MfG, Dave (Uraltpunk )
[ 02-08-2002: Beitrag editiert von: rave-dave ]
[ 02-08-2002: Beitrag editiert von: rave-dave ]
[ 02-08-2002: Beitrag editiert von: rave-dave ]
Des is doch alles a sinnloser Schmarrn, der sich nur noch in sinnloser Gewalt gegen Personen & Sachen mannifestiert - Gewalt erzeugt Gegengewalt...
@ Punx & (sogenannte) Anarchisten:
WAS WOLLT IHR DAMIT ERREICHEN
Genau das gleiche frage ich mich auch immer, aber es hat sowieso keinen Sinn sich über so etwas noch aufzuregen, einfach hinnehmen und hoffen das sich die Gemüter aklimatisieren!
St. Pauli Rulled!!!!!
Was heisst hier super Statement? Das was diese ******* da jedes Jahr abziehen ist dumm und niveaulos allererster Güte! Was soll die Scheisse? Randalieren und saufen ist geil oder was?
am 1. Mai sind es auch nur zecken!?
und wenn die welt untergeht waren es Zecken!?
chaostage2002.de
Chaos-Tage in München ist das erklärte Ziel der Jugendlichen. Punks aus ganz Deutschland und Europa mobilisieren seit Monaten im Internet zu dem „größten Punker-Treffen der Welt.“
Doch auch die Münchener Polizei macht mobil. Verdächtige Personen werden kontrolliert, es hagelt Platzverweise und die Krawallmacher werden wieder nach Hause geschickt. Wer sich nicht daran hält, wird von den Beamten in Gewahrsam genommen. Bisher ist die Lage entspannt. Möglicherweise wird es ein Wochenende wie jedes andere werden. Am Bahnhof treffen wir „Staubi“, ein ca. 15jähriges Mädel aus Hessen.
Mit vier Freunden ist sie nach München gekommen. Um nicht aufzufallen sind sie nicht zusammen ausgestiegen. Sie hatten sich einen Treffpunkt in der Nähe vom Hauptbahnhof ausgemacht. Doch zwei ihrer Freunde sitzen schon wieder in dem Zug nach Hause. „Ich hatte bis jetzt noch Glück“, sagt sie und: „Die Kontrollen sind wirklich hart.“
Warum sie nach München gekommen ist, wollen wir wissen. „Na wegen der Chaos-Tage“, sagt sie. „Aber nicht wegen Randale“, fügt sie hinzu. Mit ihren 15 Jahren sieht sie schon noch ein wenig unschuldig aus. Die verfilzten Haare sind rot gefärbt. Ihren Namen, „Staubi“, haben ihr die Freunde gegeben. Weil ihre Sachen „immer so staubig seien“, kichert sie.
Ein kleiner, unauffälliger Ohrring, „mehr hätten meine Eltern mir auf keinen Fall erlaubt". Party wollte sie in München haben, sich mit anderen Leuten treffen. „Gewalt ist nicht so mein Ding.“ Das mit den Straßenschlachten wären doch meistens nur ein paar Durchgeknallte, sagt sie. Und ob jemand mit Steinen wirft oder nicht, dass sollte jeder für sich selber entscheiden, meint sie und fügt schnippisch hinzu: „Ist ja ein freies Land.“
Aus der Zeitung habe sie von den Chaos-Tagen erfahren. Mit ein paar Freunden wurde dann die Reise nach München beschlossen und geplant. „Meine Eltern denken, ich wäre bei meiner Freundin“. Denn nach München hätten sie ihre Tochter sicher nicht fahren lassen. „Die haben halt Angst um mich“, und irgendwie findet sie das sogar schön.
Dann will sie los, „durch die Stadt ziehen“. Wir verabschieden uns. 200 Meter weiter wartet die nächste Kontrolle auf sie. Spätestens in einer halben Stunde sitzt sie wieder im Zug. Einmal München und zurück. Und alles ohne Chaos-Tage.
Und wer zusehen möchte, wie nichts passiert *G*
http://www.marienplatz-muenchen.de/
Und jetzt sagt mir mal, was daran geil ist? Arbeitsloser Pöbel, der ungewaschen und besoffen auf Staatskosten andere Mitbürger schädigt?
was beweisst das es nich nur zecken sind
die ich auch gar nich gutheissen will, aber Fem´s statement könnte man auch in "Alle Türcken sind verbrecher" umbenennen
Denn nich alles was aussieht wie ne Zecke is auch eine.
edit: die story von dem kleinen 15 jährigen mädchen trifft den nagel eigentlich auf den Kopf
[ 03-08-2002: Beitrag editiert von: LexyLex ]
Die Story von dem 15-jährigen Mädchen ist aber sicherlich eine Ausnahme. Was willst Du auch von nem 15-jährigen Mädchen erwarten? Das sie Mollies schmeisst und Autos umwirft? Wohl kaum...
[ 03-08-2002: Beitrag editiert von: Freundelektronischermusik ]
edit: so wie viele sich Schlaghosen etc. anziehen und damit lächerlich aussehen gibt es halt auch menschen die den punk style mögen und mehr oder weniger auch damit lächerlich aussehen.
Nur schmeissen sie deswegen nich gleich Mollis oder steine. Genauso wenig wie der Schlaghosenfreak nun unbedingt nur am teile schmeissen is!
[ 03-08-2002: Beitrag editiert von: LexyLex ]
als resultat müssen sich unbeteiligte, die zufälligerweise nicht dem gängigen raster des junge-union nahen jugendlichen entsprechen, mit repressalien rechnen.
außerdem wird die meinungsfreiheit mit füßen getreten. siehe: http://www.heise.de/tp/deutsch/html/result.xhtml?url=/tp/deutsch/inhalt /te/13024/1.html&words=Chaostage
bißchen mehr gelassenheit würde IMHO allen menschen gut tun.
[ 03-08-2002: Beitrag editiert von: cylix404 ]
edit2: so jetzt müssten die korrekten links gehen ;-)
[ 03-08-2002: Beitrag editiert von: cylix404 ]
und ich will überhaupt nich bestreiten das der gossteil dort da is um Krawall zu machen.
aber z.b. zur Walpurgis Nacht (schreibt man das so?) is der grossteil da um party zu machen auch die zecken ähnlichen menschen. und es gibt immer wieder kleine grüppchen die krawall machen...deswegen sind aber nich alle menschen am Mauerpark KRawall freaks (wie es die bild ja gerne behauptet)
Cylix, Meinungsfreiheit sollte natürlich gelten, aber um jeden Preis?
quote:
Ursprünglich geschrieben von LexyLex:
edit: so wie viele sich Schlaghosen etc. anziehen und damit lächerlich aussehen gibt es halt auch menschen die den punk style mögen und mehr oder weniger auch damit lächerlich aussehen.Nur schmeissen sie deswegen nich gleich Mollis oder steine. Genauso wenig wie der Schlaghosenfreak nun unbedingt nur am teile schmeissen is!
[ 03-08-2002: Beitrag editiert von: LexyLex ]
möchte darauf nochmal hinweisen.
natürlich hab ich die hp gesehen. sollte man schliessen!
MÜNCHEN - Mit einem massiven Aufgebot hat die Münchner Polizei am Samstag jeden Ansatz zu Aktionen von Punks bei den "Chaostagen" im Keim erstickt. Rund 90 mutmassliche "Chaostage"-Teilnehmer wurden in Gewahrsam genommen.
Etwa die Hälfte von ihnen wurde wieder freigelassen, die übrigen müssen das Wochenende voraussichtlich in der Haftzelle verbringen. Grund für die Festnahmen waren Verstösse gegen das Waffengesetz, Diebstahl, Beleidigung und Drogenbesitz. Insgesamt hatte die Polizei rund um München etwa 1000 Personen kontrolliert
Knapp 400 Szene-Anhänger wurden nach Polizeiangaben der Stadt verwiesen, weil sie keinen triftigen Grund für ihren Aufenthalt vorweisen konnten. Knapp 200 weitere Punks wurden bereits bei Kontrollen auf den Zufahrtswegen zurückgewiesen.
Polizeiwagen und Beamte teils in Einsatzanzügen dominierten das Bild auf Münchens Strassen. In der Innenstadt war es ungewöhnlich ruhig, teilweise hatten Geschäftsleute die Glasfenster ihrer Läden mit Sperrholz gesichert. Die Warenhäuser registrierten Umsatzeinbussen.
Die Behörden hatten massive Vorkehrungen getroffen. Rund 1300 Polizisten stehen am "Chaos"-Wochenende bereit, um mögliche Auseinandersetzungen zu verhindern. Rund 600 zusätzliche Haftplätze wurden eingerichtet. Bei der Münchner Staatsanwaltschaft und beim Amtsgericht stehen 14 Staatsanwälte und zehn Ermittlungsrichter bereit, sollte es zu Straftaten kommen
Auf Internetseiten hatten gewaltbereite Teile der linken Szene seit Jahresanfang dazu aufgerufen, München am ersten Augustwochenende in Schutt und Asche zu legen.
Die diesjährigen "Chaostage" sollten aus Protest gegen den Kanzlerkandidaten der Union, den bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, nicht wie üblich in Hannover, sondern in München stattfinden. (sda)
[ 03-08-2002: Beitrag editiert von: cylix404 ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von vert-o-matic:
oh , jetzt nicht mehr in hannover , jetzt in muc ? *staun*
endlich, den Gestank hält eh keiner aus.......
mon
quote:
Ursprünglich geschrieben von Freundelektronischermusik:
Ich möchte ja auch nicht alle Punks in einen Topf schmeissen, aber wer sich an den Chaostagen in so nem Outfit in der Nähe des Geschehens aufhält erweckt nun mal zwangsläufig den Eindruck, sich mit den Geschehenissen zu identifizieren und sollte sich nicht beschweren, wenn er oder sie dann als asozialer tituliert oder von der Polizei in gewahrsam genommen wird.
Ich möchte ja auch nicht alle Raver in einen Topf schmeissen, aber wer sich an der Mayday/NO/SMS in so nem Outfit in der Nähe des Geschehens aufhält erweckt nun mal zwangsläufig den Eindruck, das er Drogen nimmt und sollte sich nicht beschweren, wenn er oder sie dann als Druffi tituliert oder von der Polizei in gewahrsam genommen wird.
Wenn man schon allein wegen dem Aussehen mit diskriminierenden Polizeiaktionen, Platzverboten etc rechnen muß (egal in welcher Szene) dann läuft da was falsch. Ein Bekannter (Er ist Punk) wurde mal von der Polizei nach Drogen kontrolliert und sie haben nix gefunden. Kommentar Polizei:"Wir haben zwar jetzt nix gefunden, aber falls wir dich nochmal treffen stecken wir dir was zu". Mich wundert es nicht, dass man da einen Hass auf den Staat & die Polizei kriegt, auch wenn das natürlich keine Randale rechtfertigt. Wie schnell die Medien, Politiker, Polizei die Tatsachen verdrehen sieht man jetzt bei den Ermittlungen in Genua.
Ich kann diese Pauschalisierungen nicht mehr hören. Skins sind alle rechts, Punks Krawallmacher, Raver Druffis, Ausländer Kriminelle...
Naja, du bist 18, mit 18 fand ich sowas auch noch geil...
[ 04-08-2002: Beitrag editiert von: rave-dave ]
Da haben unsere lieben Punks mal wieder ne ziemlich große Klappe gehabt und nix dahinter!
quote:
Ursprünglich geschrieben von cylix404:
also ich fühle mich viel eher von der übertriebenen polizeipräsenz in dieser stadt gestört, als von ein paar punks, die in der regel nur zusammen feiern wollen.
*lol* nur feiern - der war gut...
quote:
Ursprünglich geschrieben von Dischkmään:
Ich möchte ja auch nicht alle Raver in einen Topf schmeissen, aber wer sich an der Mayday/NO/SMS in so nem Outfit in der Nähe des Geschehens aufhält erweckt nun mal zwangsläufig den Eindruck, das er Drogen nimmt und sollte sich nicht beschweren, wenn er oder sie dann als Druffi tituliert oder von der Polizei in gewahrsam genommen wird.
Wenn man schon allein wegen dem Aussehen mit diskriminierenden Polizeiaktionen, Platzverboten etc rechnen muß (egal in welcher Szene) dann läuft da was falsch.
Genau - es kann doch nicht sein, dass jetzt in München (ist eine Millionenstadt oder?) alle Leute, die nach Punks aussehen kontrolliert werden dürfen weil sie wie Punks aussehen. Zusätzlich werden natürlich auch alle weiteren Jugendlichen kontrolliert, die irgendwo rumsitzen...
Also ihr wahlberechtigten nördlichen Nachbarn, da seht ihr was auf euch zukommt wenn ihr CSU(CDU) wählen solltet. Viel Spass! Ich komm dann in 5 Jahren das nächste Mal zu Besuch...
[ 04-08-2002: Beitrag editiert von: rave-dave ]
könnten da nicht die urheber der chaostage dran schuld sein, die damit das bild von 'alternativ' aussehenden runterziehen?
genauso wie verantwortungslos drogen einwerfende feierer natürlich die öffentliche meinung über techno beeinflussen - in diesem fall richtet sich mein missgefallen auch nicht gegen vermehrte kontrollen der polizei, sondern eben gegen die unbedarftheit mancher druffis.
In Sorge haben die Chaos-Aufrufe im Internet die CSU versetzt, gegen deren Kanzlerkandidaten sich das Punk-Treffen angeblich richtet. Der Münchner Bezirksverband fordert „die Stadtspitze auf, Konzepte zu entwickeln“, um am diesem Augustwochenende allen „als gewaltbereit erkennbaren Chaoten der Zugang zur Stadt verwehrt werden kann“.
Also wie man gewaltbereite Chaoten erkennt, muß man mir mal erklären. Wenn allein bunte Haare oder zerfetzte Klamotten für die Festellung von Gewaltbereitschaft reicht, dann sag ich nur armes Deutschland. Deutschlands Sicherheitsbehörden & Politiker diffamieren Menschen aufgrund ihres Aussehens und ihrer Kleidung . Und diese Partei will Deutschland regieren. Mir wird da echt übel
[ 04-08-2002: Beitrag editiert von: Vinylprinzessin ]
APPD 4ever
Ich bin für Auschluss solcher Feiglinge aus dem Technoforum !
[ 04-08-2002: Beitrag editiert von: rave-dave ]
[ 04-08-2002: Beitrag editiert von: Dischkmään ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
solche konzepte waren schon immer auch in SPD-regierten ländern gang und gäbe (ich sag nur Castor-transporte..), aber es ist klar, dass jetzt wieder so getan wird, als wäre das ein bayrisches unikum
Dass ich nicht lache. Bei Castor-Transporten hat doch die Polizei immer nur Absperrketten gebildet und immer erst dann eingegriffen, wenn wirklich eine "Bedrohungslage" existierte. Und dann ist's ja m.E. auch gerechtfertigt.
Wie sonst ist es möglich, dass sich Leute an den Gleisen festketten und das Ganze 24 Stunden verzögern können? Wie sonst sind denn überhaupt Großdemos entlang der Strecke möglich?
quote:
Ursprünglich geschrieben von cylix404:
@ dischkmään:
auch von mir.
a) eine halbwegs Sichere Stadt und evtl. kleine Unannehmlichkeiten mit der Polizei
oder, an einem (!!!) Tag im Jahr
b) eine Stadt voller Punks von denen nicht wenige Randalieren, Chaos machen usw und dass Sicherheit nicht mehr Garantiert ist
?????
Ich bin für a) und deshalb wär es mir auch Bumsegal ob ich mal Dumm von einem Bullen angemacht werde, auch wenn ich mit der Sache nix zu tun hab!
[ 04-08-2002: Beitrag editiert von: DJ B-Side ]
dass bei solcher interpretation das land wirklich den bach runtergeht, wundert mich gar nicht mehr
man könnte den einsatz auch als beweis sehen, dass der staat willens ist, seinen aufgaben gerecht zu werden. klar gehören solche anhaltspunkte wie von dem polizisten genannt unter anderem auch zur entscheidungsfindung, schlag doch mal was besseres vor?
solange nicht bekannt ist, gegen wen oder wieviele wirklich ungerechtfertigt vorgegangen wurde, wieviele arme punk-studenten weinend in ihren wohnungen festsassen, kann man ja viel behaupten.
[ 05-08-2002: Beitrag editiert von: Hyp Nom ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von H*P:
Orginalaussage des Polizeisprechers eben grad auf BR3: nun wenn jemand mit roten Haaren in der Fussgängerzone angetroffen wurde ein Platzverweis ausgesprochen (d.h. diejenige Person durfte sich nicht mehr innerhalb der Stadtgrenzen von München aufhalten, als EinwohnerIn hatte sich Selbige dann in der Wohnung aufzuhalten, wenn nicht wurde die Person ganz einfach bei der 2. Kontrolle eingesperrt - toll wenn Du Student mit Zweitwohnsitz hier bist).
O-Ton: Ausnahme war die Vorlage eines Kundenausweises von Karstadt und eine Plastiktüte mit Sonderangeboten.
Kann nicht verstehen, wie man so etwas gutheissen kann!!!
@H*P
- Du hast es genau auf den Punkt gebracht.
[ 05-08-2002: Beitrag editiert von: Space Base ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
dass bei solcher interpretation das land wirklich den bach runtergeht, wundert mich gar nicht mehr![]()
quote:
man könnte den einsatz auch als beweis sehen, dass der staat willens ist, seinen aufgaben gerecht zu werden.
Achso, zu den Aufgaben des Staates gehört es also unschuldige Einzusperren, weil sie aussehen wie schuldige? lächerlich!
quote:
klar gehören solche anhaltspunkte wie von dem polizisten genannt unter anderem auch zur entscheidungsfindung, schlag doch mal was besseres vor?
Rote Haare=Punk=Gewaltanwender ist eine Gleichung die einfach NICHT aufgeht. Man kann doch nicht Leute aufgrund ihres AUSSEHENS verhaften!
quote:
solange nicht bekannt ist, gegen wen oder wieviele wirklich ungerechtfertigt vorgegangen wurde, wieviele arme punk-studenten weinend in ihren wohnungen festsassen, kann man ja viel behaupten.
Nur weils nicht in der Bildzeitung steht, heisst es nicht, dass das nicht stimmt. Und wenn es nur eine Person war, die ungerechtfertigt verhaftet wurde, so ist das für eine rechtsstaatliche, moderne Demokratie einfach nichts anderes als ein Armutszeugnis, wie Dischkmään ja schon sagte.
Überlegs Dir doch mal umgekehrt, Du warst in einem Plattenladen und wirst aufgrund der Platte die Du in der Hand hältst verhaftet, weil Du aussiehst als würdest Du Techno hören und somit "logischerweise" ein Grossdealer sein musst... Das Beispiel ist nicht unsinniger, als wenn man aufgrund der Haarfarbe verhaftet wird.
quote:
Ursprünglich geschrieben von H*P:
Orginalaussage des Polizeisprechers eben grad auf BR3:
[ 05-08-2002: Beitrag editiert von: Hyp Nom ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von Dischkmään:
@Hyp Nom
Gegen Kontrollen wie "Guten Tag. Um Randalierer ausfindig zu machen müssen wir Sie kontrollieren..... Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Tag" hab ich nix. Aber so läufts so gut wie nie ab. Unfreundliche Beamte, ungerechtfertigte Aktionen wie Platzverweise ohne hinreichende Begründung etc. Das kotzt mich an. [ 04-08-2002: Beitrag editiert von: Dischkmään ]
dem gibts doch nicht viel hinzuzufügen, oder? Man muss doch nicht immer gleich übertreiben, wie z.B. auch die Polizisten bei Lexy übertriebn haben. Die Polizei brauchts - aber sie sollte sich eifch auch an die (Grund-!)Gesetze halten, wie sie es ja auch von den Bürgern verlangt, nicht?
@HypNorm Sorry, da wurde nichts geschnitten oder zusammengestellt, das war eine Reportage des Fernsehens BR3 die gestern um 22Uhr lief. Da wurden übrigens Personen gezeigt die eben gerade das Schicksal ereilt hatte aus München verwiesen zu werden - und das waren sicherlich keine Punker oder Chaoten sonern beispielsweise 2 junge Mädels mit BlueJeans und schwarzem TShirt die einen Freund besuchen wollten. Ich persönlich kenne 2 Leute die sich einen Platzverweis in der Fussgängerzone eingefangen haben und das sind mit Sicherheit keine Chaoten.
Tschuldige aber was soll diese Aussage ohne "Kontext" - wenn ich Deine Pauschalmeinung hier anschaue bringst DU hier eigentlich nix in einen Kontext bzw. versuchst Du meine Aussagen hier einfach zu verdrehen?
Lösungsvorschläge gibt es sicherlich - z.B. einfach eine Verhältnismässigkeit eines solchen Polizeieinsatzes. Als hier das Fussballspiel Deutschland - England lief und 500 Hooligans zur grossen Schlacht aufriefen war ja auch nicht die Lösung alle schnauzbärtigen Goldkettchenträger der Stadt zu verweisen
Ich hab den Thread schon verfolgt! Ich hab auch nirgends geschrieben, dass ich das gut finde!! Aber was will man machen die Methoden waren sehr effektiv und Sicherheit geht nunmal für mich vor.
Und das ganze war bis jetzt seit Jahrhunderten einmal in München, wenn das jedes Wochenende wär wär es natürlich inakzeptabel.
Ich denk mal jeder Punk weiß worauf er sich einlässt wenn er sich da in der Öffentlichkeit blicken lässt und die Nicht-Punks die Probleme desegen bekommen haben kann man sicher an einer Hand abzählen.
Ihr müsst immer bedenken die Alternative zu den scharften Kontrollen ist Gewalt, Terror und Chaos und wer sowas will ist für mich Assozial!!
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
solange nicht bekannt ist, gegen wen oder wieviele wirklich ungerechtfertigt vorgegangen wurde, wieviele arme punk-studenten weinend in ihren wohnungen festsassen, kann man ja viel behaupten.[ 05-08-2002: Beitrag editiert von: Hyp Nom ]
Kurzerhand hatte die bayerische Polizei das verfassungsmäßig verbürgte Grundrecht auf Freizügigkeit für all diejenigen Personen außer Kraft gesetzt, die in ihren Augen dem Klischee eines Punks entsprachen, darunter auch Gruftis und junge Mädchen mit rotgefärbten Haaren und schwarzen T-Shirts.
Schon am Hauptbahnhof drängten Polizeibeamte alle Reisenden mit bunten Haaren oder Irokesenschnitt umgehend zurück in die Züge. Auch Touristen aus Österreich und anderen europäischen Ländern waren von dieser Maßnahme betroffen.
Auszug:
Wer bunte Haare hatte, hatte tatsächlich nichts zu lachen. Bereits Samstagmittag war die Stadt nahezu Punker-frei. Sofern Leute aus der Szene nicht mit einem Platzverweis belegt oder festgenommen worden waren, hatten sie, zermürbt von den permanenten Kontrollen, freiwillig das Weite gesucht. Dass hiervon auch friedliche Punks, die in München leben, betroffen waren, räumte Viering ein. Man habe ein „Zusammenrotten“ verhindern wollen. Die Darstellung Betroffener, sie seien unter Hausarrest gestellt worden, bestritt der Polizei- Vize. Dafür hätte es auch keine rechtliche Handhabe gegeben. Wie auch immer: „Den Punks sollte die Lust an Chaostagen vergangenen sein“, sagte Viering.
Viering gibt zu das auch friedliche Punks darunter zu leiden hatten, streitet aber ab das sie unter Hausarest gestellt wurden Was ist es denn sonst wenn man sich als Münchner Punk an dem Wochenende in München nicht frei bewegen durfte? Echt lachhaft.
Innenminister Günther Beckstein (CSU) „Wir werden alles daran setzen, dass das normale Leben stattfinden kann.“
Das normale bayrische Leben - Ausgrenzung & Diffamierung subkultureller Minderheiten. Ich liebe es :Ironieaus:
Der Staat hat die Aufgabe die Bürger - alle Bürger - zu beschützen, und nicht sie einzusperren, weil ihm die Gesinnung nicht passt. Der Staat hat somit logischerweise auch die Aufgabe, Verbrecher einer gerechten (!) Gerichtsbarkeit zukommen zu lassen und sie gemäss dem Urteil zu behandeln. WENN es Verbrecher sind - und EIGENTLICH gilt in Europa der Grundsatz, dass jemand Unschuldig ist, bis das Gegenteil bewiesen wurde. In der Praxis sieht das leider völlig anders aus. Vorurteile = Schuldeingeständnis lautet die Devise. Und das kann einfach nicht gut sein für eine freiheitliche Demokratie...
Irgendwelche Leute zu drangsalisieren, nur weil sie etwas bestimmtes denken, hat mit dieser Aufgabe des Staates herzlich wenig zu tun.
Irgendwelche Leute zu drangsalisieren, weil sie Gewalt anwenden möchten hingegen schon. Drum frage ich mich ja schon ein biesschen weshalb die meisten Staaten Rechte Gewalt durchgehen lassen, Linke Gewalt hingegen mit völlig übertriebenen Massnahmen bekämpfen.
Es ist und bleibt ein Unterschied, ob Jugendliche mit Kollegen irgendwo rumsitzen, oder ob aggressive, laute, und möglicherweise bewaffnete Leute eine Versammlung machen. Die Polizei sollte das Unterscheiden können, dann erst würde sie erst ihrer Aufgabe gerecht.
Und der Spruch mit den Jahrhunderten stimmt ja wohl auch nicht ganz, wie Du vielleicht weisst wurden auch in München vor etwa 60 Jahren Leute aufgrund ihrer Denkweise noch sehr viel schlimmer behandelt.
Alles in allem geht es hier um eine ganz entscheidende Frage: Ob Menschen aufgrund ihrer scheinbaren Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe vom Staat mies behandelt werden sollen, oder nicht. Ich bin dagegen.
@ H*P
finde es zu einfach, das ganze phaenomen mit solchen spontan-statements einzelner vor kameras erklaeren zu wollen. da laesst sich auch unter polizisten jemand finden, der sich zu 'ner plakativen aussage hinreissen laesst. selbst wenn in diesem fall was dran war:
diese fussballhooliganausschreitungen sind gar nicht zu vergleichen mit den ausmassen, die von den chaostagen her gewohnt sind und in diesem fall noch gesteigert angekuendigt wurden.
ich persoenlich wuerde einen platzverweis hinnehmen, wenn ich wuesste, dass das in dem rahmen geschieht, der ein zeichen gegen die eigentlichen urheber des aufstands setzt.
"Deine Pauschalmeinung hier anschaue bringst DU hier eigentlich nix in einen Kontext"
wo haettest du es denn gern genauer gehabt?
fuer weitere einwendungen koennt ihr euch ja an die SPD-stadtregierung wenden, die sich ja gern immer alles positive im muenchner raum auf die fahnen schreibt, auf dass es ja niemand mit der CSU-landesregierung in verbindung bringt.
Solange es einen nicht selbst betrifft, ist es immer einfach, zu sagen, man sollte härter durchgreiffen.
Was ich auch ein biesschen bedenklich finde ist diese Staatstreue die bei einigen Beiträgen zu finden ist. Glaubt ihr wirklich daran, dass alles was der Staat tut, gut und richtig ist? Egal wie weit er dabei geht?
Ich sag nur: Wehret den Anfängen. Denn so wie es aussieht waren die Chaostage in München nicht das letzte Ereignis bei dem nach und nach härter durchgegriffen wird. Und eines schönes Tages wacht man dann in einem durchkontrollierten Polizeistaat auf, und weiss gar nicht wieso.
Wenn man einen Frosch in heisses Wasser wirft, springt er wieder raus - doch wenn man das Wasser ganz langsam und allmählich erhitzt, merkt er gar nicht das er gekocht wird - und stirbt...
Und nochmals zu Frage, was man tun kann: erstmal freundlich bleiben, den Leuten, die man kontrolliert, weiterhin das Gefühl zu geben, akzeptierte Bürger zu sein, jedenfalls solange nicht festgestellt werden kann, dass sie Gewalt anwenden möchten. Individuell entscheiden, sprich einem Studenten kein Aufenthaltsverbot zu erteilen, nur weil er rote Haare hat. Vorverurteilungen im Stil der Münchner Polizei sind einer staatlichen Institution einfach nicht würdig.
Wer eine bessere Lösung hat soll sie jetzt sagen oder für immer schweigen!
Und mal abgesehen davon, wenn die Chaostage stattgefunden hätten gäb es auch "Einschränkungen im Grundrecht" und das im größerem Maße!!
Also pienst net wegen solche Lapalien rum wenn dafür die Chaostage verhindert werden!!!
@ H*P
ok.. sorry, bin bei diesen themen manchmal schnell unter strom.
und ich heiss nicht Hyp NoRm
ok, peace
>>Hatte aber anscheinend doch ausgereicht
Süddeutsche Zeitung
22.07.2002 10:42
Chaostage
Beckstein begrüßt hartes Vorgehen
Die Stadt verbietet am ersten August-Wochenende jede "Menschenansammlung im Zusammenhang mit den Chaostagen".
Von Claudia ******
Vom 2. bis 4. August sollen in München die so genannten „Chaos-Tage“ stattfinden. Dazu haben Punker und andere Angehörige der „Antifaschistischen Front“ unter anderem im Internet aufgerufen. „Die Bayerische Polizei ist gerüstet“, teilt jetzt Innenminister Günther Beckstein mit.
„Bayern weicht von seiner konsequenten Linie der Null-Toleranz gegenüber Chaoten und Gewalttätern kein Jota ab.“ Die Präsidien der bayerischen Landespolizei seien angewiesen, die Aufklärungsmaßnahmen im Vorfeld der Chaos- Tage zu intensivieren. Die Anreise gewaltbereiter Personen aus dem In- und Ausland soll rechtzeitig verhindert werden.
„Schon an den Anfahrtsstrecken zur bayerischen Landeshauptstadt wird Polizei kontrollieren, um Waffen und gefährliche Gegenstände sicher zu stellen und gewaltbereite Teilnehmer an der Anreise nach München zu hindern.“ Wenn nötig, würden solche auch in Unterbindungsgewahrsam genommen. Bayern werde an den Chaos-Tagen von Unterstützungskräften von Bund und Ländern gestärkt.
„Die Polizei wird alles tun, damit sich Straßenschlachten wie die in Berlin vom 1. Mai diesen Jahres nicht wiederholen“, verspricht Beckstein. Die von der Landeshauptstadt erlassene Allgemeinverfügung, dass alle Aktionen in Zusammenhang mit den Chaos-Tagen verboten sind, wird von Beckstein ausdrücklich begrüßt.
Münchner Grüne befürchten zahlreiche Willkürmaßnahmen
Bei den Grünen dagegen stößt dieses Vorgehen auf Kritik. Der Fraktionschef von Bündnis 90/Die Grünen, Siegfried Benker, hat angekündigt, morgen mit einem Dringlichkeitsantrag an den Kreisverwaltungsausschuss „Ziel und Zweck der Maßnahme genau zu erkunden“.
Benker will wissen, woran die Ordnungsbehörden erkennen wollen, ob eine Menschenansammlung an dem besagten Wochenende in Zusammenhang mit den Chaos-Tagen stehe oder nicht und wie man verhindern wolle, dass völlig harmlose Passanten durch die Anwendung willkürlicher Maßstäbe drangsaliert werden.
Eine weitere Frage in seinem Dringlichkeitsantrag wird sein, wieso es angeblich nicht ausreichend sei, einzelne Straftaten zu ahnden beziehungsweise zu unterbinden. „Als die Behörden vor Jahren eine Allgemeinverfügung gegen Punker auf dem Oktoberfest anwendeten, kam es zu zahlreichen Willkürmaßnahmen gegen völlig Unbeteiligte.“
@Thema
Ach wisst ihr was, ein Volk hat immer die Regierung, die sie will - und somit irgendwie verdient. Also wenn ihr diese Verhaltensweise der Polizei wirklich so super toll findet, bitte, ich leb ja glücklicherweise nicht in Bayern... Hier redet man ja eh nur an Wände, die nicht zuhören wollen.
Anscheinend schon: "für immer schweigen" und "Lappalien" - geht`s noch?
Eine Ideallösung gibts für solche Sachen einfach nicht (mit solchem Schwarz-Weiss-Denken wirst Du auch nur in Militärdiktaturen recht weit kommen).
Nochmals: es geht um die Verhältnismässigkeit solcher Einsätze, es wäre sicherlich möglich gewesen genauso erfolgreich mit weniger brachial-martialischem Grosseinsatz wegen der nur angekündigten Chaostage gegen die steuerzahlenden Bürger vorzugehen.
Letzendlich wurde genau das erreicht was von der Verursachern dieser Ankündigenen gewollt wurde:
23.07.2002 15:40
Chaostage in München
Die Angst vor den Punks
Alles in Schutt und Asche? Der in Hamburg lebende „Punk-Rentner“ Karl Nagel über die Chaostage in München. Interview: Jörg Schallenberg
Vom 2. bis 4.August sollen in München Chaostage stattfinden. Polizei und Innenministerium erwarten bis zu 3000 Punks. Karl Nagel alias Peter Altenburg war in den achtziger Jahren einer der wichtigsten Köpfe der deutschen Punkszene.
1982 rief er in Hannover mit Bekannten die ersten Chaostage ins Leben, auch am Wiederaufleben Mitte der Neunziger war er beteiligt. Der mittlerweile 41-jährige, in Hamburg lebende „Punk-Rentner“, Sänger bei Szene-Bands und Grafikdesigner, hat im Internet ein Archiv zu den Chaostagen zusammengetragen.
SZ: Was wird in München Anfang August passieren?
Nagel: Das Prinzip „Chaos durch Angst vor Chaos“ geht voll auf. Das ist wie bei einer Katze, die sich unters Sofa verkriecht, wenn Besuch kommt. Ist natürlich eine erfolgreiche Strategie, weil ihr so nichts passiert. Es würde auch sonst nichts passieren, aber diese Erfahrung macht sie erst gar nicht. Und bei Chaostagen wird im Vorfeld enorm aufgerüstet und die ganze Stadt abgesperrt. Hinterher klopfen sich dann alle gegenseitig auf die Schultern, das nichts passiert ist.
Aber die Polizei wird München für drei Tage in ein Chaos verwandeln, die werden alle Leute aufgreifen, die bunte Haare haben, egal, ob das nun vielleicht irgendwelche Techno-Kids sind oder Bankangestellte.
SZ: Wer kommt denn nach München?
Nagel: Das weiß keiner. Die Punks wissen selber nicht Bescheid, weil nichts organisiert ist. Das ist genau die Art von Chaos, die mir gefällt. Es gibt tausend Aufrufe im Internet, aber was bedeutet das schon? Jedenfalls: Chaostage in München finden statt, mit oder ohne Punks. Und wenn sich 300 Journalisten und 5000 Polizisten stressen und die Punks zuhause vor dem Fernseher sitzen, Chips essen und sich diebisch freuen.
SZ: Gibt es irgendeinen politischen Anspruch? Kann man die Parolen gegen Stoiber ernst nehmen?
Nagel: Das sind natürlich einzelne, die „Chaostage gegen Stoiber“ verkünden. Das ist ja keine Demo, das würde dem Charakter der Chaostage widersprechen. Aber es ist ein Thema, das auch Leute aus politischen Gründen nach München zieht, die keine Punks sind. Stoiber ist Kanzlerkandidat, und er ist ein Symbol für bayerische Verhältnisse in der Innenpolitik, die bestimmt kein Punk im Rest des Landes haben will. Außerdem haben Beckstein und Stoiber ja nach den Krawallen in Hannover großspurig gesagt, dass es in München keine Chaostage geben würde. Mal sehen.
SZ: Es ist aber kein Anlass für die Chaostage, gegen Stoiber und seine Politik zu demonstrieren?
Nagel: Dass es München ist, ist reiner Zufall. Und der zweite Zufall ist, dass Stoiber im Februar Kanzlerkandidat geworden ist. Undsoweiter. So entstehen Chaostage. Eine Kettenreaktion wie bei einer Atombombe.
SZ: Sind Sie noch daran beteiligt?
Nagel: Nee! Obwohl mich der Spiegel schon wieder als Veranstalter geoutet hat, nachdem ich Anfang des Jahres einen Artikel über Chaostage in München geschrieben habe. Und deswegen erwarte ich auch noch viele Anrufe von Medien die nächsten Tage. Und denen sage ich allen, was ich von ihnen halte. Was habe ich denn zu verlieren? Die schreiben sowieso, was sie wollen. Schutt und Asche.
SZ: Schutt und Asche?
Nagel: 1994, als die Chaostage nach zehn Jahren Pause wieder aufgelebt sind, haben alle Zeitungen geschrien: Punks wollen Hannover in Schutt und Asche legen. Und sich dabei angeblich auf ein Flugblatt bezogen. Nur, das hat nie existiert, wie der Spiegel später auch nachrecherchiert hat. Aber das war da längst egal, einer hat es geschrieben und alle anderen hinterher. Da habe ich gesagt, ab jetzt wird zurückgelogen.
Im Internet und über Flugblätter habe ich dann die irrsinnigsten Parolen erfunden wie „15 Uhr, Innenstadt, Polizistinnen vergewaltigen“, die ich aber nur an Medien geschickt habe. Die haben das alles geglaubt und zitiert, selbst wenn man groß „Achtung, das ist eine Fälschung“ drüber geschrieben hat. Spätestens seit 1995 sind Chaostage eine mediale Inszenierung geworden.
SZ: Wie sind die Chaostage überhaupt entstanden?
Nagel: Im Sommer 1982 ist bekannt geworden, dass die Polizei in Hannover eine „Punker-Kartei“ führt, in der sie gezielt alle Daten über Punks sammelt, weil sie meint, dass Punks über ein enormes Potenzial für kriminelle Aktivitäten verfügen. Unsere Idee war dann, diese Kartei unbrauchbar zu machen, indem wir möglichst viele Leute nach Hannover einladen und die zum Teil auffordern, sich extra als Punk zu verkleiden, damit die Polizei den Überblick verliert. Das hat geklappt, es kamen gleich 800 Leute.
Man muss aber sehen, dass Chaostage nie zentral organisiert waren. Manche waren da, um Eis zu essen, andere haben ihre politischen Aktionen gemacht, die dritten wollten sich Konzerte anschauen, oder nur saufen oder feiern. Man kam halt hin und machte, was man wollte. Da gab es zwar Flugblätter mit einem Programm, aber das war Blödsinn, Sachen wie „Wir stören die Nacktbader am Maschsee“. Da ist keiner hingegangen, bloß die Polizei war da. Und die Nacktbader natürlich.
SZ: Nochmal zurück zu München. Von den Münchner Punks ist wenig zu den Chaostagen zu hören, die sind anscheinend eher distanziert ...
Nagel: Ach was. Gerade die Münchner waren immer die begeistertsten Chaostage-Besucher, schon in den Achtzigern, da waren immer massenhaft Münchner da, das war fast schon so eine Kerntruppe, und in den Neunzigern erst recht. Als die gehört haben, da sind wieder Chaostage, da sind die komplett nach Hannover gefahren. Aber die älteren Punks wollen ihre Ruhe haben.
Die haben ihre Zeitschriften, die haben ihre Festivals und die stöhnen über die Jüngeren, die soviel Stress machen. So waren sie selber natürlich nie. Schwachsinn. In Hannover waren die härtesten Gegner der Chaostage in den Neunzigern die Hannoveraner Punks über 25. Die haben die Bands, die Übungsräume, das wollen sie nicht verlieren. Die haben mich dafür gehasst, dass ich das unterstützt habe. Sobald Punks älter werden und in die gesellschaftlichen Strukturen reinwachsen, sind sie unerträglich.
quote:
Ursprünglich geschrieben von DJ B-Side:
Wer eine bessere Lösung hat soll sie jetzt sagen oder für immer schweigen!
Verhältnismäßig vorgehen. Nicht auf gut Glück übertrieben Platzverweise aussprechen. Das kann ich von einem Polizisten mit intensiver Schulung in Grundrechten im Rechsstaat Bundesrepublik erwarten. Denn es ist auch ein Armutszeugnis für die Polizei, wenn Gerichte angeordnete Maßnahmen hinterher für rechtswidrig erklären.
Da kann ich erwarten, dass ein Polizist das vorher einschätzen kann und offensichtlich rechtswidrige Aktionen nicht vornimmt. Zumal ja keine unmittelbare Gefahr im Verzug ist, wenn jemand mit roten Haaren über den Marienplatz lustwandelt.
Als Finanzbeamter muss ich selbst das auch machen und müsste es noch viel mehr, wenn ich z.B. in sensibleren Stellen wie der Vollstreckung eingesetzt wäre.
*ironie-mode*
ja, aber da ich ja nicht dabei war, ist es mir auch völlig egal und die sollen ruhig hart durchgreiffen, damit die Grundrechte auch auf jeden Fall zerstört werden.
Wenn ihr einerseits sagt, dass ihr es auch nicht gut fändet wenn die Münchner Polizei so handeln würde (was ihr nicht glauben wollt, dass sie so handelten) und andererseits die Münchner Polizei die ganze Zeit in Schutz nehmt, so sagt doch mal wie ihr euch vorstellt, dass die Polizei auf "richtige" Art und Weise vorgehen soll.
Denn mal ganz davon abgsehen, ob die jetzt ganz friedlich jeden Passanten mit roten Haaren verscheucht haben, oder ob die Passanten bedroht wurden - so ändert es nichts daran, dass unschuldige Bürger zu Hause bleiben mussten aufgrund ihres Aussehens. Und da ihr das toleriert scheint ihr nichts dagegen zu haben, wie sie vorgegangen sind.
Also was denn jetzt? Brutale Polizeigewalt oder ein respektvoller Umgang mit den Mitbürgern? Ich bin für das letztere.
Kollektivstrafen sind einfach nicht die Lösung für oder auch gegen Probleme. Das weckt nur noch mehr Ablehnung, vor allem bei Leuten, die vielleicht bisher noch eine relativ tolerante Einstellung gegenüber der Polizei hatten. Wenn Unschuldige Opfer von Kollektivstrafen sind, dann weckt das Unruhe - die man ja eigentlich verhindern will.
Ich finde die Köpfe sollten - erst RECHT! - rollen, wenn die Umsetzung hapert. Die Polizei ist eine zu mächtige Institution, als dass es sein darf, dass ihre Führung sie nicht im Griff hat.
Und das betrifft AUCH und vor allem Einzelfälle.
(PS: Die Zürcher Polizei ist ein Paradebeispiel für eine völlig unfähige Führung der Polizei)
Es wurden eben NICHT wie angekündigt folgende Grundsätze durch die Einsatzkräfte vor Ort beachtet:
"Diesmal verbietet die Behörde also nicht Personen, sondern Taten. Aufgeführt sind in der Verfügung unter anderem: Anpöbeln oder Anspucken von Passanten; gruppenweises Lagern oder Sitzen an zentralen Orten; Verschmutzen von Straßen, Wänden, Autos; Steine, Dosen oder Flaschen gegen Schaufenster oder Fahrzeuge werfen; Waffen oder gefährliche Werkzeuge mit sich tragen; feindseliges Zusammenrotten. Diese Allgemeinverfügung soll nun weniger die potenziellen Gewalttäter beeindrucken, als vielmehr den Polizeibeamten die Möglichkeit zum frühzeitigen Eingreifen geben."
Ganz im Gegenteil wurden einfach wahllos Personen rausgegriffen und des Platzes verwiesen.
Darunter übrigens auch TechnoforumUser:
erstellt am 03-08-2002 14:25
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Zum Thema Chaostage:
Ich stand gestern so gegen 21.00 Uhr mit zwei Kumpels in der Nähe von einigen Punkas in der Innenstadt. Ein paar Beamte kontrollierten die Punks und zur verwunderung UNS MIT!!!! Wir konnten natürlich offensichtlich von denen unterschieden werden. Nachdem unsere Daten überprüft worden sind; teilten uns die Beamten mit das wir Innenstadtvorbot hätten!!!! Falls wir dem nicht nachkommen würden wir bei einer zweiten Kontrolle in Arest genommen!!! Die Punks wurden sonmal kontrolliert und wurden wirklich mitgenommen.
Das hat mir die Laune auf den Freitagabend gründlich verdorben. Trotzdem wars dann noch im Flokati richtig geil!!!
[ 03-08-2002: Beitrag editiert von: Dero ]
Soviel zur Verhältnismässigkeit, der Wahrheit der Medien und dem Rollen von Köpfen. Ist doch jeder zufrieden (ausser den Betroffenen).
[ 05-08-2002: Beitrag editiert von: Hyp Nom ]
Würden die sich endlich mal auf die grossen statt die kleinen Fische kümmern, hätten sie auch genug (Frei-)zeit um sich auszutoben, ohne dabei unschuldige Bürger in Mitleidenschaft zu ziehen.
also ehrlich gesagt, verstehe ich die ganze aufregung nicht, hat denn wirklich einer von den chaos-tagen gegnern hier im forum ersthaft geglaubt, "die Punker" kommen nach münchen und machen hier "alles" kapputt?
nur weil ein linker spaßvogel das auf seiner website veröffentlicht?
ob die site eine gute oder schlecht satire ist, darüber läßt sich trefflich streiten, aber ernst zu nehmen ist das nicht.
mehr erschreckt mich an der ganzen hysterie, daß hier im forum fast unwiedersprochen "zecken sollen verrecken" gepostet werden kann und und die sogenannten "zecken" auch noch "assozial" sein sollen.
sowas kenn ich bisher nur von parolen der neonazis.
ich empfehle dem herren *freundederelektonischenmusik* sich mal mit seinem "zecken sollen verrecken" plakat vor das arbeits oder sozialamt zu stellen, da läuft noch allerhand "arbeitsscheues gesindel" herum, die auf unsere kosten alkoholiker werden dürfen.
ihr, die staatstragenden bürger, die ihr noch nie gefehlt habt, die ihr noch nie besoffen autogefahren seid, noch nie steuern hinterzogen habt, noch nie drogen genommen habt, noch nie geklaut, gelogen, geehbrochen habt, bitte werft den ersten stein...
damit unser land wieder sauber wird!
Ausserdem hätte der junge Beamte seine Zeit lieber mit Frau und Kind beim Grillen verbracht, er hätte nähmlich dieses Wochenende frei gehabt...
[ 05-08-2002: Beitrag editiert von: rave-dave ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von rave-dave:
Das sind Steuergelder die gerade in München wo anders dringender benötigt werden.Ausserdem hätte der junge Beamte seine Zeit lieber mit Frau und Kind beim Grillen verbracht, er hätte nähmlich dieses Wochenende frei gehabt...[/B]
Und just hier ist sicherlich eine der Ursachen dafür zu sehen, daß viele Bürger den Zorn just solcher Beamte spüren mussten, die entsprechend ihrer schlechten Laune und der spürbaren Unverhältnismässigkeit dieser definitiv zu teuren Aktion agieren und reagieren. Nicht selten suchen Streifenbeamte ein Ventil für ihre berufsbedingten Probleme: schlechte Arbeitszeiten, miserabler Lohn, ungute Arbeitsverhältnisse und die Vermengung von politischen Aspekten in ihrem Umfeld. Betrachtet man dann die demographische Analyse, welche Schulbildung vornehmlich just diese Streifenbeamten haben, wundert es nicht, wenn diese das sog. Polizeiaufgabengesetz nach Gusto freizügig interpretieren und auslegen und immer wieder aus persönlichen Gründen ihre persönliche Macht in Form der 'Exekutive' in der Art ausleben, daß andere Menschen grundlos das biologisch im 'Instinktverhalten' manifestierte Verhalten der Beamten tragen müssen, wohlwissend im Bewußtsein, daß das Anstreben einer Beschwerde (beispielsweise in Form einer Dienstaufsichtsbeschwerde) zumeist sinnlos untergeht. Und gerade Berlin und Bayern sind letztendlich dafür bekannt, daß man 'manches nicht so genau nimmt' und Beamte nicht nur ein Einzelfällen deutlich und definitiv über-re-agieren. Das hat meines Erachtens nach nichts mehr mit 'Sicherheit' oder 'Prävention' zu tun, auch unter dem Aspekt betrachtet, daß die Umgangsformen vieler Beamte letztendlich aufgrund ihrer exekutiven Macht-Stellung abartig sind; das kann und will ich nicht pauschalisieren, habe aber einfach ZU viele Medienartikel und Erlebnisse, Dokumentationen und Hinweise über diese Thematik gelesen. Dem Bürger letztendlich bleibt nur die einzige Wahl, sich im Vorfeld sehr detailliert über die hiesige Rechtslage zu informieren, um dann ggbfs. in einer unangenehmen Siutation umgehend unter Zuhilfenahme von Zeugen die Beamten mit ggbfs. just diesen Paragraphen zu konfrontieren oder gar parallel einen Anwalt fernmündlich zu konsultieren. Und DAS ist mit Sicherheit doch nicht Sinn und Zweck des Lebens in Bayern, aufgrund der 'Paranoia' sich selbständig zum Rechtsexperten ausbilden zu lassen, um unRECHTmässige Konfrontationen im Keim zu ersticken.
münchen fehlen diese steuergelder sicher nicht, da die polizei ländersache ist.
die münchner "pleite" liegt auch daran, daß die größten firmen (top dax werte), bmw, siemens, hypovereinsbank usw. keine gewerbesteuer zahlen.
aber wahrscheinlich sind daran auch die punks schuld, weil sie kein girokonto haben, keinen bmw fahren, sowieso schmutzig sind und somit keine siemens waschmaschine haben...
mfg
[ 05-08-2002: Beitrag editiert von: rave-dave ]
[ 05-08-2002: Beitrag editiert von: rave-dave ]