Kündigung wegen Stammheim
KASSEL - Der Kulturfabrik Salzmann ist fristlos gekündigt worden. Wegen ihres Untermieters, der Diskothek Stammheim. Auf Grund der Disko sei hier eine Drogenszene entstanden, lautet ein Vorwurf der Hauseigentümer.
Oliver Leuer hat die Nase voll davon, zwischen den Fronten zu stehen. Der Geschäftsführer der Kulturfabrik Salzmann hatte in der Vergangenheit immer wieder Ärger wegen seines Untermieters, der Diskothek Stammheim.
Weil es Beschwerden über die Disko von Nachbarn gab, wurde der kompletten Kulturfabrik Salzmann jetzt fristlos zum 31. Oktober gekündigt. Der Vorwurf der Hauseigentümer: Die anderen Mieter würden durch den Diskobetrieb unzumutbar belästigt.
Die Partygänger hinterließen nicht nur Müllberge, sondern durch das Stammheim habe sich auch eine Drogenszene rund um das Fabrikgelände etabliert, so Harald Richter, der Münchener Anwalt der Eigentümer.
Allerdings bestehe, die Möglichkeit, dass die Kulturfabrik nach Abschluss eines neuen Mietvertrags weiterhin im Gebäude bleibe. Das Stammheim müsse aber raus.
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Wie nach Woodstock
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Dabei habe es in der Vergangenheit eine Vielzahl von Gesprächen mit den Verantwortlichen gegeben, so Richter. Verbessert habe sich dennoch nichts.
Das Fass zum Überlaufen brachte eine Technoparty, die am Freitag, 28. September, begann und erst am Samstag, 29. September um die Mittagszeit endete.
Ein anderer Salzmann-Mieter, der Industrie- und Werbefotograf Erhard J. Scherpf, hatte an diesem Samstag eine Ausstellung in seinen gemieteten Räumen des Fabrikgebäudes.
Die Gäste seiner Ausstellung hätten auf dem Parkplatz über Müllberge gehen müssen. "Hier sieht es jedes Mal aus, wie nach dem legendären Woodstockfestival. Alles ist übersät mit Scherben", so Scherpf.
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Spritzen auf dem Gelände
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Die Stammheim-Leute würden sich nicht an Absprachen halten. Zudem würden in vielen Ecken Jugendliche rumhängen, die offenbar Drogen konsumierten. Er habe auch schon Spritzen auf dem Gelände gefunden, so Scherpf.
Auch die Kasseler Polizei hat hier schon öfter kontrolliert. Man habe dabei für die Technoszene typische Drogen wie Ecstasy oder Cannabis sicher gestellt, so Polizeipressesprecher Ulrich Walther.
Der Polizei sei aber nicht bekannt, dass sich etwa die aus der Innenstadt vertriebene Drogenszene jetzt rund um Salzmann aufhalte.
Dass im Stammheim beispielsweise Heroin gespritzt werde, weist auch Andreas Martens, Mitglied der Geschäftsführung, zurück. "Wir versuchen, den Drogenkonsum aus dem Laden rauszulassen." Die Toiletten würden gefilzt. Zudem gebe es auch regelmäßig eine Drogenaufklärung für die Gäste.
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19.000 Mark Miete
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Was den Müll angehe, habe das Stammheim Ordnungskräfte engagiert, die schon während des Abends für Sauberkeit sorgten. Allerdings sei es bei so vielen Gästen nicht möglich, alles ständig sauber zu halten, so Martens. "Wo viele Leute sind, ist viel Trubel."
Und auf viele Gäste sei das Stammheim angewiesen. Denn das Stammheim muss als Untermieter an die Kulturfabrik Salzmann 12.000 Mark Miete pro Monat zahlen. Ist der Club vier Mal im Monat geöffnet, bedeutet das allein 3000 Mark Miete, die pro Nacht eingefahren werden müssen.
Und auf diese Miete kann die Kulturfabrik Salzmann nicht verzichten. Denn sie mache den größten Brocken der Gesamtmiete von 19.000 Mark inklusive Nebenkosten aus, so Kulturfabrik-Geschäftsführer Leuer.
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Gespräche mit den Eigentümern
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Ihm wäre es am Liebsten, wenn die Kulturfabrik, die hier pro Monat acht bis zwölf Veranstaltungen (Theater, Konzerte, Lesungen) anbietet, nur noch den Theaterraum, die ehemalige Ersatzspielstätte des Staatstheaters, bei Salzmann anmieten könnte.
Gespräche mit den Eigentümern über die Zukunft der Kulturfabrik sind für Montag geplant.
Fristlose Kündigung wegen Disko: Seit 14 Jahren befindet sich die Kulturfabrik Salzmann in dem unter Denkmalschutz gestellten Fabrikgebäude.
und dann stand da noch:
KASSEL - Die Macher der Diskothek Stammheim, zu der Partygäste aus der gesamten Technoszene Deutschlands anreisen, möchten gern in Kassel bleiben, so Andreas Martens von der Stammheim-Geschäftsführung.
Kassel biete eine gute verkehrtechnische Anbindung, das Stammheim habe hier einen festen Platz. Die Stammheim-Leute haben auch schon ein neues Objekt in der Leipziger Straße für ihren Diskobetrieb im Auge.
Dort müssten allerdings die infrastrukturellen Voraussetzungen für eine Disco sowie eine Wasser- und Stromversorgung geschaffen werden.
In diesem Zusammenhang hoffe man auf die Unterstützung des potenziellen neuen Vermieters und der Stadt Kassel, so Martens. Einen Termin im Kulturamt habe man deswegen für kommenden Donnerstag vereinbart.
Zudem hoffen die Stammheim-Leute, dass die Stadt für sie "eine Hand ins Feuer" bei den Salzmann-Eigentümern legt. Der Wunsch: Die Disko soll noch bis Ende März bei Salzmann stattfinden, um anschließend in das neue Objekt umzuziehen.
-ende-
hmm!?!??!? und nu?? eure meinung!
bitte beruhigt mich! bin den ganzen tag schon.....ach weiß auch nicht!
gruß
der verzweifelte,beunruhigte und sonstwasweißichnoch
*baschti*
ach?!
oh mann das kann ja wohl nicht wahr sein. jetzt wo ich erst drei mal drinnen war