Ist das nun ein Fake oder nicht?
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WIE DJ HELL VERSUCHTE; MEIN LEBEN ZU ÄNDERN (UND ES FAST GESCHAFFT HÄTTE)
ERST MAL EINE BASIS SCHAFFEN: FAKTEN ZUM HERRN HELL, DAMIT JEDER WEIß, UM WEN ES GEHT. GEBOREN 1962, IN ALTENMARKT BEIM CHIEMSEE ALS HELMUT JOSEF GEIER. SEIT ANFANG DER 80ER JAHRE HINTER PLATTENTELLERN, ANGEFANGEN IM LiBELLA CLUB, DAMALS NOCH BEVORZUGT WAVE AUFGELEGT. ARBEITET ANFANG DER NEUNZIGER BEI HARDWAX IN BERLIN, DANN IN NEW YORK, EBENSO FÜR DAS LABEL V2. MIT DEM EIGENEN, IN MÜNCHEN BEHEIMATETEN LABEL INTERNATIONAL DEEJAY GIG0L0 RECORDS STARTET HELLS UNABHÄNGIGKEIT. UND EBEN DA BRINGT ER SEINE PLATTEN, UNTER ANDEREM "REPASSION", "GETEERT UND GEFEDERT" UND "MUNICH MASCHINE", HERAUS. MIT "KERNKRAFT 400" VON ZOMBIENATION KÖNNEN DIE INTERNATIONAL DEEJAY GIGOLOS 1999 SOGAR CHARTEN. ALS DJ HAT SICH MONSIEUR HELL VOM MINIMALISTISCHEN DETROIT TECHNO GESCHMÄCKLER ZUM VIELE ZUTATEN KOCH ENTWICKELT. INDUSTRIAL, HIPHOP, ITALO, ACID HOUSE UND DISCO LÄSST ER INS SET, WENN'S ZUM KONTEXT PASST. IN DIESEM BETREIBT DJ HELL DENN AUCH EINEN EIGENEN CLUB, DIE "VILLA", IN TRAUNSTEIN STATIONIERT.
Auf dem International Deejay Gigolos Label sammelt Herr Hell Künstler, die hin und wieder auch dem Tec Elektronic Musik Unkundigen was bedeuten mögen: Acid Maria, Dave Clarke, Jeff Mills und Japanese Telekom, Milch und Miss Kittin oder Tiga & Zyntherius mit dem unausweichlichem "Sunglasses" Cover und Marc Almond mit der 12 '' "Soul on Soul remixed". Der Grund für unser Interview also Helmut J. Hell und ich ist eine neue CD aus der Reihe International Deejay Gigolo Compilation, durch die er den Status Quo und as state of the art regelmäßig den Stand der Dinge im Labelhaus präsentiert. Dies ist die sechste Ausgabe. Und etwas, worüber wir sprechen wollten. Und weil das Leben kein Brian Adams Konzert ist, starten wir schlecht: Ich habe Termindruck, er auch. Wir verschieben das Interview Woche um Woche, bis es irgendwann nicht mehr so aussieht, als möchte es klappen. Dann kommt eine relativ kurzfristige Kontaktmöglichkeit zustande, geduldig eingefädelt von der sehr netten und souveränen Yvonne von Sweet Communication, die für Gigolo Records als Promoagentur arbeitet. Und auch nichts dafür kann, dass sich der Termin noch am selben Tag dreimal verschiebt, weil DJ Hell dem Zeitplan hinterher hinkt. Noch denke ich, dass ich eigentlich auch ganz nett bin, weil ich das Interview mit rein nehme, obwohl keine Zeit für da ist. Ich meckere nicht, als ich zweimal umdirigiert werde, von Treffpunkt zu Treffpunkt. Ich muss nur drüber schreiben. Also sitze ich irgendwann im Walter & Benjamin mit einem Int. Deejay Gigolo A&R und warte. Das Treffen war für neun angesetzt. Wir warten bis knapp dreiviertel zehn. Dann kommt Herr Hell. Mit weiblicher Begleitung tritt er an den Tisch, somit sind wir also zu viert und wohl komplett. Es ist laut, ich habe um zehn den nächsten Termin und hoffe. Schlecht für mich, dass ich keine wirkliche Zeit gefunden habe, mich vorzubereiten. Aber, denke ich, reden kann man immer. Und übers Reden erfährt man oft die besten Geschichten. Naiv.
Klar! Ich hätt' es wissen müssen! Der Name! Warum soll bei DJ Hell klappen, was sonst bei einigermaßen netten Menschen funktioniert?
Mit zwischenmenschlichen Zusammenkommen hat hier dann auch nichts erreicht werden können. Auszüge eines Gesprächs, das in seinem Verlauf einen Künstler immer unsympathischer und eine Interviewerin immer verzweifelter werden ließ.
Essen wird bestellt. "Scheiß auf die Rehkeule. Salat, Suppe, Huhn, Schokolade." Ich nichts, danke. Ich hab die Compilation CD von DJ Hell nicht gehört
CURT: "Okay, lass uns anfangen." Die Zeit drängt. Notfallstrategie: "Erzähl mir einfach." Ist schon klar, dass ein Interview so läuft, dass der, der solches macht, Fragen stellt. Aber in zehn mickrigen verbleibenden Minuten?
CURT: "Du hast eine neue Compilation draußen?"
HELL: "Es geht um eine neue CD. Die ich zusammengestellt hab. Hat mich ein Jahr gekostet."
CURT: "Ja?"
HELL: "Und ich soll dir jetzt was erzählen? Hättest dich halt besser vorbereitet, dann würd' ich dir was erzählen." Leichter Ärger kommt auf. "Ich könnte Stunden erzählen: Dass das 'ne lange Arbeit war, dass da Herz und Seele drin steckt. Weil wir international 'nen ziemlichen Stand haben, nur in München nicht. Weil hier's keiner kapiert, was wir machen. Und dann kommen Leute wie du und wollen über meine Compilation reden:' Autsch. Okay. Es geht so weiter und ist klar, dass DJ Hell kein Interesse an einem normalen Gespräch hat. Leider tendiert er an diesem unglücklichen Abend dazu, die Leute in seiner Umgebung als Teile eines Hell zentrischen Systems zu behandeln.
HELL: "Genau so ist das hier immer, in München: Dass ich mehr Aufmerksamkeit hab in Tokio, Paris, London, New York. Ich pfeif drauf, auf München weil hier solche Banausen am Start sind und solche Ignoraten und Nixchecker, warum soll ich denen das erklären, wenn sie's eh nicht kapieren? Und wenn's hier keinen interessiert? Deswegen mach ich hier einfach nix mehr. Deswegen gehen hier so viele gute Leute, Künstler weg."
Wir kommen zum nächsten Objekt der unverhohlenen Abneigung: "Und außer den Leuten von der Süddeutschen hat hier auch kein Journalist was drauf. Du hast jetzt die Chance, zu zeigen, was du kannst. Du hast jetzt den echten Hell. Mach was draus." Finde ich immer ganz gut, wenn jemand von sich in der dritten Person spricht. Stimmt, mir fällt auf, dass sämtliche Interviews, die ich zuvor geführt und erfolgreich geführt hatte, einen erheblichen Mangel aufwiesen: Da bot mir niemand diese Chance. Danke dafür. Naja, womöglich waren die übrigen Interviewpartner auch, ah, slightly weniger überzeugt von sich. An Selbstbewusstsein hat es DJ Hell wohl heute Abend keine Minute gemangelt.
HELL: "Ich spiel in München zweimal im Jahr, dann kommen die Leute. Ich bin stolz drauf, noch nie im P 1 aufgelegt zu haben. Ich weiß, worauf es ankommt bei Dingen wann sie gut sind oder nicht. Ich bin kein Künstler, scheiß auf den Künstler. Ich bin echt. So bin ich."
Ich zähle schnell nach, wie viele Leute mit Profilneurosen am Tisch sitzen. Das ist doch Zirkus.
HELL: "Das hier ist keine Show, das meine ich ernst. Vergiss die Höflichkeit, jetzt kannst du über mich was Interessantes erfahren. Was ich dir morgen vielleicht nicht mehr erzähle." Und es ist doch Zirkus. Größenwahnsinn? Wir spielen das hübsche Rockstarspiel, dessen Regeln klar sind: Wir alle wollen so tun, als seien wir nur für diesen Moment geboren, mit diesem Menschen, der uns Werke seiner Kreativität schenkt, zusammenzutreffen. Die schöpferische Kraft ist auch unbestritten sehr vielfältig und gut. Doch hat sie nichts zu tun mit Promi Überzogenheit, schlicht unfreundlichem Verhalten, Affektiertheit oder Respektlosigkeit.
HELL: "Alles, was ich hier will, ist ganz normaler Respekt für meine Arbeit, den ich auch woanders bekomme. Nur hier nicht."
Na bitte, da haben zwei anscheinend das gleiche Problem. Also, München, mach' was draus. Wenn du willst, dass DJ Hell dich wieder liebt, sei nett. Aber, München, das Problem ist, dass du und Hell Euch irgendwie ähnlich seid: Du bist von deiner wichtigen Rolle als Weltstadt mit Herz überzeugt und nimmst diese ernst. Und ärgerst dich, wenn andere deine wahre Größe nicht erkennen. Dass du dir den Titel aber selber gegeben hast, daran denkst du nur selten.
Geht aber in Ordnung, weil jeder ja das tut, was er soll. Und dieser Part wurde von DJ Hell glänzend erfüllt, nimmt man sich die Firmenphilosophie zu Herzen:
"GIGOLO DOES NOT RELEASE RECORDS TO PLEASE THE CONSUMER. GIGOLO IS ALL ABOUT DESTROYING WHATEVER KIND OF RULEBOOK THE CONSUMER SHOULD HOLD DEAR."
Aber Pop/Musik und das ist 2002 alles hat sich selbst kastriert und ist einer Subversivität schlicht nicht mehr fähig und wird es nie mehr sein. Deshalb fällt es schwer, Spiele ernst zu nehmen. [nkr]
[ 20-09-2002: Beitrag editiert von: Queen Of Blood ]
@SetBusta
etwas andere Mucke, aber ich empfehle einen Termin mit Motörhead wenn Lemmy schlecht drauf ist
Entdecke ich ja jetzt erst:
quote:
Ich hab die Compilation CD von DJ Hell nicht gehört
Na, also, mich mit jemandem über meine neue CD zu unterhalten, die der gar nicht kennt, würde bei mir auch eher unter "Dinge die die Welt nicht braucht" fallen
[ 21-09-2002: Beitrag editiert von: chillcore ]
CD Compilation angehört - bis auf Chris Korda (und Vitalic Standard) - grausam
..und wenns dem Helmut in seiner Wahlheimat nicht mehr passt (weil wir in München eh alle nix checken - aber seit 15 Jahren auf seine Sch...Gigs gegangen sind) - dann soll er seine Zelte da aufbrechen, wo er verstanden und verehrt wird (also am Besten wieder ab nach Altenmarkt....) - ich bin sein Gehabe und Gemache echt leid....
Andererseits hat es mir dann schon die Latschen ausgezogen, wie schlecht die Interviewerin offenbar vorbereitet war. Da bin ich vom curt normal anderes gewöhnt.
Also wenn ich bei so einem Mag arbeiten würde, würde ich mir erstens die Finger nach so einem Interviewpartner abschlecken und zweitens würde ich die Schublade aufmachen und ein Blatt Papier mit zehn-fünfzehn Fragen hervorkramen, die ich - ggf. leicht modifiziert - jedem "Star-DJ" stellen kann...
Zudem hat mir chris (der vom Technoforum ) gesteckt, dass es auch bei solchen Mags üblich ist, Interviews gegenzulesen und zu autorisieren. Wie zum Henker kann Hell/Gigolo ein solches Interview autorisieren, ohne sich etwas Tieferes dabei zu denken?
quote:
Ursprünglich geschrieben von superjo:
hell total zugekokst
Genau das war auch mein erster Gedanke!
Erstens ist der eh fast immer voll auf Koka und zweitens so wie der in dem Interview reagiert und redet, kann man das ja gar nicht mehr verkennen! :kokser:
Beim Lesen des gesamten Artikels nehme ich von dieser Vermutung wieder Abstand und muss durchaus gestehen, dass die Schreibweise der Redakteuse mich an sprachlich unversierten Schuljournalismus mit Tagebuch-Flair erinnert. Sicherlich ist es ärgerlich, wenn unter höchstem Zeitdruck solche mehrfach verschobenen Meetings stattfinden, dennoch aber leistet sich hier der werte Herr Geier Aussagen, die ihn selbst entmündigen. Scheint ja nicht das erste mal zu sein, dass er Redakteure und Journalisten verärgert: in der Spex war im Fischerspooner-Kontext ein kurzer Artikel über die Pressekonferenz, in welcher Hell aufgrund mangelnder Englischkenntnisse lieber keine Fragen beantworten wollte, dahingehend aber noch kurz in die Runde der Journalisten fragte, ob ein weibliches Wesen sich nach der Konferenz mit ihm auf's Hotelzimmer begeben würde. Überlicherweise würde ich sowas als humorvoll 'ehrlich' bezeichnen oder als geschickte Selbstvermarktung, diese unpassende Überheblichkeit aber, die auch hier ausgesprochen wird, ärgert mich. Hell kennt gerade München lange genug und weiss, dass hier auch jenseits des P1 und Kunstpark Ost hunderte von engagierten Leuten arbeiten, die Tracks produzieren, Parties veranstalten, ein Label gründen, mit Engagement Recordstores und Internetseiten betreiben, letztendlich also auch nur hier Gigolo entstanden konnte. Seine aggressiven Texte lesen sich lustig, aber machen immer weniger Lust, sich mit seinen Projekten zu beschäftigen, denn letztendlich hätte gerade dieses Interview mit einer Redakteuse ohne Vorkenntnisse entsprechend seinen Worten ganz andere Inhalte haben können, die Curt wie auch die Leser interessiert hätten und somit Gigolo ein passend-positives Image häten verpassen können. Aber so? No way, liebster Helmut, wander am besten - da schliesse ich mich meinen Vorrednern an - aus, irgendwo gen NYC. Such dir dort deine Groupies, mach ein neues Office auf und sammel 14jährige techno-Möchtegern-Kidz aus der Bronx auf, die du zum Star machen kannst. Vor allem läufst du dort nicht Gefahr, solch beschissene Interviews fphren zu müssen, denn - bekanntermassen ist das Bildungsniveau in den USA ja gigantisch gut *G*
ich bin amüsiert, bin aber sicher, daß dieses interview nicht gefaked ist.
das ist natürlich blöd, so unvorbereitet auf einem interviewtermin zu erscheinen, aber das schafft auch platz für den interviewten. und promo müsste ja schon der hell machen, er möchte die cd schliesslich verkaufen, nicht das curt.
meiner meinung nach hat er nen schlechten tag erwischt, der gute hell, naja und das curt ist auch nicht die face...
bei uns mag er ja seit einiger zeit auch nimmer spielen, ich hab nie wirklich verstanden, warum nicht, jetzt kann ich es mir vorstellen.
nicht richtig finde ich allerdings, prominenten in der öffentlichkeit einen drogenkonsum nachzusagen, auch für die kann das gefährlich werden.
ausserdem hab ich den hell ausser champagner noch nichts nehmen sehen und ich kenne ihn seit 1992.
ciao david
Hört sich auf jeden Fall zickig an das Interview! *g*
Aber ich bin auch Hell-Verehrer *g*
Stellt euch vor, man fragt euch sowas? Wie will sie etwas über eine CD reden, die sie NICHT gehört hat.
Kindergarten-Interviewerin!
Und ein Ausschnitt abzudrucken, naja ich hätte gerne mal alles gelesen, wahrscheinlich war die soooooo schlecht, dass der hellmut gar nicht anderes reagieren konnte.
und irgendwie kommt mir das alles schon sehr bekannt vor. extreme persönlichkeiten geben extreme interviews. sowas hatten wir vor ein paar jahrzehnten schon mal bei einem herren kinsky, der eine journalisten vor laufender kamera runf gemacht hat, weil sie auch miserabel bis gar nicht vorbereitet gewesen ist.
dass selbst mir so allmählich der gigolo-sound zum halse raus hängt (und das will was heißen...), sei mal nebensache, aber von einer "journalistin" darf ich doch wohl erwarten, dass sie entsprechend ihrem job und ihrem auftrag vorbereitet ist. und das mit dem zeitdruck kaufe ich dem hell in diesem fall schon ab.
ich an hells stelle wäre wohl einfach mit den worten gegangen: 2und wenn du dich beim nächsten mal auch vorbereitest, können wir das ganze nochmal versuchen. ich habe meine zeit leider nicht im lotto gewonnen. einen schönen tag noch..."
Ich sag bloß auswandern, nie wieder München - kann ich verstehn !
quote:
Ursprünglich geschrieben von sl-1210:
München ist einfach Sch....., schade für diejenigen die noch ernsthaft was auf die Beine stellen wollen, ich meine, die daruf angwewiesen sind in der "Stadt" was zu mieten oder ne Location zu finden, und auch die Leute, oh je ...Ich sag bloß auswandern, nie wieder München - kann ich verstehn !
..ganz vorsichtig - die Stadt hat mehr zu bieten als es vielleicht den Anschein macht - und Leute mit Profilneurosen gibt es wahrlich überall....
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Ursprünglich geschrieben von XcypherX:
Und ein Ausschnitt abzudrucken, naja ich hätte gerne mal alles gelesen, wahrscheinlich war die soooooo schlecht, dass der hellmut gar nicht anderes reagieren konnte.
Nur zur Klarstellung: Das da oben ist alles, was auch im Curt drin war. Ich hab nur die Fehler der Texterkennung korrigiert. Es sind ja auch reine sachliche Fehler drin...
quote:
Ursprünglich geschrieben von Leptomorph:
ich hätte die tante genauso angepisst. versetz dich in die lage du hast nen toughen timetable den du am tag bewältigen musst und dann kommt so ne nichtsahnende journalistin und verschwendet deine zeit. das man da nicht ständig freundlich bleibt ist doch klar. im übrigen: wenn ich den status hätte das ich auf solche interviews scheissen kann hätte ich schon bei den terminproblemen gequittet.
Stimmt schon irgendwie. Ich weiß nicht, was Hell in D noch für einen Einblick in die Szene hat, aber ihm muss es doch schon so vorkommen: Überall auf der Welt wird er geschätzt (auch wegen so Sachen wie Bobby Kaunders auf Gigolo), nur in München verstehen ihn die Leute entweder nicht (Schickis) oder sie machen sich über Gigolo zumindest hinter vorgehaltener Hand lustig, wenn sie der wirklichen Szene angehören (dazu braucht man sich ja nur mal in den TF-Chat zu begeben und das Thema darauf bringen )
Und dann setzt man ihm in seinem Termindruck eine Interviewerin vor die Nase, die aber wirklich gar keine Ahnung hat. Zur Klarstellung: Der curt ist ein kostenloses, aber durchaus szenebewandertes Münchner Stadtmagazin. Bis zu diesem Interview hab ich ihn mehr geschätzt als z.B. den Partysan, weil er nicht nur Pressemitteilungen abgeschrieben hat, sondern bis in die Veranstaltungen hinein gut geschriebene eigene Texte präsentierte, die auch von Fachwissen zeugten.
Umso unverständlicher ist es mir dann, dass sie für Hell keinen "Bewanderteren" gefunden haben. Hell, ohnehin angesäuert, muss sämtliche Vorurteile bestätigt gefunden haben. Und er ist halt mal ein "DJ-Popstar" und kein Politiker, der dann gute Miene zum Laienspiel machen würde. Wäre in diesem Fall wohl besser gewesen.
Eine Frage beschäftigt mich aber immer noch: Warum autorisiert Gigolo dieses Interview?
War das eigentlich eine Praktikantin, die normalerweise HipHop hört?
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Ursprünglich geschrieben von theravingsociety:
Und dann setzt man ihm in seinem Termindruck eine Interviewerin vor die Nase, die aber wirklich gar keine Ahnung hat. Zur Klarstellung: Der curt ist ein kostenloses, aber durchaus szenebewandertes Münchner Stadtmagazin. Bis zu diesem Interview hab ich ihn mehr geschätzt als z.B. den Partysan, weil er nicht nur Pressemitteilungen abgeschrieben hat, sondern bis in die Veranstaltungen hinein gut geschriebene eigene Texte präsentierte, die auch von Fachwissen zeugten.
So unwissend erscheint mir die Dame aber gar nicht, wenn man sich mal das Intro für den Text durchliest. Vielleicht mag sie die CD nicht gehört haben, aber das empfinde ich nun wirklich nicht als Beinbruch. Schliesslich kann man an Interviews auch anders heran gehen und Informationen bekommen, die man sonst vielleicht nicht erhält (schreibt sie ja selber). Wenn der Interviewte auf diese Chance nicht eingeht, sein Pech. Natürlich ist es absolut ätzend, wenn man jemandem gegenüber sitzt, der von der Materie gar nichts versteht, aber diesen Eindruck macht die Dame auf mich - siehe Intro-Text - nun doch wieder nicht.
Und ob man diese CD für ein gutes Interview gehört haben muss, bezweifel ich auch, so weltbewegendes Neues passiert da eh nicht...
Jemand, der mit Gigolo seinen Lebensunterhalt bestreitet und Weltruf geniessen möchte, sollte es auch gelernt haben, sich zusammenzureissen, sobald es um die Vermarktung und Positionierung seiner Produkte in der Öffentlichkeit geht.
Vielleicht aber wird ja Gigolo eh mit Release100 oder Release111 eingestellt und entsprechend beweist Hell 'ne "Scheissegal-Haltung", da ich beim nächstgrößeren Charterfolg ohnehin Universal in's Geschehen einklinkt und Hell nur noch zusehen und seine Kontoauszüge kontrollieren müsste..?
kaum etwas verträgt sich besser als new bzw. nu wave und hiphop. siehe girls on top...
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Ursprünglich geschrieben von vollgeil:
Dass sie tausende von Leuten zum Abgehen bringen können, ist zwar auch ne Leistung. Nur würde ich sagen, was beispielsweise unser Bundeskanzler, die Tante Käthe oder auch Rockstars wie Mick Jagger vollbringen, ist doch ein bisschen mehr wert als an den Turntables ein bisschen drehen zu können.
man kann die arbeit eines bundeskanzler in ihrer gesellschaftlichen relevanz sicherlich als "mehr wert" bezeichnen, bleibt allerdings die frage, wie sehr sich die berufe bundeskanzler (verantwirtung für 80 mil. bürger) und techno-dj vergleichen lassen. zudem sollte man doch eigentlich wissen, wenn man sich ein wenig mit der musik und ihren protagonisten beschäftigt, welche djs und produzenten eher zu der sorte netter typ von nebenan und welche zu der sorte extrovertierter vollzeitkünstler gehören. danach kann man dann auch enrtscheiden, ob man sich so ein interview zutraut.
und ob die leistung von mick jagger jetzt so phänomenal zu bewerten ist, weiß ich ja auch nicht. die stones haben auch nur zur richtigen zeit auf den richtigen drogen die richtigen drei akkorde gefunden und sind, meiner meinung nach, gerade in ihrem gesamtschaffen, komplett überbewertet.
quote:
Ursprünglich geschrieben von vollgeil:
Ist nur Computermusik und nichts anderes. Wichtig ist das doch alles nicht, es ist alles nur Teil der Spaßgesellschaft und der Zuballercommunity.
es kann natürlich sein, daß das ganze für dich "nur" computermusik ist und im gesellschaftlichen gesamtvergleich eventuell als haltbare these darzustellen ist, allerdings gibt es doch einzelne personen, für die die musik viel mehr ist; nämlich lebensinhalt. und dies nicht nur als zuballerungsstrategie mangels alternativen für den eigenen lebensentwurf.
[ 23-09-2002: Beitrag editiert von: Shao ]
wenn der hell sagt "hier hast du den echten" dann sollte man die chance einfach nutzen.
egal ob sich das nun abgehoben oder sonstwie anhört, meiner meinung nach ist das ein angebot wo man zuschlagen sollte!
habe aber eher das gefühl das sich der/die interviewer/in mehr mit dem angekratzten ego herumgeschlagen hat, als sich auf das eigentliche einzulassen... der beweis dafür findet sich in dem artikel selbst, es ist wirklich total nervig geschrieben, getreu dem motto "12 klasse klassensprecherin schreibt abschlusszeitung und hält sich für klug..."
quote:
Ursprünglich geschrieben von Leptomorph:
ich hätte die tante genauso angepisst. versetz dich in die lage du hast nen toughen timetable den du am tag bewältigen musst und dann kommt so ne nichtsahnende journalistin und verschwendet deine zeit. das man da nicht ständig freundlich bleibt ist doch klar. im übrigen: wenn ich den status hätte das ich auf solche interviews scheissen kann hätte ich schon bei den terminproblemen gequittet.
Tja aber ich finde dass man eben genau solche Leute sicher nicht von sichselbst ueberzeugen kann in den man ruepelhaft auftritt, finde es nicht weiter schlimm, aber wenn Hell wirklich in Berlin wohnen wuerde, dann waere dass wohl nicht viel anders, als dass sich die Leute auch nicht so um ihn scheren wuerden, weil er eben dort aufgewachsen ist...
sprich:
aus welchem mag issen das interview?
im übrigen glaub ich irgendwie nicht, das das gespräch nen fake war... vielleicht war unser Hell ja wirklich zugekokst!?
in diesem sinne:
nicht IMMER glauben was in der presse steht, aber manchmal! :-)
even bad publicity is good publicity!
Bei einem Standard Interview haet es niemand interesiert und so....? Reden wieder alle ueber Hell!
Ziel erreicht!
Wenn es dich interessiert: http://www.dancecube.de/forum/cgi-bin/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic&f=21&t=003473
quote:
Ursprünglich geschrieben von chris:
Vielleicht aber wird ja Gigolo eh mit Release100 oder Release111 eingestellt und entsprechend beweist Hell 'ne "Scheissegal-Haltung", da ich beim nächstgrößeren Charterfolg ohnehin Universal in's Geschehen einklinkt und Hell nur noch zusehen und seine Kontoauszüge kontrollieren müsste..?
Deine alte Theorie, gell?
quote:
Ursprünglich geschrieben von vollgeil:
Und natürlich das Feedback der Leute. Wie sollen sich Sven Väth, Hell usw. fühlen. Bei großen Partys schreien denen über vier Stunden und aufwärts tausende von Leuten entgegen, die auch übelst zu ihrer Mucke abgehen. Das geht auch denen nicht am Arsch vorbei und lässt einen vielleicht wirklich abheben und arrogant werden.
So soll es sein.
Und dann kommt eine Redakteurin, die nur Presseinfos abschreiben/-lesen kann in Sachen Techno. So liest sich für mich das Intro. Wenn sie sich auskennen würde, wüsste sie nämlich, dass Hell noch kein Artist-Album auf Gigolo releast hat...
Inhaltlich:
Sorry, aber die Interviewerin hat für mich einen Stil, der bestenfalls in die Bravo gehört. Ich hab zwar sonst nix von ihr gelesen, aber der erste Eindruck läßt drauf schließen, daß hier wohl eher eine Praktikantin am Werk war oder aber die werte Dame auf dem Praktikanten-Niveau stehen geblieben ist. Soll ja mal vorkommen.
Was den guten alten Geier angeht, nun ja, man hätte es auch freundlicher regeln können - oder zumindest ironischer. Hätte das gute Mädel zwar vielleicht nicht verstanden, aber es hätte lustig werden können. Nichtsdestotrotz, wenn einen eine nicht-wissende Interviewerin über den Weg läuft, muß man doch nicht die gesamte Münchner Szene schlecht machen, den Rest der deutschen Szene dazu und ausser SZ sind eh alle doof?? Also nee, sorry. Vielleicht hat der Gute nur einen schlechten Tag gehabt. Vielleicht auch nicht. Lese nur selten Interviews von ihm, weil meiner Meinung nach hat er meist nicht viel Inhaltliches zu sagen, was wohl auch irgendwie dieses Interview beweist. Unvorbereitete Redakteurin hin oder her. Soll er mal machen, der gute Geier. Wen interessiert's...
quote:
Hm, meinst du nich das ARD Polylux Portràit?
Wenn es dich interessiert:
Genau den meinte ich, sehr Diffizil und Progressiv, auch etwas Retro. Doch insgesamt ganz Nett anzusehn finde ich
[ 25-09-2002: Beitrag editiert von: sl-1210 ]
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Ursprünglich geschrieben von Anton Kolk:
Ach ja, einen Zusatz noch. Hab' heut' gesehen, daß Hell neben 4 weiteren Kandidaten in der GQ als "Mann des Jahres" gewählt werden kann. Also, wer möchte,....
*lol* mal nachgucken, wer die anderen vier sind...
quote:
Ursprünglich geschrieben von Niquita:
*lol* mal nachgucken, wer die anderen vier sind...
Die anderen vier:
Möllemann (redet als einziger Klartext)
Rudi Völler (nur Vize-Weltmeister trotz Staraufgebot)
Ariane Sommer (zog sich aus den Medien zurück, als herauskam, dass sie eigentlich ein Mann ist)
Boris Becker (Stecher des Jahres