This is topic Lästige MP3 Blogs in forum Die Netzwelt, Homepages, Nachrichten, myTube, Gossip & Co at technoforum.de.
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Geschrieben von: Drei-Hoden-Bob (Usernummer # 2842) an
:
hallo zusammen,
mir geht ja wirklich absolut der hut hoch mit diesen mp3 blogs. ich hatte schon viele diskussionen mit nutzern auf diversen solcher seiten, die alle ins nichts geführt haben, weil die wirklich alle in ihrer eigenen realität leben.
mit ihrem vermeindlichen "supporten" schaden sie den musiktreibenden nur. sie behaupten, das wäre "kostenlose werbung" die den vinylverkauf ankurbelt. die krux an der sache ist nur, dass diese leute die digitalen sales vergessen, auf die die labels heutzutage komplett angewiesen sind, nach diesem unangenehmen rückgang der physischen sales. jede diskussion bringt nicht und am ende wird man, weil man sich beschwert, dass musik von einem angeboten wird, noch als buh-mann dargestellt...
wir finden auch regelmässig unsere sachen auf solchen blogs. sich an die betreiber zu wenden bringt meist nicht viel, deswegen wende ich mich immer gleich an rapidshare und konsorten, dass der dementsprechende link gelöscht werden soll. leider bringt das nur eine kurzzeitige unterbrechnung, weil meist schon kurz darauf ein neuer link bereitgestellt wird.
ganz schlimm finde das argument, welches wirklich von vielen angebracht wird, dass musik kunst ist und damit frei für alle...hallo???? vielleicht kunst zu konsumieren, aber bestimmt nicht sie zu besitzen.
natürlich stimmt es auch mich nachdenklich, wenn user aus mazedonien, rumänien oder ähnlichen armen länder meinen, dass sie sich ansonsten keine musik leisten können...tja, was soll man da sagen...habe ich auch keine antwort darauf. aber dinge kosten eben geld, auch musik...die meisten von denen klauen sich sicherlich auch sonst nicht ihr restliches leben zusammen.
natürlich war ich auch mal ein ziemlich nerdiger soulseek-user, wie viele hier noch wissen dürften. aber aus gewissensgründen kann ich das einfach nicht mehr wirklich mit mir vereinbaren, da auch ich nun schon seit längerem versuche in diesem business zu überleben, welches viel zeit frisst aber trotzdem ein von-der-hand-in-den-mund-job ist und bleibt.
damit ihr wisst was ich meine, checkt mal die diskussion auf diesem blog:
http://w-ki.com/documents/to-all-unknown-authors.html
bestens,
bob
Geschrieben von: Fatkid (Usernummer # 7802) an
:
Über diese Blogs habe ich mich auch schon mehr als einmal geärgert. Den Ansatz der kostenlosen Werbung kann ich zumindest in dieser Form auch nicht nachvollziehen, was ich persönlich in gemixter Form schon wieder anders sehe.
Ich habe auch schon erfolglos die Blogbetreiber kontaktiert und mich anfänglich wie ein Schnitzel darüber gefreut, wie schnell Dateien durch Rapidshare & Co gelöscht werden und genauso schnitzelig geärgert, wenn die Links nach 2 Tagen wieder aktiv waren.
Leider muß man dabei wohl tatenlos zusehen und hoffen, daß diese Leute irgendwann auch verstehen, daß sie daran beteiligt sind, die allgemeine Qualität und das Angebot an sich zu schädigen. Und mal ganz ohne wirtschaftlichen Hintergrund kann man auch ganz schön die Lust verlieren, wenn man sich Tag für Tag Mühe gibt und das Ergebnis dann nackig und respektlos in in einem dieser Massenblogs landet. Toll.
Geschrieben von: Freundelektronischermusik (Usernummer # 605) an
:
Also ich muss dazu sagen, dass ich auch mal was downloade, aber es bei Gefallen mir das Vinyl kaufe. In jedem Fall lösche ich die Datei danach (bei Nichtgefallen sofort, bei Gefallen, bis ich das Vinyl habe). Also schade ich sicherlich niemanden.
Geschrieben von: Drei-Hoden-Bob (Usernummer # 2842) an
:
natürlich...und so argumentieren ja auch viele. und für vinylverkäufer trifft das zu und ist zumindest von meiner sicht auch aus ok...
aber leider haben wir andere zeiten. fast 50% kauft nur noch digital...und da ist das problem. wenn die musik, die ihnen gefällt (meist schon vor dem VÖ) auf blogs zu finden ist, wird diese bestimmt nicht mehr später bei beatport und konsorten gekauft...
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
:
Ich höre mittlerweile überwiegend singer-songwriter Sachen. Entsprechend liebe ich die mp3blogger-szene, da ich ohne die 90% der Musik, die ich heute höre nie entdeckt hätte.
In dem Genre geht die Rechnung imho auch auf.
1-2 Singles werden als Hörprobe angeboten. Mir gefällts ggf. Per Definitionem finde ich in dem Genre der Singer-Songwriter den Künstler gut und habe entsprechend Interesse an dessen Album und noch viel mehr diesen Künstler live zu sehen.
Auf Konzerten kaufe ich dann auch viel lieber als im normalen Handel deren CDs. Damit bleibt mehr Geld direkt beim Künstler hängen, als beim Vertrieb.
In diesem Genre finden das die Künstler auch eher gut, soweit ich das verfolge. Diese schicken von sich aus Hörproben an die Blogger. Geben exklusive Interviews etc.
Desweiteren finde ich es gut, aber leider noch extrem selten, wenn Künstler auf ihrer offiziellen Webseite eine digitale Kaufen/Spenden Funktion haben. Somit kommen wir wieder dahin, wo das professionelle Musizieren herkommt: man musiziert und die Zuhörer werfen was in den Topf oder man geht auf organisierte Konzerte und kauft ein Ticket.Ich habe tatsächlich schon 2stellige Dollarbeträge via Paypal spendiert, nachdem ich deren Alben legal, aber eben kostenlos, runtergeladen habe. Ihr könnt euch ausrechnen, wieviel mehr damit pro Einheit beim Künstler hängenbleibt.
In dem weiten Feld der gitarrenorientierten Musik soll es ja einige Beispiele geben von Künstlern, dessen komplette Karriere sich letztendlich auf die Bloggerszene stützt:
Ray LaMontagne, Arctic Monkeys, und mehr...
In diese Zusammenhang wird ja auch immer gerne auf das Radiohead-Modell verwiesen. (auch wenn die definitiv auch nicht die ersten waren. nur halt die Prominentesten).
Ich erinner mich mal gelesen zu haben, dass Radiohead, trotz vieler vieler Downloads von Nutzern, die dann doch lieber 0 bezahlen wollten, viel mehr an dem Album verdient hat als mit dem angeblich klassischen Vertriebsweg
Geschrieben von: Drei-Hoden-Bob (Usernummer # 2842) an
:
hörproben sind auch was anderes als musik in 320er quali zur verfügung zu stellen.
ich habe ja im prinzip nichts gegen blogs. finde ich sogar gut...nur sollte man eben die musik, die dort angeboten wird, eben nur eine vorhörfunktion haben, sprich entweder die mp3s in low quality anbieten...oder sogar nur zum streamen. das ist kein hexenwerk heutzutage mehr.
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
:
Seh ich gar nicht so. Streams und Tracks minderer Qualität würde ich mir tendenziell gar nicht erst anhören.
Aber wie gesagt: ich denke es gibt einen maßgeblichen Unterschied zwischen Singer-Songwriter Musik und elektronischer Musik.
edit:
Ich kann nur nochmal betonen wie sehr ich es mir wünschte, dass mehr Künstler mir die Möglichkeit geben würden, direkt an sie selbst Geld zu schicken. Ich glaube die Zuhörerschaft könnte einen überraschen. Und wenn nicht: mit Kosten oder Knebelverträge ist es auch nicht verbunden einen Paypalaccount o.ä. einzurichten.
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Drei-Hoden-Bob:
ganz schlimm finde das argument, welches wirklich von vielen angebracht wird, dass musik kunst ist und damit frei für alle...hallo????
tja, das darfst du nun weiter erklären:
-ist musik keine kunst ?
-ist kunst nicht frei?
-ist kunst nicht für alle?
wer musik(text,bildhauerei...) nicht aus persönlichem, künsterlischem antrieb heraus sonder zu zwecken des monetären profits produziert darf bitte wieder nach hause gehn.
ich zahle gern für konzerte & club abende, ich spende auch an unabhängige artists, aber ich (zwangs)zahle nicht für musik.
letztlich habe ich das noch nie getan, denn:
wenn ich vinyls kaufe, dann zahle ich für das physische medium und die vertriebsstruktur.
wenn ich mp3s kaufe zahle ich die vertriebsstruktur.
habe ich natürlich beide getan& tue es immer noch, aber das da eigentlich nur eine künstliche geschaffene industrie am leben gehalten wird und die künstler kaum was von dem geld sehen ist doch inzwischen common knowledge oder?
evolution lässt sich nicht aufhalten.
Und ein paypal-knopf auf der myspace seite ist alles was es braucht um sich anzupassen - also stop your whining.
grüße
striker , radikaler extropianer
Geschrieben von: Drei-Hoden-Bob (Usernummer # 2842) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Striker:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Drei-Hoden-Bob:
ganz schlimm finde das argument, welches wirklich von vielen angebracht wird, dass musik kunst ist und damit frei für alle...hallo????
tja, das darfst du nun weiter erklären:
-ist musik keine kunst ?
-ist kunst nicht frei?
-ist kunst nicht für alle?
wer musik(text,bildhauerei...) nicht aus persönlichem, künsterlischem antrieb heraus sonder zu zwecken des monetären profits produziert darf bitte wieder nach hause gehn.
ich zahle gern für konzerte & club abende, ich spende auch an unabhängige artists, aber ich (zwangs)zahle nicht für musik.
letztlich habe ich das noch nie getan, denn:
wenn ich vinyls kaufe, dann zahle ich für das physische medium und die vertriebsstruktur.
wenn ich mp3s kaufe zahle ich die vertriebsstruktur.
habe ich natürlich beide getan& tue es immer noch, aber das da eigentlich nur eine künstliche geschaffene industrie am leben gehalten wird und die künstler kaum was von dem geld sehen ist doch inzwischen common knowledge oder?
evolution lässt sich nicht aufhalten.
Und ein paypal-knopf auf der myspace seite ist alles was es braucht um sich anzupassen - also stop your whining.
grüße
striker , radikaler extropianer
ja, musik ist kunst, aber sie zu erwerben, und es ist egal von welcher kunst wir reden, kostet in der regel geld...basta! kunst kann öffentlich oder durch ein kleines entgeld (eintritt für konzerte / museen / clubs etc.) konsumiert werden. wenn man aber sagt, das bild gefällt mir und ich will es für mich haben, muss man es kaufen...und so verhält es sich genauso mit musik. und künster wollen auch was essen, müssen miete zahlen und wollen sich auch mal zum anziehen kaufen...also ist man auf jeden pfennig angewiesen. das hat aber nicht mit der motivation zu tun, kunst zu machen.
und wenn man musik kauft, zahlt man auch die vertriebsstruktur und die produktion, aber man bezahlt genauso den künstler damit. doch leider bleibt in der realität viel zu wenig für diese übrig...leider, leider, leider...
und "stop your whining" zu sagen ist leicht getan, wenn man nicht jeden tag sich den arsch aufreisst um gute musik zu veröffentlichen und man eigentlich keinen pfennig für sich selber beansprucht, damit der laden am laufen bleibt...
also..."stop your disrespect"!
Geschrieben von: p0rn0star (Usernummer # 9693) an
:
Mich nerven diese Blogs auch etwas. Hauptsächlich, weil die den Download oft schon vor dem Release anbieten. Unsere Sachen scheinen da in der Szene auch sehr verbreitet zu sein, das fällt mir immer wieder beim googeln auf. Das nervt extrem, wenn man nach Reviews oder Charts googelt, weil die Hälfte der Treffer zu irgendwelchen mp3-Blogs führt. Ansonsten ist es schwer einzuschätzen...ist es Werbung oder kostet es Verkäufe?
Naja, ich zerbrech mir darüber nicht den Kopf und mache einfach weiter Musik.
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Drei-Hoden-Bob:
[/qb]
ja, musik ist kunst, aber sie zu erwerben, und es ist egal von welcher kunst wir reden, kostet in der regel geld...basta! [/QB][/QUOTE]
hmm... "basta" ist irgendwie keine begründung. essen und schuhe kaufen auch nicht, da reicht schon ein blick in die geschichte - viele große künstler hatten "normale" day-jobs und trotzdem qualitativ hochwertige dinge geschaffen.
ich kann natürlich verstehen, das label-betreiber angst haben, da ihr geschäftsmodell mehr oder weniger überholt ist. aber daran festzuhalten wird nichts helfen.
vieleicht lohnt sich ein blick auf die open-source-industrie um neue möglichkeiten zu finden.
zugegeben, als hacker hab ich's da leichter (und wir it-ler machen das auch schon viel länger so), und mit meiner musik hab ich nie auch nur einen pfennig verdient, da fällt das loslassen nicht so schwer.
aber mit "disrespect" hat das nichts zu tun, ihr werdet euch einfach anpassen müssen - oder untergehn. zurück in die gute alte zeit geht halt nicht.
(ganz am rande find ichs auch etwas befremdlich das eine ex-bewegung wie techno so unbeholfen auf neue technologie reagiert. schon allein des namens wegen
)
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an
:
Ich finde diese "Kunst ist frei blabla"-Argumentation scheinheilig, weltfremd und unrealistisch. Letzten Endes geht es maßgeblich nur darum, etwas für lau zu bekommen, für das man normalerweise Geld hätte bezahlen müssen. Es ist noch nie so gewesen, dass man für Kunst nicht etwas entlöhnen musste, und ich finde es durchaus respektlos, sich Sachen für umme runterzuladen, in die ein Künstler Zeit, Geld und Persönlichkeit investiert hat. Und auch ein Labelchef investiert und wählt aus. Er bietet eine Anlaufstelle und Tor zur Öffentlichkeit für Künstler, die normalerweise über ihren Bekanntheitsgrad im nächsten Umfeld nicht herauskämen.
Wo liegt das Problem mit Kunst Geld verdienen zu wollen, anstatt sich bei einem miesen, unbefriedigenden Dayjob zu verdingen, bei dem man Sachen unterstützt, die man nicht gut heißt?
Auch das Argument, dass "Techno so unbeholfen auf neue Technologien reagiert" ist insofern Unsinn, wenn man sich die Vielfältigkeit an Tools und Hardware anschaut, die dazu dienen digital Musik zu machen und zu mixen.
Solche Sites sollten statt vollwertiger Musik anzubieten sich tatsächlich auf Hörproben, die nicht die volle Länge eines Tracks anbieten, konzentrieren, und wenns ein 2-min.-Sample ist. Das reicht i.d.R voll aus, um zu urteilen, ob ein Track gut ist oder nicht.
Um abschließend auf die Raktionen der Poster einzugehen, die "hören, und dann bei Gefallen kaufen". Leider ist es so, dass auf jeden dieser Menschen 20 andere kommen, die einfach nur leechen und sich über kostenlose Mucke freuen, und diese dementsprechend wenig zu würdigen wissen.
Geschrieben von: ness_b (Usernummer # 5870) an
:
Kunst ist frei... argh.. wenn ich das schön höre. Bullshit! Wer zahlt mir die "Arbeitszeit" die ich im Studio hocke, den Strom den ich verbrauche, wenn ich nen Track produziere??? Wenn du nix zahlst, dann hat man als Künstler, der auch was essen will, sich nicht den Ars!ch im Winter abfrieren will, auch keine Motivation um weiterzumachen. Dieses Hippiegefasel... argh.
Geschrieben von: Suckz2002 (Usernummer # 4884) an
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Ein entscheidendes Argument für mich ist schlichtweg die Qualität der Musik!
Zu Vinylzeiten in den 90ern war der Output an qualitativ hochwertiger Musik wesentlich höher, insofern gab man gerne Geld aus für "echte" Hits.
In Zeiten in denen jeder HubbelKnubbel seinen Mp3-Release am Start hat verwässert doch der Output stetig und die Qualität geht gen Null!
Wo gibts denn noch echte Floorburner?
Samim ist mit seinem Heater das beste Beispiel, Musik/Releases funktionieren nur noch über Hype, der Anspruch bleibt auf der Strecke!
Und an den Mengen der durchschnittlichen Releases ist eben nicht jeder bereit dafür Geld zu latzen, mir gehts jedenfalls so! Gerade in der Minimal/Electro-Ecke hört sich doch vieles einfach gleich an, da gehts nur noch um Nuancen!
Wenn ich nen Kracher entdecke, was rel. selten ist, bin ich ohne Frage dazu bereit, den Künstler zu entlohnen! Alles andere ist für mich nur "Zubrot"!
Geschrieben von: ness_b (Usernummer # 5870) an
:
Aaaalso wenn das release scheisse, dann ist nicht bezahlen okay? Geh mal in nen Plattenladen und überzeug den Verkäufer dort, Schrottplatten für lau mit zu nehmen...
Geschrieben von: Suckz2002 (Usernummer # 4884) an
:
Gibts nur schwarz oder weiss?
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an
:
@ suckz: Das geht am Kern der Sache vorbei. Es geht ja nicht darum, was man bereit ist auszugeben und was nicht, und ob einem der Output gefällt oder nicht. Am Ende ist einem immer noch selbst überlassen, ob man kaufen möchte, aber um das zu urteilen reicht dafür eben eine Hörprobe in 128 kB/s-Qualität in verkürzter Länge, statt des vollwertigen Tracks.
Übrigens gab es meiner Meinung nach auch in den 90ern eine Flut an miserabler Musik, die sich auch durch den günstigeren Vinylproduktionspreis bedingte, bei Ölbarrelpreisen von unter 20$.
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an
:
informationen sind frei. punkt. das ist weder weltfremd noch unrealistisch - sondern nachweisbarer fakt. (aber den theoretischen exkurs werde ich hier nicht führen. das ist keine platform für wissenschaftliche diskussionen)
Mir -persönlich - geht es überhaupt nicht darum, "etwas für lau zu bekommen, für das man normalerweise Geld hätte bezahlen müssen." . Mir geht es darum das informationen frei sind, frei sein wollen und frei sein sollen. aber ich bin ja auch ein radikaler
ich bin kein leecher - es gibt genug qualitativ hochwertige freie sachen da draußen. wie oben
angedeutet kaufe ich auch gelegentlich mal was.
"Tor zur Öffentlichkeit für Künstler, die normalerweise über ihren Bekanntheitsgrad im nächsten Umfeld nicht herauskämen. " - ich dachte das wäre myspace. oder sonicsquirrel. oder,oder,oder... - aber vieleicht gibts die ganzen plattformen ja gar nicht und wir brauchen ganz dringend eine industrie die uns sagt was toll ist.
auch ganz wunderbar passend :
U2 manager blames silicon valley's "hippy values" for making him less rich
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Suckz2002:
Gibts nur schwarz oder weiss?
Eben genau nicht! Insofern zählt auch ein weiteres Argument von Striker nicht, nämlich das hier "wer musik(text,bildhauerei...) nicht aus persönlichem, künsterlischem antrieb heraus sonder zu zwecken des monetären profits produziert darf bitte wieder nach hause gehn."
Und wer sagt, dass man nicht beides machen kann und darf? Ist es nicht das Höchste von etwas, in dem Herz und Seele von einem stecken, leben zu können? Sogar gut leben zu können?
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: ness_b:
KWenn du nix zahlst, dann hat man als Künstler, der auch was essen will, sich nicht den Ars!ch im Winter abfrieren will, auch keine Motivation um weiterzumachen.
ich will ja nich das du im winter frierst, sonst würd ich sagen: probiers mal aus, warts mal ab. ich glaube ja das künstlerische motivation aus einem selbst heraus kommt, unabhängig von den äußeren umständen.
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an
:
@ striker: Information - ja. Musik ist aber mehr als "nur Information". Sie ist (im besten Fall) Seele, Kunst, Persönlichkeit, Zeitinvestition, ein Statement und auch Arbeit.
Frage an Dich: Wenn Du die Wahl hättest, mit einem geschriebenem Programm oder einer Website oder was auch immer, Geld zu verdienen und dieses Programm ein Stück von Dir ist, würdest Du es tun? Und Du hiermit die Möglichkeit hättest, mal aus dem Rädchen-im-Getriebe-Leben in einer Firma, einem Konzern auszubrechen und unabhängig zu sein? Vielleicht sogar anderen Menschen die Möglichkeit bieten dasselbe zu tun - z.B. indem Du selbstständig wirst und diesen anderen Menschen eine Arbeit bietest?
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
:
Das Webseitenbeispiel spricht doch eher für die radikalliberale Schule.
Eine Webseite ist für die Nutzung umsonst. Stell dir vor du müsstest jedes Mal, wenn du Google benutzt, oder das TF, zahlen?
Betrachten wir es mal pragmatisch.
Es wird geleecht. MP3s werden mit den Freunden geteilt. Sie werden auch mit virtuellen "Freunden" geteilt.
Und ja, damit werden sie auch an 20 weitere Leute weitergegeben. Und ja, damit werden sie auch an 20 weitere Leute weitergegeben. Und ja, damit werden sie auch an 20 weitere Leute weitergegeben.
Die Frage ist:
verschließt man sich vor dieser Realität. Oder ergreift man diese Chance und macht was draus.
Ich empfehle das Lesen von Seth Godins Blog.
Er ist Webmarketing Experte. Er schreibt darüber Management Bücher. diese bietet er immer kostenlos als pdf zum Download zur Verfügung. Trotzdem - oder gerade deswegen - sind sie auch immer wieder auf der Bestsellerliste der NY Times.
Geschrieben von: Leptomorph (Usernummer # 65) an
:
wenn man nach ablösung des physischen tonträgers durch mp3,wav, whatever noch erlöse erzielen will muss man auch die exclusivität dieser files garantieren. und da hörts dann bei rapidshare & co auf.
Geschrieben von: Fat Slob (Usernummer # 18834) an
:
HEY! Lass w-ki in Ruhe. Hab da viel neues gefunden was ich so nie gehört hätte - und später auch als WEB Release gekauft, um neue Producer zu supporten! Zum Glück gibts genug mutige die weiter machen. Und für die armen Leute in Ländern wo ein Beatport-Titel ein Zweitagesgehalt wert ist, isses auch wichtig. Durch solche Blogs merkt man auch erst, wieviel Schrott den man sofort löschen kann, im Technobereich produziert wird. Abartig!
Löschen bringt gar nichts, denn sobald das Release erstmal da ist, ist es sowieso für ewig bei eMule oder Torrentech geshared. The Beauty of the web :-)
Mir ist immer noch am wichtigsten, dass jemand meine Musik hört. Wenn er nichts dafür bezahlt, hab ich halt Pech gehabt, aber besser als dass es ungehört bleibt.
Es ist schliesslich immer noch eine Kunst und kein Massenprodukt, oder?
LG
Geschrieben von: Fat Slob (Usernummer # 18834) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Drei-Hoden-Bob:
sprich entweder die mp3s in low quality anbieten...oder sogar nur zum streamen. das ist kein hexenwerk heutzutage mehr. [/qb]
Ach, Vorhören in "Qualität" die z.B. Beatport anbietet, ist ein Witz. V.a. bei Minimal o.ä., wo gerade die Klarheit und die verschiedenen Frequenzen zur Klangästhetik und zur Kaufentscheidung beitragen.
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Drei-Hoden-Bob:
aber dinge kosten eben geld, auch musik...die meisten von denen klauen sich sicherlich auch sonst nicht ihr restliches leben zusammen
Vorsicht, du verwechselst hier klauen und kopieren. Das zu vermengen ist gefährliche Ideologie, die man von den amerikanischen Wildwest-Rechteverwertern kennt.
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an
:
Ein mögliches Grundmodell zur Lösung dieses Problems wäre der Vorschlag der Electronic Frontier Foundation. Noch ist das alles Gedankenspielerei, und die Umsetzung deren Vorschläge wäre nichts weniger als eine riesige Umwälzung von zig Branchen, bestehenden Gesetzen und etablierten Gegebenheiten und würde mit großer Wahrscheinlichkeit von vielen Lobbyisten zerschossen werden, aber dennoch...es ist einer der konstruktivsten Vorschläge zu zukünftigen Musikkonsum, der nicht zu Lasten von Künstlern geht.
Klick!
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Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: jason_ynx:
@ striker: Information - ja. Musik ist aber mehr als "nur Information". Sie ist (im besten Fall) Seele, Kunst, Persönlichkeit, Zeitinvestition, ein Statement und auch Arbeit.
Frage an Dich: Wenn Du die Wahl hättest, mit einem geschriebenem Programm oder einer Website oder was auch immer, Geld zu verdienen und dieses Programm ein Stück von Dir ist, würdest Du es tun? Und Du hiermit die Möglichkeit hättest, mal aus dem Rädchen-im-Getriebe-Leben in einer Firma, einem Konzern auszubrechen und unabhängig zu sein? Vielleicht sogar anderen Menschen die Möglichkeit bieten dasselbe zu tun - z.B. indem Du selbstständig wirst und diesen anderen Menschen eine Arbeit bietest?
tue ich bereits. zZt ist ca 50% davon OpenSource nach Apache 2 Lizenz.Vieleicht werdens irgendwann 100% - auf lange Sicht zahlt sich das nur aus. ich sach doch ich bin ein radikaler
edit: danke an james für den blog-link. i like very
Geschrieben von: nicogrubert (Usernummer # 1292) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Fat Slob:
[...]
Mir ist immer noch am wichtigsten, dass jemand meine Musik hört. Wenn er nichts dafür bezahlt, hab ich halt Pech gehabt, aber besser als dass es ungehört bleibt.
Es ist schliesslich immer noch eine Kunst und kein Massenprodukt, oder?
LG
sehe ich für mich genauso. ich hab leuten in einem russischen forum, wo ein release von mir noch vor dem offiziell release-termin als download aufgetaucht ist, einfach geschrieben: kauft es, wenn ihr es könnt und wollt und unterstützt damit nicht nur den künstler sondern auch die leute vom label. ansonsten: viel spass beim hören!
ich freue mich natürlich schon, wenn durch die musik ein paar euros reinkommen, die ich wieder in software und equipment investieren kann. aber wenn nichts kommt, kann ich dank regulärem job dennoch ganz gut leben (und weiterhin musik machen).
andererseits sollte man auch an die leute denken, die (fast oder ganz) vom musikmachen oder der label arbeit leben.
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Striker:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: jason_ynx:
@ striker: Information - ja. Musik ist aber mehr als "nur Information". Sie ist (im besten Fall) Seele, Kunst, Persönlichkeit, Zeitinvestition, ein Statement und auch Arbeit.
Frage an Dich: Wenn Du die Wahl hättest, mit einem geschriebenem Programm oder einer Website oder was auch immer, Geld zu verdienen und dieses Programm ein Stück von Dir ist, würdest Du es tun? Und Du hiermit die Möglichkeit hättest, mal aus dem Rädchen-im-Getriebe-Leben in einer Firma, einem Konzern auszubrechen und unabhängig zu sein? Vielleicht sogar anderen Menschen die Möglichkeit bieten dasselbe zu tun - z.B. indem Du selbstständig wirst und diesen anderen Menschen eine Arbeit bietest?
tue ich bereits. zZt ist ca 50% davon OpenSource nach Apache 2 Lizenz.Vieleicht werdens irgendwann 100% - auf lange Sicht zahlt sich das nur aus. ich sach doch ich bin ein radikaler
Wie verdient man in diesem Fall Öhre? /me kein Experte in OpenSource und Apachelizenzen.
Geschrieben von: LexyLex (Usernummer # 2081) an
:
die verstosen doch eindeutig gegen das Urheberrecht.
Kann man nicht die Klassischen Anwaltskanzleien auf solche betreiber loslassen? Der wird sich das 3 mal Überlegen ob er die seite weiterhin betreibt nachdem er ne Unterlassungserklärung unterschreiben musste und mehrere 1000 EUR Anwaltskosten zu bezahlen hat.
Ob das jetzt gut oder schlecht ist, steht auf einem anderen blatt wenn es aber ein Label stört ist es immer noch euer gutes recht.
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: jason_ynx:
[QUOTE]Wie verdient man in diesem Fall Öhre? /me kein Experte in OpenSource und Apachelizenzen.
ach naja, es war eigentlich schon immer so daß man mit wartungsverträgen und consulting mehr einnimmt als mit der software selbst. zudem haben manche leute spezielle anforderungen und keine in-house developer, apl2 ermöglicht auch propietäre erweiterungen von freien modulen,.. es gibt ne menge möglichkeiten, man musss halt flexibel sein.
ich denke, was für software funktioniert könnte für musik ähnlich funktionieren.
das schwierigste daran ist der umstellungsprozess, gewisse alte paradigmen loszulassen fällt auch mir nicht immer leicht.
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: jason_ynx:
Wie verdient man in diesem Fall Öhre? /me kein Experte in OpenSource und Apachelizenzen.
Ich würde es offensiv selber promoten. Solang man kein one-hit-wonder ist stehen die Chancen gut. Man bindet den Zuhörer so an sich und die eigene Webseite.
Somit steigen die Chancen, dass...
a) nicht nur 100 Leute einen Track kaufen (keine Ahnung was für Auflagen üblich sind), sondern vll. 1000, 10000, 100000.
b) diese auch in der Zukunft deine Tracks hören und dich auch finanziell unterstützen. Denn nun haben sie deine Webseite in ihren Bookmarks/den Newsletter/den RSS feed abboniert.
Umsatzkanäle sind:
i) direkter Verkauf der Tracks oder Mixe auf CD oder Vinyl (damit bleibt 100% des Profits bei dir statt eines Anteils dessen)
ii) ad-sense oder vll. sogar Bannerwerbung, wenn man richtig beliebt ist.
iii) Promo für Parties/liveauftritte. Da wären sogar neue Umsatzmodelle denkbar. Vll. dass man den Webseitennutzern einen Code gibt oder ne besondere Gästeliste, der ihnen reduzierten Eintritt ermöglicht und mit dem Clubbetreiber macht man einen Deal, dass man für die Promotion, die man selbst gemacht hat Umsatzbeteiligung erhält (leicht nachzuverfolgen, da es ja ne seperate Gästeliste gab)
iv) seine Dienstleistungen bewerben. Wer weiß, vll. will irgendwann mal ne Werbeagentur nen Track kaufen/ordern. Oder jmd. will einen als DJ buchen....
Das ist jetzt nur mal ein sehr unkreatives Konzept. Der Trick an der Sache ist die Kräfte, die eh wirken, zu umarmen. Statt gegen die Brandung zu kämpfen, mit dieser zu treiben. Der Clou ist die Zuhörerschaft an dich zu binden. Mach aus einen hit-and-run-leecher einen regelmäßigen Gast. Deswegen auch ruhig hin und wieder mal ne CD/Platte verlosen oder sonst was. Und unbedint die Kommunikationskanäle öffnen!
Das Mytracksforum macht es doch eigentlich vor, was es wert ist Leute an sich zu binden.
Geschrieben von: point pete (Usernummer # 11222) an
:
Zunächst mal teile ich DHBs Meinung, dass ein guter Blog keine 320er Kbit files offerieren muss um interessant zu sein, siehe dazu z.b auch Ewan Pearssons Kolumne in der Groove oder seinen eigenen Blog.
Das Problem scheint aber viel tiefer zu liegen, erst Recht wenn ich mir die ein oder andere Argumentation dazu anschau.
1. Jeder Artist entscheidet selbst welchem Geschäftsmodell er sich anvertraut, in nahezu allen Bandübernahmeverträgen findet sich unter §2 die Rechteübertragung, ich bin mir sicher, dass jeder Artist wenn er es will die Übertragung auf non exklusiv im digitalen Bereich reduzieren kann, oder zum beispiel auch auf kommerzielle Nutzung begrenzen. Somit wäre das Label außen vor wenn es um Blogs Tauschbörsen etc ginge.
Wenn Artists den dringenden Wunsch hätten ihre Musik zu verschenken würden sie das tun, oder nicht? Wenn Einzelne der Meinung sind, dass sie entscheiden was bezahlt wird oder nicht, ist das schlichtweg mangelnder Respekt vor der Entscheidung des Artists. Korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege. No means no, no?
2. Den Wert seines Schaffens definiert jeder erstmal selbst. Ich, als Artist, allein entscheide wem ich was zu welchen Konditionen übertrage. Nur weil die Möglichkeit besteht es umsonst zu bekommen legalisiert sich die Möglichkeit nicht. Siehe den Sampler und sampling.
3. Um was zu kopieren muss es irgendjemand zuerst mal besessen haben. Ist dies nicht der Fall ja wo bitte schön soll denn dann die Kopie herkommen können?
4. Wenn der Artists allein verdienen will kann er das tun, gründet einfach sein eigenes Label (Ur, Minus, plus 8, Kanzleramt sind alle genauso entstanden!) und vermarktet sich ab selbst, schmeißt die Promo, die Buchhaltung, führt den künstlerischen Austausch via Internet (mit Menschen deren Hintergrund, musikalische Sozialisation etc. ihm unbekannt sind - wie attraktiv das ist muss jeder für sich selbst beantworten) und erfindet am besten sofort ein Bezahlsystem mit dem sich diese Mikropayments rechnen.
5. Ich erinner mich dran als vor 3-4 oder auch 5 jahren immer noch gejammert wurde dass es keine anständigen Portale gibt wo man digital kaufen kann, Problem behoben, gibt über 250 davon mittlerweile. Zieht also auch nicht mehr als Argument.
6. die Freiheit für den artist kann noch viel mehr eingeschränkt werden, nämlich dann, wenn labels zukünftig sagen, du willst ne platte machen, prima, aber wir übernehmen dann auch exklusiv dein a) booking b) remixmanagement c) dein generelles management.
Bislang kann das ein Artist völlig unabhängig handeln. Jetzt kann man natürlich sagen, ole ole, genau das was ich mir wünsche, aber mit Freiheit hat das dann echt wenig zu tun. Zuletzt noch zum Thema Lessig und CC lizenz, wenn es für die Mehrheit der Künstler interessant wäre, hätten wir die Diskussion nicht mehr. Fakt ist aber das das Gegenteil der Fall ist. Jeder will für das bezahlt werden was er leistet, und wenn ich im Club den Arsch gerockt bekomme, mich ein Singer Songwriter Album zu Tränen rühren kann, mir Rage against the machine, Metallica oder Tool, die Aggressionen vertreiben, dann hat das mehr Wert als vieles andere was mich emotional nicht annähernd in der Lage ist so zu berühren, wofür ich aber im täglichen Leben zu bezahlen habe.
Eins noch, gute Deals (z.b. mit Agenturen, Produktionsfirmen etc) erforden Erfahrung beim Verhandeln, wo soll die beim Artist entstanden sein und vor allem will sie der Artist überhaupt selbst führen?
Eigenvertrieb bedeutet ebenso Arbeit, inkasso, post, buha etc…also ganz so einfach und vor allem bequem ist es dann doch nicht sich selbst zu vermarkten und davon zu leben.
Think before you click, and act responsible.
Geschrieben von: Drei-Hoden-Bob (Usernummer # 2842) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: point pete:
Zunächst mal teile ich DHBs Meinung, dass ein guter Blog keine 320er Kbit files offerieren muss um interessant zu sein, siehe dazu z.b auch Ewan Pearssons Kolumne in der Groove oder seinen eigenen Blog.
Das Problem scheint aber viel tiefer zu liegen, erst Recht wenn ich mir die ein oder andere Argumentation dazu anschau.
1. Jeder Artist entscheidet selbst welchem Geschäftsmodell er sich anvertraut, in nahezu allen Bandübernahmeverträgen findet sich unter §2 die Rechteübertragung, ich bin mir sicher, dass jeder Artist wenn er es will die Übertragung auf non exklusiv im digitalen Bereich reduzieren kann, oder zum beispiel auch auf kommerzielle Nutzung begrenzen. Somit wäre das Label außen vor wenn es um Blogs Tauschbörsen etc ginge.
Wenn Artists den dringenden Wunsch hätten ihre Musik zu verschenken würden sie das tun, oder nicht? Wenn Einzelne der Meinung sind, dass sie entscheiden was bezahlt wird oder nicht, ist das schlichtweg mangelnder Respekt vor der Entscheidung des Artists. Korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege. No means no, no?
2. Den Wert seines Schaffens definiert jeder erstmal selbst. Ich, als Artist, allein entscheide wem ich was zu welchen Konditionen übertrage. Nur weil die Möglichkeit besteht es umsonst zu bekommen legalisiert sich die Möglichkeit nicht. Siehe den Sampler und sampling.
3. Um was zu kopieren muss es irgendjemand zuerst mal besessen haben. Ist dies nicht der Fall ja wo bitte schön soll denn dann die Kopie herkommen können?
4. Wenn der Artists allein verdienen will kann er das tun, gründet einfach sein eigenes Label (Ur, Minus, plus 8, Kanzleramt sind alle genauso entstanden!) und vermarktet sich ab selbst, schmeißt die Promo, die Buchhaltung, führt den künstlerischen Austausch via Internet (mit Menschen deren Hintergrund, musikalische Sozialisation etc. ihm unbekannt sind - wie attraktiv das ist muss jeder für sich selbst beantworten) und erfindet am besten sofort ein Bezahlsystem mit dem sich diese Mikropayments rechnen.
5. Ich erinner mich dran als vor 3-4 oder auch 5 jahren immer noch gejammert wurde dass es keine anständigen Portale gibt wo man digital kaufen kann, Problem behoben, gibt über 250 davon mittlerweile. Zieht also auch nicht mehr als Argument.
6. die Freiheit für den artist kann noch viel mehr eingeschränkt werden, nämlich dann, wenn labels zukünftig sagen, du willst ne platte machen, prima, aber wir übernehmen dann auch exklusiv dein a) booking b) remixmanagement c) dein generelles management.
Bislang kann das ein Artist völlig unabhängig handeln. Jetzt kann man natürlich sagen, ole ole, genau das was ich mir wünsche, aber mit Freiheit hat das dann echt wenig zu tun. Zuletzt noch zum Thema Lessig und CC lizenz, wenn es für die Mehrheit der Künstler interessant wäre, hätten wir die Diskussion nicht mehr. Fakt ist aber das das Gegenteil der Fall ist. Jeder will für das bezahlt werden was er leistet, und wenn ich im Club den Arsch gerockt bekomme, mich ein Singer Songwriter Album zu Tränen rühren kann, mir Rage against the machine, Metallica oder Tool, die Aggressionen vertreiben, dann hat das mehr Wert als vieles andere was mich emotional nicht annähernd in der Lage ist so zu berühren, wofür ich aber im täglichen Leben zu bezahlen habe.
Eins noch, gute Deals (z.b. mit Agenturen, Produktionsfirmen etc) erforden Erfahrung beim Verhandeln, wo soll die beim Artist entstanden sein und vor allem will sie der Artist überhaupt selbst führen?
Eigenvertrieb bedeutet ebenso Arbeit, inkasso, post, buha etc…also ganz so einfach und vor allem bequem ist es dann doch nicht sich selbst zu vermarkten und davon zu leben.
Think before you click, and act responsible.
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: point pete:
Zuletzt noch zum Thema Lessig und CC lizenz, wenn es für die Mehrheit der Künstler interessant wäre, hätten wir die Diskussion nicht mehr.
dazu mal echte, belegte zahlen zu sehen wäre richtig spannend. bin mir da nämlich gar nicht sicher, wer die mehrheit bildet..net-releases unter cc/o.ä. oder locked-in cd/vinyl geschichten.
Geschrieben von: point pete (Usernummer # 11222) an
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kann ich dir leider nicht liefern, aber von denen die bislang auf das "alte" modell gesetzt haben, ist (zumindest mir nicht bekannt) keiner gewechselt. vielleicht mag sich ja der ein oder andere hier dazu mal äußern, würde mich auch sehr interessieren. Ich seh ständig nur Lessig im Tv, Lessig in den Medien, aber deren Nutzer kaum. Läuft vielleicht doch auf ne Politikkarriere hinaus?
Geschrieben von: point pete (Usernummer # 11222) an
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Ist aber auch offtopic, denn es geht um die Blogs. Ich hab lediglich ein bisschen weiter ausholen wollen weil es mir angebracht erschien. Wäre ja schön zu lesen wie so die Erfahrungen sind mit CC lizenzen, aber dann besser in ´nem eigenen Strang.
Geschrieben von: funkyandy (Usernummer # 1493) an
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Freundelektronischermusik:
Also ich muss dazu sagen, dass ich auch mal was downloade, aber es bei Gefallen mir das Vinyl kaufe. In jedem Fall lösche ich die Datei danach (bei Nichtgefallen sofort, bei Gefallen, bis ich das Vinyl habe). Also schade ich sicherlich niemanden.
Ich mach das genauso, und das obwohl ich mp3s bei Beatport und Co. kaufe. Wobei ich zugeben muss, dass manchmal ein "illegales" mp3 schon ganz schön lange gespielt wird, bevor ich es offiziell hab, weil manche Künstler/Labels kaum digital vertreten sind oder die Tracks durch "Territory Restrictions" mal wieder bei Beatport.com nicht käuflich zu erwerben sind und ich dann beispielsweise warten muss, bis ich das Album als CD kaufen kann.
Vinyl kauf ich mittlerweile eigentlich nicht mehr, weil ich irgendwie weiterhin beim Aufnehmen zu große Qualitätsverluste hab (hab immernoch nicht rausgefunden woran es liegt?!) und das nicht einseh für ne miese Qualität dann 8€ pro Track zu zahlen.
Geschrieben von: BjoernB (Usernummer # 3687) an
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bei aller diskussion ist das hier aber hervorragende werbung für die angesprochene seite. ich kannte sie bis dahin nicht.
Geschrieben von: point pete (Usernummer # 11222) an
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hervorragende Werbung ist (oder sollte) in der Lage (sein) das Produkt positiv zu "behaften" - ich glaub soweit sind wir hier noch nicht.
oink, ohmygosh.se etc. letztenendes sind sie doch alle mehr oder weniger bekannt oder mehr oder weniger einfach zu finden.
Geschrieben von: chris (Usernummer # 6) an
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Ich möchte anmerken, dass ebensolche Blogs und Portale teilweise erstaunlich frische Releases anbieten, die manchesmal von den großen mp3-Vertriebsportalen hierzulande in einigen Fällen erst viele, viele Wochen später im Sortiment erscheinen - und wie angesprochen, liegen die Releases streckenweise in absolut fantastischer Klangqualität,vor und bieten damit einen Anreiz für viele, rein aus Aktualitätsgründen zuzugreifen. Mit einem Quentchen Bequemlichkeit gibt es trotz zahlreicher Fairness-Aspekte dann selten einen wirklichen Grund, das dann identische Paket bei einem Portal kostenpflichtig zu erwerben.
Dass mancher mp3-Store die vertriebseigenen Releases frühestmöglichst anbietet, um damit gegenüber Mitbewerbern einen Wettbewerbsvorteil zu haben, versteht sich. Wenn ich aber alle großen Portale hier nach spezifischen Releases abklappere, ein gewünschtes Release nicht finde, es gleichzeitig auf auf Download-Blogs entdecke und Wochen, in ganz seltenen Fällen sogar Monate später erst auf regulären Portalen zum Kauf finde, dann sollte eine politische Änderung hinsichtlich der Releasepolitik der Vertriebe die passende Antwort sein, um dem Aktualitätswahnsinn gerecht zu werden.
Grundsätzlich betraf und betrifft dieser Aspekt die gesamte Downloadszene, selbst noch aus c64er Zeiten, als man mit 300-baud-Akustikkopperln die Telefonleitung belegte: man erhielt dadurch Zugang zu Software und Informationen, lange bevor sie hier regulär erhältlich waren und wären. Daran hat sich bis heute absolut nichts geändert, es hat aufgrund neuer Übertragungskapazitäten und der gesamten Netzrevolution nur vollständig andere Dimensionen angenommen, die gerade so manchen Medienkonzern in Bedrängnis zu bringen scheinen aufgrund ihrer sturen, veralteten Vertriebspolitik.
Die Aktualitätsproblematik ist jedoch nicht ein elementarer Diskussionsgrund und selbstverständlich nicht die einzige Ursache für das hier beschriebene und diskutierte Phänomen.
Interessant wird's künftig auch, ob und wie Vertriebe, Künstler, Labels, Verlage und involvierte Instanzen erfolgreich oder erfolglos gegen dieses Problem angehen möchten. Es wäre durchaus auch vorstellbar, dass mal wieder mit 'fiesen Methoden' gearbeitet wird: wird in einem scheinbar normalen Track für 'ne knappe Sekunde ein hochfrequenter Tinitus-Ton in vollster Lautstärke eingearbeitet und bläst der Serato-DJ das dem Publkikum im Club um die Ohren .. er wird entweder sich künftig alles sehr, sehr genau anhören - oder vielleicht doch den ein oder anderen Lieblingstrack legal erwerben? Oh, hoffentlich bring' ich hier jetzt niemanden auf dumme Gedanken .. *g* ..?
Ahsoja, problematisch ist, dass sich etwaige Umsatz- oder Downloadeinbrüche durch diese Portale doch schwer bzw. kaum messen lassen, denn: extrem viele Leute saugen sich die Platte voll und sortieren dann erst aus. Und aufgrund der Flut an neuen Releases haben selbst die Faves keinen wirklich großen Stellenwert. Eine große, nein, wichtige Frage wäre demnach also, wie viele der DownloadBlog-Nutzer die Tracks auch tatsächlich gekauft hätten, wie viele die Tracks auch tatsächlich nutzen und wie Terabyte dieser Daten auf Festplatten kaum- oder ungehört nur verstauben. Diese grundsätzliche Problematik der Unfähigkeit, mit konkreten Daten ggf. einen Schaden zu beziffern, betrifft die unaufhörliche Diskussion der Großkonzerne für Filme, Musik und Software seit geraumer Zeit, die gerne ihre Umsatzeinbrüche in Form von Schadenszahlen melden und damit gigantomanische Diskussionen aufwerfen, wie man sich solche Zahlen nur aus den Fingern saugen kann.
Ist eigentlich das Thema eines eigentlichen Schwarzmarktes schon aufgekeimt..? Denkt daran, dass z.B. DVDRips in Asien, in Ostblockstaaten und auch hier richtiggehend kommerziell veräussert und vertrieben werden und hier tatsächlich ein bezifferbarer Schaden entsteht. Existiert hier etwa sogar auch schon ein Markt für elektronische Musik, etwa vollbestückte DVD-Abos mit tausenden von Frischreleases oder kostenpflichtige Portale? Indirekt refinanziert die gesamte Warez-Szenerie partitiell ja bereits die Download-Dienste wie *-share & co.
"Stellt doch mein Album bitte echt mal in diese Downloaddinger rein, mich kotzt es an, dass alle nur Kernkraft kennen!"
Zombie Nation / 1999
Geschrieben von: point pete (Usernummer # 11222) an
:
dass die portale solche sachen anbieten können liegt u.a. daran dass labels viel zu "sorglos" mit digitaler promo (bequem is the new black) umgehen. kostet sales physisch wie auch digital.
aber dafür spart man ja ach so viel porto.
mittlerweile allen ein dorn im auge und nur noch die schlimmsten drängler torpedieren einen mit ihren links, die fast schon von allein ausscheiden derzeit.
Geschrieben von: point pete (Usernummer # 11222) an
:
chris alles diskussionswürdig, der Transparenz halber und vor allem den usern geschuldet sollte man glaub ich erst das eine bevor das andere ; )
nur soviel: genau das kritisieren doch viele an der Kommunikation mancher Downloadportale, weltweite Verfügbarkeit....Dopplegähn, davon ändert sich keine wirtschaftliche Situation einzelner im jeweiligen Land. Dennoch kann man keine Grenze ziehen die nahezu herabwürdigend definieren würde, du "musst" illegal und du darfst "kaufen".
Man darf / soll und das sind glaub ich alle dieser Diskussion geschuldet die sich daran beteiligen wollen nur ein Thema nach dem anderen diskutieren. ich fände es toll wenn es derzeit erstmal bei den Blogs bleiben würde.
Geschrieben von: dauerwellen (Usernummer # 4984) an
:
kann mir hier doch keiner von den die sich hier beschweren sagen, er würde nicht ab und an selbstgebrannte Filme anschauen.
Wo ist da der Unterschied.
Im übrigen verteilen die USer die illegal downloaden auch ihre MP3's unter Freunden.
Privat findet sowieso ein reges Tauschen statt.
Soulseek und co sind auch nicht mehr wegzureden.
Der Anteil derer die offiziell kaufen muss eben bei der Stange gehalten werden, zB durch käuferfreundliches Anbieten zu Preisen bei denen man sich 2x überlegt illegal zu saugen.
Beatportpreise von 2,49 für nix in der Hand ist zu teuer.
Die Shops sollten Rabatte geben, so wie es der Plattenladen auch gemacht hat.
Aber die haben eben alle die Dollar in den Augen.
Als Künstler würe ich eben die Onlinevermarktung selbst übernehmen.
Ach, ich wußte zB auch nix von den Blogs, hoffentlich war es jetzt nicht Werbung am falschen Ort.
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an
:
ein teil zur lösung des problems könnte schon sein, die releases in den shops und co als erste vorzustellen bzw dies eben bestmöglichst anzustreben, da man eben recht unproblematisch aktuelle stücke zu hochwertiger qualität z.t. vor releasedate auftreiben kann - wer kauft sich dann diese tracks (mitunter) 2 monate später noch legal, wenn sie ggf eh schon nicht mehr so häufig gespielt werden...
dass beatport etc zu teuer sind, seh ich eigentlich nich so - im vergleich zu vinyl...
alles in allem kann ich nich behaupten, das bereitstellen von normalerweise käuflich zu erwerbender musik sei völlig in ordnung, allerdings ist dies eine entwicklung der konsumkultur und nicht mehr wegzudenken oder zu übergehen... insofern wird es in zukunft eher um kompromisse als um bekämpfung gehen...
vll geht ja der trend auch dahin, die unterstützung direkt dem künstler zukommen zu lassen und auf vertriebsstrukturen und verwaltungsorganisationen zu verzichten
Geschrieben von: VanGogh (Usernummer # 5680) an
:
musste vincent van gogh früher nicht auch hungern?
Geschrieben von: Freundelektronischermusik (Usernummer # 605) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: ness_b:
Aaaalso wenn das release scheisse, dann ist nicht bezahlen okay? Geh mal in nen Plattenladen und überzeug den Verkäufer dort, Schrottplatten für lau mit zu nehmen...
Nein, wenn das Release scheisse ist, kaufe ich es gar nicht erst, aber ich lösche die Datei auch auf meinem Rechner wieder.
Ist es gut, wird das Vinyl gekauft. Für mich dienen solche Seiten als reine Kaufberatung.
Geschrieben von: Da Weed (Usernummer # 7213) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: dauerwellen:
Beatportpreise von 2,49 für nix in der Hand ist zu teuer.
Die Shops sollten Rabatte geben, so wie es der Plattenladen auch gemacht hat.
Hab nie für ne Platte mit einem guten Titel drauf nur 4-5 DeMarks bezahlt.
Im Gegenteil,es war häufig nur einer spielbar,aber es wars wert.
Heutzutage bezahl ich doch lieber 2,49€ (zu jeder Tageszeit/von fast jedem Ort aus).....
Wesentliches folgt auch auf Vinyl.
Geschrieben von: dauerwellen (Usernummer # 4984) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Da Weed:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: dauerwellen:
Beatportpreise von 2,49 für nix in der Hand ist zu teuer.
Die Shops sollten Rabatte geben, so wie es der Plattenladen auch gemacht hat.
Hab nie für ne Platte mit einem guten Titel drauf nur 4-5 DeMarks bezahlt.
Im Gegenteil,es war häufig nur einer spielbar,aber es wars wert.
Heutzutage bezahl ich doch lieber 2,49€ (zu jeder Tageszeit/von fast jedem Ort aus).....
Wesentliches folgt auch auf Vinyl.
komische Logik, warum denn dann nochmal auf Vinyl.
Und die die du nicht als Vinyl hast, sind dann unwesentlich, also nicht so gut und letzendlich belanglos;-)
Es geht nicht um die Musik Junkies, die viel Geld für ihr Hobby haben.
Der Durchschnittsverdiener in DE muss eben vielleicht sein Euro zweimal kalkulieren und sieht dabei eben Potential Geld zu sparen was er woanders wieder ausgeben kann.
Bei 10 Tracks auf Beatport was einer durchschnittlichen Compilation entspricht zahlt man dann eben 24,90 €.
Das ist eben nicht wenig Geld.
Mir persönlich nicht zu teuer, aber ich denke vielen Kids schon, bei den was dazu noch ein WE mit allem kostet;-)
Geschrieben von: point pete (Usernummer # 11222) an
:
Leute, ihr seid schon wieder bei digital vs vinyl etc...das ist nicht der Punkt. Es wird kritisiert dass Blogs (wie w-ki.com) vornehmlich als Quelle des Austauschens fungieren und nicht als Informationspool. Blog heisst gut geschrieben, refletiert beleuchtet, neue Aspekte gebend etc.
Wenn die persönliche Schreibe nicht ausreicht Begehrlichkeiten zu wecken ohne gleich das "produkt" nach zu reichen ist es einfach kein Blog. Und in diesem Zusammenhang ist es einfach nicht angebracht davon zu schwafeln dass man mit dem Blog Verkäufe generiert weil jemand ne 320er File runterlädt die ihm gefällt und die er dann wieder löscht um sich danach die selbe File bei Beatport zu kaufen ; )
Geschrieben von: point pete (Usernummer # 11222) an
:
Um es nochmal wirklich ganz deutlich zu sagen:
Blogs können verdammt cool und informativ sein, in jeder Hinsicht. Siehe Tanith.org, siehe Bleeds blog auf de bug.de etc. In dem Moment wo aber der Blog nicht mehr ist als ein Umsonst Downloadportal hört für viele labels und deren Artists der Spass auf, auch wenn die User des blogs der Meinung sind dass sie Umsätze (at least) für den Artist erzielen. Der Artist hat sich einen Parter gesucht, der heißt Label und genau mit dem arbeitet er zusammen.
viele Labels haben überhaupt kein Problem mehr damit dass ihre Sachen auf Promomixen verwendet werden, nahezu alle stellen ihre Videos umsonst online. Was bedarf es noch seitens der "Indies" die von 2000 verkauften Platten leben, bzw ihre Freizeit in den Labelbetrieb investieren um "Euch" mitzueilen dass, das was so viel Emotion in euch weckt nicht umsonst sein kann?
Geschrieben von: chris (Usernummer # 6) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: point pete:
Leute, ihr seid schon wieder bei digital vs vinyl etc...das ist nicht der Punkt. Es wird kritisiert dass Blogs (wie w-ki.com) vornehmlich als Quelle des Austauschens fungieren und nicht als Informationspool. Blog heisst gut geschrieben, refletiert beleuchtet, neue Aspekte gebend etc.
Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich von der Headline des Threads an bereits irritiert war: denn das sind doch im Wesentlichen gar keine echten Blogs, es wird lediglich ein Blog-System als Backend genutzt, weil das simpel aufzusetzen ist, prädestiniert für das Einstellen von strukturierten Informationen ist und zuletzt eine extrem hohe Usability besitzt, was das Registrierungsverfahren und die Kommentierung von 'Beiträgen' betrifft. Aus meiner Perspektive also wird aus Bequemlichkeit lediglich als Backend ein Blogsystem wie etwa Wordpress aufgesetzt, da es momentan mitunter die beste Alternative zu herkömmlichen CRM- bzw. 'Redaktionssystemen' darstellt. Bei nicht einmal zwingend genauerer Betrachtung sind das keine Blogs, das sind hochspezialisierte, simple Warez-Plattformen mit dem Schwerpunkt des Vertriebs von Elektronika-Warez. Da die typische Blogging-Funktionalität hinsichtlich tatsächlich redaktionell sinnvoll aufbereitetem und fundiertem oder recherchiertem Text-Content bei den mir bekannten Systemen nahezu gar nicht genutzt wird, ist - ähnlich wie bei privaten Torrent-Seiten - der oftmals angebrachte Disclaimer 'All links posted on this site are for evaluation purposes only' einfach nur die typische, fadenscheinige Ausrede für den Betrieb solcher Seiten.
Aber hier spielt doch auch ein weiterer Aspekt eine tragende Rolle, wenn wir hier schon auf das Backend eingehen und der Thread in der Betreffzeile vom Blog sogar spricht:nebst Auswahl und Aktualität und der Preisgestaltung ist für mich als Attraktivität bzw. die Ästhetik und die Usability entscheidend:
Bei
www.beatport.com fühle ich mich nicht wohl, bereits die beta-Seite mit dem Flashgedöhns gefiel mir nicht und so oft die Jungs sich auch Mühe geben, ich mag's weiterhin nicht. Mir persönlich viel zu viel Klickibunti und Gedöhns. Da hör' ich grad eben mal in 4 Trentemoeller-Tracks rein und dann ploppt irgendein Userlogin-Dings auf und nix geht mehr, kann nix mehr hören, muss die Seite komplett neu laden und neu suchen, weil Flash sich ja nix gemerkt hat, trotz der tollen XML-Technologie dahinter. Bei
www.bleep.com brauch' ich auf meinem 17'er Apfel fast 'ne Lupe und es ist eine Orgie, sich einfach nur die aktuellen Releases listen zu lassen. Macht keinen Spaß. Dort kaufe ich Tracks ausnahmslos nur, wenn ich bereits weiß, was ich will. Der Shop animiert mich absolut rein gar nicht zum Stöbern und zu Spontankäufen. Dient für mich nur als Archiv, um alte Autechre- oder Aphex-Tracks zu kaufen, die ich nicht in der Polyvinylchlorid-Fassung besitze.
www.kompakt-mp3.net ist im Design sogar mir zu rudimentär, inbesondere aber hinsichtlich der gegebenen Informationen. Ja, prima, da stehen links die News - aber geben keinerlei Auskunft darüber, welchem Genre diese Releases etwa entsprechen. Klasse, 'Minimal' als Genre erkennt Kompakt auch gar nicht an, das Filtrieren ist also Glückssache. Und aus den Listen geht nicht hervor, was Album- und Tracktitel sind. Das is' schlicht und einfach nicht durchdacht. Mein absoluter, momentaner Fave ist
www.whatpeopleplay.com - angenehmes Layout, hohe Usability, gute Kontext-Kriterien für artverwandte Musik, gerade noch ausreichend schlichtes Design, mit dem Player-Schnickschnack mir fast schon wieder zuviel Klickerei, aber im Wesentlichen fühle ich mich momentan dort sehr wohl. Aber die Usability der Warez-Blogs wäre unübertroffen, würden diese Anbieter nicht auf x-Share-Filestorage-Systeme zurückgreifen müssen. Simpel, schnell, übersichtlich, strukturiert und damit einfach führend gegenüber den überladenen mp3-Stores mit zuviel Gedöhns und manchmal zu wenig Informationen und vor allem Struktur.
Geschrieben von: point pete (Usernummer # 11222) an
:
das offizielle Blogportal von Beatport ist Beatportal und das strotzt immer wieder nur so vor Fehlern, Falschinfos etc., dass ich mich echt nur fragen kann mit welcher Gewissenheit da gearbeitet wird. gruselig. null verantwortung.
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an
:
Insbesondere durch Aggregatoren wie elbo.ws ist da eigentlich für den Endbenutzer nicht viel Unterschied zu den P2P-Netzen. Außer dass es halt Blogs sind, also ohne illegalen, schmuddeligen Anstrich. So das Denkmuster vieler, schätze ich.
Das "Problem" liegt aber nicht bei den MP3-Bloggern, sondern auf der anderen Seite. Da ist nun mal bei einem Großteil der Gesellschaft einfach keine Bereitschaft mehr da, für Musikdateien zu zahlen. Und diese Haltung wird man auch durch Gängelung nicht ändern. Dann wird woanders wieder eine Lücke genutzt werden.
Napster -> Audiogalaxy -> Torrents -> MP3-Blogs / YouTube(!) -> ...
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
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Ich habe mich ja schon als mp3-blogger Liebhaber geoutet. Dennoch bin ich mehr als bereit Künstlern Geld zu geben. Sie machen es mir aber nicht leicht Ihnen Geld zu geben. Ich will nämlich ihnen Geld geben, keinen administrativen Apparaten.
Der Name Lessig ist ja schon genannt worden. Ich hatte mich eigentlich schon ausgeklinkt hier, aber ich wollte dann doch noch diesen Link hier bringen:
http://www.ted.com/index.php/talks/view/id/187
Allerdings will ich auch betonen, dass ich von den reinen leech-blogs nichts halte. Ich erwarte schon (unabhängigen!) subjektiven, redaktionellen Inhalt. Und soweit meine wenige Erfahrung mit mp3blogs im elektronischen Musikbereich geht, sind die leechblogs dort recht weit verbreitet.
Geschrieben von: dangerseeker (Usernummer # 4281) an
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: James_Holden:
Ich will nämlich ihnen Geld geben, keinen administrativen Apparaten.
was mich bei der ganzen diskussion etwas stört ist das die labels meistens als unnötiges übel angesehen werden man würde das geld ja lieber den künstler direkt geben als den "bösen" labels ... hallo ? ein seriös geführtes label hat einen haufen von wichtigen funktion , das fängt an bei der selektion der zu veröffentlichen stücke , der reihenfolge der tracks auf dem tonträger, diskussionen über das stück an sich , die grafik etc das alles sind kreative prozesse die vom label geleistet werden müssen ... gerade der punkt der selektion ist ein sehr wichtiger , der auch von plattenläden geleistet wird und der bei den seelenlosen beatportlisten komplett hinten runter fällt ...
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: dangerseeker:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: James_Holden:
Ich will nämlich ihnen Geld geben, keinen administrativen Apparaten.
... ein seriös geführtes label hat einen haufen von wichtigen funktion , das fängt an bei der selektion der zu veröffentlichen stücke , der reihenfolge der tracks auf dem tonträger, diskussionen über das stück an sich , die grafik etc das alles sind kreative prozesse die vom label geleistet werden müssen ... gerade der punkt der selektion ist ein sehr wichtiger , der auch von plattenläden geleistet wird und der bei den seelenlosen beatportlisten komplett hinten runter fällt ...
Indielabels sehe ich ja auch als Verlängerung des Künstlers an. Ich sehe die Entwicklung halt als Demokratisierung von Kunst an. Entsprechend habe ich Interesse daran nicht nur Hochglanzkünstler zu entdecken. Über diese weiß niemand besser zu berichten, als ein Blogger, der Musik liebt und ebenso wie hoffentlich der Musiker primär durch seine Liebe zur Musik getrieben wird als davon Gewinn zu erwirtschaften. Außerdem ist Musik eine sehr subjektive Sache. Und mit der Zeit kann ich als Konsument den Geschmack eines Bloggers einschätzen und weiß, ob Sachen über die dieser bloggt mir mit hoher Wahrscheinlichkeit gefallen werden oder nicht.
Steht da eine Lobby und ein großer Verwaltungsapparat dahinter, dann wird diese Authentizität negiert.
Der Selektionsprozess, den du ansprichst gefällt mir schon wieder nicht mehr so ganz. Ich will ja gerade eben von möglichst niemandem bevormundet werden, sondern möglichst direkt mit dem Künstler kommunizieren und dann ggf. selber filtern.
Ich kann aber nur nochmal betonen: ich vermute es gibt einfach einen fundamentalen Unterschied zwischen elektronischer Musik und "organischer" Musik, die in Richtung Singer-Songwriter geht. Auch wenn ich es an nichts wirklich festmachen kann im Augenblick.
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: dangerseeker:
gerade der punkt der selektion ist ein sehr wichtiger , der auch von plattenläden geleistet wird und der bei den seelenlosen beatportlisten komplett hinten runter fällt ...
Im Grunde sind das aber Aufgaben, die die MP3-Blogs auch selbst erfüllen - mehr oder weniger gut: Selektion, Publicity, Distribution, Branding. Der Unterschied ist ja fast nur, dass sie den Künstlern nichts bezahlen und selbst kaum Geld einnehmen. Provokativ gesehen werden die Labels dadurch langsam zu Vorselektoren der Blogger degradiert, falls sich die Kette "Musikproduzent -> Label -> Blogger" etabliert.
Die Blogger sind aber doch auf die Labels angewiesen, und zwar hinsichtlich der Wertgebung. Ohne ein Label, das finanzielle Risiken eingeht, hat die angebotene Musik keinen zugeschriebenen Wert. Deswegen hat die Netlabel-Revolution bis heute noch nicht stattgefunden.
Geschrieben von: Marcel Janovsky (Usernummer # 11683) an
:
@ 3 Hoden Bob, gutes Thema - danke!
Ich habe mich ebenfalls schon über diverse Blog's geärgert. Um mal zu verdeutlichen, welcher Schaden für Labels entsteht, könnt Ihr hier [click] einen Screenshot vom Frühjahr 2007 sehen.
Binnen kurzer Zeit wurde unser Track mehr als 1.000 mal runtergeladen. Zu dieser Zeit habe ich 3 verschiedene Releases unserer Labels bei diesem Blog gefunden. Das sind bei 2-3 Tracks je Platte fast 10.000 gestohlene Tracks. Der Blogger reagierte nicht auf meine Mails. Zshare hat sich ebenfalls nicht gemeldet, aber zumindest den Download vom Server genommen. Recht vernünftig waren Rapidshare: Nachdem ich mich dort über das Bereitstellen unserer "10 Years Treibstoff" Compilation beschwert hatte, bekam ich prompte Antwort und mir wurde erklärt, daß der Download gelöscht wurde und ein entsprechender Filter verhindern soll, daß dieses Produkt erneut bei RS gespeichert wird.
Leider ist es ein fast sinnloser Kampf und ich möchte, wie wahrscheinlich jeder andere Labelmacher, meine Zeit nicht damit verschwenden, selbst ernannte Blog-Helden mit Abmahnungen zu beschiessen.
Ich schlage vor, daß wir eine Liste mit den unerwünschten Bloggern erstellen und hier vorstellige Labels werden sich zusammen schliessen. Es gibt Möglichkeiten Blogs schliessen zu lassen, nur ist Vorraussetzung dafür, daß die Labels Mitglied bei der IFPI sind. Evtl. können wir auch etwas über den VUT erreichen.
Einen Versuch wäre es wert ...
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
:
http://www.skymobil.net
Geschrieben von: TeC-MeC (Usernummer # 2083) an
:
interessante Diskussion..
es gab auch neulich in der Groove einen
Artikel über live set bloggs ..
hier werden keine mp3´s angeboten sonder sets
von verschiedenen dj´s
was haltet ihr von solchen bloggs ?
Geschrieben von: chris (Usernummer # 6) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Marcel Janovsky:
Ich habe mich ebenfalls schon über diverse Blog's geärgert. Um mal zu verdeutlichen, welcher Schaden für Labels entsteht, könnt Ihr hier [click] einen Screenshot vom Frühjahr 2007 sehen.
Binnen kurzer Zeit wurde unser Track mehr als 1.000 mal runtergeladen. Zu dieser Zeit habe ich 3 verschiedene Releases unserer Labels bei diesem Blog gefunden. Das sind bei 2-3 Tracks je Platte fast 10.000 gestohlene Tracks. (..)
Leider ist es ein fast sinnloser Kampf und ich möchte, wie wahrscheinlich jeder andere Labelmacher, meine Zeit nicht damit verschwenden, selbst ernannte Blog-Helden mit Abmahnungen zu beschiessen.
Ich schlage vor, daß wir eine Liste mit den unerwünschten Bloggern erstellen und hier vorstellige Labels werden sich zusammen schliessen. Es gibt Möglichkeiten Blogs schliessen zu lassen, nur ist Vorraussetzung dafür, daß die Labels Mitglied bei der IFPI sind. Evtl. können wir auch etwas über den VUT erreichen.
Einen Versuch wäre es wert ...
1. Ja, so oft wurden die Tracks runtergeladen - aber es lässt keine Aussage zu, wie hoch ein tatsächlicher Schaden ist, wie ich vorhergehend angesprochen habe, da keinerlei Informationen vorliegen, wie viele dieser Nutzer den Track tatsächlich legal gekauft hätten, ferner lassen diese Daten auch keine Aussage zu, wie viele Nutzer das Vinyl erworben und aus Bequemlichkeit oder Ergänzung sich dann das mp2 organisiert haben, um sich etwaig die Zeit zum Absamplen und Encodieren zu sparen. Ferner hast du hier zumindest eine Aussage hinsichtlich der Volumina, bei Netzwerken wie 'slsk' hast du einen totalen Blindflug und weisst nicht einmal ansatzweise, ob ein Track 10 oder 1.000 mal verteilt wurde.
2. Die ShareHoster verdienen mit diesem Markt vornehmlich ihr Geld, entsprechen reagieren die einen, andere nicht. Denn mit kostenpflichtigen Services refinanzieren sich diese Dienstleister und sogar nette WatchList-Funktionen können simpel umgangen werden und werden umgangen - da wird einfach der Dateiname und die .nfo-Datei im .zip/.rar-Archiv umbenannt und in den 'Blogs' ein neuer Link gesetzt. Das ist ein Kampf gegen Windmühlen und macht nur kurzfristig Sinn - sobald ein Nutzer das Ding haben will, bringt er im entsprechenden Blog einen 'please reseed'-Kommentar an und irgendein freundlicher Nutzer schubst die Datei mit veränderten Daten wieder hoch oder nutzt einfach einen ShareService, dem das egal ist und der keine WatchList führt. Ferner: bis es auffällt, ist es zumeist ohnehin zu spät und sobald ein Release älter als 1 oder 2 Wochen ist, wird er ohnehin kaum noch gesaugt. Man müsste also 'fulltime' und 24/7 diese Plattformen kontrollieren.
3. Disclaimer - wenn jemand rechtliche Bedenken beim Posten solcher Bloglinks hier sieht, bitte mich umgehend per E-Mail (!) informieren, die Links werden gem. der AGb umgehend entfernt. Ich muss an dieser Stelle darauf verweisen, dass ich für das Anbringen dieser Links und die Inhalte dieser Links sowie der daraus entstehenden Handlungen nicht verantwortlich bin, zumal solche Links auch ggf. durch Suchmaschinen gefunden werden können ;-)
Aber wäre es nicht kontraproduktiv, hier eine Linksammlung an 'mp3-blogs' zu machen, denn andere könnten sich darüber wie ein Schnitzel freuen und bedanken sich artig, hier eine fantastsiche Liste an tollen Downloadquellen zu erhalten, ohne das Netz danach abzusuchen zu müssen. Mir ist's ja egal, da das Posten solcher Links ja nicht bedeutet, dass andere das 'Angebot' auch wahrnehmen, aber es wäre für manche durchaus ein Anreiz, das Angebot zu nutzen.
Und - ja, ne - Blogs schliessen zu lassen. Damit sie 2 Tage späterer mit anderer URL wieder auftauchen? Das ist doch Blödsinn. Und IFPI-Themen haben hier immer so eine gewisse Schwermut.
Ich persönlich bin eher der Überzeugung, in erster Instanz Ursachenforschung für die Gründe zu betreiben und zu überlegen, was man alles tun kann, um den Anreiz, Tracks als mp3 legal zu erwerben, zu erhöhen, wie ich das vorhergehend schon angesprochen habe. Der Download-Markt - ob Blogs oder p2p oder Torrents - wird sich niemals einstellen lassen und die Dimensionen werden immer größer - Abschreckungsmethoden stiften im besten Fall für ein paar Tage oder Wochen Unruhe in der Szene und dann bleibt wieder alles beim alten... an Betreiber in Südostasien oder in Russland kommt man doch ohnehin auch mit rechtlichen Mitteln gar nicht erst heran... Im Gegenteil: erwirkt man hier eine Schliessung, wird die 'Szene' aus Bedarf heraus gleich irgendwo 2 neue Seiten generieren und die Daten spiegeln, um zu gewährleisten, dass durch Streuung die Gefahr minimiert wird, dass auch das neue Projekt wieder kurzfristigst eingestellt wird.
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an
:
Jo, seh ich ähnlich. Auch wenn es für viele vielleicht sogar eine existenzbedrohende Tragödie ist. Aber die nachwachsende Generation ist da leider erbarmungslos:
"According to a poll, 75% of young voters in Sweden (18-20) support filesharing, even if it is illegal."
Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/File_Sharing
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
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naja, in Schweden sind ja auch nur kommunistenschweine
PS: bevor jemand schreit: check sig
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: dangerseeker:
gerade der punkt der selektion ist ein sehr wichtiger , der auch von plattenläden geleistet wird und der bei den seelenlosen beatportlisten komplett hinten runter fällt ...
gerade diese selektion ist der hauptgrund warum ich hoffe dass irgendwann auf ganz labels verzichtet wird. musik aussuchen kann ich selber. und dank solch seelenlosen technokratischen errungenschaften wie rss feeds sogar vollautomatisch. particls liefert bessere musiktipps als jeder plattendealer das jemals getan hat.
Geschrieben von: point pete (Usernummer # 11222) an
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labels leisten mehr als "selektieren" was ich nach vollziehen kann dass man das als negativen aspekt betrachtet.
darüber hinaus leisten labels folgendes:
- zahlen mastering und artwork
- zahlen promotion
- schaffen netzwerke die sinnvoll für den künstlerischen austausch sind
- haben direkteren zugang zu bookingagenturen und clubs
- leisten die komplette administrative arbeit
- kümmern sich um inkasso
wickeln lizenzen ab
und noch weit mehr.
wären künstler (damit mein ich nicht hobby oder nach feierabend klötzchenschieber wie ich z.b. selber einer bin) so unabhängig von den labels würden sie ihre musik längst nicht mehr da veröffentlichen. oder? diejenigen die es dann so machen haben ein management und mind. mal einen anwalt im rücken der dann o.g. übernimmt.
zum thema ifpi muss ich ein klares nein danke rufen, da mangelts dann doch an der fähigkeit wie man mit dem konsumenten generell umgeht und vor allem was man wie komuniziert. wenn ich teile der lobby nach vorratsdatenspeicherung rufen höre damit sie mit möglichen ip adressen und den daraus resultierenden infos überhaupt was anfangen können dann muss ich ganz klar sagen dass das nicht mein modell sein wird.
Geschrieben von: Archer2000 (Usernummer # 2345) an
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: point pete:
labels leisten mehr als "selektieren" was ich nach vollziehen kann dass man das als negativen aspekt betrachtet.
darüber hinaus leisten labels folgendes:
- zahlen mastering und artwork
- zahlen promotion
- schaffen netzwerke die sinnvoll für den künstlerischen austausch sind
- haben direkteren zugang zu bookingagenturen und clubs
- leisten die komplette administrative arbeit
- kümmern sich um inkasso
wickeln lizenzen ab
und noch weit mehr.
wären künstler (damit mein ich nicht hobby oder nach feierabend klötzchenschieber wie ich z.b. selber einer bin) so unabhängig von den labels würden sie ihre musik längst nicht mehr da veröffentlichen. oder? diejenigen die es dann so machen haben ein management und mind. mal einen anwalt im rücken der dann o.g. übernimmt.
Jip da muss ich dir Recht geben.
Es ist zwar theoretisch immer möglich selbst zu releasen (in der Industrialszene durchaus nicht ungewöhnlich), insbesondere wenn man Kontakt zu verschiedenen Vertrieben hat, aber grad wenns um Promotion & Co geht ist man dann doch auf das Label angewiesen....
@Topic:
Bin mit meiner Musik selbst auf zahlreichen MP3 Blogs und Torrent Seiten verlinkt. Insbesondere wenn man nach meiner Chronostatic Scenes CD googelt findet man massig Bittorrent Seiten.
Aber ich denke da kann weder ich noch das Label groß was gegen unternehmen.
Was mich dagegen sehr nervt sind diese Bezahl-MP3-Downloadpages (i.d.R. aus Russland) und Sachen wie illegal angefertigte Bootleg-Compilations.
Geschrieben von: point pete (Usernummer # 11222) an
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übrigens 3hb, beatport hat eine bannerschaltung auf w-ki.com
Geschrieben von: chris (Usernummer # 6) an
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: point pete:
übrigens 3hb, beatport hat eine bannerschaltung auf w-ki.com
Darüber bin ich auch gestolpert und hab' mich gefragt, ob das über eine Agentur läuft, die einfach nur kontextsensitiv verbuchen und eben auch BeatPort im Sortiment haben, so dass BeatPort u.U. vorerst bis zur ersten Abrechnung und Auswertung nichts davon wissen kann - oder ob die Anzeigenaquise über eine so kleine Klitsche lief, so dass BeatPort eigentlich wissen müsste, was Sache ist. Ich find's - einfach gesagt - ziemlich krass.
Geschrieben von: point pete (Usernummer # 11222) an
:
ach du scheisse war noch die mildeste antwort die ich bislang dazu bekam.
Geschrieben von: chris (Usernummer # 6) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: point pete:
ach du scheisse war noch die mildeste antwort die ich bislang dazu bekam.
Wenn du die Telefonnummer vom Ronny hast, würde ich mich anbieten, mal mit ihm zu quasseln und ihm den Link zu diesem Thread schicken. Soweit ich weiss, ist er der Ansprechpartner für die hiesigen beatPort-Belange?
Geschrieben von: point pete (Usernummer # 11222) an
:
irgendwer wird da bestimmt mal bei beatport nachfragen, hat ronny nicht auch nen account hier?
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
:
http://torrentfreak.com/pirated-by-itunes-artist-turns-to-bittorrent-080206/
Zitat:
The Flashbulb, aka Benn Jordan, became so outraged when he discovered that iTunes was effectively pirating his music, that he uploaded copies of his latest album to BitTorrent. TorrentFreak caught up with Benn to learn more about the decision to stop distributors and ‘coked-up label reps’ from getting all the cash.
Mein Lieblignsabschnitt:
Zitat:
Oink was the biggest music library in the world. People didn’t use it because they were criminals, people used it because it was literally better than any service you could pay for. It was the stubborn behavior of the record labels, artists, and government that wouldn’t allow that music library to have a cash register at the front door.
The thing RIAA is scared of is that their billion dollar backbone can no longer shelter people from exploring music themselves. Their business plan had evolved into telling the world what they will want to listen to and buy, and now they’ll have to actually compete with talented artists again. As the people regain control of the market, music will be judged by it’s content again and will be subjected to it’s own Darwinism. It is a very interesting time for the music industry…and since my entire life is devoted to making music, bring it on. I hope that this situation with my new record proves to other labels and artists that giving people exactly what they want is the smartest way to conduct any business.
und
Zitat:
If you decide that you like the album, you’ll have the option of donating directly to the artist. If you decide that you’d like a CD, you’ll be able to order it directly from my label. I’ve even hired my mother to run our shipping department since she’s the most obsessive-compulsive-perfectionist office worker that I’ve ever laid eyes on.
Finally, every detail of my album’s content, release, and business is done exactly the way I want it to be done. I hope other artists realize how liberating and profitable it is compared to the distribution system we’ve all become so accustomed to.
und sein Blog, wo er darüber schreibt:
http://www.bennjordan.com/blog/
Geschrieben von: point pete (Usernummer # 11222) an
:
genau meine rede, wer´s will macht es eben einfach.
Geschrieben von: point pete (Usernummer # 11222) an
:
dass itunes seine musik für ihn anscheinend illegal verkauft scheint mir eher ein klassisches beispiel dafür dass artist nicht weiß was label macht.
leider.
Geschrieben von: chris (Usernummer # 6) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: point pete:
dass itunes seine musik für ihn anscheinend illegal verkauft scheint mir eher ein klassisches beispiel dafür dass artist nicht weiß was label macht.
leider.
Ich hab' mich heute auch auf BeatPort entdeckt und werd' mal beim Label aus Neugier anklopfen, wie denn so die Stats sind... war für mich soeben auch irgendwie 'ne echte Überraschung.
Geschrieben von: point pete (Usernummer # 11222) an
:
haste online rechte übertragen?
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an
:
..für mich machts irgendwie sinn, dass beatport werbung auf w-ki schaltet. deren feed hat durchaus einige interessante dinge ausgespuckt in der letzten zeit, aber downloads hingen da (bis jetzt) noch keine dran. so amazon-mässige buy this now links wären da durchaus angebracht ^^'
Geschrieben von: Marcel Janovsky (Usernummer # 11683) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: point pete:
dass itunes seine musik für ihn anscheinend illegal verkauft scheint mir eher ein klassisches beispiel dafür dass artist nicht weiß was label macht.
leider.
Sowas lässt sich leicht sagen, aber man sollte dabei auch immer die andere Seite hören. Künstler sollten sich Labels suchen, die vernünftig arbeiten. Ob ein Release digital vertrieben wird oder nicht, steht im Vertrag und wenn ein Künstler nicht in der Lage ist, vertragswiedrige Handlungen seines Vertragslabels zu unterbinden, dann wird dieser erst recht nicht in der Lage sein, seine Musik ohne ein solches Label zu vertreiben.
Nach meiner Erfahung sind 2/3 aller Künstler ohne Management oder Label verloren. Ist nicht böse gemeint, aber die meisten wissen noch nicht mal wie man eine Rechnung schreibt oder was eine Steuernummer ist.
Übrigens habe ich w-ki.com für Treibstoff und WIR abgemahnt. Soweit ich das überblicke, sind sämliche unserer Releases nicht mehr als Download erhältlich.
Geschrieben von: point pete (Usernummer # 11222) an
:
genau das meinte ich auch, unterschrieb nen vetrag dessen bedeutung ihm wahrscheinlich nicht klar war und es ihm auch niemand wirklich erklärt hat. ich kenn auch genug solcher fälle...
Geschrieben von: VanGogh (Usernummer # 5680) an
:
auf jeden fall coole seite danke
Geschrieben von: Darrien (Usernummer # 6129) an
:
ist jetzt vielleicht ein bisschen offtopic, aber wenn sich bei der diskussion schon ein passender ansprechpartner beteiligt:
die treibstoff 77 von jens zimmermann kommt exklusiv bei beatport raus und kostet deshalb 2.49 anstelle von 1.99 (wenn neu) bzw 1.49 (wenn schon etwas älter). weshalb dieser exklusiv-deal?
mittlerweile finden sich immer mehr labels mit deren releases exklusiv bei beatport. deshalb muss man bestimmte sachen gezwungenermassen bei beatport einkaufen. und weil sie da ein entsprechendes monopol drauf haben, verlangen sie auch reichlich saftige preise. für den preis von 3 tracks bekommt man da im laden bereits ne vinyl mit nem track mehr drauf.
und jetzt ein kurzer rückblick:
warum laden sich die leute denn ihre musik in tauschbörsen runter? weil vor rund 20 jahren mal die cd auf den markt geworfen wurde. schöner, praktischer und günstiger in der herstellung. und komischerweise trotzdem teurer als eine kassette, obwohls ursprünglich nur zur markteinführung so sein sollte. juhuu juhee. kunde verarscht. kunde markiert den selbstgerechten und holt sich die musik halt in p2p-börsen, während die musikindustrie ihre grossen (angeblichen) verluste mit downloadzahlen zu untermauern versucht und rumheult.
gibts da parallelen? klar, die besagten treibstoff-tracks wurden 10'000 mal heruntergeladen. aber ohne download-möglichkeit wären die tracks vielleicht von 500 nasen mehr gekauft worden. und 150 haben sich das zeug vielleicht eben gerade wegen den downloads gekauft. man hat also geld verloren, aber sicher nicht das verpasste geld, welches 10'000 legale downloads gebracht hätten. das aber so hinzustellen und mit abmahnungen und verschwörungsaufrufen um sich zu werfen, finde ich dann doch ziemlich unsauber, wenn man bedenkt, dass eben dieses label ja gleichzeitig die hochpreis-politik des quasi-monopols beatport unterstützt, das schlussendlich nur den digitalen musikmarkt kaputt macht.
ich kaufe gerne musik. gebe auch meinen dreistelligen betrag pro monat dafür aus. aber die derzeitige hochpreistreiberei bei beatport und das mitziehen so vieler labels finde ich mehr als fragwürdig, zumal es schlussendlich trotzreaktionen der kunden (illegale downloads) schürt.
Geschrieben von: Omara (Usernummer # 11269) an
:
nur wo geht das geld hin ? von den 1.99 oder 2.49 kommt da überhaupt was beim artist an ?
ich bekomme keinen cent für irgendwas was ich mache, alles frei netzmusik
weil ich ab und zu in kleinen mengen musik runterlade um den stream meines "illegal und absolut gegen jedwegliches menschenrecht verstoßende" leben verfolge um einigermaßen sicher zu gehen das nicht nur lügen erzählt werden bei den mittschnitten ist das jetzt illegal ???
wer ist dafür verantwortlich, wird geld dafür verlangt das mir leute beim scheißen, essen schlafen, duschen zuschauen können ? was wohl schon seit einiger zeit praktiziert wird. wird wohl alles über schein und tarnfirmen abgewickelt und die links zum stream von den kameras und micros weitergegeben unter anderem läuft auch viel über sms chats und mittelsmänner ab
zur dokumentation folgender beitrag:
http://tvtotal.prosieben.de/show/letzte_sendung/mi/
und das ohne meine einwilligung ?
wat fürn kranken staat haben wir eigentlich ? ich wünsche mir einen 3. weltkrieg damit das endlich aufhört und jeder der den überlebt soll das selbe erleben
ich hab euch alle ganz ganz lieb
truman show ???
also nehm ich mir das recht raus musik in p2p netzwerken runterzuladen weil bei mir kein geld ankommt
irgendwelche fragen ?
bin gerne für gespräche bereit
ich kann nicht schlafen bei der permanten terror berieselung würde das bitte der verantwortliche abschalten
danke
[ 08.02.2008, 03:17: Beitrag editiert von: Omara ]
Geschrieben von: roadrenner (Usernummer # 13607) an
:
In Frankfurt lief von der Uni aus ein Experiment. Einige Restaurants haben einen kostenlosen Mittagstisch angeboten, mit dem Hinweis, jeder könne soviel bezahlen, wie er für richtig hält.
Im Schnitt Betrugen die Einnahmen ca. 5,50€ pro Esser + alle sind sehr zufrieden, da das Preis Leistungsverhältnis in jedem Falle stimmt.
Widerlegt somit das Bild, der Mensch sei böse und schlecht. Er ist sehr wohl bereit für gute Leistung auch zu bezahlen ohne dass man ihn dazu zwingt.
Die Musikindustrie könnte hier viel lernen und ihr gesamtes Geschäftsmodell umstellen. Kostenloses Angebot alles Songs zur freien Nutzung, mit der Möglichkeit der direktspende an den Künstler (mit einem Beitrag für die Musikindustrie für die Bereitstellung der Infrastruktur, das Produzieren oder was weiß ich wofür die eigentlich da sind). Die Musik würde sich dadurch viel viel stärker verbreiten, da die ganzen Musiksammler saugen und verteilen bis zum umfallen. Bezahlen würden zwar nur die "echten" Fans, aber die wären letztlich sowieso nur die potentiellen CD-Käufer im Laden gewesen.
Auf Werbung im herkömmlichen Sinne ("Kauft das neue Robbi Album, KAUFT KAUFT!!"), die eh keine Sau braucht, könnte man in dem Zusammenhang auch gleich verzichten. Durchsetzten würde sich die vom Web als gut eingestufte Musik.
Einziger Haken dabei, und Grund warum das ganze niemals umgesetzt wird. Die Musikindustrie verliert die Möglichkeit, aus Schei*e Gold zu machen, indem sie irgendwelche Heckenpen*ner pusht bis zum umfallen, abkassiert und die Leute wieder fallen läßt. Es würden sich letztlich nur die wirklich guten Musiker durchsetzen, was in gewisser einen Kontrollverlust bedeutet. Dass die Industrie die Kontrolle schon längst verloren hat, und nur noch Rückzugsgefechte führt ("Mama, wann kommt Papa wieder aus dem Gefängnis?" --> Raubkopierer sind Verbrecher-Kampagne
) scheint sie einfach nicht zu merken.
Die Welt ändert sich und die Möglichkeiten Musik zu sharen, ohne ins Gefängnis zu kommen sind da und werden auch immer bleiben. Was die Musikindustrie verlangt ist, dass die Veränderung Rückgängig gemacht wird, damit Sie sich selber nicht ändern muss. Klassische Einstellung von Institutionen für die die Geschichte nur einen Platz hat --> Abstellgleis und Vergessen!
Ich lade Musik runter, und das ist auch gut so! Wenn mir einer eine Plattform bietet, wo ich in vernünftigen Verzeichnissen, nach Name, Interpret, Stil etc. suchen kann, die Songs alle ne Top Qualität habe und schöne benannt und Getaged sind, da würde ich bis zu 15€ im Monat für löhnen. Dieser ganze RS.com Mist ist doch total nervig, und trotzdem bin ich Premium User weil es kaum andere Möglichkeiten gibt (und sei es, das das Vergütungsmodell nichts taugt, weil jeder Song 2€ kostet; bin ich jetzt übrigens Millionär, weil ich hundertausende von Songs habe??).
Die Welt könnte so schön sein!
Wie kam ich jetzt eigentlich drauf? Achja, teures Beatport und für Mucke soviel bezahlen...naja, egal.
Peace out!
Gruß roadrenner
Geschrieben von: TheMäx (Usernummer # 1382) an
:
Ein Experiment bleibt ein Experiment. So wie es aussieht, funktioniert die Wirklichkeit anders. Radiohead haben ihr Modell gestoppt, weil sie durch die frewillige Bezahlung dann doch nicht genug Einnahmen bekommen haben. Man sollte die Mentalität der Menschen nicht unterschätzen - was auf der Straße liegt, wird auch mitgenommen. Es gibt keinen Markt für digitale frei verfügbare Güter, die Exklusivität ist ausgeschlossen (auch die vermeintliche Exklusivität bei beatport, irgendwann landet die MP3 doch in einem Blog). Sobald ein Gut in digitaler Form einmal gekauft wurde, wird es verbreitet. Es wird frei. Und es wird auf Dauer auch nicht besser, wenn man das Gut zum freiwilligen Preis anbietet.
Die Shops sollten durch einen guten Service und interessante Features überzeugen, dafür zahlen Leute schon eher. Man sollte sich an den Gedanken gewöhnen, dass digitale Musik an sich frei ist. Will man Geld damit verdienen, muss man mehr, als nur Musik verkaufen.
Geschrieben von: Suckz2002 (Usernummer # 4884) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: TheMäx:
Die Shops sollten durch einen guten Service und interessante Features überzeugen, dafür zahlen Leute schon eher. Man sollte sich an den Gedanken gewöhnen, dass digitale Musik an sich frei ist. Will man Geld damit verdienen, muss man mehr, als nur Musik verkaufen.
So siehts aus!
Ich arbeite in einer Branche, in der die Preise total im A.rsch sind und wir uns nur durch den Schwerpunkt Service und Qualität über Wasser halten können.
Beatport ist für mich ein 2-schneidiges Schwert. Auf der einen Seite hat man ein gut sortiertes und immer abrufbares Sortiment an Musik. Auf der anderen Seite fühle ich mich teilweise vera.rscht, ob der VÖ-, und Preispolitik. Da werden teilweise Tracks als neu, im besten Falle als Exclusive reingestellt, die es schon Monate sogar Jahre vorher gab, ohne jeglichen Hinweis. Das ist kein Service, das ist pure Abzocke.
Dann zur Bibliothek: auch ein Witz, das man erst etliche Mails schreiben muss, um Tracks die einem eh schon gehören nochmals laden zu dürfen. Zu guter letzt die Downloadgeschwindigkeit, die bei mir in den letzten Monaten bei lächerlichen 50kbit/sec liegen.
Von den Preisen ganz zu schweigen.
Beatport ist für mich zur reinen Abzocke mutiert, deshalb lade ich dort nur "ergänzend"! Bei besserem Service und fallenden Preisen wäre ich eher dazu bereit dort kontinuierlich zu kaufen.
Was die Exklusivität angeht, sind Blogs ungeschlagen.
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: TheMäx:
Ein Experiment bleibt ein Experiment. So wie es aussieht, funktioniert die Wirklichkeit anders. Radiohead haben ihr Modell gestoppt, weil sie durch die frewillige Bezahlung dann doch nicht genug Einnahmen bekommen haben.
Kannst du das irgendwie belegen ? AFAIK hats hervorragend funktioniert und der Stop der Downloads und das erscheinen der CD's lief genau nach vorher angekündigtem release-plan. Hab ich da was verpasst? Quellen, bitte.
Geschrieben von: TheMäx (Usernummer # 1382) an
:
@Striker Dickes Sorry, du hast recht. Ich habe mich mit einem Kumpel erst vor Kurzem darüber unterhalten und er hat mir das erzählt. Ich habe jetzt ein Wenig recherchiert, und Radiohead scheint doch genügend Einnahmen bekommen zu haben. Nichtsdestotrotz bleibe ich bei der Meinung, dass das bei kleineren Bands/Artists nicht ohne Weiteres funktionieren wird. Ich lass mich aber gerne eines Besseren belehren.
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an
:
Jedoch ist der Weg der Richtige. Auch beim jetzigen System kommen kleinere Bands nur schlecht weg. Radiohead haben ihre immense Popularität genutzt und gezeigt, dass prinzipiell es möglich wäre, dieses Modell umzusetzen, zum Wohle der Musiker. Ich habe auch gelesen, dass mehrere User den höchstmöglichen betrag von 99 Pfund bezahlt haben.
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
:
The Brent Flood haben quasi dasselbe Modell wie Radiohead angewandt - vor Radiohead. http://www.thebrentflood.co.uk/
Eine in diesem Zusammenhang zu erwähnende Webseite wäre übrigens auch http://amiestreet.com/
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an
:
@James du wirst langsam zu einer link-quelle. hast du nich zufällig magnolia/ delicious oder so?
wie sind denn deine erfahrungen mit amiestreet?
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
:
Ich benutze del.icio.us, sowie Google reader (um meine Informationssucht zu stillen).
Amie Street habe ich in den letzten Monaten ehrlich gesagt nicht mehr so häufig benutzt - auch wenn es eigentlich keinen Grund hierfür gibt. Hab da aber paar super Sachen gefunden.
U.a. eine Soulkünstlerin namens Choklate http://www.choklatemusic.com/home.html
Ihr Album war auf Amie Street. Ich hab es dort for free runtergeladen. Da ich das Album wirklich gut fand bin ich Wochen später auf ihre Webseite gegangen und hab 8Euro glaub ich gespendet.
schick mir einfach ne pm mit deinem usernamen oder was auch immer ich brauch, um dir zugang zu meinen links zu geben...
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an
:
Was in dem Zusammenhang ja auch noch erwähnt werden muss, sind Web-Hypes wie Lily Allen, Cansei de Ser Sexy, Gnarls Barkley oder die Arctic Monkeys.
Ich glaube dennoch nicht so ganz an das nahende Ende der Musikindustrie. Schließlich haben die alle dann doch einen Label-Deal abgeschlossen. Es muss erst noch eine Band kommen, die durch einen Web-Hype groß wird und dann der Musikindustrie den Stinkefinger zeigt.
Geschrieben von: Claudi (Usernummer # 7391) an
:
mal ne ander frage.
wie ihr schreibt kommen die titel teils vor der VÖ in solchen blogs vor....
wie bitte kommen die da hin?
wäre es nicht leichter herauszufinden wer diese titel "weitergibt" und ihn auf schadenersatz zu verklagen?
(hoffe die frage war nicht schon da ich jetzt nicht den ganzen thread gelesen hab)
Geschrieben von: chris (Usernummer # 6) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Claudi:
mal ne ander frage.
wie ihr schreibt kommen die titel teils vor der VÖ in solchen blogs vor....
wie bitte kommen die da hin?
wäre es nicht leichter herauszufinden wer diese titel "weitergibt" und ihn auf schadenersatz zu verklagen?
(hoffe die frage war nicht schon da ich jetzt nicht den ganzen thread gelesen hab)
War schon da, aber macht nix - einige Labels geben die mp3s an die Medien weiter, damit fristgerecht eine Rezension abgedruckt werden kann. Manche Magazine haben streckenweise Vorlaufzeiten von über (!) 8 Wochen, d.h. damit beispielsweise in der März-Ausgabe des Groove-Magazins eine Rezension gedruckt werden kann, kann u.a. der Redaktör bereits die mp3s oder Vinylpromos schon um die Weihnachtszeit des Vorjahres herum erhalten haben. Bei vielen Rezensionsexemplaren liegt ein oft vom Vertrieb erstelltes Datenblatt mit bei, das regulär das Releasedate ausweist. Oft bekommen wir die Promos etwa 4-8 Wochen vor dem Release, vor allem bei Alben großer Acts von Elektronika-Major-Labels ist es keine Seltenheit, CDs sogar bis zu 3 Monate vor dem VÖ-Termin zu bekommen, damit man sich ausreichend mit dem Album und dem Künstler beschäftigen und bestenfalls Interview-Termine für ein Porträit und Feature planen kann.
Ferner darf' man nicht vergessen, dass viele Labels eine lange Planungspolitik fahren, d.h. bei manchen Labels steht zum heutigen Tag bereits fest, was im März, April, Mai und evtl. Juni oder Juli veröffentlicht werden wird, die gemasterten Tracks liegen dann schon fix & fertig in der Schublade, Anpressungen werden erstellt und so verwundert es auch nicht, wenn jemand das Vinyl ript, encodiert und in's Netz stellt. Mir sind nur wirklich wenige Labels bekannt, die eine schnelle und unkomplizierte Releasepolitik fahren (Trapez etwa) - bei meinen eigenen Releases war die Planungszeit bis zum Release streckenweise fast ein halbes Jahr, d.h. die Tracks waren fertig und 6 Monate später kamen dann die Anpressungen an. Bei Punkt ging's gottseidank schneller, Adjunct hingegen ist aktuell schon wieder für mehr als ein halbes Jahr (!) verplant, was die künftigen Releases betrifft, nur in besonderen Fällen schiebt man noch was richtig 'Heißes' dazwischen.
Kurzum: wenn Tracks vor dem offiziellen Release im Netz auftauchen, dann kommen diese Produktionen in vielen Fällen schlicht aus der Promo-Tätigkeit des Labels oder Vertriebs oder aus dem Freundes- und Bekanntenkreis des Labels und hin und wieder landen auch Pre-Veröffentlichungen der Künstler selbst so im Netz. Wer sich etwa von Remute hier während der letzten Jahre fleissig seine myTracks gesaugt hat, könnte sich heute viele Käufe sparen *g* - auch Robert / Rob Acid stellt hin und wieder kurzzeitig extrem hochwertig encodierte und gemasterte Tracks für uns zum Reinhören hier in's Forum, um Meinungen zu erhalten und im 'best case' gibt's das Ding später offiziell zum Kauf in den mp3-Stores. Die Quellen sind also vielfältig und unterschiedlichst ;-)
Geschrieben von: Claudi (Usernummer # 7391) an
:
thäääääänx chris.
das nenn ich mal ne richtige auskunft
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: chris:
Kurzum: wenn Tracks vor dem offiziellen Release im Netz auftauchen, dann kommen diese Produktionen in vielen Fällen schlicht aus der Promo-Tätigkeit des Labels oder Vertriebs oder aus dem Freundes- und Bekanntenkreis des Labels
Trotzdem gibt es aber Möglichkeiten, mittels Watermarking den leckenden Promo-Empfänger ausfindig zu machen, möglicherweise zu verklagen (Verstoß gegen Non-Disclosure Agreement) und vor allem künftig auszuschließen. Möglicherweise auch eine labelübergreifende Blacklist einzuführen.
Oder wie es bei den Majors inzwischen üblich ist, auf Promos zu verzichten und stattdessen ein besonderes Promo-Event zu veranstalten, wo die geladenen Gäste einmalig der Musik lauschen dürfen.
Dem muss natürlich eine gründliche Leibesvisitation vorangehen.
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
:
Kanye gibt deswegen nur noch Vinylpromos raus, um es wenigstens etwas schwerer zu machen.
Bringts was?
Nein. Die Tracks sind trotzdem vorher in den Netzwerken.
Watermarks bringen auch nichts, wie wir aus Hollywood wissen.
Geschrieben von: Marcel Janovsky (Usernummer # 11683) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Darrien:
ist jetzt vielleicht ein bisschen offtopic, aber wenn sich bei der diskussion schon ein passender ansprechpartner beteiligt:
die treibstoff 77 von jens zimmermann kommt exklusiv bei beatport raus und kostet deshalb 2.49 anstelle von 1.99 (wenn neu) bzw 1.49 (wenn schon etwas älter). weshalb dieser exklusiv-deal?
Die Jens Zimmermann wurde von uns für 4 Wochen exklusiv bei Beatport geschaltet (2 Wochen nachdem die Platte auf Vinyl erschienen ist). Im Gegenzug hat Beatport grosszügige Banner auf der Startseite, sowie im Genre geschaltet. Wie auch im Vinylgeschäft, erhält man bei Exklusivität entsprechenden Support vom Vertrieb. Es gibt wenige Portale, die Labels derart supporten wie BP.
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Darrien:
mittlerweile finden sich immer mehr labels mit deren releases exklusiv bei beatport. deshalb muss man bestimmte sachen gezwungenermassen bei beatport einkaufen. und weil sie da ein entsprechendes monopol drauf haben, verlangen sie auch reichlich saftige preise. für den preis von 3 tracks bekommt man da im laden bereits ne vinyl mit nem track mehr drauf.
Ich wüsste nicht, daß die Treibstoff77 / Jens Zimmermann auf Vinyl einen Track mehr enthält als bei Beatport. Wenn Du die Platte im Laden kaufst, kostet Sie zwischen 8-10 Euro. Bei Beatport bezahlst Du momentan 5 Euro. Wenn Du noch 2 Wochen wartest, kosten die Tracks zusammen 4 Euro und werden in vielen anderen Portalen zu verschiedenen Preisen erhältlich sein.
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Darrien:
und jetzt ein kurzer rückblick:
warum laden sich die leute denn ihre musik in tauschbörsen runter? weil vor rund 20 jahren mal die cd auf den markt geworfen wurde. schöner, praktischer und günstiger in der herstellung. und komischerweise trotzdem teurer als eine kassette, obwohls ursprünglich nur zur markteinführung so sein sollte. juhuu juhee. kunde verarscht. kunde markiert den selbstgerechten und holt sich die musik halt in p2p-börsen, während die musikindustrie ihre grossen (angeblichen) verluste mit downloadzahlen zu untermauern versucht und rumheult.
gibts da parallelen? klar, die besagten treibstoff-tracks wurden 10'000 mal heruntergeladen. aber ohne download-möglichkeit wären die tracks vielleicht von 500 nasen mehr gekauft worden. und 150 haben sich das zeug vielleicht eben gerade wegen den downloads gekauft. man hat also geld verloren, aber sicher nicht das verpasste geld, welches 10'000 legale downloads gebracht hätten. das aber so hinzustellen und mit abmahnungen und verschwörungsaufrufen um sich zu werfen, finde ich dann doch ziemlich unsauber, wenn man bedenkt, dass eben dieses label ja gleichzeitig die hochpreis-politik des quasi-monopols beatport unterstützt, das schlussendlich nur den digitalen musikmarkt kaputt macht.
ich kaufe gerne musik. gebe auch meinen dreistelligen betrag pro monat dafür aus. aber die derzeitige hochpreistreiberei bei beatport und das mitziehen so vieler labels finde ich mehr als fragwürdig, zumal es schlussendlich trotzreaktionen der kunden (illegale downloads) schürt.
Mal zur Erinnerung: Vor 20 Jahren gab es noch kein Internet oder CD Brenner und Musik musste in Echtzeit kopiert werden. Vor 20 Jahren hast Du für 90 Pfennig einen Liter Diesel tanken können und für eine Party 5 Mark Eintritt bezahlt. Ein Import-Vinyl aus USA hat DM 11,90 gekostet. Ist Dir aufgefallen, daß nicht nur Musik teurer geworden ist?
Diebstahl also als Konsequenz wenn etwas zu teuer erscheint? Nimmst Du Dir auch Vinyl oder CD's im Laden für umme mit, wenn Dir der Preis nicht passt?
Wenn ich mir überlege, wieviele Stunden, Tage und Nächte wir Labelmacher, Musiker, DJ's, Vertriebler usw. meist im Büro oder Studio sitzen und für solche Produktionen arbeiten, dann kommt mir bei solchen Rechtfertigungen echt die Galle hoch. Nicht nur daß Blogger sich Musik (wahrscheinlich) illegal beschaffen, nein, sie verteilen diese auch noch fleissig weiter und küren sich selbst zum Robin Hood der Musikszene.
Jedes Label hat das gute Recht solche Blogger abzumahnen und mit rechtlichen Konsequenzen zu drohen, sofern Inhalte illegal vertrieben werden. Dabei ist es völlig egal, ob die Tracks 1x oder 10.000x gesaugt wurden.
[ 11.02.2008, 10:59: Beitrag editiert von: Marcel Janovsky ]
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Marcel Janovsky:
Diebstahl also als Konsequenz wenn etwas zu teuer erscheint? Nimmst Du Dir auch Vinyl oder CD's im Laden für umme mit, wenn Dir der Preis nicht passt?
[/QB]
nö, dann lass ich's stehen. und meine freunde wahrscheinlich auch. und ein halbes jahr später hol ich's dann für 2,3 € aus der grabbelkiste. der preis wird vom markt bestimmt, auch wenn das dem produzenten nicht immer in den kram passt. und der marktpreis für musik ist so niedrig wie nie zuvor - ganz bestimmt kleiner als 1,49/track.
das neue miss kittin album gabs für 12€, macht ungefähr 85 cent pro track. alles was mehr kostet ist im grunde genomenn zu teuer.
Geschrieben von: Marcel Janovsky (Usernummer # 11683) an
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Striker:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Marcel Janovsky:
Diebstahl also als Konsequenz wenn etwas zu teuer erscheint? Nimmst Du Dir auch Vinyl oder CD's im Laden für umme mit, wenn Dir der Preis nicht passt?
nö, dann lass ich's stehen. und meine freunde wahrscheinlich auch. und ein halbes jahr später hol ich's dann für 2,3 € aus der grabbelkiste. der preis wird vom markt bestimmt, auch wenn das dem produzenten nicht immer in den kram passt. und der marktpreis für musik ist so niedrig wie nie zuvor - ganz bestimmt kleiner als 1,49/track.
das neue miss kittin album gabs für 12€, macht ungefähr 85 cent pro track. alles was mehr kostet ist im grunde genomenn zu teuer. [/QB]
Deine Theorie, daß ein Track, gemessen am Marktwert weniger als 1,49 wert ist, geht nicht auf. Schliesslich werden zu solchen Preisen doch recht gute Verkäufe auf Beatport generiert. Wenn das was Du sagst stimmen würde, dann wären die Preise bei BP und anderen Portalen mit Sicherheit anders.
Ausserdem: Ein Album ist im Paket immer günstiger. Das kannst Du mit Singles nicht vergleichen - physisch wie digital.
Es geht mir auch nicht um die Preise an sich, sondern um die fast schon perfide Rechtfertigung von Diebstahl. Es ist egal ob ein Track 10 Cent, 5 Euro oder überhaupt nichts kostet. Blogger haben die Verbreitung ohne ausdrückliche Genehmigung der Labels zu unterlassen! Ich würde dies auch untersagen, wenn wir als Netlabel unsere Tracks kostenlos anbieten würden.
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Marcel Janovsky:
Blogger haben die Verbreitung ohne ausdrückliche Genehmigung der Labels zu unterlassen! Ich würde dies auch untersagen, wenn wir als Netlabel unsere Tracks kostenlos anbieten würden.
mein schaatzzzzz darf man die musik auch nur in bestimmten clubs spielen?
was die preispolitik angeht: sie werden's schon noch merken. war itunes nicht das 99c/track portal? und das in dollar? ^^'
auf dem weiter oben verlinkten amiestreet.com hab ich in einer nacht mehr gezogen als jemals bei bp. ob das an den preisen liegt? es sieht ganz danach aus.
aber das portal, das allofmp3 an service (!!) und preisen ersetzten kann muss erst noch gebaut werden.wer wirklich musik verkaufen will, muss das zu konkurenzfähigen preisen tun. und die tausenden von legalen und illegalen wegen, musik umsonst zu bekommen sind die konkurenz, die man schlagen muss - in dem man den kunden mehr bietet als diese es tun. anders klappts nämlich nicht.
Geschrieben von: Marcel Janovsky (Usernummer # 11683) an
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Striker:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Marcel Janovsky:
Blogger haben die Verbreitung ohne ausdrückliche Genehmigung der Labels zu unterlassen! Ich würde dies auch untersagen, wenn wir als Netlabel unsere Tracks kostenlos anbieten würden.
mein schaatzzzzz darf man die musik auch nur in bestimmten clubs spielen?
was die preispolitik angeht: sie werden's schon noch merken. war itunes nicht das 99c/track portal? und das in dollar? ^^'
auf dem weiter oben verlinkten amiestreet.com hab ich in einer nacht mehr gezogen als jemals bei bp. ob das an den preisen liegt? es sieht ganz danach aus.
aber das portal, das allofmp3 an service (!!) und preisen ersetzten kann muss erst noch gebaut werden.wer wirklich musik verkaufen will, muss das zu konkurenzfähigen preisen tun. und die tausenden von legalen und illegalen wegen, musik umsonst zu bekommen sind die konkurenz, die man schlagen muss - in dem man den kunden mehr bietet als diese es tun. anders klappts nämlich nicht.
Was hat das mit dem Thema zu tun? Du kannst Die Musik von mir aus im Klubheim des "MP3-Blogger e.V" im 6 Stunden nonstop-Mix spielen, solange die Tracks rechtmässig erworben wurden.
Such mal auf I-Tunes nach Deinem Lieblingslabel oder versuch was zu kaufen ohne das Du I-tunes installiert hast oder zeig mir auf amiestreeet.com gut sortierten Kontent der geläufigen Technolabels. Allofmp3 fällt als Vergleich total aus. Hier wird Musik über einen Server in Russland verkauft, wofür so gut wie keines der Labels Lizenzen erteilt hat, geschweige denn Abrechnugen erhält.
Was meinst Du warum die in der Lage sind solche Preise bzw. solch einen "Service" anzubieten?
[all of mp3 info]
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an
:
hmmm, hast du den allofmp3(*) link gelesen vor dem posten? die jungs zahlen lizenzen nach russischem recht, dass zB die gema keine transferzahlungen von der ROMS hinbekommt ist zwar blöd, aber besonders kompetent war der verein ja eh nie.
bei itunes ohne dem propietären client zu kaufen, ist problemlos möglich, die api ist schließlich freigestellt worden(**). man aber natürlich auch einfach itunes benutzen, macht ja nix.
aber im grundegenommen reden wir aneinander vorbei, denn das ich die labels als institution überflüssig finde sollte doch deutlich geworden sein.
(*)die selben features einzubauen wäre für andere shops kein problem: benutzervoreinstellungen für benennung, format und qualität der dateien. das ich zb Beatport files immer erstmal durch nen batchprozess jagen muss,nervt gewaltig. vorbestellung von sachen die nicht auf lager sind sollte für einen händler selbstverständlich sein. ich bestehe gar nicht auf preis pro megabyte - auch wenns eigentlich das konsequenteste ist.
(**)ein hübsche idee für ein mashup: w-ki feeds mit itunes api verbinden. inclusive trackback der user-käufe und rating der tracks. wenn man noch ein paar andere stores einbindet, wäre sogar ein preisvergleich möglich. das könnte man dann wieder als feed rausschreiben, denn man an einen apml aggregator verfüttert. hmm, erste lustige geschäftsidee der woche: wer macht's ?
Geschrieben von: Marcel Janovsky (Usernummer # 11683) an
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Striker:
hmmm, hast du den allofmp3(*) link gelesen vor dem posten? die jungs zahlen lizenzen nach russischem recht, dass zB die gema keine transferzahlungen von der ROMS hinbekommt ist zwar blöd, aber besonders kompetent war der verein ja eh nie.
bei itunes ohne dem propietären client zu kaufen, ist problemlos möglich, die api ist schließlich freigestellt worden(**). man aber natürlich auch einfach itunes benutzen, macht ja nix.
aber im grundegenommen reden wir aneinander vorbei, denn das ich die labels als institution überflüssig finde sollte doch deutlich geworden sein.
(*)die selben features einzubauen wäre für andere shops kein problem: benutzervoreinstellungen für benennung, format und qualität der dateien. das ich zb Beatport files immer erstmal durch nen batchprozess jagen muss,nervt gewaltig. vorbestellung von sachen die nicht auf lager sind sollte für einen händler selbstverständlich sein. ich bestehe gar nicht auf preis pro megabyte - auch wenns eigentlich das konsequenteste ist.
(**)ein hübsche idee für ein mashup: w-ki feeds mit itunes api verbinden. inclusive trackback der user-käufe und rating der tracks. wenn man noch ein paar andere stores einbindet, wäre sogar ein preisvergleich möglich. das könnte man dann wieder als feed rausschreiben, denn man an einen apml aggregator verfüttert. hmm, erste lustige geschäftsidee der woche: wer macht's ?
"Russisches Recht" ... ich denke darüber müssen wir nicht diskutieren. Nur soviel: Unsere Tracks wurden dort auch schon verkauft. Zumindest waren es damals Seiten, welche unter anderen Namen im Netz waren. Glaubst Du irgendein Künstler hat jemals dafür Geld bekommen? Die GEMA hat damit erstmal nichts zu tun, denn wir reden hier über nicht erteiltes Lizenzrecht und nicht über Mechanicals.
Mir ist schon klar worauf Du hinaus willst, aber mit Deiner Vision von einem Paypal-Button auf MySpace Seiten der Künstler wiedersprichst Du Deiner Theorie von kostenlosen Vertriebswegen. Glaubst Du wirklich, daß MySpace sich das nicht bezahlen lassen würde oder bereits schon jetzt nichts daran verdient, wenn dort Musik kostenlos angehört oder runtergeladen werden kann? Hast Du dich mal informiert, was Lizenzen für Bezahlsysteme (Kreditkarten) im Internet kosten?
Es ist immer einfach solche Theorien aufzustellen, wenn man die Praxis nicht kennt. Ich gehe davon aus, daß Du keine Ahnung von Labelarbeit hast, denn sonst würdest Deine Vorstellungen in der möglichen Realisierbarkeit um ein vielfaches dezimiert wissen.
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Marcel Janovsky:
[QUOTE]
Mir ist schon klar worauf Du hinaus willst, aber mit Deiner Vision von einem Paypal-Button auf MySpace Seiten der Künstler wiedersprichst Du Deiner Theorie von kostenlosen Vertriebswegen. Glaubst Du wirklich, daß MySpace sich das nicht bezahlen lassen würde oder bereits schon jetzt nichts daran verdient, wenn dort Musik kostenlos angehört oder runtergeladen werden kann? Hast Du dich mal informiert, was Lizenzen für Bezahlsysteme (Kreditkarten) im Internet kosten?
Es ist immer einfach solche Theorien aufzustellen, wenn man die Praxis nicht kennt. Ich gehe davon aus, daß Du keine Ahnung von Labelarbeit hast, denn sonst würdest Deine Vorstellungen in der möglichen Realisierbarkeit um ein vielfaches dezimiert wissen.
es ist immer einfach zu behaupten, jemand hätte keine praxiserfahrung, wenn einem dessen theorien nicht gefallen.
soviel zu den totschlag-argumenten.
vermutlich habe ich mehr erfahrung im online-business als du, aber ich kenn dich nicht persönlich und auf flame-war hab ich auch keinen bock.
pay-pal zB ist verdammt günstig (click) , ich hab schon bei großen banken deutlich höhere transaktionskosten gezahlt.
womit myspace geld verdient, wissen die wahrscheinlich selbst nicht so genau, die accounts sind auf jedenfall kostenlos.
aber wenn hier nur noch zwei gegenpole diskutieren isses auch doof und deshalb bin ich jetzt erstmal still.
edit: na, einer geht noch => open source vs business
[ 11.02.2008, 18:37: Beitrag editiert von: Striker ]
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
:
Zu dem "vor 20 Jahren vs. Heute" Vergleich:
Der entscheidende Grund für das Verlangen Vieler nach neuen Systemen ist doch die krasse Minderung des Investitionsbedarfs, um Kunst an den Mann zu bringen.
Damals: Tonstudio, das zigtausende kostet...Maschinen, die die Tonträger herstellen...Vertriebsnetz, das auf tausende echte Läden aufbaut
Heute: Tonstudio = ein besserer handelsüblicher Rechner...braucht man wirklich ein Studio, so kann man sich da einmieten. Die Kosten sind zu bewältigen...Tonträger? Ist doch digital!...Vertrieb? Ist doch digital!...Vermarktung? hausgemacht bzw. in Zusammenarbeit mit meinen Fans. d.h. gen Null (insbesondere wenn man variable Kosten betrachtet).
Beharrt man auf das klassische System, so kann man die Investitionen, die angeblich nötig sind und die man wieder gutmachen muss logisch begründen. Ist man offen dafür neue Wege zu gehen ist - wie schon ein paar Mal bewiesen wurde - "the sky the limit" (solang die Qualität der Musik es wert ist).
Jeder kann Musik aufnehmen und vertreiben. Extrem viele tun es auch (im Vergleich zu vor 20 Jahren).
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an
:
james, wobei man so nur von elektronischer musik reden kann (und selbst diesbezüglich ist mastering, artist management etc. nicht berücksichtigt).. viele andere musik ist personalintensiv und läßt sich generell nicht im schlafzimmer produzieren.
Geschrieben von: chris (Usernummer # 6) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: James_Holden:
Zu dem "vor 20 Jahren vs. Heute" Vergleich:
(...)
Heute: Tonstudio = ein besserer handelsüblicher Rechner...braucht man wirklich ein Studio, so kann man sich da einmieten. Die Kosten sind zu bewältigen...Tonträger? Ist doch digital!...Vertrieb? Ist doch digital!...Vermarktung? hausgemacht bzw. in Zusammenarbeit mit meinen Fans. d.h. gen Null (insbesondere wenn man variable Kosten betrachtet).
(...)
Jeder kann Musik aufnehmen und vertreiben. Extrem viele tun es auch (im Vergleich zu vor 20 Jahren).
Halte ich für nicht praxisnah:
* natürlich kann heute jeder seine Musik am heimischen Rechner dank Warez sogar für Nullkommanix produzieren und
* natürlich kann man die Sounds im Freundeskreis 'vertreiben', auf eine mySpace-Seite stellen oder auf einer HomePage einen PayPal-Button einbringen und
* natürlich sind damit heute Produktionsmethodik und Vertriebswege anders, als etwa früher, aber auch bei digitalen Releases sollte man zwischen professioneller Arbeit und Hobbygefriemel unterscheiden, was ich nur anhand einiger hier im Vorfeld auch schon angesprochener Themenbereiche skizzieren möchte:
* vernünftiges Mastering - das kostet Zeit, Erfahrung, KnowHow und ggf. auch Geld, wenn der Hobbyfrickler nur unzufriedenstellenden Soundmatsch produziert
* vernünftige Informationen - ein paar Blafasel-Zeilen genügen heute nicht, inbesondere die Medien und die Netzwelt benötigen Informationen: Bio, Diskografie, Fotos, gut aufbereitete und interessante Inhalte über den Künstler und das Release
* vernünftiger Mehrwert wie etwa ein gutes Artwork oder ein digiBook - auch hier kann man in Photoshop sich was zusammenstauchen und so mancher hat dafür ein Händchen, andere müssen das zwangsweise auslagern
* eine 'CI' für den Künstler und den Sound: wir befinden uns auf einem Markt und der Markt ist heute gierig nach 'markenprodukten', damit muss der Künstler einer Marke entsprechen, ggf. auch die Tracks. D.h. hier muss das Markenbewusstsein der Konsumenten befriedigt werden. Nicht jeder Schlafzimmerproduzent versteht die Logik hinter diesem System
* vernünftige Vertriebswege: soso, ein paar Fans werden als Vertriebsweg bezeichnet. Na prima - davon kann sich der Schlafzimmerproduzent vielleicht 'n Glas Nutella leisten, aber wer darauf angewiesen ist, damit seinen Lebensunterhalt oder einen Teil seines Lebensunterhalts zu finanzieren, wird selbst mit 'nem 20.000-friendship-Account auf mySpace und seinem Fan- und Freundeskreis ganz schnell am Hungertuch nagen, wenn er das nicht etwa mit LiveGigs zu kompensieren versucht, was durch Release-verkäufe fehlen, denn
* vernünftige Kontakte sind ebenso notwendig. Ob zu den Medien, zu Agenturen, zu Bookern, zu Clubs...
So, jetzt kann also der Hobbyfrickler sich 18 Stunden am Tag mit Produktionen, Artwork, Homepage, Kontakten, Mastering, Vertriebswegen, der Buchhaltung, PayPal-Abrechnungen, Kreditkarten-Aquiriern, dem Hosting, dem Pflegen von Kontakten, dem Verfassen von Infos- und Promotexten, dem Polishen von Fotos kümmern und seinen Freundeskreis mit jedem Release mit Spam überfluten und jede Nacht Foren wie diese hier mit nervtötender Eigenwerbung vollmüllen - und sich wundern, dass am Ende nicht viel überbleibt. Oder man überlässt das Leuten, die das professionell machen. Die sich auskennen. Die mit Profis zusammenarbeiten. Man überlässt die Logistik einem dem Label:
Die haben Kontakte. Kümmern sich um Bookings. Um Anzeigenkampagnen. Um Bannerwerbung. In Printmedien. In Online-Medien. Labels füttern die Medien mit Promos. Labels haben eine CI. Bauen ggf. dir eine CI auf. Labels haben ein Image. Labels haben ein Profil. Labels haben Distributionswege jenseits einer Homepage mit PayPal-Button. Labels führen Abrechnungen durch. Sie mastern die Tracks und polieren sie auf. Sie organisieren dir ggf. Remix-Aufträge. Sie ermöglichen dir Interviews- und Portraitäs in Magazinen durch ihre Kontaktwege und -netze. Und sie sind es, die einen potentiellen Hit dann an einen Major lizensieren - an den du niemals herankommen würdest - und dir damit ein solides Einkommen ermöglichen könnten. Best case-scenario.
Bei der normalerweise notwendigen Organisation und Logistik bleibt dann für selbst einen halbwegs celveren Arounder keine Zeit mehr für das Wesentliche: die Musik.
Geschrieben von: Sternchen (Usernummer # 2102) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: chris:
* vernünftiges Mastering - das kostet Zeit, Erfahrung, KnowHow und ggf. auch Geld, wenn der Hobbyfrickler nur unzufriedenstellenden Soundmatsch produziert
bei soundmatsch hilft auch kein mastering mehr
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
:
Kommt immer drauf an.
Gabs nicht letztes Jahr den Fall einer Singer-Songwriterin, die von obskurer Unbekanntheit sich durchs Internet an die Nr. der UK Charts. Von Ray LaMontagne, den ich bereits nannte, wurden Aufnahmen eines livegigs in mittelmäßiger Qualität anfangs durch die Blogosphäre geschickt.
Was soll ich sagen?
Ich glaube halt daran, dass sich gute Songs und Emotionen durchsetzen. Sowie ich glaube, dass Menschen bereit sind auch freiwillig fuer ungreifbare Gueter zu zahlen.
Geschrieben von: chris (Usernummer # 6) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: James_Holden:
Kommt immer drauf an.
Gabs nicht letztes Jahr den Fall einer Singer-Songwriterin, die von obskurer Unbekanntheit sich durchs Internet an die Nr. der UK Charts. Von Ray LaMontagne, den ich bereits nannte, wurden Aufnahmen eines livegigs in mittelmäßiger Qualität anfangs durch die Blogosphäre geschickt.
Was soll ich sagen?
Ich glaube halt daran, dass sich gute Songs und Emotionen durchsetzen. Sowie ich glaube, dass Menschen bereit sind auch freiwillig fuer ungreifbare Gueter zu zahlen.
Natürlich ist es möglich, dass die social networks in Ausnahmefällen (!) für einen Hype sorgen, ob das nun professionelle Musiker, Hobbymusiker oder Spaßhypes á la der Rabb'schen Vermarktungspolitik betrifft, aber das betrifft in erster Linie Songs und massenkompatible Musik, nicht zwingend Nischenmärkte. Und wenn jemand daheim mit 'ner Klampfe oder am Klavier einen fantastischen Song von sich gibt und das auf youTube millionenfach gesehen wird, so würde der arme Künstler oder Interpret nach wenigen Tagen mit dem Ansturm von Medien, Fans, Interessenten so überfordert sein, dass hier schnellstmöglichst ein Manager sich einklinkt und sich um Vermarktung und Vertriebswege und das Booking kümmert. Oder um die psychosoziale Betreuung im Falle des Hirnzellenoverkills á la Spears. Das sind Ausnahmen, wenn jemand durch ein gutes Produkt und Zufall sich am Markt positionieren kann, würden wir etwa den noch immer aktuellen Minimalsound als Genre betrachten, so halte ich es für nahezu ausgeschlossen, dass man ohne 18- oder 20-Stunden-Tag sich selbst am Markt etablieren kann, ohne auf bestehende Vertriebswege und die Hilfe von Agenturen, Labels, Distributoren zurückzugreifen:
da inbesondere noch heute die Printmedien die Netlabels aussen vor lassen, die auch bereits eine starke Hilfestellung für den Artist sein können, muss man täglich Stunden investieren, das soziale Netzwerk im Internet erst entstehen zu lassen und um Interessenten zu gewinnen, die dann noch zu potentiellen Käufern werden.
Back2Topic und ein anderer Gesichtspunkt, warum - und darum geht's hier ja auch - diese so-called-Pseudo-Blogs auch so beliebt sind: mit nur wenigen Klicks kann man sich zuerst die Platte mit Tracks vollstopfen und erst danach aussortieren: das kostet deutlich, sogar drastisch weniger Zeit, als online bei kompakt, beatport & co zu wühlen und zu versuchen, sich von manchmal aussgelosen Snippets einen Eindruck geben zu lassen. Hat man mit wenigen Klicks auf der Platte sich mal 100 neue Tracks von den Blogs gesaugt, kann man in aller Ruhe durchhören, bewerten, sortieren, löschen und behalten oder unterwegs auf dem iPod das Aussortieren vornehmen. Reguläre Online-Stores zwingen (!) den Nutzer, sich durch Menüs zu klicken, online zu stöbern und um sich mal 100 Tracks mit Hörbeispielen durchzuhören, da vergeht dann schonmal 'ne Stunde und die Maus hat 500 Klicks mehr verarbeitet. Wie vorhergehend also angesprochen, sind Blogs hinsichtlich der 'Usability' einfach im Augenblick noch die bequemste Plattform. Es geht einfach um ein Vielfaches schneller, sich ggf. auch in p2p-Netzen interessante Sachen auszusuchen, den d/l abzuwarten und dann auch 'offline' reinzuhören, als sich durch die teilweise wirklich grausam strukturierten Online-Shops zu klicken.
Geschrieben von: Darrien (Usernummer # 6129) an
:
also erstmal will ich sagen, dass ich durch meine eingebrachten argumente den diebstahl von musik nicht rechtfertigen will, denn ich finde den diebstahl musik nicht rechtens und betreibe ihn deshalb auch nicht. aber ich kann halt nachvollziehen, dass die junge dj-generation, die von anfang an mit mp3-systemen gross geworden ist, der verlockung nicht widerstehen kann, einen track einfach für lau aus einer illegalen tauschbörse oder einem blog zu ziehen, weil ihnen der preis für die legale variante einfach zu hoch ist.
bei 1.49$ gehts für mich noch einigermassen. 1.99$ ist auch zu verkraften. da kauf ich gerne auch tracks ein, bei denen ich mir nicht unsicher bin und die sich vielleicht aber als überraschender glückgsgriff entpuppen könnten. aber bei 2.49$ verzichte ich auf sowas, sofern ich einen track nicht absolut unabdingbar haben muss. zum einen ists mir zu teuer und zum anderen halte ich diese Beatport-Monopolisierung für eine ziemliche Sauerei. Einmal ganz abgesehen davon, dass die Hörproben (qualitativ und quantitativ) oftmals viel zu wenig hergeben, um das Risiko eines so teuren Kaufs einzugehen. Es tut mir jedes mal weh, wenn ich nen Track kaufe und ihn hinterher wieder löschen darf, weil der Track leider doch nicht das war, was ich mir von der kurzen Hörprobe erhofft hatte.
Interessant darum auch von Marcel zu hören, dass diese Tracks nur für 2 Wochen exklusiv bei Beatport erhältlich sein sollen. In der FAQ liest man nämlich:
"Exclusive: Content available for digital distribution only on Beatport and Beatsource."
Umso grösser also die Verarschung des ehrlichen Kunden, der da glaubt, 2.49$ bezahlen zu müssen, weils das nur bei Beatport gibt, obwohl er zwei Wochen warten und den Track woanders zu nehm normalen Preis kaufen könnte. Und ich hab jetzt auch nicht grossartig nachgerechnet (und könnte auch gar nicht nachrechnen), um wieviel teurer eine Vinyl schlussendlich kommt, bis sie in den Laden kommt und wieviel günstiger eine mp3-Datei dementsprechend sein müsste, um im vertretbaren Verhältnis zu bleiben.
Aber das Gefühl sagt mir halt, dass im Gegensatz zu einer gepressten, mit Hülle versehenen, durch die halbe Welt geschickten (und bei Nichtverkauf wieder zurückgeschickten), echte Quadratmeter an Lagerplatz verbrauchenden Scheibe Vinyl ein Preis von 2.49$ für eine einfache MP3-Datei schlichtweg eine Frechheit ist.
Da wunderts mich halt einfach nicht, dass da manch einer einfach drauf scheisst und sich vieles einfach auf illegalem Wege herunterlädt, anstatt es zu legal kaufen. Will die Musikindustrie durch überhöhte Preise Geld verdienen, wird sie aufgrund der überhöhten Preise auch Geld verlieren.
Aber Danke für den Tipp mit dem Exclusive-Schwindel. Werde mir von jetzt an die gefallenden, angeblichen Exclusive-Titel notieren und dann jeweils 2-3 Wochen später auf anderen Portalen danach Ausschau halten.
[ 11.02.2008, 21:48: Beitrag editiert von: Darrien ]
Geschrieben von: p0rn0star (Usernummer # 9693) an
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: James_Holden:
Zu dem "vor 20 Jahren vs. Heute" Vergleich:
Heute: Tonstudio = ein besserer handelsüblicher Rechner...braucht man wirklich ein Studio, so kann man sich da einmieten. Die Kosten sind zu bewältigen...Tonträger? Ist doch digital!...Vertrieb? Ist doch digital!...Vermarktung? hausgemacht bzw. in Zusammenarbeit mit meinen Fans. d.h. gen Null (insbesondere wenn man variable Kosten betrachtet).
Totaler Quatsch. Plug-Ins kosten ja garnix, ne. Ich brauch auch keine teuren Studio-Monitore, kann ja ruhig scheiße klingen, wenn ich eh so wenig Geld für die Musik kriege. Ein Studio brauch ich auch nicht, ich kann ja zuhause auf Zimmerlautstärke Clubmusik komponieren und zur Not Kopfhörer aufsetzen. Den Raum brauch ich dann auch garnicht erst für mehrere tausend Euro akustisch zu optimieren... Outboard-Equipment fürs Mastering braucht auch kein Mensch, schließlich klingt ja heutzutage jedes 50 Euro Plug-In besser wie´n Manley EQ. Nee, is klar.
Manche Leute haben echt Vorstellungen...
Klar kann heutzutage jeder Musik machen zuhause, das ist als Hobby auch ok. Von dem erwarte ich auch nur dementsprechende Qualität.
Aber wenn ich einen Track kaufe, dann erwarte ich einfach astreine Qualität und eine saubere Soundästhetik! Das ist ja heutzutage schon echt schlimm, was man teilweise so für Sachen vorgesetzt kriegt.
Ich bin gerne bereit für Musik zu zahlen, um den Künstler einfach damit zu unterstützen. Auch um den Erfolg messbar zu machen. Wenn der Künstler mehr verkauft, wird er vom Label/Vertrieb und Online-Shops auch dementsprechend gepusht, das ist doch logisch.
Geschrieben von: Marcel Janovsky (Usernummer # 11683) an
:
@Striker:
Chris hat ja hier recht ausführlich beschrieben, was Labelarbeit bedeutet (besten dank mal auf diesem Wege Chris - ich hatte einfach auch keine Lust hier komlett die Hosen runter zu lassen). Es geht um ein wenig mehr als nur einen Track zu recorden und diesen dann auf MySpace zu uppen und einen Paypal button zu pflastern. Sowas bekommen wir 10x am Tag über MySpace ... "please go to myspace and listen to my music... blabla" - Bei 98% aller Fälle ist das absoluter Schrott. Je weniger Energie, Leistung und Liebe jemand in seine Arbeit steckt, desto gleichwertig schlecht ist auch das Ergebnis (pornostar hat das recht treffend beschrieben).
Ausserdem soll bemerkt sein, daß wir hier über Underground-Labels sprechen und nicht über Major's die Millionen mit Ihrer Musik machen. Die meisten von uns arbeiten wirklich hart und mit einer grossen Portion Idealismus an der Sache. Man könnte schon ein wenig mehr Respekt zollen und bevor man Theorien veröffentlicht, die besagen "Labels sind heutzutage überflüssig", sollte man Kenntnisse haben, die über Online-Business hinaus gehen.
Als wir vor 10 Jahren mit Treibstoff angefangen haben, waren wir eigentlich nur darauf aus, die eigene Musik auf Vinyl zu pressen. Heute bin ich nur noch damit beschäftigt mich um Musik von anderen zu kümmern und komme so gut wie nicht mehr dazu mich ins Studio zu setzen!!
@Darrien:
Was die Exklusivität betrifft, habe ich nur für uns bzw. die Treibstoff77 gesprochen. Es gibt verschiedene Optionen die Musik bei BP zu verkaufen. Es bedeuted also nicht, daß jeder "BP-Exclusive" nun automatisch nach 4 Wochen in allen anderen Shops und günstiger sein wird. Auch wir machen das von Platte zu Platte unterschiedlich. Bei Zimmermann kam noch dazu, daß dies für uns eine Beatport "Affine" Platte ist und wir uns sicher waren/sind, daß diese sich dort besonders gut verkaufen lässt.
Nach wie vor halte ich 2 Tracks mit je 2,50 (zusammen also 5 Euro) als Gesamtpreis für eine Neuerscheinung für völlig in Ordnung. Und der preisliche Abstand zum Vinyl ist mit 3-4 Euro (weniger) auch gegeben. Ich gebe gerne ein paar Einblicke in Labelarbeit, aber hier jetzt auch noch zu listen, wer was von diesen 2,50 pro Track bekommt, wäre ein wenig zuviel verlangt. Ich denke was Chris oben beschrieben hat gibt genügend Aufschluss über das was man an Geld für einen Künslter/Release investieren muss.
@ James_Holden:
Mag sein, daß die Produktionen nicht mehr so kostspielig sind wie vor 20 Jahren. Aber es macht eben immer noch einen Unterschied, ob man einen Aldi-Rechner mit geklauter Software und JBL Control-1 verwendet oder eben vielleicht doch mal 10-20.000 Euro für eine bessere Umgebung investiert. Genügend Beispiele finden sich im MyTracks wo man bitte eine Robert Babicz Produktion als Referenz nimmt und sich dann mal den Rest anhört.
Wer so einen Sound mit dem von mir beschriebenem Equipment hinbekommt, möge sich bitte per PM und Demotracks bei mir melden ;-)
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
:
Darf ich also als Fazit der Diskussion in diesem Thread folgendes festhalten:
im Bereich elektronischer Musik gilt:
Annahme (Hoffnung):
Energie, Leistung und Liebe = gute Musik
(ich hätte zwar gern noch Talent gehabt, aber man kann ja nicht alles haben)
gute Musik = teures Equipment
teures Equipment = Kapital
daraus folgt:
Energie, Leistung und Liebe = Kapital
Puh, zum Glück hab ich mich von der elektronischen Musik vor ein paar Jahren größtenteils abgewandt hin zu Musik, die Soul hat
Geschrieben von: dauerwellen (Usernummer # 4984) an
:
ich kaufe Online MP'3, ich kaufe Vinyl und ich sauge auch mal!
Wenn ich bei Beatport und Co rumstöber, fällt mir doch auf wie belanglos die meisten aktuellen Stücke sind. Dazu gehören für mich auch durchaus namhafte Labels.
Ich habe mich damals schon gefragt was da an B1 oder B2 manchmal an Schrott auf Vinyl gepresst wird.
Und dann wird 8 Euro oder mehr dafür verlangt.
Durch den massenhaften Output der Label, mit den Gedanken jeden musikalischen Pups auf Vinyl zu pressen ist die Halbwertzeit für Minimal, Techhouse und co ins Bodenlosen gefallen.
Mal ehrlich, die alten Trancescheiben sind fast die einzigen die bei Dicogs noch Geld bringen.
Eine Platte aus der Kompakt und Co Schmiede ist nach Kauf nur noch knapp unter der Hälfte wert.
Also um nochmal auf Beatport zurück zukommen, das Angebot ist leider so groß an mittelprächtigen bis belanglosen Stücken, dass die Beeitschaft für Einheitsbrei 2,49 Euro zu zahlen eher gering ist.
Das zählt für mich auch z.B bei Treibstoff so.
Wie habe ich die Novatek oder Rafael Gomezplatten geliebt, das war zeitlose Musik.
Mittlerweile hören sich alle Label mehr oder weniger gleich an.
Die Haltbarkeit der Tracks ist so groß, das sie ein bis zweimal aufgelegt werden bzw in einen Mix kommen und nach zweimal hören ihren Dienst getan haben.
Wer will dann abstreiten, das die Wertschätzung sich individuell ähnlich verhält.
Zur Zeit finde ich den Output deutscher Labels eher nicht äusserlich spannend.
Vieleicht sollten die Labels einfach ihre Hausaufgabe bei der Releasepolitik machen.
wer gute Sachen rausbringt wird immer auch sein Geld verdienen.
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: James_Holden:
Darf ich also als Fazit der Diskussion in diesem Thread folgendes festhalten:
im Bereich elektronischer Musik gilt:
Annahme (Hoffnung):
Energie, Leistung und Liebe = gute Musik
(ich hätte zwar gern noch Talent gehabt, aber man kann ja nicht alles haben)
gute Musik = teures Equipment
teures Equipment = Kapital
daraus folgt:
Energie, Leistung und Liebe = Kapital
Puh, zum Glück hab ich mich von der elektronischen Musik vor ein paar Jahren größtenteils abgewandt hin zu Musik, die Soul hat
...ich meine aus deinen vorigen Posts herausgelesen zu haben, dass Du damit die zur Zeit aktuellen Indiegeschichten meinst. Durch meine Arbeitskollegin, die mir gegenüber sitzt, und täglichem Konsum von FM4 und BBC6 Music komme ich selber viel und gerne in Kontakt mit dieser Musik. Aber ich kenne keine aktuellen Künstler, die wirklich gute Musik herausbringen (zu nennen wären Bat For Lashes, The Whip, Goose, auch Radiohead, Arctic Monkeys und Cansei de Ser Sexy) und sich nicht auf professionelles Mastering und einer High-end-Aufnahmeumgebung verlassen hätten. Dafür klingen die Lieder zu crisp, um schnell am Home-Laptop abgemischt zu sein. Bei jedem Künstler, und sei er/sie übers Netz bekannt geworden, stand irgendwann ein Label im Haus, das Produktionen, Promo etc. übernommen hat.
Oder übersehe ich ein Beispiel, wo tatsächlich ein Künstler alles in Eigenregie übernehemn konnte, ohne viel Geld zu investieren?
Geschrieben von: Suckz2002 (Usernummer # 4884) an
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Dauerwellen-Post!
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Suckz2002:
Ein entscheidendes Argument für mich ist schlichtweg die Qualität der Musik!
Zu Vinylzeiten in den 90ern war der Output an qualitativ hochwertiger Musik wesentlich höher, insofern gab man gerne Geld aus für "echte" Hits.
In Zeiten in denen jeder HubbelKnubbel seinen Mp3-Release am Start hat verwässert doch der Output stetig und die Qualität geht gen Null!
Wo gibts denn noch echte Floorburner?
Samim ist mit seinem Heater das beste Beispiel, Musik/Releases funktionieren nur noch über Hype, der Anspruch bleibt auf der Strecke!
Und an den Mengen der durchschnittlichen Releases ist eben nicht jeder bereit dafür Geld zu latzen, mir gehts jedenfalls so! Gerade in der Minimal/Electro-Ecke hört sich doch vieles einfach gleich an, da gehts nur noch um Nuancen!
Wenn ich nen Kracher entdecke, was rel. selten ist, bin ich ohne Frage dazu bereit, den Künstler zu entlohnen! Alles andere ist für mich nur "Zubrot"!
So, oder so ähnlich hatte ich den Ansatz auch schon mal gebracht!
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an
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@ suckz & dauerwellen: Da stimme ich Euch zu, auch wenn ich trotzdem meine, dass in den 90ern ein unglaublicher Haufen an Müll unterwegs war. Nur ist das eine andere Diskussion; gefällt mir ein Stück nicht, dann wird es gar nicht erst gekauft - aber auch nicht für umme gesaugt und dann trotzdem aufgelegt.
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: jason_ynx:
Bei jedem Künstler, und sei er/sie übers Netz bekannt geworden, stand irgendwann ein Label im Haus, das Produktionen, Promo etc. übernommen hat.
Oder übersehe ich ein Beispiel, wo tatsächlich ein Künstler alles in Eigenregie übernehemn konnte, ohne viel Geld zu investieren?
Für jedes Extrem gibt es Fallbeispiele, die einen Standpunkt untermauern.
Ich will doch nur ein wenig die Leser anregen. Die Lösung hab ich auch doch nicht
. Die Lösung gibt es wohl auch nicht. Der sicherste Lösungsweg ist einfach Unmengen an Talent zu besitzen. Alternativ kann man Talent halt auch mit anderen Dingen wettmachen - eines davon sehr viel Geld.
Vielleicht trauen sich ja beim Lesen meiner manchmal provozierenden und stichelnden Postings mehr Macher dazu Dinge anders anzugehen und somit die Zukunft mitzugestalten und von Anfang an dabei zu sein. Wäre nicht das erste Mal, dass ich ein paar Jahre vor der Etablierung von Etwas im Mainstream für etwas plädiere - s. mein Username und Logindatum
Geschrieben von: Marcel Janovsky (Usernummer # 11683) an
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: dauerwellen:
ich kaufe Online MP'3, ich kaufe Vinyl und ich sauge auch mal!
Wenn ich bei Beatport und Co rumstöber, fällt mir doch auf wie belanglos die meisten aktuellen Stücke sind. Dazu gehören für mich auch durchaus namhafte Labels.
Ich habe mich damals schon gefragt was da an B1 oder B2 manchmal an Schrott auf Vinyl gepresst wird.
Und dann wird 8 Euro oder mehr dafür verlangt.
Durch den massenhaften Output der Label, mit den Gedanken jeden musikalischen Pups auf Vinyl zu pressen ist die Halbwertzeit für Minimal, Techhouse und co ins Bodenlosen gefallen.
Mal ehrlich, die alten Trancescheiben sind fast die einzigen die bei Dicogs noch Geld bringen.
Eine Platte aus der Kompakt und Co Schmiede ist nach Kauf nur noch knapp unter der Hälfte wert.
Also um nochmal auf Beatport zurück zukommen, das Angebot ist leider so groß an mittelprächtigen bis belanglosen Stücken, dass die Beeitschaft für Einheitsbrei 2,49 Euro zu zahlen eher gering ist.
Das zählt für mich auch z.B bei Treibstoff so.
Wie habe ich die Novatek oder Rafael Gomezplatten geliebt, das war zeitlose Musik.
Mittlerweile hören sich alle Label mehr oder weniger gleich an.
Die Haltbarkeit der Tracks ist so groß, das sie ein bis zweimal aufgelegt werden bzw in einen Mix kommen und nach zweimal hören ihren Dienst getan haben.
Wer will dann abstreiten, das die Wertschätzung sich individuell ähnlich verhält.
Zur Zeit finde ich den Output deutscher Labels eher nicht äusserlich spannend.
Vieleicht sollten die Labels einfach ihre Hausaufgabe bei der Releasepolitik machen.
wer gute Sachen rausbringt wird immer auch sein Geld verdienen.
Schade wenn Du das so siehst (hörst). Deine Kritik nehme ich gerne zur Kenntnis, aber bitte hab Verständnis, wenn ich mich jetzt nicht an einer Geschmacksdiskussion beteilige und hier ausklinke. Das geht am Thema vorbei und bringt auch absolut nichts.
Nur soviel: Bei uns gibt es keine B-Seiten. Diese dienen nur als Kennzeichnung für das Presswerk.
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an
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@ james_holden: Okay, jetzt verstehe ich Dich richtig. Ich wollte im Prinzip auch nur für den Standpunkt argumentieren, das auch mit viel Talent Geld in die Hand genommen werden muss, um sich wirklich gut rauszubringen; es sei denn man hat das Glück ein hervorragendes Netzwerk an Freunden zu besitzen, die einem das kollegial übernehmen. Ich verfolge jedoch weiterhin gespannt die gesamte Diskussion, was da noch alles kommen wird.
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: jason_ynx:
...das auch mit viel Talent Geld in die Hand genommen werden muss, um sich wirklich gut rauszubringen;
Das stimmt aber eben gerade nicht. Ein paar Beispiele dafür hatte ich auch schon genannt. Ray LaMontagne ist ein immer gern genanntes Beispiel sowie dieses eine britische Mädel, dessen Name ich nicht kenne (hatte mir das mal etwas angehört und ich fands nicht so besonders), die (angeblich) wirklich im Schlafzimmer Songs aufgenommen hat (nur Gitarre und Gesagt afaik) und mit diesem Album dann in den normalen UK Charts auf Nr 1 debütierte.
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an
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Lily Allen? Kate Nash?
Beide haben jedoch jetzt professionelle Alben herausgebracht, die im Studio aufgenommen und mit viel Promoarbeit unters Volk gebracht sind. Um also über den Hype, der durch home producing entstanden, hinaus erfolgreich zu sein, ist wieder ein Label und die restliche Machinerie ins Spiel gekommen. Erst durch diese Alben und deren Airplays auf Sendern wie FM4 oder BBC6 Music bin ich auf die beiden gekommen, Allen finde ich dabei eher meh, Nash dafür ganz nett. Für viele Künstler gibt es einfach nicht die Ressourcen, ihre Musik über diese Wege zu verbreiten und die hat ein Label schon eher.
Aber ich versuche mich mal über diese britische Mädel mit Nr 1-Chartpositionierung schlau zu machen (wobei für den vertrieb ihres Homeproducing-Albums dann bestimmt doch wieder ein Label im Spiel war...
irgendwo muss ja sowas rauskommen).
edit: Kate Walsh ist es. Interessant, das hatte ich noch nicht gewusst. Dieses AWAL-Portal ist doch aber letzen Endes auch sowas wie ein Label, oder nicht?
Aber diese Story stimmt einen nachdenklich...
edit2: Nochmal zu Kate Walsh. Letzten Endes war es aber iTunes, das ihr zum Erfolg geholfen hat - nicht die self-promotion auf mySpace, die nur der Initialzünder war und der Anlass für AWAL sie auf einem Portal zu platzieren. Ich glaube kaum, dass ein letzten Endes illegaler MP3-Blog zu ähnlichem Erfolg geholfen hätte (um wieder ontopic zu werden).
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an
:
passt auch ganz gut:
Interview Rasmus Fleischer /Pirate Bay
stern.de Krise-Musikindustrie
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
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Daft Punk haben ja den Ruf besonders innovativ zu sein. Auch was den Daft Club angeht und den Umgang mit dem Internet.
Vor 2 Tagen hat Thomas Bangalter seinen neuen Track "Love", in mehreren sehr beliebten mp3-blogs gepostet. Sicherlich kann man es nicht eindeutig zuordnen (ob der Track wirklich von Bangalter ist und ob er es wirklich aktiv auf mp3blogs verbreitet hat). Aber es scheint doch sehr der Fall zu sein.
Da es aber hier ja um den Hass von mp3blogs geht und die Verbreitung von Tracks (und ich eben nicht 100%ig weiß, ob Bangalter ihn selbst verbreitet hat) und es möglicherweise nicht ganz AGBkonform ist den Blog hier zu posten, lass ich es sein! :zungeraus:
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an
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doubleTwist
Geschrieben von: funkyandy (Usernummer # 1493) an
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@James Holden:
Track und Hype geht nicht von Bangalter aus, sondern von nem 17jährigen Engländer, der sonst unter dem Namen "night facilities" unterwegs ist: http://www.myspace.com/nightfacilities
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: funkyandy:
@James Holden:
Track und Hype geht nicht von Bangalter aus, sondern von nem 17jährigen Engländer, der sonst unter dem Namen "night facilities" unterwegs ist: http://www.myspace.com/nightfacilities
hmmm....ich weiß nicht...die 2 songs, die ich mir dort angehört hab, klingen produktionstechnisch schon nach einer ganz anderen Klasse.
In den comments des Blogs, wo ich es her hab meint ein Louis La Roche es wär seins.
Zitat:
Born in France, Grown up in England, Louis is the side project of a well known English producer... There was some mix up that he is Thomas Bangalter (1 half of Daft Punk) however this is not true, his real identity is yet to be told.
Der zweite Track, den er dort hat klingt schon eher nach demselben Level wie der Track "Love".
Ob Bangalter oder nicht: hier ist jemand, der weiß wie man mp3blogs nutzt!
Und bevor jemand schreit: er hat sich ja nicht, als Bangalter ausgegeben, sondern die Tracks als "tb" in den Comments hinterlassen. Für den Rest hat die Blogosphäre gesorgt...
Mal was ganz anderes:
ich hasse myspace. so unübersichtlich. wo find ich da eigentlich den Button, um die Sprache zu ändern (es wieder auf englisch zu schalten)?
Noch was ganz anderes:
Gibts gerade also ein Revival der Tierkostüme ala Da Funk? (s. La Roche und dieser 3 Tage wach Track)
Geschrieben von: funkyandy (Usernummer # 1493) an
:
Er hats mittlerweile (bzw. heute!) im Erol Alkan Forum aufgelöst und durch den ganzen "Betrug" wohl nen Plattendeal in der Tasche.
Um das mit den verschiedenen Namen/Aliasen zu erklären (und mir SChreibarbeit zu sparen) zitiere ich ihn mal schnell:
"it was something new, night facilities is electro, linedotelectricshock is triphop down tempo, big beat, and louis la roche is french house, i like to experiment and some people like it and some people hate it, but its something i wanted to try and i got alot of people talking."
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
:
http://sethgodin.typepad.com/seths_blog/files/musicbusinesslive.pdf
Eine Rede, die Seth Godin vor ein paar Wochen vor Musicbiz-Managern gehalten hat. Die Videoaufnahme, die die gemacht haben ist irgendwie defekt...
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
:
Die Nine Inch Nails haben anscheinend kürzlich einen Großteil ihres neuen Albums mit Creative Commons Lizenz zum Download angeboten. Parallel dazu aber eben, wie es die Preisdifferenzierung verlangt, 4 interessante andere, kostenpflichtige Alternativen. Z.b. auch eine auf 2500 Einheiten limitierte, $300 kostende Ultra Deluxe Edition.
Mit Erfolg wie man liest.
http://gondwanaland.com/mlog/2008/03/04/nin-ghosts/
http://www.boingboing.net/2008/03/05/nine-inch-nails-made.html
Wer Interesse hat:
das Album gibts hier zum Download (und Kauf):
http://ghosts.nin.com/
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an
:
passt wohl besser in den free mp3 downloads-thread, hier wird ja nicht über den kopf des artists hinweg publiziert.
und welche scheibe soll sich ein newcomer oder ein kleines labels schon davon abschneiden, wenn ein altmeister, der zudem im physischen tonträgermarkt aufgebaut wurde, mit 300 $-deluxe editions auftrumpfen kann?
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an
:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
passt wohl besser in den free mp3 downloads-thread, hier wird ja nicht über den kopf des artists hinweg publiziert.
und welche scheibe soll sich ein newcomer oder ein kleines labels schon davon abschneiden, wenn ein altmeister, der zudem im physischen tonträgermarkt aufgebaut wurde, mit 300 $-deluxe editions auftrumpfen kann?
Meine Position in diesem Thread war ja immer die, Leuten zu zeigen, wie man den lästigen mp3blogs den Wind aus den Segeln nimmt.
300$ editionen sind für einen Newcomer sicherlich nicht sinnvoll. Aber das Prinzip den Markt zu penetrieren, indem man die Leute ermutigt es zu verbreiten (Trent Reznor hat es persönlich auf Pirate Bay reingestellt hab ich gelesen) und mit ner CClizenz aktiv an der Musik mitzugestalten (remixe) kann für jeden sinnvoll sein.
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an
:
ich kann dir 1000 artists nennen, die in ihrem bereich zu den besten gehören und trotzdem nur netrelease an netrelease gereiht kriegen, weil der apparat fehlt, eine marke mit allem pipapo drumrum aufzubauen + zu managen. nur gut und verfügbar zu sein reicht nicht.
Geschrieben von: Drei-Hoden-Bob (Usernummer # 2842) an
:
auch auf resident advisor wird auch schon diskutiert:
http://www.residentadvisor.net/feature-read.aspx?id=871
[ 13.03.2008, 14:15: Beitrag editiert von: Drei-Hoden-Bob ]
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an
:
Zitat:
AN INVITATION
A time has arrived where we can (in theory and almost in practise) listen to any recorded music, from the entire history of recorded music, wherever, whenever while doing whatever we want.
This has meant our relationship with music is rapidly and fundamentally changing faster than it has done for many decades.
This is good for numerous reasons.
But a by-product of this is, recorded music will no longer contain the meaning it once held for us. This will entail it no longer gives us what we need and desire from it. Once a music has lost it’s meaning it has no value.
Thus as we edge our way deeper into the 21st Century we will begin to want music that can not be listened to wherever, whenever while doing whatever. We will begin to seek out music that is both occasion and place specific, music that can never be merely a soundtrack. We will demand music where we are no longer just the consumers, unwitting or otherwise.
The era of recorded music is now passing and within the next decade it will begin to look and sound like a dated medium. Recorded music will be perceived as an art form very much of the 20th Century.
The above notions excite me. This excitement has brought about The17. The17 rejects all that the era of recorded music had to offer and attempts to embrace the unknown opportunities of what lies ahead.
Please accept my invitation to embrace the unknown opportunities of what lies ahead in whatever way excites you.
Bill Drummond
www.the17.org
interessting things lie ahead...
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