Offenbar gibt es noch immer Leute, die unseren schönen Planeten in Linke, Rechte, Sozialisten, Kapitalisten, und weiss der Geier nich noch alles, unterteilen.
Was bitte soll das? Klassenkampf? Bourgoisie?
Das sind Worte aus längst vergangenen Tagen, wie kann man heute noch derart engstirnig denken?
Was die Welt politisch gesehen brauch ist Rationalität, Logik und Menschlichkeit. Lösungen sind gefordert, sowohl innenpolitisch, wie international.
Doch die Parteienlandschaften, die überall zu finden sind, denkt noch immer in Mustern aus dem kalten Krieg - da gibts die "Linken" und die "Rechten", und wer irgendeinen links oder rechts "angehauchten" Satz sagt, wird sofort "definiert".
Am Samstag war ich auf einer Friedensdemo und es war eigentlich toll, denn es waren 40000 Leute dort (für Schweizer Verhältnisse ziemlich viel) und vor allem, es waren Leute aus ALLEN Bevölkerungsschichten anwesend.
Nur das Organisationskomitee hat es ziemlich verhängt, hier Leute ans Rednerpult zu lassen, die auf moderne Weise denken. Die Chance sich gegen Krieg und Gewalt auszusprechen wurde meines erachtens vertan, weil Leute wie z.B. eine Feministin oder der Vorsitzende der Kommunistischen Partei der Türkei ans Rednerpult kamen und ihre verstaubten Parolen runterbeteten.
Ich bin dann gegangen, denn DAS war es nicht, weswegen ich demonstriert habe. Und es hat mich echt genervt. Und da war ich sicher nicht der einzige.
Ich habe für Leute, wie Neonazis, Kommunisten, Extremisten jeglicher Art nur Verachtung übrig, in meinen Augen sind diese Leute schlicht und ergreiffen dumm. Intelligenzmässig unterbemittelt.
Die Welt, die Politik, das Volk, braucht Lösungen, vorurteilsfreie Meinungen. Klassenkampf gehört in die Geschichtsbücher.
Und das betrifft alle, die da mitmachen, sei es, indem sie sich als Sozialisten bezeichnen, sei es indem sie andere als Sozialisten bezeichnen, denn letztere sind genauso bescheuert.
Wenn jemand etwas sagt, so soll er es aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen sagen, nicht weil er einer Ideologie hinterherhechelt - und derjenige der zuhört, soll gefälligst versuchen zu verstehen was der andere meint, statt nach irgendwelchen versteckten Ideologien zu suchen.
Naja, vielleicht ist dieses "Zugehörigkeitsgefühl", dass dieser Problematik zugrunde liegt, halt einfach im Mensch drin. Schade. Gäbe es mehr Leute, die individuell denken können und es auch tun und es auch aussprechen, ihre eigene, ganz persönliche Meinung kundtun, so gäbe es in der Politik (und auch in Foren wie diesem, oder auch in der Technoszene (K-Raver contra Underground) vielleich mehr Einigkeit, Lösungen und Zukunftsvisionen, statt diesen unsinnigen, unlogischen Streit andauernd.
Extremisten jeglicher Art vereinigt euch - und macht Selbstmord. Die Welt sähe vermutlich schöner aus.
meiner meinung nach nennt sich die allerbeste 'staatsform' immer noch "menschlich gesunder menschenverstand". nur leider kommt sie kaum irgendwo zur anwendung...
ich weiss jetzt nicht gross was sagen, da du das wichtigste schon ausgesprochen hast. auch wenn bei mir an einigen stellen der eindruck der schönfärberei entsteht (ist aber nur mein eindruck :). denn das aktuelle öh system ist nicht wirklich das mass der dinge, hier muss sich was ändern... aber eben nicht hin zu irgendeiner ideologie, sondern hin zum erwähnten menschlichkeits/verstands-prinzip (was ja eigentlich auch schon wieder eine ideologie ist ;)
Schönfärberei.. Stimmt schon, vor allem, da es ja leider offenbar immer noch ein Thema ist, dieser Kapitalismus/Kommunismus Krempel.
Ich denk einfach, es ist unnötig und hinderlich [für eine Weiterentwicklung der Zivilsation].
Wenn ich zum Beispiel aufgrund des gesunden Menschenverstandes, mathematischer Logik und einer Portion Gerechtigkeitssinn der Auffassung bin, dass es "falsch" ist, dass eine Firma ihrem Manager Millionen Abfindung zahlt, wenn dieser geht, während die gleiche Firma 2000 Stellen streicht, WAS BITTE HAT DAS MIT KOMMUNISMUS ZU TUN?!
Richtig: überhaupt nichts. Und es ist nur ein Beispiel wie oft dieser ColdWarConflict bemüht wird um seine Argumente zu untermauern - sowohl von den einen wie von den anderen.
Das System muss sich ändern, ein System von Links und Rechts, ein System von Oben und Unten. Und es darf nicht über eine Ideologie passieren - bzw. es kann gar nicht. Eine Ideologie ist immer eine Trennungslinie zu den Menschen, die anderer Ansicht sind, und vor allem verfängt man sich darin, und ist nicht mehr flexibel genug, um sich auf andere Ideen einzulassen.
Eine Veränderung kann nur stattfinden, wenn genug Leute einfach keine Lust mehr haben, sich selbst zu verarschen. Das einzige was man tun kann, um diesen Prozess zu beschleunigen, ist anderen klar zu machen, dass ihre Individualtiät, ihre Stärken, Talente, Ansichten etc. das sind was wirklich zählt - und nicht die Rolle, die ihnen von der Gesellschaft aufgedrückt wurde.
Dies wiederum geht nur durch Akzeptanz, denn wie soll ich jemandem klar machen, dass er toll ist, wenn ich das, was er ist, nicht akzeptiere?
Theoretisch müsste es dazu führen, dass wenn immer mehr Leute andere Menschen für das akzeptieren, was diese anderen wirklich sind, wenn sie es hingegen ablehnen, wenn diese anderen nur eine aufgedrückte Rolle spielen - so werden das mit der Zeit immer mehr, und irgendwann wird sich das auch auf die Politische Einstellung, später auf das momentan gültige System auswirken.
Nur wenn ich auf einmal anfange zu glauben, ich sei was besseres deswegen und alle die kein Goa hören seien Spasten, DANN ist es ein Problem und hat in dem Sinn nichts mehr mit Individualität zu tun, sondern mit Dummheit und Arroganz.
Es gibt einen Unterschied zwischen Individualität und Abgrenzung. Man kann ohne weiteres individuell sein, ohne alle, die nicht genau gleich sind wie man selbst, von einem ab zu grenzen. Es ist vor allem nicht nötig.
Wobei das slightly offtopic ist, da es mir vor allem um Politik geht in diesem Thread, weil ich es einfach bedaure, dass viele konstruktive Lösungsansätze oftmals im Keim erstickt werden, nur weil die "Gegenseite" sich so sehr auf irgendwelche Feindbilder konzentriert, dass sie gar nicht mitbekommt, was eigentlich gesagt wurde.
(Wobei ich nicht wirklich was dagegen habe, wenn eine Diskussion SLIGHTLY offtopic driftet. )
Und das Klassenkampf in die Geschichtsbücher gehört, bezweifle ich ja mal ganz vehement.
hier ein paar gedanken, die ich interessant fand, zum thema "was ist anarchie" (z.b. die freiheit, sich nicht für diesen link rechtfertigen zu müssen *g*) http://www.freileben.de/wasist.html
Wie ich sehe bist du nicht in der Lage den Hintergrund dieser Beispiele wirklich zu durchdringen:
"Wenn ich Goa höre weil ich es wirklich geil finde, mich dementsprechend kleide, weil ich den Style mag und an Partys gehe, weil ich gern unter Leuten bin die es genauso sehen, ist das eine Auslebung der eigenen Individualtität. Und somit wünschenswert.
Nur wenn ich auf einmal anfange zu glauben, ich sei was besseres deswegen und alle die kein Goa hören seien Spasten, DANN ist es ein Problem und hat in dem Sinn nichts mehr mit Individualität zu tun, sondern mit Dummheit und Arroganz." - Zitat from Space
@Space Base:
Schon richtig das ganze.
Wenn das was du ansprichst(wirkliche Individualität statt Abgrenzung) möglich wäre, dann könnten Menschen auch in friedlicher Anarchie zusammenleben.
Dummerweise ist die Menschheit(bis auf wenige ausnahmen) zu solch einem denken nicht fähig.
Du denkst anarchistisch! Ich freue mich darüber!
[ 18-02-2003: Beitrag editiert von: Psychotronic ]
hehe, soviel extremismus hätt ich dir gar nicht zugetraut. scheinst ganz schön angepisst zu sein...
es ist halt wie mit den religionen, manche verstecken sich gerne hinter einer gruppenzugehörigkeit um keine eigene meinung bilden zu müssen. das ist schwierig zu verstehen für individualisten wie du und (ich hoffe inständig) mich. natürlich hast du mit deinen äusserungen mal wieder absolut recht, mal wieder muss ich aber auch anfügen dass es nicht zu ändern ist. der mensch ist ein hordentier, rottet sich zusammen um gemeinsam seine ziele zu verfolgen, ob sie nun gut oder schlecht sind (was ja eh wieder subjektiv ist).
hm, tu dich zusammen mit anderen und bekämpfe diese schubladisierung, aber damit stellst du dich wieder auf die stufe die du anprangerst...
quote:
Ursprünglich geschrieben von Inkubator:
@space
hm, tu dich zusammen mit anderen und bekämpfe diese schubladisierung, aber damit stellst du dich wieder auf die stufe die du anprangerst...
Falsch! Lebe diese Art zu denken in deiner kleinen Welt aus und gib anderen damit ein gutes Beispiel. Mehr kannst du nicht tun.
richtig sag ich ja (oder wollte zumindest, hehe)
Dafür gibt es einfach viel zu unterschiedliche Ansichten.
Schließlich glauben ja alle (ob links, rechts, mitte, extremist, hippie oder sonstwas...) dass ihr weg der richtige ist...
Eine solche Ideologie setzt ein ähnliches "gutes" (was immer man darunter verstehen mag) Denken und Handeln aller Menschen vorraus.
Also auch Ehrlichkeit, vertrauen, respekt, Aufrichtigkeit...
Wenn ich mir aber 80% der Menschen anschaue bescheißt doch einer den anderen...
sorry aber so siehts aus, und bei der noch so geringsten Kleinigkeit fahren die Leute aus der Haut weil sie sich nicht einig werden können...
Es gibt zwar auch ne andere Leute, aber die sind doch in der Minderheit.
Ich glaube für die meisten ist es einfach nur bequemer in einem system zu leben, dass von strukturen und kategorien bestimmt wird weil sie sonst einfach nicht klar kämen...man hat ein feindbild gegen das man sich richtet und rottet sich mit gleichgesinnten zusammen.
bevor man so eine ideologie anstreben könnte müsste man erst das 'böse' im Menschen abschalten. fragt sich nur wie...
also letztlich geht es wieder einfach um einfuehlungsvermoegen. jeder sollte sich drum bemuehen - dem einen gelingt es besser, dem anderen weniger.. das bleibt doch wieder mal das lapidare fazit.
in der praktischen umsetzung geht es meiner ansicht mehr um das akzeptieren anderer standpunkte, als um die einbeziehung in eigene ueberzeugungen. wenn jemand eine ansicht hat, mag die zu seinem lebenskonzept, in sein verstaendnissystem der dinge passen, aber dadurch nicht unbedingt in die eines anderen. beschraenkt ist oder 'unrecht' hat deswegen noch lange keiner von beiden. dieses anzuerkennen und dadurch friedlich miteinander zu leben finde ich wichtiger und realistischer, als sich gegenueber stehende individuelle ueberzeugungen zu vereinen zu versuchen und dadurch die eigene individualitaet zu verlieren.
"wer fuer alles offen ist, ist nicht ganz dicht." ,)
leider wurde diese idee von der zeit und v.a. von der wirlichkeit überholt. der kommunismus setzt einen menschen voraus, den es nie gab und nie geben wird.
ich habe respekt vor menschen mit idealen, leider führen diese aber oft zu unliebsamen nebenerscheinungen, um das ganze mal gelinde auszudrücken.
ich für mich selbst habe den ideologischen ballast abgeworfen. ich verstehe mich als aufgeklärten menschen. das bringt aber auch mit sich, daß man innerlich eine gewisse leere verspürt, was wahrscheinlich vielen menschen so geht, v.a. bei uns im osten, weil wir die verlierer des wettstreits der systeme sind und ihre meine lieben brüder aus dem westen die gewinner. das heißt nicht, daß ich in der ddr ein strammer kommunist war, dafür war ich auch viel zu jung. die ddr war einfach und schlicht gesagt scheiße, beruht aber auf eine ehrenvollen idee, wie ich finde. leider hat es an allen vorraussetzungen gefehlt.
da ich heute ein einigermaßen sozialer mensch bin und konservative erscheinungen ablehne (weil sie stillstand bedeuten), rechne ich mich poltisch noch am nächsten der sozialdemokratie zu, auch wenn die derzeitige sozialpolitik desaströs ist. aber ich begreife mich nicht als lagerkämpfer. das parteipolitische gezänke kotzt mich auch sehr an.
ich hoffe, den text hat jemand bis zum ende gelesen. *gg*
im web gibts ja auch einige beitraege zum thema moderner konservativismus, sehe ich gerade, muss ich mir noch anschauen.
'Die Modernisierung des Konservativismus' heisst es z.b. auf www.ronald-pofalla.de/p_070022.htm - mit fazit 'Modernisierung und Rückbindung an einen traditionellen Wertekanon Hand in Hand'.
Ich finde du widersprichst dir in deiner Argumentation vom Anfang oft selber. Du grenzt mit deinem Ideal auch Gruppen aus. Du akzeptierst dies ebensowenig. Du meinst zu wissen was gut für andere ist, nur weil es für dich und deine "Freunde im Geiste" gut ist.
Ich glaube schon zu wissen worauf du hinaus willst, doch finde ich dass du die "falschen" Worte gewählt hast.
Das ganze Thema ist für mich wieder mal ein Beispiel für das Problem "wie-es-sein-soll und wie-es-ist.
zum Thema:
Soweit ich weiss hat es noch nie einen wirklichen Kommunismus oder Sozialismus auf dieser Welt gegeben. China, Kuba, DDR, UdSSR waren es auf jeden Fall nicht.
Ich werde vorerst/weiterhin nicht zum Selbstmord aufrufen, werde auch niemand absichtlich einer bestimmten Art von Mensch zuordnen, werde versuchen niemand zu ignorieren sondern eher zu akzeptieren, die Hintergründe seines Verhaltens zu erfahren und ihn als Individuum anzusehen und nicht seine Individualität wegzudefinieren.
(Das fällt mir bestimmt in den Rücken)
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
als sich gegenueber stehende individuelle ueberzeugungen zu vereinen zu versuchen und dadurch die eigene individualitaet zu verlieren.
Du hast ihn falsch verstanden!
Es geht ihm nicht darum die individualität zu verlieren, sondern eher um das gegenteil.
Der Mensch sollte begreifen, das die Menschheit aus Milliarden von individuen besteht und nicht aus zusammenrottungen denen man sich anschließen kann oder auch nicht. Jeder Mensch kann denken und die Gedanken des Menschen sollten grundsätzlich zu Aktzeptanz führen. Ob man dann diese Gedanken dann in sein eigenes Lebens - seine kleine Welt - übernimmt, ist dann das Ergebnis eines intensiven Denk/Anpassungsprozesses und nicht des vom Space angeprangerten Herdentriebes, dessen Folgeerscheinung die Abgrenzung oder gar Ausgrenzung ist.
[ 18-02-2003: Beitrag editiert von: Psychotronic ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von Psychotronic:
Du hast ihn falsch verstanden!Es geht ihm nicht darum die individualität zu verlieren, sondern eher um das gegenteil.
Der Mensch sollte begreifen, das die Menschheit aus Milliarden von individuen besteht und nicht aus zusammenrottungen denen man sich anschließen kann oder auch nicht. Jeder Mensch kann denken und die Gedanken des Menschen sollten grundsätzlich zu Aktzeptanz führen. Ob man dann diese Gedanken dann in sein eigenes Lebens - seine kleine Welt - übernimmt, ist dann das Ergebnis eines intensiven Denk/Anpassungsprozesses und nicht des vom Space angeprangerten Herdentriebes, dessen Folgeerscheinung die Abgrenzung oder gar Ausgrenzung ist.
Genau, so sehe ich das.
ein blick in die geschichte zeigt unzweifelhaft, daß die träume von space und psycho, in der realität auch nur solche bleiben... das kann man bedauern oder man stellt sich der wirklichkeit
gruß
bm
Muss ja keiner so machen, wenn er nicht will - ich hab einfach das Gefühl, dadurch wird man etwas.. ausgeglichener, ruhiger und glücklicher. Das ist so gesehen doch zumindest mal ein guter Vorschlag. Dass es niemals jeder so machen wird, ist mir auch klar. Aber es geht in meinem Leben ja nicht um jeden, sondern hauptsächlich um mich. Und wenn ich ausgeglichener, ruhiger und glücklicher bin, hab ich einfach mehr vom Leben. (Was indirekt auch jedem zugute kommt, der mit mir Kontakt hat.)
________
Wobei es in dem Thread ja ursprünglich mehr um die politischen Diskussionen gegangen ist, bei denen oftmals Vorurteile gegenüber der "Gegenseite" vorherrschen, ja es wird sogar danach gesucht, ob der andere möglicherweise in Shema F passt, und wehe ihm wenn ja. Und irgendwie find ich das etwas sinnlos. Warum nicht einfach auf die Sachlage konzentrieren, statt auf Schlagworte wie kommunismus, kapitalismus, links und rechts? Solche Schlagworte sind wie eine Bremse für die Kreativität, die es braucht um komplexe (politische) Themen sinnvoll zu gestalten.
Werden Schlagworte jedoch bewusst verwendet um falsche Assoziationen bei einer Zuhörerschaft zu wecken, um den anderen zu miskreditieren, indem man ihn mit bestimmten Gruppierungen in Verbindung bringt, so hilft dies natürlich überhaupt nicht, bei der gemeinsamen Suche nach Lösungen.
Und das ist "ökonomisch" betrachtet einfach blödsinnig. Eine Verschwendung von Ressourcen und Zeit.
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
andererseits ist gerade die wachsende komplexitaet der welt natuerlich ein naehrboden fuer schlagworte, um all die phaenomene sprachlich in den griff zu kriegen, ohne jedes mal alles umschreiben zu muessen. und damit steigt die gefahr der missverstaendnisse.
hm, wächst die komplexität wirklich? wird die welt nicht immer durchschaubarer?
gefühle werden in den hintergrund, materialismus wird in den vordergrund gedrängt. emotionen sind unberechenbar, materialismus ist einfach zu begreifen...
emotion ist die reaktion des kleinen mannes auf den materialismus der grossen...
Zum Thema Blauäugigkeit:
Ich gebe dir 100%ig recht. Niemand kann die Menschheit auf einen Schlag oder auch nur innerhalb von 10 oder 100 Jahren so verändern. Ich habe auch mit keinem Satz gesagt, das ich das will oder kann. Was ich hier versucht habe darzustellen, sind nur Teile einer Philosophie die ich auf mich selbst anwende und maximal an meine Kinder weiter gebe. Es ist ein philosophisches Samenkorn das ich in die Welt setze. Ob es aufgeht, ist eine ganz andere Sache. Aber wenn ich es nicht versuche, werde ich unzufrieden sterben.
Nochwas. Ich behaupte für mich persönlich, eine Art anarchistische Philosophie oder auch einfach nur Moral/Ethik entwickelt zu haben(ob es wirklich mit einer Allgemeingültigen Definition von Anarchie zusammenpasst, sei mal dahingestellt):
- übe niemals Macht über andere Menschen aus
- arbeite mit Menschen zusammen um etwas zu erreichen, statt Macht über sie auszuüben
- der einzige Mensch über den du Macht ausüben kannst, bist du selbst
- um vollständig über dich Macht auszuüben, wirst du einen lebenslangen Kampf mit dir selbst führen müssen - es ist das höchste Ziel
- respektiere jeden Menschen aufgrund seiner Existenz
Das sind einige Kernpunkte meiner Philosophie, die vollständige Liste ist allerdings noch länger. Die weiter oben geposteten Ausführungen sind auch Teil selbiger.
[ 20-02-2003: Beitrag editiert von: Psychotronic ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von Psychotronic:- um vollständig über dich Macht auszuüben, wirst du einen lebenslangen Kampf mit dir selbst führen müssen - es ist das höchste Ziel
Jetzt musst du uns nur noch sagen was in diesem Satz "dich" und "selbst" bedeutet.(hört sich schwer nach "Fight Club" an)
...aber wer versucht da über wen Macht auszuüben?
Der Ansatz in Fight Club geht philosophisch betrachtet und ganz extrem quer gedacht auch in diese Richtung. Deswegen kann ich mich mit dem Film auch gut identifizieren. *g*
[ 20-02-2003: Beitrag editiert von: Psychotronic ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von PigFace:
Nein, meiner Meinung nach kommt man nicht umhin *alles* zu hinterfragen wenn man sich seine Meinung bildet - und das nicht nur einmalig sondern kontinuierlich. Und insbesondere muß man sich selbst hinterfragen, sich selbst sozusagen 'von außen' betrachten und beurteilen. Ein Prozeß der oft lästig und schmerzhaft ist und der vor allem niemals endet solange wir leben. Es gibt halt keine endgültigen Wahrheiten, und was heute richtig ist kann morgen falsch sein (und umgekehrt). Ständige Beobachtung ist erforderlich.
Sorry, aber zur Erlangung der absoluten Kontrolle über Geist und Körper gehört auch dieses. Über diesen "lästigen und schmerzhaften Prozess" bin ich ja erst zu dieser Einsicht gekommen. Und die Geschichte mit der Wiedergeburt oder ähnlicher Dinge sind für mich religiöser Schwachsinn, den ich Objektiv sowieso nicht nachvollziehen kann. Ich bin kein Buddhist, noch irgent einer anderen Religion oder Sekte anhängig. Der Kern meiner Philosophie geht in diese Richtung. Das ist aber auch schon alles. Die Sache mit der Macht hast du nicht richtig verstanden. Ich bin der Meinung das man durch Überzeugung und Zusammenarbeit mit anderen Menschen, seine Ziele erreichen kann und eben nicht durch die Ausübung von Macht. Der Ausübung von Macht anderer über mich selbst verweigere ich mich in den Fällen, in denen ich es Für notwenig erachte, obwohl das sicherlich nicht immer nötig ist. Denn ich habe bemerkt das man Menschen(im Beruf zum Beispiel) leicht von Ausübung von Macht über einen selbst abbringen kann, in dem man ihnen in einer sinnigen Sache mit vollem Wahnsinn seiner selbst, die absolute Zusammenarbeit aufdrückt und sie so von der eigenen extremen Leistungsbereitschaft überzeugt und sich damit Respekt verschafft. Wie schon gesagt, ich kann nur durch meine Taten ein Beispiel für andere sein und sie vieleicht von meinem Weg überzeugen, oder sie wenigsten durch meine Worte dazu zu bringen nachzudenken.
In sofern ist deine Kritik an meiner Lebensphilosophie so nicht ganz korrekt.
[ 20-02-2003: Beitrag editiert von: Psychotronic ]
Ach übrigens "Individual-Philosophie" in der Form wie Du es verwendest, nämlich als Schlagwort, find ich irgendwie müssig. Du definierst und schubladisierst bereits wieder und so was einer Diskussion nicht wirklich förderlich.
Nun wie auch immer, die Menschen regen sich andauernd über andere Menschen auf, der ist komisch gekleidet, die füllt nie die Kaffeemaschine auf, der kommt immer zu spät, die hat keine Ahnung von Politik und so weiter und so gähn.
Meine "Philosophie" wenn Du es unbedingt so nennen willst, gründet darauf, dass es doch völlig schnurz ist, was ein anderer Mensch mit seinem Leben anfängt! Das eigene Leben zählt, dieses zu leben, dafür ist es da.
Der Punkt weshalb - vermutlich - eine Menge Leute mit dieser Philosophie etwas anfangen können, liegt darin, dass der eigene "Egoismus" in dieser Philosophie Platz hat. Es ist kein Dogma, dass es doch nett wäre, wenn alle nett zueinander wären, sondern es ist eine effektive Verbesserung der persönlichen Lebensqualität.
Denn: Wenn man sich nicht ständig über andere aufregt, hat man mehr Zeit für sich selbst.
Diese Form von Egoismus (ich will dass es mir gut geht, dass ich den Durchblick habe etc. - mir doch scheiss egal, ob die anderen kapiert haben, was ich kapiert habe), diese Form von Egoismus hat glücklicherweise auch noch einen gesellschaftsbezogenen Sinn.
Denn wenn sich immer weniger Leute über anderer Leute Lebensstil den Kopf zerbrechen, gibts weniger Streit, Neid, Missgunst und die ganze Pallette.
Du siehst: Auch eine Individualphilosophie kann eine Antwort auf Gesellschaftliche Probleme bieten.
Aber ehrlich gesagt: Es ist mir scheissegal, ob Du das auch so siehst oder nicht.
Die Gesellschaftliche Veränderung, die Du für nötig empfindest, ist sie das wirklich, oder bist Du einfach der Meinung sie sei es? Versteh mich nicht falsch, ich fänds auch schön, wenn sich gewisse Dinge ändern, doch im Prinzip kann es mir egal sein - solange ich mit meinem Leben zufrieden bin. Bin ich es nicht (mehr), muss ich was ändern (neuer Job, neue Ausbildung, neue Freunde etc.) - und das wiederum gilt ebenfalls für jeden.
Am einfachsten schafft man diese Veränderung, wenn man viel Energie hat. Und die bekommt man, indem man die Energie nicht verschwendet, indem man sich über das Leben anderer Gedanken macht.
Der Gesellschaftliche Nutzen der ganzen Sache ist, dass die Leute Eigenverantwortung übernehmen, statt andere (oder Gott) für ihr Schicksal verantwortlich zu machen. Und durch die Veränderung die durch diese Eigenverantwortung ausgelöst wird, verbessert sich die Situation dieser Leute, was gesellschaftlich betrachtet eine Verbesserung darstellt. (wenn mans "von oben" betrachtet sozusagen).
(PS: sollte ich dich irgendwie falsch verstanden haben sags mir )
gruß
bm
Es ist kein Widerspruch, es sind einfach zwei verschiedene Sachen.
Aber Du hast es trotzdem verstanden: Das kann Dir egal sein, solange Du mit Deinem Leben zufrieden bist. Wenn Du es nicht bist, und Dich das dazu bringt, mich zu kritisieren, so ist mir das jedenfalls egal.
[ 21-02-2003: Beitrag editiert von: Space Base ]
Der Punkt ist allerdings, dass das nur solange funktioniert, wie man da mitmacht. Wenn ich nicht von Werbung beeinflusst werden will, dann zap ich sie halt weg! Wenn ich auf mein Inneres höre bei dem was ich tue, werde ich automatisch das tun, was für mich stimmt (irgendwie sehr logisch *g*).
Wenn Du Eigenverantwortung übernimmst, schaffen es "die mächtigen" nicht mehr Dich zu kontrollieren, sie können Dich nicht zwingen etwas zu tun, dass Du nicht willst, weil das was Du tust, immer etwas ist, dass Du tun willst. Sonst würdest Du es nicht tun.
Der Schlüssel dazu ist, nicht die da oben für alles verantwortlich zu machen - und wenn es noch so wahr ist ("was ist Wahrheit?"), sondern das tun, was man tun will, Risiken eingehen - in einem Wort: leben.
quote:
Ursprünglich geschrieben von Space Base:
Wenn Du Eigenverantwortung übernimmst, schaffen es "die mächtigen" nicht mehr Dich zu kontrollieren, sie können Dich nicht zwingen etwas zu tun, dass Du nicht willst, weil das was Du tust, immer etwas ist, dass Du tun willst. Sonst würdest Du es nicht tun..
Hehe erzähl das mal einem Familienvater mit nem Haufen Schulden am A**** der jeden Tag für einen Hungerlohn in der Fabrik malochen muß (um mal ein krasses Beispiel zu nennen). Willkommen in der Realität kann ich da nur sagen.
quote:
Der Schlüssel dazu ist, nicht die da oben für alles verantwortlich zu machen - und wenn es noch so wahr ist ("was ist Wahrheit?"), sondern das tun, was man tun will, Risiken eingehen - in einem Wort: leben.
Da stimme ich dir zu, Schuld sind nicht 'die da oben', zumindest nicht alleine, Schuld ist auch jeder Einzelne der nichts dafür tut um die Verhältnisse zu ändern (und leider kann ich mich selbst da durchaus nicht ausschließen).
Gut dann haben wir uns falsch verstanden. Du hast missverstanden das die Dinge die ich hier genannt hab, nur ein Teil meiner Philosophie sind und ich habe missverstanden, das du diesen von dir als allumfassend verstandenen Teil nur kommentiert statt kritisiert hast.
Ich entschuldige mich für meine dann doch übertriebene Reaktion und möchte dich bitten mal deine Lösung für die vorhandenen gesellschaftlichen Fragen vorzustellen. Nur rummeckern an den Sachen die andere Vorstellen kann jeder. Also los, oute dich!
[ 21-02-2003: Beitrag editiert von: Psychotronic ]
[ 21-02-2003: Beitrag editiert von: PigFace ]
Hätte er jedoch sein eigenes Leben verändert, hätte er in seinem Umfeld eine positive Energie verstrahlt (kann man jetzt wörtlich nehmen oder im übertragenen Sinn, je nach dem woran man glaubt), so wäre sein Beitrag grösser und andauernder gewesen. Er hätte Menschen getroffen und mit ihnen zusammen eine gute Zeit gehabt, die diese ihren Kindern weitergegeben hätten und so weiter.
Du kannst die Welt nicht ändern - nur Dein Leben - und indem Du Dein Leben veränderst, veränderst Du die Welt.
(Die extrem herzige Frau die mir das erzählt hat, hatte es vermutlich etwas besser drauf, doch so in etwa sollte es stimmen ).
Drum bin ich nach wie vor der Meinung, das beste was Du sowohl für Dich wie auch für die ganze Gruppe (Beautiful Mind *g*), also die Gesellschaft tun kannst, ist, Dich auf Dein persönliches Lebensglück zu konzentrieren. Denn wenns Dir gut geht, gehts auch den Leuten um Dich herum ein biesschen besser.
Und wenns allen immer besser geht... fragt InExtremo was dann passiert, richtig, es geht allen immer besser und besser und so.
PS: Die Sitution Deines Vaters ist sicher ziemlich scheisse - ich persönlich würde in so einer Situation versuchen das ganze nicht zu bewerten. Denn wenn man etwas nicht ändern kann, das scheisse ist, so bringt es nichts sich drüber aufzuregen, es ist nun mal so wie es ist. Doch wenn man es nicht bewertet, und sich drum auch nicht aufregt ("is jetzt halt so"), erkennt man vielleicht einen Ausweg. Ich sage nicht dass es klappen würde, doch zumindest würde ich es auf die Art versuchen. Besser als den Rest seines Lebens deprimiert und wütend zu sein.
Mir geht es ähnlich, genau aus dieser Situation der Ohnmacht hab ich dann meine Lebensphilosophie entwickelt und mir überlegt wie der Idealzustand für die Menschheit sein könnte. Diesen versuche ich als erstes mal für mich selbst umzusetzen und halt wenn möglich anderen ein gutes Beispiel zu sein, da ich davon überzeugt bin das es nicht bringt andere Menschen zu beeinflussen und auf meinen Weg zu Zwingen, sie müssen die Logik schon selbst erkennen. Vernunft entsteht nicht aus dem Nichts oder gar aus Zwang.
Das die Menschheit ihrem Untergang entgegensteuert, ist für mich absolut Fakt.
@Space:
Word!
[ 21-02-2003: Beitrag editiert von: Psychotronic ]
Und solange auch nur zwei Menschen überleben, wird es weitergehen. Das Problem mit Inzest wäre ja dann nicht mehr vorhanden, dank der radioaktiven Strahlung überall, ändert sich die DNS sowieso stündlich. *g*
dann ist es wirklich etwas besonderes, wenn man seiner mutter oder vater ähnlich sieht!
Genau! *lol* - Stammbaumforschung könnte zwar mit der Zeit etwas kompliziert werden...
@Psycho
Das sehe ich genauso - man kann/sollte niemandem vorschreiben wie er zu leben hat, jeder muß es für sich selbst herausfinden. Aber klar ist auch daß die freie Entfaltung meiner lieben Mitmenschen dort ihre Grenze hat wo meine beginnt, womit wir wieder bei den Regeln des Zusammenlebens sind. Man kann dem einfach nicht ausweichen, es sei denn man flüchtet auf eine einsame Insel.
Man kann etwas tun, die Frage ist nur ob einem das eigene Lebensglück genug wert ist, UM es zu tun.
Daher die Konzentration auf das eigene Glück. Des einen Freud ist des anderen Leid... das mag sein, doch angenommen alles wäre erlaubt, das keiner anderen Person schadet (zumindest nicht direkt), so wäre das Konzentrationsfeld gross genug, sodass jeder sich selbst im Rahmen dieses (einzig wirklich wichtigen) Grundgesetzes ausleben kann.
Sicher, das mag utopisch klingen, denn würde jeder nach diesem Grundsatz leben, gäbe es schlicht und ergreiffend keine Probleme mehr, so etwas klingt unrealistisch und so weiter - doch eines kann man nicht von der Hand weisen: Es WÄRE das beste, für die grösstmögliche Anzahl von Menschen, wenn sich jeder auf diese Weise verhalten würde.
Da man das jedoch leider nicht von allen verlangen kann, stimmt es, dass es (heutzutage? who knows...) nicht möglich ist, mit dieser nenen wirs mal Philosophie gesellschaftliche Probleme zu lösen. Wohl aber kann es verwendet werden, von Einzelnen Personen, um ihre Lebenssituation zu verbessern.
Schade ich anderen nicht, ist die Chance dass sie mir schaden sehr viel geringer. Zwar nicht völlig auszuschliessen, aber dennoch geringer. Und man hat einfach ein besseres "Feeling" wenn man anderen nicht schadet. (okey auch das mag individuell sein)
Aber wie gesagt im Prinzip muss jeder selber sehen, wo er bleibt, und wie er sein Leben lebt. Wir können hie nicht viel mehr machen, als unsere Ansichten zu präsentieren, versuchen zu verstehen, was die anderen für Ansichten haben und gegebenenfalls eine Korrektur bei den eigenen Ansichten anbringen, oder den anderen auf Ungereimtheiten in seiner Logik aufmerksam machen. Aber Leben muss jeder selbst, so wie er oder sie denkt, dass es am "erfüllendsten" ist.