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stijlleben
Usernummer # 2680
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verfasst
wie sieht sie aus? würde mich interessieren was ihr schon darüber gelesen habt, ob bei huntigton, chomsky, scholl-latour... etcbitte nicht ultrazynismen und einmalsätze wie: wirds eh nicht mehr geben oder die amis haben alles weggebombt. mein eindruck aus dem was ich in letzter zeit so wahrgeommen habe ist, dass die amis sich demnächst wieder einmauern werden... der pr-verlust den sie jetzt erlitten haben wird sie wieder in den isolationismus treiben, es wird wohl kaum eine auseinandersetzung mit den europäern oder dem islam geben. china könnte sich in der zeit zur gleichgewichtigen macht aufschwingen, die europäer sind bis dahin geeint, auch politisch und übernehmen die führungsrolle. das muss nicht zwangläufig heissen, dass die amerikaner nicht weiterhin die grösste militärmacht bleiben, das wird sich in diesem jahrhunder kaum noch ändern. aber die einflusssphären werden sich imho stark verändern zugunsten der asiaten und der europäer. einzig was mit dem nahen osten passieren wird ist mir nicht klar... ich sehe da auch keine vision... weder pan-arabismus noch demokratisierung... vor allem wenn die ölquellen zu versiegen anfangen werden, könnte es dort zu erheblichen unruhen führen... die frage ist nur wohin bzw wozu sie führen werden... ?! anyone else? [ 21-03-2003: Beitrag editiert von: stijlleben ]
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minimalniemand
Usernummer # 3401
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verfasst
Vielleicht sind 50 Jahre etwas kurz, aber das ende der "westlichen Welt" als Hochkultur steht bevor.Die Inkas, Mesopotamien, das römische Reich. Alles Beispiele dafür, das zwar von Generation zu Generation das Wissen über Technik weitergegeben wird, nicht aber das Wissen über die Schädlichkeit des monetären Denkens. Alle diese Hochkulturen gingen unter und so wird es auch uns ergehen. Die nächste Hochkultur wird in Afrika beheimatet sein. Dort wollen die Menschen einen ebenso hohen Lebensstandard wie wir ihn haben. Ungeachtet der Tatsache, dass auch Sie sich damit Ihr eigenes Grab schaufeln. Unser permanentes Streben nach Wachstum und Fortschritt wird uns genauso dahinraffen, wie einst die Inkas. Das Streben nach Einfluss und Globalisierung wird unsere Bündnisse zerbröseln lassen wie das römische Reich. Und die Umweltverschmutzung die daraus resultiert wird uns die Lebensgrundlage entziehen wie der einst so fruchtbaren Region am Euphrat und Tigris. Ein düsteres Bild, dass ich zeichne. Meiner Meinung nach aber ein Realistisches. [ 21-03-2003: Beitrag editiert von: minimalniemand ]
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Hyp Nom
Usernummer # 1941
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verfasst
mir faellt in solchen fragen immer nur wuenschenswertes ein. mit negativen visionen, aus der vergangenheit und gegenwart abgeleitet, kann ich mich nicht abfinden, das hat was von schicksalsglaeubigkeit, was dem aktiven positiven gestalten abtraeglich ist. denke auch, dass es ein jahrhundert der asiaten, insbesondere der chinesen wird. die kommen langsam in die gaenge, waehrend die westliche welt eher stagniert. die amis werden es nicht bei ihrem schlechten ansehen belassen und den Irak als prestige-projekt sehen. ich wuensche mir ein ereignis, das die menschheit sich ihrer selbst staerker bewusst werden und uebergeordnete sichtweisen einnehmen laesst. etwas, das sich positiv auf ein globales bewusstsein und damit die irdische existenz auswirkt. z.b. durch eine marsmission, die ausserirdisches leben entdeckt (einzeller reichen).
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Space Base
Usernummer # 1426
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@Hyp Nom Und aus dem Grund sehe ich selbst in diesem Krieg etwas positives, weil ich glaube, dass dadurch wirklich ein Bewusstsein für Krieg und Frieden geschaffen wird. Menschen, die bisher nie über das ganze nachgedacht haben, äussern sich heute kritisch gegenüber Krieg - langfristig gesehen wird dieses Bewusstsein positive Auswirkungen auf die gesamte Menschheit haben. Überlegt doch mal: auf der ganzen Welt demonstrieren Menschen für den Frieden, das ist doch eine Entwicklung die vor nicht allzulanger Zeit undenkbar gewesen wäre. Und wie Hyp Nom schon sagte, kommt es halt auch drauf an, was man in seinem eigenen Leben dafür tut, dass ein Bewusstsein für übergeordnete Dinge entsteht.
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Niquita
Usernummer # 6161
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@minimalniemand: im großen und ganzen gebe ich dir recht auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob es in 50 Jahren soweit sein wird oder in 30 oder erst in 100. So ungefähr wird der Weg sein. Offensichtlich lernt wohl keine der sogenannten Hochkulturen dazu, sondern reproduziert vorhandenes Wisssen.
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minimalniemand
Usernummer # 3401
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man kann Optimist oder Realist sein. Sicher wäre eine Trendwende wünschenswert. Doch realistisch finde ich das nicht.zu Vietnam-Zeiten waren auch alle auf der Strasse. hat sich jedoch langfristig etwas geändert? so schnell wie dieser "Hype" kam, wird er auch wieder gehen, wenn Bagdhad erstmal gefallen ist. [ 21-03-2003: Beitrag editiert von: minimalniemand ]
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Space Base
Usernummer # 1426
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Warum nicht? Vietnam hat mehr positives bewirkt, als viele heute meinen - bzw. sich noch erinnern.Und ausserdem, was ist ein Realist? Hans-Peter-Dürr bezeichnet Realisten als "sogenannte (...), welche die Zukunft immer nur duch den Rückspiegen sehen, statt neuen Einsichten eine Chance zu geben", wodurch, "die kleine Gruppe der Weitsichtigen, (...) immer mehr ins Abseits gedrängt wird". Quelle: Hans-Peter Dürr, für eine zivile Gesellschaft, dtv, ISBN 3-423-36177-8 Die Proteste gegen den Vietnamkrieg haben zwar nicht ermöglicht, dass so etwas nie wieder geschieht, wie von vielen gehofft, und von einigen vermutlich auch bereits angenommen - aber sie haben einen Umdenk-Prozess ausgelöst, der sich durch die gesamte Gesellschaft gezogen hat. Wahrer Realismus erkennt, dass die Zukunft noch nicht geschrieben wurde, und das die Menschen die jetzt leben diese Zukunft gestalten.
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Blue Eyed Devil
Usernummer # 6073
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Also ich bezweifle stark das die amis wieder zum Isolationismus zurückkehren werden. Da haben sie auch gar keine Möglichkeiten mehr dazu, da sie mit ihrem immer größer werdenden Konsumhunger auf immer mehr Rohstoffe angewiesen sind. Das, was wir also jetzt erleben, wird erst der Anfang von einer aggressiven und imperialistischen Geopolitik sein wie wir sie uns bis jetzt nur schwer vorstellen können. Doch am Ende steht hoffentlich der Niedergang der Weltmacht USA.Die durch korrupte Regime gelähmte islamische Welt wird eine tiefgreifende Veränderung durchmachen. Ein Teil der Regime wird sich mit der islamistischen Erneuerung verbinden, um ihre Herrschaft integrativ abzusichern, ein anderer Teil wird von dieser Welle vielleicht weggespült. Der letzte Golfkrieg brachte US Truppen in die Golfregion und in der Folge zehn Jahre später, was sich damals niemand vorstellen konnte - Al Qaida. Was dieser Golfkrieg - unter noch feigeren Voraussetzungen und einer völlig illegtimen Begründung in 10-20 Jahren bringen wird, können wir uns heute noch nicht vorstellen, aber die usa werden es bitter zu spüren bekommen, doch mein Mitleid wird sich in engen Grenzen halten. Ende der 80ér hatte ich eine Reportage über die Hamas gelesen, die damals kaum jemand kannte, doch die Faktoren die sie zur größten pali. Widerstandsbewegung werden ließ, wurden schon damals genau richtig analysiert. Europa wird sich mit Rußland zu einem Kontinentalblock zusammenschließen müßen, hängen sie sich weiterhin hündisch an die amis, werden sie mit ihnen untergehen. So seh ich die Sache.
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Yzyz
Usernummer # 7774
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ein ausblick über 50 jahre halte ich z.zt. nicht möglich, da viele indikatoren zu unsicher sind. man beachte nur die erhebliche unruhe in den diversen arabischen städten gestern...zum einen könnten sich wieder 2 supermächte usa und europa gegenüberstehen.. wirtschaftlich wird es mit d erheblich bergab gehen, denn es wurde ja viel knowhow in andere länder exportiert, die dann günstiger produzieren können. so wird hier die arbeitslosigkeit, das soziale gefälle und so auch die kriminalität weiter steigen.. sicher werden die palestinenser aus ihren gebieten vertrieben worden sein, so dass es ein gelobtes land geben wird.. ansonsten halte ich es durchaus für möglich, dass amiland ihren feldzug weiter fortsetzen wird, um den einfluss weiter zu erhöhen. ich hoffe mal, dass deutschland und europa nicht auf der karte steht, auf jeden fall aber alle schurkenstaaten!! we will c!
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Kosmonaut
Usernummer # 2389
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Die Zukunftsvorhersage bleibt leider oft phantastisch. Man führe sich zum Bespiel zu Gemüte, wie sich die Menschen vor 30, 40 Jahren die Jahrtausendwende vorstellten. Nach denen hätten wir schon längst Kolonien auf dem Mond usw.Ich halte vieles für relealistisch: Vielleicht kämpfen wir dann alle im 4. Weltkrieg, aber nicht mit Gewehren, sondern mit Säbeln und auf dem Rücken von Pferden, weil uns der 3. Weltkrieg (atomar und biologisch) uns um 500 Jahre zurückgeworfen hat, aber davor die Lebenserwartung noch genetisch auf 200 Jahre heraufgeschraubt wurde. Gentechnisch wird auf alle Fälle viel möglich sein in den nächsten Dekaden.
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Masonry
Usernummer # 3041
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verfasst
Diesser Thread lädt mich zum träumen ein:In 50 Jahren wird in Deutschland der Lebensstil wesentlich bescheidener sein. Schön wäre es, wenn alle wieder mit dem Fahrrad fahren würden. Ich stelle mir ein überdachtes Fahrrad vor, daß aerodynamisch so gut geformt ist, daß Geschwindigkeit bis 100 km/h möglich sind. Stellt euch mal vor, ihr sitzt wie in einem Auto zu viert und tretet ordentlich in die Pedalen. Wäre das nicht das einfachste, anstatt sich Gedanken zu machen, wie ich am schnellsten an Öl rankomme und das nur für mich behalte? Amerika wird dann hoffentlich zur Vernunft gekommen sein und läßt alle anders Denkenden in Ruhe. Oder es zerstört sich selbst, was es mA im Moment tut. Den asiatischen Ländern wird die Zukunft dann gehören. Epikur schrieb sinngemäß: "Im Sinne der Natur ist unendlicher Reichtum grenzenlose Armut und Armut ein unendlicher Reichtum." Europa und Amerika sind mMn zu reich, um irgendwas noch bewegen zu können. Irgendwann können sie des Menschen Trieb des Mehr-Haben-Wollens nicht mehr befriedigen. Unmut wird sich erstmal breitmachen, dann werden sie merken, daß es sich in Bescheidenheit besser lebt. Zu Deutschland fällt mir nachträglich noch ein, daß es dann viel weniger "Deutsche" in 50 Jahren geben wird. Hier in Berlin hab ich mit einem Kurden darüber geredet, der der gleichen Meinung ist, daß der Deutsche in 100 Jahren ausgestorben ist. Ob es dann immer noch den bösen, bösen Deutschen geben wird? Interessant fänd ich es zu sehen, wenn nur Araber, Kurden und Türken hier leben würden. Würden sie die gleichen Fehler machen wie wir. Lädt der Reichtum zu solchen Fehlentwicklungen wie im 3.Reich ein? Genug geträumt und phantasiert! :-)
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doppelgänger
Usernummer # 452
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verfasst
Solche Zukunftsvisionen sind für mich immer wieder interessant, nur bin ich im Moment irgendwie zu sehr vom aktuellen Geschehen beeinflußt - wobei das aktuelle Geschehen natürlich auch die Weichen stellt für die Zukunft. 50 Jahre sind noch lange hin (aus der Sicht eines Nicht-Archäologen *g*) und da kann noch ne Menge passieren. Wie Kosmonaut schon richtig bemerkt hat - viel von dem, was sich Menschen vor 50 Jahren unter dem Jahr 2000 vorstellten, ist nicht eingetreten (fliegende Autos etc.). Man ist einfach zu sehr vom Heute geprägt (was für ein Satz), denn meistens geschehen Dinge, mit denen man nicht rechnet (z.B. enorme Entwicklung der Computertechnologie /Internet etc.).Ich gehe mit minimalniemand in der Prognose konform, daß die sogenannte "Westliche Zivilisation" auch nicht mehr so lange machen wird. Wenn vielleicht nicht in 50 Jahren, so wird's wohl doch noch in diesem Jahrhundert nen Knall und einen darauffolgenden Umbruch bzw. Wechsel der Machtverhältnisse geben. Ein physikalisches Gesetz: -> Es gibt kein unbegrenztes Wachstum. Vielleicht wird es neue Staatsformen und Religionen geben und der selbe Zinnober geht von vorn los? Vielleicht legt sich der "Westen" selbst in Schutt und Asche und versucht, aus den Fehlern der Vergangenheit mit neuen Konzepten zu lernen, da man nur mit einem solchen Knall überhaupt fähig wäre, dazuzulernen (erinnere mich da an das Sprichwort der Cree - das mit dem "letzten Baum")? Auf jeden Fall wird das Versiegen der Ölquellen einigen Aufruhr mit sich führen. Hab mich auch schon gefragt, was die von der Ölförderung zu ihrem Reichtum gelangten arabischen Emirate dann machen? Kurzum: ich habe keinen Plan, wie die Welt in 50 Jahren aussieht und wahrscheinlich sind alle Prognosen so falsch wie die vor 50 Jahren, in denen von "fliegenden Autos" und "Haushaltsrobotern" die Rede war ;-) @ minimalniemand: Bin zwar kein Experte in Sachen Inka, aber soweit ich weiß wurde der Untergang deren Reiches durch Einfluß von Außen (sprich: Pizarro und seinen Gefolgs- leuten in deren unersättlichen Gier nach Gold) herbeigeführt.
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