar...
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
man denke auch an die traurige geschichte der [hand] ewig haltenden glühbirne
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
fortschritt bei der behandlung tödlicher krankheiten hat es also nicht gegeben in den letzten jahrzehnten? [wirr]
wer ein mittelchen von größeren wirkungsgrad findet, wird dafür sorgen, dass sein plötzliches ableben keinen einfluss auf eine mögliche verbreitung hat, darauf kann man gift nehmen.
manche leute haben wohl zuviele filme gesehen. [rolleyes]
 
Geschrieben von: GreenSpirit (Usernummer # 919) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: ndark:
man denke auch an die traurige geschichte der [hand] ewig haltenden glühbirne

wobei die ökonomisch gesehen ziemlich schwachsinnig ist wenn man den preis von ner glühbirne mit dem 50% höheren stromverbrauch vergleicht [Wink]
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
@ Elias zu Basel II:
Heute in der Süddeutschen:
Hohe Kosten durch Basel II: Kleine Genosenschaftsbanken fühlen sich überfordert
Die kleineren und mittleren bayrischen Volks- und Raiffeisenbanken sehen sich vom geplanten neuen Eigenkapitalstandard Basel II in ihrer Existenz bedroht. Präsident des Genossenschaftsverbandes Bayern: "Es ist zu befürchten, dass die aus Basel II resultierenden gewaltigen Umsetzungskosten die bewährte Struktur kleiner und mittlerer Institute gefährden oder sogar zerstören könnten." ...

Soviel zu Kosten durch Regulierung, welche unseren Mittelstand erdrücken.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
das zeigt mal wieder deine totale unkenntnis der wirtschaft.

das wir in deutschland etwa dreimal soviele eigenständige Banken je einwohner haben, ist bestimmt ebenso aufrechtzuerhalten wie subventionen für kohlezechen und bauern.

wenn die genossenschaftsbanken meinen, sie können sich für 300 oder so pisselige kleine Genossenschaftsbanken eigene, hoch alimentierte bankvorstände leisten und alle entscheidungen (wie die kreditvergabe) ohne die vorteile von spezialisten-know-how treffen zu wollen, dann halte ich dass eher für ein festhalten an lokalpatriotischer (gerade in Bayern...) macht. du warst doch im Threat über die EU-Referendum gerade für mehr europa und weniger dörfler, die egoistisch vor ort entscheiden. und jetzt fällts du auf die Lobby-Arbeit der bayrischen Volksbanken rein, die ihre vorstandsärsche retten wollen.

Aber hauptsache, du warst mal wieder pro irgendwas, was in dein schablonenweltbild passt.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Wie war meine Aussage noch einmal? Etwa ein Europa der Regionen? D.h. ich war für sehr viel mehr Dörfler, da es immer gut ist, bürgernahe Entscheidungen zu treffen. Natürlich nur da wo dies auch möglich ist.
Du vermischt zudem völlig unzulässig Politik und Wirtschaft. EU = Politik, Banken = Wirtschaft.

Und ja ich halte eine Monopolisierung von Banken, etc. für nicht besonders erstrebenswert.

Noch eine andere Anmerkung zum Thema Politik und Arbeitsplätze schaffen:
BDI Geschäftsführer Wartenberg:
"Aber das eigentliche Problem ist, dass der Bürger von den Politikern Lösungen seiner Probleme erwartet, die sie nicht liefern können. Das überlastet den Staat - und zwar hoffnungslos."
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:
Wie war meine Aussage noch einmal? Etwa ein Europa der Regionen? D.h. ich war für sehr viel mehr Dörfler, da es immer gut ist, bürgernahe Entscheidungen zu treffen. Natürlich nur da wo dies auch möglich ist.
Du vermischt zudem völlig unzulässig Politik und Wirtschaft. EU = Politik, Banken = Wirtschaft.

Und ja ich halte eine Monopolisierung von Banken, etc. für nicht besonders erstrebenswert.

Noch eine andere Anmerkung zum Thema Politik und Arbeitsplätze schaffen:
BDI Geschäftsführer Wartenberg:
"Aber das eigentliche Problem ist, dass der Bürger von den Politikern Lösungen seiner Probleme erwartet, die sie nicht liefern können. Das überlastet den Staat - und zwar hoffnungslos."

Naja,ich vermisch wieder klar, vielleicht ist deine künstliche trennung, die du behauptest einfach nur ein artefakt des deutschen studienbetriebs.

Bürgernahe eEntscheidungen sind besser als risikoadäquate Kreditvergabe, klar. Und wenn der Vorstand der Volksbank Unterhaching mit dem dort ansässigen Baulöwen die Kreditvergabe abends beim Schützenfest auskungelt, ist auch in Ordnung. Und klar, in Deutschland droht die Monopolisierung der Bankenwelt. Steht schon vor der Tür mit Ackermann, ach nein, der entlässt ja gerade seine Mitarbeiter. Passt aber gut in dein Schablonenweltbild, mit dem Monopol.

und die BDI Aussage ist tozal okay, aber was willst du damit sagen?
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Elias@Rafael:
Naja,ich vermisch wieder klar, vielleicht ist deine künstliche trennung, die du behauptest einfach nur ein artefakt des deutschen studienbetriebs.

Bürgernahe eEntscheidungen sind besser als risikoadäquate Kreditvergabe, klar. Und wenn der Vorstand der Volksbank Unterhaching mit dem dort ansässigen Baulöwen die Kreditvergabe abends beim Schützenfest auskungelt, ist auch in Ordnung. Und klar, in Deutschland droht die Monopolisierung der Bankenwelt. Steht schon vor der Tür mit Ackermann, ach nein, der entlässt ja gerade seine Mitarbeiter. Passt aber gut in dein Schablonenweltbild, mit dem Monopol.

und die BDI Aussage ist tozal okay, aber was willst du damit sagen?

Ich kann mich hier an eine Debatte erinnern, die zum Inhalt hatte, ob Politk in der Lage ist mit ihren Mitteln die Wirtschaft zu steuern und damit Arbeitsplätze zu schaffen, oder ob sie ihre Aufgabe primär in der Normsetzung sehen sollte.

Willst du etwa wirtschafliche Monopolisierungstendenzen in unserer heutigen Welt bestreiten?
Warum meinst du wohl haben Franzosen/Holländer gegen die EU-Verfassung gestimmt? Weil sie lieber ihre Angelegenheiten mit jemanden regeln, zu dem sie auch soetwas wie ein "persönliches" Verhältnis haben resp. sich in irgendeiner Weise kennen. Und nicht mit irgendwelchen "kalten" überdimensionalen Institutionen. Und das gilt sowohl für politische Institutionen, als auch für wirtschaftliche.

Und wer in unserer heutigen Welt, was mit wem "aushandelt" kannst du hier hören:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2005/05/27/dlf_2009.mp3
Ist zugleich ein schöner Beitrag darüber, wer die Fäden heutzutage in der Hand hält und wie sich der/die kleine Mann/Frau dabei fühlt.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
was hat das jetzt mit den Volksbanken zu tun, die Basel II nicht mögen? Unterstützt du die im Kampf gegen die bösen "Monopole", oder nicht, weil du lieber mit ein paar Worhülsen, um dich wirfst, statt nachzudenken?

Vor fünfzig Jahren gab es 1000 Automobilhersteller, heute sind es vielleicht 30. Hoffentlich hat diese Monopolisierung bald ein Ende, denn die Autos wurden dadurch immer schlechter und teurer.

Technoforum und ebay sind ja auch böse Monopole, sollte man besser abschaffen.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Ich habe was dagegen, wenn sich Macht konzentriert. Vor allem in der Hand weniger. Ob wirtschaftlich oder politisch ist mir egal.
Und wenn du den Beitrag des Deutschlandfunks gehöhrt hättest, wüsstest du wieso.

Und vor 50 Jahren hatten wir auch eine "zufriedenere" Bevölkerung.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
ohh, stimmt, jetzt hast uns ja alle erwischt, wir sind natürlich nicht so aufgeklärt wie du, und wünschen uns alle möglichst starke Führer überall. Du wirkst auf mich echt wie ein hilfloser nachplapperer ewiggestriger "68er" parolen und und wie ein schablonendenker, der nicht nach links oder rechts schaut. Damit wird Europa tatsächlich degenerieren.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Sehr konstruktive Kritik deinerseits. Hätte von dir echt ein bischen mehr Niveau erwartet.

Es tut mir leid, dass ich mich mit den Erosionstendenzen der Gesellschaft beschäftige. Und klar habe ich schablonenhaftes 68er Denken, wenn ich z.B. für ein zurück zur Famile plädiere, oder mich für religiöse Werte stark mache.
Und es tut mir auch leid, dass für mich der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht die Wirtschaft.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
was haben Familie und Religion jetzt wieder mit Basel II und den Volksbanken zu tun? (Übrigens gab es die Verbrüderung von religiös-familiär orientierten 'Rechten' mit 'Grünen' auch in der Umweltbewegung der 80er, das ist nicht so neu)

Dein Problem ist, dass du Phrasen und Gedanken aufschnappst und dann in Schwierigkeiten kommst, tiefer zu begründen, warum du für oder gegen etwas bist. Teilweise trittst du wie bei den Volksbanken-Provinz-Fürsten sogar lustigerweise für Forderungen von Seiten der Gesellschaft ein, die dir ferner nicht sein könnten. Dann folgt immer nur der Verweis auf auf andere Bereiche, oder der Rückgriff auf diffuse Grundwerte, die aber eigentlich alle teilen, die hier vertreten sind.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
1.) Wie soll ich denn auf Kritik reagieren die so pauschal gehalten ist, wie dein Statement vorher? Du wirfst mich in eine Topf mit dem ich so direkt überhaupt nichts zu tun habe. Und darauf soll ich dann antworten.

2.) Ich glaub wir sollten erstmal klären, dass meine Argumentation zu diesem Punkt soziologischer Natur ist und nicht ökonomischer.

3.) Ich sehe das durch wirtschaftliche Tendenzen kleine, dem Menschen "nahe" Betriebe zugrunde gerichtet werden, wie eben jetzt in diesem Fall. Resultat in der Bevölkerung: Unsicherheit und Angst, da soziale Bindungen erodieren. Und das kann man so aus meinen Beiträgen auch herauslesen.

4.) Inwiefern schnappe ich da Phrasen/Begründungen auf? Das soziale Bindungen erodieren, etc., stand so mit keinem Wort in dem Süddeutsche Artikel.

5.) Ich trete für Forderungen ein, die MIR nicht ferner sein könnten? Ich glaube diese Aussage deutet daraufhin, dass du mich einfach in eine ideologische Schublade steckst, um mich so zu diffamieren.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Weißt du wie Kreditvergabe in Banken funktioniert?
Weißt du, was genau mit Basel II gemacht wird?
Weißt du wie die Genossenschaftsbanken in Deutschland strukturiert sind?
Weißt du, was Basel II für Konsequenzen haben wird auf wen? (und damit meine ich jetzt konkrete Personen und nicht Institute).

Ich nehme es nicht an, dass du viel dazu sagen kannst. Ist auch keine einfache Materie (die ich übrigens deshalb kenne, da ich mich berfulich mit auseinandersetze), aber du siehst es ja aus soziologischer Sicht und nicht aus wirtschaftlicher (wobei ich immer noch nicht verstehe, warum nicht die selben Sachverhalte darunter fallen, nur vielleicht etwas anders aufghängt), und meinst deshalb überall, dass du schnell einen anderen Standpunkt in die Runde schmeißen kannst (daher auch der NickTheQuick?). Aber wenn man die faktischen Zusammenhänge und das Zusammenspiel der unterschiedlichen Interesssengruppen (die du dann munter zitierst, wie es sich gerade passend anhört) nicht kennst, dann kommt dabei tatsächlich nur ein Quickie bei raus, der alle Beteiligten eher unbefriedigt zurücklässt.

Vielleicht untersuchst du als Soziologe mal, warum du hier von mir eine patzige Antwort bekommst, das wäre doch echt mal ein dankbares Forschungssujet.
 
Geschrieben von: oelli (Usernummer # 12789) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Elias@Rafael:
das zeigt mal wieder deine totale unkenntnis der wirtschaft.

das wir in deutschland etwa dreimal soviele eigenständige Banken je einwohner haben, ist bestimmt ebenso aufrechtzuerhalten wie subventionen für kohlezechen und bauern.


Wir haben 240 Mio. eigenständige Banken in Deutschland. Ich glaube ja fast das stimmt nicht.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Elias@Rafael:
Weißt du wie Kreditvergabe in Banken funktioniert?
Weißt du, was genau mit Basel II gemacht wird?
Weißt du wie die Genossenschaftsbanken in Deutschland strukturiert sind?
Weißt du, was Basel II für Konsequenzen haben wird auf wen? (und damit meine ich jetzt konkrete Personen und nicht Institute).

Ich nehme es nicht an, dass du viel dazu sagen kannst. Ist auch keine einfache Materie (die ich übrigens deshalb kenne, da ich mich berfulich mit auseinandersetze), aber du siehst es ja aus soziologischer Sicht und nicht aus wirtschaftlicher (wobei ich immer noch nicht verstehe, warum nicht die selben Sachverhalte darunter fallen, nur vielleicht etwas anders aufghängt), und meinst deshalb überall, dass du schnell einen anderen Standpunkt in die Runde schmeißen kannst (daher auch der NickTheQuick?). Aber wenn man die faktischen Zusammenhänge und das Zusammenspiel der unterschiedlichen Interesssengruppen (die du dann munter zitierst, wie es sich gerade passend anhört) nicht kennst, dann kommt dabei tatsächlich nur ein Quickie bei raus, der alle Beteiligten eher unbefriedigt zurücklässt.

Hast du dich mit Luckmanns sozialer Konstruktion der Wirklichkeit befasst?
Hast du dich mit Habermas Kolonialisierung der inneren Lebenswelt befasst?
Hast du dich mit Hartmut Rosas Beschleunigungzirkel befasst?
Hast du dich mit Heitmeyers gesellschaftlicher Desintegration befasst?
Hast du dich mit Bourdieus Exklusionstendenzen befasst?
Hast du dich mit Sennetts Dequalifizierung des Charakters im neuen Kapitalismus beschäftigt?

Ich sage ja nicht, ein Sachverhalt kann nicht unter 2 Aspekte fallen. Nur habe ich die soziologischen Auswirkungen im Blick und du die ökonomischen. So etwas nennt man Fachidiotie. Und zwar beiderseits.
Habe ich denn behauptet, "wirtschaftlicher" für Experte Basel II zu sein? Ich habe es soziologisch betrachtet, was du offenbar nicht tust.

Und genau das meine ich mit Wirtschaft oder den Menschen in den Vordergrund stellen. Du siehst halt nur die Wirtschaft und ich halt nur den Menschen.

Und deshalb zu behaupten, der eine argumentiere richtig und der andere falsch, deutet eher auf eine Überheblichkeit deinerseits hin.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Maßzahlen je Einwohner sind dir wohl nicht so geläufig:

Zahl der Banken / Zahl der Einwohner = xxx

kannst du für jedes Land der Welt errechnen.

Der Wert für Deutschland ist objektiv sehr hoch aufgrund des so genannten Drei-Säulen-Prinzips mit sehr vielen rechtlich eigenständigen Genossenschaftsbanken und Sparkassen. Böse Zugen sprechen auch oft von vielen kleinen lokalen Monopolen.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:
Und genau das meine ich mit Wirtschaft oder den Menschen in den Vordergrund stellen. Du siehst halt nur die Wirtschaft und ich halt nur den Menschen.

Und deshalb zu behaupten, der eine argumentiere richtig und der andere falsch, deutet eher auf eine Überheblichkeit deinerseits.

ja, ich habe mich studienbedingt durch Teile der Arbeiten von Habermass, Luhmann und auch von Postmodernen Theoretikern wie Virillo, Deleuze, Derrida o.ä. geschlagen. Aber das sind alles graue Theorie, die einem Denkanstöße geben, ohne, dass man sich zum 'Jünger' einer dieser Denken machen sollte.

Basel II und was drin steht, wie Genossenschaftsbanken strukturiert sind und wie sie Kredite vergeben würde ich eher als Fakten hinstellen. Falls dir das was sagt.

Wieso sehe ich nur die Wirtschaft, im Gegenteil, finde ich es gerade aus dem "menschlichen" Blickwinkel heraus, wer von Basel II betroffen ist (z.B. Volksbanker vor Ort, die einen Teil ihrer Kreditvergabeentscheidungskompetenz an ein weltweit gültiges Regelwerk wie Basel II abgeben müssen). Gesunde Entscheidungen, die auch die tatsächlichen Folgen abschätzen, müssen immer eine ganzheitliche Sicht einnehmen, ist doch völlig normal.

Dass in der bundesdeutschen Politik nach mehr als 20 Jahren Kohl + anschließend Rot-Grün ein Defizit an Wirtschaftskompetenz und vernünftigem Handeln entstanden ist, dass denke ich schon, und deswegen pranger ich eher diesen Missstand an. Global gesehen würde ich das nicht unterschreiben, aber die Welt lässt sich ja nicht so einfach ändern wie das Technofoum.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zum einen bin ich garantiert kein Jünger von diesen Theoretikern, da sie sich ja auch gegenseitig oft widersprechen. Außerdem ist Praxis aber immer nur so gut, wie die dazugehörige Theorie.

Zum anderen zielt mein soziologischer Ansatz eher auf den 0815 Menschen, dem die wirtschaftliche Globalisierung seines Lebens Angst macht. Und wenn "seine" Volksbank wegen Basel II "eventuell" schließen muss, ist das auch nur zu verständlich.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:
Zum anderen zielt mein soziologischer Ansatz eher auf den 0815 Menschen, dem die wirtschaftliche Globalisierung seines Lebens Angst macht. Und wenn "seine" Volksbank wegen Basel II "eventuell" schließen muss, ist das auch nur zu verständlich.

die muss ja gar nicht schließen, sondern muss sich eventuell mit mehreren Volksbanken zusammen tun, um sich Systeme und Know-how leisten zu können und das nötige Eigenkapital vorzuhalten.

Oder die Volksbanken geben ihren ziemlich kurzgehaltenen Zentralinstuten (wie der DZ Bank) mehr Geschäft (um es noch mal klar zu stellen, das Zentralinsitut gehört allen Volksbanken, nicht umgekehr, ich habe übrigens selbst ein paar kleine Anteile der Volksbank Dortmund, bin also auch Genosse).

Auf alle Fälle kann dann der Chef der VB Unterhaching dem hiesigen Baulöwen beim Skat keinen Kredit mehr andienen, auch wenn der fast pleite ist. (was ich auch positiv fände, wenn es mein Geld ist).
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Wirtschaftlich mag das ja sinnvoll sein, nur ist die halt die Frage, welche Auswirkungen es für die Lebenswelt des einzelnen hat, wenn er eine "unabhängig" Bank vor der Nase hat, oder sich bei größeren Fragen an eine Firmenzentrale, in beispielsweise Frankfurt, wenden muss. Oder Analog, ob er beim heimischen Metzger ein paar Scheiben Wurst extra bekommt bzw. wenn er mal kein Geld dabei hat, mal ebenso anschreiben lassen kann, weil man sich kennt, oder nur ein Wal-Mart mit großer Wurstabteilung zur Auswahl hat, wo solche "Extrawürste" aus systemimmanente Gründen nicht drin sind.

Aber wir drehen uns jetzt glaube ich mehr im Kreis.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:
Wirtschaftlich mag das ja sinnvoll sein, nur ist die halt die Frage, welche Auswirkungen es für die Lebenswelt des einzelnen hat, wenn er eine "unabhängig" Bank vor der Nase hat, oder sich bei größeren Fragen an eine Firmenzentrale, in beispielsweise Frankfurt, wenden muss.

Hallo, jetzt machst du aber echt nur noch Spaß, oder? Welcher 0815 Bürger nimmt jetzt die vielen Firmenkredite in Anspruch? Das meine ich mit deiner diffusen Art der Argumentation, Wenn das Technoforum eine Server-Farm auf den Bahamas nutzen würde, ginge dann auch deine lebenswelt vor die hunde?
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Jetzt bringst du meine Aussage wieder in einen größeren Zusammenhang, den ich so nie angesprochen habe. Ich sage nicht Globalisierung = Scheiß, sondern Globalisierung = Gut + Scheiß. Und das war eine Aussage die sich auf die negativen Folgen bezogen hat.

Mit 0815 meinte ich natürlich nicht alle Menschen, sondern den "normalen" mittelständischen Unternehmer.
Und analog zu diesem Phänomen kann man ganz viele andere Phänomen sehen, wie etwa den Wurstverkäufer, die nach genau diesem Schema ablaufen.

Aber ich bin jetzt raus, da der Erkenntnisgewinn gerade gegen 0 tendiert.
 
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an :
 
Der Kongo-Komplex
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
finde, der artikel geht an der realität vorbei. klingt so, als ob die leute von stimmungsmachern paralysiert nichts mehr machen. dabei ist das gegenteil der fall, wie die rekord-niedrigen krankenstände zeigen. es wird gas gegeben, weil keiner unter die räder kommen will.

ansonsten.. aktueller status: SPD bei 27%, weitere schwächung durch das nun greifbare linksbündnis in sicht, womit das parteienspektrum eine erweiterung erfährt, was hier ja manche ersehnt hatten.
damit ist also abzusehen, dass die Linke über jahre hinaus im zermürbendem abgrenzungs/positionierungs-gerangel untereinander geparkt ist.

'Es gibt riesige Probleme mit den WASG-Mitgliedern, die aus einem klassischen sozialdemokratischen Arbeitermilieu kommen und mit der PDS eigentlich nichts zu tun haben wollen. Der WASG-Vorsitzende Klaus Ernst hat in Bezug auf radikalere Linke, die sich in der WASG niederlassen wollten, von "Sektierern" gesprochen - das ist aber genau das PDS-Spektrum im Westen."
Meiner Einschätzung nach bestehen für die PDS enorme Risiken: Was ist denn, wenn Lafontaine irgendwann wieder sagt, er habe keine Lust mehr und die Brocken hinschmeißt? Dann hat die PDS eine Plattform mit der WASG am Hals, die ihre eigene Identität - vor allem im Osten - gefährdet.'
Stefan Wirner, Jungle World
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Heute war ja ein wichtiger Schritt in Richtung Neuwahlen und fast so schon das Ende der amtierenden Regierung.

Ich finds schade, ich hab ihn schließlich selbst gewählt und ich finde immer noch, dass er einer der wenigen Politiker mit Format ist. Auch wenn Rot-Grün viel Mist gebaut hat, bin ich stolz einen Kanzler Schröder gehabt zu haben! Unser Papa Väth hätte es nicht besser hingekriegt, wage ich mal zu sagen!
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Ich werde an an seine Kanzlerschaft zurückdenken bzw. tu dies schon, wenn ich tanke und dabei umgerechnet 24 Pfennig pro Liter extra zahle. Danke für die Mehrbelastung von ca. 500 DM im Jahr.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Thomas Broda:
Ich werde an an seine Kanzlerschaft zurückdenken bzw. tu dies schon, wenn ich tanke und dabei umgerechnet 24 Pfennig pro Liter extra zahle. Danke für die Mehrbelastung von ca. 500 DM im Jahr.

Lieber so die Rente sichern, als die Arbeit noch teurer zu machen. Es sei denn, du willst den Rentnern ihre Rente kürzen.
Außerdem machen sich die Leute dadurch endlich mal Gedanken,ob sie Strecken von 2 Kilometer nicht mal lieber per Fahrrad zurücklegen.

Bin aber echt gespannt, wie sich der Köhler und das Bundesverfassungsgericht entscheiden werden. Dass er die Vertrauensfragen nicht mit einer Sachfrage zu seiner Agenda 2010 verknüpft hat und in den letzten Tagen Rot-Grün eine Unmenge an Gesetzen verabschiedet hat, macht die Sache sehr prekär.

[ 02.07.2005, 04:22: Beitrag editiert von: nickthequick ]
 
Geschrieben von: The Blobb (Usernummer # 623) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Thomas Broda:
Ich werde an an seine Kanzlerschaft zurückdenken bzw. tu dies schon, wenn ich tanke und dabei umgerechnet 24 Pfennig pro Liter extra zahle. Danke für die Mehrbelastung von ca. 500 DM im Jahr.

Ich denke aber bei Merkel wird nochmal alles teurer.....
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: The Blobb:
Ich denke aber [...]

Und ich denke und glaube, daß nächste Woche das Wetter schön wird. Tanken muß ich allerdings heute und nicht in x Monaten. Und das ist eine bittere, sinnlos verteuerte Realität und keine Vermutung.
 
Geschrieben von: ChrisausmKaff (Usernummer # 10246) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Thomas Broda:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: The Blobb:
Ich denke aber [...]

Und ich denke und glaube, daß nächste Woche das Wetter schön wird. Tanken muß ich allerdings heute und nicht in x Monaten. Und das ist eine bittere, sinnlos verteuerte Realität und keine Vermutung.
Ach, ich freu mich ja schon so darauf wenn endlich die Ölpreise fallen, denn dann wird das an den Tankstellen sicherlich genau so bemerkbar machen wie steigende Ölpreise. Das heißt sofortige Preissenkungen. Also abwarten...

Oder aber ich leg mein Auto still (isch abe gar kein...) und warte auf die sichere Senkung/Abschaffung der Ökosteuer nach nem Regierungswechsel.

Ach ja....schönen Gruß an unser Hetzblatt, dessen Partei soll Prognosen zufolge schon bei 11% liegen
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
@ Blobb:

Sei froh, das Du im Unterhaus (sorry, aber et is so) wohnst. (Es kam schon schlimmeres von abgelehnten Kunststudenten)

Ich bin derweilen soweit, das ich links von links wähle, d.h. WASG
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: rave-dave:

Ich bin derweilen soweit, das ich links von links wähle, d.h. WASG

und was sollen diese korrupten schwei*e bewirken? Ich finde es echt schade, dass so Lute wie der Lafontain die Leute verarschen und selber besten Schampus schlürfen. Ach nein, hat er ja verdient. Sooo clever,... und ein Herz für die Zwerge (ich meine die Kleinen Leute). Da san mir wieder wer oder was oder wie.
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Das Phönomen, daß der politische Bodensatz, der typischerweise rötlich oder bräunlich gefärbt ist, denjenigen, die's hören wollen, ein bequemes, leistungsfreies Dasein verspricht, ist doch nun wirklich nicht neu. Von daher wundern mich die 10% für diesen rot-braun-roten Retro-Haufen nicht.
 
Geschrieben von: DMPeiler (Usernummer # 2143) an :
 
Diese WSAG ist wirklich der lächerlichste Haufen seit langem, gekrönt vom gruseligen Lafontaine. Niemand kann und darf im Ernst annehmen, dass eine Partei mit derartig weltfremden, völlig einseitigen, populistischen Vorstellungen überhaupt irgendetwas davon erreichen kann.

Wer die WSAG wählt, hat nicht verstanden, dass die Zeiten der ausufernden sozialen Gerechtigkeit für immer vorbei sind, weil sie nie wirklich finanzierbar waren und es nun erst recht nicht mehr sind.

Etwas zu fordern, was definitiv nicht machbar ist, ist in meinen Augen schlichtweg dumm.
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
Mir geht´s eigentlich nur darum, den "Grossen" kontra zu zeigen, weil gar nicht zur Wahl zu gehen heisst, Du gibst deine Stimme denen, die Du eh nicht haben willst.
Im Ernst - mit Deutschland unterm Hosenanzug möchte ich nicht auch nur im Geringsten was zu tun haben... (leider hab´ich nicht genug Geld, um auf die Fidjis auszuwandern...) [rolleyes]
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
delete
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: DMPeiler:
...völlig einseitigen, populistischen Vorstellungen...


Was´n, die CSU ? [wirr] [lachlach]
 
Geschrieben von: TranceRider (Usernummer # 1924) an :
 
Die einen wählen aus Protest rechtsaußen, die anderen eben WASG. Eins haben aber alle zusammen - einen absolut verengten Blick und keine Ahnung, was Zukunft bedeutet. Erinnert mich etwas an die Leute, die nur von einer Talkshow oder Gerichtssendung bis zur nächsten denken können.
Wer aus Protest wählt, sollte am Wahlsonntag doch bitte lieber zu Hause bleiben!
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
Zitat:
Ursprünglich gekritzelt von: TranceRider:
Wer aus Protest wählt, sollte am Wahlsonntag doch bitte lieber zu Hause bleiben!

wo läge dann die wahlbeteiligung?
ist diese sicht auf die dinge nich genauso verengt?
 
Geschrieben von: DMPeiler (Usernummer # 2143) an :
 
@rave-dave

Wer Protestwählen will, hat mein vollstes Verständnis. Aber dann doch bitte nicht eine Partei, die Millionen Menschen in unglücklichen Situationen das Blaue vom Himmel verspricht und jede dieser Seelen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit enttäuschen wird. Wenn das passiert - und sofern die WSAG nur etwas Verantwortung bekommt, dann wird es passieren - dann ist der soziale Friede wirklich gefährdet. Und daran bist Du, der Du es mit Sicherheit besser weißt, mit Schuld.

Von daher ist imo nach wie vor der beste Protest, zur Wahl zu gehen und den Wahlzettel durchzustreichen. Für die Wahlbeteiligung zählt es, für die Parteien aber nicht.

Lange Rede kurzer Sinn - wenn nichts Dramatisches dazwischen kommt, dann werde ich mit geringsten Erwartungen herangehen, wieder die SPD wählen und evtl. positiv überrascht werden. Und wenn nicht, dann hab ich es ja vorher gewusst [smilesmile]
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
Sorry, aber die Sozis unterscheiden sich inzwischen auch nur noch graduell von der CDU/CSU Fraktion - bestes Beispiel Innenminister Schilly, der ja wohl von Stoiber & Beckstein mit Handkuss in die CSU aufgenommen werden würde... [abkotz]
 
Geschrieben von: DMPeiler (Usernummer # 2143) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: rave-dave:
Sorry, aber die Sozis unterscheiden sich inzwischen auch nur noch graduell von der CDU/CSU Fraktion

Stimmt. Aber genau dieser kleine Unterschied macht es für mich aus [Wink]
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: DMPeiler:
Wer die WSAG wählt, hat nicht verstanden, dass die Zeiten der ausufernden sozialen Gerechtigkeit für immer vorbei sind, weil sie nie wirklich finanzierbar waren und es nun erst recht nicht mehr sind.

Angesichts solcher Zahlen:

Besteuerung auf Vermögen (in Prozent des BIP):
GB: 3,9%
USA: 3,1%
Frankreich: 3,2%
....
D: 0.9%

frage ich mich schon, ob man von einer nicht Finanzierbarkeit des sozialen Ausgleichs aufgrund Globalisierungskonkurrenz sprechen kann, oder ob da nicht einmal wieder eine massenmediale Verdummungskampagne oder besser gesagt: neoliberale Ideologisierungskampagne sehr erfolgreich war.

Zudem sei hier auf die skandinaischen Länder verwiesen, die trotz Globalisierung erfolgreiche Wirtschaftspolitik und soziale Gerechtigkeit miteinander vereinen.

[ 06.07.2005, 02:58: Beitrag editiert von: nickthequick ]
 
Geschrieben von: DMPeiler (Usernummer # 2143) an :
 
Du beantwortest Dir Deine Frage gleich selbst, das ist praktisch. Genau die Globalisierung ist Schuld daran, dass Kapital in materieller und immaterieller Form flüchtiger ist denn je. Theoretisch könnte man natürlich auch 75 % Körperschaftssteuer und 80 % Spitzensteuersatz haben und damit ein Sozialsystem auf die Beine stellen, das die Welt noch nicht gesehen hat - funktionieren würde es aber auch nicht.

Wunschträume soll man haben, aber dabei die Realität nicht aus den Augen verlieren. Und die sieht so aus, dass jeder, der nur kann, sein Geld dahin bringt, wo er am wenigsten davon verliert. Da mag es leicht sein, im Kollektiv alle Unternehmer und Reichen zu verurteilen, aber Schuld ist das einzelne Individuum und das hat nun mal seine Macken, die man nicht durch Politik abstellen kann.

Und wo Du Skandinavien ansprichst - gerade in Schweden läuft alles auch nicht mehr so rund wie früher einmal. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zu Deutschland mit 5,7 Prozent zwar gering, aber steigend. Außerdem herrscht dort ein grundlegend anderes Sozialsystem, bei dem viele soziale Grundleistungen steuerfinanziert werden. Dafür zahlt man aber auch 25 % Mwst und erheblich mehr Einkommenssteuer als in Deutschland. Versucht das hier mal durchzusetzen!

Es ist eben eine gänzlich andere Verfahrensweise und von daher mit dem deutschen Sozialsystem kaum vergleichbar.

Edit: Und was man bei der ganzen Entwicklung nicht außer Acht lassen darf: In vielen anderen Ländern herrscht ein gesunder Patriotismus in der Bevölkerung, der jeden dazu antreibt, seinem Land etwas Gutes zu tun. Das betrifft natürlich auch Unternehmer und Wohlhabende, die vielleicht zweimal darüber nachdenken, mit Teilen ihres Unternehmens und/oder Kapitals ins Ausland zu flüchten. Bekanntlich haben die Deutschen damit ein Problem und können somit nicht auf diesen Vorteil bauen. Es ist nur ein Soft-Factor, aber meiner Ansicht nach kein unerheblicher.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Also erstes habe ich von der Vermögenssteuer gesprochen, die im internationalen Vergleich in Deutschland fast einmalig niedrig ist. Nach deiner Theorie müssten also alle mit ihrem Vermögen nach Deutschland strömen. Ob das in der Realität so ist, wage ich zu bezweifeln.

Ich streite auch nicht ab, dass Unternehmen aufgrund des globalen Wettbewerbs gegebenfalls Zugeständnisse gemacht werden müssen. Aber warum müssen wir Unternehmern/Reichen/Spitzenverdienern das Geld in einem international fast einmaligen Ausmaß hinterherwerfen, ohne irgendwelchen spürbaren Effekte?

Fazit aus einer Studie des DIW:
"... Entsprechend rückläufig war das Aufkommen aus der Vermögensbesteuerung in Deutschland über die letzten Jahre. Im internationalen Vergleich besteuert Deutschland das Vermögen niedrig. Das Aufkommen aus Grundsteuer, Erbschaftssteuer, Schenkungssteuer sowie Grunderwerbssteuer macht gegenwärtig nur 0,8% des BIP aus. Im EU- und OECD-Durchschnitt waren es 2%."

Hier greift die Globalisierungsthese einfach nicht, da andere Länder den Reichen erheblich mehr abverlangen.

Und was hindert uns daran, unser Steuersystem nach skandinavischen Vorbild (Entlastung Unternehmen/Kapital, Belastung Spitzenverdiener/Vermögen) umzubauen?

Zu deinem Edit: Schöne These aber falsch. Ergebnisse aus einer OECD-Studie: "Investitionen deutscher Unternehmen ins Ausland haben im vergangenen Jahr rapide abgenommen. Ähnlich ging es nur Finnland und Dänemark. Alle anderen Industrieländer haben ihre Direktinvestitutionen im Ausland spührbar aufgestockt."
Ich halte mich da lieber an die Fakten, anstatt an schönen Thesen.
 
Geschrieben von: DMPeiler (Usernummer # 2143) an :
 
Niemand sagt oder impliziert, wir müssten Unternehmern oder sonst wem das Geld nachwerfen. Fakt ist aber (um damit auch an den Ursprung dieser Debatte zurückzugekommen): Die WSAG wird das Problem nicht lösen. Da bin ich mir sicher.

Warum nicht alles Vermögen nach Deutschland strömt, kann ich Dir nicht sagen, das ist nicht mein Fachgebiet. Was ich nur meinte ist, dass jede Erhöhung in Deutschland Kapitalflucht zur Folge hat, egal wie niedrig die Besteuerung im internationalen Vergleich ist.

Das skandinavische Modell funktioniert nicht aufgrund einer hohen Vermögenssteuer sondern weil generell alle Steuern hoch sind. Mit einer Erhöhung der Vermögenssteuer allein hast Du kein skandinavisches Modell. Dazu müsstest Du wie erwähnt die direkten und indirekten Steuern erhöhen, und das werden die wenigsten in Deutschland akzeptieren.

Was meine These betrifft: Dein Statement dazu lässt jedweden kausalen Zusammenhang zu meiner Thesse vermissen. Und Du kannst es bezweifeln oder nicht. Fakt ist, dass Patriotismus positiv für eine nationale Volkswirtschaft ist. Dazu braucht man keine Zahlen sondern Gefühl und gesellschaftlichen Weitblick. Leider fehlt es sehr vielen Menschen daran. Es ist nicht alles immer nur mit Zahlen erklärbar.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Dass die WASG dieses Problem nicht lösen wird, ist mir auch klar. Nur verwahre ich mich gegen Aussagen: "Sozialer Ausgleich = obsolete Sozialromantik."

Bei den Vermögenswerten gebe ich dir eben nicht Recht, dass eine Erhöhung der Vermögensbesteuerung zur Kapitlflucht führt. Schließlich leben die Leute hier und hauen mit Sicherheit nicht mit ihrer Familie nach Timbuktu ab, bloß weil man ihnen 1-2% mehr von ihren Vrmögen nimmt. Und warum mit dem Vermögen fliehen, wenn sie an dem neuen "Standort" sogar mehr zahlen müssen?

Und zum kausalen Zusammenhang: Du behauptest, durch einen gesunden Patriotismus (was auch immer das sein mag) investieren Unternehmer eher in "ihr" Land, anstatt damit ins Ausland zugehen.
Aber Fakt ist: Unsere Unternehmen gehen gar nicht in dem Maße mit ihrem Kapital ins Ausland, wie es Unternehmen aus anderen Ländern tun.
Wobei ich so oder so glaube, dass sich Investitionen eines Unternehmen im Ausland positiv auf den inländischen Teil des Unternehmens auswirken.
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:
Also erstes habe ich von der Vermögenssteuer gesprochen, die im internationalen Vergleich in Deutschland fast einmalig niedrig ist

Die Vermögenssteuer ist in Deutschland verfassungswidrig und seit ca. 10 Jahren abgeschafft.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Thomas Broda:
Die Vermögenssteuer ist in Deutschland verfassungswidrig und seit ca. 10 Jahren abgeschafft.

Dann nenn es Vermögensbesteurung, wenn dir das besser gefällt, was aber de facto nichts ändert.
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
The Quick mal wieder...

wenn man hinter die Zahlen zur so genannten "Vermögensbesteuerung" schaut, dann trifft man in den angelsächsischen Ländern (die ja angeblich zum Teil über 3% besteuert werden...) auf überraschend hohe Werte. "Schuld" sind im Wesentlichen regionale Usance der Grundbesitzbesteuerung.

Im Klartext: Was hierzulande Abgaben an die Müllabfuhr sind, wird im UK im Rahmen einer Grundbesitzbesteuerung beim Grundebsitzer abkassiert. Der holt es sich natürlich - wie auch hier - beim Mieter zurück.

Lektion eins für VWL-Trottel: Traue keiner Statistik
Lektion zwei (für Fortgeschtittene zum Nachdenken): die ökonomische Last einer Steuer trägt nicht immer und immer weniger der, der sie abführt.

WÄHLT LAFONTAINE
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Willst du mir ernsthaft erzählen der eklatante Unterschied der Zahlen, geht auf die Nichteinrechnung der Müllabfuhrabgaben zurück?
Also wenn du dich schon als Master of Ökonomie ausgiebst, dann gib mir bitte eine plausible Aufstellung, warum dieser Unterschied ausschließlich auf falscher/anderer Berechnung beruht.
Laut Statistik sind in dieser Berechnung enthalten:
Grundsteuern, persönliche Vermögenssteuern, Erbschafts- und Schenkungsteuren, Kapitalverkehrssteuern, Grunderwerbssteuern und Vermögensabgaben.

Meines Wissens ist allein die Erbschaftssteuer in den USA dreimalsohoch wie in Deutschland.

Und nehmen wir einmal an die fast 3 Prozent Unterschied zu den angelsächsichen Ländern gehen tatsächlich auf die Müllabfuhr zurück, wie steht es dann mit Ländern wie:
Frankreich 3,2%
Dänemark 1,8%
Luxemburg 4,0%
Japan 2,9%
Island 2,5%
.....?
 
Geschrieben von: DMPeiler (Usernummer # 2143) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Elias@Rafael:

WÄHLT LAFONTAINE

Elias, Ich hoffe, darin Ironie zu erkennen [Wink]
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Ich denke im Moment auch darüber nach die WASG zu wählen - Populismus hin oder her. Die Machtverhältnisse im Bundestag sind einfach zu verkrustet. Eine einzige Partei (die unter vier verschiedenen Namen firmiert) für 80 Millionen Menschen ist zu wenig. Ich denke dass ein Ergebnis der WASG um die 10% dort einiges aufmischen kann und vielleicht sogar einen Denkprozess bewirkt. Das ständige Gerede davon, dass man Politik nur besser "vermitteln" müsse ist doch eine Arroganz sondergleichen.

Interessantes Interview:
[hand] http://www.taz.de/pt/2005/07/07/a0162.nf/text
 
Geschrieben von: Mix Master Moody (Usernummer # 5090) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: philipp:
Ich denke im Moment auch darüber nach die WASG zu wählen - Populismus hin oder her. Die Machtverhältnisse im Bundestag sind einfach zu verkrustet. Eine einzige Partei (die unter vier verschiedenen Namen firmiert) für 80 Millionen Menschen ist zu wenig. Ich denke dass ein Ergebnis der WASG um die 10% dort einiges aufmischen kann und vielleicht sogar einen Denkprozess bewirkt. Das ständige Gerede davon, dass man Politik nur besser "vermitteln" müsse ist doch eine Arroganz sondergleichen.

Interessantes Interview:
[hand] http://www.taz.de/pt/2005/07/07/a0162.nf/text

Bei mir siehts ähnlich aus,habe keine Lust den 2 großen Koalitionen eine Stimme zu geben,dafür das mir das ganze Spiel da nicht mehr passt! Fdp will ich nicht wählen,da gebe ich lieber mal ner Linken Partei eine Stimme als ner Rechten...
 
Geschrieben von: cylix404 (Usernummer # 196) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: philipp:
Ich denke im Moment auch darüber nach die WASG zu wählen - Populismus hin oder her. Die Machtverhältnisse im Bundestag sind einfach zu verkrustet. Ich denke dass ein Ergebnis der WASG um die 10% dort einiges aufmischen kann und vielleicht sogar einen Denkprozess bewirkt. Das ständige Gerede davon, dass man Politik nur besser "vermitteln" müsse ist doch eine Arroganz sondergleichen.

Zitat:
Bei mir siehts ähnlich aus,habe keine Lust den 2 großen Koalitionen eine Stimme zu geben
Meine Rede, komplett neue Kräfte bräuchte das Land. Ich kann nur an jede/n appelieren mal in sich zu gehen und sich danach über die durchaus vorhandenen vernünftigen Parteien zu informieren, die derzeit als sogenannte "Splitterparteien" nicht im Bundestag vertreten sind. Da gibts schon ein paar. Wäre echt mein Traum, dass die Masse der Menschen nicht immer nur über die "etablierten" schimpft, um sie dann doch wieder zu wählen, sondern auch mal tatsächlich was ändert.
Ob man dann WASG/PDS oder ÖDP oder was sonst immer wählt spielt dann fast schon keine Rolle mehr.

[ 07.07.2005, 23:03: Beitrag editiert von: cylix404 ]
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
man sollte auch in erwägung ziehen, daß die demokratie evtl. als staatsform ein auslaufmodell ist, eine vorübergehende fehlentwicklung, die das eigentliche problem ist, und nicht die parteien, die darin nur nach den regeln des systems agieren.

siehe dazu z.b. Prof. Hans-Hermann Hoppe "Demokratie - Der Gott, der keiner ist".

er sieht demokratie ist eine zutiefst unnatürliche ordnung. demokratie gibt es weder in der familie, noch in der religion, noch in der wirtschaft, noch in der wissenschaft. nirgendwo ist jede Stimme gleich, überall gibt es grade natürlicher autorität.

zitate:

Das Wesen der Demokratie ist die Umverteilung, die sich entsprechend der Verteilung der politischen Macht vollzieht. Das heißt, diejenigen, die an der Macht sind, verteilen zugunsten der eigenen Klientel und auf Kosten der Klientel der anderen Parteien um. Mit Gerechtigkeit hat das nichts zu tun, und Grundrechte wie das auf Eigentum sind im Zweifelsfall schnell perdu. Verschärfend kommt hinzu, dass die Partei, die gerade herrscht, dazu nur vier Jahre Zeit hat - bis wieder gewählt wird. Umso schneller und verantwortungsloser vollzieht sich diese Umverteilung. In der Demokratie gehört der Staat keinem, entsprechend hemmungslos saugt ihn die gerade herrschende Partei aus.

Gute Demokraten - also Vertreter des Prinzips, daß A und B, weil sie gegenüber C eine Mehrheit bilden, letzteren deshalb berauben oder bevormunden dürfen - sind für mich nur "moderate" Kommunisten.
Demokratie hat nichts mit Freiheit zu tun. Demokratie ist eine von Demagogen angereizte und unsicher gesteuerte Herrschaft des Mobs. Insbesondere die deutsche Demokratie trägt Züge eines weichen, durch weitgehende und oft als solche kaum mehr wahrgenommene Selbstzensur gekennzeichneten Totalitarismus.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
aus dem vorwort des genannten Hoppe-buchs:

Sowohl die klassische Monarchie als auch die moderne Demokratie sind Staatsformen. D.h. beide beanspruchen fuer sich hinsichtlich der Einwohner eines gegebenen Territoriums ein Monopol der ultimativen Rechtsprechung und der Besteuerung: ich allein, lautet ihr credo, bin endgueltiger Richter im Fall sozialer Konflikte und ich allein darf das Eigentum anderer ohne ihre Zustimmung an mich reissen. Angesichts dieser Anreizstruktur ist von jeder staatlich organisierten Sozialordnung zu erwarten, dass der Preis fuer Recht und Ordnung steigt, waehrend ihre Qualitaet faellt. Je hoeher die Steuereinnahmen und je geringer die eigenen Produktionsanstrengungen, umso besser sind die Staatsinhaber dran.
Die Existenz eines jeden Staates fuehrt so zum einen zur Entwicklung und Foerderung des Schmarotzertums. Als Steuerempfaengern ist es den Inhabern des Staates moeglich, zu leben ohne zu arbeiten, d. h. ohne eine den Steuerzahlern annehmbar erscheinende Gegenleistung erbringen zu muessen.

Entgegen der immer noch weit verbreiteten marxistischen Mythologie sind es nicht die Unternehmer, die ihre Arbeiter ausbeuten. Vielmehr sind es die Staatsinhaber: der Koenig und sein Hof im Fall der Monarchie, und der Praesident, das Parlament und der sogenannte oeffentliche Dienst im Fall der Demokratie, d. h. diejenigen die lauthals fuer das sogenannte "oeffentliche Wohl" arbeiten, die tatsaechlich auf Kosten anderer - ausbeuterisch, parasitaer - leben. Je hoeher die Steuereinnahmen, umso besser geht es den Schmarotzern und/oder umso mehr Schmarotzer gibt es.

Noch schlimmer: als endgueltiger Richter in allen Konfliktsachen sind die Inhaber des Staates in der Lage, Konflikte nicht nur teuer und schlecht zu schlichten, sondern Streitigkeiten selbst zu verursachen oder zu provozieren, um sie dann zu ihren eigenen Gunsten zu "loesen." D. h., eine staatliche Ordnung produziert nicht nur minderwertige Produkte zu ueberhoehten Preisen und foerdert das Schmarotzertum, sondern sie produziert auch Ungueter und Unrecht und sie foerdert, insbesondere unter demokratischen Bedingungen (wenn der Eintritt in den Staatsapparat jedermann offensteht), das Ungueterproduzententum und das Unrechtswesen, d.i., sie gebiert ueble Charaktere und Charaktereigenschaften.

Mein Geschichtsrevisionismus geht darum weiter. Nicht nur der Uebergang von der Monarchie zur Demokratie war ein historischer Fehler. Die Institution des modernen, nach-mittelalterlichen Staates selbst stellt einen folgenschweren Irrtum dar. Doch gibt es, entgegen neokonservativen Behauptungen, eine jederzeit herstellbare, in moralischer wie wirtschaftlicher Hinsicht grundsaetzlich ueberlegene Alternative zu Demokratie und Monarchie: eine "natuerliche Ordnung" (ein bewusst wegen seines vor-monarchischen mittelalterlich-scholastischen Anklangs gewaehlter Ausdruck).

In einer natuerlichen Ordnung sind saemtliche Gueter im Privateigentum einzelner Personen oder Personengruppen. Strassen, Flughaefen, Wasserwege, alles Land und saemtliche Gebaeude - alles befindet sich in Privateigentum. Es gibt keinen Staat, keine Steuern, kein Gerichtsmonopol und kein "oeffentliches Eigentum." Sicherheit - also Eigentumsschutz, Recht und Ordnung - wird, wie andere Gueter und Dienstleistungen auch, in Eigenleistung, in nachbarschaftlicher Kooperation, und durch frei finanzierte Spezialunternehmen erbracht.
(...)

---
demnach ist die 'mehr staat'-partei WASG/PDS, die diesen thesen am diametralsten gegenübersteht, schon mal die falscheste partei, die seit 1945 zur wahl steht.
 
Geschrieben von: Mix Master Moody (Usernummer # 5090) an :
 
Ist doch eigentlich eh egal wen man wählt am Ende wird man immer enttäuscht! Deswegen gebe ich lieber ner kleinen Partei ne Stimme,in der Hoffnung das sie nicht schnell groß wird,und die großen können sich dann ankucken was sie falsch gemacht haben! Wenn sie es dann immer noch nicht kapieren weis man direkt fürs nächste mal bescheid das man sie nicht mehr wählt...
 
Geschrieben von: cylix404 (Usernummer # 196) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
aus dem vorwort des genannten Hoppe-buchs:


Mein Geschichtsrevisionismus geht darum weiter. Nicht nur der Uebergang von der Monarchie zur Demokratie war ein historischer Fehler. Die Institution des modernen, nach-mittelalterlichen Staates selbst stellt einen folgenschweren Irrtum dar. Doch gibt es, entgegen neokonservativen Behauptungen, eine jederzeit herstellbare, in moralischer wie wirtschaftlicher Hinsicht grundsaetzlich ueberlegene Alternative zu Demokratie und Monarchie: eine "natuerliche Ordnung" (ein bewusst wegen seines vor-monarchischen mittelalterlich-scholastischen Anklangs gewaehlter Ausdruck).

In einer natuerlichen Ordnung sind saemtliche Gueter im Privateigentum einzelner Personen oder Personengruppen. Strassen, Flughaefen, Wasserwege, alles Land und saemtliche Gebaeude - alles befindet sich in Privateigentum. Es gibt keinen Staat, keine Steuern, kein Gerichtsmonopol und kein "oeffentliches Eigentum." Sicherheit - also Eigentumsschutz, Recht und Ordnung - wird, wie andere Gueter und Dienstleistungen auch, in Eigenleistung, in nachbarschaftlicher Kooperation, und durch frei finanzierte Spezialunternehmen erbracht.
(...)


[lach] was ist denn der für einer? sorry, bei aller Sympathie für neue Ideen und unkonventionelle Lösungen, aber dieser Lösungsansatz ist IMHO genauso unrealistisch,realitätsfern und praktisch nicht durchführbar wie das kommunistische Manifest, nur dass letzteres in der Praxis seine Untauglichkeit schon bewiesen hat. Von Experimenten in Richtung der Hoppeschen Ideen bitte ich mich zu verschonen, naja ich wander ja eh bald aus (insider) *G*.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
ich sehe Hoppes "alternative" auch als unrealistisch an.. das heißt aber nicht, daß an seiner analyse der demokratie nichts dran ist. oder was meint ihr dazu?
hier wird sich immer nur über parteien beschwert, und für viele scheint festzustehen - egal, welche konstellation/koalition man noch durchprobiert, es führt zu keiner lösung der probleme, die alle anpreisen, beseitigen zu wollen. also wäre das nächstliegende doch, eine ebene tiefer anzusetzen und da nach gründen zu suchen...
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Über die Sache mit dem Grundeinkommen kann man streiten... An und für sich fände ichs eine gute Idee, 1500 € scheinen mir aber doch ein bischen viel.

Zur Mehrwertsteuer hab ich heute wieder eine interessante Idee gelesen: Normale Mehrwertsteuer rauf, dafür den ermässigten Satz (Also Lebensmittel etc.) runter auf 5 %. Zusätzlich einen neuen Mehrwertsteuersatz auf Luxusartikel und ökologisch fragwürdige Waren bei 25 %.
 
Geschrieben von: DMPeiler (Usernummer # 2143) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: philipp:

Zur Mehrwertsteuer hab ich heute wieder eine interessante Idee gelesen: Normale Mehrwertsteuer rauf, dafür den ermässigten Satz (Also Lebensmittel etc.) runter auf 5 %. Zusätzlich einen neuen Mehrwertsteuersatz auf Luxusartikel und ökologisch fragwürdige Waren bei 25 %.

Klingt erst mal gut und sehr sozial.

Allerdings sind die 7 % auf Grundkonsumgüter im internationalen Vergleich schon so extrem niedrig, dass hier eine Senkung imo nicht unbedingt nötig bzw. sinnvoll ist. Die Güter des täglichen Bedarfes sind jetzt schon so billig, dass auch heute in Deutschland niemand am Hungertuch leiden muss.

Außerdem: Jeder weiß, dass insbesondere im produzierenden Gewerbe nur noch Premium-Güter in Deutschland hergestellt werden können, alles andere ist hier einfach zu teuer. Eine "Luxus-Mwst" würde dann aber wieder genau diese Güter im besonderen Maße treffen, also hochwertige Fernsehgeräte, Musikanlagen, Autos, Yachten etc., Möglicherweise würde man sich damit also ins eigene Fleisch schneiden und der verbliebenen Industrie zusätzlich das Leben schwer machen.

Dennoch auf jeden Fall überlegenswert!
 
Geschrieben von: Elias@Rafael (Usernummer # 5404) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Schmusewolle:
@ hypnorm: Du interessierst dich für Theorien?
Grundeinkommen 1500€ auch ohne Arbeit für jeden

naja, grau ist alle Theorie, und selbst angenommen, so etwas würde funktionieren bei einer Generation, dann würde spätestens die nächste alles versauen.
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
Hat jemand am Donnerstag Scheibenwischer gesehen ? [lachlach] [lachlach] [lachlach]

- Zumindest als Kabarettist wird man nicht arbeitslos... -
 
Geschrieben von: mila2702 (Usernummer # 10889) an :
 
wäre doch mal toll wenn eine Partei die absolute Mehrheit gewinnen würde. Dann könnte man auch regieren...
 
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an :
 
ab was ist denn etwas "luxusgut"?

und da einzeiler nicht gerne gesehen werden muss ich nun noch etwas blahen. aus dem grund möchte ich diese gelegenheit (mal wieder) nutzen und bekunden, dass imho die wichtigsten probleme institutioneller art sind. da aber auch eher qualitativer art als struktureller. soll heissen: man weist gerne verantwortung von sich. alles läuft zu lahm.
ein beispiel aus dem baugewerbe: wenn die genehmigung eines kinos im citynahen bereich 12 jahre dauert stimmt irgendetwas nicht.
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Da ist ein Schmarotzer noch nicht ganz fertig mit seinem Wirt: http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,364423,00.html
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
mal angenommen, für die zentralen probleme der letzten 10 jahre wird auch in den nächsten 10 jahren vom parteienspektrum kein praktikabler/durchsetzungsfähiger lösungsansatz gefunden. wie soll man dann noch an der systemfrage vorbeikommen?
die demokratie war wie der kommunismus eine lehrreiche epoche, es gilt nun die nächste evolutionsstufe zu erklimmen. wir brauchen einen wettbewerb der antidemokraten für das beste postdemokratische konzept.
 
Geschrieben von: moody (Usernummer # 9500) an :
 
ein solche konzept würde mich allerdings auch mal interessieren.

momentan kann ich mir kein besseres, als das der demokratie vorstellen. sie bietet eine gute verbindung von persönlicher freiheit und staatlicher steuerung. ich will den begriff "steuerung" nicht misverstanden wissen: es geht um die organisationsstruktur des staates, der das öffentliche leben regelt, gewisse ordungstrukturen schafft und somit erst das individuelle fortkommen eines jeden ermöglicht.
ich denke nicht, dass das konzept der demokratie falsch oder verbesserungswürdig ist. woran jedoch etwas getan werden könnte - und wohl auch müsste - ist das wirtschaftsgefüge. ich bin kein gegner der globalisierung. im gegenteil. allerdings denke ich bei derartigen diskussionen immer an den dritten weg.
 
Geschrieben von: nickthequick (Usernummer # 4443) an :
 
Da wir uns immer mehr in Richtung postnationale Gesellschaft bewegen, brauchen wir auch ein transnationales Konzept von Demokratie.
Für alle die es interessiert, hier eine kurze/knappe Zusammenfassung zu posnationalen Demokratieformen der seriösen Politkprominenz, anhand dem Beispiel der EU:

http://www.fernuni-hagen.de/POLALLG/Politikwissenschaftliche%20Diskurse.pdf
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Das Problem der Demokratie ist in meinen Augen nicht "systemimmanent" wenn ich mal ausnahmsweise ein Fremdwort benutzen darf (hoffentlich richtig geschrieben). Warum sind die Leute unzufrieden? Nicht weil sie in einer Demokratie leben, sondern weil eben das große Versprechen der Demokratie, "Herrschaft des Volkes" zu sein, nicht eingelöst wird! Wir werden beherrscht von einer Struktur bei der wir aus Zwei bis Vier nur oberflächlich verschiedenen Politikentwürfen wählen können. Kritik am Wirtschaftssystem selbst oder auch nur Reflektion darüber wird von keiner der etablierten Parteien geleistet. Wir sollen wählen, aber nur zwischen unwählbaren Alternativen - Für mich besteht von der momentanen Situation her kein Unterschied zur DDR, auch dort konnte, musste man sogar wählen gehen. Es gibt natürlich einen Unterschied: Wir haben die <i>theoretische</i> Möglichkeit etwas zu ändern. Wir sind nur als Masse zu blöd dazu. Allerdings, Lichtblicke gibt es - Die Grünen sind damals aus dem Nichts entstanden, aus einem Bedürfnis der Menschen, deren Interessen nicht in der politischen Landschaft vertreten wurden. Ich persönlich emfinde den desolaten Zustand der Grünen als große Enttäuschung. Ich kann aber nicht sagen ob das am Personal oder an anderem liegt.

Eben wegen dieser Probleme habe ich, wie schon gesagt, die Hoffnung, dass ein neuer "Player" in diesem Spiel etwas verändern kann. Darauf setze ich.

Ich sehe jedenfalls keine Alternative zur Demokratie, höchstens in mehr Demokratie. Und die Geschichte vom dummen Volk (die man in dem Zusammenhang oft hört) lasse ich mir auch nicht andrehen. Wenn man kein dummes Volk will muss man etwas gegen die Volksverdummung der Massenmedien unternehmen. Dem Volk Macht wegzunehmen oder zu verweigern, nur weil es nach Aussage der vermeintlich Mächtigen nicht damit umgehen kann - Das ist so eines dieser typisch arroganten Statements von Autokraten die mir mächtig auf den Sack gehen.
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Um mal ein paar spontane Vorschläge zu machen und nicht immer nur theorethisch daherzureden:

1. Mehr Volksentscheide. Über Direktwahlen nachdenken, z.B. des Bundespräsidenten.

2. Fünfprozenthürde WEG. Überall. Klar, dann haben wir die Nazis in den Parlamenten, vor allem auch im Bundestag sitzen. Aber so hätten Politikentwürfe, die nicht "etabliert" sind, zumindest mal eine Chance sich darzustellen. Und man wäre gezwungen sich inhaltlich damit auseinanderzusetzen, eben auch mit den Nazis.

3. Keine Wählerschelte mehr. Das Volk ist der souverän und wählt seine Abgeordneten. Mit "falschen" Meinungen muss man umgehen, nicht sie abkanzeln. Beobachtungen des Verfassungsschutzes von gefährlichen Gruppen stärker reglemenentieren. Diskussionen suchen. Die Menschen einbinden statt unterwandern. Ängste ernst nehmen.

4. Mehr Inhalte statt Personalien in der Politik. Jeder Bundeskanzler maximal eine Amtszeit. Minister evtl. mehr wenn sie sich als fähig herausstellen und es keine anderen Personen gibt.

Mir ist klar dass man die Folgen solcher Überlegungen erst diskutieren muss, aber wir brauchen mehr Demokratie, nicht weniger.
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
Endlich spricht einer wieder teutsch:

"Die Penner von gestern waehlen". Nee, die wollen wir echt nicht. Ob ich auch waehlen sollte?
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
schönes eigentor mit dem zeitbezug. Schröders kabinett hatte in der zweiten amtszeit schon ein höheres durchschnittsalter als Kohls in der vierten [lach]
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Thomas Broda:
Da ist ein Schmarotzer noch nicht ganz fertig mit seinem Wirt: http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,364423,00.html

ich seh das problem nicht... ein vertrag mit einer gewissen laufzeit und der vereinbarung, diesen vertrag nicht öffentlich zu machen, ist ausgehandelt sowie ratifiziert worden... bei änderungen sind neuverhandlungen zu führen... es sieht nicht danach aus, dass der springer-verlag grossartige rechtswege einschlagen wird und eben weiter seine vertragspflicht erfüllt...man hätte ja ne abfindung zahlen können... wie beim fussballgeschäft - da läuft das auch nich anders...
wo liegt das problem? (es sei denn, du weisst mehr, als dieser artikel hergibt oder ich hab mich grundlegend verlesen)
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
ne typische bild oder spiegel-online-geschichte halt wieder.
funktioniert nach dem neid-schema.

das linksbündnis liegt umfragen zufolge im osten zur zeit mit 31% vorne.
bundesweit würden cdu+fdp noch die mehrheit stellen, aber der vorsprung schmilzt:

[hand] handelsblatt
 
Geschrieben von: timek (Usernummer # 10527) an :
 
bin gerade auf: http://www.diefalschewahl.de/servlet/PB/menu/-1/index.html
gestoßen.
so sieht also wahlkampf im internet aus....
naja, ganz witziger beitrag seitens der spd, wenn ich mir auch nicht ganz sicher bin ob ich die art und weise wie hier auf stimmenfang gegangen wird gut heißen soll.
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Ob die sich nun Linkspartei, Rechtspartei, PDS oder sonstwie nennen: für mich sind und bleiben sie die Mauermörder von der SED und damit - mit Herbert Wehners Worten - rotlackierte Faschisten. Der Bodensatz, der dank der Grundrechte nun einmal existieren darf.
 
Geschrieben von: katzetom12 (Usernummer # 14433) an :
 
diejemigen, die haute noch wählen gehen, lassen sich gerne von der regierungspolitik verarschen oder anders, sie wissens halt nicht besser
 
Geschrieben von: pradapunk (Usernummer # 11552) an :
 
Sehr lesenswerter und meiner Meinung nach äußerst treffender Artikel über Gysi und Co.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,365832,00.html
 
Geschrieben von: pradapunk (Usernummer # 11552) an :
 
@katzetom12

bitte einen Stammtisch weiter links....
 
Geschrieben von: katzetom12 (Usernummer # 14433) an :
 
ich halte nüschts von stammtischen, da wird nur über politik geschwafelt

zu dem artikel:
alles ein gequirrlter haufen scheisse wie alle anderen artikel

die rubrik " poltik" in den zeitungen sollte man verbieten oder anders deklarieren und zwar
"volksverdummung"
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
@katzetom12

Du mußt es den Spiegel-Redakteuren nachsehen, daß sie nicht den gleichen Durchblick haben wie etwa Du.
 
Geschrieben von: katzetom12 (Usernummer # 14433) an :
 
falsch formuliert, die kriegen kohle für das, was sie schreiben wo sich mir die frage stellt:

ist deren durchblick/ schreibstil verfälscht durch- ich will es jetzt mal als "docma" bezeichnen, da mir grad kein anderes wort einfällt- also docmen einer gewissen firmenpolitik der zeitung oder eher weniger...
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Schmusewolle:
Die Mauermörderkeule zähle ich auch dazu!

Es ist doch nun wirklich nicht mein Verschulden, und auch nicht das der übrigen Keulenschwinger, daß der Mauerbau die einzige Leistung ist, die dieser traurige Haufen jemals hinbekommen hat.

Gemessen am Grad des Versagens, ist das noch nicht einmal eine negative Wertung, sondern mehr eine Feststellung.
 
Geschrieben von: duck (Usernummer # 5915) an :
 
Um 20.15 Uhr gibt es die Erklärung vom Bundespräsidenten, ob der Bundestag aufgelöst wird im Fernsehen.
 
Geschrieben von: CalaLonga (Usernummer # 5906) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Schmusewolle:
Am 18. September kann ich nicht!

Briefwahl [Wink]
 
Geschrieben von: AndiZim (Usernummer # 10800) an :
 
Jetzt ist es amtlich. Der Bundestag wird aufgelöst. Für mich stellt sich die Frage wen wähle ich!?! Glauben kann man ja keiner Partei was. Für welche Partei seid ihr oder wen wählt ihr? Würde mich interresieren.
 
Geschrieben von: Denki Groove (Usernummer # 510) an :
 
welch überraschung.....soviel zum politischen Druck!!

tja, du kannst wählen zwischen not und elend...
 
Geschrieben von: I Can't Let Go (Usernummer # 13726) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: AndiZim:
Jetzt ist es amtlich. Der Bundestag wird aufgelöst. Für mich stellt sich die Frage wen wähle ich!?! Glauben kann man ja keiner Partei was. Für welche Partei seid ihr oder wen wählt ihr? Würde mich interresieren.

Ich bin eigentlich SPD-Sympathisant, werde aber wohl diesmal die Schwarzen wählen, weil's dann meinen Aktien wieder besser gehen wird...
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: AndiZim:
Für welche Partei seid ihr oder wen wählt ihr? Würde mich interresieren.

Damit der Thread vollends in eine parteipolitische, aber letztlich sinnlose Selbstzerfleischung ausartet? Nee. Lieber nicht.
 
Geschrieben von: Funny (Usernummer # 9199) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: I Can't Let Go:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: AndiZim:
Jetzt ist es amtlich. Der Bundestag wird aufgelöst. Für mich stellt sich die Frage wen wähle ich!?! Glauben kann man ja keiner Partei was. Für welche Partei seid ihr oder wen wählt ihr? Würde mich interresieren.

Ich bin eigentlich SPD-Sympathisant, werde aber wohl diesmal die Schwarzen wählen, weil's dann meinen Aktien wieder besser gehen wird...
Das ist auch ein Argument, warum man sich für diese Partei entscheidet... [achja]
Für mich wär das allerdings kein Grund für die Schwarzen zu stimmen. Geld ist nicht alles! [Wink]
 
Geschrieben von: pelliuM (Usernummer # 4464) an :
 
Weiss einer ob es in den endlosen Weiten des Netzes so etwas wie eine Zusammenfassung der Wahlprogramme gibt ? Am besten sogar noch tabellarisch oder so.
 
Geschrieben von: two (Usernummer # 7845) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Denki Groove:
welch überraschung.....soviel zum politischen Druck!!

tja, du kannst wählen zwischen not und elend...

dann wähle ich die Not.. Immernoch besser als elendig aufzutreten.. welche Partei mit was gemeint ist kann sich ja jetzt jeder selbst überlegen ...
 
Geschrieben von: technopunk (Usernummer # 4468) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: I Can't Let Go:
Ich bin eigentlich SPD-Sympathisant, werde aber wohl diesmal die Schwarzen wählen, weil's dann meinen Aktien wieder besser gehen wird...

Warum sollte es deinen Aktien mit der Union besser gehen? Bezweifel ich ehrlich gesagt, gerade gewisse Branchen (Bsp.: Solarworld) leiden momentan doch eher wg. der Aussicht auf Schwarz; auch ansonsten hat sich Schröder immer sehr für die grossen Kap.ges. eingesetzt; und auch der jüngst von beiden ausgehandelte und dann von der Union verschleppte und jetzt wohl vorerst gestorbene Kompromiss über die Körperschaftssteuer hätte doch den Grossen eher genutzt.

Ich halte solche Beweggründe aber auch für einen von hoffentlich mehreren Gründen eine Partei zu wählen. Wenn jd die neue Linkspartei wählt sind es doch auch kaum andere Gründe, als das derjenige glaubt er hat hinterher mehr.

gruesse tpk
 
Geschrieben von: Hater (Usernummer # 2194) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: philipp:
Um mal ein paar spontane Vorschläge zu machen und nicht immer nur theorethisch daherzureden:

1. Mehr Volksentscheide. Über Direktwahlen nachdenken, z.B. des Bundespräsidenten.

...und was soll das bringen? bsp. finde ich etwas schlecht gewählt, da der bp letztlich abgesehen von repräsentativen aufgaben keine wirklliche besitzt. [Smile]

2. Fünfprozenthürde WEG. Überall. Klar, dann haben wir die Nazis in den Parlamenten, vor allem auch im Bundestag sitzen. Aber so hätten Politikentwürfe, die nicht "etabliert" sind, zumindest mal eine Chance sich darzustellen. Und man wäre gezwungen sich inhaltlich damit auseinanderzusetzen, eben auch mit den Nazis.

...halte ich für wenig sinnvoll. 5%-hürde ist gerade dazu da, dass nicht jede parte/bündnis in den bt kommt, damit dieser arbeitsfähig bleibt.stell dir nur mal das "bild" vor, wenn tatsächlich bsp.weise 40 oder mehr gruppierungen im bundestag wären.ehe die zu einer einheitlichen meinung kommen...und wie würdest du dir die rechteverteilung für gesetzesentwürfe,mitspracherechte in ausschüssen etc., die derzeit nur fraktionen vorbehalten ist, lösen?und wenn du das beibehalten würdest, kämst du doch zu denselben problemen, die derzeit die pds als gruppe im bt hat.

4. Mehr Inhalte statt Personalien in der Politik. Jeder Bundeskanzler maximal eine Amtszeit. Minister evtl. mehr wenn sie sich als fähig herausstellen und es keine anderen Personen gibt.

...mh, schwierig.was wäre denn, wenn gerade ein bk mal was vernünftiges zustande bringt?


Mir ist klar dass man die Folgen solcher Überlegungen erst diskutieren muss, aber wir brauchen mehr Demokratie, nicht weniger.

...richtig! [Smile]



 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
[oops...falscher Thread]

[ 25.07.2005, 20:53: Beitrag editiert von: Thomas Broda ]
 
Geschrieben von: Hobbyking (Usernummer # 14990) an :
 
Stoiber im Spiegel

solchen Leuten gibt man doch gerne seine Stimme und die Regierungsgewalt.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
klar.. Stoiber ist ja nicht umsonst der erfolgreichste ministerpräsident seit bestehen der bundesrepublik deutschland.

was genau soll an der interpretation...

"Die CSU akzeptiere nicht, dass ein ausgewiesener Gegner der deutschen Einheit wie Lafontaine und in seinem Schlepptau Gysi die Menschen in Ostdeutschland mobilisieren wollten, um über ein Linksbündnis zu bestimmen, wer Kanzler in Deutschland werde."

...der folgenden worte...

"Dass in den neuen Ländern die größten politischen Versager, Gysi und Lafontaine, rund 35 Prozent Wählerstimmen erzielen könnten, das ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich akzeptiere nicht, dass der Osten bestimmt, wer in Deutschland Kanzler wird. Die Frustrierten dürfen nicht über Deutschlands Zukunft bestimmen."

...denn verwerflich sein?

wenn ich dagegen an Penner-, Heuschrecken- und Arbeit-macht-frei-rhetorik denke, wird mir nicht wohler.
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
Nachdem Merkel durch Inkompetenz und Stoiber mit seinen Kommentaren glänzen, sinken die Chancen der CDU/CSU...
 
Geschrieben von: TranceRider (Usernummer # 1924) an :
 
Kann Stoiber zu diesen Aussagen nur gratulieren. Wer soll ahnen, dass in der Presse nur die Hälfte zitiert wird und sich andere daraus ihre eigene Interpretation stricken.
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:


was genau soll an der interpretation...

"Dass in den neuen Ländern die größten politischen Versager, Gysi und Lafontaine, rund 35 Prozent Wählerstimmen erzielen könnten, das ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich akzeptiere nicht, dass der Osten bestimmt, wer in Deutschland Kanzler wird. Die Frustrierten dürfen nicht über Deutschlands Zukunft bestimmen."

...denn verwerflich sein?

prinzipiell nichts... es besteht meinungsfreiheit...

nur frage ich ma zaghaft, wenn nich die frustrierten, deren änderungsbereitschaft mal als höher eingestuft werden könnte, über die zukunft bestimmen sollen, wer dann? und wieso bestimmt der osten, wer kanzler wird???? der osten hat sich einstimmig gegen harz 4 ausgesprochen und is überstimmt worden...
 
Geschrieben von: Life_on_Mars (Usernummer # 11347) an :
 
Zitat:
"Die Frustrierten dürfen nicht über Deutschlands Zukunft bestimmen."
impliziert, dass nur der legitimes wahlrecht besitzt, der unfrustriert ist, csu wählt und/oder lederhosen trägt. lokaldarwinismus oder was?

zuerst will uns herr schönbohm erzählen, dass nicht die totalkapitalisierung und profitmaximiserung unseres lebens, sondern 15 jahre vorher der sozialismus unsere nacktbadenden, sexi ossis zu verrohten kindermördern gemacht hat, und jetzt erklärt uns das blonde fallbeil stoiber, alle nicht-csu/dsu-wähler sind dumm. übrigens, der kopf der "ost-CSU" DSU geht gern mal politisch mit der rechtsradikalen dp und der rechtsextremen npd ins bett.

...in bayern ist ja keine npd nötig, die haben sie schon im gauweiler-flügel der csu.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
"änderungsbereitschaft mal als höher eingestuft werden könnte ... hat sich einstimmig gegen harz 4 ausgesprochen..."

soviel also zur änderungsbereitschaft ,)
selbst wenn Stoiber mit den frustrierten nicht Gysi und Lafontaine meinte, sondern tatsächlich menschen im osten, ist die argumentation sinnvoll: frustrierte wählen extrem, und welcher demokrat will den extremen schon spielraum einräumen?

aber es ist sowieso alles ganz anders.. in wahrheit möchten die anhänger von Gysi & Co. Helmut Kohl zurück:

"Gysi wandelt auf Kohls Spuren"

Neuigkeiten aus dem Osten wollte der designierte Linkspartei-Spitzenkandidat Gregor Gysi heute eigentlich verkünden. Stattdessen griff er tief in die Mottenkiste. Am Ende stand die überraschende Einsicht: Unter Kohl war alles besser.

Wer Gysi zuhört, denkt unweigerlich an Kohl. Sogar Gysi selbst. Ständig nimmt er Bezug auf den Kanzler der Einheit. Unter der Regierung Kohl habe der Spitzensteuersatz bei 53 Prozent gelegen, sagt er zur Rechtfertigung des von der Linkspartei geforderten Spitzensteuersatzes von 50 Prozent. Unter Kohl hätten die Unternehmen auch hohe Körperschaftsteuersätze gezahlt und seien trotzdem nicht aus dem Land geflohen. Das, suggeriert Gysi, könnte heute noch gelten. Denn: "Wir haben nicht weniger Geld in Deutschland als unter Kohl".

www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,367049,00.html

@ life
vielleicht solltest du mal den ermittlern den tipp geben, die nach den gründen des kindermords suchen.. "totalkapitalisierung und profitmaximierung hat diese frau dazu getrieben"
da klingt ja Schönbohm noch plausibler.
 
Geschrieben von: Life_on_Mars (Usernummer # 11347) an :
 
nun, ich weiss nichts genaues über die vita der mörderin, ich lese nicht so oft BILD. Aber vermutlich dürften sie die letzten 15 jahre kapitalismus mindestens ebenso beeinflusst haben, wie die jahre des sozialismus zuvor. wobei ich die beeinflussung durch das wirtschaftssystem ehrlich gesagt als gering ansehe.

edit: dass uns der brutalkapitalismus anglosächsischer prägung allerdings lehrt, dass ein menschenleben nichts wert ist, sondern nur zählt, was es erwirtschaftet, sollte man auf jeden fall beachten.
 
Geschrieben von: TranceRider (Usernummer # 1924) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Life_on_Mars:
zuerst will uns herr schönbohm erzählen, dass nicht die totalkapitalisierung und profitmaximiserung unseres lebens, sondern 15 jahre vorher der sozialismus unsere nacktbadenden, sexi ossis zu verrohten kindermördern gemacht hat,

Wie ist es denn zu erklären, dass in den neuen Bundesländern die Gefahr eines solchen Verbrechens um ein vielfaches höher ist, als in den alten?
Vielleicht sollte man sich darüber besser Gedanken machen, statt über die Aussage eines einzelnen Politikers, die direkt verworfen wird.

Manche Menschen scheinen es zu genießen, sich in der Öffentlichkeit als die Unterdrückten, beleidigten und frustrierten darzustellen. So schafft man Jobs für zweitklassige Politiker wie Lafontaine, die sich als ihre Anwälte ausgeben um in letzter Sekunde die Hand wegzuziehen, die ihnen vorher hingehalten wird.
 
Geschrieben von: Life_on_Mars (Usernummer # 11347) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: TranceRider:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Life_on_Mars:
zuerst will uns herr schönbohm erzählen, dass nicht die totalkapitalisierung und profitmaximiserung unseres lebens, sondern 15 jahre vorher der sozialismus unsere nacktbadenden, sexi ossis zu verrohten kindermördern gemacht hat,

Wie ist es denn zu erklären, dass in den neuen Bundesländern die Gefahr eines solchen Verbrechens um ein vielfaches höher ist, als in den alten?
ist das so?

vielleicht liegt es an der hohen arbeitslosigkeit und anderen sozialen missständen, die nicht der sozialismus, sondern unser überfallhurrakapitalismus von 1990 zu verantworten hat?

ich habe die ddr - als sie noch bestand - jedenfalls immer als kinderfreundliches land kennengelernt, auch wenn die geburtenraten niedrigter waren als bei uns (was allerdings andere ursachen hatte). die ostdeutschen pauschal als "verroht" zu bezeichnen, und das noch als besser-rübermach-wessi-minister ist schon wirklich eine bodenlose frechheit, und eine persönliche beleidigung aller menschen dort. die ddr mag ein staat mit eingeschränkter meinungsfreiheit und diktatorischen elementen gewesen sein, aber verrohend gegenüber kindern war sie mit sicherheit nicht.

das einzige, was man mit recht behaupten kann ist, dass die wende eine "verrohung" der jugendkultur bewirkt hat, weil die überall unterdrückt wurde, und dann umso agressiver aufkeimte, als es keine staatlichen schranken mehr gab. das resultat kampfstiefelt heute haarlos durch "national befreite zonen" ;(
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
@hyp nom
wenn die änderungen die eigene lage vieler zu ihren ungunsten verändert oder dieses zu befürchten/abzusehen is, ist es nich unbedingt unverständlich, dass die änderungsbereitschaft dahingehend nich in dem masse vorhanden is...

"frustrierte wählen extrem, und welcher demokrat will den extremen schon spielraum einräumen?"

das is insofern völlig in ordnung, nur kann man es doch auch so formulieren ...
mir is schon klar, was stoiber sagen will, nur eben nicht in diesem ton und nich mit diesen worten, da er sich dann nich zu wundern braucht, wenn die leute das hineininterpretieren, wofür er durch seine wortwahl den grundstein legt...

im übrigen is es müssig darüber zu debattieren, welches system an einem grausamen einzelverbrechen schuld hat - da is zuviel mitverantwortlich, als dass man es auf das system schieben könnte... eine waffe tötet nich - der mensch tötet...

@trance rider
"Wie ist es denn zu erklären, dass in den neuen Bundesländern die Gefahr eines solchen Verbrechens um ein vielfaches höher ist, als in den alten?"

wie begründest du diese frage?
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
@ life
"ich habe die ddr - als sie noch bestand - jedenfalls immer als kinderfreundliches land kennengelernt"

ging es Schönbohm nicht eher um die wegschau-mentalität?

"Schönbohm hatte in seinen heftig kritisierten Äußerungen die Gleichgültigkeit des engeren Umfeldes beklagt und an ähnliche Verbrechen in Brandenburg erinnert. So hatte 1999 eine junge Frau in Frankfurt an der Oder ihre zwei und drei Jahre alten Söhne in der Wohnung verdursten lassen. Die Kinder hatten verzweifelt an die Scheiben des Plattenbaus geklopft und geschrien, aber kein Nachbar reagierte.

Eine Familie in Cottbus bewahrte ihren Sohn zweieinhalb Jahre in der Kühltruhe auf, nachdem dieser an Entkräftung gestorben war. Niemand aus der Nachbarschaft fragte nach dem verschwundenen Kind. Auch das Schulamt bohrte nicht nach, weshalb es nicht eingeschult wurde."
(spiegel.de)

@ snar
wenn veränderungsbereitschaft nur dann da ist, wenn kurzfristig kohle fliesst, dann ist es mit dieser auch nicht weit her.
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
ging es Schönbohm nicht eher um die wegschau-mentalität?

und die soll durch die proletarisierung zu DDr-zeiten hervorgerufen worden sein? imho kommt genau diese durch die "systemumstellung"...


Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:

@ snar
wenn veränderungsbereitschaft nur dann da ist, wenn kurzfristig kohle fliesst

warum sollte man sonst was ändern? [Wink]
 
Geschrieben von: TranceRider (Usernummer # 1924) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Life_on_Mars:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: TranceRider:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Life_on_Mars:
zuerst will uns herr schönbohm erzählen, dass nicht die totalkapitalisierung und profitmaximiserung unseres lebens, sondern 15 jahre vorher der sozialismus unsere nacktbadenden, sexi ossis zu verrohten kindermördern gemacht hat,

Wie ist es denn zu erklären, dass in den neuen Bundesländern die Gefahr eines solchen Verbrechens um ein vielfaches höher ist, als in den alten?
ist das so?

vielleicht liegt es an der hohen arbeitslosigkeit und anderen sozialen missständen, die nicht der sozialismus, sondern unser überfallhurrakapitalismus von 1990 zu verantworten hat?

Ja, das ist so - Zitat aus der FTD: Der Kriminologe Christian Pfeiffer zeigte Verständnis für Schönbohm. Der habe eine interessante These aufgestellt, denn die Zahl der Kindstötungen durch Mütter in Ostdeutschland sei etwa vier Mal so hoch wie im Westen.

Das ist für mich der eigentliche Skandal, den aber niemand interessiert. Ich lese nichts davon, dass das jemand hinterfragt. Ganz im Gegenteil - Hinterfragung bedeutet Beleidigung der ostdeutschen Bevölkerung. Traurig, das ist belegt einfach nur die Verrohung dieser Gesellschaft, die scheinbar in einigen Teilen unseres Landes weiter vorangeschritten ist.


Ein Hinterfragen nach dem Grund solcher Verbrechensanhäufungen braucht nicht begründet zu werden (wie kommt man nur auf solch eine Anmerkung????)
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
"imho kommt genau diese durch die "systemumstellung"..."

wie wär's mit misstrauen/rückzug in den eigenen privatraum durch das SED-bespitzelungswesen?

"warum sollte man sonst was ändern?"

dann ist der zeitpunkt für den bekannten geflügelten spruch von der "einsicht der leute für tiefgreifende, langfristig angelegte reformen" wohl noch immer nicht erreicht. klar kommt nichts langfristiges dabei rum, wenn die politiker ständig auf kurzfristige lösungen festgenagelt werden und von wahl zu wahl denken müssen. wieder eines der argumente gegen die demokratie.
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
dass der herr pfeiffer für schönbohm verständnis zeigt, wundert mich nich... er hat ja auch schon die these aufgestellt, dass die anfälligkeit ostdeutscher jugendlicher für rechtsextreme gruppen oder extreme gruppen überhaupt, damit zusammen hängt, dass die jugenderziehung in der DDR eben so auf gleichartigkeit ausgelegt war... als beispiel verwandt er damals den umstand, dass die kleinen DDR-Kinder alle im gleichen raum, gemeinsam aufs töpfchen gesetzt wurden etc... seine aussage war soo verkehrt nich aber das beispiel einfach zu albern...

ich könnte mir vorstellen, dass es wohl eher daran liegt, dass im osten die sozialen gegensätze stärker und die zukunftsperspektiven schlechterer sind...
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
"imho kommt genau diese durch die "systemumstellung"..."

wie wär's mit misstrauen/rückzug in den eigenen privatraum durch das SED-bespitzelungswesen?

dann hätte dies ja auch zu DDR-zeiten so sein müssen...
politische äusserungen sind auch so gehandhabt worden aber im zwischenmenschlichen bereich eher weniger...


Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:

dann ist der zeitpunkt für den bekannten geflügelten spruch von der "einsicht der leute für tiefgreifende, langfristig angelegte reformen" wohl noch immer nicht erreicht. klar kommt nichts langfristiges dabei rum, wenn die politiker ständig auf kurzfristige lösungen festgenagelt werden und von wahl zu wahl denken müssen. wieder eines der argumente gegen die demokratie.

sicher... wen interessiert schon, ob sein leben in 20 jahren vll besser is, er aber dadurch erstma 10 jahren ein schlechteres leben führen muss... zumal er keine garantie für diese besserung hat...
im übrigen kenn ich grad kein parteikonzept, was einen klaren weg der besserung aufzeigt...

wer nagelt denn unsere politiker auf kurzfristige lösungen fest? doch nur sie selbst ... oder?
 
Geschrieben von: TheFunker (Usernummer # 1729) an :
 
Ich denke, es ist eher eine Kombination von beiden Faktoren. Zum einen ist es kein Geheimnis, dass die Obrigkeitshörigkeit in Ostdeutschland höher ist, aus den oben genannten Gründen. Außerdem sind natürlich schlechte Zukunftsperspektiven und Existenzangst ein wunderbarer Nährboden für extremes Gedankengut.
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
@the funker
ich find irgendwie die oben genannten gründe für die stärkere obrigkeitshörigkeit der ostdeutschen nich...
 
Geschrieben von: midgard (Usernummer # 12823) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom

"änderungsbereitschaft mal als höher eingestuft werden könnte ... hat sich einstimmig gegen harz 4 ausgesprochen..."

soviel also zur änderungsbereitschaft ,)
selbst wenn Stoiber mit den frustrierten nicht Gysi und Lafontaine meinte, sondern tatsächlich menschen im osten, ist die argumentation sinnvoll: frustrierte wählen extrem, und welcher demokrat will den extremen schon spielraum einräumen?

Dass man sich gegen hartz 4 ausspricht, heißt nicht automatisch, dass man keine änderungsbereitschaft hat. Es ist immer die Frage was sich für wen und in welche Richtung ändert. Wenn man etwas schlechtes kritisiert und es durch die änderung noch schlechter wird, ist es wohl verständlich, dass man sich dagegen ausspricht, oder?

Und wenn nicht die Frustrierten, die den Drang nach Veränderung haben, wählen und wir davon ausgehen, dass nur die wählen sollten, die zufrieden sind mit dem was bisher "verzapft" wurde, müßten diejenigen dann nicht rein logischer Weise eigentlich SPD wählen???

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom

wenn veränderungsbereitschaft nur dann da ist, wenn kurzfristig kohle fliesst, dann ist es mit dieser auch nicht weit her.

Wird die Argumentation hier nicht langsam ein bißchen sehr flach und kursichtig?
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
"wer nagelt denn unsere politiker auf kurzfristige lösungen fest? doch nur sie selbst ... oder?"

das wahlsystem..

"Wenn man etwas schlechtes kritisiert"

was wär denn besser? wo ist die große realistische Hartz IV-alternative?

"zufrieden sind mit dem, was bisher "verzapft" wurde, müßten diejenigen dann nicht rein logischer Weise SPD wählen"

zwischen frustriert sein und extrem wählen und unzufrieden sein und eine andere partei aus dem gemäßigten spektrum wählen ist schon noch ein unterschied..
es ist außerdem immer noch nicht raus, ob Stoiber mit den frustrierten nicht Lafontaine und Gysi gemeint hat (wie mein erster eindruck war und auch die nachträgliche klarstellung).

"ein bißchen sehr flach und kursichtig?"

nein, warum? ,)
 
Geschrieben von: WenigAhnung (Usernummer # 10632) an :
 
Ist ja wohl nur lächerlich von Seiten der CDU/CSU über die "Frustrierten" im Osten auch noch als schlechte Menschen abzustempeln.
Wer hat denn "blühende Landschaften" versprochen und das alles ohne Steuererhöhungen? Ich hoffe die Links-Partei holt ordentlich Stimmen. Ich will Oskar wieder im Parlament haben und Gysi auch. Auch wenn sie Populisten sind. Mir ist Ihr Populismus noch um einiges lieber als national angehauchter Populismus aller Koch, Stoiber, Beckstein, Hyp Norm...
Das Hoch einer CDU/CSU/FDP-Regierung wird schnell verfliegen, wenn die erst einmal in der Verantwortung sind. Versprechen kann man viel, aber ohne Geld wird es schwierig, das umzusetzen. Und das Merkel mit ihrer "Persönlichkeit" politisches Nichts-Können und komplett Versagen wettmachen wird, glaubt ja nun wirklich keiner. Die mit ihren blöden unausgereiften liberalen Ideen.
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
"wer nagelt denn unsere politiker auf kurzfristige lösungen fest? doch nur sie selbst ... oder?"

"das wahlsystem.."

welches wäre dann besser? [Smile]

"Wenn man etwas schlechtes kritisiert"

"was wär denn besser?"

es mittels dieser kritik auf den besseren weg bringen?
 
Geschrieben von: TranceRider (Usernummer # 1924) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: WenigAhnung:
Ich hoffe die Links-Partei holt ordentlich Stimmen.

Das Hoch einer CDU/CSU/FDP-Regierung wird schnell verfliegen, wenn die erst einmal in der Verantwortung sind. Versprechen kann man viel, aber ohne Geld wird es schwierig, das umzusetzen.

Ein Punkt, der die Linkspartei gar nicht tangiert. Dort hat man sicherlich noch einen großen Geldspeicher mit dem man seine Wahllügen nachher finanziert.
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Irgendwie führt das ganze Sozialgeschwafel immer nur zu Überlegungen, wie man den Leuten am besten das Geld aus der Tasche ziehen könnte. Mir ist dieser anmaßende Staatswahn, der irrig davon ausgeht, fremdes Vermögen müsse allen zur Verfügung stehen, vollkommen zuwider.
 
Geschrieben von: stijlleben (Usernummer # 2680) an :
 
http://www.brandeins.de/ximages/19221_072goetzww.pdf

danke für den link, sehr interessant. der mann ist mein neuer denkheld und die brand eins weiterhin die beste deutsche monatliche publikation.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
@ snar
"welches wäre dann besser?"

bitte weiterlesen mein posting vom 07-07-2005 16:54. über die nachfolge der demokratie wird es noch einen wettbewerb der konzepte geben müssen.
fest steht: demokratie ist eine zutiefst unnatürliche ordnung. nirgendwo sonst ist jede Stimme gleich, überall gibt es grade natürlicher autorität.

@ wenig
"Wer hat denn "blühende Landschaften" versprochen und das alles ohne Steuererhöhungen"

und wer will den wählern jetzt Kohl zurückbringen? (siehe 12-08-2005 10:53 - "Gysi wandelt auf Kohls Spuren")

"Mir ist Ihr Populismus noch um einiges lieber als national angehauchter Populismus"

..wie dein Lafontaine und seine "fremdarbeiter" oder Schröder und sein "deutscher weg" in der aussenpolitik, sicher ,)
ausserdem verwechselst du populismus mir opportunismus. opportunismus ist, wenn man seine ideale verkauft, z.b. indem sich zwei parteien zusammenschliessen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben wollen. oder wenn man auf einmal Helmut Kohl hochhaelt, den man in der oppositionsarbeit immer bekaempft hat.

"kann man viel, aber ohne Geld wird es schwierig, das umzusetzen"

was genau, im gegensatz zu den anderen parteien?

@ schmuseweolle
"Eine Sozialabgabe von 15 oder 20% auf Aktienspekulationsgewinne wäre also nur konsequent!"

und wie soll verhindert werden, dass eine solche besteuerung auf ganz legale weise durch put-optionen ausgehebelt wird? nicht, dass ich mich gut dabei auskennen würde, aber mit ein bisschen googlen wird klar, dass der deutsche aktienhandel drastisch vom internationalen abgekoppelt werden müßte.

@ stijl
[top] zieh ich mir heut abend rein..
 
Geschrieben von: Hobbyking (Usernummer # 14990) an :
 
Zitat:
hyp nom schreibt sowas:
fest steht: demokratie ist eine zutiefst unnatürliche ordnung. nirgendwo sonst ist jede Stimme gleich, überall gibt es grade natürlicher autorität.

benenne doch bitte mal Alternativen zur Demokratie? die Äußerungen, die man von dir hier so zugemutet bekommt, trauen sich selbst Altnazis nicht so öffentlich zu äußern.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
siehe mein posting vom 07-07-2005 16:54 und folgende..
zum glück besteht die menge möglicher staatsformen nicht nur aus faschismus und demokratie [rolleyes]
 
Geschrieben von: Tuxton (Usernummer # 2837) an :
 
angela merkel tut mir leid.
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: stijlleben:
http://www.brandeins.de/ximages/19221_072goetzww.pdf

danke für den link, sehr interessant. der mann ist mein neuer denkheld und die brand eins weiterhin die beste deutsche monatliche publikation.

yeah! endlich mal ein durchdachtes gesamtkonzept!
ich glaub aber, dass wir eh schon in diese richtung steuern, nur eben schrittweise und über einen langen zeitraum.
man sieht auch gleich, wie grundlegend falsch die vorschläge der gylafosis sind.
was noch fehlt ist die gesellschaftliche akzeptanz für den wegfall der arbeitspflicht.
 
Geschrieben von: Binford 3000 (Usernummer # 13753) an :
 
mehr vom denkheld:

[hand] http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/949236
 
Geschrieben von: sven.k. (Usernummer # 12602) an :
 
Also vom wirtschaftswissenschaftlichen Standpunkt sollte man FDP wählen.
Jetzt nicht personell sondern programmatisch.
 
Geschrieben von: Hobbyking (Usernummer # 14990) an :
 
@ HN
leider fehlte mir die Zeit, die Lust und Muse, deinen gesamten Postings vom 07.07.05 bis zum 12.08.05 auch nur ansatzweise Beachtung zu schenken. Geistreiche Ergüsse finden definitiv woanders statt.

Selbst bei einer mehr als oberflächlichen Betrachtungsweise offenbart sich mir bei dir eine Gesinnung, die geprägt ist von Schmarotzertum, das sich nicht schämt, diejenigen an den Pranger zu stellen, von denen sie seit Jahren profitiert.
Ich erzähle ja keine Geheimnisse, wenn ich mitteile, das du als Mitdreissiger und Noch-Student den Staat und uns Mitbürger volkswirtschaftlich belastest.

mit anderen Worten:
Hyp Nom, hör´ auf, dem Staat mit deinem Studium auf der Tasche zu liegen und zeitgleich hier potentielle Minderheiten und/ oder Schwächere zu diskreditieren. Habe erst mal den Mumm Hart IV zu sein oder konsequent rechts. Den leichteren Weg kennst du ja sowieso schon ...

[ 13.08.2005, 05:58: Beitrag editiert von: Hobbyking ]
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: sven.k.:
Also vom wirtschaftswissenschaftlichen Standpunkt sollte man FDP wählen.
Jetzt nicht personell sondern programmatisch.

Auf keinen Fall (aus was für Standpunkten auch immer) würde ich diesen charakterlosen Haufen wählen, der nur populistische Phrasen drischt und sein Fähnchen immer nach dem Winde hängt !

Ihr werdet sehen, wenn das Merkel Kanzler ist, werden die auch bei der Mwst.-Erhöhung einlenken... [rolleyes]
 
Geschrieben von: Schnapsdrossel (Usernummer # 6968) an :
 
hach, kann wahlkampf unterhaltsam sein...
eddy stoiber @ Deggerndorf [audio] [auszüge aus der rede] [05-08-2005]
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
ja, wenn man nicht gängige positionen wiederkäut, kann es schon mal passieren, dass jemand dem nur aus dem weg zu gehen können meint, wenn er auf eine persönliche ebene runtergeht.. und dabei in diesem fall noch vorgibt, einen zu kennen.
von den mitt-dreißigern bin ich jedenfalls noch ein paar jährchen entfernt, und ich zahle durch gute arbeit fleissig steuern.
[rolleyes]
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
@ rave-dave
daß die liberalen ihre identität so weit verstümmeln, wie das rote und grüne getan haben, kannst du aber nicht erwarten.

die mwst.-erhöhung wurde übrigens auch vehement von den nord-grünen gefordert. unser ehem. grüner umweltminister kritisierte ("eine gute idee wird dadurch nicht schlecht, dass sie von der CDU kommt"), dass die mwst.-erhöhung weniger aus inhaltlichen gründen keinen eingang in das grüne wahlprogramm gefunden hätte, sondern um sich abgrenzen zu können. so funktioniert das mit dem fähnchen im winde.
 
Geschrieben von: sven.k. (Usernummer # 12602) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
@ rave-dave
daß die liberalen ihre identität so weit verstümmeln, wie das rote und grüne getan haben, kannst du aber nicht erwarten.

die mwst.-erhöhung wurde übrigens auch vehement von den nord-grünen gefordert. unser ehem. grüner umweltminister kritisierte ("eine gute idee wird dadurch nicht schlecht, dass sie von der CDU kommt"), dass die mwst.-erhöhung weniger aus inhaltlichen gründen keinen eingang in das grüne wahlprogramm gefunden hätte, sondern um sich abgrenzen zu können. so funktioniert das mit dem fähnchen im winde.

DANKESCHÖN! Und: WORD!!
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
Das ihr mich nicht falsch versteht, die Mehrwertsteuererhöhung muss irgendwann kommen - Die Diskussion läuft ja auch schon ein paar Jahre.

Diverse Parteien fürchten halt wegen diesem unpopulärem Thema um Wählerstimmen.

Was Grüne und Sozis betrifft gebe ich euch durchaus recht. Die haben so ziemlich alle ihre Ideale verraten.

Meine Stimme bekommt die Luschenmanschaft um Schröder, Eichel & Co. sowieso nicht.

(Die hatten 7 Jahre Zeit, den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen und haben nichts erreicht ! [nichtgut] )
 
Geschrieben von: rockstar (Usernummer # 3201) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: stijlleben:
http://www.brandeins.de/ximages/19221_072goetzww.pdf

danke für den link, sehr interessant. der mann ist mein neuer denkheld und die brand eins weiterhin die beste deutsche monatliche publikation.

jo, vielen dank für diesen link. da hat jemand genau das in worte gefasst, von dem ich schon seit einiger zeit denke, dass es durch die immer weiter fortschreitende automatisierung der konsumgüterproduktion (und immer weniger arbeit in diesem bereich für alle) unweigerlich zu kommen wird...

darüber haben sich auch schon andere denker gedanken gemacht z.b. paul lafarque hat sich dazu ansatzweise schon 1881 geäußert:
http://www.sozialistische-klassiker.org/Lafargue/lafargue01.html#fnB28
(ab überschrift "Ein neues Lied, ein besseres Lied")
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
Ach ja aus aktuellem Anlass muß ich doch noch mal auf Herrn Stoiber zu sprechen kommen.

So wie der sich aufführt scheint er nicht wirklich einen Machtwechsel anzustreben.
Mit seinen Aussagen vergrault er nicht nur die Wähler im Osten; nein auch viele Wähler im Westen goutieren ihm diese nicht gerade...

Hinzugefügt sei noch, das er mit falschen Zahlen über die Ostdeutschen ablästert.
Er spricht von einer Ostförderung in Höhe von 120-130 Milliarden Euro Finanzausgleich.
Fakt ist, das dieser Ausgleich lediglich 26,3 Milliarden Euro beträgt.

Mit Diffamierung und Zahlen-Frisieren Politik zu machen, ist meines Erachtens nicht besonders klug... [rolleyes]
 
Geschrieben von: ixodesRicinus (Usernummer # 9518) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: rave-dave:
Mit Diffamierung und Zahlen-Frisieren Politik zu machen, ist meines Erachtens nicht besonders klug... [rolleyes]

leider scheint das aber so ueblich zu sein und ede senkt das niveau in der politischen mitte noch ein bisschen weiter. abgesehen davon scheint er bayern als nabel der welt zu betrachten - oder als solcher auserkoren. "die frustrierten duerfen die wahl nicht entscheiden". irgendwas scheint da in sachen demokratie falsch verstanden worden zu sein [Wink]
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
"Er spricht von einer Ostförderung in Höhe von 120-130 Milliarden Euro Finanzausgleich.
Fakt ist, das dieser Ausgleich lediglich 26,3 Milliarden Euro beträgt."

von wegen.

'Der Solidarpakt II wurde am 23. Juni 2001 geschlossen; er tritt am 1. Januar 2005 in Kraft und gilt bis 2019. Darin verpflichtet sich der Bund, den neuen Ländern für den Aufbau Ost insgesamt 156,5 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Davon sind 105,3 Milliarden Euro Teil des Finanzausgleichs "zum Abbau teilungsbedingter Lasten".'

www.bundesregierung.de/artikel-,413.634080/Solidarpakt-I-und-II.htm

wenn es anscheinend noch weitere 'teile' dieses finanzausgleichs gibt, ist die restliche differenz auch zu erklären.
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:


von wegen.

'Der Solidarpakt II wurde am 23. Juni 2001 geschlossen; er tritt am 1. Januar 2005 in Kraft und gilt bis 2019. Darin verpflichtet sich der Bund, den neuen Ländern für den Aufbau Ost insgesamt 156,5 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Davon sind 105,3 Milliarden Euro Teil des Finanzausgleichs "zum Abbau teilungsbedingter Lasten".'

www.bundesregierung.de/artikel-,413.634080/Solidarpakt-I-und-II.htm

wenn es anscheinend noch weitere 'teile' dieses finanzausgleichs gibt, ist die restliche differenz auch zu erklären.

Nein, Stoiber spricht von 120-130 Milliarden jährlich, und das stimmt nicht...

Quelle ARD-Text Seite 147
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: ixodesRicinus:
...abgesehen davon scheint er bayern als nabel der welt zu betrachten - oder als solcher auserkoren....

Yo, Stoiber meint wohl, er sei der Nabel der Welt, oder gar der Mittelpunkt des Universums... [wirr]
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
wenn man die zahlen oben durch 14 (jahre, 2005-2019) teilt, kommt man allerdings auch nicht auf 26. mal davon abgesehen, dass jede summe mit dem zusatz 'milliarden' den otto-normal-wähler als irre große zahl beeindruckt, ob nun 10 oder 100 milliarden. was dennoch kein freifahrtsschein dafür ist, mit fantasiezahlen zu jonglieren, klar.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
hier auch mal die zur wahl zugelassenen parteien.. da sag noch einer, es mangele am spektrum ,) also keine ausrede für nichtwähler..

- SPD
- CDU
- CSU
- Bündnis 90/Die Grünen
- FDP
- Linkspartei
- NPD
- DVU
- STATTPartei
- Unabhängige
- Republikaner
- die Partei
- PSG
- Pro DM
- Bayernpartei
- MLPD
- Die Frauen
- Tierschutzpartei
- Bürgerrechtsbewegung Solidarität
- Die Grauen
- DGG
- Perspektive
- 50Plus
- Humanistische Partei
- Bündnis für Deutschland
- AGFG
- Zentrum
- Humanwirtschaftspartei
- Partei Rechtsstaatliche Offensive
- Partei bibeltreuer Christen
- Deutsche Soziale Union
- Familien-Partei Deutschlands
- Christliche Mitte
- Anarchistische Pogo-Partei

wobei es mir besonders letztere angetan hat [hand] www.appd.de [smilesmile]
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Die sonstigen werden auch tatsächlich immer mehr gewählt, allerdings würde ich persönlich keiner Partei meine Stimme geben, bei der von vorneherein klar ist dass sie nicht in den Bundestag einzieht (ja ich weiss, das beisst sich in den Schwanz. Trotzdem). Es besteht ein Unterschied zwischen theoretischer Wahlmöglichkeit und praktischer Chance, durch seine Wahl etwas zu erreichen.

Deshalb ja mein Vorschlag, die 5-Prozent-Hürde fallen zu lassen. Zersplitterung ist für mich kein Argument, auch wenn ich sehe wieso das zum Problem werden könnte.
 
Geschrieben von: ixodesRicinus (Usernummer # 9518) an :
 
Zitat:
wobei es mir besonders letztere angetan hat [hand] www.appd.de [smilesmile] [/QB]
in dem zusammenhang beachte man auch www.appd-aachen.de *hust*
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
(Freund) Stoiber kriegt wohl Fracksausen und hat das (von ihm vorgeschlagene!) TV-Duell abgesagt und möchte die Diskussion mit Lafi in der Presse stattfinden lassen.

Quelle RTL-Text

Feige *** !

Ich denke eher, das ihm seine Berater davon abgeraten haben, weil er Lafontaine im direkten Duell rethorisch nicht gewachsen ist
 
Geschrieben von: Chefkoch (Usernummer # 1336) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: rave-dave:
Meine Stimme bekommt die Luschenmanschaft um Schröder, Eichel & Co. sowieso nicht.

(Die hatten 7 Jahre Zeit, den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen und haben nichts erreicht ! [nichtgut] )

vollkommener schwachsinn, wie will man in paar jährchen versäumnisse von fast 20 jahren aufholen? schon anfang der 80iger hätte man reformen starten müssen um das was da kommt abzufangen. jetzt hilft nurnoch radikalkur, aber, um meinen polit-prof zu zitieren "glauben sie nicht, das irgendeine regierung maßnahmen unternimmt, die nach der legislaturperiode wirken. das wird niemand machen." und damit hat er leider recht, sei es rot, grün, gelb schwarz oder braun...apropos braun, wieviele leute schreiben denn die autobahnen ****** zu? dabei hat der garnichts gemacht, einfach nur das ausgeführt, was in der weimarer republik geplant und beschlossen wurde. da sieht man das dilemma.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
@ dave
war von Stoiber je die rede davon, daß es im TV stattfinden sollte? der o-ton war doch: "Ich erkläre mich dazu bereit, mich in einem Schlagabtausch mit dem früheren SPD-Vorsitzenden und jetzigen PDS-Spitzenkandidaten Lafontaine inhaltlich über die Folgen einer Wahl der PDS auseinander zu setzen."
(spiegel.de)
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
@ Chefkoch:

Meiner Meinung nach haben die Sozis und die Grünen nicht mal Ansatzweise was verbessert...

Was die Reformen betrifft, gebe ich Dir recht.
Die hätte man in den Jahren durchziehen müssen, als es uns und unserer Wirtschaft noch gut ging.

@ Hyp Nom:

Er wollte ein TV-Duell.

Zuletzt ging es nur noch darum, bei welchem Sender und wann...
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Chefkoch:
vollkommener schwachsinn, wie will man in paar jährchen versäumnisse von fast 20 jahren aufholen? schon anfang der 80iger hätte man reformen starten müssen um das was da kommt abzufangen. jetzt hilft nurnoch radikalkur, aber, um meinen polit-prof zu zitieren "glauben sie nicht, das irgendeine regierung maßnahmen unternimmt, die nach der legislaturperiode wirken. das wird niemand machen." und damit hat er leider recht, sei es rot, grün, gelb schwarz oder braun...apropos braun, wieviele leute schreiben denn die autobahnen ****** zu? dabei hat der garnichts gemacht, einfach nur das ausgeführt, was in der weimarer republik geplant und beschlossen wurde. da sieht man das dilemma.

Ich habe bei der letzten Wahl das selbe gesagt, nach einer Legislaturperiode finde ich das auch durchaus gültig, insbesondere wenn, wie du richtigerweise sagst, eine so lange Zeit der politischen Versäumnisse vornagegangen ist. Sieben Jahre(!) sollten aber mehr als genug sein, dass man zumindest erkennen kann dass Besserung ansteht. Oder sollte das Argument bei der nächsten Wahl auch noch gelten? Und danach auch? Wann ist Schluss?
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
@ dave
es gibt kein zitat, in der er vom TV redet in dem zusammenhang..
 
Geschrieben von: Kongo-Otto (Usernummer # 4476) an :
 
Bei diesen ganzen Machtspielereinen von Stoiber,Lafontaine und co. frage ich mich wer sich eigentlich um die probleme unseres Landes kümmern soll.

Schröder reist lachend durch Land und Medien und verspricht uns als allheilmittel eine Reichensteuer.

Die Union will die Mehrwertsteuer erhöhen, die Pendlerpauschale reduzieren, Nacht und Feiertagszuschläge besteuern ...

Durch eine Mehrwertsteuer erhöhung steigen die Benzinpreise weiter an.
Die Pendlerpauschale soll gekürzt werden.... sollten Arbeitslose nicht felxibel sein ?? wie passt das zusammen..

Die Feiertags und Nachtzuschläge sollen besteuert werden.. wenn trifft das ? Menschen die im Schichtbetrieb arbeiten: Krankenschwestern,Fabrikarbeiter usw.. sollte nicht die Kaufkrauft gerade dieser Leute gesteigert werden ??

Die Wasg und Pds schließen sich zu einer linken kraft zusammen und stehn ohne irgendwelche politischen aussagen bzw. ideen im rampenlicht unserer medien..

Joschka Fischer schwitzt sich die Pfunde vom leib um für den wahlkampf fit zu sein..

Und die Bild "Zeitung" möchte mir suggerieren wie toll Angela Merkel ist. Weil sie ihren Urlaub in ihrer Heimat mit Kochen verbringt (in turnschuhen)..

Schade, dass unsere Politiker scheibar nicht mehr zu bieten haben.

Das geringste übel scheint mir eine große Koalition zu sein...

deshalb werde ich wohl Gerhard wählen..
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
naja.. macht man sich die medienwelt zum maß der wahrnehmung, fällt man natürlich mit solchen sichtweisen rein.
wenn z.b. die modalitäten eines TV-duells mehr raum in der berichterstattung einnehmen als inhalte, ist das ein problem der medienlandschaft, nicht der politik.

und argumente gegen steuererhöhungen sind immer billig. aber was hilft die pendlerpauschale, wenn es wegen der hohen lohnnebenkosten für viele erst gar nichts zu pendeln gibt?
die steuerliche sonderstellung von feiertags- und nachtzuschlägen stammt aus der nazi-zeit, als rund um die uhr bomben gebaut werden mußten. ich glaube, wir haben das überwunden.

wenn du gerhard wählst, wirst du im falle einer großen koalition jedenfalls keinen gerhard bekommen. ein ehem. kanzler würde im dienste der ehem. opposition in kein ministeramt absteigen. (was er auch selbst schon klargestellt hat.)

machen wir uns nichts vor, Merkel wird kanzlerin. auch Stoiber wird es nicht mehr verhindern können.
herzlichen glückwunsch also an Angela Merkel, der bundeskanzlerin der bundesrepublik deutschland von 2005 bis 2017. sie wird sich mindestens zwei legislaturperioden behaupten können - ich tippe auf drei.
sie wird gut fuss fassen; die 15 jahre, die sie später als die meisten in den politikbetrieb gekommen ist und in der sie den blick von außen wahren konnte, werden ihr zugute kommen.
es gilt jetzt also, sie zu unterstützen, daß es vorangehen kann - so wie es Clement, Eichel und Schily tun - auch wenn sie nicht das personal der zukunft sind -, die sich bereits als minister in einer großen koalition ins gespräch gebracht haben. es gibt also auch in diesen reihen noch realismus.
 
Geschrieben von: millhouse (Usernummer # 6673) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:


es gilt jetzt also, sie zu unterstützen, daß es vorangehen kann - so wie es Clement, Eichel und Schily tun - auch wenn sie nicht das personal der zukunft sind -, die sich bereits als minister in einer großen koalition ins gespräch gebracht haben. es gibt also auch in diesen reihen noch realismus.

ich frag mich warum clement,eichel,und schily dies erst jetzt tun...angst um nen guten posten? oder warum nicht schon vor der letzten wahl....damals wurd das doch ausgeschlossen und jetzt gehts?
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
"und argumente gegen steuererhöhungen sind immer billig. aber was hilft die pendlerpauschale, wenn es wegen der hohen lohnnebenkosten für viele erst gar nichts zu pendeln gibt?"

wie hoch liegen die chancen, dass die kürzung dieser pauschale zu arbeitsplätzen führt?


"die steuerliche sonderstellung von feiertags- und nachtzuschlägen stammt aus der nazi-zeit, als rund um die uhr bomben gebaut werden mußten. ich glaube, wir haben das überwunden."

sollten wir... und wem hiflt diese massnahme? dient sie der entstehung von arbeitsplätzen oder sichert sie welche? wie wirkt sich das auf die kaufkraft aus?


btw:
ich glaube noch nicht an deine prognose... und ich glaube nich unbedingt daran, dass eine grosse koalition im interesse der machtinhaber liegt - dann lässt sich doch so leicht keine ausrede mehr finden... ;o)
 
Geschrieben von: Chefkoch (Usernummer # 1336) an :
 
@rave-dave&phillip: das ist ja genau das problem, was ich mit den autobahnen andeuten wollte (oder z.b. mit dem einwegpfand auch verdeutlicht wurde). die meisten reformen und gesetze zeigen ihre wirkung nicht sofort, sondern über einen zeitraum von mehreren jahren, teilweise jahrzehnten (so wie es z.b. eine frühe reform der sozialen sicherungssysteme gemacht hätte). wenn du also in einigen jahren sagst, rot-grün hat nichts bewegt, dann kann man darüber diskutieren. nur jetzt finde ich es etwas übereilt. deswegen sollten bei der wahl vorallem die konzepte entscheidend sein.
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
Die Frage ist auch ob ´ne große Koalition was bringen würde...
Ich denke eher nicht, da die verschieden Parteien sich weiterhin gegenseitig blockieren würden (Wie die letzten Jahre Bundesrat kontra Bundestag) und in unserem Land wieder nichts weitergehen würde. [rolleyes]
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
@ snar
nun, die senkung des eingangssteuersatzes auf 12% (erhöhung der kaufkraft: ganz klar ja) durch die union, die vielen pendlern mehr bringt als beibehaltung des jetzigen steuersatzes + pauschale, muss natürlich durch verschiedene maßnahmen gegenfinanziert werden, was gleich zu einer vereinfachung des steuersystems genutzt wird.
man muss schon das gesamte paket sehen, nicht einzelne maßnahmen isoliert im luftleeren raum betrachten.

@ dave
schleswig-holstein fährt derzeit ganz gut mit einer großen koalition.. auf keinen fall gegenseitige blockade.
 
Geschrieben von: Tuxton (Usernummer # 2837) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
herzlichen glückwunsch also an Angela Merkel, der bundeskanzlerin der bundesrepublik deutschland von 2005 bis 2017. sie wird sich mindestens zwei legislaturperioden behaupten können - ich tippe auf drei.

[lach]
du scheinst die hausmacht von frau merkel in der eigenen partei zu überschätzen und die laufbahnpläne der herrn koch, wulff und rüttgers zu vergessen.
falls es im übrigen zu einer großen koalition kommen sollte, ereilt frau merkel eh dasselbe schicksal wie damals auch kiessinger...
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
ähnliche stimmen zu beginn der Kanzler- bzw. Ministerzeiten von z.b. Helmut Kohl und Heide Simonis sind bald verstummt..

Koch ist 2013 55 jahre alt, 2017 59.
Wulff ist 2013 54, 2017 58.
also sind beide 2017 noch jünger als z.b. Schröder jetzt. eine so lange regierungszeit Merkels würde die beiden also keinesfalls für das amt abmelden.
Rüttgers wird es ohnehin niemals als kanzlerkandidat geben.
 
Geschrieben von: Chefkoch (Usernummer # 1336) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: rave-dave:
Die Frage ist auch ob ´ne große Koalition was bringen würde...
Ich denke eher nicht, da die verschieden Parteien sich weiterhin gegenseitig blockieren würden (Wie die letzten Jahre Bundesrat kontra Bundestag) und in unserem Land wieder nichts weitergehen würde. [rolleyes]

das einzige, was man sich vorstellen könnte, ist das beide parteien versuchen, auch mit langfristigen reformen beim wähler zu punkten um sich so für eine weitere (alleinige) legislaturperiode zu empfehlen. glaube tu ich daran aber auch nicht.
 
Geschrieben von: TEKK (Usernummer # 2612) an :
 
@snar:

Beim Steuerbrimborium geht es eben um die Finazierbarkeit. Wenn direkte Steuern gesenkt werden, dann müssen indirekte Steuern erhöht werden, anders ist das hier nicht umzusetzen. Außerdem sind Steuersenkungen kein Wachstumskatalysator. Wie man es machen sollte zeigte der Finanzminister unter Clinton, keine Steuersenkungen und eine komplette Haushaltsanierung in 4 Jahren, daran sollte man sich einmal ein Beispiel nehmen. Oder eben Schweden: Einschnitte bist zum geht nicht mehr, und nach vier Jahren ging es ihnen wieder exzellent, wobei man das in Schweden nicht zu sehr mit Deutschland vergleichen sollte, da es hier ein wenig länger dauern würde. Aber Lösungen gibt es für alles, man sollte es eben nur einmal versuchen.
 
Geschrieben von: katzetom12 (Usernummer # 14433) an :
 
also ich wollte eigentlich dieses jahr kein kreuz auf meinen stimmzettel machen und damit mein desinteresse an dem ganzen system inklusive der politiker bekunden da die das volk eh nur verarschen aber seit dem letzten wochenende in saalburg hat mich einer meiner bekannten auf eine viel effektiverere idee gebracht und zwar:

ich werde ins wahlbüro gehen und ein dickes fettes kreuz X über meinen stimmzettel machen und rufe alle auf die die politik hier mittlerweile voll ankotzt dasselbe zu tun!


würde man nicht hingehen könnten sich das die leute damit entschuldigen dass man vielleicht krank oder anderwertig verhindert ist und das soll nicht sein...

schönes wochenende!
 
Geschrieben von: chris (Usernummer # 6) an :
 
Bitte Vol. 2 dieses Threads eröffnen, danke!!!
 
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