Autor
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Thema: Beziehung mit einem Ausländer
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Ibio

Usernummer # 5801
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verfasst
Tachchen, ich will euch gleich erstmal meine Geschicht schildern, um dann eure Erfahrungen, Tips oder Geschichten zu hören. Also, ich bin seit 10 Monaten ziemlich glücklich mit einem Mädel zusammen. Sie ist in China geboren und seit 1 1/2 Jahren in Deutschland. China ist nunmal total anders als Europa. Und das ist auch schon das erste Problem: Da ich noch nie in China gewesen bin kann ich mir gar nicht vorstellen wie meine Freundin den größten Teil ihres Lebens verbracht hat. Wenn sie Heimweh hat, weiß ich nicht wo nach. Die Frau ist ein Traum. Sieht gut aus und ist intelligent, hat auch schon sehr gut unsere Sprache gelernt, aber das ist halt auch so ein Knackpunkt: Kommunikation ist anstrengend! Ich muß ständig meine Aussprache und meine Wortwahl kontrollieren;sie muß ständig in einer Fremdsprache denken. Ich weiß nicht ob ihr euch da ein Bild von machen könnt, z.B. könnte ich zur Begrüßung nicht "Na, wie schauts" sagen. Das versteht sie doch nicht. Ich kann also nur einen sehr begrenzten Wortschatz anwenden. Das geht soweit, daß ich in Gesprächen mit Deutschen auch schon überlege: Wie kann ich das verständlicher Ausdrücken, obwohl mein Gegenüber natürlich alles verstehen würde, auch Umgangssprache und Slangwörter. Der Nebeneffekt ist, dass Gespräche mit meiner Freundin sehr ermüdend, nicht uninteressant, sind. Manchmal fehlt uns einfach die Geduld das Gesagte nochmal zu wiederholen oder zu erklären(was Gespräche auch sehr kompliziert machen kann). Dann ist man entnervt und das Thema wird ruhen gelassen. Tja die KULTUR! Ich will jetzt gar nicht darauf hinaus, dass meine Freundin z.B. europäische Kindheits- oder Jugenderfahrung mit mir nicht teilen kann. Ein viel schwierigeres Problem in dieser Rubrik ist, dass Chinesen, ohne scheiß, nie "nein" sagen. Wenn ich eine Entscheidung von ihr verlange kann ich mir nie sicher sein, ob sie es auch wirklich so meint. Chinesen können auch Angebote nur sehr schwer abschlagen, aus Respekt und um den anderen nicht zu verletzen. Das heißt: Gebe ich ihr "Sauerkraut" wird sie es auf jeden Fall essen, egal ob es ihr schmeckt oder nicht. Ich will sie aber ja auch zu nichts zwingen. Anlaß für mich diesen Text zu schreiben war die letzte Party, bei der ich mit dt. Mädels flirtete und festgestellt habe wie einfach es sein könnte. Ich mach das jetzt schon 10 Monate mit, weiß aber nicht wie lange ich noch die Geduld,Kraft und Muße habe soviel zu investieren. Leider habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht als wir zusammen gekommen sind-->Herzentscheidung Ibio
Aus: Bonn | Registriert: Apr 2002
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Lame
Nörd
Usernummer # 692
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verfasst
na ja, wenn du schon mit anderen flirtest und die entscheidung, eine beziehung mit ihr zu führen generell überdenken zu scheinst, könnte das der anfang vom ende sein...
Aus: Mainz, wie es fiept und kracht | Registriert: Jul 2000
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ndark
     
Usernummer # 3037
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verfasst
naja, weiss nicht, inwiefern das mit der Treue hinhaut, wenn sie immer nur ja sagt.
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001
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wheezer
hosen
Usernummer # 455
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verfasst
Hmm ich stelle mir das durchaus schwierig vor. Ich habe dieses Semester eine riesige Gruppenarbeit mit zwei Chinesen gemacht, und mir ist diese "zu allem ja sagen" Geschichte auch erst wirklich nach 1,2 Monaten gedämmert, als ich merkte, dass sie eigentlich gar nicht all die technischen Fähigkeiten hatten, nach den ich damals gefragt hatte (es kam aber halt trotzdem immer ein "ja" bei entsprechenden Fragen). Das war für mich sehr frustrierend, ich fühlte mich Anfangs betrogen und wollte schon den Kurs flöten lassen, habe mich dann aber doch zusammengerissen, mich mit den Beiden hingesessen, und wir haben im Endeffekt doch eine gute Gruppendynamik erzeugen können. Sicher ist das jetzt nur eine Gruppenarbeit gewesen, aber das Fazit ist für mich klar; wenn man einmal eine Kommunikationsbasis geschaffen hat, kommt man schon voran. Man braucht in einer Beziehung nicht immer Sprache, um sich zu verstehen, dass merke ich auch bei meiner Freundin, die Finnin ist, und obwohl ich des finnischen durchaus mächtig bin, kommt sie halt manchmal mit Floskeln o.ä. die ich dann doch nicht verstehe. Andersrum erreiche ich im Englischen genau das gleiche. Die darauffolgende Erklärungssession ist sicherlich ermüdend, aber man lernt dabei auch ganz sicher etwas, und wenn man ständig miteinander weiter spricht wird das doch relativ zügig mit der Kommunikation besser. Wenn dir wirklich etwas an ihr ist, ist das sicherlich für euch beide in vielerlei Hinsicht eine sehr, sehr positive Erfahrung!
Aus: London | Registriert: May 2000
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