Geht das nur mir so, oder findert ihr die berichterstattung nicht auch KRANK!
Erst Live an der Front dabei - zukucken, wie gekämpft wird...
Dann heut die "Menschenjagt" - und ETLICHE Kammeraleute und Fotographen hinterher...
Und jetzt die "Vorführung" der Kriegsgefangenen....
Kennt Voyorismus keine Grenzen??? Ist das eine morbide Faszination ??? Das ist doch nur Krank !!!
Man sitzt vorm Frernseher, und...
Und was ist mit Kindern, die Fernsehkucken - die kriegen doch 'n knacks weg, wenn die sich DAS ankucken...
Es geht nicht um Propaganda - es geht um die Ethik der berichterstattung - ich wollte das ganz bewusst nicht vermischen !
Also - erst LESEN - dann DENKEN - DANN MEKERN !
quote:
Ursprünglich geschrieben von VincentV:
Also - erst LESEN - dann DENKEN - DANN MEKERN !
Vielleicht wärs auch ganz gut nicht immer gleich auf die Barrikaden zu steigen.
Auf N-24 wurde grad gesagt, das die Bilder mit den Leichen "um diese Zeit nicht- und vorerst überhaupt nicht gezeigt werden sollen"
Als ob's darauf noch ankommt - wenn das ein Kind gesehen hat - wie solldas solche Bilder verarbeiten ???
Und ich glaub schon, das die Kinder - z.B. am Gesichtsausdruck der Leute" mitbekommen, das das NICHT Hollywood ist - Kinder sind da doch sehr sensibel...
Ich finde das ist nicht ... ich weiss nicht - ich bin wirklich sprachlos !
Was die Kinder betrifft: Wozu gibt's Eltern? Normalerweise sollten diese ja darauf achten, was ihr Nachwuchs zu sehen bekommt.
Ansonsten glaube ich, ist Sensationsgeilheit/Voyeurismus eine dem Menschen angeborene Sache. Das fängt mit Schaulustigen bei Verkehrsunfällen an und hört bei Kriegen auf. Und Krieg ist nun mal Faszination...
Selbst bei ausreichend verantwortungvollen Eltern ( Autofahren verlangt Führerschein - ein Kind darf erstmal JEDER Grosziehen...) Heutzutage hat doch fast jedes Kind einen eigenen Fernseher im Zimmer - dann zappt das Kind mal rum... und die Bilder - da knabbert schon ein erwachsener Mensch dran - das macht selbst einen Jugendlichen fertig...
quote:
Ursprünglich geschrieben von VincentV:
Es geht nicht um Propaganda - es geht um die Ethik der berichterstattung
Tut mir Leid, aber für mich sind diese 2 Themen untrennbar miteinander verknüpft.
P.S. Sorry, wenn ich überreagiert hab, aber ich find das wirklich unglaublich - und dann so ein Kommentar - da ... Sorry !
[ 23-03-2003: Beitrag editiert von: VincentV ]
Fehlt nur noch dass Premiere ein Kriegskanal-Abo verkauft. Widerlich!
gruß,
acid
BTW - auf CNN sind die Bilder übrigens noch nicht zu sehen - und laut N-24 auch auf keinem anderen US - Sender... Pentagon hat angeblich die Bilder noch nicht zum senden freigegeben...
Aber zurück :
Aber stört euch das wirklich nicht ??? Ist das das ergebniss zu vieler Kriegsfilme ?? Zu vieler Fernsehmorde?? Zu vieler Gewalt im Fernsehn ???
Sind wir so krank ???
Ich schau es mir an, finde das ganze sehr faszinierend. Ob nu Frontberichte, die Bombardemons oder sonstwas ....
Ich lasse das ganze dabei nichtmal an mich rankommen.
fehlt echt nur noch die möglichkeit, interaktiv einzugreifen und telefonisch über die marschroute abstimmen zu können...
da fehlen einem echt die worte
ausserdem gibt es einen knopf zum ausschalten der glotze.
wenn der krieg auf der glotze unsere kinder negativ beeinflussen soll, was sollen denn die kinder im kriegsgebiet sagen?!!!!
Also das das mehrere O.K. finden!!!
Also das unsere Geselschaft fertig ist - aber solch eine Abstumpfung, solch eine Gleichgültigkeit...
Ich bin wirklich entäuscht und erschrocken das es solche Einstellung (und offenbar bei einigen) gibt...
Imho wurde in den letzten Tagen ein moralisches Tabu gebrochen, und die Messlatte ist wieder ewig weit gefallen !!!
[ 25-03-2003: Beitrag editiert von: CKay ]
In der USA darf eh nur die hälfte gezeigt werden von dem was wir sehen wegen der Stimmung der Bevölkerung. Schon krass was denen alles vorenthalten wird.
Einerseits kann ich das Bedürfniss der Menschen verstehen, dass sie sich in so einer brisanten Zeit informieren wollen. Aber meiner Meinung nach sind die Grenzen zu Doku-Reality-tv hierbei fliessend. Und da hört für mich dann auch die neutrale Berichterstattung auf.
Ich meine, wenn bei MSNBC im Hintergrund irgendwelche Orchestermusik a la Hollywood Kriegsfilm läuft, dann ist das für mich einfach keine ernstzunehmende Informationsquelle.
Aber es funktioniert ja, die Sender haben Rekordeinschaltquoten.
Und finde ich diese Gewichtung der ganzen Situation auch sehr problematisch. Ich meine, in anderen Krisenregionen sterben schon jahrelang immer Menschen und werden Kriege geführt. Beispiel Afrika. Dort wird nicht 24 Stunden berichtet. Irgendwo stimmt da etwas mit unseren Werten nicht.
die bilder des armen vietnamesischen mädchens, desses haut in fetzen vom körper hängt gingen um die welt und halfen dem vietnamkrieg ein ende zu bereiten.
diese kriegsberichterstattung hat überhaupt kein tabu gebrochen noch sonst was. es ist simple informationsvermittlung ( ob wahr oder verfälscht sei dahin gestellt).
@vincentv
deine empörung kann ich nicht nachvollziehen.
quote:
Ursprünglich geschrieben von The Blobb:
Ich finde das gar nicht mal schlecht wenn Journalisten im Kampfgebiet sind sonst würden wir noch weniger erfahren was die Wahrheit angeht, obwohl ja die auch teilweise zensiert werden.
Informationen sehe ich in diesen Bildern nun wirklich nicht. Das ist für mich auch eine der interessanten Seiten daran. Es können 24 Stunden Bilder aus dem Irak gesendet werden, ohne das die Zuschauer auch nur einen hauch von Informatione bekommen. Man weiß weder welche Häuser zerbombt werden, noch weiß man warum Truppen einen ganzen Vormitteag lang vor einem Haus liegen und abwarten. Man sieht nur das es so ist.
Und die Leute sind zufrieden, wenn sie von 100ten von Bomben 20 Einschläge sehen oder von Hunderten von Einheiten einer beim Hausbelagern zuschauen dürfen. Ja sie glauben sogar, sie würden Informiert werden.
Aber so bekommt man zumindest auch die negativen Seiten des Krieges mit und nicht nur Filmchen von amerikanischen Heldentaten. Und das hat, zumindest das Hoolywood-Kriegsfilm gläubige Volk in den USA, mal bitter nötig.
quote:
Ursprünglich geschrieben von acid-lsd:
Fehlt nur noch dass Premiere ein Kriegskanal-Abo verkauft. Widerlich!
gruß,
acid
herrlich. ich arbeite in dem saftladen *g und ich hab diesen vorschlag neulich mal sarkastisch in der arbeit gebracht. das bedenkliche ist nur, was meinst du wieviele leute das abonieren würden?
Und "embeddet Journalist's" gabs natürlich auch schon !!!
Dividier mal Nachrichten und Hollywoodverfilmungen ausseinander - das alles gabs bisher nämlich noch nicht...
meinereiner sieht die "berichterstattung" diffenziert:
auf der einen seite halte ich die "arbeit" dieser "embedded reporter" mit interviews während feuergefechten bzw. das neue "format" im tv mit 24h-live-krieg für nicht tragbar.
um mal wolle petry zu zitieren: da flippe ich aus!
als bedenklich sehe ich auch die festinstallierten kameras in bagdad an... irgendwie vermittelt das ne art von unterhaltung nach dem motto: um 11 sind b52 losgeflogen, da schalte ich mal so gegen 17/18h den fernseher ein und gucke mir das spektakel an... informativ ist das ganze gleich mal gar nicht, denn man kriegt nie zu erfahren, was grad in schutt und asche gelegt wurde!
auf der anderen seite bin ich ein gegner jeglicher zensur und sehe das ausstrahlen von schockierendem bildmaterial zu propagandazwecken als nichts innovatives an. wie schon erwähnt wurde: das mädchen aus dem vietnamkrieg
in sachen propaganda, die gegen konventionen verstößt, nehmen sich beide seiten nicht viel, aber das gehört dann doch wohl eher in einen der anderen threads.
wie heißt das sprichwort: grausam, aber wahr
Vorallem sollen sie den Kram endlich auch in den USA zeigen.
Ich finde es auch daneben, dass es eine derartige Medienschlacht gibt, als würde es sich dabei um irgendeinen Hollywood Film handeln. Auf N-TV kann man 24 Stunden am Stück laufen lassen und die haben immer irgendwas zu erzählen, auch wenn's manchmal einfach nur Nonsens ist.
ABER ich finde es SEHR GUT, dass sie diese ganzen Leichen zeigen. Ihr findet das Brutal und Grauenvoll? Ich auch. Und genau deshalb soll man es (insbesondere auch in den USA) zeigen. Diese Bilder stellen nur den kleinsten Teil der Brutalität dar, die der Krieg bedeutet.
Aber was die Mediengeilheit an sich geht, sagt es folgendes ganz schön:
http://politicalhumor.about.com/library/graphics/bush_gulfwars2.jpg
Wenn die Menschen offen sehen können wie's im Krieg nun mal abgeht, überdenken vielleicht einige ihre Kriegsgeilheit.
Bei Filmen und Spielen hingegen wirkt der gore-level verkaufsfördernd - ohne Hintergrund.
quote:
Ursprünglich geschrieben von minimalniemand:
der Unterschied ist doch aber, dass Krieg Realität ist. Und in den USA wird Krieg wie ein High-Tech-Spiel angepriesen, bei dem es keine Opfer gäbe. Man hat das Gefühl als wäre das alles nur eine Werbeveranstaltung für die großen Waffenhersteller.
nunja, dem konzern chapperal time-warner gehören neben cnn auch ja div. firmen der rüstungsindustrie. fand dieses werbevideo kurz vor dem krieg, als viele waffensysteme per animation fein erklärt worden sind recht passend..
Anstatt die Spieltaktik beim Fußball zu skizzieren, malt der unsägliche Klöppel jetzt auf einer Irak-Karte rum ("...ja, und hier sehen wir die Möglichkeiten einer zusätzlichen Front am Basra, das wäre wirklich ein großer Vorteil..."). Dann gibts die Experten, die das Geschehen der letzen Nacht aufbereiten ("...wir sehen, dass die Angriffe diesmal recht erfolgreich waren, ich denke im Vergleich zu gestern wurde das Vorgehen optimiert...") und das allerletze sind dann die Präsentationen der tollen Waffen vor virtueller Monitorwand (Moderator läuft cool durchs Studio: "... und hier eine ganz fantastische Rakete: ihr Sprengkop kann bis zu 200 keliener Geschosse mit veheeerender ...).
In diesem Bereich tut sich vor allem der Sender N24 hervor, der selbst Bilder der gefangenen US-Soldaten erstmal kommentarlos ausstrahlt, anstatt wie die Tagesschau erst einmal die Quellen zu verifizieren. Und wenns nix neues gibt, werden eben nochmal die Starts der F18 vom Flugzeugträger bei Sonnenuntergang wiederholt. Hach wie romantisch, Krieg ist doch etwas wunderbares. Das ist echt "Journalismus" unterste Schublade.
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
und wen will die werbung fuer diese waffensysteme erreichen, wer soll das sehen und dann kaufen? der diktator aus der nachbarschaft?
na alle staaten, die in den letzten jahren schon "demokratisiert" und somit mit der usa gleichgeschaltet sind..
ansonsten ist es wohl immer noch beliebt gegner/regimekritiker eines gehassten staates militärisch zu unterstützen, um diese dann doch wieder zu bekämpfen (bin laden, hussein)..
quote:
Ursprünglich geschrieben von Darrien:
Ich finde die Berichterstattung sehr gut. Die sollen ruhig noch längere Fassungen der Verhöre und hochwertigere Nahaufnahmen von den Leichen bringen.Vorallem sollen sie den Kram endlich auch in den USA zeigen.
Ich finde es auch daneben, dass es eine derartige Medienschlacht gibt, als würde es sich dabei um irgendeinen Hollywood Film handeln. Auf N-TV kann man 24 Stunden am Stück laufen lassen und die haben immer irgendwas zu erzählen, auch wenn's manchmal einfach nur Nonsens ist.
[b]ABER ich finde es SEHR GUT, dass sie diese ganzen Leichen zeigen. Ihr findet das Brutal und Grauenvoll? Ich auch. Und genau deshalb soll man es (insbesondere auch in den USA) zeigen. Diese Bilder stellen nur den kleinsten Teil der Brutalität dar, die der Krieg bedeutet.
Aber was die Mediengeilheit an sich geht, sagt es folgendes ganz schön:
http://politicalhumor.about.com/library/graphics/bush_gulfwars2.jpg[/B]
So sehe ichs auch. Die meisten Leute sind für Krieg, weil sie sich nicht wirklich klar machen, was er für die Menschen bedeutet. Solche Bilder belehren sie eines besseren, und genau deshalb will das Pentagon auch nicht, dass sie gezeigt werden.
Eine kleine Kritik doch noch: Die Amisender zeigen einen gesplitteten Bildschirm mit live-Gemetzel, darunter eine Laufschrift mit den neuesten Entwicklungen (wieviel Tote usw.) und darunter (was ich pervers finde): Eine Laufschrift mit den neuesten Entwicklungen an der Börse (die natürlich in diesen Tagen die heftigsten Sprünge seit 1983 macht).
DAS ist dann doch krank!
quote:
Ursprünglich geschrieben von Fr@nkie:
und darunter (was ich pervers finde): Eine Laufschrift mit den neuesten Entwicklungen an der Börse (die natürlich in diesen Tagen die heftigsten Sprünge seit 1983 macht).
DAS ist dann doch krank!
yep! die menschen, die sich an den steigenden aktienkursen zu kriegbeginn erfreut haben, können meinetwegen alle an ihrem blutgeld ersticken!!
man könnte sich noch eher fragen, wieviel an dem ganzen wahr ist und was nicht...oder wieviel verschwiegen wird (und das ist eine ganze menge...) naja, wie auch immer, ich bin sowieso viel zu kritisch für diese welt, den medien glaube ich schon lange nicht mehr alles...
und: hat jemand von euch den film "wag the dog" gesehen? also mir hat der echt zu denken gegeben...
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
und wen will die werbung fuer diese waffensysteme erreichen, wer soll das sehen und dann kaufen? der diktator aus der nachbarschaft?
nicht kaufen, aber akzeptanz schaffen und erhöhen. So nach dem Motto: "wow, Hightech!"
Wenns nur um die Technik geht ist die ganze Sache schön abstrakt und man muss sich über Tote und Verletzte keine Gedanken machen...
quote:
Ursprünglich geschrieben von Jungelinchen:
[B]natürlich ist das krass, wenn man im tv solche bilder sieht, aber was wollt ihr, das ist leider die wahrheit...man muss es ja nicht gucken...oder wäre es den kriegsberichtserstattungs-gegnern lieber, wenn alles schön gefärbt würde und alle so tun würden, als ob alles in ordnung wäre?
B]
Gibts denn für dich nur Schwarz und Weiss ???
Man kann auch sagen, wann / wo ein Gefecht ist, man muss ja nicht JEDES Gemetzel live übertragen, und JEDE Leich in die Kammera halten...
Und es Müssen nicht sofort 50 Kammeraleute hinterherrennen!
Man weiss auch so, das Krieg grausam ist - oder ist die mobide Faszination so gross, das ihr am liebsten ein paar Leichen in der Wohnung liegen hättet ???
Ein bischen Pietät ist doch zu erwarten, oder ?????
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
@ yzyz
die genannten werden wohl nicht erst durch die 'werbung' auf die idee kommen, sich sowas anzuschaffen.. muss aber auch kein diskussionspunkt sein.
schon klar! aber diese clips wurden ja eh schon von den rüstungsfirmen produziert. in erster linie für en pot. käufer und nicht das breite tv-publikum..
Das wird hier mitunter vermischt...
quote:
Ursprünglich geschrieben von VincentV:
[...]Man weiss auch so, das Krieg grausam ist - oder ist die mobide Faszination so gross, das ihr am liebsten ein paar Leichen in der Wohnung liegen hättet ???Ein bischen Pietät ist doch zu erwarten, oder ?????
Wissen das wirklich alle? Was ist denn mit den Leuten in die USA, die extrem für einen Krieg sind? Wenn die wirklich wüssten wie's im Krieg abgeht, glaub ich dass die ne andere Meinung hätten. Aber die meisten Amis haben ihre Heimat ja noch nie verlassen, darüber hinaus gab es ja noch nie einen Krieg auf deren Territorium. Woher solln sie's denn wissen, wenn man ihnen diese Informationen jedes mal vorenthält?!
quote:
Ursprünglich geschrieben von VincentV:
Gibts denn für dich nur Schwarz und Weiss ???Man kann auch sagen, wann / wo ein Gefecht ist, man muss ja nicht JEDES Gemetzel live übertragen, und JEDE Leich in die Kammera halten...
Und es Müssen nicht sofort 50 Kammeraleute hinterherrennen!Man weiss auch so, das Krieg grausam ist - oder ist die mobide Faszination so gross, das ihr am liebsten ein paar Leichen in der Wohnung liegen hättet ???
Ein bischen Pietät ist doch zu erwarten, oder ?????
Ja klar, man weiß auch so, dass Krieg schrecklich ist.
In Somalia hat aber eine GI-Leiche hinter nem Jeep den Krieg beendet.
Und Bilder mit napalmverbrannten Kindern haben den Falken im Vietmankrieg auch das Genick gebrochen.
Solche Bilder sind in Zeiten, in denen der Durchschnittsami ständig was von einem chirurgisch-cleanem Eingriff, bei dem vielleicht hier und da mal eine handvoll Zivilisten verletzt wird, wichtiger als alles andere. Auch wenn sie grausam sind - bestreitet ja keiner.
Ist wie mit ner anti-Raucherkampagne: Bringt auch am meisten, wenn man Lungenkrebskranke im Endstadium zeigt.
ausserdem hab ich bei den frontbildern gesehen, das selbst die soldaten selber mit digi.camcordern aufnahmen machen für zuhause.
da hatte einer die cam direkt auf den rand des provisorischen schützengraben gestellt und hat gefilmt wie seine kameraden das haus in schut legen.
Was soll das z.B.? Keine leidenen Zivilisten, kaum Blut bei den Amerikanern ... Krieg wie ihn die USA gerne sehen würde.
Is das besser Vincent?
und mal abgesehen vom krieg, wie viele schreckliche, brutale bilder flimmern wohl täglich über unsere bildschirme? wie war das mit dem WTC? menschen die aus dem 100sten stock springen (quelle courage...), auch nicht gerade optimal für kinderaugen...
braucht es zuerst wieder mal einen krieg, damit die menschen checken, dass wir tag für tag mit solchen grausamen bildern zugemüllt werden?
entschuldigung, ich befürworte solche berichtserstattungen wirklich nicht und ich guck mir das auch nicht an, meine meinung ist einfach, dass man sich darüber nicht aufregen sollte (wenn schon über die tatsache, dass krieg herrscht, und zwar ein ungerechter krieg...)anscheinend ist der grossteil der menschheit absolut geil auf solche berichte und ehrlich gesagt wundert mich das kein bisschen...
quote:
Ursprünglich geschrieben von Da_Face:
Was hast Du erwartet? Krieg ist krank ...
Vieleicht wachen durch diese Bilder mal nen paar Menschen aus ihrer Traumwelt auf.
Seh ich auch so - je weniger wird, umso brutaler und umso echter diese Berichterstattung aufällt, desto besser. Zeigt den Leuten die den Krieg wollten, was Krieg heisst! Pietät? Ein anderes Wort für weggucken.
Ich krieg eher das Kotzen wenn ich die verherrlichenden Bildern von glücklichen Panzerfahrern im untergehenden Sonnenlicht sehe - damit wird ein völlig verkehrtes Bild von der Wirklichkeit kreiert.
bei den irak-bildern sieht man wenigstens das man mit einem verletzten knie nicht irgendwelche heldentaten reissen kann.und das man mit einem glatten durchschuss am arm ala bruce willis besser nach hause geflogen wird!
[ 24-03-2003: Beitrag editiert von: requital ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von ndark:
Pervers ist es doch eher, sich darüber aufzuregen, dass man mit der Grausamkeit konfrontiert wird, die nunmal jetzt im Moment in diesem Teil der Erde vor sich geht.
Hab ich ja wenn du genau liest auch nie getan... Es geht ja auch über das DAS, sondern das WIE !
Den Krieg als Pantofelkino für fortgeschrittene zu verkaufen ist also deiner Meinung nicht pervers, sich darüber aufzuregen, das die halbe Welt vorm Fernseher sitzt, und sich mit Popcorn in der Hand am Leid anderer Menschen ergötzt schon ??
Ist dir bewusst, was du da sagst ??
Also so 'ne Einstellung schokier mich wirklich !
Zur Berichterstattung:
Dass die Sender auf die Sensationslüsternheit des Publikums zielen und die realitätsgetreue Darstellung mehr so als Nebenprodukt der möglichst brutalen Bilder abfällt, ist mir schon klar. Trotzdem ist mir das Schockieren lieber als das Verharmlosen. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass es irgendjemanden ernsthaft berührt und zum Nachdenken bringt, wenn er liest, dass zwei Soldaten bei einem Flugzeugabschuss ums Leben gekommen sind.
Was mich im übrigen am meisten schockiert hat, waren gar nicht mal die blutgetränkten Bilder, sondern die Aufnahme des gefangenen Sergeants, der eine Minute lang immer wieder abwechselnd kurz auf einen neben ihm stehenden Iraqi und dann wieder kurz in die Kamera schaut.
edit: Grammatik.
[ 24-03-2003: Beitrag editiert von: ndark ]
unsere Religion heisst Kapitalismus, unsere Götter Angebot und Nachfrage.
(was sollte auch sonst noch regulierend auf ethischem Gebiet sein? Man muss nur mal Richtung Embryonenschutz kucken, wie angestrengt die Diskussion um Luft ringt.)
So gesehen wundert mich weder die Berichterstattung noch die gezielte Manipulation durch Medien (die amerikanische, die irakische, die deutsche), da deren oberstes Prinzip ja das der Marktwirtschaft ist.
Es geht um Macht und Geld, das ist alles.
quote:
Ursprünglich geschrieben von VincentV:
[B]mit Popcorn in der Hand am Leid anderer Menschen ergötzt schon ??
B]
Ich glaub da liegst du ziemlich falsch.
quote:
Ursprünglich geschrieben von -/|\-:
Ich glaub da liegst du ziemlich falsch.
JA ??? Dann nenn mir 1 (in Worten "EINEN") anderen Grund, warum divers Menschen (kuck dir die Einschaltquotenan !) vorm TV sitzen, und sich diese Bilder ankucken ???
Informationbedürfnis kann man gan anders befriedigen - da reicht auch jemand der sagt, was passiert...
DAS IST PURER VOYEURISMUS !
Aber bitte, nenn einen anderen Grund !
P.S. Zitieren von Bruchstücken auserhalb des Kontextes ist bequem, oder ???
Aber wenn wir von der Berichterstattung im Irak reden - Infowar. Muß da auch
zustimmen, es ist wichtig, daß das Leiden gezeigt wird, um zu übermitteln, was für
ein Horror und unmenschliche Grausamkeit so einen Konflikt ausmachen. Die Wahrheit
bleibt natürlich auf der Strecke, wenn man von allen Seiten mit (Des-)informationen
zugeschüttet wird, aber vielleicht rüttelt der Schock mancher Bilder doch so manche
abgehärtete Couchpotato auf, selbst wenn noch so viel Propaganda im Spiel ist- ich
weiß es nicht...
[ 25-03-2003: Beitrag editiert von: doppelgänger ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von VincentV:
JA ??? Dann nenn mir 1 (in Worten "EINEN") anderen Grund, warum divers Menschen (kuck dir die Einschaltquotenan !) vorm TV sitzen, und sich diese Bilder ankucken ???Informationbedürfnis kann man gan anders befriedigen - da reicht auch jemand der sagt, was passiert...
DAS IST PURER VOYEURISMUS !
Aber bitte, nenn einen anderen Grund !
P.S. Zitieren von Bruchstücken auserhalb des Kontextes ist bequem, oder ???
1. Das war nicht außerhalb des Kontextes, ich seh ja dass dus verstanden hast.
2. Sowas wie Moral muss immer wieder affirmiert werden. Wie? Durch Feststellung von Moralverstößen. Die Menschen müssen bei jedem Krieg sehen, welche Grausamkeit da drin steckt, um festzustellen, dass Krieg nicht sein darf. Wie sollte denn Kriegsberichterstattung aussehen? Was ist mit den 15-jährigen die vielleicht zum ersten mal bewusst einen Krieg über die Medien miterleben? Was für einen Eindruck von dem Geschehen sollte man deiner Meinung nach diesen reifenden Menschen vom Krieg vermitteln, wenn nicht der von Blut - Asche - Staub , um hoffen zu können, dass sie nicht dieselben Fehler machen.
EDIT: Ich will ja nicht ausschließen, dass es Voyeure gibt, und dass da ne ziemliche Medienaussschlachtung betrieben wird. Aber den Krieg nicht so zu zeigen, wie er verfluchtnochmal ist, halte ich für gefährlich.
[ 25-03-2003: Beitrag editiert von: -/|\- ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von VincentV:
Dann nenn mir 1 (in Worten "EINEN") anderen Grund, warum divers Menschen (kuck dir die Einschaltquotenan !) vorm TV sitzen, und sich diese Bilder ankucken ??
Ich sehe mir solche Dinge an, weil ich mich bewusst auch der weniger schönen Interpretation des Wortes "Menschlichkeit" aussetzen möchte.
Das mag sich vielleicht daneben anhören, aber ich kenne Leute, welche den Fernseher bewusst nicht einschalten und bei detailreichen Fotos in Zeitungen bewusst weiterblättern, weil sie es nicht sehen wollen. Sie schauen weg. Sie möchten nicht, dass sie von solchen Bildern geprägt werden. Sie möchten am liebsten gar nicht darüber nachdenken und auch gar nichts davon wissen.
Ich hingegen setze mich bewusst solchen Bildern aus, weil ich eben gerade möchte, dass sie mich berühren. Ich schaue nicht weg. Ich schaue hin. Ohne Popcorn in der Hand.
[ 25-03-2003: Beitrag editiert von: Darrien ]
Der Standpunkt an sich ist nicht schlecht (Pietät, Rücksicht auf die Angehörigen der Opfer nehmen usw.)
Wenn ich dann aber wieder sehe, dass in den USA dieselben Angehörigen von Reportern belagert werden, die diese armen Angehörigen heulend und in ihrer Trauer versunken vor die Kameras zerren und das ohne Rücksicht den ganzen Tag auf Fox und CNN runternudeln, ist bei mir wieder mal Propagandaalarm angesagt.
Von Pietät kann da auch nicht die Rede sein.
Ganz zu schweigen von den Bildern massenhaft knieender irakischer Kriegsgefangener. Aber das hatten wir schon...
[ 26-03-2003: Beitrag editiert von: BreitPaulner ]
Das nenn ich vernünftige Darstellung des Krieges. Diese grenzdebilen Kommentare von vielen Sendern sind kaum mehr zu ertragen, besonders von Leuten, die augenscheinlich von militärischen Belangen Null Ahnung haben.
man kann zu der situation stehen wie man will, gegner oder beführworter sein; die inkompetenz aller sogenannten korrespondenten und experten ist echt zum kotzen. ich empfehle hierzu auch folgenden beitrag der faz den ich an dieser stelle nur zu gerne zitiere und allen gutmenschen und berufsbetroffenen zur lektüre empfehle:
Häme
Von Michael Hanfeld
Eine gewisse Naivität kann man den Kriegsberichterstattern an der Front und in der Etappe nicht absprechen. Zuerst sieht dieser Krieg wie eine wilde Wüstenrallye aus, und plötzlich stehen die Kameras still vor eigens zur Schau gestellten Leichen.
So hingerissen - zumindest bis zum Sonntag - der CNN-Reporter Walter Rodgers wirkte, der mit der 7. US-Kavallerie gen Bagdad unterwegs ist, so zähneknirschend die deutschen Korrespondenten sich aus dem amerikanischen Hauptquartier in Doha melden, wo sie offenbar nur ein Minimum an Information erhalten und wegen ihrer Nationalität angeblich auch als Informationsnehmer zweiter Klasse behandelt werden, so seltsam mutet der Ton an, in dem am Sonntag abend die ARD in ihrem "Brennpunkt" von dem Tag des Kriegs berichtete, den der amerikanische General Abizaid als einen schweren für die Koalition bezeichnet hat.
Gespielte Entrüstung
Im ZDF arbeitete der Washingtoner Korrespondent Eberhard Piltz beim Rapport der Meldungen des Tages den nicht nur graduellen Unterschied zwischen den Aufnahmen von irakischen Kriegsgefangenen im hiesigen und im amerikanischen Fernsehen und jenen von gefangengenommenen Amerikanern im irakischen Fernsehen und bei "Al Dschazira" gezeigten heraus: Die einen Bilder zeigten, auch aus der Distanz, ein Geschehen, die anderen hautnah Individuen, die offenbar unter Zwang ihren Namen und andere Angaben zu ihrer Person preisgeben. Piltz erinnerte im "heute journal" an ähnliche Aufnahmen von amerikanischen Soldaten aus dem ersten Golfkrieg und daran, daß diese Gefangenen nach ihrer Freilassung berichtet hatten, sie seien körperlich und seelisch gefoltert worden.
Keine Rede davon in der ARD. Hier werden die verängstigten Mienen der gefangenen GIs ohne Umschweife mit den Bildern nicht identifizierter irakischer Gefangener gleichgesetzt. Auch auf den Kameraschwenk, der zeigt, wie jemand die Leichen mutmaßlich amerikanischer Soldaten herumzerrt, wurde nicht verzichtet. Zur Abrundung gab es um so heftiger gespielte Entrüstung über das Gebaren der anderen - dasjenige des irakischen Fernsehen, das Soldaten zeigt, die in den Tigris ballern, wo sie abgestürzte amerikanischen Piloten vermuten (was man natürlich zu Dokumentationszwecken auch zeigen muß), und das der Amerikaner, die ebenjene Bilder der eigenen Gefangenen wohl lieber nicht zeigten.
Deplazierte Töne
Um so größer scheint der Stolz des ARD-Korrespondenten Christoph Maria Fröhder, der sich in den Nordirak durchgeschlagen hat und - ohne es belegen zu können - berichtet, daß die Bomben der Amerikaner hier wohl eher zivile Einrichtungen getroffen haben. Da meint man doch eine gewisse Erleichterung bei der ARD zu vernehmen, die erkennbar darunter leidet, daß sie, anders als ZDF und RTL, keinen eigenen Korrespondenten mehr in Bagdad hat.
Am vollständigsten deplaziert aber war der Ton, in dem über die wiederaufgeflammten Kämpfe in der Stadt Umm Kasr berichtet wurde. "Seltsam", hieß es da mokant. Sei nicht zuvor seitens der Amerikaner und Briten bereits die Einnahme der Stadt gemeldet worden? Das war nichts als die reine Häme und drittklassiger Journalismus sowieso und damit der denkbar falscheste Ton, in dem man über den Krieg berichten kann. Er zeigt, daß manche Journalisten mit ihrer Vorstellung vom Krieg dem, was geschieht, auf fatale Weise hinterherhinken.
quote:
Ursprünglich geschrieben von Kosmonaut:
Das Einzige, was ich derzeit im deutschen Fernsehen empfehlen kann, sind Kriegsbilder von [b]19:00 bis 19:30 auf XXP. Die Bilder werden unkommentiert ausgestrahlt und bieten die aktuellsten Aufnahmen vom Geschehen.Das nenn ich vernünftige Darstellung des Krieges. Diese grenzdebilen Kommentare von vielen Sendern sind kaum mehr zu ertragen, besonders von Leuten, die augenscheinlich von militärischen Belangen Null Ahnung haben.[/B]
[ 26-03-2003: Beitrag editiert von: Leptomorph ]
17.30 maischberger auf n-tv mit alt-bundeskanzler helmut schmidt. ist imho dafür bekannt kein blatt vorm mund zu nehmen, dürfte interessant werden wie er die aktuelle in- und ausländische politik beurteilt.
Da wird's Einem ganz anders.
Irgendwie mußte ich mir das jetzt von der
Seele schreiben.