This is topic Tschööö Rechtschreibreform in forum OffTopic & SmallTalk at technoforum.de.


Um den Thread anzusehen, klicke auf diesen Link:
https://forum.technoforum.de/cgi-bin/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic;f=21;t=005430

Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Gerade im Radio gehört und für mich jetzt schon die schönste Meldung der letzten Monate:

Die Verlage Springer und Spiegel kehren zur alten Rechtschreibung zurück.

Ich persönlich hoffe und bete, daß damit der gutmenschenhafte Versuch, die Rechtschreibung an eine Handvoll Legastheniker anzupassen (statt die Legastheniker an die Rechtschreibung) damit den Anfang vom Ende genommen hat, und daß uns orthographische Mißgeburten wie die "Schifffahrt" künftig erspart bleiben...

Ganz abgesehen davon, daß es staatsrechtlich mehr als zweifelhaft ist, ob einer Bundeskultusministerkonferenz überhaupt die Kompetenz zukommt, den Leuten eine neue Rechtschreibung oktroyieren zu können.

[ 06.08.2004, 14:56: Beitrag editiert von: Thomas Broda ]
 
Geschrieben von: Mr. Morrison (Usernummer # 11083) an :
 
Hmmm... leider tritt das Ding zum 1.1.05 in Kraft oder irre ich da? Ist doch längst beschlossene Sache... Ich würd's gut finden, wenn die Reform gekippt wird, ansonsten seh ich schwarz für meinen ABIaufsatz im Deutsch-LK;)
 
Geschrieben von: duck (Usernummer # 5915) an :
 
wer hatte uns damals das "geschenk der alten rechtschreibung" gemacht?

oder wurde da auch oktruiert?

hier klick

gibts noch hilfe für alle die sich gegen das "böse" zur wehr setzen wollen.

da ich meine schulkarriere hinter mir habe, immer eine 3 bei schrift und diktat, bin ich bei dem thema leidenschaftslos.
die sprache, die schrift und die rechtschreibung wurden doch schon immer den gepflogenheiten angepasst.
oder versteht hier einer luther?
 
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an :
 
WORD!

(dennoch ist es "orthographisch" und "erspart" [zwinker]


was allerdings die kompetenz der KMK angeht: wie war es eigentlich historisch? irgendwann wurde doch die "klassische" rechtschreibung als solche - von staatlicher instanz - eingeführt. schließlich kennen wir doch alle gar nicht sooo alte texte von autoren, die keinerlei konventionen, wie wir sie kennen, beachtet haben. ich tippe mal, daß hat gegen ende des 19jhrdts stattgefunden (?)
 
Geschrieben von: duck (Usernummer # 5915) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Thomas Broda:
und daß uns ortographische Mißgeburten wie die "Schifffahrt" künftig erpart bleiben...


ist "ortographische" alte oder neue rechtschreibung? [Wink]

ich schreibs orthographische
 
Geschrieben von: Kosmonaut (Usernummer # 2389) an :
 
Das arscht mich alles so langsam an. Ich habe ab diesem Jahr auch auf neue Rechtschreibung umgestellt, da das an meiner Uni leider auch so eingeführt wurde (ohne das sich alle dran halten, scheinbar...). Das Hickhack nervt.
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Hey...Tippfehler zählen nicht! [Wink]
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
[top] war längst unübersehbar, daß es zu keiner einheitlichkeit mehr kommen würde nach all den jahren des rumdoktorns, in denen jeder wörterbuchverlag seine eigene version herausbrachte..

"...Eine Vielzahl von Ergänzungen durch die Zwischenstaatliche Kommission und die Wörterbuchredaktionen hat die orthographischen Konventionen in einem Maße erschüttert, daß auf absehbare Zeit die Einheitlichkeit der deutschen Rechtschreibung verloren scheint.

Die Rechtschreibreform ist keine Reform, sondern ein Rückschritt. Die deutsche Sprache braucht keine kultusbürokratische Überregulierung. Spätestens die neuerliche Reform einer ohnehin unausgegorenen Reform führt ins völlige Chaos. Wir wollen dazu beitragen, diese Fehlentwicklung zu korrigieren. Die geschichtliche Erfahrung über Jahrhunderte zeigt, daß Sprache sich evolutionär weiterentwickelt. Die Rechtschreibung sollte diese Änderungen nachvollziehen und nicht vorschreiben."

'nuff said, um's mit der sprache unserer inselnachbarn zu sagen [Wink]

mal schauen, was sich organe wie die TAZ einfallen lassen, um nicht so dazustehen, als würden sie sich einer Springer-Kampagne anschliessen [lach]
 
Geschrieben von: Prototyp (Usernummer # 8273) an :
 
Vernünftige Entscheidung, hoffentlich kippt diese inkonsequente und dämliche Rechtschreibreform endlich. Außer Chaos zu stiften hat sie doch nichts erreicht.
 
Geschrieben von: zApPeLpHiLiPp (Usernummer # 7217) an :
 
Hm...

Ich bin der Meinung, dass die "neue Rechtschreibung" die deutsche Sprache vereinfacht. Nicht für die, die die alte Rechtschreibung noch kennen - sondern für die, die die Deutsche Sprache noch erlenen müssen.

Denn die neue Rechtschreibung ist durchweg logisch.

Unlogisch ist es doch, das Wort "Schifffahrt" mit nur zwei "f" zu schreiben. Denn das Wort setzt sich aus "Schiff" und "Fahrt" zusammen - und diese beiden Worte beinhalten insgesamt drei "f". Was für uns noch komisch aussieht, weil wir eben alle noch die alte Rechtschreibung kennen und erlernt haben, ist für diejenigen, die die deutsche Sprache erst noch lernen, völlig logisch, nachvollziehbar und damit einfacher zu erlenen. Denn warum um Himmels willen soll man "Schifffahrt" mit nur zwei "f" schreiben??? Nur weil es "immer" so war?

Nur EIN Beispiel...


Edit:

noch eins:

Warum sollte man (nach alter Rechtschreibung) die Worte "Missgeschick" und "Spieß" beide mit "ß" schreiben? Das "iss" aus dem Wort "Missgeschick" und das "ieß" aus dem Wort "Spieß" klingen doch komplett unterschiedlich - warum sollten sie dann in gleicher Schreibweise geschrieben werden?

Man muss sich einfach mal in einen Grundschüler oder Ausländer hineinversetzen, der Deutsch lernt. Da wird man doch bekloppt, wenn man Deutsch nach alter Rechtschreibung lernt...


Im übrigen wundert es mich aber nicht, dass "die Deutschen" nach der alten Rechtschreibung jaulen. Denn wo DJ Ötzis "Burger Dance" oder Stefan Raabs "Maschendrahtzaun" wochenlang auf Platz eins der Charts stehen, da kann sich ja nichts weiterentwickeln...
 
Geschrieben von: Drei-Hoden-Bob (Usernummer # 2842) an :
 
leid tun mir jetzt die ganzen kids, die von der ersten klasse an mit der rechtschreibereform gearbeitet haben und nun gesagt bekommen:"ne ne , das war alles falsch was wir euch beigebraucht haben, ihr müsst jetzt so schreiben wie wir früher, sonst gibt es schlechte noten!"
 
Geschrieben von: zApPeLpHiLiPp (Usernummer # 7217) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Drei-*****-Bob:
leid tun mir jetzt die ganzen kids, die von der ersten klasse an mit der rechtschreibereform gearbeitet haben und nun gesagt bekommen:"ne ne , das war alles falsch was wir euch beigebraucht haben, ihr müsst jetzt so schreiben wie wir früher, sonst gibt es schlechte noten!"

irgendwo muss man eben die Grenze ziehen.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
die verkürzung von drei hintereinander auftretenden buchstaben auf zwei hat sich, soweit ich weiß, evolutionär in sprachen mit lateinischer schrift so entwickelt, ist also ein aus der praxis erwachsenes, bewährtes konstrukt.
die "unlogischen" fälle in der klassischen rechtschreibung haben oft einen praktischen sinn.
die reformschreibung produziert mehr unlogik als vorher, siehe die endlos vielen artikel, die sich damit beschäftigen und klassisch mit neu vergleichen, z.b.
www.faz.net/s/Rub6BFE3B22C90E4788814454195D447645/Doc~E1B5699F2CB0145E8BB8B15AE4E7E8C2D~ATpl~Ecommon~Scontent.html
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
@zappelphilipp
na ja, das "maschendrahtzaun" usw. wochenlang in den charts stehen, hängt wohl eher mit der einstellung der leute selbst und mit den verwüstungen, die die medienmaschinerie in den köpfen der menschen hinterlässt - insofern sie nicht in der lage sind zu differenzieren - zusammen und nich unbedingt mit der rechtschreibung an sich, denn du sagst es ja selbst, dass es schwierig is, die deutsche sprache zu erlernen bzw. zu beherschen, als ausländer oder kind - das spricht nun nich unbedingt für die dummheit des volkes, will ich ma meinen [Wink] ich finde es aber erschreckend, dass viele deutsche schüler (zumindest soweit ich das so mitgekriegt hab) eben nicht in der lage sind eine ordentliche orthographie an den tag zu legen! man schreibt so, wie mans spricht! insofern halte ich es auch nich unbedingt für toll, wenn man die rechtschreibung der "dummheit" der leute anpasst. aber ich kann mit der reform leben - man gewöhnt sich ja an alles [Smile]

jetzt nen rückzieher zu machen is natürlich auch blöde [pillepalle]

wo soll das denn noch hinführen [rolleyes]
 
Geschrieben von: gescom (Usernummer # 2169) an :
 
geht der eiertanzmarathon also in die naechste runde *g* sollen sie's lassen wie's war ... ausser sie schaffen endlich die umlaute und das (copy/paste) ß ab
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
"wo soll das denn noch hinführen" -> sicher nicht zur altdeutschen schrift [Wink]
 
Geschrieben von: Prototyp (Usernummer # 8273) an :
 
Dann hätten sie gleich einen harten Schnitt machen müssen und die Rechtschreibung grundlegend vereinfachern. So haben sie nur Chaos angerichtet und die Rechtschreibung hat noch immer zig tausende Sonderregeln.
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
"wo soll das denn noch hinführen" -> sicher nicht zur altdeutschen schrift [Wink]

hehe, das trauen se sich net [zwinker]

die is ja auch n bisserl vorbelastet [Wink]
 
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an :
 
@ zappelphilipp: Zur "Logik" der neuen Rechtschreibung empfehle ich Dir die neuste Ausgabe des Spiegels anzuschaffen, dort ist ein sehr einleuchtender Artikel zu exakt diesem Thema.

Ein paar Beispiele, gesponsored u.a. von Marcel Reich-Ranicki: ein "wohlverdienter Preis" wird nach der neuen zum "wohl verdienten Preis", also ein vermutlich verdienter Preis. Oder ist es ein tatsächlich verdienter Preis?

Weiter: "das bei weitem nichts Sagendste", schlicht und einfach schlechtes Deutsch, denn weder aus "nichts" noch aus "sagen" kann man Superlative bilden.

Weiter: eine "frischgebackene Ehe" wird zur "frisch gebackenen Ehe", frisch aus dem Ofen! Weiter: "Photographie" und "Delphin" werden zu "Fotografie" und "Delfin", aber der "Philosoph" bleibt.

Weiter: Die Demokratie wird jetzt Demok-ratie getrennt. Die Ration der Volksküche?

Weiter: Der Mensch und der Affe haben sich "auseinander entwickelt"? Biologischer Blödsinn, um wieder den Spiegel zu zitieren.

Die Aufzählung ließe sich endlos weiterführen. Dass bespielsweise Flusssand (sic!) oder Stofffarbe eigentlich mit nur zwei gleichen aufeinanderfolgenden Konsonanten geschrieben wurden, hat schlicht und einfach ästhetische Gründe, wie sieht das denn mit drei aus??

Die einzige Regel, die ich persönlich begrüße und auch einsetze, ist die ß/ss-Regel. Bezeichnend: Es gibt kein Thema, bei dem sich Literaten so einig sind wie bei der neuen Rechtschreibreform: "Missgeburt", "Katastrophe", "unvernünftig" "Amtsfetisch von Sesselfurzern" sind nur ein paar der gerechtfertigten Beschimpfungen. Also, war nicht viel mit Logik...

[ 06.08.2004, 17:28: Beitrag editiert von: jason_ynx ]
 
Geschrieben von: Detroit-303 (Usernummer # 8780) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: zApPeLpHiLiPp:
Man muss sich einfach mal in einen Grundschüler oder Ausländer hineinversetzen, der Deutsch lernt. Da wird man doch bekloppt, wenn man Deutsch nach alter Rechtschreibung lernt...

Wir waren alle mal Grundschüler und haben es irgendwann verstanden. Und soll ein ganzes Land ins rechtschreibliche Chaos fahren, nur damit es die Ausländer mit dem Schreiben etwas einfacher haben? Das kann ja wohl nicht Dein Ernst sein.
Natürlich ist das jetzt für die Kiddies unglücklich, die einige Jahre was anderes gelernt haben, aber der "Schaden" ist geringer als ein ganzes Land, das willkürlich alles so schreibt, wie es gerade möchte.
Weg mit der Rechtschreibreform, besser heute als morgen. Punkt.
 
Geschrieben von: ToxicTwin (Usernummer # 5981) an :
 
Krasses Beispiel für die Unsinnigkeit der neuen Rechtschreibung aus dem spiegel online-Forum:

Alte Rechtschreibung:
Neben dem Selbstmordattentäter wurde noch eine handvoll Sprengstoff gefunden.

Neue Rechtschreibung:
Neben dem Selbstmordattentäter wurde noch eine Hand voll Sprengstoff gefunden.
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
naja, noch bescheuerter als die einführung ist wohl die rücknahme der rechtschreibreform ...

ich wäre für die einführung eines hickhack-feiertages ...
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
mittlerweile würde ich da wohl eher für ne hickhack-woche plädieren [Wink]

[rolleyes]

aber da kommen wir wohl jetzt nich mehr raus [festgeklebt]
 
Geschrieben von: TEKK (Usernummer # 2612) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Drei-*****-Bob:
leid tun mir jetzt die ganzen kids, die von der ersten klasse an mit der rechtschreibereform gearbeitet haben und nun gesagt bekommen:"ne ne , das war alles falsch was wir euch beigebraucht haben, ihr müsst jetzt so schreiben wie wir früher, sonst gibt es schlechte noten!"

Es war genauso wenig spaßig für die Leute, die die Umsetzung von "alt" auf "neu" miterleben durften, aber wenn man ehrlich ist, ist es doch eh egal, man gewöhnt sich ja bekanntlich an alles, besonders in jungen Jahren. Hier gibt's halt diesmal nur Opfer [smilesmile]
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
Ausser Spesen nichts gewesen...

Sie Rechtschreibreform hat uns bis dato 1,5 Milliarden Euro gekostet und nun soll das Ding wieder gekippt werden ?

Aber wir haben´s ja so Dicke €€€... [wirr]

PS:I schreib´ so wia i´s g´lernt hab´! [smilesmile]
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
geld als argument, eine als verfehlt erkannte entscheidung beizubehalten? [oerx]
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
@ Hyp Nom:

Nee, ich finde einfach nur, das es Geldverschwendung ist !
 
Geschrieben von: Prototyp (Usernummer # 8273) an :
 
Im Geld verschwenden sind die Politiker doch immer ganz groß, aber lieber Geld verschwenden als das eine ganze Nation nicht richtig schreiben kann.
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
alles geld der welt könnteste investieren - es würde immer noch nich jeder richtig lesen und schreiben können [Wink]
 
Geschrieben von: Prototyp (Usernummer # 8273) an :
 
Darum geht es hier aber nicht. [Razz]
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
ums liebe geld gehts bei so was immer [Frown]
 
Geschrieben von: TEKK (Usernummer # 2612) an :
 
Hm, dann wird ja jetzt auch wieder das auf der Tastatur schon fast verschollen gegangene ßßßßßßßßßßßß wieder reaktiviert und ich wusste schon gar nicht mehr wo sich dieses befindet [smilesmile]
 
Geschrieben von: Prototyp (Usernummer # 8273) an :
 
Das gab es doch auch noch in der neuen Rechtschreibung, schnell gesprochenes = ss, langsam gesprochen = ß. Oder hatte das auch schon keine gültigkeit mehr? [confused]

Da gehts schon wieder los mit der neuen Rechtschreibeung. [Smile]
 
Geschrieben von: Captain-Napalm (Usernummer # 2611) an :
 
Ich denke die Rechtschreibreform war im Prinzip ein richtiger Ansatz, sie ist nur nicht konsequent genug durchgezogen & schlecht verkauft worden. Rechtschreibung ist nie logisch, weil es eben auf purer Konvention beruht. Wenn man die neue Rechtschreibung logischer nennt, meint man damit ja eher das weniger Regeln und Ausnahmen gelernt werden müssen.

Genauso sind auch Rechtschreibung wie überhaupt nationale Standardsprachen immer als Standard von einer zentralen Macht durchgesetzt worden, eben auch gegen die Bevölkerung, die diese Rechtschreibung ja erst lernen muss. Da sich aber gesprochene Sprache gleichermassen auch wandelt, sind Rechtschreibreformen mE notwendig um mit der gewandelten Sprache Schritt zu halten.

Keine Versicherung würde beispielsweise heute noch einen Coulance-Fall anerkennen. Kulanz mag jetzt nicht das ästhetischste aller Wörter sein, aber es reflektiert die Assimilation des Fremdwortes zu einem regulären Wort. Das mag ungewohnt sein wenn man das Fremdwort noch als solches kennengelernt hat, aber nur weil man selber eine solche Masse von Regeln und Ausnahmen lernen musste, gibt es ja keinen Grund das zukünftigen Generationen auch noch anzutun.
 
Geschrieben von: duck (Usernummer # 5915) an :
 
zumindest was das vorgehen anbelangt ist die rechtschreibreform in bester tradition:

klick

klick

und wir haben uns trotz "oktruierung" bestens daran gewöhnt.

in zehn jahren wäre uns die neue rechtschreibung so wurscht, die kinder würden es richtig schreiben und wir manchmal falsch, na und.

meine oma hat auch anders geschrieben, als ich und wir haben uns bestens verstanden.

ich verstehe die aufregung tatsächlich nicht, ähnlich wie beim euro, auch da ist in kürzester zeit eine normalisierung passiert, ihr solltet nicht vergessen, wie anpassungsfähig der mensch sein kann.
(auch wenn er in solchen diskussionen das gegenteil behauptet)
[Wink]
 
Geschrieben von: Hoffmann2000 (Usernummer # 3444) an :
 
die ansätze der "neuen" rechtschreibung sind m.e. richtig. bei tests an der uni habe ich festgestellt, dass viele testpersonen, die eigentlich die "alte" schreibweise befürworteten, diese nicht beherrschthen und fehler begingen, die in der neuen regelung als richtig gelten "paradebeispiel schifffahrt).
die neue orthographie (kann man auch weiterhin so schreiben, da die wie bei photo und foto beide varianten zulässig sind)ist sehr logisch aufgebaut und umfasst gerade einmal 2% der dt. sprache. deshalb verstehe ich die aufregung auch überhaupt nicht.
natürlich muss die rechtschreibung immer weiter verbessert und dem gängigen sprachgebrauch angepasst werden, da sprache ja ein "lebendiges" gebilde ist.
die ganze situation und diskussion um die rechtschreibreform gab es in deutschland übrigens schon einmal. bei den orthographischen konferenzen wurden teilweise ähnliche argumente wie jetzt gebracht, um die vereinheitlichung zu kippen. vor der zweiten konferenz 1901 entschied man sich dann dafür, die regelung per gesetz durchzusetzen, da nur dies auf langfristige sicht den erfolg garantiert.
eine rücknahme der reform würde deutschland meiner meinung nach in ein orthographisches Chaos stürzen und ist daher der schlechteste aller wege.
 
Geschrieben von: nicogrubert (Usernummer # 1292) an :
 
ich habe nie begriffen, welchen sinn die neue rechtschreibreform haben sollte, bzw. welchen nutzen man sich dadurch erhofft hatte.

sollte die neue rechtschreib-reform jetzt wieder kippen, fände ichs gut, wenn die hauptverantwortlichen, die die neue rechtschreib-reform verbockt haben, und was weiss ich wieviel millionen steuergelder dafür verprasst haben, sich nen neuen job suchen dürfen.
*traum-denk-modus off* ;-)

wenn ein entscheidungsträger in der freien wirtschaft mist in vergleichbaren ausmasse baut, zögert der vorstand der firma auch nicht, ihn zu feuern. naja, politiker haben da wohl eh so einen sonderstatus.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
@ nico
genau so sieht's aus.

@ duck
die gravierenden nachteile der reform kommen vor allem dann zum tragen, wenn es um klaren eindeutige ausdruck geht, ganz speziell wissenschaft, jura, lyrik, etc. wo man nicht "manchmal falsch schreiben" kann, was dir nur solange schnurz wäre, solange du nicht darauf angewiesen bist. und die fallstricke haben hier wesentlich zugenommen.

nur aus meiner sicht die gründe, mit denen ich zu tun hatte, warum die reform weg muss:

a) es gibt wegen der reform keine einheitlichkeit mehr, jeder wörterbuchverlag interpretiert die regeln auf seine weise und denkt sich schreibweisen für sonderfälle aus
b) der sprache wurde speziell durch die aufweichung der zusammenenschreibung klarheit genommen
c) unlogik wurde durch neue unlogik ersetzt
d) die anzahl der unsäglichkeiten wie trennung einzelner buchstaben ist gestiegen

dieses argument "reform umfasst nur 2% der sprache" ist auch unsinn, da gerade bei der zusammen-/auseinanderschreibung und der trennung die zahl der fälle durch wortkombinationen endlos ist.
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Ich verstehe überhaupt nicht, was an der bisherigen Rechtschreibung so verkehrt sein soll, daß da irgendein obrigkeitlicher Handlungsbedarf bestehen soll.

Die Frage ist doch: wie haben es die Leute in den Jahrhunderten bloß geschafft, fehlerfrei schreiben zu lernen, wenn die Rechtscheribung ach so unlogisch ist?!?

Und wenn einige Leute nach 30 Jahren Gesamtschule und 20 Jahren Privatfernsehen [Wink] selbst mit Lesen und Schreiben überfordert sind, dann ist das Problem doch nicht die Rechtschreibung, sondern diejenigen, die sie nicht (mehr) verstehen. Also muß man die Korrekturen auch an den Leuten ansetzen, und nicht an der Rechtschreibung.
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Thomas, mit den selben Argumenten wurde sicherlich auch schon gegen die Einführung der alten Rechtschreibung argumentiert! Auch das war "obrigkeitsoktruiert". Ich finde es deshalb etwas komisch für die alte Rechtschreibung zu sein, die ja auch schon eine "Reform" war. Wenn, dann muss alles zurückgenommen werden!
 
Geschrieben von: TheFunker (Usernummer # 1729) an :
 
In einer Gesellschaft, in der alles genormt ist und man sich quasi zu keinem zeitpunkt in einem rechtsfreien raum bewegt, ist es doch eigentlich klar, dass auch die rechtschreibung genormt ist.
 
Geschrieben von: XcypherX (Usernummer # 3451) an :
 
Also, manche Teile wie das Zulassen des doppel-s finde ich gut, wurde allerdings nicht so konsequent umgesetzt. Warum haben diejenigen die jetzt kurz vor der Einführung wieder zur alten Rechtschreibung zurückkehren überhaupt damals auf die neue gewechselt? Der Protest wäre damals mit Sicherheit konstruktiver gewesen als jetzt.

Manche Schreibweisen ("Delfin") haben sich bei anderen Wörtern schon selbst eingeführt. Oder wer schreibt hier "Graphik" "Photographie". Wohl kaum jemand...
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Was heisst nicht so konsequent? Ist doch ganz einfach - Nach langem Vokal steht ß, nach kurzem ss. Delfin find ich auch okay.
 
Geschrieben von: XcypherX (Usernummer # 3451) an :
 
Warum nicht ganz weg mit dem Scheiß (--> Scheiss), andere Sachen stören mich aber auch Groß-/Kleinschreibung, Getrenntschreibung (früher: "leidtun2, heute "Leid tun").

Hingegen sind manche Sachen schlichtweg absolut sinnvoll: Stängel (kommt von Stange und nicht von Stenge)
 
Geschrieben von: SpeedyJ (Usernummer # 984) an :
 
die rechtschreibreform in letzter sekunde kippen - wieso nicht? bei der gelegenheit könnten wir ja auch die d-mark wieder einführen. oder wie wär's - wir bauen die mauer wieder auf?

ich fänd's verantwortungslos... man denke an den finanziellen schaden, den eine rückkehr zur alten rechtschreibung mit sich bringen würde (bücher neu drucken, vergeudete unterrichtsstunden etc.).

da zeigt sich ein volk dermaßen unflexibel, lehnt sich gegen eine reform auf, die für ältere semester vielleicht etwas umlernen erfordert, aber unterm strich und vorallem für neu-lernende vieles vereinfacht.
diese konservative quersteller-mentalität führt deutschland noch in den absoluten ruin. was für ein bild gibt das im ausland ab? würde ich als unternehmer in solch ein land investieren? [oerx]

außerdem, wir leben im zeitalter von pc textverarbeitung. da dürfte eine neue rechtschreibung doch sowieso kein großes problem darstellen. auto-korrektur rein und gut is...
 
Geschrieben von: Donnerstag (Usernummer # 11238) an :
 
ich finde, dass man sich auf einen kompromiss einigen sollte. also etwas dazwischen. einige sachen sind ja ziemlich sinnlos.

wieso soll man zB statt daß dass schreiben.
was gibts das für eine erleichterung?

das mit schifffahrt lest sich einfach dumm. 3 f gibts doch auch nicht im englischen, oder?

von daher hätt ich die 2 F regelung gar nicht mal so schlecht gefunden.

ich meine kaffeeernte sieht einfach komisch aus.
und so ein zusätzlicher buchstabe bringt find ich nicht viel.

dieser trend von PH zu F find ich auch nicht gut.

ich finde, dass es einfach viel lärm um nichts ist. weil soviel hat sich nun auch nicht verändert.
und außer die neue s, doppel s, scharfes s regelung hat mich alles nur verwirrt.

einige erneuerungen kommen mir einfach nur so vor, als ob man halt genug zusammenbringen wollte, damit es auch als reform durchgeht, wo sich viel ändert.
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Donnerstag:
ich finde, dass man sich auf einen kompromiss einigen sollte. also etwas dazwischen. einige sachen sind ja ziemlich sinnlos.

wieso soll man zB statt daß dass schreiben.
was gibts das für eine erleichterung?

Die Erleichterung dabei ist, dass es jetzt eine klare Regelung gibt: Nach kurzem Vokal schreibt man ss, nach langem ß.

Zitat:


das mit schifffahrt lest sich einfach dumm. 3 f gibts doch auch nicht im englischen, oder?

von daher hätt ich die 2 F regelung gar nicht mal so schlecht gefunden.

ich meine kaffeeernte sieht einfach komisch aus.
und so ein zusätzlicher buchstabe bringt find ich nicht viel.


Wenn du "schifffahrt" nicht magst, steht es dir jetzt frei, auch "Schiff-Fahrt" zu schreiben. Abgesehen davon ist das reine Gewöhnungssache. "kaffeernte" ist übrigens auch nach alter Rechtschreibung falsch. Folgt auf die drei gleichen Buchstaben ein Vokal, wie bei Schifffahrt, greift die aus-drei-mach-zwei Regel. Wenn aber ein Konsonant folgt musste man mit Bindestrich trennen! Also Kaffee-Ernte, was auch nach neuer Rechtschreibung richtig ist! Zusätzlich kann man eben Auch Kaffeeernte schreiben. Das heisst:

- Früher: Vor einem Vokal höchstens zwei gleiche Buchstaben. Vor einem Konsonanten muss mit Bindestrich getrennt werden.

- Heute: Egal ob Vokal oder Konsonant steht, drei gleiche Buchstaben werden wahlweise ausgeschrieben oder mit Bindestrich abetrennt.

Eine hoch sinnvolle und einfach zu durchschauende Regelung!

Zitat:

dieser trend von PH zu F find ich auch nicht gut.


PH zu F gibt es nur bei Delfin und den Silben "phon", "phot" und "graph". Beispiele:

- Telefon
- Orthografie (hier fällt das th übrigens nicht weg, da hätte man auch konsequenter sein können)
- Fotograf

Alles Verbesserungen in meinen Augen, und die meisten sind schon vor der Reform im allgemeinen Gebrauch gewesen. Wer schreibt noch "Photographie"? (edit: Das hat der cypher ja oben auch schon geschrieben...)

Nur gegen filip wehre ich mich, auch wenn es in Tschechien z.B. verbreitet ist *g*
Zitat:


ich finde, dass es einfach viel lärm um nichts ist. weil soviel hat sich nun auch nicht verändert.
und außer die neue s, doppel s, scharfes s regelung hat mich alles nur verwirrt.

einige erneuerungen kommen mir einfach nur so vor, als ob man halt genug zusammenbringen wollte, damit es auch als reform durchgeht, wo sich viel ändert.

Man hat versucht die Rechtschreibung für Neu-Schreiber, also Ausländer und Schulkinder einfacher zu machen. Wenn man Kritik übt sollte man meiner Meinung nach erst bei den Leuten nachfragen, für die die Reform gemacht wurde! Das vermisse ich ein bischen...
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: philipp:
Man hat versucht die Rechtschreibung für Neu-Schreiber, also Ausländer und Schulkinder einfacher zu machen. Wenn man Kritik übt sollte man meiner Meinung nach erst bei den Leuten nachfragen, für die die Reform gemacht wurde!

Niemand hat hier einen Anspruch auf Einfachheit und Bequemlichkeit beim Erlernen einer Sprache. Das wäre doch genauso idiotisch, als wollte man eine Latein-Reform fordern mit dem Anliegen, die Grammatik zu vereinfachen, weil's sich so bequemer lernt...und Griechisch wäre mit lateinischen Buchstaben bestimmt auch einfacher [Wink]
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Das hört sich arg elitär an. Vielleicht kann man zweischienig fahren: Eine "echte" Rechtschreibung, die nur an Elite-Grundschulen und Universitäten gelehrt wird und eine Volks-schreibung, die dann einfacher ist. So kann man auch viel einfacher die Leute in Arm und Reich einteilen! Sogar automatisiert!
 
Geschrieben von: nicogrubert (Usernummer # 1292) an :
 
gestern abend war übrigens auf ARD bei "Sabine Christiansen" die Rechtschreibreform Thema des Abends. Hat das zufällig auch jemand gesehen?

Was die Kultusministerin von Rheinland-Pfalz (Frau Ahnen) da gestern abend teilweise losgelassen hat, war ja nur noch hohl. Auf die Frage, warum Sie denn der Meinung wäre, die Rechtschreibreform wäre eine gute Sache antwortete Sie (sinngemäß): "Warum sollen wir, die ältere Generation, denn nicht noch einmal was neues lernen!?" ... im Sinne von: Toll! Wir, die ältere Generation finden solche Herausforderungen super, die Rechtschreibung nochmal neu zu lernen. ...als ob die älteren Leute keinen anderen Sorgen hätten. Apropos "Sorgen": Auf die Frage, ob die Rechtschreibreform ein Thema für eine Volksabstimmung sei, antwortete die gute Frau: "Nein. Die Leute haben weiss Gott andere Sorgen." :örx:
 
Geschrieben von: ZeHa (Usernummer # 3572) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: philipp:
Was heisst nicht so konsequent? Ist doch ganz einfach - Nach langem Vokal steht ß, nach kurzem ss. Delfin find ich auch okay.

Mag ja sein daß das eine einfache Regel ist... aber wieso schreibst Du dann "heißt" mit zwei s?!

[smilesmile]
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Weil ich eigentlich das ß auch ganz abschaffen würde - wenns nach mir ginge *ggg* Trotzdem gibt es eben eine einfache Regel.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
weia.. wer gestern Sabine Christiansen gesehen hat, wird sich tatsaechlich fragen, warum die reissleine nicht mit aller selbstverstaendlichkeit schon viel frueher gezogen wurde. eine Doris Ahnen, die mit fast jeder antwort das thema verfehlte, ein Karl Blueml, der vorsitzende der rechtschreibkommission, der einfach nur voellig ueberfordert wirkte, und ein kaum in erscheinung tretender Fritz von Bernuth als Schulbuchverlagsvertreter - mit der glorreichen idee, die reform zu reformieren...
wie konnte es nur soweit kommen?
 
Geschrieben von: Drei-Hoden-Bob (Usernummer # 2842) an :
 
Quiz: Beherrschen Sie die alte Orthographie?
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
wusste nur nicht, ob man Mayonnaise mit einem oder zwei n schreibt [Wink]
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Majonäse ist ein Paradebeispiel für die Verbesserungen der neuen Rechtschreibung [Smile] Wobei ich finde es sollte eher Majonese heissen. So wie Polonese Blankenese! Richtig gut ist aber alles nicht. Macht dick!
 
Geschrieben von: Dexter (Usernummer # 6704) an :
 
gerade auch z.B. Schifffahrt finde ich sehr logisch reformiert
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
"Majonäse ist ein Paradebeispiel für die Verbesserungen der neuen Rechtschreibung"
warum dann nicht alle fremdwörter eindeutschen statt nur ein paar?

"gerade auch z.B. Schifffahrt finde ich sehr logisch reformiert"
dann ist ja jetzt alles in ordnung ,)
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Meine Rede! Alle Fremdwörter, die im allgemeinen Sprachgebrauch sind, eindeutschen! Finde ich gut dass wir da mal einer Meinung sind.

[Wink]
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
jo, ich brause dann mal weiter durchs zwischennetz [Wink]
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Habe mich wohl unklar ausgedrückt *g* Ich meinte natürlich: Schreibweise eindeutschen. Zusätzlich, das hat aber mit Rechtschreibung nix zu tun, bin ich der Meinung dass man Fremdwörter vermeiden sollte, wenn es ein deutsches Wort mit gleicher Bedeutung gibt, z.B. "herunterladen" statt "downloaden". Ausnahmen (vor allem in Fachsprachen) bestätigen hier die Regel!
 
Geschrieben von: Donnerstag (Usernummer # 11238) an :
 
also danke für die aufklärung!!!

bin jettz auch für die einbehaltung der neuen rechtschreibung. das mit dem kurzen vocal bei s wusste ich schon. neu war mir aber, dass dass mit den 2 s da auch betroffen ist.

war nur sehr negativ eingestellt, weil ich all das was ich gelernt habe auf einmal vergessen durfte und dadurch noch dazu sehr verwirrt wurde.

ich hätte mir zumindest gewünscht, dass die leute, die damit noch aufwachsen das auch so bis zum abi durchziehen hätten können.
 
Geschrieben von: Detroit-303 (Usernummer # 8780) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Donnerstag:
ich hätte mir zumindest gewünscht, dass die leute, die damit noch aufwachsen das auch so bis zum abi durchziehen hätten können.

Nun, niemehr im Leben ist doch Rechtschreibung so unwichtig wie auf der höheren Schule. Du kannst im Praktikumsbericht 115 Rechtschreibfehler haben und immernoch ein "gut" (kein Witz, mein Tischnachbar hat das fertiggebracht) bekommen - lächerlich!

Im Gegenteil, Rechtschreibung wird erst nach der Schule wichtig: Bei Bewerbungen, Kundenanschreiben etc., und da sind die "Alten" mit der neuen Rechtschreibung in den Hintern gekniffen. Daher: stoppen.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
das hätten doch nur die "reform"-befürworter gerne: das ganze auf ein problem der faulheit des umstellens zu reduzieren. dabei sind es die sachargumente, die in dieser angelegenheit erdrücken.
 
Geschrieben von: duck (Usernummer # 5915) an :
 
ich habe wie hyp nom die christiansen sendung gesehen und bin verblüfft wie weit sich das subjektive empfinden unterscheiden kann, je nach erwartung und der eigenen grundeinstellung.

ich finde der rütgers und noch schlimmer der bild am sonntag typ hatten keinerlei argumente, ausser billiger polemik. schlimm auch der senile journalisten-lehrer, der wie ein roboter ständig das gleich vor sich hin gebrabbelt hat.

mir waren die argumente der befürworter einleuchtend und schlüssig.

wenn wir dann auch über atomkraftwerke abstimmen dürfen, dann bin ich sehr für einen volksentscheid...

[Wink]
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
nenn doch mal ein argument von Doris Ahnen aus der sendung... nur eines! [kruemelmonster]
hatte auf der ersten threadseite auch noch was an dich ,)
 
Geschrieben von: duck (Usernummer # 5915) an :
 
ein wichtiges argument von ihr war:

die rechtschreibung wurde durch ständige veränderungen immer schwerer erlernbar.
die neue rechtschreibung ist erwiesener massen leichter zu lernen.

weiter:

die ministerkonferenz hat vor kurzem einstimmig beschlossen, daß die reform in einem jahr in kraft treten soll und jetzt machen einige unionspolitiker stimmung gegen die eigene entscheidung, nur weil es gerade populär ist und das sommerloch so groß.

die reform wird seit 1998 so an den schulen unterrichtet.
usw. usf.


zu deinem argument der ersten seite, eine rechtsprechung hat es auch nach der einführung der alten, ehemaligen rechtschreibung gegeben obwohl es auch da sicherlich hürden zu überwinden gab.
auch juristen sind anpassungsfähig und ich denke so sprachgewandt, die werden sich unmissverständlich ausdrücken können.
[Smile]
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
@ duck
ich meinte argumente, nicht behauptungen. bis auf den 1998er-fakt führst du da nichts als letzteres auf.
was genau macht der umstand der einführung der "reform" an den schulen an dieser (reform) besser?
ist eine nivellierung der sprache (festzumachen an den alt/neu-vergleichslisten - eine präzisierung des ausdrucks durch reformneuheiten ist die ausnahme, das gegenteil ist die regel) der richtige preis für eine (selbst wenn nicht als ominös angenommene) erlernbarkeitserleichterung?
die reform war niemals populär, woher kommt deine annahme, sie sei "gerade" (neuerdings) nicht populär?
die zustimmung auf der ministerkonferenz stand durchaus (wie wohl jede andere auch) unter dem vorbehalt der revision nach erfahrungssammlung. lieber späte erkenntnis als gar keine.
die aktuelle debatte entspringt wohl eher der ungleich aufsehenerregenderen Springer/Spiegel-initiative als der abgewiesenen klage der union.
 
Geschrieben von: duck (Usernummer # 5915) an :
 
guten morgen @ hyp nom

ich muss nochmal voran stellen, dass ich grundsätzlich leidenschaftslos bin, was die rechtschreibreform angeht, aber meine erfahrungen mir sagen, dass reformiert werden sollte.

meine schulische karriere habe ich mit der allgemeinen hochschulreife beendet, mit stärken in mathe, physik und sport, die rechtschreibung in den alten regeln habe ich tatsächlich nicht verstanden und immer fehler beim schreiben gemacht, genauso wie viele andere.
und wenn ich mir die rechtschreibung im forum so ansehe, bin ich damit nicht alleine.
[Wink] .

deshalb finde ich es richtig zb. unlogische regeln zu reformiern.
dass die rechtschreibreform nicht fehlerfrei ist und auch unlogisch, habe ich verstanden, ich habe aber auch verstanden, dass die alte unlogischer war.
mein pragmatismus sagt mir also, lassen wir es bei der reform, die halt mal eingeführt wurde und lasst die reform verbessern.

die argumente die ich in diesem thread hauptsächlich gebracht habe, waren antworten auf für mich populistische agumente der reformgegner, zb. wenn von oktruierung gesprochen wurde und klar ist, die alte rechtschreibung war ebenso von "oben" verordnet. weiter ist das ein wesen der demokratie, in der wir leben, dass wir unsere politiker wählen und diese dann für uns regieren.
"nicht über eine rote ampel fahren" ist auch von oben verordnet, trotzdem halten sich eine mehrheit der deutschen daran.

wenn heute unionspolitiker oder die bildzeitung einen volksentscheid oder eine volksabstimmung fordern, hab ich schlechte laune, denn genau dieses klientel hatte bisher eben solche volksentscheide verhindern wollen.

die initiative von bild und spiegel halte ich für geschmackloses, populistisches sommerlochtheater und einen gelungen coup der marketingleitung.

die haben doch auch massive kritik an zb. der steuerreform, warum zahlt dann die bildzeitung nicht einfach steuern nach dem alten modell?
klar, weil das finanzamt pfänden würde.

wegen mir soll also die kultusministerkonferenz für jede falsch gedruckte zeitung bei den verlagen eine strafe kassieren...

[lachlach]
 
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: duck:
guten morgen @ hyp nom


"nicht über eine rote ampel fahren" ist auch von oben verordnet, trotzdem halten sich eine mehrheit der deutschen daran.


Örx, hinkender-Vergleich-Alarm!!

Es ist nun mal Fakt, dass die Sprache, anders als die Straßenverkehrsordnung, vom Volk gesprochen und diktiert wird. Wie sieht das bitte aus, wenn in allen Schulen eine andere Sprache gelehrt wird, als in sämtlicher Literatur und in den meisten Zeitungen und Zeitschriften benutzt wird? So ziemlich alle Literaten sind sich einig, dass die Reform ein riesengroßer Müllhaufen ist. Bis auf vereinzelte Regelungen (Beispiel ss, vielleicht auch die Eindeutschung verschiedener Begriffe - doch selbst hier gibt es lauter Ausnahmen) hat die Reform keinen Sinn. Außerdem behaupte ich, dass diejenigen, die große Schwierigkeiten in der Schule mit der alten Rechtschreibung hatten, die auch mit der neuen haben werden.

So etwas wie diese Verordnung und die darauffolgende Diskussion hätte auch in keinem anderen Land passieren können, ich kann mir sowas beispielsweise in England, wo es in der Sprache nur so von Ausnahmen wimmelt, beim besten Willen nicht vorstellen. Deutschland, herzlichen Glückwunsch zu einer weiteren Lachplatte!
 
Geschrieben von: minimalniemand (Usernummer # 3401) an :
 
hmmm ... seh ich nicht ganz so. Ich kenne nicht jede einzelne neue Regel, aber zum Beispiel Kommasetzung:

Von irgendwas bei 30 Kommasetzungsregeln ist man runter auf 6 (Ich haffe die Zahlen stimmen - die letzte Debatte zum Thema hatte ich mit meinem Geographielehrer (Sehr gebildeter Mann übrigens) zur Abiturzeit vor etwa 6 Jahren, auf jeden Fall aber stimmt die Größenordnung).

Will sagen: Vieles hat sich vereinfacht, auch wenn dadurch entstehende Kreationen auf den ersten Blick ungewöhnlich und unlogisch erscheinen.
 
Geschrieben von: duck (Usernummer # 5915) an :
 
@jason_ynx


wenn das volk nicht aktiv am strassenverkehr und überhaupt allem, was in der politik entschieden wird teilnehmen würde, hättest du recht.
[Wink]

weiter macht das von dir genannte volk enorme fehler in der rechtschreibung, also müssten diese fehler dann in die rechtschreibung einfliessen, oder wie.
die kommission hat, so habe ich das verstanden, mit den neuen regeln auf "das volk" reagiert, sei es durch anregungen, wie auch auf gebräuchliche fehler.

wenn vergleich hinken, was willst du dann mit england?
in anderen ländern hat eine reform gut geklappt, dänemark zb., frankreich wählt wieder einen anderen weg undundund

[ 10.08.2004, 10:54: Beitrag editiert von: duck ]
 
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an :
 
@ duck: nicht ganz, aber statt ein neues Regelwerk einzuführen, hätte man vermehrt Zeit und Mühe darin investieren können, die alte den Menschen näher zu bringen. Fragt sich halt nur, ob die Fehler der Menschen in der Rechtschreibung an der Rechtschreibung selbst oder am dürftigen Schulsystem liegt..aber das ist wohl ein anderes Thema.

Reform ist gut und schön, aber wenn Unklarheit und Unlogik geschaffen werden, bin ich dagegen. Siehe dazu einige Beispiele im meinem Post weiter oben.

@ mini: Fragt sich nur, ob durch die 24 Kommaregeln weniger auch wirklich noch genau das audgedrückt werden kann, was man ausdrücken möchte.
 
Geschrieben von: minimalniemand (Usernummer # 3401) an :
 
Ich bin nach 6 Jahren Reform auch immer noch befremdet, wenn ich Schifffahrt lese etc.

Ausserdem bin ich der Meinung, dass man die Akzeptanz in der Bevölkerung von vornherein mit mehr und besseren Maßnahmen hätte erhöhen können & müssen.

Aber wie auch immer man die Reform an sich bewertet: Eine Rücknahme zu diesem Zeitpunkt kostet Millionen und verwirrt alle Schüler, Ausländer, Leherer und und und !!! Ist also de facto absolut beknackt das zum jetzigen Zeitpunkt zurück nehmen zu wollen. Da hätte man eher aufwachen müssen ...
 
Geschrieben von: Prototyp (Usernummer # 8273) an :
 
Bei Rot über eine Ampel zu fahren gefärdet das eigene Leben, Rechtschreibung nicht. [Smile]

Ich war auch nie ein deutsch Ass, meine stärken lagen immer in Mathe, Chemie usw, aber mir ist die alte Rechtschreibung lieber. Ich setz mich doch nicht, nachdem ich seit über 10 Jahren aus der Schule raus bin, noch mal hin und lerne eine neue Rechtschreibung die wieder zig Sonderregeln hat und oft unlogisch ist.
Die Reform war einfach zu halbherzig, wenn Reform dann richtig, so ist sie doch überflüssig.
 
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an :
 
@ mini: Kostet die Verlage Millionen. Schulbücher werden jedoch eh ständig aufs Neue gedruckt, Duden auch. Des weiteren nutzen viele normale nutzen weiterhin die alte Rechtsschreibung. Ich halte eine Rücknahme insofern nicht für sinnlos, weil sich wie bei wenig anderen Themen massivster Widerstand im Volk regt, und die Probe- bzw. Übergangszeit gezeigt hat, dass das Projekt völlig in die Hose gegangen ist. Und anders als in etwa bei den Sozialreformen, geht es nicht um die finanzielle Existenz eines Landes und sein System und es würden lediglich kurzfristige Nachteile für diejenigen aufkommen, die jetzt die neue gelernt haben, sprich Schulkinder.
 
Geschrieben von: Cyberdroid (Usernummer # 4718) an :
 
Mein vorläufiger Kommentar:


Herr von Runkenstein fällt ins Sommerloch

Gerade
als es so schien
als würde einmal nichts passieren
von Bombenanschlägen im Irak
und Störfällen in Atomkraftwerken einmal abgesehen
spuckte das jährliche Sommerloch
die Rechtschreibreform wieder aus
von der man schon länger nicht mehr gehört hatte
und die nun von inoffizieller Seite
für gescheitert erklärt wurde
weil sowieso niemand verstand
was es mit dieser geheimnisvollen Rechschreibung
auf sich hat
Herr von Runkenstein hingegen
fühlte sich davon nicht betroffen
und schrieb so weiter wie bisher
einmal abgesehen von kleinen Änderungen
die ihm sowieso logisch erschienen
wie die Sauerstoffflasche mit drei F
oder die Flanellflugschifffahrtssauerstoffflaschenfarbe (=Ockerblau)
mit neun F
sowie das daß als dass auszuschreiben
und gelegentlich auch das ein oder andere ß
durch die original-deutsche SS zu ersetzen
deren Sprung aus dem Sommerloch
nur noch als eine Frage der Zeit erschien

[ 10.08.2004, 11:57: Beitrag editiert von: Cyberdroid ]
 
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an :
 
was mich an der neuen schreib wirklich nervt, sind die hier ja auch schon angeführten trennschreibungen, weil das schlicht und ergreifend den sinn verändert. ansonsten ist mir das im grunde [gurke] wie irgendwas geschrieben wird, solange mein office-paket das mit dem nächsten update beherrscht; sprich: rechtschreibung ist was für maschinen.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
@ duck
mahlzeit ,)

"wenn heute unionspolitiker oder die bildzeitung einen volksentscheid oder eine volksabstimmung fordern, hab ich schlechte laune"

ich neige zu schlechter laune, wenn jemand ein so schlechtes gedaechtnis an den tag legt. die reform wurde in schleswig-holstein bekanntermassen per volksentscheid gekippt, der ein jahr spaeter von "oben" einfach uebergangen wurde. du kannst deine schlechte laune in sachen forderung nach volksentscheid also getrost wieder denen zukommen lassen, denen es gemaess der geschichte gebuehrt.

"wenn von oktruierung gesprochen wurde und klar ist, die alte rechtschreibung war ebenso von "oben" verordnet."

das behutsame dem volksmund nachspuerende der Duden-redaktion, wie es die anerkannte rechtschreibung ein halbes jahrhundert lang ausmachte, war keine oktruierung. sich auf noch aeltere zusammenhaenge zu stuetzen, ist konstruiert. keine fruehere reform nahm die verarmung der sprache in kauf.
nenne mir doch mal eine ersatzformulierung fuer "vielversprechend" nach der neuen rechtschreibung, die nicht "viel versprechend" meint.

allein auf welche art von argumenten sich die reformbefuerworter zurueckziehen muessen, zeigt die substanzlosigkeit und das mangelnde fuer-sich-selbst-sprechende der reform.
wir koennen so immer fortfahren und jedes noch unangesprochene "argument" auseinandernehmen.

"in anderen laendern hat eine reform gut geklappt, daenemark"

wie wir sonntag gehoert haben, war das gegenteil der fall, das ganze hatte ein 30jaehriges geschachere zur folge, und die vorteile bleiben vage.
aber ich denke, keiner weiss hier bescheid, wie die reform dort wirklich aussah, also koennen wir ruhig bei "unserer" ganz spezifischen bleiben.

die rechtschreibung im forum finde ich im allgemeinen tragbar. als gradmesser fuer das schreibvermoegen taugt das medium nicht viel mehr als chats. genauso wie dein kokettieren mit deiner vorgeblich schlechten rechtschreibung vor der reform ist diese wertung also wohl nicht ganz ernst zu nehmen ,)
 
Geschrieben von: pre-amp tango (Usernummer # 10117) an :
 
ich bin mir immer noch nicht so sicher, was ich denn von der reform halten soll. ich habe keine angst vor neuerungen - solange sie denn auch sinn machen.

klar finde ich es gut, unlogische regeln durch logischere zu ersetzen. da gabs in der grammatik durchaus ein paar, die nicht wirklich einsichtig waren. soweit unterschreibe ich das reformbemühen auch.

aber: was ich absolut grässlich finde ist die eindeutschung von fremdwörtern (grislibär, majonäse, delfin, schikoree). das gibts in anderen sprachen auch nicht in dem maße, warum sollte das also bei uns so sein? für mich ist das eine vollkommene verunglimpfung unserer sprache. es ist meiner meinung nach sehr wichtig erkennen zu können, woher ein wort stammt bzw. von wo es abstammt. aus mayonnaise kann man noch ablesen, dass das wort was mit der stadt mayon zu tun hat.

die abschaffung des "ß" fänd ich nicht wirklich schlimm, auch wenn ich den buchstaben gern schreibe [Smile]
die schweiz macht das ja schon lang so.

mir scheint das ganze eher so, als ob damit die schwierigkeit der dt. sprache dem mittlerweile allgemein vorherrschenden bildungsniveau angepasst werden soll... naja, das sind nur meine 2 cents.
 
Geschrieben von: Shao (Usernummer # 1508) an :
 
Mir gehts auch so!
Finde, dass deutsch eine sehr logisch aufgebaute Sprach ist im Vergleich zum englischen insbesondere wo es keine bindenden Regeln gibt:

foot ( oo gesprochen als kurzes u)
food ( oo gesprochen als weites/langes u)
blood(oo mehr oder weniger als a gesprochen)
poor (oo mehr oder weniger als o gesprochen)


Es ist nur schwierig für die ältere Generation sich umzustellen, aber wer hat denn schon wirklich je "im trüben fischen" absichtlich klein geschrieben oder auch "angst und bange machen"
sowie das unlogische
"radfahren" aber dafür "Auto fahren"

Kurz jetzt ist auch nicht alles logisch, aber doch besser als zuvor.

Es dauert zwar eine Zeit bis man sich an Schänke(von ausschank) und Stängel(von Stange) gewöhnt hat aber die Logik ist doch wichtiger in einer so geordneten Sprache wie deutsch, wo man doch der regel folgt:
"What you see is what you get!"
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
@tango: Wenn man Fremdwörter im mündlichen Sprachgebrauch eindeutscht, wieso dann nicht auch in der Schriftsprache? Oder sprichst du auch "Mayonnaise"?
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
@Shao: Schänke hat man schon immer mit ä geschrieben, oder? Schenke? Nee...

Und Stängel finde ich auch voll okay.

Auch deine Beispiele zur Groß-/Kleinschreibung sind sehr gut ausgewählt!

Die neue Rechtschreibung ist ein gutes Stück weniger archaisch als die alte!
 
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an :
 
Was ist eigentlich mit "Boulabaisse"? Schreibt man das jetzt "Bulabäs"? Müsste man nicht dann auch richtig hart durchgreifen und McDick dazu verordnen ihre Produkte ab heute beispielweise "Tschikkn Mäcknaggett" zu nennen? Und heißt "Baguette" jetzt "Bagett"? "Ciabatta" jetzt "Tschabatta"? Wenn, dann richtig... [rolleyes]
 
Geschrieben von: pre-amp tango (Usernummer # 10117) an :
 
@philipp: ich spreche das sozusagen "französisch" aus.
gegenfrage: wie sprichst du den stracciatella aus, wenn du eis bestellst? [schtraziatella] (wie die meisten deutschen) oder [s'trat'scha'tella] (wie die italiener und übrigens auch richtig)? oder spaghetti [spagetti], dafür aber lamborghini [lambortschini] - was übrigens mindestens 80% der deutschen falsch machen? uh, klingt wie ein persönlicher angriff... soll aber nicht so sein [Smile]

für mich bleibt die angleichung der schreibweise von fremdwörtern an deren gesprochenen klang ein beitrag zur verwässerung unserer sprache. ich finde, dass dadurch viele texte unleserlich und unübersichtlich werden.

ich arbeite als übersetzer und du wirst es kaum glauben: 99% aller texte, die ich bearbeiten darf, werden nach wie vor in der alten rechtschreibung verfasst...

edit: @jason_ynx: wenn schon, dann richtig, ne? "boulabaisse" = falsch - richtig: "bouillabaisse" [Smile]
 
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an :
 
@tango: Französisch war nie meins.. [smilesmile] Dann aber nach der neuen Reform "Builabäs", gell?
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Ich bin durchaus in der Lage, alles von Stracciatella über Gnocci, Maccheroni und Cappuchino richtig auszusprechen, auch wenn mir das schreiben zugegebenermaßen (ich bemüh mich jetzt mal mit dem ß *g*) schwerer fällt. Hier entspricht in meinen Augen die allgemeine Sprechweise noch der originalen - Auch wenn sicher viele es "falsch" sprechen. Bei Majo seh ich das völlig anders, habe noch nie jemanden gehört der das französisch ausspricht. Wenn du das so machst bist du entweder Muttersprachler, am französischen interessiert, Exzentriker oder kommst aus einer Gegend wo es anders ist als überall wo ich bis jetzt dieses Wort gehört habe. Sicher kann man über solche Sachen diskutieren.

Die Amis sagen und schreiben übrigens "Expresso". Finde ich auch okay - schliesslich hat es mit dem Original nicht viel zu tun *g*
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
@jason wie wärs mit Bujabäs *g* So sprech ich das jedenfalls. Esse aber recht selten Französisch, kann deshalb auch eine grausame Verballhornung sein [Smile]

Achso: Spagetti spricht man bei uns ja nicht mit scharfem s, deshalb eingedeuschte Sprechweise -> eingedeutschte Schreibweise.
 
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an :
 
@ philipp: Das ist doch grad das Problem. Ich mach mir bald mittlerweile einen Strich in den Kalender wenn ich jemand "Gnocchi" so aussprechen höre, wie es sich gehört ("Niokki") und nicht "Gnotschi" oder "Niotschi" oder ähnliche Perversitäten. *g* Bei "Stracciatella" oder "Ciabatta" spricht fast jeder das "i" mit aus, und wenns bei einem harten "c" bleibt, ist das schon ein Erfolg. Warum bei diesen anhalten? Wo zieht man die Linie, sobald 4% der Bevölkerung das Wort tatsächlich so ausspricht wie im Sinne des Erfinders, bleibt das Wort in der üblichen Schreibweise? Deswegen bin ich dafür es dabei zu lassen, macht doch die Sprache um einiges interessanter und ästhetischer. Und hier sind wir noch bei den Änderungen, die man nachvollziehen könnte...wenns um Worttrennungen geht, versinkt man völlig im Sumpf der Unklarheiten..
 
Geschrieben von: pre-amp tango (Usernummer # 10117) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: philipp:
Ich bin durchaus in der Lage, alles von Stracciatella über Gnocci, Maccheroni und Cappuchino richtig auszusprechen, auch wenn mir das schreiben zugegebenermaßen (ich bemüh mich jetzt mal mit dem ß *g*) schwerer fällt. Hier entspricht in meinen Augen die allgemeine Sprechweise noch der originalen - Auch wenn sicher viele es "falsch" sprechen.

naja, es geht ja hier um das schreiben, gesprochen wird ja zum glück immer noch gleich...
deshalb hier kurz besserwisserisch gnocchi, maccaroni und cappucino - oder solln wir neu niocki, mackaroni und kaputschino draus machen? [smilesmile]

Zitat:
Bei Majo seh ich das völlig anders, habe noch nie jemanden gehört der das französisch ausspricht. Wenn du das so machst bist du entweder Muttersprachler, am französischen interessiert, Exzentriker oder kommst aus einer Gegend wo es anders ist als überall wo ich bis jetzt dieses Wort gehört habe. Sicher kann man über solche Sachen diskutieren.
ich meine ja die endung "-aise", sonst ist da nix anders... ich finde, dass die richtige aussprache von fremdwörtern etwas mit respekt für andere kulturen zu tun hat. und die falsche mit unwissen oder schlichter faulheit oder ignoranz. ich finde nix schlimmer als pseudogourmets die dann aus mehreren scampi "scampis" machen... das sind auch so leute, die "einzigste" sagen und das/dass nicht unterscheiden können... *rundumschlagmach*

Zitat:
Die Amis sagen und schreiben übrigens "Expresso". Finde ich auch okay - schliesslich hat es mit dem Original nicht viel zu tun *g*
die australier und neuseeländer schreiben das "espresso" und sprechen das auch so. amis mal wieder... als ich mal drüben war (vor 9 jahren) schrieb man das rund um SF und LA aber schon noch ohne "x". nun gut, wir wollen ja mal nicht abschweifen [Smile]
 
Geschrieben von: pre-amp tango (Usernummer # 10117) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: philipp:
Achso: Spagetti spricht man bei uns ja nicht mit scharfem s, deshalb eingedeuschte Sprechweise -> eingedeutschte Schreibweise.

ja bei euch vielleicht, im süddeutschen raum sicher auch eher "schbageddi" - aber in hannover? husum? rostock? nicht immer von sich selbst auf alle anderen schließen... wo kämen wir denn da hin [Smile]

wie wärs außerdem mit einer regionalen ausrichtung der rechtschreibreform? dann gibts nicht mehr überall nur kartoffeln, sondern auch herdäpfel, erdäpfel, krombire und so weiter...

ich finde, dass nach wie vor die deutsche hochsprache und nicht dialekte als ausgangsbasis für die schreibreform verwendet werden sollte.
 
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an :
 
also, kaputschino find ich toll, kann man das dann kaput-schino trennen? [lachlach]
Im zuge der digitalisierung wird sich die notwendigkeit der regelkenntnisse irgendwann eh erledigen. Die diskussion dreht sich also letzlich nur noch um ästhetik.
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Ich entschuldige mich nochmal dafür den italienischen Kram falsch geschrieben zu haben *g* War mir auch klar, dass das nix wird, ist ja auch hier nicht schlimm. Trotzdem sind das ursprüngliche, nicht eingedeutschte Fremdwörter, bei denen die Ursprungsschreibweise beibehalten werden sollte. Aber ist es wirklich Vulgärdeutsch "Schpagetti" statt "ßpaghetti" zu sagen? Darüber wäre ich wirklich überrascht.

PS: Der Zwiebelfisch hat sich auch schonmal damit beschäftigt... http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,288806,00.html

Interessant besonders der Teil über die Franzosen, die Fremdwörter selbstverständlich "französiliert" in ihre Sprache übernehmen!
 
Geschrieben von: Thomas Broda (Usernummer # 72) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: pre-amp tango:
oder spaghetti [spagetti], dafür aber lamborghini [lambortschini] - was übrigens mindestens 80% der deutschen falsch machen

100% ACK - wer "Labordschini" sagt, der muß konsequenterweise auch "Spadschetti" sagen, und wer "Zuhhini" sagt, müßte konsequenterweise auch "Spahhetti" sagen. Und vielleicht auch "Lamborhhini"

ist schon 'ne Pest mit den Fremdwörtern... [Wink]
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
Lasagne oder Lasanjé ? [blendax]
 
Geschrieben von: 3J Phu (Usernummer # 6007) an :
 
Die 5-jährige Gämse frisst auf der Schifffahrt Stängel (mit Mayo ;-) ).

sorry, mir kommt es vor, als hätte ich nie was anderes geschrieben.
wie auch immer: [megaphon] ihr seid viel zu spät!


übrigens, der neue Duden ist die...... 23. ausgabe! [Wink]
 
Geschrieben von: duck (Usernummer # 5915) an :
 
[QUOTE]Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
@ duck

ich neige zu schlechter laune, wenn jemand ein so schlechtes gedaechtnis an den tag legt. die reform wurde in schleswig-holstein bekanntermassen per volksentscheid gekippt, der ein jahr spaeter von "oben" einfach uebergangen wurde. du kannst deine schlechte laune in sachen forderung nach volksentscheid also getrost wieder denen zukommen lassen, denen es gemaess der geschichte gebuehrt.

ich hab kein schlechtes gedächtnis, der volksentscheid in schleswig holstein war nicht gefragt und von mir nicht angesprochen.
so etwas nicht zu respektieren halte ich tatsächlich für falsch.
meine aussage war, dass zb. herr rütgers alles andere als ein vorreiter des volksentscheides an sich ist und dass er ihm und ihnen jetzt so lieb ist, weil sie meinen sich des ausgangs sicher zu sein.
wie oben schon geschrieben, von mir, volksentscheid zur rechtschreibreform gerne, wenn wir geleichzeitig über die atomkraft abstimmen dürfen.

(wenn ich richtig nachgelesen habe, war für das "kippen" übrigens ein parteifreund von herrn rütgers mit verantwortlich, gemeinsam mit allen anderen parteien im damaligen landtag, der ehemalige deutschlehrer volker rühe. soviel zum thema die union und der volksentscheid)
[Wink]


das behutsame dem volksmund nachspuerende der Duden-redaktion, wie es die anerkannte rechtschreibung ein halbes jahrhundert lang ausmachte, war keine oktruierung. sich auf noch aeltere zusammenhaenge zu stuetzen, ist konstruiert. keine fruehere reform nahm die verarmung der sprache in kauf.
nenne mir doch mal eine ersatzformulierung fuer "vielversprechend" nach der neuen rechtschreibung, die nicht "viel versprechend" meint.


wenn das keine oktruierung ist, hm, ein volksentscheid wars aber auch nicht:
klick

die argumente der reform gegner waren im übrigen die gleichen, die wir heute zu hören bekommen.

ich habe übrigens den eindruck, wir verstehen heute den goethe noch ganz gut, auch wenn er eine andere rechtschreibung benutzt hat.
da sollen sich die literaten mal nicht so ins hemd machen, wenn sie gut schreiben, dann werden sie auch nach der reform noch verstanden und wer weiss, vielleicht sind noch ungeahnte möglichkeiten des kreativen sprachgebrauchs in der reform versteckt und die schüler von heute werden es, unbefangen wie sie sind, für uns entdecken.

vielversprechend oder viel versprechend wird sich wohl aus dem zusammenhang ergeben, genauso wie ich heute eins schreibe, das kann jetzt die zahl sein oder umgangssprachlich eines...
das führt nicht weiter, hier aufzuzählen welche doppeldeutigkeiten mit der alten rechtschreibung möglich sind und welche davon sich alle aus den sinnzusammenhängen ergeben.

allein auf welche art von argumenten sich die reformbefuerworter zurueckziehen muessen, zeigt die substanzlosigkeit und das mangelnde fuer-sich-selbst-sprechende der reform.
wir koennen so immer fortfahren und jedes noch unangesprochene "argument" auseinandernehmen.

ich hatte es bei der christiansen so verstanden, dass die reformer den vorteil der besseren erlernbarkeit mit studien belegen können.
eine schlüssige argumentationskette.

"in anderen laendern hat eine reform gut geklappt, daenemark"

wie wir sonntag gehoert haben, war das gegenteil der fall, das ganze hatte ein 30jaehriges geschachere zur folge, und die vorteile bleiben vage.

auch da hatte ich das so verstanden, dass nach einer umgewöhnungsphase von 30 jahren für die "älteren" alle zufrieden waren mit der reform, gerade was die groß- und kleinschreibung anbelangt.


die rechtschreibung im forum finde ich im allgemeinen tragbar. als gradmesser fuer das schreibvermoegen taugt das medium nicht viel mehr als chats. genauso wie dein kokettieren mit deiner vorgeblich schlechten rechtschreibung vor der reform ist diese wertung also wohl nicht ganz ernst zu nehmen ,)


da liegst du nun wiederum völlig falsch, es ist kein kokettieren sondern eine erfahrung, die ich mit der rechtschreibung gemacht habe. die meisten meiner textanlysen, aufsätze usw. wurden um eine note abgewertet, der mangelden rechtschreibung wegen. meine aussage war, trotz sehr guter schulbildung war ich nicht in der lage meine muttersprache richtig zu schreiben.
das forum ist für mich sehr wohl ein gradmesser, da geschrieben wird, gilt die rechtschreibung nicht in einem forum oder was. gerade das flüchtige schreiben zeigt sehr gut, wie die leute ihre worte kennen.
weil einige konsequent klein schreiben, fällt die fehlerquelle nummer eins weg, deshalb fällt es nicht so auf.

in einem werden wir beide uns aber mit sicherheit einig werden, hier im forum können wir uns sicher nicht gegenseitig umstimmen.
ich hatte auch das schon weiter oben geschrieben, am spannendsten an unserer diskussion ist für mich, wie unterschiedlich wir die sendung am sonntag abend verstanden haben.
[Smile]

ciao david

(gerade noch gefunden, wenn zurück,dann richtig, klick )

[ 11.08.2004, 08:50: Beitrag editiert von: duck ]
 
Geschrieben von: SpeedyJ (Usernummer # 984) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: pre-amp tango:
aber: was ich absolut grässlich finde ist die eindeutschung von fremdwörtern (grislibär, majonäse, delfin, schikoree). das gibts in anderen sprachen auch nicht in dem maße, warum sollte das also bei uns so sein? für mich ist das eine vollkommene verunglimpfung unserer sprache. es ist meiner meinung nach sehr wichtig erkennen zu können, woher ein wort stammt bzw. von wo es abstammt. aus mayonnaise kann man noch ablesen, dass das wort was mit der stadt mayon zu tun hat.

die ganzen eindeutschungsformen von fremdwörtern sind nach der neuen rs nur alternativen, du kannst auch die alte schreibweise beibehalten!
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Die taz erscheint heute in gemäßigter kleinschreibung, nach ein bischen eingewöhnungszeit finde ich das sehr angenehm zu lesen!
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
"wenn das keine oktruierung ist, hm, ein volksentscheid wars aber auch nicht.. (link zu schriftdeutsch.de)"

wo war da oktruierung in der BRD, eben abgesehen von der reform nun?

"wir verstehen heute den goethe noch ganz gut, auch wenn er eine andere rechtschreibung benutzt hat."

nur weil eine umstellung auf diesem gebiet irgendwann einmal gelungen war, heisst das nicht, dass jede beliebige folgende dies ebenfalls ist. ein paradebeispiel der vielen nonsense-argumente der reformbefürworter.
die anpassung der schreibweise Goethes nahm nicht die verarmung der sprache in kauf, wie das bei der reform nun der fall ist.

inzwischen ist mit dem stolz-verlag auch der erste schulbuchverlag zur klassischen schreibung zurückgekehrt (gibt nicht genehmigungspflichtige lernhilfen heraus).
aus einem interview mit der leiterin:

"wie die genannten zeitungen (FAZ,Spiegel,Süddeutsche,Springer-blätter) haben auch wir zunächst versucht, die rechtschreibreform umzusetzen. von fundamentalopposition kann also keine rede sein. wir sind vielmehr durch erfahrung klug geworden. zunächst waren uns charakter und tragweite der reform gar nicht richtig klar. das ging wohl den meisten so. als uns die absurdität der rechtschreibreform mehr und mehr durch unsere praktische arbeit klar wurde, reagierten wir zunächst (wie alle anderen verlage) mit der entwicklung einer hausorthographie, die allerdings immer noch an der neuen rechtschreibung orientiert war. ...
den grossen verlagen geht es nur um die wirtschaftliche seite, nicht um die pflege unserer sprache. deshalb haben sie natürlich kein interesse an einer rückkehr.
... die rechtschreibreform wurzelt bekanntlich in der sogenannten antiautoritären bewegung der 70er jahre. damals ging es darum, die sprache als angebliches herrschaftsinstrument zu entlarven und zu zerschlagen. doch aus eigener erfahrung weiß ich, daß vor allem die vertreter antiautoritären gedankengutes selbst sehr autoritär sind. tatsächlich wollen sie nichts weiter, als ein gesellschaftsmodell verwirklichen, in dem sie selbst den ton angeben."

und hier noch der comment eines befreundeten lehrers...

"Bin etwas zerrissen. Einige wenige Aspekte der NR finde ich gut, hauptsächlich die ss-Geschichte, alles andere ist Schrott und unnötig,
besonders die Groß- und Klein- sowie die Zusammen- und Getrenntschreibung.
Auch die angeblich korrigierten Schreibweisen von Wortstämmen sind teilweise so haarsträubend (haarstreubend?) fehlerhaft, dass ich nur würgen könnte.
Insofern finde ich es gut, dagegen aufzubegehren, weil es alles einfach nur noch viel mehr verwurschtelt.
Überhaupt, wer hat bitte um diese Reform gebeten? Durch diese vielen Unklarheiten entsteht jetzt eine Kultur, in der jeder schreibt wie er will und kein Schüler eigentlich das Gefühl bekommt, dass man eigentlich richtig schreiben müsste."

'nuff said.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
ein paar news aus der letzten zeit...

Studie zur Rechtschreibreform: 22 Prozent mehr Fehler

Die einzige wissenschaftliche Studie über die Folgen der Rechtschreibreform widerlegt die Behauptungen der Reformer und Kultusminister, die Schüler machten mit den neuen Regeln weniger Rechtschreibfehler. Nach neuesten Angaben des Leipziger Sprachforschers Harald Marx schreiben die Grundschüler der 4. Klasse in diesem Jahr aufgrund der Rechtschreibreform 22 Prozent mehr Fehler als 1996. Marx wertete zwischen 1996 und 2004 Diktate von 1.200 sächsischen und niedersächsischen Grundschülern aus. In der zweiten Klasse bleibe die Zahl der Fehler etwa gleich. In der dritten Klasse steige sie im Vergleich zu 1996 bereits um 13 Prozent, in der vierten um 22 Prozent. Marx: "Mich ärgert, daß die Kultusminister sagen, an den Schulen werde besser geschrieben. Das ist Meinungsmache, die nicht auf empirischen Fakten beruht. Die Rechtschreibung wurde nicht erleichtert, sondern erschwert." Durch die Reform sei auch Verunsicherung bei der Schreibweise von Wörtern entstanden, die sich nicht geändert hätten. Gerade bei der Entscheidung, ob sich ein Wort mit s, ss oder ß schreibe, sei die Fehlerquote besonders hoch.


Braunschweig (AFP) - Die Stadtverwaltung Braunschweig kehrt zur alten Rechtschreibung zurück. Wie Oberbürgermeister Gert Hoffmann (CDU) am Mittwoch mitteilte, fand er für seinen Vorstoß gegen die neue Orthographie im Verwaltungsausschuss der Kommune eine Mehrheit.


bundestagsvizepräsidentin und kulturpolitische sprecherin der Grünen Antje Vollmer fordert die vollständige rücknahme der reform
[hand] www.antje-vollmer.de/cms/default/dok/40/40522.schreib_und_lebensregeln.htm
 



(c) 1999/2ooo/y2k(+1/+2/+3+4+5+6+7+8+9+2010+2011+2012+2013+2014+2015+2016+2017+2018+2019+2020+2021+2022+2023+2024+2025) technoforum.de | www.techno-forum.de
Das Forum für Techno | House | Minimal | Trance | Downbeats | Drum & Bass | Grime | Elektro | IDM | Elektronika | Garage | AI Music Suno Udio | Schranz | Hardtrance | Future Bass | Minimal Music | Ambient | Udio.ai | Dub | 2Step | Breakcore | no Business Techno | Dubstep | Big Room Techno | Grime | Complextro | Mashups | mnml | Bootlegs | Chicago House | AI Music Suno Prompt | Acid House | Detroit Techno | Chillstep | Arenastep | IDM | Glitch | Grime | Reaktor Ensembles | NuWave | Experimental Music | Noise Music | Fidgethouse | Ableton Live 12 | Melbourne Bounce | Minimal Trap | Sinee | kvraudio alternative | EDM | Splice | Bandcamp Soundcloud | Free Techno Music Download | Progressive Electro House | Free VSTi |
Betreiberangaben & Impressum siehe readme.txt, geschenke an: chris mayr, anglerstr. 16, 80339 münchen / fon: o89 - 5oo 29 68-drei
E-Mail: webmaster ät diesedomain
similar sites: www.elektronisches-volk.de | Ex-Omenforum | techno.de | USB | united schranz board | technoboard.at | technobase | technobase.fm | technoguide | unitedsb.de | tekknoforum.de | toxic-family.de | restrealitaet restrealität | boiler room
Diese Seite benutzt Kuhkies und du erklärst dich damit bei Betreten und Benutzung dieser Seite damit einverstanden. Es werden keinerlei Auswertungen auf Basis ebendieser vorgenommen. Nur die Foren-Software setzt Kuhkies ausschließlich für die Speicherung von Nutzerdaten für den einfacheren Logon für registrierte Nutzer, es gibt keinerlei Kuhkies für Werbung und/oder Dritte. Wir geben niemals Daten an Dritte weiter und speichern lediglich die Daten, die du uns hier als Nutzer angegeben hast sowie deine IP-Adresse, d.h. wir sind vollkommen de es fau g o-genormt, nixdestotrotz ist das sowieso eine PRIVATE Seite und nix Gewerbliches.


Powered by Infopop Corporation
UBB.classicTM 6.5.0