Ihr kennt ja DEN Ratschlag Nummer 1, der von jedem und jeder immer wieder gern gegeben wird, in jeder Zeitschrift genannt wird, von jedem Psychologen als Allheilmittel verschrieben wird, und ganz allgemein leicht bis mittelschwer abgenutzt wirken könnte, was er aber irgendwie nicht tut:
Sei einfach Du selbst.
Ich habe einfach langsam das Gefühl, mit diesem Satz wird gar nicht gemeint, man solle sich selbst sein, sondern man solle so sein, wie es die Gesellschaft vorgibt. Wer einem Mann sagt, er soll sich selbst sein, meint also eigentlich, er solle männlich sein, so nach der Definition, die uns die Gesellschaft vorlebt. Diese Definition mag sich wandeln, trotzdem ändert das nichts am nicht ernst zu nehmenden Charakter des Ratschlags, man solle sich selbst sein.
Oder der Satz wird auch gern verwendet, um den Ratsuchenden sanft darauf hinzuweisen, er solle wieder so sein, wie damals, als man sich kennengelernt hat. Damals als der Ratgebende noch nicht wusste, dass der Ratsuchende vielleicht gar nicht so ist, wie er ist.
Ich finde die Verwendung des Satzes, Sei Dich selbst, wird allzuhäufig missbraucht, um den andern irgendwie so hinzubiegen, wie man ihn haben will. Oder wie ihn die Gesellschaft haben will. Aufgrund fehlender Offenheit für die Eigenheit eines anderen Menschen.
Dass ich nicht unbedingt über allzuviel Selbstvertrauen verfüge, wissen ja glaube ich inzwischen alle hier, von dem her habe ich auch kein Problem damit, das mal wieder unter Beweis zu stellen:
Ich habe einfach das Gefühl, wenn ich WIRKLICH so wäre, wie ich effektiv bin, dann würde ich damit nur eines erreichen: Als Spinner, Realitätsfremd und Weichei eingestuft, und abgestempelt zu werden.
Jetzt kommt natürlich Standard-Spruch Nummer zwei, Es kommt nicht darauf an was andere denken. Aber das ist einfach nicht so. Wir leben nun mal mit andern Menschen zusammen, und wenn Dich jeder als Weichei sieht, dann führt das ziemlich schnell zu Isolation. Und da ich nicht unbedingt ein Eremiten-Leben bevorzuge, bleibt mir gar nichts anderes übrig als gewisse Dinge zu verheimlichen, gewisse Vorlieben musikalischer oder sonstiger Art für mich zu behalten, cool aufzutreten, den Schein zu wahren.
Aber das ist einfach Scheisse! Das kann doch einfach nicht sein, dass ich als Mann nur dann als solcher gesehen werde, wenn ich gewisse Regeln befolge und halt einfach bloss keine "weiblichen" Charakterzüge zeige. Aber wer definiert denn was männlich und was weiblich ist? ist doch alles Quatsch!
Im Prinzip sollte jeder, sei das jetzt ein Mann oder eine Frau, so sein können wie er ist, aber es scheint mir je länger je mehr einfach nicht möglich. Nicht dass ich mich ändern würde, respektive es geht gar nicht (auch schon probiert), aber es ist einfach irgendwie deprimierend, immer wieder den gleichen Schmarren zu hören, also Sei Dich selbst, ausgerechnet dann, wenn ich eigentlich mich selbst war...
ich denke das heißt trotz eigener schwächen, die stärken die man hat zu erkennen und zu nutzen.
irgendwelchen idealen nachrennen ist ja nicht das was man ist.
Schwul bin ich nicht, wenn ich schwul wäre, wäre es ja auch kein Problem sentimental zu sein - doch als Mann der halt einfach ein Mann ist, liegt das nicht drin, ohne eben nicht mehr als männlich zu gelten.
Das ist ein Beispiel für eine sogenannte Schwäche, die einfach von den andern Männern, und von der Gesellschaft und auch von vielen Frauen als Schwäche gesehen wird. Dabei ist es einfach eine Charaktereigenschaft.
Aber was solls, ich habe irgendwie das Gefühl, diese Diskussion (kaum das sie angefangen hätte ) wird wohl nicht die Lösung bringen. Es ist halt einfach so, dass die Menschheit sich selbst Regeln gesetzt hat, die man(n) gefälligst befolgt, oder sonst halt Pech gehabt hat. Was ich mir wünsche, das ist vermutlich eine so unmöglich umsetzbare Utopie, dass ich einfach aufgeben sollte, und akzeptieren, dass ich mit diesem Charakter, den ich halt habe, kaum viel Schockolade aus dem Ofen holen werde:
Eine Welt in der Jede/r so sein kann wie er/sie will...
[ 07-06-2002: Beitrag editiert von: Flummifem ]
jeder kommt mal an den punkt wo man sich fragt: wer bin ich, was mache ich, was will ich.
so eine situation mag frustrierend erscheinen, ist aber nicht so schlimm weil man letztendlich durch sowas reift.
Unzufrieden mit mir bin ich aber trotzdem nicht wirklich, denn ICH sehe es ja auch als Stärke (die Sensibiliät), nur stehe ich da ziemlich alleine da... Für meine Umwelt wirke ich einfach nur schüchtern, und naja eben halt "weich". Und ich kann einfach nicht sagen, "ach das sind halt alles idioten", weil es nun mal doch ziemlich viele Leute sind...
Mag sein, dass es Frauen gibt, die sogar sehr gern einen Mann hätten, der so ist. Dass ich allerdings noch nie eine Freundin hatte, scheint allerdings eher das Gegenteil zu beweisen. Aber davon mal abgesehen: Die MÄNNER sehen das grundsätzlich etwas "härer". Es ist einfach auch wichtig, was Leute vom gleichen Geschlecht von einem denken, wie soll man Selbstvertrauen aufbauen, wenn einen alle leicht bis mittelschwer Meschugge finden? Mit Kumpels saufen zu gehen (ums mal klischee-mässig auszudrücken), stellt auch für mich ein Bedürfnis dar. Nur... eben es ist gewissermassen nicht statthaft in einer Männerrunde so vollkommen uncool, also "sentimental" zu sein.
Davon mal abgesehen noch der ganze gesellschaftliche Kram, wie Militär, Konkurrenzkampf im Wirtschaftsleben etc. aber das lasse ich jetzt erst mal aus.
da kann ich nur sagen: NA UND?
" Es ist einfach auch wichtig, was Leute vom gleichen Geschlecht von einem denken..."
nein, das ist es nicht! warum auch?
Du mußt Dich erstmal selber akzeptieren, dann können es auch andere...!
Glaub mir, ich habe die Phase gerade durch. Selbstfindung etc.pp. Is wichtig, sollte man lernen, wie alt bist Du Space?
Vielmehr sehe ich in dem Satz "sich selbst sein" das Bestreben sich in der jeweils angepassten Situation wohlzufühlen und sich nicht künstlich in ein Schema zu pressen, in dem ich mich gerne sehe würde aber es halt gegenwärtig völlig irreal ist. Einfach akzeptieren, dass es so ist.
Will sagen, dass das wichtigste ist, sich selbst zu akzeptieren. Akzeptieren so wie man ist und -wie oben schon genannt- aus den Schwächen Stärken ziehen. Erst wenn dieser Prozess vollzogen ist, man nicht ständig über sich nachdenkt, an irgendwelchen Schwächen resigniert, an sich selbst glaubt und sich in jeder erdänklichen Lage wohlfühlt, dann ist man wirklich "sich selbst". Quasi ein Arrangement zwischen Anpassung und Selbstakzeptanz.
Wenn man diesen Schritt vollzogen hat, dann kommt das Glück von alleine. Denn ich bin fest davon überzeugt, dass die eigene Zufriedenheit nach Außen strahlt.
@Flumi&Slice
23. Ihr habt recht, sich selbst akzeptieren ist sicherlich der erste, der wichtigste Schritt. Ich frage mich einfach, ob das wirklich so einfach ist: Indem ich akzeptiere, dass ich sensibel bin, verändert sich doch nicht die Einstellung von allen andern Leuten? Oder doch?
gruß sternchen *dasschonmalvorsichtshalberdenkopfeinzieht*
edit: und klar, mit liebe hat das sogar eine ganze menge zu tun!
[ 07-06-2002: Beitrag editiert von: hungersternchen ]
Das ist heutzutage find ich besonders schwer, da die Umwelt (Medien, MTViva) einen immer sehr probiert zu formen und in gewisse Klischees/Richtungen zu drängen.
/Dru
warum muss man verschiedene rollen spielen? ja klar, dem chef gegenüber ist man anders als zb. den eltern aber trotzdem ist man der selbe, oder? ein bisschen "spielen" macht man ja dauernd und das ist wohl das normalste auf der welt.
das glaub ich nicht. es ist eine selbstverständlichkeit.
ich sagte ja: ein bisschen "spielen".
und das macht man mit der frau an der supermarktkasse, mit den kumpels, mit dem partner...
das ist völlig o.k. und kein grund zur aufregung ;o)
da hast du wahrscheinlich recht. aber du gehst auf die leute anders ein. sich selbst über sich im klaren sein stärkt meiner meinung nach das selbstvertrauen, dh. dein umgang mit menschen wird anders, die leute merken, dass da eine helle sehle am werk ist und somit ändert sich der umgang der anderen menschen mit dir. so gesehen änderst du deine umwelt doch... vielleicht
Natürlich muß man manchmal Kompromisse eingehen, vielleicht das eine oder andere nicht unbedingt den anderen unter die Nase reiben. Ich muß aber dazu stehen wer ich bin und was ich tue.
so ein quatsch! nehmen wir mal mein beispiel von vorher mit der kassiererin, den kumpels und dem partner.
gibt es irgendeinen grund warum man sich einer der dreien anders präsentiert als man ist? wenn man einen schlechten tag hat dann werden das alle zu spüren bekommen und wenn man einen guten tag hat auch.
vor allem leuten, die einem nahe stehen, muss man sich nicht verstellen und das gleiche gilt ja schließlich auch umgekehrt.
sich selbst sein - das heisst für mich, dass man das macht und denkt, was man machen und denken will, und sich selber auch auslebt. das geht meist nur, wenn man sich selber kennt, akzeptiert und zufrieden mit sich selber ist, egal "wie" man ist, welche persönlichkeit man hat. sich selber akzeptieren können sich aber nicht nur die leute, die überwiegend stärken der meinung der andern nach haben, sondern jeder, der seine persönlichkeit erkennt und sich damit abfindet, dass er nur glücklich werden kann, wenn er sich nicht gegen sein "ich" wehrt.
von toxic twin wurde gesagt, dass sich selbst sein ein wiederspruch ist, da jeder in seinem leben rollen spielen muss.
ich bin nicht der gleichen meinung wie er/sie. man spielt dann eine rolle, wenn man etwas tut, was nicht seinem "ich" entspricht, wenn man was tut, weil man denkt, die anderen erwarten das von einem oder man würde sonst nicht ankommen beim andere.
sich selbst ist man aber auch dann, wenn man sich nicht allen menschen und situationen gegenüber gleich verhält, aber mit dem unterschied, dass man das selber so gewählt hat und immernoch seinem "ich" entspricht und danach handelt, und nicht wegen den anderen.
ich hoffe ihr versteht, was ich meine?!
ich versuchs mal an meinem beispiel zu zeigen:
ich verhalte mich gegenüber meinen freunden nicht gleich, wie gegenüber meinen feinden, auf der arbeit anders, als an partys, in der schule anders, als bei mir zuhause. und trotzdem bin das immer ich, weil ich selber darüber entscheide, von welcher meiner seiten ich mich zeigen will. wer nicht mein freund ist, soll mich auch nicht von dieser seite kennenlernen.
das zeigt aber auch, dass es eben nicht nur ein "ich" gibt, man hat verschiedene seiten, die je nach dem stärker zum vorschein kommen, nicht wegen den andern, sondern wegen der situation und sich selber, das merkt man ja auch, wenn man sehr traurig ist, oder sehr glücklich - beide male ist man die gleiche person, doch das verhalten und die gedanken sind sehr unterschiedlich.
es kommt nicht darauf an, was andere von dir denken - das ist nicht ein standardspruch, sondern eine lebensweisheit *g*
klar, ich verstehe, dass jemand, der nicht an sich selber glaubt und sich akzeptiert, nicht unabhängig von der meinung der andern ist.
irgendwie ist es ein teufelskreis, wenn es einem nämlich darauf ankommt, was andere von einem denken, wird man nie mit sich selber zufrieden sein, da man es nie allen recht machen kann. egal wie man ist, man findet immer zuspruch und kritik, da jeder anders ist und andere vorlieben und abneigungen hat.
ich denke die "lösung" liegt eben darin, sich selber zu kennen, mit sich selber auszukommen, sich zu akzeptieren und somit sich damit abzufinden, dass man eben so ist und auch nur glücklich wird, wenn man seiner eigenen persönlichkeit nachgeht, sie und seinen eigenen willen auslebt.
sobald man sich selber wichtig genug nimmt, und man merkt, dass man mit sich selber auskommen muss und nicht mit den andern (die übrigens das ganze leben lang kommen und gehen werden, du selber aber immer du selber bleiben wirst, auch wenn du dich veränderst), wird man auch immer weniger darauf geben, was die anderen von einem denken.
space base, du sagst ja selber, dass du mit dir zufrieden bist, deine unsicherheit darauf beruht, dass du denkst, dass du den ansprüchen "der gesellschaft" nicht genügst.
warum stellst du dich selber unter dein umfeld? wenn du mit dir selber im klaren bist, dann sollte es dir doch egal sein, was andere von dir denken?! das heisst nicht, dass du jetzt dein leben lang allein sein wirst, das bedeutet nur, dass du vielleicht momentan mit den falschen leuten zusammen bist, weil es gibt soviele menschen, dass du sicher sein kannst, dass es auch eine ganze menge gibt, die dich, so wie du bist, mögen und akzeptieren werden!
[ 07-06-2002: Beitrag editiert von: Miss_Detroit ]
APPLAUS! du hast die richtigen worte gefunden!
schade, dann macht "ihr" euch mehr stress als nötig. man kann alles in frage stellen aber ein gesundes maß an SELBSTSCHUTZ ist sehr hilfreich.
PUH! dieser thread geht eigentlich viel zu schnell für dieses thema aber ich freu mich über interessante diskussionen...
kann es nicht sein, dass es leute gibt, die vielleicht (nach i.d.R. wahrscheinlich eher schwierigem anfang) mit der zeit so durchs leben zu kommen scheinen?
ich sage nicht, so oder so ist es besser, ich bilde nur die realität ab und jeder muss mit sich mit selber ins reine kommen. das leben ist das gleiche, die konstellation und vor allem die konstitution ist aber uU. eine völlig andere...
ja, so ists schon klarer!
"sich selbst akzeptieren ist wirklich nicht so einfach. So richtig krieg ich das auch nicht hin. Gibt's da ein Patentrezept?"
patentrezept?
hmm, eben halt mal als erstes, sich selber kennenlernen, und nämlich eben so, wie man in seinem innersten ist, und nicht so, wie man gern sein würde.
dann sich seiner stärken bewusst werden und seine schwächen zu stärken machen.
sich akzeptieren, da man weiss, dass man sein leben lang die gleiche person bleiben wird. klar verändert man sich im laufe des lebens, das aber auch nur innerhalb eines rahmens.
erkennen, dass man nur glücklich werden kann, wenn man sich selber wichtig nimmt und seine persönlichkeit ausleben kann.
auf die meinung der anderen scheissen und die leute suchen, mit denen man sich versteht, wenn man so ist, wie man ist.
dies ist natürlich kein patentrezept, aber so läufts meist ab, jedenfalls auch bei mir.
Miss_Detroit: *zustimm*
Schön erklärt.
Leider ist´s nämlich wirklich so, dass viele Leutz gar nicht merken, wie sie Rollen spielen, Vorbilder doublen oder Phantasien darstellen, anstatt sich mit dem "Selbst" zu beschäftigen, aus dem ja das "ich" resultiert. Und ohne "ich" kann man auch schwer ein "selbst" sein.
Klar, wir leben nun mal in dieser Gesellschaft, ob jetzt gut oder schlecht, sei mal dahingestellt. Tatsache ist, dass jeder für dieses Spiel, dass Alltag heisst, seine eigene Gebrauchsanweisung erarbeiten muss. Die einen fahren jahrelang gut mit dem fake, den sie betreiben, ohne es überhaupt zu merken, welche Fassade sie da aufrecht erhalten.
Andere checken irgendwann, dass es so wie bisher irgendwie "falsch" war. Das ist ja schon mal ein Fortschritt!
Jetzt aber los und "sich selber finden"! *g*
Das ist allerdings manchmal auch ein wirkliches Stück Arbeit (gell, flummi?) und kann auch dauern. Aber es lohnt sich!
Mich haben schon sehr früh bestimmte Leute fasziniert, die so etwas an "Austrahlung" hatten, so eine souveräne Ruhe, so etwas "Starkes" im Wesen. So wollt´ ich auch mal werden. Inzwischen bin ich ein paar kleine Schritte auf diesem langen Entwicklungsweg gegangen und muss feststellen, dass mich der ganze "Schmarrn" dieser "Gesellschaft" immer weniger stresst, weil ich ja weiss, was "ich" für mich will und wie "ich" dazu stehe. So kann ich auf meinen Bauch hören, der meistens das wirklich Richtige sagt, und den Kopf mit seiner anerzogenen Logik, dem Anstand und den schlechten Erfahrungen erst einmal hintanstellen.
Das - glaub ich - ist schon mal ein entscheidender Schritt, um "ich selbst" zu sein.
Aber auch ich muss noch viel, viel lernen. *g*
jo, da bin ich mit dir einverstanden, absolut. ich hatte bis vor nicht allzu langer zeit die exakt gleichen selbstzweifel wie space base, kam mit der gesellschaft ebenfalls absolut nicht zurecht, fühlte mich unverstanden und ausgeschlossen.
heute komme ich mit der gesellschaft noch immer nicht zurecht, werde von den meisten leuten nach wie vor nicht verstanden und werde ausgegrenzt.
eines hat sich aber geändert: meine sicht auf die anderen...
tja, und ein guter beginn mit dem "gegentraining" ist meiner meinung nach zu versuchen das ganze nicht so schwarz zu sehen. selbstschutz und so...
weiss nicht obs hier reinpasst...
ich kenne diese probleme und ich habe fast 26 jahre damit verbracht mich nicht zu akzeptieren. ich war dick (100 kilo) usw. ich konnte mich absolut nicht ausstehen. wer ich bin, was ich gemacht habe ,war immer auf die anderen neidisch usw...ich war so der buchhalter/spießer - typ. weiss nicht, aber vor einem jahr etwa hat es irgendwie in meinem kopf einen schlag getan. neue freunde die mir rückhalt gaben, neue arbeit usw. ich hatte die bestätigung meiner freunde, sowie meiner arbeitskollegen, die mich so akzeptierten wie ich war.
durch deren hilfe habe ich gelernt mich selbst zu akzeptieren so wie ich bin. es ergab sich alles von selber. heute laufe ich endlich so rum wie ich will. die klamotten die ich tragen will, wechselnde haarfarbe und wiege nur noch 70 kilo. ohne das mich irgendjemand dazu aufgefordert hätte. ohne kommentare usw. ich habe nicht für andere abgenommen, damit ich akzeptiert werde, sondern rein für mich, weil ich die kraft hatte es zu wollen.
mittlerweile habe ich ein super verhältnis zu mir selbst und es macht mir spaß zu leben.
so das musste raus.
Dabei kann ich jedem nur raten, mal für ein paar Wochen einfach die Gesellschaft zu wechseln - das kann schon sehr hilfreich sein. Plötzlich mal sehen, dass es anderswo auch ganz anders funktioniert, das Leben.
Das ist allerdings gerade etwas, das sehr schwer umzusetzen ist. Das weiss ich langsam, ich schaff es einfach nicht, nicht zu überlegen, was andere denken.
Blumentopf hat das ganze ziemlich gut auf den Punkt gebracht. Ich wechsel andauernd meine Sicht von mir, denke mal, DAS ist die Lösung, dann merke ich dass ich es nicht hinbekomme und wechsel dann wieder in eine andere "Existenz", nur um am Schluss wieder am Anfang zu sein.
Was mir fehlt ist so eine Art Halt, sozusagen eine Konstante meines Lebens, etwas woran ich wirklich merken würde, wer ich eigentlich bin. Irgendwas! Aber so wie ich es bisher gemacht habe, verwirre ich mich eigentlich nur noch mehr.
Wenn ich sagen könnte, "so bin ich", dann könnte ich mich auch akzeptieren. Doch wenn ich ja nicht weiss ob ich wirklich so bin, oder ob ich mir da nicht wieder etwas vormache oder vielleicht sogar einfach etwas darstelle von dem ich glaube andere würden es sehen wollen, dann wäre es sinnlos das zu akzeptieren, es käme einem Selbstbetrug gleich.
Es funktioniert nicht, nur das Selbstbewusstsein oder nur das Selbstvertrauen aufzubauen. Es muss beides gleichzeitig aufgebaut werden. Das Bewusstsein alleine ist einigermassen wertlos, wenn ich nicht darauf vertraue, dass es (das was ich bin) etwas gutes ist. Umgekehrt bringts nicht viel auf etwas zu vertrauen, dass möglicherweise gar nicht "ich selbst" ist.
Von dem her muss ich jetzt damit anfangen, Schritt für Schritt die Dinge meiner Persönlichkeit, von denen ich 100%ig überzeugt bin, dass es "ich" bin, zu akzeptieren. Also Scheibchenweise mich selbst kennenlernen und gleichzeitig das was ich dadurch kennengelernt habe, akzeptieren und daraus Stärke beziehen.
Statt eine Theorie nach der andern aufzustellen, wer ich bin, um daran wieder und wieder zu scheitern.
[ 07-06-2002: Beitrag editiert von: Space Base ]
bloss, mit Logik kommst du nur bedingt weiter... denn Dein Innerstes, Deine Seele oder wie Du es auch nennen willst, das ist ganz und gar nicht logisch!
Von dem her muss ich eine "Gebrauchsanweisung für das Leben" finden, die meine Kopflastigkeit einbezieht. Nur etwas, das mir logisch erscheint, kann für mich funktionieren.
mal so eine idee, hab ich mir vorher überlegt, vielleicht bringt es dir auch nichts, aber ich teils dir trotzdem mit:
versuch mal, ein tagebuch oder so eine art buch über dich zu führen.
schreib über dich, deine meinung, deine gefühle, und schreib spontan, jeden tag oder so, was dir einfällt.
schreib alles auf, was dir so durch den kopf geht, auch wenn du denkst, dass du dir darüber gar nicht so sicher bist oder das geschriebene morgen schon wieder anders sehen könntest.
schreib auch deine meinung auf, z.b. über alltagssituationen, was du gerecht oder ungerecht empfunden hast, über "politische" themen, über das verhalten von personen/freunden, etc.
nach einiger zeit wirst du tendenzen erkennen können, die auf dein ich und deine persönlichkeit schliessen lassen.
überleg dir situationen, diskussionen, etc, und finde heraus, was du dabei denkst und fühlst.
so lernst du dich nämlich auch kennen.
man kann sich nicht einfach so hinsetzen, und über sich zu sinnieren beginnen, meist verschliesst sich das eigene auge vor so direkten über- und zugriffen auf die eigene person/persönlichkeit, oder der verstand versucht alles auseinander zu nehmen, bis nichts mehr unanalysiert stehen bleibt.
aber durch die beobachtung deiner selbst kannst du schlüsse über dein inneres ziehen, gerade gefühle lassen sich nicht ausschalten, und die handlungen, die man spontan macht, sagen viel über die eigene einstellung aus.
und die eigene einstellung macht einen teil deiner persönlichkeit aus.
ich mein, natürlich ist das sehr theoretisch, fällt es doch oft schwer, das ganze unbeurteilt schriftlich festzuhalten, doch ich denke, es könnte dir helfen, wenn du deine gedanken auch schriftlich festhälst, da du dich scheinbar teilweise mit dir selbst in gedanken verzettelst.
analysieren ist auch ganz gut und wichtig, nur sollte die priorität auf dem "leben" sein und das analysieren des lebens zweitrangig, und nicht umgekehrt.
hast du eigentlich eine beste freunding, ich mein eine person, die dich so kennt, wie du dich uns hier zeigst, die deine "probleme" kennt?
sorry, ich werd erst montag wieder schreiben können, wünsch dir und auch allen andern aber ein schönes weekend!
*bye&kiss*
miss_detroit
@Project&Flummi
Ja, ich denke auch eher, dass es irgendwie mit meiner Erziehung und allen bisherigen Erlebnissen zu tun hat. Vielleicht auch so eine Art Schutzmechanismus. Irgendwann habe ich vermutlich einmal zu hören bekommen, ich solle erst nachdenken, bevor ich etwas mache, und das ist dann hängen geblieben.
@all
ich muss schon wirklich sagen hier sind echt ein paar leutz unterwegs deren ideen und meinungen
genial sind
Bei mir war´s auch so dass ich eigentlich erst nach dem Wechsel auf ne andere schule u. Gesellschaft damit angefangen hab. Langsam bessert sich as auch.
Versuch nicht Leute zu ändern die es eh nicht wert sind, sondern versuch Leute zu finden die mit dir auf einer Wellenänge liegen und mit den anderen auszukommen!!
Hab den Thread nicht komplett gelesen, aber was bitte soll daran schlecht sein, wenn man als Mann sensibel ist?
Für mich ist Liebeskummer zB auch nicht zwei Wochen saufen und dann Ende. WM Fieber hab ich auch nicht und der "typische Mann" bin ich auch nicht.
Aber so bin ich nunmal, muss mir zwar auch andauernd anhören, dass ich eh schwul bin, aber egal.
Wenn man sich verstellt, nur um anderen zu gefallen, macht man sich nur was vor und wird auf Dauer auch nicht froher dabei.
"Ich bin sensibel und das ist gut so!"
sonst würde auch nie eine solche unity und sich der musik hingeben nicht funktionieren.
schaut euch doch z.b. mal die hip-hop szene an. dort gibt es relativ wenig unity und jeder versucht eigentlich der größte und der coolste zu sein. das habe ich bisher noch nicht bei uns erlebt. klar ausnahmen bestätigen die regel und ich hoffe ich hab niemanden jetzt auf den schlips getreten.
Es ist natürlich nicht so, das ich zu allem stehen kann was ich bis jetzt verbrochen hab, aber die Fehler die ich bis jetzt gemacht hab, gehören halt auch zu mir und waren auch von mir selbst hervor gerufen!
[ 07-06-2002: Beitrag editiert von: Frequencer ]
Mir ist es sehr wichtig auch das wider zu spiegeln was ich bin. Könnte mich nicht selbst belügen, da würde ich auf der strecke bleiben!!!
erzähl dann mal, was dabei rausgekommen ist und ob es dir geholfen hat, ok?!
das fällt mir bei mir teilweise auch auf, und ich versuche es dann zu ändern bzw. mich nicht zu verstellen.
aber das ist manchmal gar nicht so einfach, glaub' mir. und manchmal kann man auch nicht man selbst sein, z.b. wenn es darum geht andere personen zu verletzten oder ihnen leid zu zufügen...
ist manchmal wirklich ein schwieriges thema...
aber ich glaube die grundlage für "ich selbst sein" ist wirklich, dass man sich als mensch/person so akzeptiert wie man ist...
Na schön, was ich damals gemacht habe, war sicherlich die grösste Dummheit, das Selbstzerstörerischste, was ich zum gegebenen Zeitpunkt machen konnte, nur bringt es einfach nichts, wenn ich aus dem Grund nur noch alles Negativ einfärbe, ganz egal was es ist.
Das letzte Jahr war für mich wirklich ziemlich verschissen, teilweise, weil ich mich NICHT so verhalten habe, wie ich bin, teilweise WEIL ich versucht habe mich selbst in einer Umgebung zu sein, die damit nicht viel anfangen kann (Militarski).
Nur hilft es mir auch nichts, wenn ich aus diesem Grund den Glauben an mich selbst verliere. Wenn ich die Reaktionen meiner Mitmenschen auf mich und meine Persönlichkeit betrachte, so sehe ich Menschen, die mich mögen, die mich einfach irgendwie gern haben. Warum auch immer... Also wenn ich ein Arsch wäre, dann würde das vermutlich andere Reaktionen hervorrufen.
Nur meine "Zerdenkerei" macht alles zu einer viel komplizierteren Angelegenheit als es eigentlich ist.
Damals vor 2 Jahren, als ich sozusagen auf dem Zenit meines Lebens war (tönt gut, gell? ), da habe ich nicht darüber nachgedacht, ob ich jetzt so wie ich bin, gut bin, sondern ich wars einfach, weil ich halt, so wie Slice es vorgeschlagen hat, einfach jedes Weekend an Partys gegangen bin, keine Angst vor meinen Mitmenschen hatte, sondern mich so ziemlich mit jeder Nase unterhielt, die ich getroffen habe und naja halt einfach das Leben genossen habe.
Ich war ich selbst, einfach weil ich gar nicht überlegt hatte, wie ich denn nun eigentlich "wirklich" bin. Erst als ich wieder angefangen habe, nachdenklich zu sein, nicht auf mein Herz sondern auf den Verstand gehört habe, das fingen die Probleme wirklich an. Mit diesem Satz meine ich vor allem und in erster Linie die verborgenen Gefühle zu der genannten Kollegin, die ich sozusagen "erfolgreich" (?) verdrängt hatte, weil ich die Freundschaft nicht gefährden wollte.
Pah, besser ich hätte mit offenen Karten gespielt (auch mir selbst gegenüber), sie dann halt vielleicht auch verloren, aber wenigstens auf eine andere Weise.
Jedenfalls bin ich so langsam aber sicher der Meinung: Aktivität ist vermutlich wirklich das beste Heilmittel für diese Depression. Wenn nicht sogar das einzige.
Stillstand ist der Tod
...mal sehen. Sollte das in einem etwas "unseriösen" Lebenswandel enden, seis drum. Lieber unseriös leben, als gar nicht leben, oder wie ein Scheintoter vor irgendeiner Mattscheibe vergammeln, bis auch der letzte Lebensfunke aufgegeben hat.
So Energiegeladen habe ich mich schon seit EWIGKEITEN nicht mehr gefühlt. Ich habe irgendwie das Gefühl, allein schon dieser Entschluss ist wie eine Energiezelle, die mich aus diesem Stand-By-Modus herauszieht.
Heute (Day 2 ) war einfach wundervoll, nach dem Arbeiten noch schnell an Züri-See gehängt, wunderschönem Happytrance gelauscht und die Sonne und irgendwelche Vögel beobachtet, wie sie einfach so existieren.
...war wundervoll
Irgendwie wurde mir auf einmal wieder klar, ja sozusagen auch visuell bewusst, wie es sich "anfühlt", wenn man völlig in sich ruht, sozusagen "sich selbst ist". Die Gedanken verschwinden irgendwie und auf einmal ist da so ein Gefühl im Körper, irgendwie registriert das Bewusstsein die Umgebung auf einmal ganz anders.
Sicherlich hat auch Trance da einen gewissen Einfluss (Musik is a Drug, let there be no doubt ), doch wie auch immer, es war irgendwie so, dass ich gewissermassen alles auf einer anderen "Ebene" gesehen habe, der Kopf war zwar im Mittelpunkt, aber nicht wie sonst, wie eine versteckte Höhle in der das Bewusstsein schlummert. Es war mehr so, wie wenn von dort aus, wo mein Kopf ist, so eine Art Steuerung sitzt, die sowohl den Körper wie auch den Geist und somit die Gedanken umfasst.
Nun ja - jedenfalls wars einfach wundervoll, und da ich in den letzen paar Monaten kaum so gefühlt habe und das auch immer wieder hier raushängen liess, fand ich, wäre es irgendwie gut, dass auch einmal schriftlich festzuhalten.
Das Leben ist eben doch irgendwie schön.
@Moderator
Danke vielmals für Dein Mail, bin bereits dabei, werde anfangs nächste Woche antworten, wenn bereits erste "Resultate" sichtbar sind
Ist euch schon mal aufgefallen, das die Tatsache ob man Glücklich oder Unglücklich ist wenig mit der Umwelt in der man sich im Augenblick befindet zu tun hat? Sicher gibt es Ereignisse die das Leben verändern können ... der Tot von Freunden oder Familienangehörigen oder Beziehungsfrust ... aber im Großen und Ganzen beeinflussen solche Ereignisse unser Wohlbefinden nur kurzzeitig.
Sich Selbst sein heißt für mich sich selbst zu erkennen. Unabhänig von Ereignissen darüber entscheiden zu können was man wirklich will und was nicht. Denn eigentlich ist jede Lebenssituation das, was man aus ihr macht. Jedes Ereignis hat eine gewisse Relativität, und die positive Seite dieser Relativität sollte man für sich entdecken. Es gibt nicht´s auf der Welt was nur negatives mit sich bringt .... umgekehrt natürlich auch.
Die Musik spielt da auch eine wichtige Rolle für mich. In musikalischen Klangwelten oder Rhythmen kann man eigene Gefühle wiederfinden, wird ja oft gesagt das man sich mit der Musik identifiziert die man hört. Deswegen find ich´s auch komisch, das alle Kommerzi´s die einem blöd auf Technoa nreden bei einer Gegenargumentastion antworten "mir gefällts einfach" .... da wären wir bei dem Sei du selbst = sei so wie man es von dir erwartet.
Edit: Möchte noch nen kleinen Erfahrungswert hinzufügen.
Zur Zeit ist eigentlich alles total beschissen bei mir. Ich, der in die 2. Klasse einer Elektrotechnischen HTL geht, schließe das Jahr mit stolzen 4 5en ab (in österreich die schlechteste Note). Das heißt soviel wie .. ein Jahr verschissen, alles nochmal !
Das ist eine Situation, wo es einfach mal gut tut ne Platte auf den Turni raufzuschmeißen und sich einfach bewusst machen wie toll den der Track da ist dem man sich gerade anhört ... und wie toll überhaupt die ganze Musik ist, und was man für´n Glück hat das alles hören zu dürfen. Tjo, geiles Leben halt !
Klingt verdammt blöd, aber is so +g+ . Und jetzt, wo ich wieder guter Dinge bin .... freu ich mich schon auf´s nächste Schuljahr
[ 11-06-2002: Beitrag editiert von: caTekk ]
Ich bin eigentlich eine Art Mensch die immer gleich mit der eigenen Meinung rausrückt, meistens um andere damit zu kritiesiren, egal wer oder wieviel ... manchmal mach ich den Mund zuweit auf .... in der Schule bekomm ich deswegen oft Probleme
Eigentlich das komplette Gegenteil von schüchternd .... aber wenn ich einfach so´n Mädl ansprechen soll .... ohne Grund und so, nur zum kennenlernen .... dann komm ich mir irgendwie beschissen vor ... so quasi ... "wie sieht denn das schon wieder aus". Also nicht das ich mich vor anderen schäme, sondern eher vor mir Selbst. Ich hasse es wenn ich auf andere eingehn muss ... oder wenn ich z.B. zugeben muss das in Unrecht habe. Das sieht dann für mich so aus als würde ich ihr nachlaufen, als wäre ich abhänig von ihr .... weil ICH auf sie zugehe ... irgendwie doof ... Mein verdammtes Ego halt
Kann das irgendwer nachvollziehen?
[ 12-06-2002: Beitrag editiert von: caTekk ]
everyone is a genius - just be yourself!
z.B.
Christian Morgenstern - She is me
Boese Onkelz - Wunder der Persönlichkeit
... oder Johannes Heil - Future Primitive
Zitat aus der innenseite der Future Primitive LP:
"Search constantly and you´ll find what you´re looking for! But as soon as you found what you had to find you will be shocked. Your illusion will be shattert. But this disappointment will be your fortress. The fortress from where you will be able to control all your fears and all these little atrocities that happend to you in the past. The spirits of light will be a part of you forever, feeding you with the power of the universe to discover the beauti of life."
so ein quatsch hab ich schon lange nicht mehr gelesen. *lach*
ich sag nur so jeder soll so sein wie er ist.
scheiss doch drauf was die anderen denken.
Ich finde einfach die Formulierung: "darauf scheissen was andere denken", irgendwie nicht gut. Weiss nicht, das passt irgendwie nicht zu mir.
Irgendwodurch sind die Reaktionen anderer doch nicht einfach vollkommen egal. Ich würde eher sagen: "Was andere denken, darf nicht beeinflussen, wie ich mich verhalte, sofern ich damit zufrieden bin".
Das tönt natürlich nicht ganz so einprägsam.
Aber andere können einem oftmals auch durch ihre Haltungen und Reaktionen zeigen, wo man steht. Wenn zum Beispiel die Freundin schluss macht, weil sie findet, der Charakter sei scheisse - dann fände ich es durchaus angebracht, sich einmal damit auseinanderzusetzen, warum sie das findet.
d.h. sie wär eh nix für dich. die frau soll dich so mögen wie du bist!
AUSSERDEM: Nur weil man auf die Meinungen anderer scheisst, heisst das noch nicht, dass man "sich selbst" wirklich ist, oder?
Man passt sich IMMER und ÜBERALL an. Und das ist auch gut so. Nur die Art und Weise unterscheidet sich bei jedem einzelnen.
jo das ist richtig und ich habe daraus gelernt. und ich finde space base sollte daraus auch lernen und nicht ne lösung finden wie es so wie es bei ihm läuft weiterlaufen könnte.
@slice
wieso soll ich mich anpassen?
das tue ich höchstens um nicht unhöflich zu sein aber in dem sinne hier is mir das vollkommen egal. wenn die leute denken ich bin nen spinner oder nen weichei oder sonstwas sollen sie doch. ich wer ich bin und was ich tue.
da nicht jeder nen charakter hat wie sichs ne frau oder nen mann vorstellt haben die einen es halt etwas schwerer eine beziehung aufzubauen. mittlerweile bin ich der meinung das es auch leute gibt die einfach sozial dazu nicht in der lage sind.
ich selbst zähle mich jetzt auch dazu. aber na und? who cares?
[ 13-06-2002: Beitrag editiert von: Herr Minimal ]
@space und andere: manchmal reicht es, zwischen den Zeilen zu lesen..
Peace jetzt! Shalom!
auf die meinung anderer "scheißen" ist völlig in ordnung, wenn´s in einem gesunden rahmen bleibt.
also ich praktizier das schon lange und fahre sehr gut damit. hab zwar nicht sehr viele freunde aber wozu auch? solange man ein paar liebe menschen um sich hat mit denen man super klarkommt ist ja alles in ordnung.
[ 13-06-2002: Beitrag editiert von: caTekk ]
@Flummi&Minimal
Hab schon verstanden, was ihr meint. War jemand nicht friedlich? :peace:
Sich von der Meinung anderer nicht beeinflussen zu lassen, ist also die Grundvoraussetzung, um sich selbst zu sein.
Das ist manchmal gar nicht so leicht... Was braucht man dafür? Mut? Sturheit (positiv gemeint)? Was ist, wenn jemand, den man liebt oder zumindest unheimlich gern hat, etwas kritisiert? Gehört also auch eine Art "Herr seiner Gefühle sein" dazu? Also dürfen auch meine eigenen Gefühle mich nicht dazu bringen, dass die Meinung eines anderen Menschen einen Einfluss auf mich hat?
Das ist ganz schön Umfangreich...
Die Frage ist einfach: wie bekommt man Mut, Sturheit und Emotionslosigkeit?
[Mit andern Worten: Wie wird man ein "richtiger" Mann... *lach* ...wären wir wieder beim Anfang, hm? Sorry for the sarcasm. ]
Sich selbst sein = die Meinungen anderer als unwichtig bezeichnen, selbst wenn man sie gern hat? Das kann's doch auch nicht sein. Ich weiss, dass hat (bisher) auch niemand so gesagt, aber es ist doch die logische Konsequenz, wenn man sagt, man sollte nichts auf die Meinungen anderer geben.
Als Herdentier wird jeder Mensch durch die Meinungen und Ansichten seiner Umgebung beeinflusst - automatisch. Schlimm ist nur, wenn jemand keinen Plan von der "eigenen" Meinung hat und ständig nur den fremden Ansichten und Urteilen nacheifert und fremden Idealen entsprechen will, um dazuzugehören. Das wäre dann ein "Selbst"-Verlust.
Die Lösung liegt - meiner Meinung nach - irgendwo in der Mitte. Voraussetzung ist erst einmal, sich seiner eigenen Einstellung bewusst zu sein; dann kann man ja immer noch die "anderen" Meinungen betrachten, bewerten und sich ggf. daran anschliessen oder aber sie als "falsch" ablehnen.
Und, space base, um ein "richtiger Mann" zu werden, gilt das gleiche: Sei Dir Deiner eigenen Meinung sicher. Dann kannst Du mit den Meinungen anderer besser umgehen.
das ist doch das was und menschen ausmacht!
es kann niemand von mir verlangen mich in meinem ich zu verändern!
@Moderator
Das leuchtet ein, aber es ist manchmal schwierig sich einer Meinung 100%ig sicher zu sein. Was ich meine ist: Es gibt doch keine "absolute Wahrheit", und je nachdem von welcher Seite man etwas betrachtet, sieht schon wieder alles ganz anders aus. z.B. Drogen, Sound - Natürlich kann ich sagen, was mir gefällt oder was ich ablehne, oder was ich für Erfahrungen gemacht habe, was ja einigermassen konstant ist.
Und trotzdem: Wenn ich sage, ich finde Trance geil, so stimmt diese Aussage nicht 100%ig, weil ich nicht alles gut finde, was sich Trance nennt, oder weil die Grenzen z.B. zwischen Trance und Progressive teils fliessend sind und ich von dem her vielleicht eher Progressive geil finde, als das was die meisten unter Trance verstehen.
etwas kompliziert ausgedrückt - Das ist nur ein Beispiel (über das wir jetzt nicht zu diskutieren brauchen - wär irgendwie offtopic
), um zu zeigen, warum eine klare eigene Meinung gar nicht so leicht ist. Jedenfalls wenn man etwas weiter denkt.
Ich denke glaubs einfach "etwas" zu viel nach. Irgendwie versuche ich immer, möglichst alle Seiten einer Medaille zu betrachten, und das noch irgendwie gleichzeitig, und das funktioniert halt einfach nicht (könnt ihr mal ausprobieren, mit einer Münze oder so - klappt wirklich nicht). Und während ich die ganze Zeit damit beschäftigt bin, die Medaillie zu drehen und zu wenden, verliere ich den Blick auf das wesentliche, vielleicht die Medaille an und für sich.
gruesse, hannes
aber bin ich so weg von der realität oder so anders als andere, wenn ich sage, dass ich mich für die frau die ich liebe gerne ändere oder es zumindest probiere?
sich dem andern zuliebe ändern heisst ja nicht zwangsläufig sich selbst aufgeben, oder? sich dem andern anpassen kann in diesem und im schlimmsten (oder besten) fall die sicherung der partnerschaft bedeuten...
ich sehe es auch als eindeutigsten liebesbeweis sich selber so kritisch gegenüber stehen und probieren sich selber mit den augen des anderen zu sehen um ein verständnis für die probleme des andern aufzubauen.
werden verdrängte unstimmigkeiten nicht im laufe der zeit zum problem?
meine angetraute ex-herzensallerliebste war auf dem leck-mich-doch-am-arsch-ich-bleib-so-wie-ich-bin trip. die quittung hat sie bekommen, da sie meine bitten, mein fast schon flehen ums verrecken nicht mal als gegeben annehmen wollte geschweige denn es also problem anerkannte das mich wirklich belastete (jetzt mal ungeachtet dessen, ob es berechtigt war meinerseits oder nicht). ich möchte hier nicht ins detail gehen, aber es waren keine belanglosen themen über die man (oder halt eben ich) getrost hinwegschauen konnte...
ich habe nunmal den hang zur perfekten, harmonischen beziehung, dass es die nicht gibt ist aber sogar mir klar.
Meiner Meinung nach ist der Schlüssel dafür, den für sich richtigen Weg zu finden, zu beobachten, zu analysieren und daraus dann die für einen selbst richtigen Schlüsse zu ziehen. Und mit beobachten meine ich vor allem auch sich selbst zu beobachten (und in Frage zu stellen). Nicht umsonst sagten schon die alten Römer 'Nosce te ipsum' (Erkenne dich selbst).
Das Schwierige an der ganzen Sache ist, wie verschiedentlich ja schon angemerkt, daß man bei zu viel Analyse und Nachdenken Gefahr läuft, sein Leben nicht mehr zu leben und in Grübeleien zu versinken. Man muß halt versuchen den richtigen Mittelweg zu finden...
Für mich selbst war die grösste Erkenntnis in diesem Prozeß die daß es kein 'richtig' oder 'falsch', kein 'gut' oder 'böse', kein 'schwarz' oder 'weiß' gibt...es gibt nur unterschiedliche Interessen.
ich wollte mich auch einfach bei euch allen bedanken ! ich hab nur den thread
gelesen und ihr habt mir mit
denkanstössen und ratschlägen schon
geholfen !
mir geht es fast genauso wie space
base, und ich denke auch ich weis
ungefähr wie sich das anfühlt wenn man
so denkt wie space base, weil ich viele
übereinstimmungen zwischen seinen einstellungen und
meinem gesehen hab.
deswegen nochmal:
danke !
/leinenzwang
"Sich selbst sein = die Meinungen anderer als unwichtig bezeichnen, selbst wenn man sie gern hat?"
jede meinung ist wichtig, aber vorallem für den, den sie hat.
die meinung von freunden ist nicht unwichtig, aber sie sollte für dich nicht wichtiger sein, als deine eigene.
wiederum sollte die meinung von leuten, die du nicht kennst, keine rolle spielen.
[ 01-07-2002: Beitrag editiert von: Miss_Detroit ]
Cool! und wie wars? oder
?
Das macht Sinn - denn was sind das für Freunde, die sich von einem abwenden, weil man etwas tut, dass ihnen nicht in den Kram passt?
Ratschläge sind wichtig, und jeder hat sich sicher schon mal gesagt, "hätt ich bloss auf XY gehört". Doch im Endeffekt ist es unser Leben, und egal was wir tun, es ist unsere Sache und wir haben damit zu leben.
Klar, wenn man jemanden sehr gern hat, oder vielleicht sogar eine Beziehung, dann sollte man schon darauf achten, diese Person nicht zu verletzen, wenn es nicht nötig ist, oder wenn man auf das was man tun will, auch verzichten kann. Doch wenn man es dann doch tut, dann ist das nun mal die eigene Entscheidung und die sollte auch als solche akzeptiert werden.
EDIT: Jedenfalls wenn es NUR das eigene Leben betrifft.
[ 03-07-2002: Beitrag editiert von: Space Base ]
sehr interessanter thread hier die verschiedenen thesen des "sich selbst sein" zu erfahren.
So Paradox das klingt, aber der VERSUCH mich selbst zu sein, hinderte mich daran, es zu sein. Ich überlegte mir die ganze Zeit, was ich tun, und wie ich mich verhalten müsste, damit ich "als ich selbst erscheine". Der Satz zeigt bereits den Grund für das Scheitern dieser Bemühungen: Ich wollte nach Aussen zeigen: sehet her ich bin ich selbst!
Statt es halt einfach zu sein.
Irgendwie kapier ich selbst nicht so ganz was ich effektiv in meiner Denkweise geändert habe, irgendwie "fehlt" in dieser Selbstbeschauung etwas, um mir selbst klar zu werden, wie ich es geschafft habe, diese Denkhaltung zu verändern.
Ich weiss nur, dass es etwas mit meinem Kopf zu tun hat - also das heisst, dass ich meine Lebenseinstellung oder meine Einstellung zum Leben und zu mir selbst ändern musste.
(Wobei "müssen" das falsche Wort ist, hätte auch die nächsten 50 Jahre so weitermachen können, wie vor 8 Wochen...)
Geholfen haben mir 5 Punkte:
- Nichts mehr bewerten
- Kein Zwang, alles ist freiwillig (Ich *muss* nichts tun - sondern ich *kann* - wenn ich *will*)
- Mich auf den Moment konzentrieren
- Mich selbst akzeptieren/lieben
- Freude erleben (Partys, um sozusagen eine optimistische Grundstimmung zu kreieren)
Weiss nicht ob das auch für jemand andern was bringt, für mich war und ist das jedenfalls sehr hilfreich, damit ich das nach und nach auch unterbewusst "kapiere".
Das einzig "Negative" an der Sache (wenn man es bewerten möchte ), ist dass ich sozusagen in einen missionarischen Eifer verfallen bin, und allen und jedem klarmachen *musste* was ich erkannt hatte. (Habt ihr ja vermutlich gemerkt; Schreibflash und so...
) - Eben ich dachte ich müsse, das tun [um ein lieber Mensch zu sein, oder was?]. Und somit setzte ich mich bereits wieder selbst unter Druck.
Also das zeigt, dass es schon eine Weile geht, bis das Unterbewusstsein kapiert hat, dass es gar nicht nötig ist etwas *tun* zu *müssen*. Wenn ich einfach den Moment erleben *will*, dann bin ich automatisch ich selbst. Dieses Wissen ist noch nicht so ganz umgesetzt - aber allein schon es zu wissen, hat schon unheimlich viel bei mir verändert.
Sich selbst sein, heisst einfach: tun was man will - und zwar auf das jetzt bezogen, nicht auf eine ferne Zukunft.
naja, jedenfalls für mich
Ich danke euch allen, denn die Beiträge in diesem Thread haben mir sehr geholfen meinen Weg selbst zu finden.
.
.
.
.
*KNUDDDDEEELLL*!!
Das ist normal
Ich unterwerfe mich keinen Trends, ich mache einfach nur mein Ding, wem's nicht passt.... siehe oben...
mon
[ 03-08-2002: Beitrag editiert von: mondragon ]
@Mondragon
Das ist genau meine Meinung.
@CaTekk
Hehe der Beitrag mit der Schüchternheit könnte von mir sein.
d_rool