wenn jemand sein echtes drumkit gegen ein paar pads austauscht und n keyboarder dabei ist, kann man ja irgendwie schlecht elektronische musik dazu sagen, dann hat ja auch jede band was elektronisches und die sparte wäre schwachsinn
ob die grenzen erreicht sind oder bald werden, kann man nich wirklich sagen.
gibt zumindest keine neuen sounds. grad im tech-breich klingt alles gleich, ob nu kommerz oder nicht.
andi.
edit:
um mal den naseweis raushängen zu lassen und gleich mal einige diskussionen im keim zu ersticken: elektronische "musik" gibt es schon seit den zwanziger jahren.
also schon ziemlich lange vor kraftwerk oder wie se alle heißen.
[ 21-10-2002: Beitrag editiert von: DAZZLE ]
ja ne elektronisch ist alles was virtuel erzeugt wird.
[ 21-10-2002: Beitrag editiert von: Herr Minimal ]
tied & tickled trio, die arbeiten halt z.B. mit echter percussion, oder eben auch herbert bei einigen seiner anarcho-liveacts.
Ich würde daraus im übrigen die Schlussfolgerung ziehen, dass sich keine 100%ige Grenze ziehen lässt zwischen nicht-elektronischer und elektronischer Musik, außer man nimmt auf der einen Seite MTV Unplugged und alles andere auf der anderen Seite *g*
[ 21-10-2002: Beitrag editiert von: ndark ]
a) elektronische musik von der klangerzeugung
abhängig: heisst, badalamenti und jarre gehören
auf jeden fall dazu, allerdings auch hiphop
und populäre dance music, denn auch da wird
fleissigst programmiert, stepsequenzer und
mpc sind auch im hiphop gang und gebe.
problem bei diesem definitionsansatz: die
"grossväter" haben live gespielt, nicht nur
kraftwerk, sondern auch gershon kingsley
und eine menge mehr (tangerine dream blabla)
b) elektronische musik definiert sich durch
die philosophie, die anfang der neunziger
mit dem technoboom asoziiert wurde, dann
fällt dance-music raus, allerdings kommen
dann tatsächlich acid-jazz etc. mit rein,
da experimentell, futuristisch, weitab von
den typisch populären musikströmen. da
muss man dann aber schon fast diskutieren,
ob die kommerziell erfolgreicheren sparten
noch mitgeführt werden dürfen, da
insbesondere die massentaugliche harte
technoschiene dem ursprünglichen ansatz
her ja nicht mehr entspricht (zitat jeff
mill: "wir haben die musik falsch
kommuniziert - die menschen haben sie
falsch verstanden" sinngemäss...)
dann müsste man aber auch wieder einiges
aussen vor lassen, was in der technohistory
eine grosse rolle gespielt hat: kraftwerk
waren unterm strich auch nur eine kommerziell
erfolgreiche band, front 242 zwar revolutionär
aber keineswegs ideologisch "techno".
ich tu mir also schwer, elektronische musik
oder techno abzugrenzen. zu fliessende
übergänge, zuviele vernetzungen und einflüsse.
Wenn ich Aussenseitern erkläre, dass ich "elektronische Musik" höre, meine ich damit eigentlich meist alles, was in meinen Ohren gewissen alteingestellten Konventionen im musikalischen Bereich trotzt - frei nach dem Millsschen Motto "if it's something you've never heard before, that's techno". Nach der Definition gehören dann die Sven Väth Top Ten leider meist nicht dazu.
das macht doch gerade das wesen dieser musik aus, dass alles möglich ist und eine unüberschaubare anzahl von kombinationen verschiedenster musikstile möglich ist.
das rein akkustisch erzeugte musik nicht elektronisch ist, braucht man sicher nicht als grenze festzuhalten.
grenzen würde ich über machbarkeitsbeschränkungen definieren - und da sehe ich auf lange sicht keine einschränkungen, außer vielleicht die der technischen möglichkeiten. doch solche programme wie reaktor oder absynth zeigen einem immer wieder auf, dass das ende noch lange nicht in sicht ist.
interessant wird es, wenn erstmal der körper als erzeugendes instrument miteingesponnen wird oder endlich jmd ein tool erfindet, mit dem man die musikalischen gedanken ad hoc in den sequencer übertragen kann.
[ 22-10-2002: Beitrag editiert von: Drumcode THILO ]
Wenn man also nur darauf schaut, ob etwas mit Sequenzern gemacht wurde, ob die Töne elektronisch erzeugt wurden oder ob es Elektronisch klingt, müßte Schlager eigentlich in die definition mit rein.
Ebenso nen paar Backstreetboys scheiben und fast alles aus dem Bereich HipHop usw.
Man kann es definitiv nicht an der Produktionsweise fest machen, sondern nur daran, was man selber als elektronische Musik bezeichnen würde. Und das dürfte bei jeden anders sein.
Auch Styles zu nennen dürfte da nicht viel helfen ... denn wo hört Breakbeat auf und fängt Downbeat an? Wann ist es nurnoch instrumental HipHop?
Wir sollten uns nicht durch irgendwelche definitionen einschränken lassen, sondern einfach nur die Musik hören die uns gefällt und sie so lange elektronische Musik nennen, wie sie für einen selber Elektronisch klingt.
Für mich ist elektr. Musik alles, wo man sich elektr. dazu bewegt, d.h heißt, Techno (egal ob hard,soft,sonstwas), Trance, House, Elektro, D&B, Jungle,...dazu zähle ich nicht HipHop,Schlager,Chartkram, Klassik etc.
Egal wie man es dreht, bei echter elektronischer Musik, geht es um den Beat, den Rythmus, dem künstlichen Klang der einen in bewegen hält und somit wird elektronische Musik definiert. Text, Vocals, stehen im Hintergrund oder sind ein Teil einer Komposition. Anders wie bei HipHop oder Schlager, wo es um aussagefähigem Liedgesang geht, oder wie bei HipHop, Sprechgesang der eine Aussage treffen möchte.
cheers,
dr.dr.silicon
quote:
Ursprünglich geschrieben von silicon:
Egal wie man es dreht, bei echter elektronischer Musik, geht es um den Beat, den Rythmus,
Ambient zählt für dich nicht zur elektronischen Musik?
...gibt es ja auf dem Büchermarkt zum Beispiel auch nicht. Geht mal in eine Bücherei. Da fragt man sich doch irgendwann: "Man, sind denn nicht vielleicht ein PAAR Bücher gleich?"
Ich denke auch das es auch andere Styles in der "elektronischen Musik" gibt, in dennen es nicht um Rythmus geht. Zumindest gibts es in diesen Styles Tracks, bei dennen es nicht so ist.
Ich bin der Meinung, das eine Definition Grenzen setzt und Grenzen das ist, was die elektronische Musik nicht kennt, bzw immer überschreitet. (für mich)
"Elektronisch ist, was elektronisch klingt."
Ob nun Instrumente eingesetzt wurden oder nicht ist dabei nebensächlich. Man kann keine klare Grenzen ziehen, alles fließt ineinander über.
elektronische musik ist für mich solche musik, bei der vornehmlich! (rhythmus)strukturen und sounds (klangbilder, klangfarben) verwendet werden, die nicht mit konservativen instrumenten erzeugt werden können.
dies bezieht sich auf die taktgenauigkeit oder auch die bewusste taktungenauigkeit von rhythmusstrukruren, auf die synthetisierung von klangbildern.
weiterhin ist ein ausschlaggebender faktor die möglichkeiten der modulation und manipulation der rhythmusstrukturen und klangbilder/-farben in echtzeit, bzw. die möglichkeit diese manipulationen automatisiert ablaufen zu lassen.
letztlich entscheidender faktor ist für mich dabei, ob das gesamtbild eines musikstücks auch einen unkonventionellen eindruck hinterlässt - im sinne von: nicht mit bildern zu vergleichen, die sich auch zum gros durch rein akkustische instrumente erzeugen ließen.
im endeffekt ist aber glaube ich keine 100%ig wissenschaftliche definition zu erzeugen. wenn doch - so wird sie hier geboren ;-)
was im thread schon beinahe konsens ist: moderne musik wird schon seit einigen jahrzehnten elektronisch unterstützt. ob das nun die studiotechnik ist oder aber der einsatz elektronischer "klangerzeuger".
für mich ist das aber gar keine glaubenssache, und eigentlich auch relativ einfach zu beantworten. musik die elektronische mittel hörbar be- und ausnutzt ist vom klangbild her eher elektronisch, musik die sich eher auf etablierte akustische instrumente stützt ist eben keine. deswegen fand ich das schon damals ok dass depeche mode bei personal jesus die gitarre wieder rauskramten, deswegen wurden sie keine rock-musiker.
und ob es nun blues, jazz, symphonische musik oder rock musik ist, auch wenn sie elektronik einsetzt geht es ihr eigentlich in erster linie darum ihre "realen" instrumente in ein neues licht zu rücken. die klangforschung erweitert in dem fall die bekannten medien und geht eben nicht auf neue (mehr oder weniger) unbelastete elektonische klangerzeuger ein.
abgesehen davon gibt es natürlich eine grosse schnittmenge, man denke nur an die vorreiter wie pink floyd, soft machine oder can.
interessant ist das für mich allerdings nicht wirklich, denn musik scheidet sich nicht an den wegen elektronisch/nichtelektronisch sondern immer noch an schlecht/gut.
quote:
Ursprünglich geschrieben von sl-1210:
Es gibt keine Grenzen, das ist für mich Elektronische Musik, auch wenns Sch€isse klingt !!!
Hi,
Dem schließe ich mich voll an.Wenn man mal an die alten Analogen Zeiten zurückdenkt,mit welchen Mitteln oder Voraussetzungen da noch Elektro gemacht wurde,wie Brian Eno,Schulze,Fripp u.s.w.da gab es noch kein Midi und PC.Trozdem wurde sehr gut Produziert und heute sind es noch Klassiker.
Gruß E.D.