Im Groben geht es darum, dass der Zentralrat der Juden in Deutschland tonneweise Post von angeblich gebildeten Leuten bekommt, die "Schmähungen, Beschimpfungen, Drohungen" enthält.
Als Beispiel sind folgende Meinungen angeführt:
"... man könne keine Kritik an Juden äußern ohne mit Repressalien rechnen zu müssen."
"die Juden könnten den Deutschen die Vergangenheit nicht ewig vorhalten."
Jedenfalls sind die Juden in Deutschland über solcherlei Formulierungen erzürnt, denn sie würde die Juden angeblich selbst für den Antisemitismus verantwortlich machen:
"Den Juden den Antisemitismus in die Schuhe zu schieben, ist genau die Formel, mit der in der gesamten abendländischen Geschichte Judenverfolgung und -ermordung gerechtfertigt wurde."
Ich empfinde die Kritik an Israels Aussenpolitik als etwas gerechtfertigtes, was für mich absolut legitim ist. Die Verbindung des Staates zum Judentum spielt dabei insofern keine Rolle für mich, denn es geht nicht um das "warum", sondern um die aktuellen Ereignisse.
Wie seht Ihr das? Vielleicht verstehe ich den Artikel auch nur falsch und bestätige damit die Pisa Studie...
...hoffentlich kommt kein brauner Müll raus bei dem Thread...
Nur das, was Mölleman gemacht hat und was die im Spiegelartikel zitierten Deutschen machen, hat mit seriöser, fairer kritik nichts zu tun...
aber auch die andere Seite kann ich verstehn
..."die Juden könnten den Deutschen die Vergangenheit nicht ewig vorhalten."....
...unterstreich ich nur - was hat unsere Generation bspw. die unter Globalisierung/Internationalisierung etc. aufgewachsen sind noch damit zu tun, was vor 50 Jahren war?
quote:
Ursprünglich geschrieben von Väthischist:
aber auch die andere Seite kann ich verstehn
..."die Juden könnten den Deutschen die Vergangenheit nicht ewig vorhalten."....
...unterstreich ich nur - was hat unsere Generation bspw. die unter Globalisierung/Internationalisierung etc. aufgewachsen sind noch damit zu tun, was vor 50 Jahren war?
richtig...vorhalten is nich gut.
Man kann uns aber ruhig ab und zu daran erinnern
quote:
Ursprünglich geschrieben von LexyLex:
richtig...vorhalten is nich gut.
Man kann uns aber ruhig ab und zu daran erinnern
kann ich so unterschreiben.
Eigentlich geht uns diese Geschichte nix mehr an, aber wer sagt das es nicht auch uns hätte passieren können?
Ich mag alle Menschen so lange sie mir nicht dumm kommen, egal ob weiß schwarz, braun, gelb oder sonstwas. Religion egal, hauptsache die Einstellung stimmt....
[ 05-07-2002: Beitrag editiert von: camion ]
[ 05-07-2002: Beitrag editiert von: camion ]
Und nochmal zum Thema man könne ohne als Antisemit diffamiert zu werden die Politik Isreales kritisieren. Nach Herrn Spiegel ist die Aussage "Israel betreibe Staatsterrorismus" schon zuviel. KLICK. ABer ich wüßte nicht wie man es anders ausdrücken sollte wenn man Palästinensern (nicht nur Terroristen) die Trinkwasserversorgung stoppt, das Militär Gebäude beschießt wo nebendran Kindergärten oder Schulen sind etc.
Und Herr Friedmann widerspricht sich doch selbst. Er sagte "Wir sind nicht die israelischen Botschafter, wir sind deutsche Staatsbürger, wir sind Juden, und wenn man täglich feststellt, dass man haftbar gemacht wird für alles Gute wie Schlechte, was in Israel stattfindet, dann zeigt sich damit aber auch ganz deutlich, dass wir anscheinend nach wie vor nicht als Deutsche gesehen werden, sondern darauf reduziert werden, als Menschen jüdischen Glaubens eigentlich nach Israel zu gehören" ZITAT. Gleichzeitig fühlt er sich aber doch immer angesprochen wenn jemand (nicht nur Möllemann) Politik an Israel äußert. Wenn er sich aber doch selbst als Deutschen sieht mit jüdischem Glauben, dann kann ihm doch dies eigentlich "am Arsch vorbeigehen". Aber meiner Meinung fühlt er sich dann persönlich angegriffen. Und genauso wie sich Herr Möllemann in der Wortwahl vergriffen hat, vergreifft sich auch ständig Herr Friedmann in der Wortwahl.
Ich sehe sehr wohl ein Problem darin die Politik Israels zu kritisieren. Genauso ist es meiner Meinung nach nicht möglich persönliche Kritik an den Herren Friedmann & Spiegel zu äußern. Ich kann Herrn Friedmann absolut nicht leiden, aber ich wüßte nicht wie ich als Politiker/Promineter das sagen könnte ohne als Antisemit abgestempelt zu werden. Mir ist es egal ob Herr Friedmann Jude, Christ, Moslem oder sonstwas ist, aber sein Auftreten und den Umgang mit seinen politischen Gegnern finde ich (unabhängig von seinem Glauben, was für mich absolut KEINE Rolle spielt) unmöglich.
ich finde es mitunter erschreckend, inwieweit kritik an israels politik als antisemitismus interpretiert wird. machen wir uns mal nichts vor: würde ich mich offen auf die straße stellen und behaupten, dass israel im unrecht ist, da es schließlich israel war, welches im 6-tage-krieg die golan-höhen und den gaza-streifen okkupiert hat, wäre ich doch sofort ein potentieller antisemit. und dass, obwohl ich eine linke einstellung habe.
dass die palästinenser mit selbstmordattentaten aufwarten, kann ich nur verurteilen - gleichzeitig kann ich aber ihr handeln nachvollziehen. was würdet ihr machen, wenn euer lebensraum nicht nur von einem fremden land, sondern gar von einer fremden kultur besetzt ist und dieses land euch in euren freiheiten und in eurem lebensraum immer weiter einschränkt? ein politisches ohr zu finden scheint nach dem tode izaak rabins aussichtslos. letztes endes werden die palästinenser als die brandstifter dargestellt. in so einer situation würde wahrscheinlich jeder die nerven und sämtlichen respekt vor dem menschlichen leben verlieren. wie gesagt - ich kann die palästinenser verstehen. gutheißen kann ich das handeln natürlich nicht. vor allem, weil sich dieses handeln immer wieder gegen unschuldige zivilisten - und dabei häufig sogar gezielt gegen kinder - richtet.
ich möchte mich mal an dieser stelle ganz weit aus dem fenster lehnen und mehr oder weniger gewollt provozieren: am besten wäre es, einen zaun um das ganze zu machen und zu schauen, was passiert.
diese völker werden - egal was für friedenspläne noch ausgeheckt werden mögen - nie zur ruhe kommen, es sei denn die palästinenser kriegen einen eigenen, autonomen staat. doch wenn DAS mal passieren wird, werde ich wahrscheinlich schon an altersdemenz leiden...
[edit]
@ dischkmään

[ 05-07-2002: Beitrag editiert von: herrplan ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von herrplan:
ich finde es mitunter erschreckend, inwieweit kritik an israels politik als antisemitismus interpretiert wird. machen wir uns mal nichts vor: würde ich mich offen auf die straße stellen und behaupten, dass israel im unrecht ist, da es schließlich israel war, welches im 6-tage-krieg die golan-höhen und den gaza-streifen okkupiert hat, wäre ich doch sofort ein potentieller antisemit. und dass, obwohl ich eine linke einstellung habe.

[ 05-07-2002: Beitrag editiert von: Sam ]
Genau, da liegt das Problem. Sagt ein Politiker, dass Spiegel und Friedmann seiner Meinung nach arrogante Trottel sind, wird er direkt als Antisemit abgestempelt.
[ 05-07-2002: Beitrag editiert von: philipp ]
[ 05-07-2002: Beitrag editiert von: Mahasukha ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von philipp:
2. ist doch ganz klar ersichtlich wozu das dient: Das rechtsgerichtete Bürgertum mal eben für die Wahlen einkassiert, indem man genau diesen Eindruck verstärkt, man könne öffentlich keine Kritik am Staat Israel äussern.[ 05-07-2002: Beitrag editiert von: philipp ]
Ich bleib dabei, wer sich öffentlich kritisch gegenüber Israel (oder z.B. auch USA) äußert bekommt den schwarzen Peter. Da mußt du vorher 10 mal überlegen was, wie und wem du das sagst. Die Äußerung "Ich kann die Palästinenser verstehen das sie in der Situation so reagieren" hat es ja auch in sich. In diesen Satz sehe ich nicht das man damit die Attentate für gerechtfertigt hält, aber das wird IMMER hinein interpretiert. Wenn ich sage "ich verstehe das Israel auf Selbstmordattentate mit Militärgewalt reagiert" dann regt sich doch auch niemand auf. Auch wenn das Militär Unschuldige tötet.
quote:
Ursprünglich geschrieben von LexyLex:
richtig...vorhalten is nich gut.
Man kann uns aber ruhig ab und zu daran erinnern
Warum sollte man uns an etwas erinnern, wofür wir absolut nichts dafür können? Mir geht es mittlerweile sowas von dermaßen auf den Senkel. Egal, wo man ist, wird gleich von den bösen Deutschen gesprochen - gerade Holländer, Franzosen und Engländer gehen darauf immer noch gerne ein.
Ich gehe sogar so weit, zu sagen, daß es dermaßen ungerecht ist, dieser neuen Generation von Deutschen keine Chance zu geben, daß sie eben nicht so ist, wie die Herrschaften vor 60 Jahren.
Und seit mal ehrlich: Es gibt kein Land, in dem es Ausländern so gut geht, wie in Deutschland. Aber das interessiert die Leute nur, wenn sie die Hand aufhalten können...
Die soziale Hängematte wird sicherlich gerne genutzt, zu pauschalisieren, dass dies vorrangig Migranten sind halte ich für mehr als gewagt.
seh ich auch so.
Das sehe ich genau so. Aber anstatt endlich diesen Abzockern etwas entgegen zu setzen, lassen sich unsere Politiker immer mehr erpressen. Es traut sich keiner gegen die verberechrische Politik Sharons Front zu machen und ihn dazu zu zwingen UNO Resolutionen und die Genfer Konventionen einzuhalten.
[ 09-07-2002: Beitrag editiert von: triPle x ]
quote:
Ursprünglich geschrieben von Blue Eyed Devil:
Also wenn sich jemand für seine Mitbürger im Urlaub schämen muß, dann eindeutig die Inselaffen!
Absolute Zustimmung!!! Die Engländer führen sich im Ausland regelmäßig auf, wie die Tiere, aber die britische Boulevardpresse bedient sich trotzdem immer noch gerne des gröhlenden, arischen Deutschen.
Die sollten erstmal vor ihrer eigenen Tür kehren, bevor die sich über den Dreck anderer aufregen, aber da ist BSE wohl schon zu sehr fortgeschritten...

Die letzten beiden Posts bewegen sich ungefähr auf dem gleichen Level wie die zitierte englische nicht-mal-zur-Pohygiene-geeignete-Boulevardpresse...
so bewerte ich auch die aussagen friedmans in richtung antisemitismus. die hätten immer einen grund gefunden, selbst blüm wurde poltisch verfolgt.
wegen vergangenheit: also ich kann nichts verdrängen, was ich gar nicht erlebt habe..
that's it!
aba dennoch sollten deutsche vielleicht vielmehr als andere nationalitäten sich für freiden und verständigung einsetzen, deswegen unterstütze ich möllemann weiterhin!
quote:
Ursprünglich geschrieben von jason_ynx:
Die letzten beiden Posts bewegen sich ungefähr auf dem gleichen Level wie die zitierte englische nicht-mal-zur-Pohygiene-geeignete-Boulevardpresse...
Achja? Wo war das Posting von mir denn auf dem Niveau? Es ist ja wohl durchaus korrekt, was ich da geschrieben hab oder bist Du etwas Engländer?

@ drcoca: Richtig erkannt, aber was hat das eine mit dem anderen zu tun?
sorry, aber oben wird sich über Klischees aufgeregt, die die Deutschen im Urlaub bekommen und ein Posting weiter gehts über die "saufenden Tommies" her, die nicht trinkfest sind muahaha...