*auchfürguidodenretterstimm*
ben
Das hier ist auch erschreckend: http://daten.bild.de/service/specials/2002/kanzlerfrage/sontags_wahl.hbs
[ 02-08-2002: Beitrag editiert von: CookinBeat ]
die tatsächliche entscheidung wird wie immer zwischen den führenden zwei parteien liegen. edmund wär der untergang für deutschland. was bleibt also andres, als die spd zu wählen. schröder ist sicher kein superheld und hat auch fehler gemacht. aber er ist (finde ich!) ein sympatischer kumpel-typ, den ich lieber mit andren staatsoberhäuptern zusammen sehe als stoiber. für den würde ich mich als deutsche schämen. schliesslich ist der kanzler der oberste representant für uns alle.
ne kleine partei zu wählen (und da gehören für mich die fdp, pds und grünen schon dazu) macht in der augenblicklichen politischen lage für mich überhaupt keinen sinn.
Mit Deutschland wird er das gleiche machen!
schliesslich geht es drum, ein unglück von deutschland abzuwenden!
quote:
Ursprünglich geschrieben von Ben:
is zwar ein bisschen offtopic, aber da wir gerade bei schill/taz sind:
http://www.taz.de/pt/2002/07/29/a0239.nf/text.name,askQ3iDdB.n,8
Wie hart! Zitat:
"Dirk Fischer, der Landeschef Ihres Koalitionspartners CDU, hat Ihren Vorschlag abgelehnt und gespottet, dann müsste man auch einen Sanitärtest für Deutsche Männer einführen, die offenkundig als Sex-Touristen im Ausland waren. Nehmen Sie das in Ihr Wahlprogramm mit auf?
Das ist totaler Schwachsinn. Ich gehe davon aus, dass jeder normale Mensch, der nach Thailand fährt, sich da auch schützt. Weil er weiß, welche Gefahren da auf ihn lauern. Das sind alles mündige Bürger, und die werden garantiert ihrem Hobby mit einem Kondom frönen."
und du glaubst dem stoiber jetzt, wenn der mit bleeching-grinsen vom plakat ruft 'sozial ist wer arbeitsplätze schafft'??
achja @ verto
eben, und es ist eher der typ mit dem ein herr oberstaatschef-von-uganda mal ein bierchen trinken geht, und ne zigarre raucht, als stoiber. und ich halte das ganz wichtig für ein staatsoberhaupt, schliesslich werden in der bar nach geschäftsschluss die besten geschäfte geschlossen. das ist in der politik nicht anders.
[ 02-08-2002: Beitrag editiert von: Astronaut ]
[ 02-08-2002: Beitrag editiert von: CookinBeat ]
moah wenn ich dran denk, den stoiber müsst ich jeden tag in den nachrichten sehen, das ist so ne fresse wo es mich wirklich in der faust juckt. und so aggressiv wie der immer rumschreit!! meine güte. gute nacht.
quote:
Ursprünglich geschrieben von Astronaut:
@cookinbeat
wie gesagt, den sichersten weg seh ich darin, den wirklichen kontrahenten stoibers zu unterstützen. und das ist nun mal die spd.
Ja stimmt schon, aber ich komme mit der SPD einfach vom Wahlprogramm und dem was sie tun her nicht klar...
[ 02-08-2002: Beitrag editiert von: CookinBeat ]
@astro
"(...) den ich lieber mit andren staatsoberhäuptern zusammen sehe als stoiber. für den würde ich mich als deutsche schämen. schliesslich ist der kanzler der oberste representant für uns alle."
Wieso schämen? Fast überall in Europa sind Rechte oder Bürgerliche an der Macht. Wenn das in Deutschland auch der Fall wird, befindet sich Stoiber immerhin in guter Gesellschaft...
quote:
Ursprünglich geschrieben von Astronaut:
was für ein statement setzt man bitte mit 'ungültig' oder gar nicht wählen? da seh ich noch weniger sinn drin als ne no-name-partei zu wählen.schliesslich geht es drum, ein unglück von deutschland abzuwenden!
hmmja, ist irgendwie ein grundsätzliche sache. also ich war nie ein typ, der im leben das kleinere übel gewählt hat und das gilt auch für bundestages oda sonstwas wahlen. dann lieber gar nicht!
bzw. in 2 jahren kann ich dann möllemann und seine fdp-landtagsmannschaft unterstützen!
die argumentation, dass man sich dann hinterher auch nicht beschweren kann, kehre ich gerne um: die leute, die die regierung gewählt haben, dürfen sich hinterher nicht beschweren!
Also: helfen wir ihm dabei.
und da haben doch alle parteien üble kracher zu bieten:
cdu/csu: stoiber, merz, merkel, koch, reiche ("ich fordere das besuchsrecht, gleichstellung bei erbfragen tc. für homosexuelle" seit 2 jahren schon gesetz)
spd: müntefering, struck, machnig *schüttel* und neuerdings ludwig stiegler
fdp: westerwelle!!
grüne haben sich eh verraten und verkauft!
also nee, ich kann die alle bei bestem willen nicht unterstützen und dabei kann man sicher noch mehr namen aus dem politikergruselkabinett aufzählen...
Ei Werner nu is wieder Wahl, wen wählst du denn ?
Stell dir 3 Haufen Scheisse vor, welchen davon würdest du essen ?
Nicht zu vergessen - Die grüne Flitzekacke...
[ 02-08-2002: Beitrag editiert von: rave-dave ]
Aber fakt ist nunmal, dass Deutschland wirtschaftlich gesehn im Moment nicht wirklich gut steht (im vergleich zB zu Irland, Niederlande), allerdings bleibt die Frage, ob Schwarz-Gelb das besser hinbekommen würde. Und der Stoiber ist mir auch nicht gerade sympathisch. Grüne (schlimmere Opportunisten als die FDP zu Kohls Zeiten) und PDS (aus Prinzip nichts wo "Sozialismus" drauf steht und ein kommunistischer Flügel existiert) scheiden direkt aus.
*Hmmmm*
quote:
Ursprünglich geschrieben von Leptomorph:
sag mir mal sachlich was am stoiber so ein unglück wäre.
Zwar nicht von mir, aber das kann ich unterschreiben.
Das ist wahre Freiheit und Demokratie! Das wollen wir überall, nicht wahr?
die mehrheit (inkl. vieler SPD-wähler) sah es '98 auch als untergang des vaterlandes an, dass ein sponti wie Fischer deutschland nun im ausland repräsentieren würde.. und den vorurteilen hat er dann nicht entsprochen. genau wie die SPD meinte, es aufgrund der öffentlichen einordnung Stoibers leicht zu haben.. auch da liefen die vorurteile ins leere.
wenn ich sehe, wie Chirac diese woche Schröder in Schwerin düpiert hat (was einem Kohl niemals passiert wäre), greift dein statement auch nicht gerade.
"die spd hat die arbeitslosigkeit doch von der cdu/csu regierung übernommen"
und versprochen, etwas zu verbessern, was nicht geschehen ist. genau wie die meisten der 9 zentralen punkte Schröders wahlversprechen nicht erfüllt wurden (siehe auch vorletzten Focus). er wollte daran gemessen werden für eine wiederwahl... kann er haben.
hat jemand Schröders interview in den Tagesthemen gesehen gestern zum vorgezogenen wahlkampfstart? wo waren die inhalte? unsäglich...
@ toxic twin
"Also: helfen wir ihm dabei."
oder naheliegendererweise Schröder helfen bei der bewertung seiner wahlversprechen '98 ...
quote:
Ursprünglich geschrieben von Freundelektronischermusik:
Ist denn überhaupt noch jemand wählbar? Die haben doch alle Kacke am Schuh - gibt es einen Tag, an dem mal kein Politikerskandal aufgedeckt wird?
hmmja, ist aba irgendwie auch 'ne frage der verhältnismässigkeit, oda?!
selbst wenn ein politiker sein ganzes leben umsonst und schwarz fliegen würde, kommt das von der schwere imho ja nicht an z.b. die annahme von schmiergeldern für mvas, leuna oda irgendwelche rüstungsgüter ran. selbst die scharping/hunziger-geschichte war schon länger bekannt und wurde die letzten 2 jahre bei bunte und co. feilgeboten, hat aba niemenden interessiert..
ich denke mal, dass mit den aktuellen "enthüllungen" vor allem von anderen sachen abgelenkt werden soll bzw. die verhältnismässigkeit verschoben werden soll...
[ 02-08-2002: Beitrag editiert von: Babapapa ]
zu 1.: kann man nicht so mit 1, 2 sätzen abhandeln.. www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/default.asp?tpl=faz/dossier_show.asp&doc={88AAD245-340F-458B-9AE5-885CE9E70231}&rub={42B0D678-9873-4380-BB69-9036058F3D4A}
das frappierende ist ja noch, dass Schröder nach seinen erfolgen gefragt gern als erstes auf die homo-ehe verweist.. als ob es das zentrale problem des landes war, wie kann man so mit den prioritäten durcheinanderkommen? genau wie in deiner auflistung..
zu 2.: www.cdu.de/regierungsprogramm/reg-programm02-06/teil06-s59-63.htm#jump02
zu 3.: "keinen auch nur ansatzweise".. erstens ist das realitätsfern, und wenn es dir wirklich für deine wahlentscheidung hilft, verfehlungen der politiker gegeneinander aufzurechnen, dann wirst du wohl ziemlich beschäftigt sein, zu einem ultimativen masstab zu kommen.
zu 4.: www.cdu.de/politik-a-z/landwirtschaft/merz_verbraucherinfo.pdf
zu 5.: mir fällt zu dem schwachsinn des atomausstiegs nichts mehr ein.. nicht ein kohlekraftwerk wurde durch wind- und solarenergie überflüssig gemacht bislang. zu den gefahren von atomkraft können wir gern nochmal extra sprechen.
zu 6.: wenn den gegnern dazu schon nicht mehr einfällt als einzelfälle zu pauschalisieren und nichts weiter als zu polemisieren, wird das jedenfalls abschreckend genug für die letzten unentschlossenen sein und Stoiber ihre stimmen bringen.
zu 7.: ich war in den 80ern in der schule (CDU landesregierung), meine schwester an der gleichen schule in den 90ern (SPD landesregierung). nach allem, was ich mitgekriegt habe, auch im gespräch mit lehrern, kann ich die SPD-bildungspolitik nur als katastrophal bezeichnen.
zu 8.: das ist nun mal der vorübergehende effekt, wenn der staat seinen würgegriff lockert und von hilflosen interventionsversuchen abstand nimmt.
dazu: "Stoibers kühner plan, das wirtschaftsministerium mit stark erweiterten, auch dem arbeitsministerium entwundenen kompetenzen in die resoortverantwortung der union zurückzuholen, würde das ende der jahrzehntelangen arbeitsteilung bedeuten, dank der die union die vielen stimmen für das 'soziale' und die FDP die ewnigen für die 'mrktwirtschaft' holte.
Stoiber will seine absicht, endlich den arbeitsmarkt wiederzubeleben, nicht durch wohlfeile erklärungen verwirklichen, sondern indem er institutionell und personell die voraussetzungen schafft. bisher hat nämlich noch niemand gangbare wege aus der sozialstaatlichen erstarrung gefunden. die machtverhältnisse bilden sich im bundeshaushalt a. da nähert sich der mit abstand größte einzelposten den vierzig prozent: der des arbeitsministers. Stoiber will also einen kleinen fisch einen viel größeren schlucken lassen. dieser plan ist gewiss nicht die ausgeburt technokratischen denkens, sondern gewagt und kreativ wie seit langem keiner." (faz.de)
zu 9.: wenn mich nicht alles täuscht hatten die SPD-regierten länder im schnitt stets die höheren arbeitslosenzahlen?
zu 10.: wenn du schon so gut informiert sein willst, solltest du dir auch ausrechnen können, dass Beckstein bayrischer ministerpräsident und nicht innenminister wird. komisch auch, dass sich die SPD alle positiven aspekte der münchner gegend auf ihr banner schreibt als werk der stadtregierung, aber das negative in diesem bereich dann wieder Beckstein angelastet wird. und wenn von der Polizei als ländersache unter Beckstein gesprochen werden soll, dann greifen auch diverse kontra-Stoiber-argumente der bayern-SPD nicht mehr, die aus ländersache stadtsache macht.
können gern noch zu allem genau in die details gehen
es ist ja nicht so, dass die poltiker wollen, dass es den deutschen durch ihre taten besser gehen soll oda sonstige here ziele, nö es ist nur machtgeilheit, die sich hinter den ganzen phrasen versteckt...
edit: typen wie bärbel höhn, wieczorek-zeul, süssmuth, schwarz-schilling, geissler, schäuble, trittin, kühn, möllemann, fischer, eichel usw. möchte ich da z.t ausklammern...!
[ 02-08-2002: Beitrag editiert von: Babapapa ]
Ich habe mich noch nicht entschieden wen ich explizit wählen werde, aber ich werde taktisch gegen Schröder wählen. Wenn Schröder sicher abgewählt wird werde ich eher zu kleinen konservativen Parteien tendieren.
Schröder muss weg!!!
Die Nummerierung hatte nichts mit den Prioritäten der Themen zu tun, sondern diente allein zur besseren Übersicht.
Zu 1. Egal ob mit 1 oder 100 Sätzen, Stoiber ist gegen eine Homo Ehe. Und er/die CDU/CSU kann das begründen wie er/sie will, ich bin für eine Gleichstellung von Hetro- und Homosexuellen Menschen.
Zu 2. Dein Link ist zwar schön, aber er enhält schon im zweiten Satz einen Fehler. Deutschland ist ein weltoffenes und gastfreundliches Land. Mit einem Anteil der Ausländer an der Bevölkerung von 9 % nimmt Deutschland unter den großen westlichen Industrienationen den Spitzenplatz ein
Ausländeranteile in Europa: Luxemburg 34,9%, Schweiz 19,0 %, Österreich 9,1% Deutschland 8,9 %. Quelle: UN Abteilung für Bevölkerungsfragen
Zu 3. Fehler und Skandale gibt es in jeder Partei, es ist nur die Frage wie man damit umgeht. Özdemir oder Gysi haben Konsequenzen gezogen und haben ihren Posten zur Verfügung gestellt und sie tragen auch zur Klärung der Sachverhalte bei. Aber bei der CDU/CSU hab ich komischerweise echt immer das Gefühl das alles verheimlicht werden soll.
Zu 4. Hab ich noch nicht gelesen.
Zu 5. Zu den "normalen" Gefahren kommen seit September letztes Jahr weitere Gefahren hinzu. Außerdem kann es nicht sein das Atommüll durch ganz Europa tranpotiert wird nur weil man bei uns keine Lösung für den Atommüll hat. Ich hab lieber schlechtere Luft durch Kohlekraftwerke als die Gefahr eines verstrahlten Bundesgebietes.
Zu 6. Fakten:
Die Union hat während ihrer Regierungszeit die reale Gewinnbesteuerung bei Unternehmen von 30 auf unter 15 Prozent halbiert. Trotz der massiven Gewinnzunahme haben die Unternehmen keine Arbeitsplätze geschaffen.
Stoiber hat Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt zu verantworten
In keinem Land gibt es ein so starkes regionales Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt wie in Bayern. Während die Arbeitslosigkeit im Dezember 2001 in Freising (3,1 Prozent) und in München (4,4 Prozent) relativ niedrig ist, ist sie in oberfränkischen Regionen wie in Hof (10,4 Prozent) und Bayreuth (8,5 Prozent) oder in niederbayerischen Regionen wie in Passau (8,2 Prozent) relativ hoch.
Was er als Ministerpräsident von Bayern nicht schafft, will er jetzt als Bundeskanzler leisten?
Die wirtschaftliche Bilanz von Edmund Stoiber in Bayern lässt zu wünschen übrig: Mit Kirch hat Stoiber eine der größten Pleiten der deutschen Nachkriegsgeschichte mit zu verantworten. Im Frühjahr erreichte der Stand der Arbeitslosigkeit in Bayern einen Negativrekord. Auch bei der Neuen Maxhütte, bei der Bayer. Landeswohnungsbaugesellschaft, bei Fairchild Dornier, ... scheiterte Stoiber mit seinen Rezepten. http://www.nicht-regierungsfaehig.de/servlet/PB/menu/1072442/index
Zu 7. Edmund Stoiber setzt bei der Bildungspolitik auf Auslese für wenige statt Förderung für viele. In keinem anderem Bundesland gibt es größere Klassen als in Bayern. Der Geldbeutel der Eltern entscheidet über die Zukunftschancen junger Menschen, immer weniger Kinder aus Arbeiterfamilien beginnen in Bayern ein Studium. Das kann nicht die Entwicklung sein. Ich sag ja nicht das die Bildungspolitik der SPD ohne Fehler ist, aber die Bildungspolitik der CSU ist unsozial und hat auch viele Fehler.
Zu 8. http://www.cdu-kanzlerkandidat.de/Wie-Politik-Standpunkte-Neuverschuldung-1.htm
Zu 9. siehe 6.
Zu 10. Also das Beckstein Bayrischer Ministerpräsident wird, ist genauso Spekulation wie das er Bundesinnenminister wird. Da Beckstein leider nicht Baggerfahrer wird (wie ich mir und Hans Söllner uns das vorstellen), wäre mir ein bayrischer Ministerpräsident noch lieber. Bundesinnemenister wäre der Horror. Beckstein würde mit Sicherheit die Grundrechte ganz massiv einschränken. Demonstrationen, Polizeikontrollen, etc.
Aber zieh doch mal nach Bayern, dann weißt du was man von den bayrischen Zuständen halten kann.
Wie war das nochmal mit dem Glas Wasser? War das halbleer oder halbvoll
Ferner stimme ich HypNom komplett zu.
Deswegen kann man nur noch stratetisch wählen um das schlimmere Übel zu verhindern, und das ist Stoiber. Obwohl die SPD in der vergangenen Legislaturperiode mehr oder weniger versagt hat, kann es mit Stoiber nur noch schlimmer werden. Das wichtigste Wahlkampfthema ist die Wirtschaftspolitik. Was ein Herr Stoiber und Herr Späth da von sich geben ist nicht mehr als heisse Luft, und zwar aus folgenden Grund:
Ich bezweifle ernsthaft das die CDU/CSU die Arbeitslosenzahlen effektiv und nachhaltig senken können. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze ist heute kaum noch möglich. Die bestehende Wirtschaftsstruktur lässt die nicht zu. Die meisten Arbeitsplätze sind in der Industrie weggefallen, der sich ausweitende Dienstleistungssektor kann aber nicht alle Arbeitskräfte aufnehmen, die in der Industrie freigesetzt wurden. Dazu kommt noch das im Zuge der Ausweitung des Dienstleistungssektors hauptsächlich Teilzeit- und Niedriglohnjobs geschaffen wurden. Seit zehn Jahren besteht die Arbeitsmarktpolitik darin die vorhandene Arbeitzeit aller in Deutschland bestehenden Arbeitsplätze umzuverteilen - sprich Abbau von Überstunden, mehr Teilzeitarbeit und Niedriglohnjobs. Mittelfristig wird sich das wohl auch nicht ändern. D.h. wer neue Arbeitsplätze verspricht, hat keine Ahnung wie er das anstellen will.
desweiteren sollte man sich mal die Versprechen für den Osten anschauen.
Späth will, um dem angeschlagenen ostdeuschen Bau- und Handwerksgewerbe über den Winter zu helfen, zehn Milliarden Euro zur Verfügung stellen, damit Schulen und Kindergärten renoviert werden können. Als ob das nicht schon seit Jahren gemacht wird, mit eher zweifelhaften Erfolg. Der Grund warum es Bau und Handwerk so schlecht geht sind zu wenig Aufträge. Also macht der Staat mal eine große ABM mit zehn Milliarden Euro Subventionen für den Winter.
Doch was ist im nächsten Winter? Nur weil die Firmen bis zum Sommer 2003 überlebt haben heißt das doch noch nicht das dann mehr Aufträge kommen. Und was ist im Winter 2003? Neue Subventionen. (Da kann man die Betriebe ja gleich verstaatlichen.)
Der Osten wird noch ziemlich lange ein Problemregion bleiben. Warum? Ein Problem ist die arbeitsmarktbedingte Abwanderung in den Westen. Bayern und Baden-Würtemberg haben davon am meisten profitiert, weil die meisten Arbeitskräfte dorthin gegangen sind und die Wirtschaft belebt haben. Ansonsten hätten diese Länder viel größere Probleme, weil Arbeitskräfte fehlen würden. Warum sollte sich das ändern wenn ausgerechnet der Ministerpräsident von Bayern Bundeskanzler wird. Der hat doch gar kein Interesse daran irgend was zu ändern. Auch Späth hat schon seinen Teil dazu beigetragen als er bei Jenoptik tätig war. Das heute 80% der Arbeitsplätze von Jenoptik inzwischen in den Westen verlagert sind, spricht wohl für sich.
Abgesehen davon glaube ich nicht das Späth eine komplette Legislaturperiode Minister in seinem Superministerium bleibt. Wenn er mitkriegt daß es doch nicht so läuft wie er sich das vorstellt, wirft er das Handtuch.
Deshalb bin ich eher dafür Rot-Grün eine zweite Chance zu geben (oder Rot-Gelb). 16 Jahre CDU-Misswirtschaft sind nicht durch 4 Jahre SPD-Krisenmanagment wettzumachen.
In wessen Steuerreform sind Lücken, die Unternehmen erlauben Gewinnverteilungen so vorzunehmen, dass nachher keine Steuern mehr anfallen?
Mir fäält bestimmt noch was ein...
zu 1.: Stoiber wird daran ja auch nicht mehr rütteln. so what? die subtilitäten in dem genannten artikel sollten auch nicht unter den tisch gekehrt werden, wenn man in zusammenhängen denken will.
zu 2.: wo ist da der fehler? "unter den großen westlichen Industrienationen" heisst es da. sind luxemburg, die schweiz und österreich grosse westliche industrienationen?
zu 3.: bei den kölner SPD-affären haben sich die betroffenen persönlich bereichert, in einem ausmaß, wie es nie bei CDU-politikern zur debatte stand. finde es auch müßig, das gegeneinander aufzurechnen. die parteiprogramme werden schliesslich von einer breiten basis getragen, die für die verfehlungen einzelner auch nichts können. (gilt für alle parteien)
zu 5.: wenn man sich politik von extremisten diktieren läßt (11.sept.), hat man eh schon verloren.
zu 6.: 8-10 % geht im bundesschnitt immer noch durch, und in bayern ist das die ausnahme.
was die ganzen genannten firmen angeht, wird der eindruck erweckt, Stoiber sei deren manager.. man vergleiche auch die ungleich schlechtere bilanz von Schröder als ministerpräsident von Niedersachsen.
zu 7.: wie gesagt, die SPD-bildungspolitik ist für mich ein völlig indiskutables Übel aus familiärer erfahrung vor ort. mein Onkel ist lehrer in bayern und wird dir zu einigen dingen wie auslese/förderung ganz andere dinge erzählen können.
du kaust allgemein viel vorgefertige standpunkte wieder, ohne selbst mit den dingen zu tun gehabt zu haben, scheint mir..
zu 8.: selbst wenn Stoiber in dieser hinsicht irgendein versprechen brächen, wüßte er sich ja in guter sozialdemokratischer tradition.
klar lautet auch bei der CDU die devise in sachen neuverschuldung wie bei den anderen parteien, und im falle der regierungsverantwortung wäre sie auch daran zu messen: "Unser Haushaltsziel ist die Rückführung der Neuverschuldung. Dazu ist dreierlei erforderlich: Eine konsequente Politik für Wachstum und Beschäftigung, die Rückführung der Staatsquote und eine disziplinierte Sparsamkeit bei Behörden und Institutionen. Der selbstgestellte Anspruch lautet: Deutschland soll in Europa wieder Vorreiter einer stabilitätsorientierten Haushaltspolitik sein. Die Regierungspolitik in Deutschland darf keinen Anlass mehr für 'blaue Briefe' bieten."
zu 9.: siehe 6. *g*
zu 10.: Beckstein wird ministerpräsi. glaub mir *g* ich hätte den auch nicht so gern als innenminister, auch wenn Schily ihm ja vortrefflich den weg vorgezeichnet hat.
und danke für den hinweis, mal nach bayern zu ziehen ,) bin bayrischer abstammung und krieg aus der gegend schon einiges mit ,)
bisher wurden ja alle bundestagswahlen in der konstellation gewonnen, wie sie die umfragen drei monate vor der wahl sahen, insofern...
Wenn man den Harald Schmidt Umfragen glaubt, wird aber Westerwelle Kanzler....
quote:
Ursprünglich geschrieben von Freundelektronischermusik:
Ist denn überhaupt noch jemand wählbar? Die haben doch alle Kacke am Schuh - gibt es einen Tag, an dem mal kein Politikerskandal aufgedeckt wird?
das ist eine gute frage und meiner meinung nach müsste da was ganz neues her. so wie es aber aussieht, haben wir keine, bzw. nur eine schlechte wahl-im wahresten sinne des wortes!das mag jetzt jeder sehen wie er will, und fest entschieden hab ich mich auch noch nicht, aber ich glaube, daß ich so etwas wie die autofahrer partei wählen werde, da ich kein vertrauen mehr zu schwarz und schon gar nicht zu rot-rün habe. und bevor ich gar nicht wählen gehe und die pds was von kuchen abbekommt, dann lieber so was sinnloses, was keinem weh tut.
na ja, das ist so meine momentane einstellung zu der sache- vielleicht ändert sich die ja auch noch- mal schaun!
p.s.:
ein lob an die bildzeitung, die uns immer bestens auf dem laufenden hält. mag zwar auch viel schrott drin stehen, aber in sachen politik können die schon einiges!:-)
wenn das ganze jetzt mit den "jeder gegen jeden" anzeigen losgeht, dann werd ich die wohl mal wieder kaufen!das ist dann wohl so wie mit gzsz für die mädels*g*:-)
[ 03-08-2002: Beitrag editiert von: Nachtkind ]
[ 03-08-2002: Beitrag editiert von: Nachtkind ]
Gerade mit der Bildungspolitik habe ich persönliche Erfahrungen. Mir ist es finanziell sowie wegen der strengen Zulassungsvorausetzungen nicht möglich hier zu studieren. In einigen anderen Bundesländern könnte ich mit meinen bisherigen Zeugnissen mit einer Aufnahmeprüfung studieren, was hier in Bayern nicht möglich ist.
Wo hasst du den solche Weisheiten her? In den Umfragen wird doch jedes mal die Zahl der Unentschlossenen unterschlagen. So groß wie die ist, kann es sehr wohl noch kippen.
Außerdem würde ich noch mal zwei Punkte kommentieren:
zu 2.
Alle Probleme in der Zuwanderungsfrage haben einen Grund. Die CDU hat während ihrer 16jährigen Regierung nicht wahrhaben wollen das Deutschland ein Einwanderungsland ist. So kam es zu einer unbegrenzten Zuwanderung deren Folgen wir erst heute richtig zu spüren bekommen, damit meine ich mangelnde Intergration von Ausländern und ungeregelte Migration. Bei dem Streit um das Zuwanderungsgesetz hat die CDU/CSU schlicht und einfach gelogen um es im Bundesrat zu blockieren. Das Gesetz war von Anfang an darauf angelegt die Zuwanderung zu regeln und zu begrenzen. Selbst eine breite gesellschaftliche Mehrheit für das Zuwanderungsgesetz hat die CDU nicht davon abgehalten mit fadenscheinigen Argumenten ein längst nötige Neuregelung zu verhindern. Dabei wird in Kauf genommen, daß uns die bestehenden Probleme noch länger erhalten bleiben als nötig.
zu 8.
Hier geht's doch nicht um irgend ein Wahlversprechen. Hier geht's um einen wesentlichen Kernpunkt von Stoibers Wahlprogramm welches in hohem Maße die wirtschaftliche und politische Zukunft Deutschlands betrifft. Es werden vollmundige Versprechen wie mehr Familiengeld und Rentennachzahlungen gemacht und das bei leeren Kassen, gleichzeitig die Neuverschuldung in die höhe treiben und vielleicht noch EU-Sanktionen riskieren. Das sind ja spitzen Aussichten. Egal ob Stoiber seine Versprechen hält oder nicht, es werden noch viel härtere Zeiten als jetzt auf uns zukommen.
[ 05-08-2002: Beitrag editiert von: Lance ]
deine statements rufen ja auch geradezu nach Ede, denn:
zu 2.: in bayern muessen nur 4,6 % aller auslaender sozialhilfe beantragen, das ist halb so viel wie im bundesdurchschnitt. bei nur halbwegs fehlgeschlagenem integrationskonzept muesste diese zahl radikal anders aussehen.
zu 8.: mit der aufrechnung dieser dinge beschaeftigen sich verschiedenste modelle mit unterschiedlichen ergebnissen. ich frage mich, wie um alles in der welt Schroeder kanzler werden konnte, wenn man ihn vorher an seiner finanzpolitik niedersachsens gemessen haette. durch den abgang Lafontaines hat der waehler schliesslich sowieso ein anderes konzept bekommen, als ihm versprochen wurde. also woraus leitet sich schon aus diesen grundsaetzlichen tatsachen ein groesseres vertrauen fuer Schroeder ab?
und wer meint, mit Stoiber wieder Kohl zu bekommen, muesste sich ja momentan sehr wundern, dass er mit Schroeder nicht wieder Schmidt bekommen hat
1. dass es absolut nichts bringt mit jeder Menge Zahlen und Statistiken um sich zu werfen. Denn es sollte doch jedem hoffentlich klar sein, dass damit sämtliche politischen Erfolge bzw. Versäumnisse irgendwie begründet und auch entsprechend widerlegt werden können. Hilft also nicht wirklich weiter, im Gegenteil: man wird eher allmählich müde sich damit auseinanderzusetzen und kommt sich vor wie im Kindergarten. ("Die SPD hat versagt, sie hat gemäß §263abc nicht wie versprochen 7,342% in 26 Monaten xyz abgebaut/investiert/etc." - "Stimmt doch gar nicht, wir sind besser als ihr von der CDU, die hat überhaupt nur 5,122% im gleichen Zeitraum erreicht unter Berücksichtigung des allg. BIP-Teilsummenquadranten xyz!" -"Nein!" - "Doch!" - Nein!" usw. usw.)
Beispiel? Ich meine soetwas hier: (ich glaube nicht dass sich da irgendjemand durchkämpfen will ...)
SPD blabla:
Angst und Bange – Unionsprogramm zum Arbeitsmarkt
Der Tenor der arbeitsmarktpolitischen Vorstellungen der Union: Zurücksteuern in die Kohl-Ära. Längst fällige Arbeitsmarktreformen wie die 325 E-Regelung, die Novelle des Betriebsverfassungsgesetzes, der gesetzliche Teilzeitanspruch und das Gesetz gegen die Scheinselbständigkeit sollen zurückgenommen werden. Zu den Einnahmeausfällen für die Sozialversicherungsträger (2,6 Mrd. E) heißt es lediglich: Sie ... "werden durch Bundeszuschüsse ausgeglichen". Ähnlich unpräzise und ohne jede Aussage zur Finanzierung bleibt die Ankündigung, die Sozialbeiträge für Einkommen zwischen 401 und 800 Euro zu senken. Zu den Einnahmeausfällen für die Sozialversicherungsträger (2,6 Mrd. E) heißt es lediglich: "... werden durch Bundeszuschüsse ausgeglichen". Ähnlich unpräzise und ohne jede Aussage zur Finanzierung ist die angekündigte Senkung der Sozialbeiträge (auf welches Niveau?) für Einkommen zwischen 401 und 800 Euro.
SPD-Politik hat geringfügige Beschäftigung sozial abgesichert und zu zusätzlichen Beitragseinnahmen der Sozialversicherungsträger geführt. Diese müssten ersetzt werden und die Arbeitnehmer verlören z.B. Rentenansprüche. Weiterer Effekt der Unionsvorschläge: reguläre Arbeitsverhältnisse würden wieder verstärkt umgewandelt. SPD-Politik hat geringfügige Beschäftigung sozial abgesichert und zu zusätzlichen Beitragseinnahmen der Sozialversicherungsträger geführt. Diese müssten ersetzt werden und die Arbeitnehmer verlören z.B. Rentenansprüche. Weiterer Effekt der Unionsvorschläge: reguläre Arbeitsverhältnisse würden wieder verstärkt umgewandelt.
Dringend notwendige Regelungen für den Niedriglohnbereich firmieren bei der Union unter dem „Drei-Säulen-Modell". Stoibers Pläne sind bis ins Detail Anleihen an grüne Vorschläge. Wie viele andere der aufgeblasenen Versprechungen der Union sollen auch diese zu großen Teilen aus Umschichtungen im Bundeshaushalt finanziert werden. Und weil es nicht reichen wird, zahlt der Aufschwung. Bereits erprobten Projekten wie dem Mainzer-Modell wird dagegen eine Absage erteilt.
Die Union setzt auf Einschnitte in Arbeitnehmer- und Sozialrechte und geht damit auf Konfrontationskurs zu den Gewerkschaften. Schon unter Kohl konnten damit keine arbeitsmarktpolitischen Effekte erzielt werden. Der Kündigungsschutz soll aufgeweicht werden, befristete Arbeitsverträge sollen erleichtert werden und von Tarifverträgen kann abgewichen werden.
Die Union droht, Sozialtransfers an Auflagen wie Qualifizierung oder gemeinnützige Tätigkeit zu binden. Arbeitsbeschaffungs- und Strukturmaßnahmen sollen zurückgefahren werden, ohne Rücksicht auf innerparteiliche Proteste, besonders aus dem Osten.
Die Flucht in populistische Attacken gegen Leistungsempfänger zeigt: Neue Ideen für aktivierende und arbeitsplatzschaffende Strukturen hat die Union nicht.
CDU blabla:
24.04.2002, Analyse SPD-Wahlprogramm 2002
Wahlprogramm, S. 8
"Die Beschäftigtenzahl stieg um 1,2 Millionen."
Fakt:
Keine neuen Jobs
Es sind keine neuen Stellen entstanden. Im Wesentlichen resultieren die 1,1 Millionen aus der Zwangsaufnahme von 630-Mark-(325-Euro-)Jobs in die Erwerbstätigenstatistik. Die Zahl der Beschäftigten hat rein statistisch allein deswegen zugelegt, weil die früheren 630-Mark-Beschäftigten nunmehr in der Statistik mitzählen und diese um 1,77 Millionen "neue" Beschäftigte aufgebläht haben.
(Auskunft des Parl. Staatssekr. Gerd Andres., S. 21f.)
In Wirklichkeit hat die Regierung Schröder jedoch keine zusätzliche Beschäftigung geschaffen, was an den jährlich geleisteten Arbeitsstunden abzulesen ist. "Bei der produktionswirksamen Entwicklung des Arbeitseinsatzes in Deutschland kommt es nicht nur auf die Anzahl der Erwerbstätigen an, sondern auch auf die effektiv realisierte Arbeitszeit, also das gesamtwirtschaftlich geleistete Arbeitsvolumen. Das Arbeitsvolumen ist im Jahr 2001 um 1,0 v.H. zurückgegangen."
(Jahresgutachten 2001/2002 des Sachverständigenrates, Rn. 169)
Für den Zeitraum 1999 bis 2001 stagniert das Arbeitsvolumen.
(Quelle: Jahresgutachten 2000/2001 des Sachverständigenrates, Rn. 126)
Stillstand im Jahr 2001
"In Deutschland waren im Jahre 2001 durchschnittlich 38,7 Millionen Personen erwerbstätig. Dies sind lediglich 35.000 Personen oder 0,1 v.H. mehr als im Vorjahr. Damit hat sich der seit dem Jahre 1998 währende Beschäftigungsaufbau nicht mehr fortgesetzt, er ist im Jahresdurchschnitt nahezu zum Erliegen gekommen. Stieg die Anzahl der erwerbstätigen Personen im ersten Quartal noch um 0,6 v.H. im Vergleich zum Vorjahresquartal, kam es im zweiten Halbjahr zu einem Rückgang um 0,1 v.H."
(Jahresgutachten 2001/2002 des Sachverständigenrates, Rn. 166)
Schlusslicht in Europa
Die Entwicklung der Erwerbstätigenzahl bleibt in der gesamten Legislaturperiode unter dem EU-Durchschnitt. In diesem Jahr liegt Deutschland hier mit einer Stagnation bzw. Rückgang um 0,3 Prozent auf dem vorletzten Platz in der EU.
(Prognose EU-Kommission, S. 69)
24.04.2002, Analyse SPD-Wahlprogramm 2002
Wahlprogramm, S. 25
"Wir bekämpfen erfolgreich die Arbeitslosigkeit bei […] Langzeitarbeitslosen."
Fakt:
Kein Verdienst der Regierung: Rückgang aus demografischen Gründen und wegen Vorruhestandsregelung
"Rückläufig war auch die Langzeitarbeitslosigkeit [...], und zwar um -7 Prozent auf 1,28 Mio; allerdings beruht dies fast ausschließlich auf der Entwicklung im Westen. [... Dort hat sich die] Langzeitarbeitslosigkeit [...] 2001 stark verringert. Die jahresdurchschnittliche Zahl der Arbeitslosen, die bereits über ein Jahr nach einer Beschäftigung suchen, nahm um 12 Prozent auf 810.300 ab. Eine Rolle hierfür dürften auch demografische Gründe sowie die stärkere Inanspruchnahme des § 428 SGB III ["58er-Regelung": Vorruhestand] spielen, da vor allem Ältere langzeitarbeitslos sind."
(Bundesanstalt für Arbeit, 09.01.2002).
2001 mehr Langzeitarbeitslose in den neuen Bundesländern
"[... In den neuen Bundesländern war die] Zahl der Personen, die bereits länger als ein Jahr arbeitslos sind, [...] mit 474.400 um 4 Prozent größer als im Jahr zuvor. Ohne die demografische Entlastung bei den besonders oft langzeitarbeitslosen Älteren wäre der Anstieg wohl noch größer gewesen. Insgesamt erhöhte sich der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen [im Osten] um 1 Prozentpunkt auf 35 Prozent."
(Bundesanstalt für Arbeit, 09.01.2002)
Langzeitarbeitslosigkeit im März 2002 auf hohem Niveau
Im März 2002 gibt es 1,307 Mio. Langzeitarbeitslose - im Dezember 2001 waren es trotz schlechterer saisonaler Bedingungen noch 1,272 Mio.
(Bundesanstalt für Arbeit, S. 1)
2. @hypnom: die Begründung deiner Umfrage-These mit "ist halt Fakt" ist doch als solche ein wenig dürftig ... oder hast du vielleicht keine verlässliche Quelle dafür ...?
3. @topic: was aber zurzeit keiner der Wahlforscher so recht erklären kann: zwischen den Umfragewerten der SPD als Partei und Schröder als Kanzler/Parteivorsitzender herrscht eine deutliche Diskrepanz: während die SPD hinter der Union liegt, verfügt Schröder über einen klaren Vorsprung bei der Kanzlerpräferenz, zwischen 7% (FgW) und 13% (Forsa)! http://www.election.de/cgi-bin/showimage.pl?filename=/img/poll/btw_kanzler.gif
Insofern erstaunlich, da ein solches Ungleichgewicht zwischen Person und Partei die absolute Ausnahme darstellt und dessen Auswirkung auf die Wahl mangels Erfahrungen der Vergangenheit auch nicht absehbar ist.
Wenn man nun aber bedenkt, dass ein Wahlkampf am Schluss immer auf den Spitzenkandidaten fokussiert und dementsprechend "die Person" gewählt wird, sollten die Sozis wohl noch eine Chance haben. Ich glaube, dass es anstatt von Zahlenwirrwarr vielmehr darauf ankommt, den Wählern das Gefühl zu geben, die Probleme lösen zu können. Und, ganz wichtig, mit der politischen Arbeit das menschliche Grundbedürfnis nach Sicherheit zu befriedigen. Schröder kann das.
[ 05-08-2002: Beitrag editiert von: ToxicTwin ]
hinzu kommt, dass das arbeitsamt durch akuten personalmangel wegen krankheit abwanderung der nachwuchskräfte und oftmals stellenbesetzung durch unqualifizierte aushilfskräfte maßlos mit der vorhandenen arbeit überfordert ist, und so grade bei langzeitarbeitslosen (oder den davon gefährdeten arbeitslosen) eingespart wird, da diese fälle mehr arbeitsaufwand erfordern.
und wenn man die ganzen §428-fälle noch als arbeitslose hinzuzählen würde, die derzeit nach meinem informationsstand noch aus der statistik fallen (bedeutet, diese 58+ alten arbeitslosen erklären sich bereit, zum frühstmöglichen zeitpunkt ohne abzüge in rente zu gehen für erleichternde voraussetzungen bei der vermittlung), sähe es bedeutend schlimmer aus.
das arbeitsamt ist nun mal ein auffanglager für 'übriggebliebene', mir fallen da auch noch die ganzen kranken ein, die eigentlich nicht arbeitsfähig sind, aber aufgrund von sonderregelungen nach der aussteuerung aus dem krankengeld-bezug arbeitslosengeld beziehen können.
und was ich mitbekomme, sind grade heutzutage durch die immer steiler steigenden belastungen und anforderungen im arbeitsleben viele menschen überfordert, was sich in krankheit und arbeitsunmut niederschlägt. irgendwo muss sie ja bleiben, die technische revolution, die grade seit den letzten jahrzehnten immer schneller voranschreitet.
dass da die arbeitslosenzahlen im vergleich zu früher steigen, ist für mich nur verständlich, und nicht nur an schlechter wirtschafts- und sozialpolitik festzumachen.
p.s. ich arbeite selber im arbeitsamt und weiss daher wovon ich spreche...
[ 05-08-2002: Beitrag editiert von: Astronaut ]
so schauts aus.. was die komplexität der materie angeht, in der sich jeder seine ansichten in seinem eigenen interpretationssystem bestätigen kann.
das mit der umfragestatistik wäre bekannt, dachte ich, weil das in verschiedenen medien in den analysen erwähnt wurde neulich drei monate vor der wahl. hab jetzt im web auf anhieb keine statistiken gefunden, um es zu belegen, die aussage dürfte aber manipulations-resistent genug sein.
bzgl. "den Wählern das Gefühl zu geben, die Probleme lösen zu können. Und, ganz wichtig, mit der politischen Arbeit das menschliche Grundbedürfnis nach Sicherheit zu befriedigen. Schröder kann das."
-> weiss ja nicht, wie souverän schröders pleitenserie der letzten wochen ins bewußtsein der wähler gedrungen ist. in wenigen tagen hintereinander erst der verlorene eiertanz um Ron Sommer, bei dem sich alle von Schröder präferierten nachfolger abwandten, weil sie sich nicht instrumentalisieren lassen wollten, dann Scharpings rauswurf, die mehr oder weniger zurückgehaltene düppierung von Schröder durch Chirac in Schwerin (was einem Kohl niemals passiert wäre), und dann noch turbulenzen beim koalitionspartner mit Özdemirs rücktritt. jeweils klare nullnummern für Schröder in den bereichen wirtschaft, kabinett und außenpolitik, und der koalitionspartner zieht mit auflösungserscheinungen nach.
vor allem, im grossen betrachtet: wie soll der bürger vom kanzler sicherheit ausgestrahlt empfinden, wenn in einer legislaturperiode acht (oder waren's jetzt neun?) seiner minister den abgang gemacht haben? wenn diese rekord-pleite kein zeichen dafür ist, daß sein system einfach nicht läuft, "er es einfach nicht kann", was sonst?
bei Kohl hätte die opposition bei solchen zuständen wahrscheinlich neuwahlen gefordert und die offene revolution ausgerufen ,)
[ 05-08-2002: Beitrag editiert von: Hyp Nom ]
'Der Kanzler und seine Regierung haben geschworen, den Nutzen des deutschen Volkes zu mehren und Schaden von ihm abzuwenden. Sie sind daher verpflichtet, alle Gefahren sorgfältig zu analysieren und abzuwägen: die Risiken einer Intervention in Bagdad gegen die Bedrohung, die sich aus Saddams Massenvernichtungspotential ergibt. Schröders Worte von einer "Spielerei mit dem Krieg" enthalten daher nicht nur unkluge Unterstellungen dem amerikanischen Verbündeten gegenüber, der vermutlich mindestens so gut wie Berlin die Folgen eines Militärschlags für den Nahen Osten und die Weltwirtschaft abschätzen kann. Solche Aussagen sind auch fahrlässig, solange der Kanzler nicht mit Sicherheit weiß, daß Saddam mit politischen Mitteln beherrschbar bleibt. Auch dies wird freilich dadurch erschwert, daß ein Land wie Deutschland vorab erklärt, sich nicht einmal an der Finanzierung eines möglichen Militärschlags zu beteiligen. (..)
Nicht nur der neue Außenpolitiker der SPD, Müntefering, scheint Gefallen an einem neuen "deutschen Weg" aus der internationalen Verantwortung zu finden. Der führte freilich in die Isolation und Einflußlosigkeit.'
(faz.de)
[ 06-08-2002: Beitrag editiert von: Hyp Nom ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von nickthequick:
[B]Also ich bete nur zu Gott, dass die SPD den momentanen abwärtstrend noch mal drehen kann. So einen wie den Stoiber würd ich glaub nicht überleben.[B]
echt? erschiesst du dich dann live am 22.09. per webcam für alle sichtbar?
Na zum Glück ist die deutsche Öffentlichkeit sehr kurzfristig orientiert, oder spricht heute noch jemand von V-Männern, Bundesrats-Theater oder Afghanistan ...?
Zum Thema "Kompetenz-Team":
Edmund Stoiber
Kanzlerkandidat von CDU und CSU
Motto: Wer nicht Stellung bezieht, kann ja schon mal nix falsches sagen. So z.B. auf die Frage, ob er ein traditionelles Frauenbild habe: "Sowohl als auch." Versteht es aber, Sachverhalte klar und schnell auf den Punkt zu bringen („Absenkung des – na – des des des des des des Alters, äh, des Alters der Kinder, wenn sie ...“). Entgegen vieler Vorurteile ein weltoffener und toleranter Mensch, was auch trotz der Bezeichnung diverser Schriftsteller als „Ratten und Schmeißfliegen“ sicherlich bestätigt werden darf.
Angela Merkel
Vorsitzende der CDU Deutschlands
Durchsetzungsstark (siehe Kanzlerkandidatur) und speziell in der Partei sehr beliebt. Entdeckerin des großartigen Generalsekretärs Laurenz Meyer. War schon „Umweltministerin“ unter Kohl, insofern also eine weitere junge, unverbrauchte Persönlichkeit der Union.
Lothar Späth
Wirtschaft, Arbeit und Aufbau Ost
Das „Cleverle“. Der Superstar. Hat mit nur geringen Milliardenzuschüssen ein ostdeutsches Unternehmen saniert. Laut Spiegel kann ihm egal sein, wer unter ihm Kanzler wird. Wenn’s nicht perfekt läuft, kann er ja immer noch zurücktreten. Ein Grund wird sich schon finden (vgl. Gysi). Mein persönlicher Tipp: „Ich kann den Job leider doch nicht machen, weil die FDP das Ministerium für sich beanprucht. Tja, schade. Und tschüss.“
Wolfgang Schäuble
Außen-, Sicherheits- und Europapolitik
Aufgrund seiner Erfahrung mit höheren Geldbeträgen und kreativer Verbuchung diverser Einkünfte natürlich auch potenzieller Kandidat für das Finanzministerium.
Alter Weggefährte Helmut Kohls, langjähriger Minister. Natürlich dennoch keineswegs mitverantworlich für die Explosion der Staatsverschuldung und den enormen Anstieg der Arbeitslosigkeit in seiner Amtszeit.
Friedrich Merz
Haushalt und Steuern
Früher als wilder Motorradrocker unterwegs. Heute Kenner und Verfechter der deutschen Leitkultur. Besticht immer wieder durch scharfsinnige Kommentare („Heute ...“ – lange Pause – ...“ ist ein schlechter Tag für Deutschland.“ – warten auf Applaus). Pluspunkt: steht mit Angela Merkel auf Kriegsfuß.
Katherina Reiche
Jugend, Frauen und Familie
Starker Rückhalt in der gesamten Partei. Böse Unterstellungen wie „zu jung, zu weiblich, zu ostdeutsch, zu protestantisch, zu schwanger und zudem noch unverheiratet“ spiegeln sicher nicht die Meinungen der CSU-Älteren wieder.
Horst Seehofer
Soziales und Gesundheit
Nachdem auch er ja bereits unter Kohl für eine äußerst erfolgreiche Reform des deutschen Gesundheitssystems verantwortlich war, wird er auch zukünftig sicherlich zahlreiche neue Impulse setzen können.
Zum Thema Wahlausgang:
[...] Die Wahlforscher sehen die Wahl jedoch keinesfalls für gelaufen an. Die Geschäftsführer von Infratest/Dimap, Forschungsgruppe Wahlen und Forsa am Dienstagabend sagten im Frankfurter Presseclub am Dienstagabend unisono, der Ausgang der Wahl am 22. September sei noch offen, auch wenn die meisten Umfragen der jüngsten Zeit eine Mehrheit für CDU/CSU und FDP ergeben hätten.
Vor allem das Auseinanderklaffen der Einschätzungen von Parteipräferenzen und Kanzlerkandidaten berge Unwegsamkeiten. Manfred Güllner vom Forsa-Institut sagte, unter den 25 bis 30 Prozent der noch Unentschlossenen machten die SPD-Wähler von 1998 die Mehrheit aus. Für die SPD gelte es daher vor allem diese möglichen Wähler zu mobilisieren. Richard Hilmer von Infratest Dimap berichtete, 82 Prozent der Befragten sagten selbst, die Wahl sei noch nicht entschieden. Nur 14 Prozent seien der Meinung, sie sei schon gelaufen, wobei es sich vorwiegend um Anhänger der Unionsparteien handele. [...] (heute bei spiegelonline)
Ganz allgemein: ich bin sicher kein SPD-Anhänger und Schröder-Fan, aber DIESE Alternative ...?! Ich darf nochmal Bismarck zitieren: "Politik ist die Kunst des Möglichen." Und es ist eben nicht möglich, mal so kurz entgegen sämtlicher weltwirtschaftlichen Zwänge alle Probleme zu lösen.
Naja, jedes Volk wählt eben die Regierung die es verdient (siehe Amerika).
[ 07-08-2002: Beitrag editiert von: ToxicTwin ]
Übrigens, selbst der potenzielle Koalitionspartner Westerwelle scheint ja Zweifel an den Fähigkeiten Stoibers zu haben. Zitat: "Herr Stoiber könnte als Außenminister nicht einmal Frieden mit Österreich halten."
stoiber: auf regierungsprogramm.de findest du naeheres zum frauenbild, und gerade dazu hat sich Stoiber gerade beim viel kritisierten auftritt bei Christiansen z.b. sehr fluessig geaeussert ,)
lieber jemand, der sich mal sprachlich verzettelt und damit klarmacht, dass die dinge nun mal komplex sind, als jemand mit 'ruhiger hand', der aussagen massenmediengerecht derart plakativ vereinfacht, dass man es sich gleich schenken kann.
merkel: laut dir darf also niemand in die regierung, der laenger als 10 jahre im bundestag ist. damit kann die Schroeder-mannschaft ja auch gehen..
spaeth: bla, irgendwelche unterstellungen ueber kommende ruecktritte stehen wenn dann der jetzigen regierung gut zu gesicht, hat ja die meiste ruecktrittserfahrung.
beim rest wirds immer daemlicher, danke, reicht. die polemik ist voellig austauschbar und kann abgewandelt auf jeden vertreter der regierungslagers umgemuenzt werden bei bedarf..
"jedes Volk wählt eben die Regierung die es verdient".. und die dann reihenweise zuruecktritt und und dem volk die rote laterne im europaeischen wirtschaftswachstum zuruecklaesst..
Die Behauptung, ich würde lediglich abschreiben, empfinde ich erstens als nicht fair und zweitens reichlich unverschämt. Die Charakterisierungen der Unionspolitiker stammen von mir – und, das darfst du mir glauben, ich habe dafür schon ein wenig Zeit investiert. Zitate und Quellen (ich weiß, Quellen interessieren dich nicht so, dir reicht aus, wenn es „Fakt“ ist ...) sind als solche kenntlich gemacht.
Ich fühle mich aber sehr geehrt dass du dich trotzdem herablässt mir zumindest teilweise zu antworten.
Kurze Info zum Thema „Frauenbild von Stoiber“.
Laut SPD will Stoiber „Frauen zurück an den Herd.“ (Achtung, Polemik!!)
Was steckt aber dahinter: Die Union will Familien verstärkt fördern. Toll! In Wirklichkeit handelt es sich um eine „Prämie“ für Frauen, die schön zuhause bleiben (vgl. Wahlprogramm). Nun ja ...
Im Übrigen empfehle ich dir, nicht alle bewusst aus wahltaktischen Gründen in die Welt gesetzten Begriffe unreflektiert zu übernehmen. Ein Beispiel. Gestatte mir, dir kurz einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen: Der Begriff der „roten Laterne“ ist eine Kreation der CDU-Werbeagentur Publicis Berlin für die Wahl in Sachsen-Anhalt im Frühjahr 2002. Dieser Begriff wurde (zugegebenermaßen) erfolgreich in den Medien platziert. Als sich der „Erfolg“ der Metapher zeigte, wurde die „rote Laterne“ kurz darauf offizieller Sprachgebrauch und Pflichtbestandteil sämtlicher Interviews des CDU/CSU-Parteivorstands.
So wird die Öffentlichkeit gezielt gesteuert. Analog dazu: „Kompetenz-Team“ und „die politische Mitte“.
Btw: Einen sauberen Journalismus erkennt man daran, inwieweit solche PR-Begriffe kommentarlos übernommen werden oder nicht. Und nicht dass die SPD oder sonst wer das anders machen würde, ich denke nur man sollte schon die Hintergründe kennen.
Zu guter Letzt: Warum beschwerst du dich über Polemik? Polemik ist, solange sie nicht unter die Gürtellinie geht, ein legitimes Mittel der Politik, erst recht im Wahlkampf! Ich verstehe außerdem nicht, wie du dich über Polemik beklagen kannst und gleichzeitig pro Stoiber argumentierst. Weißt du was ich meine ...? Und wenn du schreibst, die Argumente seien sowieso austauschbar, bin ich schon gespannt auf deine hoffentlich ebenbürtige Antwort. Und bitte nicht nur FAZ-Leitartikel o.ä. posten ...
Ich hoffe wirklich, dass Schröder dieses Mal nicht umfällt und den sinnlosen Irakkrieg weiterhin ablehnt. Es kann nicht sein, dass die Souveränität eines Staates nichts mehr wert ist und einfach nach Belieben z.B. der Irak besetzt wird und unter den Allmachtsphantasien der USA leiden muss. Es gibt absolut keine Hinweise auf ein ABC-Waffenprogramm des Iraks, erst vor wenigen Monaten hat das ein CIA-Gutachten bestätigt. Und selbst wenn das Gegenteil der Fall wäre, ein Kriegsgrund wäre das noch lange nicht.
[ 07-08-2002: Beitrag editiert von: CookinBeat ]
da soll mal einer sagen wir denken nur ans feiern.
Hat jemand eine homepage, die die einzelnen Punkte der unterschliedlichen Partien darlegt und dann auch ganz objektiv eroerteret sind, bzw versucht zubewerten, aber mit einer Meinung die weder der rechten noch der linken seite entspricht.
bis die tage billy
Ich finde Detuschland sollte sich da raus halten. Und es ist echt der Hammer (allerdings negativ gemeint), dass eine Regierung in der DIE GRÜNEN sitzen, da möglicherweise eine Unterstützung anbietet.
Glaube allerdings nicht, dass die CSU in dem Punkt besser wäre. Kann doch gut sein, dass eine doch eher militärisch eingestellte Regierung noch mehr und weitläufigere Unterstützung bietet, als es die SPD macht.
Das ist natürlich nicht die einzige Frage Eures Wahlkampfs, nur wärs trotzdem gut sich zu überlegen, welche Regierung man möchte, wenn die Amis zum grossen Krieg rufen... Es ist ein Unterschied, ob man eine Regierung hat, die die Amis "machen lässt" oder ob man eine Regierung hat, die da "noch selber mitmachen will".
@CSU-Wähler:
Wie seht ihr denn die Haltung eurer Partei in dem Punkt? Was glaubt ihr, wird Stoiber machen, wenns zum Ami vs. Islam-Krieg kommt?
was die polemik angeht, hast du in diesem thread halt den niveaumasstab nach unten verlegt, aber das spricht ja auch für sich ,) ich weiss nicht, wie dazu die worte 'sauberer journalismus' in deinen mund passen, aber muss einen ja nicht weiter wundern.
allein schon zu Stoiber das "Motto: Wer nicht Stellung bezieht, kann ja schon mal nix falsches sagen" unterzujubeln, ist der hohn an sich, schliesslich war es Schröder, der im letzten wahlkampf die neue kultur des nicht festzumachenden und nicht festlegbaren hervorbrachte, man erinnere sich an die "neuen mitte" (wo ist die eigentlich abgeblieben im jetzigen wahlkampf?) und der grandiosen idee, "vieles besser, aber nicht alles anders" machen zu wollen.
"Quellen interessieren dich nicht so".. sehr differenziert, wenn die quelle mal fehlt (wo ich in dem fall die info noch als allgemeingut ansah, wenn jemand halbwegs die presse verfolgt, was ich von jemandem, der den thread bis zu dieser stelle verfolgt hat, einfach mal annahm, aber scheint ja leider nicht der fall), gleich wieder die polemikkeule zu schwingen..
"Prämie für Frauen".. was soll an der tendenz denn so rückständig sein? hättest du gern auch kindergeld und erziehungsurlaub abgeschafft, der konsequenz wegen?
was ändert der gebrauch des begriffs "rote laterne" an den tatsachen? soll davon abgelenkt werden? wolltest du mir unterstellen, dass ich die hintergründe nicht kenne? *g* wir sind hier übrigens auch kein journalistenforum. bist du mit z.b. "letzter platz" zufriedener?
"Analog dazu: 'Kompetenz-Team' und 'die politische Mitte'." - oder "Neue Mitte", oder ganz aktuell der beim wahlkampfauftakt in hannover auf einmal allgegenwärtige begriff "der deutsche weg"
@ Space Base
"der Irak kürzlich amerikanische Abgesandte eingeladen hat, die jedoch nicht kommen wollten"
weil das schon ein paar mal so hin- und herging, wo die USA nicht abgelehnt hatten, aber nichts bei rumkam.. Hussein macht kleine zugeständnisse, um kooperationsbereit zu erscheinen und den USA dann für repressionen den buhmann zuschieben zu können. kann die vorstellung so abwegig sein?
wenn es nach den schreckgespenstern vor der Afghanistan-mission gegangen wäre, hätten wir auch längst weltkrieg gehabt und die 1% überlebenden wären als köche in unterirdischen McDonalds-filialen versklavt worden
klar sollte man kritisch sein, aber auch irgendwie noch den rahmen wahren.
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
was die polemik angeht, hast du in diesem thread halt den niveaumasstab nach unten verlegt, aber das spricht ja auch für sich ,)
Dazu zitiere ich mal kurz dich selbst:
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
die aussenpolitik zu italien war ja tatsaechlich schon immer ein gewichtiger postenwenn es nach den schreckgespenstern vor der Afghanistan-mission gegangen wäre, hätten wir auch längst weltkrieg gehabt und die 1% überlebenden wären als köche in unterirdischen McDonalds-filialen versklavt worden
Soso, du redest also von Niveau ... bitte lass es, in deinem eigenen Interesse. Aber Polemik, das sind immer die anderen! Stimmts? Nun ja, damit scheinst du ja wirklich nicht klarzukommen. Wahlweise kann ich dich aber in Zukunft auch gern mit Wattebällchen bewerfen.
Meine Frage, warum du Polemik ablehnst, aber mit Stoiber sympathisierst (ja, das IST ein Widerspruch ...) steht übrigens noch immer im Raum. Naja, vielleicht brauchst du auch noch ein bisschen Zeit dafür. Ist glaube ich auch bestimmt nicht einfach zu beantworten.
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
allein schon zu Stoiber das "Motto: Wer nicht Stellung bezieht, kann ja schon mal nix falsches sagen" unterzujubeln, ist der hohn an sich, schliesslich war es Schröder, der im letzten wahlkampf die neue kultur des nicht festzumachenden und nicht festlegbaren hervorbrachte, man erinnere sich an die "neuen mitte" (wo ist die eigentlich abgeblieben im jetzigen wahlkampf?) und der grandiosen idee, "vieles besser, aber nicht alles anders" machen zu wollen.
Hey,da hat sich ja jemand richtig mit dem Thema beschäftigt! Dann will ich mal nicht so sein und dein Wissen noch vervollständigen: Die Idee "vieles besser, aber nicht alles anders" machen zu wollen, enstand aus der Vorgabe, die Wähler nicht mit radikalen Ankündigungen zu verängstigen, aber gleichzeitig doch Wechselstimmung zu schüren. Dementsprechend wurde der in der Öffentlichkeit negativ besetzte Begriff der "Reform" durch den Begriff der "Innovation" ersetzt, kombiniert mit dem SPD-Markenkern "soziale Gerechtigkeit" entstand das Motto "Innovation und Gerechtigkeit". Und voilá, die Themen waren besetzt. 1:0 für die Roten. Die CDU hätte nachlegen müssen, konnte aber aufgrund ihrer Kohlschen Erstarrung nichts gegenhalten.
Und die "neue Mitte"? Kein Wunder, dass du die jetzt vergeblich suchst. Es war von Anfang an klar, dass es die "neue Mitte" als solche nicht gibt. (vgl. "Kompetenzteam" ...) Aber der Begriff war gesetzt, alles stürzte sich darauf, jeder wollte dabei sein. Und die Medien ließen sich intrumentalisieren. Alles in allem sehr erfolgreich. Klar dass den Verlierer das wurmt ...
Apropos Verlierer - was Stoibers Wahlkampf angeht: es ist eine offensichtliche und sehr billige Kopie der SPD-Strategie von 98 (in Teilen), natürlich ergänzt um diverse Ausrutscher und die sehr spezielle CSU-eigene Tonalität. Das ist schon traurig. Aber wenn schon im Wahlkampf die eigenen Ideen fehlen, wo sollen die dann in der Politik herkommen?
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
"Quellen interessieren dich nicht so".. sehr differenziert, wenn die quelle mal fehlt (wo ich in dem fall die info noch als allgemeingut ansah, wenn jemand halbwegs die presse verfolgt, was ich von jemandem, der den thread bis zu dieser stelle verfolgt hat, einfach mal annahm, aber scheint ja leider nicht der fall), gleich wieder die polemikkeule zu schwingen..
Hui, kleine Anspielung, große Wirkung! Interessant ... um dich zu beruhigen: ich kenne diese Information, ich glaube sie dir ja auch, um Himmels willen. Ich wollte nur mal sehen ob du recherchieren kannst. Ergebnis ist ja bekannt.
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
"Prämie für Frauen".. was soll an der tendenz denn so rückständig sein? hättest du gern auch kindergeld und erziehungsurlaub abgeschafft, der konsequenz wegen?
Kindergeld und Erziehungsurlaub sind selbstverständlich wichtige und sehr sinnvolle Leistungen. Es geht vielmehr um die Richtung der künftigen Familienförderung. Die von der Union geforderten Zahlungen führen dazu, dass Mütter ihren Platz ausschließlich zu Hause sehen sollen. Die SPD will dagegen mit der Förderung von Ganztagsschulen Frauen ermöglichen, sowohl Mutter als auch berufstätig zu sein und somit selbstständig und unabhängig leben zu können. Mag sein dass viele CDU/CSU-Anhänger sich das nicht wünschen.
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
was ändert der gebrauch des begriffs "rote laterne" an den tatsachen? soll davon abgelenkt werden? wolltest du mir unterstellen, dass ich die hintergründe nicht kenne? *g* wir sind hier übrigens auch kein journalistenforum. bist du mit z.b. "letzter platz" zufriedener??
Ja, genau das wollte ich dir unterstellen. *g* Und mit dem Begriff "letzter Platz" bin ich sehr zufrieden. Natürlich könnte ich jetzt argumentieren, dass es nicht den Tatsachen entspricht, aber wir wissen ja was dabei herauskommt: wir würden beide mit sehr vielen Zahlen und Statistiken belegen können, dass es so ist/dass es nicht so ist.
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
wir sind hier übrigens auch kein journalistenforum.?
Das hatte ich mir spätestens nach deinen Postings bereits gedacht, schön dass ich jetzt sicher sein kann. Noch ein Hinweis: der Tipp zu "sauberem Journalismus" war eigentlich als kleine Hilfe für dich gedacht, damit du allgemein journalistische Berichterstattung zu differenzieren lernst und dir besser deine Meinung BILDen kannst.
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
Analog dazu: 'Kompetenz-Team' und 'die politische Mitte'." - oder "Neue Mitte", oder ganz aktuell der beim wahlkampfauftakt in hannover auf einmal allgegenwärtige begriff "der deutsche weg".
Wie schon die Thematik des 98er-Wahlkampfs hast du auch das völlig richtig erkannt, du darfst stolz auf dich sein. Kompliment aber auch an die Strategen der SPD, wie schnell der Begriff "deutscher Weg" (wie du ja schon selbst bemerkt hast) in der Öffentlichkeit etabliert wurde.
[ 08-08-2002: Beitrag editiert von: ToxicTwin ]
"entstand aus der Vorgabe, die Wähler nicht mit radikalen Ankündigungen zu verängstigen, aber gleichzeitig doch Wechselstimmung zu schüren. (...)"
wer haette das gedacht! davon nimmt man heute natuerlich abstand, da man die augenwischerei der opposition aufzudecken und den harten realitaeten ins auge zu blicken hat.
"eine offensichtliche und sehr billige Kopie der SPD-Strategie von 98 (in Teilen)"
oh. das laesst ja tief blicken, wenn CDU/CSU selbst mit einer billigen kopie schon besser dastehen als die regierung..
"Die von der Union geforderten Zahlungen führen dazu, dass Mütter ihren Platz ausschließlich zu Hause sehen sollen."
aus dem wahlprgramm: 'Viele Frauen lehnen es ab, ihren Lebensentwurf weitgehend als ausschließlich auf Haushalt und Kindererziehung ausgerichtet zu verstehen. Nach wie vor gibt es aber auch eine Vielzahl von Frauen, die sich zumindest eine gewisse Zeit allein den Kindern widmen möchten. Dies muss auch in Zukunft möglich und gesellschaftlich anerkannt sein.'
Da sind zwar einige Sachen dabei die der Erwähnung nicht wert gewesen wären aber als Beispiel
"Edi: "Deutschland hat schon den größten Ausländeranteil in der EU..." SZ, 4.8.2001, S.6
Ausländeranteile in Europa: Luxemburg 34,9%, Schweiz 19,0 %, Österreich 9,1% Deutschland 8,9 %. Quelle: UN Abteilung für Bevölkerungsfragen, SZ 7.7.2001, S.5. Da Luxemburg und Österreich der EU angehören und Stoiber das sicher weiß, lügt er."
reicht ja schon... Wobei ich jetzt nicht sagen will daß diese Webseite als Quelle glaubwürdiger ist. Weiss jemand wie das ist mit den Ausländeranteilen?
Auch schön: http://www.gavagai.de/HHC53.htm
[ 08-08-2002: Beitrag editiert von: philipp ]
Da gibts auch andere Politiker (inkl. Gerhard) http://www.gavagai.de/HHD14.htm
[ 08-08-2002: Beitrag editiert von: philipp ]
Wie bitte soll es innerhalb einer Legeslaturperiode möglich sein einen Karren aus dem Dreck zu ziehen der 16 Jahre lang tiefst in die Scheiße gedrückt wurde...
Und es ist ja wohl ein Witz zu glauben, daß Herr Stoiber und Team all seine Wahlversprechen einhalten wird....
Schäme dich Deutscher!
Geht wählen!
Ich wähle die PDS & DG
wie meinen?
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
wenn ihr euch jedenfalls genauso kritisch mit der regierung wie mit der opposition befasst, ist es ja gut.. irgendwie scheint die regierung in diesem thread aber weitgehend narrenfreiheit zu geniessen.
Gibs doch endlich zu, du bist der nächste im Kompetenzteam vom Stoiber
"du bist der nächste im Kompetenzteam vom Stoiber"
wenn schon nicht das, magst du mir vielleicht ein empfehlungsschreiben schreiben, dass ich ehrenmitglied der CSU werde ..bitte an meine mail. toxic twin werde ich auch noch drum bitten. das könnt ihr mir nicht ausschlagen *g*
@topic: ich hab schon mal überlegt einen eigenen thread zum Thema
"Techno & Konservative Gesinnung - wie verträgt sich das?"
zu starten, aber jetzt äußere ich die Frage hier, weil ja doch so einige hier ein Bekenntnis zur Wahl konservativer Parteien ablegen.
Für mich verbietet sich die Wahl von FDP und allem rechts davon, weil dies mit meinen Idealen und (soweit ich weis) z.B. den Idealen der "Technomacher" (z.B. Detroit Artists, UR, Matthew Herbert) kollidieren würde.
Und wer die FDP für unmöglich hält aber die CDU wählt ist ja auch selber Schuld!
Was den Irak angeht: Hussein muss weg, nur wirds nicht so leicht werden, wie in Afghanistan. Und ich persönlich hätte da lieber eine Kriegsfeindliche (interessantes Wort) Regierung, als eine Amerika-auf-jeden-Fall-voll-unterstütz Regierung, wenn ich in Deutschland leben würde. Wir haben ja glücklicherweise die SVP, die solche Fissimatenten verhindert *g* - Dabei sein ist alles? Naja... also als Wähler würde ich mir das schon mal wenigstens durch den Kopf gehen lassen.
Und ich denke, dass sich SPD und CDU/CSU nicht mehr großartig unterscheiden, außer eben darin, dass die SPD sich einige krasse wirtschafts- und steuerpolitische Fehlentscheidungen geleistet hat. In Sachen Akzeptanz für einige gesellschaftliche Veränderungen hinkt die CDU/CSU als konservative Partei noch etwas hinterher, aber damit kann ich leben und aufhalten wird sie das mit Sicherheit nicht können.
Ich hab aber meine Meinung noch nicht endgültig getroffen und werde sicher auch noch das Wahlprogramm der beiden großen Parteien anlesen, bevor ich mein Kreuzchen mache.
Jetzt noch zum Thema Techno und Konservativ:
Ich würde mich auf keinen Fall als konservativ bezeichnen, ich würde nur die Konservativen momentan als Regierungspartei bevorzugen/erdulden, weil sie die meiner Ansicht nach ehrlicheren und besseren Lösungsvorschläge haben.
Außerdem verstehe ich nicht ganz, was die politische Einstellung mit den musikalischen Interessen zu tun hat.
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
"Techno & Konservative Gesinnung - wie verträgt sich das?"
deutschland ist unter Kohl die größte technonation der welt geworden, also wie kann man zu so einer frage überhaupt kommen?
wer jetzt sagt "trotz Kohl", den frage ich - wie groß wollt ihr denn, dass techno noch wird??
auch bleibt festzuhalten, dass england unter einer SPD-nahen regierung nach wie vor die repressivsten anti-partygesetze europas hat (criminal justice bill).. und wie sie auch kein Stoiber übertreffen würde.. und was der clubkultur auf der insel nicht wirklich abträglich ist.
Ich glaube, es geht nicht darum, inwieweit eine Partei oder Regierung die Partykultur duldet, einschränkt oder fördert sondern vielmehr um die ideologischen Gegensätze. Und die sind zwischen dem Konservatismus und der eher als links einzustufenden Technokultur ziemlich groß. Schliesslich steht Techno z.B. für Toleranz, Gleichheit aller Menschen und einem Lebensstil abseits der bürgerlichen Vorstellungen, und das vermittelt die CDU/CSU von allen Parteien am wenigsten.
[ 09-08-2002: Beitrag editiert von: CookinBeat ]
@ space base
"techno ist doch nicht wie das Kabarret, das für ihre Aufführungen "Charakterköpfe", die man hochnehmen kann, in der Regierung braucht"
genau das wollte ich damit sagen.. der einfluss der politik auf die bewegung wird ueberschaetzt.
"lieber eine kriegsfeindliche (interessantes Wort) Regierung"
... die gestern noch uneingeschraenkt solidarisch war? und die morgen weiss-=der-kuckuck-was sein wird?
"Dabei sein ist alles?"
es geht darum, nichts auszuschliessen. sind garantien absehbar, dass es ohne krieg gehen wird?
Die Frage ist einfach, ob Deutschland bei dem Krieg dabei sein muss?
Betrachten wir das ganze Nahost-Debakel mal aus der Vogelperspektive: Aufgrund der Jahrhundertelangen Verfolgung sowie des Holocausts wurde den Juden ein eigener Staat geschenkt, der halt blöderweise noch von ein paar Leuten bewohnt wurde, aber was solls, hauptsache die Jahrhundertelange Verfolgung der Juden wurde gesühnt... Da Amerika der Befreier Europas war, hatte er auch das eingefädelt und Israel unterstützt, weil Israel eine amerikanische Idee war. Dass es den Nachbarstaaten nicht unbedingt gefallen hat, dass jemand einfach mal husch etwas islamisches Land klaut, war ja vorauszusehen. Im Laufe der letzen 50 Jahre wurde die Situation durch Ölboykotts, und den kalten Krieg (Afghanistan) zusehends schwieriger. Die Unruhe der Bevölkerung der islamischen Nachbarstaaten wurde von Fundamentalisten ausgenutzt um sich selbst an die Macht zu bringen. Nachdem die Macht durch "interne" Kriege (Iran/Irak) gefestigt worden war, wurde Amerika zur Zielscheibe des Ungemachs, unter anderem auch aufgrund der bedingungslosen Unterstützung der Amis für Israel. Und jetzt steht der Irak kurz davor aus russischem Uran irgendwelche Atomraketen zu basteln, die aufgrund ihrer Reichweite wohl kaum Amerika ins Visir nehmen können - womit Europa, als kultureller Nachbar Amerikas natürlich ins Zielfeld rückt. Nun kann man zwei Positionen beziehen:
Entweder man sagt sich die Amis haben uns die Suppe eingebrockt, indem sie Israel gründeten (statt den Juden bspweise Bayern zu geben, was sicherlich einiges logischer gewesen wäre!), sollen sie diese Suppe gefälligst auch auslöffeln.
Oder: Europa ist in Gefahr, also muss sich Europa verteidigen.
Das ganze meine ich wertneutral - allerdings sollte sich Europa mal endlich entscheiden. Und auch dafür steht die Bundestagswahl...
Meine Meinung hierzu:
Natürlich haben weltfremde Spinner wie ich *g* nicht gern Krieg, aber was ich noch viel weniger gern hab, sind Atomraketen auf Europa... Ich seh nur nicht so ganz ein, warum Europa Krieg führen muss, wenn wir den ganzen Schlammassel den Amis zu verdanken haben?
neues von heute:
Der sozialdemokratische Außenpolitiker Hans-Ulrich Klose räumte in der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" ein, es sei "dem Wahlkampf geschuldet", dass führende Mitglieder seiner Partei - allen voran Schröder - eine militärische Intervention prinzipiell ablehnten.
(www.welt.de/daten/2002/08/09/0809de349500.htx)
Der Kanzler braucht einen Krieg. Er braucht keinen wirklichen, in dem Menschen umkommen und Städte bombardiert werden. Er braucht den Krieg nur als Möglichkeit, als Bedrohung. Denn größere Verdienste noch als die Regierung, die ihr Land möglichst unbeschadet durch einen Krieg führt, erwirbt sich jene, die dem Volk gänzlich erspart, was kein vernünftiger Mensch will. So hat Gerhard Schröder einen Feldzug gegen den Irak, von dem noch niemand mit Sicherheit sagen kann, daß es ihn geben wird, zur Ultima ratio seines Kampfes um sein Amt gemacht, der bisher nur Niederlagen kennt.
Der Bundeskanzler konnte das Volk nicht vor Massenarbeitslosigkeit, Mutlosigkeit und Zweifeln an der Qualifikation seiner Regierung bewahren. Nun deutet er auf eine dunkle Bedrohung am Horizont hin, vor der er die Deutschen schützen werde, so sie ihn im Amt beließen.
In dem amerikanischen Spielfilm "Wag the dog" hat ein Hollywood-Produzent seinem Präsidenten einen virtuellen Krieg besorgt. Schröder läßt sich das Drehbuch gleich aus Washington liefern, von Bush selbst und dem Kongreß.
(www.faz.de)
...wahrend Stoiber gestern wieder klargestellt hat, dass eine beteiligung deutschlands an weiteren operationen sowieso nicht machbar ist, weil die finanziellen und operativen kapazitaeten ueberhaupt nicht gegeben sind.. was die SPD natuerlich auch weiss, aber mit dieser erkenntnis laesst sich fuer sie ja erst recht kein wahlkampf machen..
also wer streut hier sand ins auge des volks?
[ 09-08-2002: Beitrag editiert von: Hyp Nom ]
@ Hyp nom
Das musst ausgerechnet Du schreiben. Du zitierst selbst dauernd die FAZ. Aus einer CDU-nahen Zeitung abschreiben ist ja wohl auch keine Kunst.
[ 09-08-2002: Beitrag editiert von: Lance ]
mit dem 'abschreiben' meinte ich erst mal toxics extrem langes zitat mit dem gegeneinander-aufrechnen von statistiken, und spaeter die charakterisierung einiger unionspolitiker mit den ueblichen diss-vokabeln, wie man sie auf den anti-stoiber-seiten findet.
aber ich nehm's gerne zurueck. hab ja auch die erfahrung gemacht, dass man zitate bringen muss und nicht frei von quellen daherreden kann.
@ hyp nom
Du folgst aber nicht gerade einer konsistenten Argumentation. Schröder wirfst Du vor die 'Kultur des Nicht-Festmachens' etabliert zu haben, findest es aber in Ordnung wenn Stoiber diese Kultur übernimmt. Damit sagst Du nichts anderes als 'Stoiber ist nicht besser als Schröder'. Da muss ich mich fragen wieso Du hier so glühend für Stoiber argumentierst obwohl Du eigentlich davon überzeugt bist, daß er es auch nicht besser kann als Schröder.
Daß Stoiber es nicht besser kann, beweist er ja schon indem er den SPD-Wahlkampf von '98 kopiert. Dem Sieger (damit meine ich Schröder - Wahlsieger '98) zu folgen ist zwar eine gute Stategie (wer etwas Ahnung von Spieltheorie hat, weiß was ich meine), beweist aber in der aktuellen Politik nur die Einfallslosigkeit der Opposition. Anstatt mit eigenen Ideen zu glänzen werden lieber alte SPD-Slogans modifiziert.
Zum Thema 'Neue Mitte':
Die hat's nie gegeben.
[ 09-08-2002: Beitrag editiert von: Lance ]
ist ja schoen gesagt pauschal, aber da muessten wir schon genauer die slogans hernehmen und gucken, was dahintersteckt.
ich bin bin auch nicht der ansicht, dass die 98er wahlkampfstrategie der SPD kopiert wird (dazu fehlt es schon an einem aehnlichen ueberbegriff wie der 'neuen mitte', zum glueck).. aber angenommen, man wuerde das so sehen, wurde es ja tief blicken lassen, wenn sich die SPD mit ihren eigenen waffen von vor 4 jahren schlagen liesse..
"Zum Thema 'Neue Mitte': Die hat's nie gegeben."
eigentlich schon, nur ganz anderes, als es sich Schroeder das vorstellte, als naemlich Lafontaine den abgang machte und seither der linke parteifluegel fluegellahm war.. was ja tatsaechlich eine gewisse neue plazierung der SPD im eh weit gesteckten feld der mitte ergab.
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
[B]ich weiss nicht, ob dieses ausschliessende 'oder' sein muss.. entweder machen alles die amis, oder die europaer?
Nein entweder machen alles die Amis oder alle zusammen.
Der Faz-Artikel stimmt mich nachdenklich. Sollte das wirklich so sein, wie die sich das vorstellen, kann man Schröder nur raten, sich den Spruch "Die Geister die ich rief, ich werd sie nicht mehr los" durch den Kopf gehen zu lassen.
Allerdings glaube ich nicht, dass - nur mal angenommen es käme zum Krieg - eine nicht-grüne Regierung da grosse Hemmnisse hätte, mitzumachen. Solange die Grünen an der Macht sind besteht wenigstens noch Hoffnung, dass sich Deutschland an einem solchen Krieg nicht beteiligen würde. Wenn die Hoffung auch recht klein ist... (siehe Afghanistan)
die realistischste weil pragmatischste ansicht vertritt momentan halt Stoiber, wenn er mit der verfassung der bundeswehr argumentiert, die keinen handlungsspielraum zulaesst.
[ 09-08-2002: Beitrag editiert von: Hyp Nom ]
Kannst Du auch mal auf vorgebrachte Argumente eingehen? Ich hab Dich auf logische Fehler in Deiner Argumentation hingewiesen und Du antwortest mit sowas.
Die 'Neue Mitte' hat's auch nach Deiner Ausführung nicht gegeben. Die Politikwissenschaft teilt die Gesellschaft in sog. sozialmoralische Milieus ein. Weder das sozialdemokratische noch das konservative Milieu bilden die Mitte. Demnach ist auch die SPD nicht die Mitte, auch wenn sie's gern wäre. Insofern ist es in diesem Zusammenhang völlig unwichtig ob es eine Mitte innerhalb der SPD gegeben hat.
Aber zurück zum Thema:
Noch ein Beispiel: In dem Beckstein-Thread schreibst Du daß Beckstein ,selbst wenn Stoiber das sagt, nicht Innenminister sondern Ministerpräsident von Bayern wird. Genauso mit Späth. Da bestehen auch ernsthaft Zweifel ob er tatsächlich nach der Wahl Wirtschaftsminister wird. Ich würde mich dann fragen warum ich diese Partei wählen soll, wenn ich begründete Zweifel an der Seriosität der Aussagen habe. Denn die benannten Personen stehen ja für eine bestimmte Politik im jeweiligen Fachgebiet. Was nützt es wenn ich z.B. Späth für kompetent auf seinem Gebiet eracht und es begüssen würde wenn er Wirtschaftsminister wird, ich aber weiß der wird sowieso nicht Wirtschaftsminister. Dann brauch ich die Parei auch nicht zu wählen.
Da in den wichtigsten Gebieten Wirtschaft und Innenpolitik eigentlich nicht klar ist was die CDU nach einem Wahlsieg da zu tuen gedenkt, würde ich hier nicht so überschwänglich Wahlkampf für die machen. Besonders wenn sich dann so offensichtliche Widersprüche einschleichen.
[ 09-08-2002: Beitrag editiert von: Lance ]
was die definition der mitte, ob neu oder alt angeht, lasse ich mich gern belehren. es ergibt sich also ein weiteres minus für die SPD, die mit unsinnigen definitionen spielt.
zur nominierung des 'schattenkabinetts' schrieb ich bereits, dass es schon immer so war, dass die stärkste oppositionspartei in ihrem wahlkampfteam kandidaten für alle ministerposten vorstellt. die natürlich nach der wahl mit dem koalitionspartner verhandelt werden müssen. so war Scharping im wahlkampf '98 der SPD-kandidat für den Außenminister-posten. wer aber wurde Außenminister? genau.
[ 10-08-2002: Beitrag editiert von: Hyp Nom ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von Lance:
@ Hyp nomDas musst ausgerechnet Du schreiben. Du zitierst selbst dauernd die FAZ. Aus einer CDU-nahen Zeitung abschreiben ist ja wohl auch keine Kunst.
Treffer, F8. Versenkt.
@hypnom: Schade, es scheint wohl ein Grundsatz von dir zu sein, auf Argumente nicht einzugehen. Aber mach dir keine Sorgen, ich habe das akzeptiert und kann damit leben. *g*
Ach ja, mal wieder ein bisschen Hintergrundwissen für dich: "Cleverle" ist übrigens keine Wortschöpfung von mir (deshalb auch die Anführungszeichen...), sondern ein (auch in der CDU!) sehr verbreiteter Spitzname für Späth aus alten Zeiten in Baden-Württemberg.
Und wer wie Friedrich Merz mit solchen misslungenen PR-Aktionen wie der versuchten Positionierung als jugendlicher Pseudo-Rebell (du erinnerst dich?) glänzt, darf sich über ensprechenden Spott nicht wundern. Rudolf "bin Baden" Scharping gings ja genauso. Also, who cares ...
Noch ein Wort zum Thema "Mitte": Beide großen Volksparteien sowie auch die Grünen und die FDP haben die Lage zu Beginn des Jahres strategisch völlig falsch eingeschätzt: ALLE versuchten mit den üblichen bereits von mir beschriebenen Mitteln in Interviews und PKs die eigene Partei als einzig wahre "Partei der Mitte" zu definieren. Nun zeigt sich, dass vielmehr die Mobilisierung der "Stammwähler" wahlentscheidend sein dürfte. Dies ist der Union bisher besser gelungen.
Auch wenn in deinem Mikrokosmos offenbar keinerlei differenzierte Kritik gegenüber der Union existiert, kann/sollte der lapidare Hinweis auf die Verfehlungen "der anderen" nicht deine ausschließliche Argumentationsgrundlage sein, oder?
Es ist ja absolut in Ordnung, dass du die Fehlleistungen der SPD (aber ja, es gibt sie ...) aufzeigen willst, vielleicht solltest du aber auch mal die Argumentation und Lösungen der Union ein bisschen hinterfragen. Als da wären die sehr fragwürdige Finanzierung der Forderungen des Wahlprogramms, Außenpolitik, Atomausstieg ja/nein/doch nicht, usw.
[ 10-08-2002: Beitrag editiert von: ToxicTwin ]
Wer wird Ihrer Meinung nach die kommende Bundestagswahl gewinnen?
Abgegebene Stimmen: 7913
Gerhard Schröder (SPD) 63.6%
Edmund Stoiber (CDU/CSU) 36.4%
http://www.berlinonline.de/aktuelles/.html/index.html
Wollte jetzt keine Diskussionen über Zeitungen lostreten, nur mal kurz eingeschoben, weil man ja nichts Falsches erzählen sollte :-)
Schönen Sonntag,
Dru
[ 11-08-2002: Beitrag editiert von: Dru ]
nur sind wir in berlin auch potentielle wähler die einen ziemlichen einfluss auf das ergebnis haben können
Wenn der an die Macht kommt dann gibts überall zustände wie in Bayern (München)! Dauernd Kontrollen, Polizei überall und fast nix mehr zu lachen für Partygäste...
quote:
Ursprünglich geschrieben von The Blobb:
Darüber hinaus sollen künftig auch solche Ausländer abgeschoben werden dürfen, bei denen nur der Verdacht besteht, dass sie Mitglied in einer terroristischen Organisation sind.
Womit das Problem der Zuwanderung dann endgültig gelöst wäre... Wer bestimmt denn, wer zu einer terroristischen Organisation gehört? "Der Verdacht" heisst übersetzt nichts anderes als "alle".
Eigentlich noch ne ziemlich ausgeklügelte - wenn auch Menschenverachtende (aber was solls nicht wahr? ) - Idee um die Zuwanderung zu begrenzen.
Selbst politische Flüchtlinge hätten keine Chance Asyl zu bekommen, denn wenn sie aus ihrem Land abhauen, "heisst das ja nichts anderes, als dass sie zu einer Organisation gehören oder mit einer solchen sympathisieren, die sich gegen die dortige Regierung richtet, und somit eine Terroristische Organisation ist." O-ton des zuständigen Beamten, sobald das Gesetz durch ist...
Irgendwie hab ich das Gefühl, die CSU wird die Abstimmung gewinnen; Ausländer stehen nun mal nicht hoch im Kurs der Wählergunst...
von wegen CDU/CSU ---> Die Partei der Mitte!
hat gestern jemand das 48 Stunden Spezial mit Schröder gesehen? war zwar von RTL und nich grad sehr informativ aber Schröder kam wieder sehr sympatisch rüber!
[ 12-08-2002: Beitrag editiert von: ndark ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von ndark:
Die SPD hat damals einen absolut personenzentrierten Wahlkampf um den charismatischen Schröder und einige wohlklingende aber nichtssagende Slogans gemacht. Stoiber dagegen ist bei den Leuten unbeliebt und wo sind bitte wortleere Aussagen wie "die neue Mitte" im CDU-Wahlkampf? Ich kenne nur: "Sozial ist, was Arbeit schafft". Und von dem Satz bin ich begeistert.
– der SPD-Wahlkampf 98 basierte auf einer Themenkampagne zu den Feldern Wirtschaft & Arbeit, Rente, Gesundheit, Familie. Erst gegen Ende wurde auf den Spitzenkandidaten Schröder fokussiert.
– Angela Merkel versuchte im letzten Jahr mit ihrem Programmpapier den Begriff "Neue Soziale Marktwirtschaft" für die Union zu besetzen. Es blieb beim Versuch.
– vom Kaliber "neue Mitte" hat die CDU momentan tatsächlich nichts zu bieten. Aber die Stoiber-Positionierung "Kantig. Echt. Erfolgreich." zielt ebenfalls in diese Richtung. In diesem Zusammenhang steht auch der Vorwurf der "Inszenierung der Nichtinszenierung" Stoibers: Sein unsympathisches Auftreten soll dadurch zum Vorteil gewendet werden. In der SPD-Wahlkampf betreffend sicher unverdächtigen "Welt" gibts dazu zwei interessante Artikel:
Der Claim "Sozial ist, was Arbeit schafft." ist übrigens wirklich gut. Allerdings stammt er nicht von der CDU, sondern begleitet eine Kampagne der Initiative "Chancen für alle", in der Vertreter aller Parteien, der Wirtschaft und zahlreiche Wissenschaftler organisiert sind.
Was die gegenseitigen Versagensvorwürfe angeht, hast du sicherlich recht. Das gehört irgendwie einfach dazu ...
Die Artikel sind .
Ist eigentlich genial von den Werbeleuten. Wenn er schon unbeliebt ist, dann inszenieren wir dieses Unbeliebt-Sein einfach als Vorteil und nehmen den Leuten so das blinde Vertrauen in den perfekten und aalglatten Gentleman und Schauspieler Schröder. Ob es funktionieren wird, bleibt für mich trotzdem noch fraglich.
quote:
Ursprünglich geschrieben von LexyLex:hat gestern jemand das 48 Stunden Spezial mit Schröder gesehen? war zwar von RTL und nich grad sehr informativ aber Schröder kam wieder sehr sympatisch rüber!
reicht denn das um die wahl zu gewinnen? ich habe das gefühl, das in diesem land nicht derjenige weiterkommt, der qualifiziert ist, sondern der , der sich am besten verkaufen kann. das ist jetzt nich bloß auf die kandidaten bezogen. und das sind nicht gerade tolle aussichten...
quote:
Ursprünglich geschrieben von LexyLex:
war zwar von RTL und nich grad sehr informativ aber Schröder kam wieder sehr sympatisch rüber!
Hm, viel mehr kann der ja auch nich, oder?
Ich find Schröder total opportunistisch/publizistisch, halt medienwirksam. Über seine "Politik" braucht man ja nicht viel zu sagen.
Ich finde allerdings, man sollte alles nicht so an der personalisierten Politik der (designierten) Bundeskanzler festmachen, sondern der der Parteien insgesamt. Klar, zwar wird durch die Medien heute eher die Einzelperson in den Vordergrund gerückt, aber nicht -> Schröder <- hat's die letzten vier Jahre verbockt, sondern die -> SPD <-.
/Dru
[ 12-08-2002: Beitrag editiert von: Dru ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von Liricia:
ausserdem hackt die merkel immer darauf rum, was der schröder denn in 4 jahren nicht geschafft hat, hallo???? was hat denn freund kohl in 16 jahren nicht geschafft, bzw. sogar verbockt?
[ 12-08-2002: Beitrag editiert von: CookinBeat ]
1. Kohl steht nicht zur wahl
2. die wenigsten potentiellen unions-minister stammen aus Kohls kabinett
3. so schwer es manchen fällt zu glauben: manche unions-minister unter Kohl genossen sogar gewissen respekt der opposition (Kohl sicherlich am meisten) oder liessen sich zumindest nicht beikommen, z.b. Merkel. wie im umgekehrten fall jetzt z.b. Fischer.
4. in 4-jahres-zyklen hochgerechnet würde Kohls bilanz sicher keineswegs schlecht aussehen neben Schröders. läßt sich aber eh nicht vergleichen..
5. vergleichen liessen sich aber die bilanzen des Schröder-regierten landes Niedersachsens im vergleich zu unions-regierten ländern. das wenig schmeichelhafte ergebnis für Schröder war damals nicht mal umstritten.
erst mal fällt auf, dass Stoiber sich deutlich sicherer artikuliert, während Schröder sich durch kaskaden von halb- und schachtelsätzen hangelt, in denen alle nase lang grammatikalisch etwas nicht stimmt.
da scheinen sich die vorzeichen gewechselt zu haben.
zu Schröder:
erste frage, geht er mit dem umschwenken vom europäischen auf den 'deutschen weg' nun den demagogischen weg?
- die antwort hätte man eher dem klischeebild eines deutschtümelnden Stoibers zugerechnet: an deutschem wesen als vorbild soll die welt (hier europa) genesen.
auf die frage, ob das neue motto des 'deutschen weges' nicht aus der not heraus geboren war, antwortet Schröder fast völlig zusammenhanglos, dass er eine andere agrarpolitik als stoiber wolle..
- filmriss?
auf das nachhaken hin, Stoiber stände für den 'europäischen weg'.. schröder: deutschland sollte doch wohl seine interessen formulieren dürfen..
- sollte das nicht selbstverständlich und nicht weiter erwähnenswert sein?
dann "..Sie ein Kabinett haben, aus dem 8 Minister schon ausgewechselt worden sind. Dass man das nicht als zuverlässig erlebt. Haben Sie denn überhaupt da immer noch die falsche Truppe"
die antwort geht gar nicht darauf ein (kann auch nur nach hinten losgehen), sondern beschäftigt sich stattdessen mit dem procedere des auswechselns: "da muss man sich entscheiden, was man will, wenn es politisches Fehlverhalten gibt und ich reagiere darauf, dann kann man das natürlich kritisieren, aber dann kann man nicht zugleich kritisieren, dass es keine Sanktionen bei politischem Fehlverhalten gibt"
- thema verfehlt, 6, setzen.
weiter: "je besser die Vorschläge dieser Kommission sind, desto eher wird Ihnen vorgerechnet, dass Sie das zwei oder drei Jahre nicht gemacht haben?"
kern der antwort: "ich will einräumen, das man in bestimmten Zeiten in Deutschland für durchgreifende Reformen, ein Reformklima braucht. Und das schafft man häufig erst dann, wenn nachgewiesen wird, dass in bestimmten Bereichen nicht funktioniert"
- womit er seine eigene arbeitsmarktpolitik für gescheitert erklärt hat, danke. muss man noch deutlicher werden? krasse aussage allein schon, er habe den laden erst mal in die scheisse reiten müssen, damit jetzt alle einsehen, dass etwas getan werden muss..
Stoiber hat es natürlich leichter, da er zu keiner eigenen bilanz stellung nehmen muss. ansatzweise heikel wird es erst gegen ende beim thema Max-Hütte und Kirch, das er aber einigermassen meistert.
das einzige ausweichen sonst nur noch am ende zu Seehofers nachschlagsrente, geht aber auf den problematikkomplex noch ausreichend ein.
eure meinung? darf sich ein kanzler solche blackouts erlauben?
[ 13-08-2002: Beitrag editiert von: Hyp Nom ]
dass schröder hier natürlich wahlkampf macht und nun die klassenkampf nummer zückt ist mir bewussr, aber so ist das nunmal, das nennt sich politik. hauptsache das thema arbeiterschaft wird nicht ganz vergessen.
arbeit für alle ist dabei ein für mich völlig fehlabgeleitetes thema, vielmehr sollte es um soziale gerechtigkeit und traditionell gewachsenem arbeitnehmerschutz gehen. arbeit gibt es nämlich momentan genug, die frage ist nur unter welchen konditionen bereit ist sich einen abzubuckeln. und weshalb möchte man denn in deutschland auch die "workling poor" etablieren, also diejenigen die sich abarbeiten und trotzdem unter der armutsgrenze leben müssen?
die schere geht wieder weit auseinader, und während menschen hier aber vor allem in ärmeren ländern verhungern müssen, werden billionen von dollars/euros täglich an der börse auf nicht mehr an wirtschafliche prozesse rückgebundene optionen spekuliert...
ich kann für die spd nur hoffen, dass sie die zeichen der zeit erkennt und sich wieder auf ihre alten kompetenzen und themen zurückzieht, denn diese werden wieder immens an bedeutung zurückgewinnen, vor allem in der kommenden rezession.
hab ich mich mal ausgelassen hier...
[ 13-08-2002: Beitrag editiert von: CookinBeat ]
[ 13-08-2002: Beitrag editiert von: rave-dave ]
bis zur wahl flieest noch viel wasser die elbe herunter... *g*
quote:
Ursprünglich geschrieben von rave-dave:
Wenn die Politiker wirklich Charakter hätten, müßten eigentlich alle zurücktreten.
Nicht wegen Flugmeilen, sondern wegen Unfähigkeit und Insubordination ![ 13-08-2002: Beitrag editiert von: rave-dave ]
Öh ja, krasses Statement, aber was sind die Optionen oder Alternativen?
Anarchie?
/Dru
quote:
Ursprünglich geschrieben von Hyp Nom:
"Techno & Konservative Gesinnung - wie verträgt sich das?"
deutschland ist unter Kohl die größte technonation der welt geworden, also wie kann man zu so einer frage überhaupt kommen?
wer jetzt sagt "trotz Kohl", den frage ich - wie groß wollt ihr denn, dass techno noch wird??
auch bleibt festzuhalten, dass england unter einer SPD-nahen regierung nach wie vor die repressivsten anti-partygesetze europas hat (criminal justice bill).. und wie sie auch kein Stoiber übertreffen würde.. und was der clubkultur auf der insel nicht wirklich abträglich ist.
muss jetzt doch noch drauf antworten:
sorry hyp nom, das passt doch von hinten und vorne nicht zusammen!
ja, ich sage trotz kohl und trotz maggie thatcher und trotz blair und trotz criminal justice bill beziehungsweise sogar gerade wegen(!) dieser politik ist techno so groß geworden.
die motivation und die hoffnung damals war ja wohl, etwas neues zu machen und herkömmliche, althergebrachte strukturen (ganz egal in welchem gesellschaftlichen bereich) aufzubrechen und über bord zu werfen.
ganz abgesehen davon, stellt sich die frage nach einem weiteren wachstum / größer werden von techno gar nicht !!